Kölner Hockey - INsülz & klettenberg

Welcher Sport ist gut für mich?
Nicht jeder Körper ist für die Ausübung jeder Sportart
gebaut. Wir haben dazu mit Dr. Claudia Ludwig
gesprochen, die auch sportmedizinische Beratungen anbietet.
Was sollte man vor Aufnahme einer
sportlichen Aktivität beachten?
Aus orthopädischer Sicht: Die Erstellung
eines Ganzkörperstatus, bei dem Füße,
Hüfte, Wirbelsäule und die allgemeine
Beweglichkeit überprüft werden, ist ratsam.
Außerdem ist es sinnvoll, eventuelle
Vorerkrankungen abzuklären, zum Beispiel
eine Hüftdysplasie beim Kind. Bei
der Konstitution eines Menschen spielen
auch die Gene eine Rolle. Manche Menschen
sind von Natur aus athletisch gebaut.
Sehr zierlich gebaute Menschen
sollten nur sehr moderat trainieren. Statt
intensiven Muskelaufbaus ist eher eine
Muskelstraffung empfehlenswert. Es gilt,
eine Sportart zu wählen, die der individuellen
Konstitution gerecht wird.
Worauf ist denn bei den einzelnen
Sportarten zu achten?
Fußball ist eine recht große Belastung für
unsere Knie, und intensives Tennisspielen
führt oft zu Schulter- und Rückenproblemen.
Beim Laufen kommt es oft
zu Achilles sehnenreizungen, Kniegelenkschmerzen
oder Rückenverspannungen.
Ein Marathonläufer könnte also gut beraten
sein, eine alternative Sportart zu
wählen?
Ja, vielleicht. Ich sehe es als meine Aufgabe,
meinen Patienten Empfehlungen dahingehend
zu geben, welche sportlichen
Betätigungen gelenkfreundlicher oder
schonender sind – und das bei ähnlich
gutem Effekt. Stop-and-Go-Sportarten
wie Laufen oder Muskelaufbau mit hohen
Gewichten sind eben extreme Belastungen
für unseren Bewegungsapparat, der
eigentlich nicht für ein Lebensalter von 80
Jahren ausgelegt ist.
Wie sieht es mit der Belastbarkeit in
Sachen Ausdauer aus?
Ob das Herz ausreichend belastbar ist, lässt
sich mit einem Belastungs-EKG bestimmen.
Ab einem Alter von 60 Jahren empfi
ehlt sich in jedem Fall eine sportärztliche
Untersuchung bei einem Internisten. Bei Infekten
sollte man eine Sportpause einlegen.
Ansonsten können plötzlich auftretende
Herzrhythmusstörungen die Folge sein.
www.dr-c-ludwig.de
Foto: Felix Mayr, Kuhweide Fotografi e
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