Ausgabe 4/2009 - Staufenbiel Karrieremagazin
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04 <strong>2009</strong> <strong>Staufenbiel</strong> <strong>Karrieremagazin</strong><br />
EINSTIEG Zukunft der Arbeit<br />
ES BLEIBT<br />
Die Zukunft der Arbeit hat<br />
begonnen. Doch trotz neuer<br />
Konzepte wird die Arbeit<br />
nicht neu erfunden.<br />
Wir schreiben das Jahr<br />
<strong>2009</strong>. In den Gewölben<br />
der Berliner Malzfabrik<br />
geschieht Ungewöhnliches. 30<br />
junge Menschen haben das alte<br />
Gebäude in Beschlag genommen<br />
und es in eine Denkfabrik<br />
verwandelt. Die Mitglieder der<br />
Initiative Palomar 5 sind keine<br />
Keimzelle düsterer Machenschaften,<br />
sondern wollen ihr Wissen<br />
vernetzen und die Zukunft der<br />
Arbeit ergründen.<br />
Zukunftsvisionen à la Raumschiff<br />
Enterprise oder gar Terminator,<br />
in denen Maschinen die<br />
völlige Kontrolle übernehmen,<br />
werden dabei wohl nicht herauskommen.<br />
Dennoch stehen Veränderungen<br />
an, die manchen verwundert<br />
die Augen reiben lassen.<br />
Kreativität vor Hierarchie<br />
In den vergangenen Jahren hat<br />
sich die Wirtschaft immer mehr zu<br />
einer Dienstleistungsgesellschaft<br />
entwickelt. Ein Ergebnis dieses<br />
Wandels: die Veränderung der<br />
Arbeitskultur. „Durch die industrielle<br />
Arbeitswelt war die Kopfarbeit<br />
lange Zeit streng hierar-<br />
© NAU.COOP<br />
ALLES ANDERS<br />
chisch von der ausführenden Arbeit getrennt“,<br />
sagt Oliver Dziemba vom Zukunftsinstitut in<br />
Kelkheim. Doch das ist passé. Kreativität ist<br />
Tugend – im Jetzt und in der Zukunft noch<br />
mehr. „Pfl icht, Gehorsamkeit und Hierarchien<br />
sind Ordnungsprinzipien einer vergangenen<br />
Epoche“, weiß auch Dziemba.<br />
Diese gewonnene Kreativität und Selbstverantwortung<br />
haben aber ihren Preis. Waren<br />
viele Menschen ihr ganzes Arbeitsleben bei<br />
einer Firma, geht der Trend nun zu be fristeten<br />
Jobs, Berufswechseln oder dem Job neben<br />
dem Job. Wer erfolgreich in die Zukunft<br />
der Arbeit starten will, der darf nicht rasten.<br />
Lebenslanges Lernen und Weiterbildung sind<br />
dann keine gebetsmühlenartig wiederholten<br />
Slogans mehr, sondern schlicht und einfach<br />
Ernst. „Der Selbstverantwortungsgrad ist bei<br />
der persönlichen Weiterbildung besonders gefragt“,<br />
bestätigt Zukunftsforscher Horst Opaschowski.<br />
Der Arbeitgeber könne hierzu zwar<br />
Angebote machen, aber für das Bildungsengagement<br />
sei jeder selbst verantwortlich.<br />
Opaschowski: „Erforderlich werden neue Bildungseinrichtungen<br />
und -angebote, die unabhängig<br />
von Arbeits- und Berufserfordernissen<br />
sind und uns ein Leben lang begleiten.“<br />
Die Zukunft ist für einige Arbeitnehmer<br />
schon da. Flexible Arbeitszeitmodelle wie<br />
etwa Vertrauensarbeitszeit machen es möglich.<br />
Denn hier geht es nicht mehr darum,<br />
acht Stunden pro Tag im Büro<br />
abzureißen, sondern weitestgehend<br />
frei über die eigene Zeit zu<br />
verfügen. Die Pflicht, die Arbeit<br />
im Büro zu festen Zeiten zu erledigen,<br />
gibt es nicht mehr. Deshalb<br />
kann man sich tatsächlich noch<br />
einmal genüsslich im Bett umdrehen,<br />
wenn der Wecker schrillt.<br />
Später kann der flexible Mitarbeiter<br />
seinen Job am heimischen<br />
PC erledigen oder sich mit dem<br />
Laptop in ein Café verziehen.<br />
Doch wer bei diesem Modell an<br />
paradiesische Zustände und viel<br />
Freizeit denkt, täuscht sich.<br />
Im Stand-by-Modus<br />
Der Wegfall von fest geregelten<br />
Kernarbeitszeiten bedeutet nicht,<br />
dass man faulenzen oder die<br />
Arbeit schleifen lassen könnte.<br />
Ganz im Gegenteil: Es gibt immer<br />
feste Terminabsprachen zu<br />
Projekten, so dass der Arbeitnehmer<br />
seinem Chef an einem fi xen<br />
Datum handfeste Arbeitsergebnisse<br />
präsentieren muss. Ähnlich<br />
wie bei Hausarbeiten im Studium<br />
heißt es da, sich seine Zeit gut<br />
einzuteilen und vorausschauend<br />
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