10.07.2015 Aufrufe

Die Kreide Mecklenburg-Vorpommerns - Geowissenschaftliches ...

Die Kreide Mecklenburg-Vorpommerns - Geowissenschaftliches ...

Die Kreide Mecklenburg-Vorpommerns - Geowissenschaftliches ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Exkursionsführer zur Geländetagung derSubkommission für <strong>Kreide</strong>-Stratigraphie[Hrsg.: Mike REICH]<strong>Die</strong> <strong>Kreide</strong><strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommerns</strong>21. bis 24. September 1998in GreifswaldGreifswalder OieInsel RügenNeu-Klocksin bei MalchinNossentin bei MalchowUntergrund <strong>Vorpommerns</strong>


<strong>Die</strong> <strong>Kreide</strong><strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommerns</strong>Exkursionsführer zur Geländetagung derSubkommission für <strong>Kreide</strong>-Stratigraphiemit Beiträgen vonPeter FRENZEL, Ekkehard HERRIG, Helmut NESTLER, Manfred PETZKA,Mike REICH, Hilmar H. SCHNICK & Frank WIESEherausgegeben vonMike REICHGreifswaldim September 1998


VorwortZur diesjährigen Geländetagung der Subkommission für <strong>Kreide</strong>-Stratigraphie freue ichmich Sie hier in <strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern begrüssen zu können.Ausgehend von der Universitätsstadt Greifswald wurden schon seit mehr als150 Jahren Studien zur pommerschen <strong>Kreide</strong> betrieben, wie zum Beispiel vonF. v. HAGENOW 1839 ff., T. MARSSON 1878 ff., E. VOIGT 1929, H. NESTLER 1961 ff.,G. STEINICH 1965 ff. und E. HERRIG 1966 ff.; aber auch die <strong>Kreide</strong>vorkommen<strong>Mecklenburg</strong>s fanden schon frühzeitig die Beachtung zahlreicher Geognosten, so vonE. BOLL (1846 ff. in Neubrandenburg) und E. GEINITZ (1883 ff. in Rostock).In diesem Sinne wünsche ich der Tagung ein gutes Gelingen, durchaus auftraditionsbehaftetem Boden.An dieser Stelle möchte ich nicht versäumen, Herrn Prof. Dr. E. Herrig für diefruchtbaren Diskussionen und die Bereitstellung von Material im Vorfeld dieser Tagung,herzlich zu danken. Frau Sengpiehl bearbeitete dankenswerter Weise viele dernachfolgenden Graphiken. Dank geht ebenso an das Nationalparkamt Jasmund (HerrnKlötzer u. Herrn Kutscher) und an das Staatliche Amt für Umwelt und NaturUeckermünde (Herrn Rohde und Herrn Schiefelbein) für Betretungsgenehmigungen.Dem Geologischen Landesamt Schwerin (Herrn Dr. F. Meister und Herrn Dr. W. v.Bülow) gebührt Dank für die Möglichkeit der Besichtigung von Bohrkern- undSammlungs-Material im Bohrkernlager Sternberg.Greifswald, im September 1998Mike Reich


Exkursion 1<strong>Die</strong> <strong>Kreide</strong> der Greifswalder Oie (südliche Ostsee)Mike REICH, Greifswald*mit 4 Abbildungen1. GEOMORPHOLOGISCH-GEOLOGISCHER ÜBERBLICKZwischen den Inseln Rügen (12,5 km Entfernungbis Thiessow) und Usedom (10,5 km bis PeenemünderHaken), am östlichen Ausgang desGreifswalder Boddens, befindet sich die nur ca.0,6 km 2 große Insel Greifswalder Oie (Abb. 1).BLÜTHGEN (1952: 25) vergleicht ihren Umriß mit„einer in der Mitte etwas eingeschnürten Birne mitdem Stielende am Ansatz des Riffs im Südwestenund den breiten stumpfen Enden im Nordosten“(s. Abb. 2. u. 3). <strong>Die</strong> Greifswalder Oie erstrecktsich von SW nach NE auf einer Länge vonca. 1550 m und ist maximal 570 m breit. BeimBlick nach SW wird bei Niedrigwasser die submarineFortsetzung der Insel durch große freigespülteGeschiebe sichtbar. <strong>Die</strong>se markierendas kilometerlange Oier Riff, an dem sich auchbevorzugt Sande anlagern. Das Relief steigt vonNN im Bereich des Hafens ziemlich rasch an undbildet dann eine relativ einheitlich Inselhochfläche(vgl. Abb. 3). <strong>Die</strong> gesamte Oberfläche der Inselwird hauptsächlich von einer ruhigen, leicht welligenGrundmoränenlandschaft (ein ca. 1 m mächtigerGeschiebelehmhorizont) aufgebaut. Als Reliktder jungglazialen Toteislandschaft ist im mittlerenInselbereich (nördlich des „Busches“) eine Soll-Struktur erhalten geblieben (vgl. Abb. 4). Derhöchste Punkt (knapp 19 m) liegt an der NE-Seiteder Insel (Leuchtturm).Abb. 1Lage der Greifswalder Oie in der Ostsee.Der Strand besteht im Gegensatz zur geschiebearmenInselhochfläche aus einer dichten Blockpackungvon Kristallin- und Sedimentär-Geschieben.Ungefähr zwei Drittel des Steilufers sinddurch die Errichtung einer Schutzmauer und einesSchutzwalls vor über einhundert Jahren inaktivgeworden. Dabei handelt es sich um die E-, N-und NW-Küstenbereiche, welche heute stark* A [In:] REICH, M. (Hrsg.): Exkursionsführer zur Geländetagung 1998der Subkommission für <strong>Kreide</strong>-Stratigraphie: „<strong>Die</strong> <strong>Kreide</strong><strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommerns</strong>“. — 1-6; Greifswald 1998.


2 M. REICHbewachsen und verschüttet und somit der direktenBeobachtung entzogen sind.<strong>Die</strong> Insel Greifswalder Oie ist an die Eisrandlageder Nordrügener Staffel des <strong>Mecklenburg</strong>er Stadiums(sensu EIERMANN 1984) gebunden und wurdeim Weichsel-Hochglazial angelegt. Schon mehrfach(u. a. RICHTER 1937, BLÜTHGEN 1952, KLIEWE1958 und KLIEWE & JANKE 1972) wurde vermutet,daß sich die Nordrügener Staffel von Rügen überden Ruden und die Greifswalder Oie submarin bisnach Usedom weiterverfolgen läßt.<strong>Die</strong> Greifswalder Oie nimmt deshalb regionalgeologischeine Schlüsselposition bezüglich derKorrelation der weichselhochglazialen AblagerungenRügens und Usedoms ein. WährendRügen seit mehr als einhundert Jahren Gegenstandquartärgeologischer Untersuchungen ist,beschränkten sich die Untersuchungen auf derGreifswalder Oie bisher auf drei wesentlicheArbeiten (RICHTER 1933, 1937; MÜNNICH 1936).Neuere Untersuchungen zur Stratigraphie undInterpretation der Glazialablagerungen lieferteKNAUST (1995a).2. KREIDE-VORKOMMEN2.1 Allgemeines<strong>Die</strong> erste Beschreibung der <strong>Kreide</strong>vorkommender Greifswalder Oie verdanken wir BORNHÖFT(1885). 16 Jahre zuvor erwähnte SCHOLZ (1869)erstmals präquartäre Schollen („tertiäre Schichten“)von der Greifswalder Oie. <strong>Die</strong> heute nochbedeutsamste Arbeit „<strong>Kreide</strong> und Paleocän aufder Greifswalder Oie“ von ELBERT & KLOSEerschien 1904. Darin beschäftigten sich die Autoreneingehend mit den einzelnen Schollen undSchuppen der Insel, die mit Ergebnissen ausanderen Aufschlüssen und Tiefbohrungen auf demFestland verglichen und stratigraphisch eingestuftwurden. In einer Karte wurde alle zu jener Zeitaufgeschlossenen Schuppen und Schollenvermerkt. LINSTOW (1919) gibt eine Zusammenfassungaller bis dahin bekannten Ergebnisse,welche im wesentlichen auf den Ergebnissen vonELBERT & KLOSE (1904) fußt. Knapp 50 Jahre spätergab BLÜTHGEN (1952) eine umfangreiche Vergleichsstudiezwischen Greifswalder Oie undRuden. Damit brach die Erforschung der Inselzunächst ab. Erst zu Beginn der 90er Jahre wurdedie Insel nach jahrzehntelanger Zwangspause fürGeowissenschaftler wieder zugänglich (KNAUST &KRIENKE 1993, MRAZEK et al. 1994) wobei insbesondereden Eozänvorkommen Beachtunggeschenkt wurde (s. Zusammenfassung beiKNAUST 1992, 1993).<strong>Die</strong> nachfolgend kurz behandelten <strong>Kreide</strong>vorkommenstammen aus einem nicht mehr existentenmorphologischen Hochgebiet (RICHTERs 1933„Oie-Achse“), welches den einzelnen Gletschervorstößengenügend Material zur Aufarbeitungbot. <strong>Die</strong> präquartären Sedimente (<strong>Kreide</strong>mergel,eozäne Tone) in den Tills und glaziofluviatilen Kiesenund Sanden wurden hierbei synsedimentärdurch das Eis aufgenommen (KNAUST 1995a).Abb. 2<strong>Die</strong> Greifswalder Oie (Ausschnitt aus derTK 50: L1748 Sellin).2.2 Albium<strong>Die</strong> Alb-Vorkommen befinden sich vornehmlichan der NW-Küste, sind aber infolge der Inaktivitätdes Kliffs der direkten Beobachtung nicht mehrzugänglich. Daher wird auf die eingehende Beschreibungbei ELBERT & KLOSE (1904: 112-122)verwiesen. Danach handelt es sich um6 Einzelvorkommen (bis 11 m hohe und 21 mbreite Einlagerungen), die von den Autoren zu einemvollständigen Profil mit Hangendgrenze zumCenomanium rekonstruiert werden konnten. Es


