Ausgabe 4/2009 - Staufenbiel Karrieremagazin

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04 2009 Staufenbiel Karrieremagazin TITEL Stress jedem Dritten ist laut Umfrage die Anspannung schon zum Dauerzustand geworden. Das Phänomen Stress berührt alle Bevölkerungsschichten, unabhängig von Alter oder sozialem Status. 30- bis 39-Jährige sind am stärksten betroffen. Auch vor dem Jobstart gehört Stress bei Studenten und Schülern zum Alltag. Mehr als drei Viertel empfi nden die Universität oder Schule als Belastung, so die Forsa-Umfrage. Gründe dafür: hoher Lerndruck oder sozialer Stress in der Gruppe. Prüfungsangst ist mit einem Anteil von 65 Prozent eindeutig der größte Stressauslöser. 37 Prozent aller Studenten und Schüler, die weiblichen mit einem Anteil von 44 Prozent noch mehr als die männlichen, belastet die Sorge, nach ihrer Ausbildung keinen Job zu fi nden. Seit Tagen telefoniere ich einem Ansprechpartner hinterher. Langsam läuft mir die Zeit weg. Er ist nie erreichbar und das Ansageband sagt nur, was ich schon weiß: „Der gewünschte Gesprächspartner ist nicht erreichbar.“ Na toll! Da klingelt mein Telefon, der Mann, dem ich seit gefühlten 100 Tagen hinterher telefoniere, sagt seinen Namen und „Bitte schön?“. Klasse, denke ich, der Stress löst sich bei der Stress-Story – zum wiederholten Male – in Luft auf. Doch zu früh gefreut. Mein Gegenüber brüllt plötzlich durch die Leitung: „Ich kann Sie nicht verstehen! Ich lege jetzt auf“, obwohl ich ihn sehr gut verstanden habe. Dann macht es Klick. Tot (die Leitung). Später werde ich es wieder probieren. Solange kümmere ich mich um andere Jobs in der Redaktion. Eine wichtige Lebenserfahrung Eins ist klar: Wer Karriere machen will, muss angesichts von engen Bachelor- und Master-Studienplänen in oft kürzerer Studienzeit als früher hohen Anforderungen gerecht werden. „Um Zeitnot, Stress und Leistungsansprüche auszuhalten, greifen Prüfl inge vermehrt zu ‚kleinen Helfern’ aus dem Medizinschrank“, berichtet Psychologe Frank Meiners. Laut Gesundheitsreport 2009 der Deutschen Angestellten- Krankenkasse kennt fast jeder Fünfte zwischen 20 und 29 Jahren jemanden, der Medikamente einnimmt, ohne dass dafür eine medizinische Notwendigkeit besteht. Das Problem: Die Mittel schaden der Gesundheit. Der Appell des Gesundheitsexperten Meiners: „Erfolgreich bewältigter 32 „Es gibt Wichtigeres im Leben, als beständig dessen Geschwindigkeit zu erhöhen.“ Mahatma Gandhi Stress ist eine sehr wichtige Lebenserfahrung. Wer sich schon früh damit auseinandersetzt, wird im Job gar nicht erst in Versuchung kommen, Stresssituationen mit Medikamenten zu begegnen.“ Daniel Zimmermann empfiehlt nicht einmal Baldrian gegen Stress. „Ich glaube, das bringt nichts“, sagt er lächelnd. Der 27-Jährige ist dieses Jahr direkt nach seinem Studium zum Bürgermeister der Stadt Monheim bei Düsseldorf gewählt worden. Er wollte eigentlich promovieren. Jetzt widmet er sich erst einmal der politischen Arbeit. Die Uni hat er sowieso nicht als ersten Stress-Ort in seinem Leben wahrgenommen. „Die politische Arbeit vor Ort war eindeutig stressiger, denn da passiert sehr viel Unerwartetes, Unplanbares. Für die Uni konnte ich mich immer gut vorbereiten und so den Stress im Zaum halten“, sagt der studierte Bürgermeister. Heute habe ich einen Interviewtermin. Einige Fragen habe ich vorab per Mail schon einmal zugesendet, damit mein Gesprächspartner sich vorbereiten kann. Ich denke, das ist richtig nett von mir. Am Telefon frage ich höflich: „Konnten Sie schon einmal einen Blick auf die Fragen werfen?“ Doch was höre ich? „Nee, da bin ich noch nicht zu gekommen.“ Jetzt weiß ich endlich, wie viel beschäftige Menschen mit Stress umgehen. Sie priorisieren knallhart. Vorbereitung kostet neben dem Interview zusätzlich Zeit und die Fragen stelle ich ja sowieso. Kein schlechter Tipp gegen Stress. Ein Schuss Adrenalin Auch Wilfried Schumann, Leiter der Psychosozialen Beratungsstelle von Universität und Studentenwerk in Oldenburg, rät zu Gelassenheit: „Es ist in vielen psychologischen Untersuchungen bestätigt, dass ein mittleres Maß an Stress leistungssteigernd wirkt, weil es uns mit einem nützlichen Schuss Adrenalin versorgt. Es wird aber dann zu viel, wenn ich übermotiviert und verkrampft bin. Das ist wie beim Sprint: Schnell laufen kann nur derjenige, der sich anstrengt, dabei aber zugleich auch locker bleibt.“ Schumann räumt aber ein: „Das ist natürlich leichter gesagt als getan.“ Der Psychologe, der viele Gespräche mit Studenten und Absolventen über Stress, Prüfungs- und Zukunftsängste führt, >>> staufenbiel.de
© 2009 KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, eine Konzerngesellschaft der KPMG Europe LLP und Mitglied des KPMG-Netzwerks unabhängiger Mitgliedsfirmen, die KPMG International, einer Genossenschaft schweizerischen Rechts, angeschlossen sind. Alle Rechte vorbehalten. Wir suchen Mitarbeiter, die sich nicht über die flachen Witze vom Chef freuen. Sondern über die flachen Hierarchien. Fairness und Respekt sind unsere Lieblingstugenden. Sowohl innerhalb der einzelnen Teams als auch zwischen den Hierarchie-Ebenen. Denn nur so kann man inter- disziplinär und Hand in Hand arbeiten. Dies gewährleistet den Wissenstransfer innerhalb des Unternehmens, gibt uns wichtige Impulse und sorgt dafür, dass es bei uns immer wieder Erfolge zu feiern gibt. Über diese freuen sich Michael, Dina und Hendrik gemeinsam. Und vielleicht auch bald mit Ihnen. KPMG. Willkommen im Team. www.kpmg.de/careers staufenbiel.de 33
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