Die vierte Generation: Randolf Rodenstock (seit 1990)
Die vierte Generation: Randolf Rodenstock (seit 1990)
Die vierte Generation: Randolf Rodenstock (seit 1990)
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„Das Persönlichkeitsmodell<br />
und seine<br />
Dimensionen 1997“.<br />
Unternehmen haben<br />
– wie Menschen –<br />
verschiedene Merkmale,<br />
die ihre Einmaligkeit<br />
ausmachen.<br />
<strong>Rodenstock</strong> als „Systemanbieter in der Welt des Sehens“<br />
Mitte der <strong>1990</strong>er Jahre war <strong>Rodenstock</strong> durchgreifend reorganisiert, modernisiert und definierte<br />
sich nun als „Systemanbieter in der Welt des Sehens“. Dem Augenoptiker – nicht<br />
dem Brillenträger – bot <strong>Rodenstock</strong> aus einer Hand ein umfassendes Produkt- und <strong>Die</strong>nstleistungsangebot:<br />
Vom Refraktionsgerät über Optikmaschinen die hin zu umfangreichen<br />
EDV-<strong>Die</strong>nstleistungen. Denn um die Computerisierung bei den Augenoptikern voranzutreiben,<br />
hatte <strong>Rodenstock</strong> 1993 die Mehrheit an dem Kölner Softwareentwickler „ifa computer<br />
service gmbh“ erworben, von der man sich erhebliche synergetische Impulse für das Gesamtgeschäft<br />
erhoffte. <strong>Die</strong> ifa computer service entwickelte beispielsweise ein Video-gestütztes<br />
Beratungssystem für Augenoptiker, mit dem diese ihre Kunden anschaulicher als<br />
bisher beraten konnten. Vor allem löste das System das alte Problem, dass sich Brillenträger<br />
bei der Auswahl einer neuen Fassung im Spiegel nicht richtig sehen können, weil die Brille<br />
noch nicht die richtigen Brillengläser hat. <strong>Die</strong> Videoaufnahmen von sich selbst konnten<br />
die Kunden aber mit ihrer alten Brille anschauen. Durchgesetzt hat sich das System bisher<br />
allerdings nicht. Noch wichtiger war das 1998 von ifa etablierte „Euronet“, ein Wegbereiter<br />
für die Internet-gestützte Business-to-Business-Kommunikation in der Augenoptik.<br />
Als „Systemanbieter in der Welt des Sehens“ strebte <strong>Rodenstock</strong> sehr ehrgeizig die „Leistungs-Führerschaft“<br />
an. Das bedeutete, <strong>Rodenstock</strong> wollte den Augenoptikern nicht nur<br />
die besten Brillengläser und die schönsten Fassungen anbieten, sondern darüber hinaus<br />
auch noch einen „Mehr-Wert“ in Form einer weitgehenden Unterstützung in Marketing und<br />
Service. Eine bis dahin einmalige Garantie auf Brillengläser sollte das Vertrauen der Verbraucher<br />
in Markenprodukte steigern und war ein bemerkenswerter Erfolg: Unter dem Slogan<br />
„<strong>Rodenstock</strong> verkauft nicht ‚nur’ Brillengläser – wir verkaufen Sicherheit“ waren 1997<br />
bereits mehr als drei Millionen Garantiezusagen <strong>Rodenstock</strong>s auf dem Markt.<br />
Investitionsgüter in Holding zusammengefasst<br />
<strong>Die</strong> Präzisionsoptik-Fertigung hatte <strong>Rodenstock</strong> im Zuge des Konzernumbaus von München<br />
nach Regen verlagert und in die drei kundenorientierten Geschäftsfelder „Fotooptik“,<br />
„Industrieoptik“ und „Messtechnik“ gegliedert. 17 <strong>Die</strong> Messtechnik wurde aber schon kurze<br />
Zeit später aufgegeben, weil die Marktnische zu eng geworden war. 1995 wurde die gesamte<br />
Präzisionsoptik aus dem Unternehmen ausgegliedert und als neue Tochtergesellschaft<br />
„<strong>Rodenstock</strong> Präzisionsoptik GmbH“ (ROP) in die ebenfalls neu gegründete „<strong>Rodenstock</strong><br />
Technologie Holding“ (RTH) eingebracht. In dieser Holding wurde dann auch das<br />
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