<strong>Die</strong> <strong>Kreide</strong> der Greifswalder Oie (südliche Ostsee) 3Abb. 3Luftbild der Greifswalder Oie von NW (Photo: Foto-Müller, Anklam).wurden insgesamt 21 Schichtglieder ausführlichbeschrieben, grundlegend können dabei im Liegendendunkle Quarzsande und tonige Glaukonitsandeim Hangenden unterschieden werden.KNAUST & KRIENKE (1993) konnten bei Kartierungsarbeitenin diesem Bereich nur noch in einervon fünf Schlitzrohrsondierungen dieses Vorkommennachweisen. Dabei handelte es sich um zweidm-mächtige Lagen von grünen, glaukonitischenund tonigen Feinsandeinlagerungen.LINSTOW (1919) erwähnt ein weiteres Vorkommenvon Albium an der SE-Küste ohne nähere Beschreibung.KNAUST & KRIENKE (1993) konntendieses Vorkommen nicht wieder auffinden; es istzu vermuten, daß es der Küstenerosion zum Opferfiel.2.3 CenomaniumNach ELBERT & KLOSE (1904: 122) liegen cenomaneAblagerungen dem Albium-Vorkommen derNW-Küste direkt auf. Sie beschreiben eine4,5 x 2,5 m große Scholle aus <strong>Kreide</strong>mergel, überdem ein bis zu 1,75 m mächtiger Grünsandmergelmit Phosphoriten folgt. <strong>Die</strong> Lage im inaktiven Kliffbereichmacht dieses Vorkommen heute unzugänglich.Ein heute noch aufgeschlossenes Cenoman-Vorkommen in <strong>Kreide</strong>mergel-Fazies befindet sichnordöstlich der S-Ecke des „Busches“ (Streifen 8nach KNAUST & KRIENKE 1993; vgl. Abb. 4). Währenddas Vorkommen in der Beschreibung vonBORNHÖFT (1885: 37) noch eine Länge von etwa70 m aufweist, beschreiben ELBERT & KLOSE (1904:124) eine linsenförmige Scholle von etwa 10 mLänge, die seitlich rasch auskeilte. KNAUST (1993)fand 1992 nur noch eine über 5,5 m streichendeund bis 2,0 m hoch werdende, im Anschnittdreieckige Schuppe sowie zwei weitere etwa1,0 m mächtige NE-vergente Schuppen, welchediskordant vom jüngsten Geschiebemergelüberlagert werden und deren Liegendes nichtaufgeschlossen ist. Bis heute sind die Vorkommenweiterhin vom Küstenrückgang dezimiert worden.Vom Hangschutt verdeckt treten drei weitere 10-60 cm mächtige <strong>Kreide</strong>bänder am NE-Ende desStreifen 8 auf. Ähnlich losgelöste <strong>Kreide</strong>-Bänkeerwähnten schon ELBERT & KLOSE (1904: 124).Eine größere Ausbreitung dieses Vorkommens imLiegenden ist wahrscheinlich, da sich beiNiedrigwasser die hier auftretende <strong>Kreide</strong> imBereich der oberen Schorre relativ weit verfolgenläßt.Während BORNHÖFT (1885: 37) die beschriebenen<strong>Kreide</strong>vorkommen dem Turonium zuordnet,datieren ELBERT & KLOSE (1904: 122) die Vorkommenzusammen mit den Schollen am Hafen (vgl.Kap. 2.5) ins „Senon“ (Grenzbereich Granulatenkreide-Mukronatenkreide).Nach KNAUST (1993: 8)belegen aber die aufgefundenen Foraminiferen(Bestimmung: J. RUSBÜLT, Schwerin) sowie derFund eines Echiniden [Discoides (Camerogalerus)


4 M. REICHAbb. 4Karte der Greifswalder Oie mit den einzelnen Küsten-Abschnitten (Streifen sensu KNAUST & KRIENKE1993) am aktiven SE-Kliff (nach KNAUST 1995b, verändert).cylindrica] und eigene Untersuchungen cenomanesAlter.Bisher nachgewiesen wurden (nach KNAUST1993, HERRIG & REICH unveröff.):• Granuloreticulosea: Foraminiferida: >30 Arten• Bivalvia• Ostracoda: >10 Arten• Ophiuroidea• Echinoidea• Holothuroidea: 15 Formarten• Chondrichthyes• Osteichthyes.2.4 Coniacium/SantoniumKNAUST & KRIENKE (1993) wiesen am nordöstlichstenAufschluß des aktiven Kliffs der SE-Küste(unmittelbar vor Beginn des Uferschutzwalls;Streifen 12) ein <strong>Kreide</strong>-Vorkommen aus demGrenzbereich Coniacium / Santonium (Foraminiferen-Alter,Bestimmung: J. RUSBÜLT, Schwerin)nach. Es handelt sich hierbei um eine glaziofluviatileSchmelzwasserablagerung, welche einenhohen Anteil an lokalem <strong>Kreide</strong>material aufgenommenhat.


<strong>Die</strong> <strong>Kreide</strong> der Greifswalder Oie (südliche Ostsee) 5Bisher nachgewiesen wurden (nach KNAUST1993: 9):• Granuloreticulosea: Foraminiferida:Globotruncana paraventricosaGlobotruncana lapparentiStensioeina exsculpta exsculptaStensioeina ex gr. granulata.2.5 CampaniumDas <strong>Kreide</strong>vorkommen an der nördlichenHafenmole (s. Abb. 4) hatte nach ELBERT & KLOSE(1904: 124) am unteren Teil der Steilwand eineErstreckung von 28 m und ragte im Hangenden„apophysenartig von unten nach oben in dieMergelwand hinein“. Ungefähr 16 m südlich diesesAufschluss’ wurde eine weitere <strong>Kreide</strong>schuppezusammen mit paläogenem Ton beobachtet.1992 war nur noch eine 4,0 x 2,0 m große<strong>Kreide</strong>schuppe über den Schuttmassen aufgeschlossen(KNAUST 1993: 9), die auch heute noch(1998) in annähernd ähnlichen Dimensionen zufinden ist. <strong>Die</strong> Foraminiferenfauna erlaubt eineEinstufung in das ob. Unter-Campanium bis unt.Ober-CampaniumBisher nachgewiesen wurden (nach ELBERT &KLOSE 1904, DEECKE 1907, KNAUST 1993, HERRIG &REICH unveröff.):• Granuloreticulosea: Foraminiferida: >40 Arten• Anthozoa: Octocorallia• Porifera• Bivalvia• Cephalopoda: Ammonoidea• Cephalopoda: Coleoidea• Polychaeta: Serpulimorpha• Polychaeta: Phyllodocemorpha• Ostracoda: >20 Arten• Ophiuroidea• Echinoidea• Holothuroidea: 22 Formarten• Chondrichthyes• Osteichthyes.2.5 <strong>Kreide</strong>-SedimentärgeschiebeEiniges Interesse galt jeher auch den zahlreichenKristallin- und Sedimentärgeschieben vomBlockstrand des aktiven Steilufers (SE-Küste) derGreifswalder Oie (schon BORNHÖFT 1885 undLINSTOW 1919). Dabei wurden vorwiegend paläozoischeGeschiebe (u. a. WEIGELT 1930, BROTZEN1933) und mesozoische (Trias: KNAUST 1997; Jura:STOLL 1934) berücksichtigt. <strong>Kreide</strong>zeitliche Sedimentärgeschiebesind aber auch in großer Zahlvorhanden.Bisher nachgewiesen wurden (nach KNAUST1993, 1995b; REICH unveröff.):• Wealdengeschiebe (Berriasium)• Glaukonitsandsteine (Aptium)• mergeliger Kalkstein (Cenoman)• Holmasandstein (?Santonium)• Bavnodde-Grünsand mit Arnager Quarzit(Santonium)• glaukonitische, mergelige Sandsteine(Santonium, Campanium)• Tosterupkonglomerat (Unt.-Campanium)• Köpinge-Sandstein(Campanium/Maastrichtium)• teilverkieselte Kalksteine (Campanium)• teilverkieselte Kalksteine (Maastrichtium)• Schreibkreide-Geschiebe (Maastrichtium).3. LITERATURVERZEICHNISBLÜTHGEN, J. (1952): Greifswalder Oie und Ruden. —Petermanns Geographische Mitteilungen, Ergänzungsheft,248: 70 S., 6 Abb., 8 Taf.; Gotha.BORNHÖFT, E. (1885): Der Greifswalder Bodden. —Jahresberichte der geographischen GesellschaftGreifswald, 2 [für 1883/1884] (1): 1-72, 2 Abb., 1 Kt.;Greifswald.BROTZEN, F. (1933): Erster Nachweis von Unterdevon imOstseegebiete durch Konglomeratgeschiebe mitFischresten. — Zeitschrift für Geschiebeforschung, 9: 55-63, 3 Abb.; Leipzig.DEECKE, W. (1907): Geologie von Pommern. — 302 S.,40 Abb.; Berlin (Gebr. Borntraeger).EIERMANN, J. (1984): Ein zeitliches, räumliches undgenetisches Modell zur Erklärung der Sedimente undReliefformen im Pleistozän gletscherbedeckterTieflandesgebiete - ein Beitrag zur Methodik dermittelmaßstäbigen naturräumlichen Gliederung. —Umweltforschung. Zur Analyse und Diagnose derLandschaft: 169-183, 2 Tab.; Gotha.ELBERT, J. & KLOSE, H. (1904): <strong>Kreide</strong> und Paleocän auf derGreifswalder Oie. — Jahresberichte der geographischenGesellschaft Greifswald, 8 [für 1900-1903]: 111-139,1 Kt.; Greifswald.KLIEWE, H. (1958): <strong>Die</strong> Steingründe zwischen Streckelsbergund Greifswalder Oie. — Wissenschaftliche Zeitschrift derErnst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, MathematischnaturwissenschaftlicheReihe, 7 {für 1957/1958] (3/4):245-255, 7 Abb.; Greifswald.KLIEWE, H. & JANKE, W. (1972): Verlauf und System derMarginalzonen der letzten Vereisung auf dem Territoriumder DDR. — Wissenschaftliche Zeitschrift der Ernst-


