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Apotheker „im Schlafrock“
Jeder Notdienst hält besondere Erlebnisse
bereit“, weiß Apotheker Sebastian
Berges von der Apotheke am
Questerhof. Da werden verschreibungspfl
ichtige Medikamente ohne entsprechendes
Rezept verlangt. Da sind jungen
Eltern die Windeln oder die Babynahrung
ausgegangen. Da passen Sachen nicht
in die Notfallklappe. Da sind mitten in
der Nacht aufwendige Rezepturen zu mischen.
„Fast nur am Wochenende wird
nach der Pille danach gefragt“, erzählt er
schmunzelnd. Auch eine Art Notfall, für
den man übrigens ein Rezept benötigt.
Wenn Sebastian Berges Notdienst hat,
verschließt er nach Geschäftsschluss die
Tür und bedient über die sogenannte Notfallklappe.
Bis Mitternacht ist meist noch
viel zu tun, dann zieht er seinen Schlafanzug
an und legt sich im Büro auf die
Coach. Bis zum Morgen wird er durchschnittlich
vier bis fünf Mal aus dem
Schlaf gerissen. Ein schöner Klassiker ist,
wenn dann jemand nach einem Schlafmittel
fragt. Durchgeschlafen hat er noch nie,
in diesem Winter kamen in einer Nacht
mal alle zehn Minuten Kunden. Am Wochenende
wird tagsüber zu zweit gearbeitet.
Da herrscht der gleiche Betrieb wie an
einem normalen Wochentag.
Trotzdem gilt: Der Notdienst ist für eine
Notfallversorgung da. Es dürfen daher
auch nur Produkte für den Notfall verkauft
werden.
„Da man sich trotz enger gesetzlicher Regeln
sehr fl exibel verhalten muss, um tatsächlich
helfen zu können, darf der Notdienst
auch nur von einem approbierten
Apotheker versehen werden“, erläutert
Sebastian Berges. Aber trotz schlafl o-
sülz am sonntag
ser Nächte macht Sebastian Berges den
Notdienst auch gerne. „Schließlich habe
ich mich in erster Linie für einen Heilberuf
entschieden, weil ich anderen Menschen
helfen möchte“, sagt er.
www.a-a-q.de
Apotheken-Notdienst
in Köln
Damit die Arzneiversorgung rund um
die Uhr sichergestellt ist, haben von
den rund 300 Kölner Apotheken etwa
zwölf alle 22 Tage Notdienst.
Der Notdienstplan wird vom Regierungspräsidenten
verabschiedet, die
Apothekenkammern der Bezirke setzen
ihn um. Er gilt jeweils von 8.30 bis
8.30 Uhr des Folgetages.
In der Zeit von 20 bis 6 Uhr sowie an
Sonn- und Feiertagen ist eine gesetzliche
Notdienstgebühr von 2,50 Euro zu
entrichten.
Für den Stadtbezirk Lindenthal sind
jeweils zwei Apotheken zuständig.
Informationen zum
aktuellen Notdienst über:
Notdienst-Rufnummer
0 800/00 22 833
www.aknr.de
Aushang in jeder Apotheke
Tagespresse
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