Die vierte Generation: Randolf Rodenstock (seit 1990)
Die vierte Generation: Randolf Rodenstock (seit 1990)
Die vierte Generation: Randolf Rodenstock (seit 1990)
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weder augenoptisch optimal noch ästhetisch befriedigend sind. Deshalb hat <strong>Rodenstock</strong><br />
„Sicherheit geben“ als Verkaufsargument entdeckt und will dem Brillenträger die Gewissheit<br />
geben, die richtige Entscheidung für sich und sein Gesicht getroffen zu haben. <strong>Die</strong><br />
Kunden sollen das Gefühl bekommen, mit einer <strong>Rodenstock</strong>-Brille immer auf der sicheren<br />
Seite zu sein: Gut sehen und gleichzeitig gut aussehen. <strong>Rodenstock</strong> möchte für die Brillenkäufer<br />
„zum glaubwürdigsten und kompetentesten Ratgeber in Sachen Brille“ werden.<br />
<strong>Die</strong> Größe des brachliegenden Marktes der „Zögerer und Verweigerer“, die trotz ihrer Sehschwäche<br />
die falsche oder gar keine Brille tragen, wird auf rund 30 Prozent der Bevölkerung<br />
geschätzt – und das nicht nur in Deutschland, sondern in allen westlichen Industrieländern.<br />
Mit „Think Spectacles“ will sich <strong>Rodenstock</strong> auch dieses Absatzpotential erschließen.<br />
Deshalb beschäftigte sich <strong>Rodenstock</strong> in den vergangenen Jahren immer mehr<br />
mit den Wünschen und Gefühlen der Brillenträger und den psychologischen Barrieren, die<br />
einen Brillenkauf verhindern.<br />
Um mehr über „den unbekannten Brillenträger“ zu erfahren und so Augenoptiker wie Endkunden<br />
noch besser bedienen zu können, übernahm <strong>Rodenstock</strong> im Jahre 2001 in England<br />
eine kleine Firma mit insgesamt 15 Augenoptikgeschäften im Raum Luton, nördlich von<br />
London. <strong>Die</strong> 1905 gegründete Firma P. G. Allder & Partners Ltd. war <strong>seit</strong> langem Mitglied im<br />
„<strong>Rodenstock</strong> Club“ – einem ausgewählten Kreis von Augenoptikern in Großbritannien, die<br />
besonders intensiv mit <strong>Rodenstock</strong> zusammenarbeiten –, stand aber damals kurz vor dem<br />
Verkauf an eine der großen britischen Augenoptiker-Ketten und wäre damit als Abnehmer<br />
für <strong>Rodenstock</strong>-Produkte verloren gewesen. Mit diesem Engagement, kehrte <strong>Rodenstock</strong><br />
ziemlich genau 100 Jahre, nachdem Josef <strong>Rodenstock</strong> seine deutschen „Detailgeschäfte“<br />
verkauft hatte, in das direkte Geschäft mit dem Brillenträger zurück. Allerdings mit dem<br />
Unterschied, dass Management und Eigenständigkeit von „Allders Opticians“ voll erhalten<br />
blieben. <strong>Die</strong> Zugehörigkeit zu <strong>Rodenstock</strong> sicherte dem mittelständischen Unternehmen<br />
das Überleben auf einem Markt, der viel stärker als der deutsche von Augenoptikerketten<br />
und Filialbetrieben geprägt ist. Gerade die großen Unterschiede zwischen dem britischen<br />
und deutschen Markt in der Augenoptik hätten den Einstig in das Detailgeschäft erst sinnvoll<br />
gemacht, betonte <strong>Randolf</strong> <strong>Rodenstock</strong>, der einen solchen Schritt auf dem deutschen<br />
Markt ausschließt.<br />
Das schwierige Jahr 2001<br />
<strong>Die</strong> Umgestaltung der vergangenen Jahre hat <strong>Rodenstock</strong> allerdings auch „mehr Kraft gekostet<br />
als erwartet“, so <strong>Randolf</strong> <strong>Rodenstock</strong> auf der Bilanzpressekonferenz 2001. Gebremst<br />
wurde das Unternehmen <strong>seit</strong> 2000 durch die lahmende Konjunktur in Deutschland, die die<br />
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Gesichtswahrung<br />
Der Begriff der „Gesichtswahrung“ ist nicht<br />
neu: Hans Sachs dichtete 1568 zum Holzschnitt<br />
„Der Brillenmacher“: „Ich mach gut<br />
Brillen klar und liecht / Auff mancherley Alter<br />
gericht / Von viertzig biss auff achtzig jarn /<br />
Darmit das gsicht ist zu bewarn.“ Mit Gesicht<br />
war damals allerdings noch das Sehen selbst<br />
gemeint, die Brillen bewahrten also die Sehfähigkeit.