6 M. REICHMoritz-Arndt-Universität Greifswald, MathematischnaturwissenschaftlicheReihe, 21 (1): 31-37; Greifswald.KNAUST, D. (1992): Ein Molervorkommen (Paläogen) auf derGreifswalder Oie (Ostsee). — Archiv für Geschiebekunde,1 (5): 291-304, 5 Abb., 3 Taf.; Hamburg.KNAUST, D. (1993): Beiträge zur Geologie der InselGreifswalder Oie (Ostsee) - Stratigraphie, Sedimentologieund Paläontologie (unter besonderer Berücksichtigungdes Känozoikums). — Unveröffentlichte Diplomarbeit,Fachrichtung Geowissenschaften, Universität Greifswald.— 94 S., 54 Abb., 53 Taf., 17 Anl.; Greifswald.KNAUST, D. (1995a): Stratigraphie und Sedimentologiepleistozäner Ablagerungen auf der Insel Greifswalder Oie(Ostsee). - [In:] LANGBEIN, R. & NIEDERMEYER, R.-O.(Hrsg.): SEDIMENT ’94. 9. Sedimentologen-Treffen inGreifswald. — Zentralblatt für Geologie und Paläontologie(Teil I: Allgemeine, Angewandte, Regionale undHistorische Geologie), [für 1994] (1/2): 25-40, 4 Abb.,1 Taf.; Stuttgart.KNAUST, D. (1995b): <strong>Die</strong> geologische Entwicklung derOstseeinsel Greifswalder Oie. - [In:] KATZUNG, G.;HÜNEKE, H. & OBST, K. (Hrsg.): 147. Hauptversammlungder Deutschen Geologischen Gesellschaft.Exkursionsführer: Geologie des südlichen Ostseeraumes -Umwelt und Untergrund -. — Terra Nostra (Schriften derAlfred-Wegener Stiftung), 6/95: 47-69, 14 Abb.; Bonn.KNAUST, D. (1997): Triassische Leitgeschiebe im pleistozänenVereisungsgebiet Nordostdeutschlands und derenBeziehungen zur Kågerød-Formation von Bornholm(Dänemark). — Zeitschrift der Deutschen GeologischenGesellschaft, 148 (1): 51-69, 5 Abb., 1 Tab., 3 Taf.;Stuttgart.KNAUST, D. & KRIENKE, K. (1993): Greifswalder Oie. —Unveröffentlichte Diplomkartierung, FachrichtungGeowissenschaften, Universität Greifswald. — 31 S.,2 Abb., 10 Anl.; Greifswald.LINSTOW, O. [VON] (1919): Bl. Karlshagen und InselGreifswalder Oie [bearbeitet 1915]. — Erläuterungen zurgeologischen Karte von Preußen und benachbartenBundesstaaten, 231: 48 S., 2 Abb.; Berlin.MRAZEK, J.; GOMOLKA, A. & KNAUST, D. (1994): Genesespätglazial angelegter Ostseeinseln (Greifswalder Oie undRuden). - [In:] NIEDERMEYER, R.-O. & HÜNEKE, H. (Hrsg.):SEDIMENT 94. 9. Sedimentologen-Treffen in Greifswald.Exkursionsführer. — Greifswalder GeowissenschaftlicheBeiträge, 1: 124-136, 3 Anl.; Greifswald.MÜNNICH, G. (1936): Quantitative Geschiebeprofile ausDänemark und Nordostdeutschland mit besondererBerücksichtigung <strong>Vorpommerns</strong>. — Abhandlungen ausdem geologisch-palaeontologischen Institut der ErnstMoritz Arndt-Universität Greifswald [= Beiheft zurZeitschrift für Geschiebeforschung], 15: 52 S., 8 Abb.,9 Diagramme; Greifswald.RICHTER, K. (1933): Gefüge und Zusammensetzung desnorddeutschen Jungmoränengebietes. — Abhandlungenaus dem geologisch-palaeontologischen Institut der ErnstMoritz Arndt-Universität Greifswald [= Beiheft zurZeitschrift für Geschiebeforschung], 11: 63 S., 29 Abb.,div. Tab., 1 Taf.; Greifswald.RICHTER, K. (1937): <strong>Die</strong> Eiszeit in Norddeutschland. —Deutscher Boden, 4: 179 S.; Berlin.SCHOLZ, M. (1869): Beiträge zur Geognosie von Pommern. —Mittheilungen aus dem naturwissenschaftlichen Vereinefür Neuvorpommern und Rügen, 1: 75-99, 1 Tab.; Berlin.STOLL, E. (1934): <strong>Die</strong> Brachiopoden und Mollusken derpommerschen Doggergeschiebe. — Abhandlungen ausdem geologisch-palaeontologischen Institut der ErnstMoritz Arndt-Universität Greifswald [= Beiheft zurZeitschrift für Geschiebeforschung], 13: 62 S., 2 Abb.,6 Tab., 3 Taf.; Greifswald.WEIGELT, J. (1930): Biostratonomisch wichtige Geschiebe vonobersilurischem Colonus-Schiefer von Köthen und derGreifswalder Oie. — Zeitschrift für Geschiebeforschungund Flachlandsgeologie, 6: 1-6, 3 Abb.; Berlin.Adresse:Dipl.-Geol. Mike ReichInstitut für Geologische WissenschaftenErnst-Moritz-Arndt-UniversitätF.-L.-Jahn-Str. 17a, D-17489 GreifswaldE-mail: reichmi@rz.uni-greifswald.de


8 P. FRENZEL; E. HERRIG; H. NESTLER & M. REICHAbb. 2 Ichnofossilien und Ichnostrukturen der <strong>Kreide</strong> von Rügen/Jasmund (aus HERRIG et al. 1997):A: Ichnofossilstockwerke, insbesondere dem O 2 -Gehalt und derSubstratfestigkeit entsprechend,a - Planolites-Gemeinschaft,b - Thalassinoides-Muensteria-Gemeinschaft,c - Zoophycos-Chondrites-Gemeinschaft;B: <strong>Kreide</strong>sediment unter normalen Sedimentationsbedingungen,a - synsedimentäre Bioturbation,b - Übergangsschicht, stark bioturbat,c - historische Schicht;C: Diskontinuierliche Sedimentation,a - allochthones Sediment (Rutschmasse) mit Ichnofossilien(Zoophycos, Chondrites) der Post-Event-Ichnofauna,b - „postsedimentäre“ Schicht, kompaktiertes Sediment miterhaltenen, Teilen von synsedimentären Spuren,c - historische Schicht.Profiles.<strong>Die</strong> Schreibkreide ist ein biomikritischer Niedrig-Mg-Kalzit. Der niedrige Mg-Gehalt verhinderte dieZementation des Gesteins. Das pelagische Sedimentwird überwiegend von bis etwa 5 µm großenCoccolithen (sehr selten ganzen Coccosphaeren)und deren Zerfallsprodukten sowie kleinen kalkigenDinoflagellatenzysten aufgebaut. Demgegenübertreten andere Komponenten weitgehend zurück.Nicht mehr als etwa 12 Gew.-% gehören derFraktion >63 µm an. Der größte Teil dieser Fraktionwird zumeist von größeren kalkigen Dinoflagellatenzysten(250 µm machen nur zwischen 1 und 2 Gew.-% aus. Dabei handelt es sich meist um Bruchstückevon Bryozoenkolonien, benthische Foraminiferenund isolierte Skelettelemente vonEchinodermen. Der Nichtkarbonat-Anteil in derRügener Schreibkreide beträgt nur etwa 2-5 %(MÜNZBERGER 1997). Darunter sind Komponentender Fraktion >63 µm sehr selten und beschränkensich auf vereinzelte mattierte Quarze und dieäußerst seltenen Funde von Gastrolithen. <strong>Die</strong> kleinereFraktion (davon 53-76 %


<strong>Die</strong> Rügener Schreibkreide 9den nur als Steinkerne vorliegen (sekundär inCalcit umgewandelte primär aragonitische Skeletteliegen aber vor). Kalzitische Skelette kommenteilweise umkristallisiert vor. Besonders trifft diesauf Echinodermen, Inoceramen und teilweise auchForaminiferen zu. Jedoch sind nur sehr seltenSparitisierungen oder Zementbildungen zuverzeichnen.3. STRATIGRAPHIENESTLER (1963b) stufte die Rügener Schreibkreidemit Hilfe von Belemniten in das obereUnter-Maastrichtium ein. <strong>Die</strong>s konnte durch erneuteAufsammlungen und eine taxonomischeRevision der Belemnoideen bestätigt werden(HERRIG et al. 1996; Abb. 3). Problematisch ist diestratigraphische Einstufung mittels Nannofossilien(siehe HERRIG et al. 1997 und REICH & FRENZEL imDruck). Heute ist nur noch das obere Unter-Maastrichtium mit einer Mächtigkeit von etwa 90 maufgeschlossen, bis März 1981 waren aber auchTeile des unteren Unter-Maastrichtiums amKomplex VIII (Ernst-Moritz-Arndt-Sicht, HalbinselJasmund) anzutreffen (REICH et al. 1996). ErsteVersuche einer feinstratigraphischen Gliederungunternahm RICHTER (1935). Er nutzte die Häufigkeitskurvenvon verschiedenen Foraminiferen ausAufschlüssen der Stubbenkammer (Jasmund) unddes Jaromarssattels (Arkona), die er mit den Verteilungenin Oberkreide-Geschieben verglich.MÜLLER (1952) dokumentierte die Variation vonGewichtsanteilen der Bryozoen im Sediment(„Bryozoenkurve“), um eine feinstratigraphischeGliederung der Rügener Schreibkreide zu erzielen.Jedoch waren diese Versuche nicht erfolgreich.Erst STEINICH (1965) stellte mit Hilfe artikulaterBrachiopoden fünf Zonen auf, die fürstratigraphische Zwecke gut verwendbar sind.SURLYK (1970) konnte diese Brachiopodenzonierungauf Dänemark und NW-Deutschlanderweitern. Eine weitere feinstratigraphische Gliederungder anstehenden Schreibkreide vonJasmund/Rügen wurde von HERRIG (1966) anhandvon Ostrakoden entwickelt. <strong>Die</strong>se beiden feinstratigraphischenGliederungen bilden dieGrundlage der weiteren Untersuchungen in derRügener Schreibkreide (Abb. 4). Durch FRENZEL(1998) wurde eine feinstratigraphische Gliederungder Rügener Schreibkreide mittels benthischerForaminiferen hinzugefügt.Einen Überblick über die Forschungsgeschichtezur Rügener Schreibkreide und ihrer petro- undbiostratigraphischen Gliederung geben STEINICH &NESTLER (1967) und WEHRLI (1967).4. PALÄOGEOGRAPHIE<strong>Die</strong> Schreibkreide-Sedimentation beginnt imRaum Rügen im Coniacium und ist bis ins Unter-Maastrichtium belegt (DIENER 1967). BRÜCKNER &PETZKA (1967) nehmen für das Campanium nocheine schmale Verbindung (Straße von Wolgast)zwischen dem Rügener Raum und dem Gebietsüdlich der Hochlage des Grimmener Walles an.Im Maastrichtium verschwand diese Straße mit derweiteren Hebung des Grimmener Walles, und dieAusdehnung des südlichen, anschließendenSedimentationsraumes wurde wesentlich geringer.Möglicherweise stellte der Grimmener Wall zu dieserZeit eine Insel dar. Größte Mächtigkeiten derUnter-Maastrichtium-Schreibkreide werden mitmehr als 120 m im Gebiet Jasmund/Rügen erreicht.Der Sedimentationsraum Rügen lag im Unter-Maastrichtium in der Rügener Senke (KÖLBEL1956), etwa in südöstlicher Verlängerung desDänischen Beckens, als subsequenter Randtrogam Südwestrand des Fennoskandischen Schildeszwischen Pommersch-Kujawischem Wall im Nordostenund Grimmener Wall im Südwesten(BRÜCKNER & PETZKA 1967).Das Gebiet befand sich küstenfern auf ca. 40°nördlicher Paläobreite (SMITH et al. 1994) in einemdie west- und nordwesteuropäischen mit den osteuropäischenMeeresräumen verbindendenSchelfmeergebiet (Abb. 5). Eine Beeinflussungdurch Wassermassen aus den Gebieten derNordsee und des Schelfes im heutigen Nordwestdeutschlandsowie der Meeresgebiete im heutigenPolen wird durch paläontologische Untersuchungenbestätigt (HERRIG et al. 1997). Dasnächste Festland befand sich zu dieser Zeit nördlichim Gebiet des heutigen Schonens, südlich amHarzrand (NIEBUHR 1995). HORRELL (1991) beschreibtauf der Grundlage von phytogeographischenUntersuchungen das Klima auf dem


