Ausgabe 4/2009 - Staufenbiel Karrieremagazin

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04 2009 Staufenbiel Karrieremagazin THEMA Wirtschaftsregion NRW setzt NRW jetzt auf eine umfassende Mischung aus Industrien und Dienstleistungen. Zwar machte die Industrie 2008 nur 30 Prozent der Bruttowertschöpfung des Landes aus. Die übrigen 70 Prozent erwirtschaftete der Dienstleistungssektor. Dennoch: „Die Industrie hat in Nordrhein-Westfalen eine Drehscheibenfunktion für die Gesamtwirtschaft“, so Experte Bütof vom MWME. Denn die Dienstleistungen ziehen sich quer durch alle Branchen und sind weitgehend produktions- und produktbezogen. Ohne Industrie also keine Dienstleistungen. Auf dem Weg an die Wirtschaftsspitze hat das Bundesland in den vergangenen Jahrzehnten einen enormen Strukturwandel durchlaufen. Das Er- INSIDER-SICHT Dirk Schlautmann, 37, ist als Leiter Personalentwicklung bei Dr. Oetker in Bielefeld tätig. Mehr als nur Industrie Den Wirtschaftsstandort Nordrhein- Westfalen prägt eine hohe Zahl erfolgreicher Unternehmen. Das gesamte Bundesland beherbergt aufstrebende und etablierte Firmen. Allein in Ostwestfalen- Lippe (OWL) sind mehr als 140 000 Unternehmen unterschiedlicher Branchen zu Hause, darunter viele Familienunternehmen. Enge Kooperationen zwischen Hochschule und Wirtschaft ermöglichen gegenseitige Impulse. Einrichtungen wie der Studienfonds OWL bieten Studenten sehr gute Entfaltungsmöglichkeiten. NRW ist für mich nicht nur Wirtschaftsregion, sondern auch eine Region mit tollen Freizeitangeboten, viel Natur und einer hohen Lebensqualität – eben mehr als ein sehr wichtiger Industriestandort. folgsrezept bringt Martina Fromhold- Eisebith auf den Punkt: „Der Wandel hat in den Regionen geklappt, wo die Universitäten mit Gründungsförderungen zu Motoren der Wirtschaftserneuerung geworden sind.“ Imagewandel in Aachen Ein Beispiel für den erfolgreichen Wandel mit und durch Uni-Wissen ist das Gebiet um Aachen. Bis in die 1980er- Jahre stütze sich die Region auf Kohle und Stahl. Dann begannen Absolventen und Professoren, aus den Hochschulen heraus Unternehmen zu gründen, um ihr Wissen der Wirtschaft zur Verfügung zu stellen. „Das Image hat sich so gedreht. Bei Aachen denkt man jetzt an Forschung“, fasst Wirtschaftsgeographin Fromhold-Eisebith zusammen. Die Landesregierung hat das Kapital, das sich aus Wissen und Forschung schlagen lässt, erkannt. Darum unterstützt sie den Strukturwandel und hat 16 Cluster in Branchen mit hohem Wachstums- und Innovationspotenzial entwickelt. Mit dieser Politik will sie Neuentwicklungen fördern, um so die Wirtschaft zu stärken, Wachstum und Beschäftigung anzukurbeln. Dabei ist das Wissen vor Ort entscheidend. Denn ohne Wissen keine Forschung, ohne Forschung keine Innovation. Auto-Cluster für den Wettbewerb Zu den geförderten Branchen zählt auch die Automotive-Wirtschaft in NRW, die jährlich annähernd 700 000 Fahrzeuge, und damit 13 Prozent der gesamtdeutschen Produktion, auf den Weltmarkt bringt. Alleine in NRW arbeiten etwa 200 000 Beschäftigte in dem Bereich. Vor allem in Aachen, Bochum, Gelsenkirchen und Duisburg/ Essen befassen sich Hochschulen und Forschungseinrichtungen verstärkt mit Themen der Automotive-Branche. Um die Branche wettbewerbsfähig zu halten, sind Kundenwünsche und umweltorientierte Gesetzgebungen die Aspekte, die über den Erfolg entscheiden. Konkret heißt das: neue Antriebssysteme entwickeln, Sicherheit und Komfort verbessern und dabei möglichst ressourcenschonend vorgehen. Um Lösungen auf dem neuesten Wissensstand zu finden, ist die Forschung gefragt. Damit diese Entwicklungen dann umgesetzt werden, bringt das Cluster Hersteller und Entwickler mit den Forschungseinrichtungen zusammen. So will es sein erklärtes Ziel erreichen, in diesen Bereichen Best-Practice-Beispiel der Automotive- Branche zu werden. Die Region Rhein-Ruhr wurde im Juni 2009 gar zu einer Modellregion für Elektromobilität gewählt. „Mit den Projekten der Modellregion Rhein-Ruhr sollen Kraftfahrzeuge mit elektrischen Antrieben auf die Straße kommen und diese Technologien für jeden sichtbar machen“, erklärt Karl- Uwe Bütof vom MWME. Voller Energie Auch was Energie angeht, ist NRW ganz vorne dabei und wird gleich mit zwei Clustern gefördert. Immerhin nutzt und verwandelt Nordrhein- Westfalen mehr Energie als jedes andere Bundesland. Die Wissenschaft ist auch hier beteiligt: Mehr als 20 Standorte in NRW forschen an Energiethemen. Die Bandbreite reicht von erneuerbaren Energien über Brennstoffzellen und Wasserstoff bis hin zu Materialentwicklung und Nuklearenergie. Genau diese Verbindung aus Wissenschaft und Industrie ist die wesentliche Stärke von NRW. Claudia Feuerer 24 staufenbiel.de
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