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Finanzen
Mit sicheren Kapitalanlagen
Börsenschwankungen überstehen
Ab dem 1. Januar 2009 ändert sich einiges für Kapitalanleger. Wir haben Anlageberater
Lothar Koch und Steuerberater Jan Casper zu einem Expertengespräch eingeladen.
Redaktion: Herr Koch, mit dem
Ende diesen Jahres beginnt die
Zeit der Abgeltungsteuer. Ist das
der Beginn einer neuen Zeitrechnung
für Kapitalanleger?
Lothar Koch: Ja und Nein. Ja, weil
nur Wertpapiere, wie z.B. Aktien
und Fonds, die noch in diesem Jahr
eingekauft werden (realisierbar
z.B. durch Forward-Investment),
dem Anleger auch in der Zukunft
Lothar Koch, Finanzberater
Telefon: 0 46 36 / 97 68 78
Jan Casper, Steuerberater
Telefon: 04 61 / 50 30 10
steuerfreie Gewinne ermöglichen.
Nein, weil der Wunsch Anlageprodukte
langfristig zu halten, in
spätestens zwei Jahren voraussichtlich
nicht mehr vorhanden
sein wird. Banken und andere
Vertriebsorganisationen werden
genügend Gründe fi nden, warum
es gerade zu diesem Zeitpunkt
sinnvoll ist, eine Anlage aus der
Zeit vor Beginn der Abgeltungsteuer
zu tauschen. Einen ähnlichen
Effekt sahen wir mit dem Ende
der Steuerfreiheit der Lebensversicherungen.
Diese sind, obwohl
mehrfach totgesagt immer noch
wichtiger Teil der Altersvorsorge
der Deutschen. Außerdem bietet
die Abgeltungsteuer Anlegern mit
einem höheren Steuersatz von 25%
ja auch deutliche Vorteile.
Jan Casper: Ja, die Abgeltungsteuer
bietet Vorteile für Steuerpfl
ichtige mit hohen Einkommen.
Die Besteuerung von Kapitaleinkünften
wird zukünftig mit einem
Steuersatz von 25% abgegolten.
Unternehmer, die in Ihrer Unternehmung
langfristige Geldanlagen
halten, können diese Anlagen in
Ihr steuerliches Privatvermögen
umschichten. Durch die Umschichtung
kann die Besteuerung der Erträge
aus diesen Geldanlagen mit
dem Abgeltungsteuersatz erfolgen.
Durch den Erwerb festverzinslicher
Wertpapiere mit Kupontermin
in 2009 bieten sich Möglichkeiten
der Steueroptimierung durch die
Verrechnung negativer Stückzinsen
in diesem Jahr. Die Kehrseite
der neuen Regelung ist aber, dass
nun auch Kursgewinne aus Aktien
und Investmentfonds von der
Besteuerung erfasst werden.
Redaktion: Um die Besteuerung
von Kurssteigerungen auch
zukünftig zu vermeiden, wurden
in der Presse häufi g sogenannte
Dachfonds empfohlen. Welche
Vorteile bieten Dachfonds?
Lothar Koch: Bei einem Dachfonds
kann der Fondsmanager
entscheiden, welche Anlageklasse
er präferiert. Es ist ihm möglich,
beispielsweise die Aktienquote auf
Null zu senken und stattdessen in
Anleihen oder den Geldmarkt zu
investieren. Das Portfolio wird der
Marktsituation angepasst. Anleger
erhalten bei einer Anlage vor dem
31.12.2008 einen langfristigen
Bestandsschutz. Aus meiner Sicht
bieten sich Dachindexfonds an, die
keine höheren Verwaltungskosten
haben.
Jan Casper: Für Investition, die
erst im nächsten Jahr vorgenommen
werden, gilt die Bestandsschutzregelung
nicht mehr.
Trotzdem gilt auch für diese
Investitionen, dass Kursgewinne
innerhalb des Dachfonds, während
der Haltedauer des Fonds nicht
steuerpfl ichtig sind. Erst mit der
Veräußerung der Fondsanteile
werden die Kursgewinne des
Dachfonds der Abgeltungsteuer
unterworfen. Durch diese Regelung
können langfristig orientierte
Anleger erhebliche Zinseffekte
erzielen, da die Kursgewinne der
Zielfonds innerhalb des Dachfonds
in voller Höhe thesauriert werden.
Redaktion: Die Weltbörsen
schwanken. Internationale und
auch deutsche Banken sind Konkurs
gegangen. Welche Anlagen
bieten sich vor diesem Hintergrund
sicherheitsorientierten
Anlegern an?
Lothar Koch: Viele Anleger sind
grundsätzlich zu risikoreich veranlagt.
Dennoch ist eine langfristige
Kapitalanlage ausschließlich in
Tages- oder Termingeld, bzw.
dem guten alten Sparbuch nicht
empfehlenswert. Glücklicherweise
gibt es Kapitalanlagen, die sowohl
sicher als auch renditestark sind.
Beispielhaft sind aus meiner
Sicht offene Immobilienfonds. Die
Besten dieser Klasse haben in den
letzten drei Jahren eine Rendite
zwischen 15% und 20% Rendite
erzielt. Große Teile der Ausschüttungen
der besten Fonds in diesem
Segment sind sogar steuerfrei.
Redaktion: Steuerfrei klingt gut.
Was heißt das genau Herr Casper?
Jan Casper: Wenn zum Fondsvermögen
im Ausland belegene
Immobilien gehören, bleiben die
Erträge aus solchen Immobilien in
der Regel steuerfrei. Aufgrund von
Doppelbesteuerungsabkommen
wird dem ausländischen Staat das
Besteuerungsrecht zugesprochen,
zum Teil gelten günstige Steuersätze.
Die Anwendung des Progressionsvorbehaltes
kann aber zu einer
Erhöhung des Steuersatzes in
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