10 P. FRENZEL; E. HERRIG; H. NESTLER & M. REICHç Abb. 3 Biostratigraphische Position und Gliederungder Rügener Schreibkreide am KomplexVIII/Ernst-Moritz-Arndt-Sicht (HERRIG et al. imDruck). Vertikale Belemnitenverbreitung nachNESTLER (1963b) und WEHRLI (1967) sensuSCHULZ (1979). Brachiopodenzonierung nachSTEINICH (1965). Ostrakodenzonierung nachHERRIG (1966). Zonierung des kalkigenNannoplanktons sensu SISSINGH (1977) undPERCH-NIELSEN (1985) nach KIENEL (1990,1993) bzw. sensu BURNETT (im Druck) nachBURNETT (1997). Foraminiferenzonen sensuFRENZEL (1998).Abb. 4 [Seite 11] 1 Stratigraphische und lithologischeGliederung der Rügener Schreibkreideam Komplex VIII (Ernst-Moritz-Arndt-Sicht)(HERRIG et al. 1997). <strong>Die</strong> angegebenenProfilmeter beziehen sich auf das Standardprofilam Komplex VIII. <strong>Die</strong> Grenze zumunteren Unter-Maastrichtium befand sich beiProfilmeter 3. Vertikale Belemnitenverbreitungnach NESTLER (1963b) undWEHRLI (1967) sensu SCHULZ (1979).Brachiopodenzonierung nach STEINICH(1965). Ostrakodenzonierung nach HERRIG(1966). Zonierung des kalkigen Nannoplanktonssensu SISSINGH (1977) und PERCH-NIELSEN (1985) nach KIENEL (1990, 1993).


<strong>Die</strong> Rügener Schreibkreide 11


12 P. FRENZEL; E. HERRIG; H. NESTLER & M. REICHAbb. 5<strong>Die</strong> paläogeographische Situation in den Schelfmeeren Europas im Unter-Maastrichtium. <strong>Die</strong> Rekonstruktionfolgt den Angaben bei BRÜCKNER & PETZKA (1967), GERASIMOV et al. (1962), HANCOCK (1990),HERRIG et al. (1997), LIBORIUSSEN et al. (1987), SMITH (1996), VOIGT (1996) und ZIEGLER (1981). DerKüstenverlauf ist wegen der Seltenheit von Sedimenten des Unter-Maastrichtiums weitgehend hypothetisch.skandinavischen Festland als warm gemäßigt undfeucht und auf dem mitteleuropäischen Inselgebietals winterfeuchten Übergang zwischen semiaridenund humiden Bedingungen. Auch PATZKOWSKI etal. (1991) verweisen auf humides Klima.5. TEKTONIK<strong>Die</strong> Insel Rügen befindet sich im tektonischmobilen Grenzbereich der stufenförmig nachSüden abtauchenden Kruste des BaltischenSchildes und des kaledonisch-cadomisch konsolidiertenEuropäischen Kratons, der hier demBaltischen Schild aufgeschoben ist. Teile desvariszisch angelegten Störungssystems wurdenwährend der kimmerischen und laramischen Bewegungenrejuveniert, was für die Entwicklung inder Rügener Senke und dem Dänischen Beckenbedeutungsvoll ist (HERRIG et al. 1997). Bewegungenfanden vor allem an den mehr herzynischorientierten Sörungen von Rømø-Møn und desStrelasundes (FRANKE 1990) als Teilstücke dergroßen Transeuropäischen Störung (BROCHWICZ-LEVIÑSKI et al. 1981) sowie an den herzynischenStörungen im Gebiet der Insel Rügen(Störungssysteme von Samtens, Bergen, Wiek;Abb. 6) statt.Ausgehend von lithologisch-strukturellen, lithofaziellenund feinstratigraphischen Untersuchungenam Komplex XXV (Abb. 7), sind unterBerücksichtigung des tektonischen und sedimentologischenGeschehens im Untersuchungsraumder Rügener Senke Anzeichen synsedimentärerHebungsbewegungen vorhanden. <strong>Die</strong> Umlagerungshorizonte(Rutschmassendecken; Abb. 8)sind hier wie in allen nördlichen Komplexengeringmächtig und durch basale Anreicherungenvon großen, wenig kantengerundeten <strong>Kreide</strong>geröllenschwach kompaktierten Materials charakterisiert,was für proximale Abschnitte vonRutschmassendecken charakteristisch ist(Abb. 9). Im Komplex XXV sind aufgebogeneSchichten diskordant überlagert, verdeutlicht imVerlauf der Flintbänder. Es fehlt lokal die Ostrakodenzone3 unten .


<strong>Die</strong> Rügener Schreibkreide 13Abb. 6 <strong>Die</strong> tektonische Situation der Rügener Senke mit der Insel Rügen (aus HERRIG et al. 1997).Es ist folgendes Ablaufschema des Sedimentationsgeschehensrekonstruierbar und für das tektonischeGeschehen im Exkursionsgebietbezeichnend (Abb. 10):1. Schwache laterale Kompression im Randbereichvom Arkona-/Wiek-Trent-Block mitlokalen Hebungen des Meeresbodens undBildung von Rutschmassen. Zeit: Ostrakodenzone3 unten .2. Zunehmende Kompression mit Halbgrabenbildungund lokal mit Aufschleppungen unterBildung von Rutschmassen. Es entstand eineSchichtlücke. Zeit: Ostrakodenzone 3 oben .3. Nachfolgende Kompressionsvorgänge imZuge der laramischen Inversion, Entstehungeines weitgespannten Faltenwurfes. Zeit:Ende Ostrakodenzone 4.4. Im Grenzbereich der durch Kompressionsbewegungenreaktivierten Wieker Störungszonebzw. im randlichen Bereich des südlichan den Arkona-Block anschließenden Wiek-Trent-Blockes entstanden Horststrukturen(nachweisbar im Gebiet von N-Jasmund), dievon NW–SE streichenden Scharen von Störungeninfolge des isostatisch sich hebendenWiek-Trent-Blockes begleitet sind. <strong>Die</strong> Horststrukturinnerhalb der sich in N-Rügen gabelndenWieker Störung wurde bereits vonSTEINICH (1972a) durch feinstratigraphischeUntersuchungen nachgewiesen.<strong>Die</strong> parallelen Störungen fungierten im Pleistozänals Bewegungsbahnen während der glazigenenStapelung der <strong>Kreide</strong>komplexe. Mit zunehmenderEntfernung von den Hauptstörungszonen tratendie parallelen Störungen zurück, so daß größere<strong>Kreide</strong>komplexe entstehen konnten. <strong>Die</strong>se wurdendurch Eisdruck in weit- und engspannige S-Faltengelegt, wobei der Deformationsgrad in Eisnähe(Sassnitz, insbesondere Große Stubbenkammer)am größten war.


