Die vierte Generation: Randolf Rodenstock (seit 1990)
Die vierte Generation: Randolf Rodenstock (seit 1990)
Die vierte Generation: Randolf Rodenstock (seit 1990)
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Augenoptik sehr deutlich zu spüren bekam. Und auch in den USA war die Dynamik der<br />
vergangenen Jahre erst einmal vorbei.<br />
Gerade die USA entwickelten sich für <strong>Rodenstock</strong> zu einem echten Sorgenkind: <strong>Die</strong> beschriebene<br />
Straffung und der Fabrikneubau in Columbus kostete Millionen und die schwache<br />
Konjunktur brachten in Nordamerika hohe Verluste.<br />
Trotzdem ist der amerikanische Augenoptik-Markt mit einem<br />
Volumen von mehr als 16 Milliarden Dollar – rund<br />
ein Viertel des Weltmarktes – äußerst attraktiv und chancenreich.<br />
„Unsere hochwertigen Brillen und unsere Idee<br />
des ‚Think spectacles‘ stößt bei den amerikanischen Brillenträgern<br />
auf großes Interesse. Wir müssen dieses Interesse<br />
nur noch in konkrete Aufträge umsetzen“, umreißt<br />
<strong>Randolf</strong> <strong>Rodenstock</strong> die Aufgabe des amerikanischen Managements.<br />
Und eine Besserung ist durchaus in Sicht:<br />
Dank straffer Führung werden die Zahlen schon besser.<br />
Besonders die „Spectacle packages“ – komplette Brillen,<br />
bestehend aus <strong>Rodenstock</strong>-Brillenfassungen und -gläsern<br />
zu einem attraktiven „Paket“-Preis für Großabnehmer wie<br />
die großen Handelsketten Wal-Mart, Sam’s Club oder Target<br />
– scheinen zum Renner auf dem nordamerikanischen<br />
Markt zu werden.<br />
Sorgenkind Nummer Zwei war 2001 die Docter Optics<br />
GmbH, die letzte verbliebene namhafte <strong>Rodenstock</strong>-Beteiligung<br />
außerhalb des Kerngeschäfts. Nachdem das Unternehmen<br />
seine kostspieligen Ausflüge in unternehmensfremde<br />
Bereiche beendet hatte und sich wieder auf seine<br />
Stärken – Lichttechnik für die Automobilindustrie – konzentriert<br />
hatte, setzte das Unternehmen den Sanierungskurs<br />
fort und schloß die Fertigungswerke in Bulgarien,<br />
Österreich und in Schöffengrund bei Wetzlar. Wegen der<br />
nachlassenden Konjunktur in der Autobranche wuchs der<br />
Umsatz des Zulieferers Docter Optics jedoch geringer als<br />
geplant und das Unternehmen macht weiterhin Verluste. Immerhin scheint sich auch in diesem<br />
Falle eine Lösung abzuzeichnen: Der bereits im Jahr 2000 angedachte schrittweise Rückzug<br />
von <strong>Rodenstock</strong> als führendem Gesellschafter wurde zum Jahresende 2002 eingeleitet.<br />
Mit dem Austritt der Robert Bosch GmbH, Stuttgart, und dem Eintritt eines Privatinvestors in<br />
den Gesellschafterkreis hat sich auch der bisher von der <strong>Rodenstock</strong> Technologie-Holding<br />
GmbH, München, gehaltene Anteil auf 46 Prozent (vorher 60 Prozent) reduziert. Unverändert<br />
blieb die 20-Prozent-Beteiligung des Automobilzulieferers Hella an Doctor Optics.<br />
<strong>Die</strong> von <strong>Rodenstock</strong> verkauften Investitionsgüterbereiche wurden vom Einbruch der „New<br />
Economy“ im Jahr 2001 besonders stark getroffen: <strong>Die</strong> israelische ProLaser AG und die<br />
amerikanische VisualPlex Inc. konnten angesichts abstürzender Börsenkurse ihre Expansionspläne<br />
nicht verwirklichen, ihre Geschäftsmodelle scheiterten und die Gesellschaften<br />
mussten Konkurs anmelden. <strong>Die</strong> früheren Weco Optikmaschinen und <strong>Rodenstock</strong> Instrumente<br />
werden mittlerweile von der französischen Briot-Gruppe vertrieben. Das Euronet<br />
wird von dem ehemaligen Management in eigener Regie weitergeführt. <strong>Die</strong> späten Folgen<br />
für <strong>Rodenstock</strong>: <strong>Die</strong> als Teil des Kaufpreises akzeptierten Aktienpakete dieser Gesellschaften<br />
waren praktisch wertlos geworden, mussten deshalb voll abgeschrieben werden und<br />
trugen mit rund 7,5 Millionen Euro einen guten Teil zum Gesamtverlust der <strong>Rodenstock</strong>-<br />
Gruppe von 19 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2001 bei.<br />
3 Bestseller:<br />
R4382<br />
R4435<br />
R861