23.11.2012 Aufrufe

Ausgabe 4/2009 - Staufenbiel Karrieremagazin

Ausgabe 4/2009 - Staufenbiel Karrieremagazin

Ausgabe 4/2009 - Staufenbiel Karrieremagazin

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

04 <strong>2009</strong> <strong>Staufenbiel</strong> <strong>Karrieremagazin</strong><br />

CAMPUS Networking<br />

Kontakte zu pfl egen, die ich auch persönlich<br />

kenne.“<br />

Und wenn ich mich in den vergangenen<br />

Jahren mit dieser Zielgruppe<br />

der Online-Netzwerk-Ablehner<br />

beschäftigt habe, dann waren das keineswegs<br />

nur Personen, die schon genug<br />

Kontakte haben. Auch bei etlichen<br />

Studenten blieb meine Kontaktanfrage<br />

unerwidert. Dabei sollten gerade Studenten<br />

jede Chance nutzen, Netzwerke<br />

zu knüpfen.<br />

Die sogenannten Vermittler<br />

Wissenschaftlich bewiesen ist, dass es<br />

wichtig ist, möglichst viele Bekannte<br />

im eigenen Netzwerk zu haben. Diese<br />

sogenannten Vermittler können bei<br />

der Suche nach Jobs, neuen Ideen und<br />

Informationen deutlich bessere Ergebnisse<br />

liefern als die engsten Freunde.<br />

Zu diesem Schluss kommt der Soziologe<br />

Mark Granovetter. Er konnte nachweisen,<br />

dass von mehreren hundert<br />

Technikern über die Hälfte ihre Stelle<br />

über persönliche Beziehungen erhalten<br />

hatte. Nur knapp ein Fünftel der<br />

befragten Techniker gelangten an ihre<br />

Jobs über eine Stellenanzeige.<br />

Bis zu diesem Punkt sind die Ergebnisse<br />

glaubhaft, nachvollziehbar und<br />

keinesfalls spektakulär. Granovetter<br />

jedoch fragte weiter und fand heraus,<br />

dass nur 17 Prozent eine relativ enge<br />

Beziehung zu den Personen hatten, die<br />

ihnen einen Job vermittelt hatten. Die<br />

meisten erlangten den neuen Job nicht<br />

von den engen Freunden, sondern von<br />

eben diesen Bekannten, also sehr lockeren<br />

und eher oberflächlichen Kontakten.<br />

Wichtige schwache Verbindungen<br />

Der Soziologe schloss aus seinen Forschungen,<br />

dass die schwachen Verbindungen<br />

in einem Netzwerk stets wichtiger<br />

sind als die engen und intensiven<br />

Verbindungen. Das enge Netzwerk um<br />

einen selbst herum, das Netzwerk aus<br />

Familie, Freunden und engen Kontakten<br />

hat in den meisten Fällen die<br />

gleichen Interessen wie man selbst.<br />

Das enge Netzwerk aus den starken<br />

Verbindungen kommt an die gleichen<br />

Informationen und besucht die gleichen<br />

Ausbildungseinrichtungen. Neue<br />

Informationen oder eine offene Stelle,<br />

von der ich nicht schon selbst weiß,<br />

kommen aus dem engen Netzwerk<br />

nicht heraus.<br />

Hier kommt das eher schwache<br />

Netzwerk ins Spiel, das Netzwerk der<br />

Bekannten und Vermittler. Dieses Netzwerk<br />

der schwachen Verbindungen<br />

hat Informationen, über die das enge<br />

Netzwerk um einen selbst herum meist<br />

nicht verfügt. Die Bekannten jedoch<br />

sind Teil anderer Netzwerke, leben in<br />

einem anderen Umfeld, haben einen<br />

anderen Ausbildungshintergrund und<br />

andere Arbeitgeber erlebt. Diese Vermittler<br />

oder Bekannten bescheren dem<br />

eigenen Netzwerk einen unschätzbaren<br />

Wertzuwachs.<br />

ÜBER DEN AUTOR<br />

Thorsten Hahn, geboren<br />

1967 in Hamburg,<br />

ist Gründer und Geschäftsführer<br />

des Bankingclub.<br />

Er ist Autor<br />

des Buchs „77 Irrtümer<br />

des Networkings... erfolgreich<br />

ver meiden“.<br />

Hahn studierte BWL in<br />

Köln und Hagen.<br />

NETWORKING – SO GEHT´S<br />

Der richtige Zeitpunkt<br />

Bauen Sie Ihre Netzwerke auf, bevor<br />

Sie sie brauchen. Denn zum jetzigen<br />

Zeitpunkt können Sie noch gar nicht<br />

wissen, was Ihr Netzwerk in einem<br />

Jahr zu leisten in der Lage sein soll.<br />

Sie kennen heute noch nicht die Fragen,<br />

mit denen Sie sich in 18 Monaten<br />

beschäftigen und deren Antwort Ihnen<br />

das Netzwerk generieren kann. Und<br />

weil Sie das eben nicht wissen, ist für<br />

viele Personen ein Netzwerk aus der jeweiligen<br />

aktuellen Beurteilung wie ein<br />

roher Kristall, aus dem sich aber in der<br />

Zukunft ein wertvoller Netzwerkdiamant<br />

schleifen lässt.<br />

Das richtige Netzwerk<br />

Ich will Ihnen den Spaß an StudiVZ<br />

und „Wer kennt wen“ nicht nehmen,<br />

aber wenn es um die Karriere nach<br />

dem Studium geht, sollten Sie übergreifende<br />

Business-Netzwerke wie Xing<br />

oder Linkedin und Netzwerke nutzen,<br />

die sich mit Ihrer Zielbranche und Ihren<br />

Fachthemen beschäftigen.<br />

Die richtigen Informationen<br />

Schalten Sie Ihr Gehirn gleichzeitig<br />

mit dem Internet-Knopf ein! Das Web<br />

merkt sich alles und der Personaler,<br />

der Ihre Bewerbung auf dem Tisch hat,<br />

liest alles mit. Die meisten Personalverantwortlichen<br />

entscheiden häufi g mit<br />

den Infos über Sie im Netz nicht, ob<br />

man Sie zum Bewerbungsgespräch einlädt,<br />

sondern ob man Sie nicht einlädt.<br />

48 staufenbiel.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!