14 P. FRENZEL; E. HERRIG; H. NESTLER & M. REICH6. PALÄONTOLOGIE<strong>Die</strong> Rügener Schreibkreide gehört zu den faunistischam besten bekannten Oberkreidevorkommender Welt. <strong>Die</strong> hier mehr als 150 Jahre zurückreichendepaläontologische Forschung machtRügen zu einer wichtigen Typuslokalität für zahlreicheTaxa der höchsten Oberkreide. EinenÜberblick geben NESTLER (1982), REICH (1996),REICH et al. (1996) und REICH & FRENZEL (imDruck). In den letzten Jahren konnten zahlreicheneue Erkenntnisse gewonnen werden. Neubearbeitungenmachten sich für die Foraminiferen,Radiolarien, Holothurien und Ichnofossilien notwendig.<strong>Die</strong> Ostrakoden und Makrofossilien wurdenunter paläoökologischen Gesichtspunkten erneutuntersucht. Eine gezielte Bestandsaufnahmeaus über 100, zumeist horizontiert entnommenenProben aus der Rügener Schreibkreide und eineAuswertung der vorliegenden, umfangreichenLiteratur (darunter viele unveröffentlichte Arbeiten)zu dieser Lokalität erbrachte einen umfassendenÜberblick über die im Rügener Schreibkreidemeerlebenden und fossil überlieferten Taxa. <strong>Die</strong> Nachweisevon Octocorallen-Skleriten, Onychiten,Scolecodonten und vieler Taxa der Holothuroideasind neu für Rügen. Erstmalig für die Oberkreidewurden Ascidien-Sklerite angetroffen (REICH 1996,1997; REICH et al. 1996; REICH & FRENZEL 1997,REICH & FRENZEL im Druck). Den gegenwärtigenBearbeitungsstand der Rügener Fossilgruppenzeigt Tab. 1. Insgesamt beläuft sich die Zahl deraus der Rügener Schreibkreide bekannten Artennunmehr auf knapp 1300.<strong>Die</strong> Erfassung der qualitativen Verteilung derFossilgruppen und der quantitativen Verteilungder Foraminiferen, Ostrakoden, verschiedenerMakrofossilgruppen und anderer Taxa unterpaläoökologischen Gesichtspunkten ermöglichtedie Dokumentation von Veränderungen in der Zusammensetzungder Assoziationen. Generell istfestzustellen, daß diese Veränderungen geringwaren, was sich in der zumeist über das gesamteProfil ausgedehnten Verbreitung der Gruppenwiderspiegelt. Jedoch zeichnen sich in der quantitativenZusammensetzung der Assoziationen Veränderungenab, die eine Rekonstruktion der sichverändernden Sedimentations- und Lebensbedingungenerlauben (vgl. Kap. 7).ç Abb. 7 Profil und Probenahmepunkte am KomplexXXV auf Jasmund/Rügen (ergänzt nachFRENZ et al. 1997).


<strong>Die</strong> Rügener Schreibkreide 15Abb. 8Lithologische Struktur einer Rutschmasse (über L-Horizont), etwa proximaler Teil bis Hauptakkumulationsbereich,der <strong>Kreide</strong> von Rügen/Jasmund (halbschematisch; HERRIG et al. 1997). <strong>Die</strong> dmmächtigen,gelb gefärbten Limonit-(=L)-Horizonte entstehen durch Verwitterung von im Sedimentverteilten FeS 2 und heben sich von der überlagernden grauen <strong>Kreide</strong> ab.7. REKONSTRUKTION DES PALÄOMILIEUS7.1. Allgemeine Charakterisierung<strong>Die</strong> Meerestiefe lag nach NESTLER (1963a, 1965,1967) zwischen 100 und 250 m, ohne daß größereSchwankungen auftraten. BOWEN (1961) schätztedie mittlere Oberflächenwassertemperatur aufgrundvon Sauerstoffisotopen-Messungen an Belemnitenrostrenauf etwa 19-20°C; ENGST (1961)dagegen auf 16,8°C (Mittelwert). KIENEL (1993)fand bei ihrer Untersuchung der Coccolithen derRügener Schreibkreide nur Kaltwasser-Taxa. ImGENESIS Ocean General Circulation Model(DECONTO et al. 1996) werden im Campanium fürdas Rügener Gebiet Oberflächenwassertemperaturenvon 12-16°C und eine leicht verringerteSalinität (


16 P. FRENZEL; E. HERRIG; H. NESTLER & M. REICHAbb. 9Basale Bereiche der Rutschmassen und ihre lateralen Strukturdifferenzierungen in der <strong>Kreide</strong> von Rügen(Komplex XXV bis IV) (schematisch; nach HERRIG et al. im Druck):a - normale Sedimentation; b - Abrißstadium; c - proximaler Teil einer Rutschmasse;d - Hauptakkumulationsbereich; e - distaler Teil.


<strong>Die</strong> Rügener Schreibkreide 17Abb. 10Entwicklungsschema der Lagerungsverhältnisse der <strong>Kreide</strong> von Jasmund/Rügen während der laramischentektonischen Phase (Oberkreide/Paläogen; HERRIG et al. 1997).


18 P. FRENZEL; E. HERRIG; H. NESTLER & M. REICHTab. 1Übersicht zu den bisher aus der Rügener Schreibkreide beschriebenen Taxa(aus REICH & FRENZEL im Druck).Klassen: OrdnungenNachweis Taxonomiein BearbeitungPaläoökologieBiostratigraphieAnzahl derbishernachgewiesenenArten/TaxaChlorophyceae x x 1Prymnesiophyceae (Coccolithen) x x x x 58Bacillariophyceae (Diatomeen) x x 4Dinophyceae (organisch) x x x x 56Dinophyceae (kalkig) x x 6Acritarcha x x 5Pollen und Sporen x >2Pflanzenreste x >1Granuloreticulosea:Foraminiferida (benthisch) x x x x 234Granuloreticulosea:Foraminiferida (planktisch) x x x 19Polycystinea (Radiolarien) x >16Porifera x x 19Anthozoa: Zoantharia x x 1Anthozoa: Octocorallia x x >7Bivalvia x x x 65Gastropoda x x x 44Scaphopoda x x x 2Cephalopoda: Nautiloidea x x 4Cephalopoda: Ammonoidea x x 17Cephalopoda: Coleoidea x x x x >5Polychaeta: Serpulimorpha x x 16Polychaeta: Phyllodocemorpha x x 2Ostracoda x x x 137Thecostraca: Cirripedia x x 13Malacostraca x >5Phylactolaemata (Bryozoen) x x >320Lingulata (Brachiopoden) x x 2Inarticulata (Brachiopoden) x x 4Articulata (Brachiopoden) x x x 29Crinoidea x x 20Asteroidea x x 19Ophiuroidea x x >37Echinoidea x x x >22Holothuroidea x x x 58Pterobranchia: Rhabdopleurida x x >1Ascidiacea x x x >1Chondrichthyes x >9Osteichthyes x >6Reptilia x >2Mikroskopische Ichnofossilien:Bohrspuren, Endolithe x x 15Makroskopische Ichnofossilien x x >10Ichnofossilien: Koprolithen x x >5


<strong>Die</strong> Rügener Schreibkreide 19Abb. 11 Quantitative Verteilung ausgewählter Mikrofossilien im Standardprofil der Rügener Schreibkreide (ausFRENZEL 1998). Bezugsfraktion ist >63 µm, wenn nicht auf anderes hingewiesen wird. Alle Kurven sindMittelwert-geglättet.


20 P. FRENZEL; E. HERRIG; H. NESTLER & M. REICHAbb. 12 Quantitative Verteilung ausgewählter Makrofossilien im Standardprofil der Rügener Schreibkreide (ausHERRIG et al. 1998). Alle Kurven sind Mittelwert-geglättet.


<strong>Die</strong> Rügener Schreibkreide 21Abb. 13 Quantitative und qualitative Verteilung von lithologischen Parametern und Elementen im Standardprofilder Rügener Schreibkreide (nach HERRIG et al. 1998, verändert). Alle Kurven sind Mittelwert-geglättet.7.2. EntwicklungsmodellDurch die Analyse der Veränderungen in denFossilassoziationen und unter Berücksichtigungder lithologischen Besonderheiten des Profilssowie geochemischer Werte lassen sich Veränderungenin den Sedimentationsbedingungenrekonstruieren und eine Einteilung des Profils inÖkozonen vornehmen (Abb. 11-13). Generell sindeine Steigerung der Produktivität, eine Verringerungder Wassertiefe und steigende Temperaturenim höchsten Profilabschnitt erkennbar (Abb. 14).Folgendes Modell (nach HERRIG et al. 1997 undHERRIG et al. im Druck) soll die Entwicklung desPaläomilieus in der Rügener Schreibkreidebeschreiben und Steuerungsfaktoren benennen.Ökozonen A und B (Abb. 15): Nachrelativ flachen und warmen Verhältnissen mitstärkeren Einflüssen aus dem polnischen Raumund Nordwestdeutschland kam es imZusammenhang mit dem eustatisch steigendenMeeresspiegel zu einem Einstrom von kühleremund nährstoffreicherem Wasser aus nordwestlicherRichtung.In der Ökozone B häufen sich Seismithorizonteals Resultat telekinetischer Bewegungen. Potentiellaktive Gebiete dürften der sich hebendeGrimmener Wall im Süden des Untersuchungsgebietesund der Gryfice- und Koszalin-Block desPolnischen Troges (Pommersch-Kujawischer Trog)im Bereich der Tornquist-Teisseyre-Zone im Ostengewesen sein. An die Hebungsvorgängegeknüpfte Veränderungen des submarinenReliefs, insbesondere im Süden und Südwesten


22 P. FRENZEL; E. HERRIG; H. NESTLER & M. REICHAbb. 14Rekonstruktion abiotischer Faktoren und Abschätzung der Paläoproduktivität im Standardprofil derRügener Schreibkreide (schematisch, aus FRENZEL 1998; Ökozonen nach HERRIG et al. 1997).


