23.11.2012 Aufrufe

Die vierte Generation: Randolf Rodenstock (seit 1990)

Die vierte Generation: Randolf Rodenstock (seit 1990)

Die vierte Generation: Randolf Rodenstock (seit 1990)

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Das neue <strong>Rodenstock</strong>-Markenzeichen,<br />

wie es <strong>seit</strong><br />

1991 verwendet<br />

wird.<br />

Bis dahin war es ein weiter Weg: Ein Organigramm der <strong>Rodenstock</strong>-Führungsetage aus<br />

dem Jahre <strong>1990</strong> zeigt ein ziemliches Durcheinander aus Doppelverantwortungen (eine Person<br />

für zwei Produktfelder) und Mehrfachverantwortungen (zwei oder drei Personen für<br />

ein Produktfeld). Das oberste Führungsgremium war mit elf Mitgliedern zu groß und dadurch<br />

zu schwerfällig. <strong>Die</strong> Reorganisation des Unternehmens durfte also auch vor der<br />

Führungsebene nicht Halt machen. Das fing beim Chef an: „Auch der Unternehmensleiter<br />

will und muss Verantwortung teilen“, so <strong>Randolf</strong> <strong>Rodenstock</strong>.<br />

Noch <strong>1990</strong> begann <strong>Rodenstock</strong> mit der Bildung von klaren Produktsparten mit je einem<br />

Verantwortlichen, der an seinen Plänen, Zielen und Ergebnissen zu messen war. In den<br />

nächsten Jahren wurden die EDV-Abteilung und die Präzisionsoptik in eigenständige Gesellschaften<br />

ausgegliedert und die Investitionsgüterbereiche, also Präzisionsoptik, Optikmaschinen<br />

und Instrumente, unter einer Management-Holding zu einem Unternehmensbereich<br />

zusammengefasst. Das neue oberste Führungsgremium, die „Konzernleitung“, wurde<br />

auf fünf Mitglieder verkleinert, inklusive des persönlich haftenden Gesellschafters.<br />

Doch nicht nur die Strukturen, sondern auch Qualität und Form der Zusammenarbeit sollten<br />

sich ändern. <strong>Die</strong> Mitarbeiter sollten als Team arbeiten und sich als Team weiterentwickeln.<br />

Dabei nahm sich die Konzernleitung nicht aus, die inzwischen <strong>seit</strong> einigen Jahren<br />

mit Hilfe einer externen Moderation Teamentwicklung betreibt und die Zusammenarbeit<br />

untereinander verbessert.<br />

<strong>Die</strong> stärkere Dezentralisierung machte das Unternehmen zwar transparenter und Entscheidungen<br />

schneller, hatte aber den Nachteil, dass die Führungskräfte tendenziell nur noch<br />

ihre Einheit und nicht den Gesamtkonzern im Blick hatten. <strong>Rodenstock</strong> musste also eine<br />

Klammer finden, um diese auseinander strebenden Kräfte wieder zu bündeln und auf eine<br />

einheitliche und konsequente Markenpolitik zu lenken. Dazu gründete er bereichsübergreifende<br />

Arbeitskreise, die neue Unternehmens-Leitlinien aufstellten und eine Unternehmensidentität<br />

beschrieben, die Orientierung und Halt geben sollte.<br />

Der Weg zur neuen Markenpersönlichkeit<br />

Um nach innen wie außen die Veränderungen im Konzern und den Willen zur Revitalisierung<br />

zu unterstreichen, beauftragte <strong>Randolf</strong> <strong>Rodenstock</strong> Ende <strong>1990</strong> den Hamburger Grafiker<br />

Peter Schmidt damit, das Markenzeichen von <strong>Rodenstock</strong> neu zu gestalten. Das alte<br />

Markenzeichen empfand <strong>Randolf</strong> <strong>Rodenstock</strong> als zu verschlossen, zu steif und außerdem<br />

schlecht lesbar. Das neue Logo sollte das Unternehmen „kompetent, modern und sympathisch“<br />

erscheinen lassen. 1991 wurde der neue <strong>Rodenstock</strong>-Schriftzug<br />

mit dem markanten „R“ der Öffentlichkeit<br />

vorgestellt. Doch mit dem Facelifting des Markenzeichens<br />

war es nicht getan. Das Unternehmen musste sich auch innerlich<br />

ändern und in den neuen, modernen Anzug hineinwachsen.<br />

Dazu ließ <strong>Rodenstock</strong> in einem – wie er es selbst beschreibt<br />

– „gemischt autoritär-partizipativen Stil“ Unternehmensleitlinien<br />

entwickeln. <strong>Die</strong> Leitlinien sollten allen Mitarbeitern<br />

klare Vorstellungen von den Wertmaßstäbe des<br />

Unternehmens und Hilfestellung im täglichen Handeln und verantwortungsvollen Führen<br />

geben. Mehr als ein Jahr lang sammelte eine Arbeitsgruppe Vorschläge und Ideen der Mitarbeiter.<br />

Das dauerte <strong>Randolf</strong> <strong>Rodenstock</strong> zwar eigentlich viel zu lange, aber er konnte seinem<br />

Wunsch widerstehen, „doch endlich zum Ende zu kommen und die Inhalte einfach<br />

selbst zu diktieren“. Auf breiter Basis diskutiert und formuliert – eine neue Erfahrung für<br />

viele <strong>Rodenstock</strong>-Mitarbeiter – fanden die „Unternehmensleitlinien“ offenbar schnell große<br />

Akzeptanz. <strong>Die</strong> kurzen Aussagen zu Unternehmensauftrag, Qualitätsansprüchen, Kunden-<br />

168<br />

169

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!