<strong>Die</strong> Rügener Schreibkreide 23des Rügener Raumes, schwächten den Wasserzustromaus Südwesten und Westen, so daß kühlereund nährstoffreichere Wassermassen ausNordwesten (Nordseebecken) einen noch stärkerenEinfluß als bisher erhielten. Sie verursachteneine allgemeine Erhöhung der Produktivität. Das„Aufblühen“ der Bryozoen führte zu einem steigendenAngebot an sekundären Hartböden, wasdie Diversität der benthischen Faunen vergrößerteund sich deutlich in der Häufigkeitszunahme vielerMakrofossilgruppen widerspiegelt. Möglicherweiseim Zusammenhang mit der Zunahme derProduktivität setzen die zuvor sehr häufigeBiedafranciszkina polonica, Rugoglobigerinarugosa (Foraminiferida) und Trigonosemuspulchellus (Brachiopoda) im oberen Teil der ZoneB aus. Dafür erscheint eine ganze Reihe von Taxa,die für das weitere Profil charakteristisch sind, neuim Untersuchungsgebiet oder wird deutlichhäufiger.Ökozonen C, D, und E (Abb. 16): <strong>Die</strong>lokalen Veränderungen des submarinen Reliefs imSüden und Osten des Untersuchungsgebietesschränkten den Einfluß von wärmeren Wassermassenaus westlichen Richtungen und Südostenweiter ein und begünstigten den Einstrom ausdem Nordseeraum. <strong>Die</strong> zunehmend bessere Versorgungmit Nährstoffen äußerte sich in einer Zunahmeder Abundanzen und Diversität derbenthischen Mikro-, Meso- und Makrofaunen inder gesamten Ökozone C. Der relative Meeresspiegelstieg langsam an. Das Angebot an sekundärenHartböden wuchs mit der fortschreitendenEntfaltung der Bryozoen und favoritisierte dieBesiedlung durch sessiles Benthos, insbesonderemorphologisch adaptierte pleurothetische Bivalven,wie Inoceramen, Spondyliden und späterauch Pycnodonte vesiculare.<strong>Die</strong> Ökozone C repräsentiert eine tektonischeRuhephase mit stabilen Sedimentationsbedingungen.Mit Ausnahme von reliefveränderndenBewegungen etwa in der Mitte des Profiles, dieden Einstrom kühleren Wassers aus Nordwestenkurzzeitig einschränkten, hatten Veränderungendes submarinen Reliefs im allgemeinen keinenEinfluß auf das Strömungsregime und die Sedimentationsbedingungender Ökozonen C und D.Zu einer Beeinflussung kam es erst in der ÖkozoneE, wie Maxima bei den Mikro-, Meso- undMakrofaunen anzeigen. Sie wurden durch erneuteVeränderungen des submarinen Reliefs südlichund südöstlich des Untersuchungsgebietes unddie sich verringernde Wassertiefe hervorgerufen.Ökozonen F bis JÖkozonen F bis J (Abb. 17): Im höchstenAbschnitt der Ökozone F treten mächtigeallochthone Sedimentmassen auf. In den hangendenBereichen (Ökozonen G, H, und I) folgen weiterefünf bis sechs Decken gerutschten Materials.Sie wurden durch Vertikalbewegungen nördlichvon Jasmund (Arkona-Block), z. T. auch in Nord-Jasmund (Wiek-Trent-Block) ausgelöst.In der Ökozone F wird das Produktivitätsmaximumdes Profiles erreicht. Durch den eustatischsinkenden Meeresspiegel und die weitgehendeAbriegelung des Rügener Sedimentationsraumesim Nordosten, Osten und Süden, unteranderem durch die weitere Hebung desGrimmener Walles, wird das aus dem Nordseebeckeneinströmende, nährstoffreiche Tiefenwasserzum Aufsteigen gezwungen, was eine Auftriebs-Situationhervorruft. Möglicherweise kommtes zusätzlich mit dem oberflächlichen Abfließendieser Wassermassen über den Sedimentationsraumzu einem Recycling der Nährstoffe, was diePrimärproduktion noch verstärkt. <strong>Die</strong> immens angestiegeneProduktivität führte zur Bildung derBänderkreide, zum „Radiolarien-Horizont“, zu sehrgeringen Flintbandabständen und Flintstreubändernsowie zu bedeutenden Häufigkeitsmaximabei verschiedenen Organismengruppen.Auffällig ist auch das Aussetzen der sonst häufigenbenthischen Foraminifere Stensioeinapommerana, der Beginn des „Stensiöinen-freienHorizontes“ nach WICHER (1953). <strong>Die</strong> LeitformenCytherelloidea granulosa (Ostracoda) undGemmarcula humboldti (Brachiopoda) setzen ein.Infolge des weiter fallenden Meeresspiegels gehtder Zustrom nährstoffreichen Wassers aus demNordseegebiet zurück und die Produktivität wirddeutlich geringer. Der Einfluß aus dem nordwestdeutschenRaum verstärkt sich dagegen. Erstin den beiden höchsten Proben kündigt sich wiederein Anstieg des Meeresspiegels an, der mitdem globalen Meeresspiegelanstieg an derGrenze Unter/Ober-Maastrichtium in Verbindunggebracht werden könnte.<strong>Die</strong> sich im Laufe des Unter-Maastrichtiums allgemeinsteigernde Produktivität und der Temperaturabfall(BARRERA 1994, BERGGREN & OLSSON1986) zeichnen sich auch in den Rügener Profilenab. <strong>Die</strong> Temperaturentwicklung ist allerdingsdurch die mit der Verflachung verbundene Erwärmungdes Wassers überprägt. <strong>Die</strong> für Rügenvermutete Oszillation des relativen Meeresspiegels(Abb. 14) korreliert gut mit der Kurve vonHAQ et al. (1988), aber nicht mit der HANCOCKs(1989).


24 P. FRENZEL; E. HERRIG; H. NESTLER & M. REICH


<strong>Die</strong> Rügener Schreibkreide 25Abb. 15-17 [Seiten 24 bis 25] Entwicklung der Sedimentationsraumesder Rügener Senke imUnter-Maastrichtium (Ökozonen A-B, C-Dund E-J). <strong>Die</strong> Pfeile kennzeichnen dieHaupteinflüsse, die gerasterten FlächenHebungsgebiete (nach HERRIG et al. 1997).8. LITERATURVERZEICHNISBARRERA, E. (1994): Global environmental changespreceding the Cretaceous-Tertiary boundary:Early-late Maastrichtian transition. — Geology,22 (10): 877-880, 3 Abb.; Boulder, Colo.BERGGREN, W. A. & OLSSON, R. K. (1986): NorthAtlantic Mesozoic and Cenozoicpaleobiogeography. - [In:] VOGT, P. R. &TUCHOLKE, B. E. (Hrsg.): The Geology of NorthAmerica. Vol. M. The Western North AtlanticRegion: 565-587, 8 Abb., 4 Tab.; (GeologicalSociety of America) Boulder, Colo.BOWEN, R. (1961): Oxygen IsotopePalaeotemperature Measurements onCretaceous Belemnoida from Europe, India andJapan. — Journal of Palaeontology, 35 (5):1077-1084, 3 Abb.; Tulsa, Okla.BROCHWICZ-LEVIÑSKI, W.; POÝARYSKA, W. &TOMCZYK, H. (1981): Wielkoskalowe ruchyprzesuwcze wzdùuz SW brzegu platformywschodnioeuropejskiej we wezesuympaleozoiku. — Przeglad geologiczny, 8: 385-397; Warszawa.BROMLEY, R. G.; SCHULZ, M.-G.; PEAKE, N. B. (1975):Paramoudras: giant flints, long burrows and theearly diagenesis of chalks. — BiologiskeSkrifter Dansk Videnskab. Selskab, 20 (10): 1-31, Abb.; København.BRÜCKNER, W. & PETZKA, M. (1967):Paläogeographie und Lagerungsverhältnissevon Alb und Oberkreide inNordostmecklenburg (Raum Rügen –Usedom). — Berichte der DeutschenGesellschaft für Geologische Wissenschaften,(A: Geologie und Paläontologie), 12 (5): 521-533, 7 Abb.; Berlin.BURNETT, J. A. (1997): Nannofossil data fromKomplex VIII, Isle of Rügen, Jasmund,Germany. — UnveröffentlichterForschungsbericht, Department of GeologicalSciences, University College London. — 4 S.,1 Tab.; London.


26 P. FRENZEL; E. HERRIG; H. NESTLER & M. REICHBURNETT, J. A. (im Druck): Upper Cretaceous. -[In:] BOWN, P. R. (Hrsg.): Calcareousnannofossil biostratigraphy. — BritishMicropalaeontological Society Series; London.DECONTO, R. M.; BRADY, E. C. & HAY, W. W. (1996):Modeling the Late Cretaceous Oceans. — FifthInternational Cretaceous Symposium andSecond Workshop on Inoceramids,Freiberg/Saxony, Germany - September 16-24,1996, Abstract Volume: 107; Freiberg.DIENER, I. (1967): Zur Paläogeographie derOberkreide Nordostdeutschlands. — Berichteder Deutschen Gesellschaft für GeologischeWissenschaften, Reihe A (Geologie undPaläontologie), 12 (5): 493-509, 8 Abb.; Berlin.ENGST, H. (1961): Über die Isotopenhäufigkeitendes Sauerstoffs und die Meerestemperatur imsüddeutschen Malm-Delta. — UnveröffentlichteInaugural-Dissertation, Universität Frankfurt/M.:184 S., 41 Abb.; Frankfurt/M.FRANKE, D. (1990): The north-west part of theTornquist-Teisseyre zone – platform margin orintraplate structure. — Zeitschrift fürangewandte Geologie, 36 (2): 45-48, 2 Abb.;Berlin.FRENZ, M. & REICH, M. & RUICKOLDT, S. (1997): <strong>Die</strong>Lagerungsverhältnisse des Quartärs und der<strong>Kreide</strong> von Nord-Jasmund/Rügen, zwischenKollicker Bach und Hankenufer. —Unveröffentlichte Diplomkartierung, Institut fürGeologische Wissenschaften, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald: Bd. I: 96 S., 17Abb., 5 Tab.; Bd. II: 8 Anl.; Greifswald.FRENZEL, P. (1998): <strong>Die</strong> benthischen Foraminiferender Rügener Schreibkreide (Unter-Maastrichtium, NE-Deutschland). —Unveröffentlichte Dissertation, Institut fürGeologische Wissenschaften, UniversitätGreifswald: 327 S., 113 Abb., 9 Tab., 46 Taf., 4Anh.; Greifswald.GAEDIKE, S. (1997): Radiolarien der Schreibkreide(Unter-Maastrichtium) der Insel Rügen/Ostsee.— Unveröffentlichte Diplomarbeit, Institut fürGeologische Wissenschaften, UniversitätGreifswald. — 72 S., 39 Abb., 5 Tab., 12 Taf.;Greifswald.[GERASIMOV, P. A.; MIGAÈEVA, E. E.; NAIDIN, D. P. & STERLIN, B. P.] ÃÅÐÀÑÈÌÎÂ, Ï. À.; ÌÈÃÀ×ÅÂÀ, Å. Å.;ÍÀÉÄÈÍ, Ä. Ï. & ÑÒÅÐËÈÍ, Á. Ï. (1962): Þðñêèå èìåëîâûå îòëîæåíèè Ðóññêîé ïëàòôîðìû.[Jurassische und kretazische Sedimente derRussischen Plattform]. — Î÷åðêèðåãèîíàëüíîé ãåîëîãèè ÑÑÑÐ, 5: 196 S., 55 Abb.,7 Tab.; Ìîñêâà. [Moskva].HANCOCK, J. M. (1989): Sea-level changes in theBritish region during the Late Cretaceous. —Proceedings of the Geologists’ Association,100 (4): 565-594, 11 Abb.; London.HANCOCK, J. M. (1990): Cretaceous. — [In:]GLENNIE, K. W. (Hrsg.): Introduction to thePetroleum Geology of the North Sea [3. Aufl.]:255-272, 13 Abb.; (Blackwell Scientific) Oxford.HAQ, B. U.; HARDENBOL, J. & VAIL, P. R. (1988):Mesozoic and Cenozoic Chronostratigraphyand Cycles of Sea-Level Change. — SpecialPublication of the Society of EconomicPaleontologists and Mineralogists, 42: 71-108,17 Abb., 2 Anh., Tulsa, Okla.HERRIG, E. (1964): Ostracoden der WeißenSchreibkreide (Unter-Maastricht) der InselRügen (Ostsee). — UnveröffentlichteDissertation, Geologisch-PaläontologischesInstitut, Universität Greifswald. — 458 S.,154 Abb., 2 Tab., 41 Taf.; Greifswald.HERRIG, E. (1966): Ostracoden aus der WeißenSchreibkreide (Unter-Maastricht) der InselRügen. — Paläontologische Abhandlungen (A:Paläozoologie), 2 (4): 693-1024, 144 Abb.,48 Tab., 45 Taf.; Berlin.HERRIG, E.; NESTLER, H.; FRENZEL, P. & REICH, M.(1996): Discontinuity Surfaces in the highUpper Cretaceous of Northeastern Germanyand their Reflection by Fossil Associations. -[In:] REITNER, J.; NEUWEILER, F. & GUNKEL, F.(Hrsg.): Global and Regional Controls onBiogenic Sedimentation. II. CretaceousSedimentation. Research Reports. — GöttingerArbeiten zur Geologie und Paläontologie, Sb3:107-111, 2 Abb, 1 Taf.; Göttingen.HERRIG, E. & NESTLER, H. & FRENZEL, P. & REICH, M.(1997): Diskontinuitäten in Profilen der höherenOberkreide und ihre Widerspiegelung in denFaunengemeinschaften. — UnveröffentlichterAbschluß-Forschungsbericht für die DFG: 209S., 81 Abb., 2 Tab.; Greifswald.HERRIG, E. & NESTLER, H. & FRENZEL, P. & REICH, M.(im Druck): Sedimentation and Palaeontologyof the Chalk in northern central Europe. — [In:]Cretaceous Biogenic Sedimentation. — LectureNotes in Earth Sciences: 30 MS., 6 Abb., 1 Tab;Amsterdam.HORRELL, M. A. (1991): Phytogeography andpaleoclimatic interpretation of theMaestrichtian. — Palaeogeography,Palaeoclimatology, Palaeoecology, 86: 87-138,12 Abb., 4 Tab.; Amsterdam.


<strong>Die</strong> Rügener Schreibkreide 27JORDAN, R. (1981): Sind submarine Gas- undSchlammvulkane in der Schreibkreide-FaziesNordwesteuropas Anlaß für die Genese derParamoudras ?. — Neues Jahrbuch fürGeologie und Paläontologie, Monatshefte,[für 1981] (7): 419-424; Stuttgart.KIENEL, U. (1990): <strong>Die</strong> Coccolithen der RügenerSchreibkreide (Unter Maastricht). —Unveröffentlichte Diplomarbeit, SektionGeologische Wissenschaften, UniversitätGreifswald. — 67 S., 10 Abb., 12 Taf.;Greifswald.KIENEL, U. (1993): Zur Altersstellung der RügenerSchreibkreide anhand kalkiger Nannofossilien(Unter-Maastricht). - [In:] KOHRING R. (Hrsg.):Miscellanea Palaeontologica 2. — BerlinerGeowissenschaftliche Abhandlungen (E:Paläobiologie), 9: 45-56, 4 Abb., 2 Taf.; Berlin.KÖLBEL, H. (1956): <strong>Die</strong> bisherigen Ergebnisse dererdölgeologischenErforschungNordostdeutschlands. — Zeitschrift fürAngewandte Geologie, 2 (1): 9-14, 3 Abb.;Berlin.LIBORIUSSEN, J.; ASHTON, P. & TYGESEN, T. (1987):The tectonic evolution of the FennoscandianBorder Zone in Denmark. - [In:] ZIEGLER P. A.(Hrsg.): Compressional Intra-PlateDeformations in the Alpine Foreland. —Tectonophysics, 137: 21-29, 7 Abb.; Oxford.MANHENKE, V. (1963): Quantitative Untersuchungenüber die Verbreitung der Makrofauna in derweißen Schreibkreide (Unter-Maastricht) derInsel Rügen. — Unveröffentlichte Diplomarbeit,Geologisch-Paläontologisches Institut,Universität Greifswald. — 104 S., 36 Abb.,2 Taf., 1 Beil.; Greifswald.MÜLLER, A. H. (1951): DiagenetischeUntersuchungen in der obersenonenSchreibkreide von Rügen. — Abhandlungendes Geologischen <strong>Die</strong>nstes Berlin (N. F.), 228:29 S., 8 Abb., 1 Tab., 4 Taf.; Berlin.MÜLLER, A. H. (1952): Bemerkungen zurStratigraphie und Stratonomie der obersenonenSchreibkreide von Rügen. Teil.I. Einiges überdie quantitative Verteilung der Fossilien und diesich daraus ergebenden Schlüsse. —Geologie, 1: 369-376, 1 Abb., 1 Taf.; Berlin.MÜLLER, A. H. (1953): Bemerkungen zurStratigraphie und Stratonomie der obersenonenSchreibkreide von Rügen. Teil II. — Geologie,2: 25-35, 5 Abb., 1 Taf.; Berlin.MÜNZBERGER, E. (1997): GeochemischeUntersuchungen. Gehalt und Verteilung vonausgewählten Spurenelementen. —Unveröffentlichter Forschungsbericht, Institutfür Geologische Wissenschaften, UniversitätGreifswald. — 59 S., 6 Abb., 9 Tab.; Greifswald.NESTLER, H. (1958): Spongien aus der weißenSchreibkreide der Insel Rügen. —Unveröffentlichte Dissertation, Geologisch-Paläontologisches Institut, UniversitätGreifswald. — 98 S., 5 Abb., 27 Taf.;Greifswald.NESTLER, H. (1961): Spongien aus der weißenSchreibkreide (Unt. Maastricht) der InselRügen (Ostsee). — PaläontologischeAbhandlungen, 1 (1): 1-70, 6 Abb., Taf. 1-12;Berlin.NESTLER, H. (1963a): <strong>Die</strong> Rekonstruktion desLebensraumes der Rügener Schreibkreide-Fauna (Unt. Maastricht) mit Hilfe derPalökologie und Paläobiologie. —Unveröffentlichte Habilitationsschrift,Geologisch-Paläontologisches Institut,Universität Greifswald. — 232 S., 51 Abb.,1 Tab., 11 Taf.; Greifswald.NESTLER, H. (1963b): <strong>Die</strong> Belemniten und dieAlterstellung der weißen Schreibkreide derInsel Rügen. — PaläontologischeAbhandlungen, 1 (4): 373-390, 10 Abb., 2 Taf.;Berlin.NESTLER, H. (1965): <strong>Die</strong> Rekonstruktion desLebensraumes der Rügener Schreibkreide-Fauna (Unter-Maastricht) mit Hilfe derPaläoökologie und Paläobiologie. — Geologie,14, Beiheft, 49: 147 S., 52 Abb., 1 Tab., 7 Taf.;Berlin.NESTLER, H. (1967): <strong>Die</strong> quantitative Verteilung derFauna in einem Profil der weißen Schreibkreide(Unter-Maastricht) an der Ernst-Moritz-Arndt-Sicht auf Rügen. — Berichte der DeutschenGesellschaft für Geologische Wissenschaften(A: Geologie und Paläontologie), 12 (5): 535-547, 7 Abb.; Berlin.NESTLER, H. (1982): <strong>Die</strong> Fossilien der RügenerSchreibkreide (2. durchgesehene Auflage). —Neue Brehm Bücherei, 486: 108 S., 159 Abb.,Wittenberg/Lutherstadt (A. Ziemsen Verlag).NIEBUHR, B. (1995): Fazies-Diferenzierungen undihre Steuerungsfaktoren in der höherenOberkreide von S-Niedersachsen/Sachsen-Anhalt (N-Deutschland). — Berlinergeowissenschaftliche Abhandlungen, A(Geologie und Paläontologie), 174: 131 S., 43Abb., 6 Tab., 12 Taf.; Berlin.


28 P. FRENZEL; E. HERRIG; H. NESTLER & M. REICHPATZKOWSKY, M. E. & SMITH, L. H. & MARKWICK, P. J.& ENGBERTS, C. J. & GYLLENHAAL, E. D. (1991):Application of the Fujita-Ziegler paleoclimatemodel: Early Permian and Late Cretaceousexamples. — Palaeogeography,Palaeoclimatology, Palaeoecology, 86: 67-85,10 Abb., 4 Tab.; Amsterdam.PERCH-NIELSEN, K. (1985): Mesozoic calcareousnannofossils. - [In:] BOLLI, H. M.;SAUNDERS, J. B. & PERCH-NIELSEN, K. (Hrsg.):Plankton stratigraphy. Volume 1. Plankticforaminifera, calcareous nannofossils andcalpionellids. — 329-426, 92 Abb., 1 Anh.;Cambridge etc. (Cambridge University Press).REICH, M. (1996): <strong>Die</strong> Mikrofossilien der RügenerSchreibkreide (Unter-Maastrichtium) unterbesonderer Berücksichtigung derHolothuroidea (Echinodermata). —Unveröffentlichte Oberseminararbeit,Geologisch-Paläontologisches Institut,Universität Greifswald. — 113 S., 10 Abb.,2 Tab., 13 Taf.; Greifswald.REICH, M. (1997): <strong>Die</strong> Holothurienreste(Echinodermata) der Schreibkreide (Unter-Maastrichtium), Insel Rügen/Ostsee. —Unveröffentlichte Diplomarbeit, Institut fürGeologische Wissenschaften, UniversitätGreifswald. — 138 S., 63 Abb., 2 Tab., 6 Taf.;Greifswald.REICH, M. & FRENZEL, P. (1997): Onychiten(Cephalopoda, Coleoidea) aus derSchreibkreide (Unter-Maastrichtium) der InselRügen (Ostsee). — GreifswalderGeowissenschaftliche Beiträge, 4: 121-124,3 Abb.; Greifswald.REICH, M. & FRENZEL, P. (im Druck): <strong>Die</strong> Fauna undFlora der Rügener Schreibkreide (Unter-Maastrichtium, Ostsee). — Archiv fürGeschiebekunde, 2 (#): 120 MS., 11 Abb.,2 Tab., 16 Taf.; Hamburg.REICH, M.; FRENZEL, P. & HERRIG, E. (1996): Zurqualitativen Verteilung der Mikrofossilien in derRügener Schreibkreide (oberes Unter-Maastrichtium, NE-Deutschland). —Greifswalder Geowissenschaftliche Beiträge, 3:5-20, 3 Abb., 1 Tab.; Greifswald.RICHTER, K. (1935): Horizontbestimmung vonOber-<strong>Kreide</strong>geschiebenmittelsForaminiferenstatistik. — Frankfurter Beiträgezur Geschiebeforschung, Beiheft zurGeschiebeforschung. — 20-28, 3 Abb.;Greifswald.SCHULZ, M.-G. (1979): MorphometrischvariationsstatistischeUntersuchungen zurPhylogenie der Belemniten-Gattung Belemnellaim Untermaastricht NW-Europas. —Geologisches Jahrbuch (A: Allgemeine undregionale Geologie BR Deutschland undNachbargebiete, Tektonik, Stratigraphie,Paläontologie), 47: 3-157, 66 Abb., 7 Tab.,12 Taf.; Hannover.SISSINGH, W. (1977): Biostratigraphy of Cretaceouscalcareous nannoplankton. With appendix byB. PRINS & W. SISSINGH. — Geologie enMijnbouw, 56 (1): 37-65, 10 Abb.; Utrecht.SMITH, A. G. (1996): Some aspects of thePhanerozoic paleogeographic evolution ofEurope. — Zeitschrift der DeutschenGeologischen Gesellschaft, 147 (2): 147-168,13 Abb.; Stuttgart.SMITH, A. G.; SMITH, D. G. & FUNNELL, B. M. (1994):Atlas of Mesozoic and Cenozoic coastlines. —109 S., 2 Abb., 3 Tab., 32 Ktn.; Cambridge(Cambridge University Press).STEINICH, G. (1965): <strong>Die</strong> artikulaten Brachiopodender Rügener Schreibkreide. —Paläontologische Abhandlungen (A:Paläozoologie), 2 (1): 220 S., 297 Abb., 21 Taf.;Berlin.STEINICH, G. (1972a): Endogene Tektonik in denUnter-Maastricht-Vorkommen auf Jasmund(Rügen). — Geologie, 20, Beiheft, 71/72:207 S., 33 Abb., 3 Tab., 27 Taf., 16 Anl.; Berlin.STEINICH, G. (1972b): Pseudo-hardgrounds in derUnter-Maastricht-Schreibkreide der InselRügen. — Wissenschaftliche Zeitschrift derErnst Moritz Arndt-Universität Greifswald,Mathematisch-naturwissenschaftliche Reihe,21: 213-233, 8 Abb.; Greifswald.STEINICH, G. & NESTLER, H. (1967): Unter-Maastrichtder Insel Rügen. — Berichte der DeutschenGesellschaft für Geologische Wissenschaften(A: Geologie und Paläontologie), 12 (5): 577-585, 2 Abb.; Berlin.STÖRR, M. (1967): <strong>Die</strong> nichtkarbonatischenmineralischen Bestandteile der weißenSchreibkreide von Jasmund auf Rügen. —Berichte der Deutschen Gesellschaft fürGeologische Wissenschaften (A: Geologie undPaläontologie), 12 (5): 549-555, 5 Tab.; Berlin.SURLYK, F. (1970): <strong>Die</strong> Stratigraphie des Maastrichtvon Dänemark und Norddeutschland aufgrundvon Brachiopoden. — Newsletters inStratigraphy, 1 (2): 7-16, 3 Abb.; Leiden.


<strong>Die</strong> Rügener Schreibkreide 29VOIGT, S. (1996): Paläobiogeographieoberkretazischer Inoceramen und Rudisten -Ozeanographische und klimatologischeKonsequenzen einer neuen Paläogeographie.— Münchner GeowissenschaftlicheAbhandlungen, A (Geologie und Paläontologie)31: 101 S., 55 Abb., 2 Anl.; München.WALDMANN, R. (1965): Quantitative Verteilung derMakrofauna im Unter-Maastricht an der Ernst-Moritz-Arndt-Sicht. — UnveröffentlichteDiplomarbeit, Geologisch-PaläontologischesInstitut, Universität Greifswald. — 96 S.,38 Abb., 6 Taf., 1 Beil.; Greifswald.WEHRLI, H. (1967): Das petro- undbiostratigraphische Profil der RügenerSchreibkreide. — Wissenschaftliche Zeitschriftder Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald(Mathematisch-naturwissenschaftliche Reihe),16 (3): 175-188, 7 Abb., 2 Tab.; Greifswald.WICHER, C. A. (1953): MikropaläontologischeBeobachtungen in der höheren borealenOberkreide, besonders im Maastricht. —Geologisches Jahrbuch, 68: 1-26, 1 Abb.,5 Tab.; Hannover.ZIEGLER, P. A. (1981): Evolution of SedimentaryBasins in North-West Europe. — [In:] ILLING, L.V. & HOBSON, G. D. (Hrsg.): Petroleum Geologyof the Continental Shelf of North-West Europe:3-39, 17 Abb.; Amsterdam.Adresse:Dipl.-Geol. P. Frenzel; Prof. Dr. E. Herrig; Prof. Dr. H. Nestler &Dipl.-Geol. Mike ReichInstitut für Geologische WissenschaftenErnst-Moritz-Arndt-UniversitätF.-L.-Jahn-Str. 17a, D-17489 GreifswaldE-mail: reichmi@uni-greifswald.de


Exkursion 3A<strong>Die</strong> <strong>Kreide</strong>-Schollen (Albium/Cenomanium)von Neu-Klocksin (südlich des Malchiner Sees)Mike REICH & Hilmar H. SCHNICK, Greifswald*mit 5 Abbildungen1. EINLEITUNGSüdlich und südöstlich des Malchiner Sees, zwischendem Malchiner Zungenbecken und denEndmoränen des Pommerschen Stadiums, befindetsich ein sandiges Plateau („glazifluviatiler Vorschüttsand“oder „sanderartige Beckenvorschüttung“sensu REINHARD & RICHTER 1959), dasHöhen von 60 bis 70 m über NN aufweist. Unmittelbaram Steilabfall im Norden dieses Plateaus,etwa 1 km nördlich von Moltzow (500 möstlich von Neu-Klocksin, vgl. Abb.; früher auch:Glocksin, Kloxin oder Helle Mühle bei Moltzowgenannt), lagern die <strong>Kreide</strong>schollen zu beidenSeiten eines S–N verlaufenden Baches (KlocksinerBach) und werden von diesem angeschnitten (s.Abb. 2).Etwas weiter südlich befinden sich noch einigeweitere, ebenfalls aus der Literatur bekannte<strong>Kreide</strong>vorkommen bei Neu-Sapshagen (NEUMANN1959) und Sophienhof sowie Marxhagen.Abb. 1 Neu-Klocksin (Ausschnitt aus der TK 50:L2340 Teterow) mit Lage der Aufschlüsse.* A [In:] REICH, M. (Hrsg.): Exkursionsführer zur Geländetagung 1998der Subkommission für <strong>Kreide</strong>-Stratigraphie: „<strong>Die</strong> <strong>Kreide</strong><strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommerns</strong>“. — 31-36; Greifswald 1998.


32 M. REICH & H. H. SCHNICKAbb. 2Aufschlußverhältnisse am Klocksiner Bach bei Neu-Klocksin, schematisch (in Anlehnung an LADEWIG1959 und MÜLLER 1959, nach HERRIG unveröff., verändert).2. FRÜHERE GEOLOGISCHE ARBEITENBOLL (1846, 1853, 1856) erwähnt erstmalig die<strong>Kreide</strong>vorkommen südlich des Malchiner Sees,beschreibt sie aber als anstehende turone Lager.Erst KOCH (1873, 1874) stellt die Vorkommen vonNeu-Klocksin, Marxhagen und Sophienhof aufgrund„typischer Fossilien“ ins Cenomanium.GEINITZ (1883) faßt den derzeitigen Kenntnisstandzusammen und führt 8 Arten von Neu-Klocksin an.Nach Bearbeitungen der Mikrofauna durchSCHACKO (1892, 1896) gibt GEINITZ (1896) eine erneuteZusammenstellung der Makrofauna womitdie paläontologischen Bearbeitungen der Cenomanvorkommenvorerst ihren Abschluß finden.Eine Zusammenfassung aller Ergebnisse gibtnochmals GEINITZ (1922), ohne neuere Angabenzu Stratigraphie oder Paläontologie.Wiederholt werden die Cenomanvorkommen südlichdes Malchiner Sees erwähnt (z. B. BÜLOW1952, HERRIG 1985), weitere Angaben finden sichaber nur in unveröffentlichten Diplomarbeiten derUniversitäten Rostock (LADEWIG 1959, MÜLLER1959, NEUMANN 1959) und Greifswald (THIEL1986).3. LITHOLOGIE UND LAGERUNGS-VERHÄLTNISSE<strong>Die</strong> <strong>Kreide</strong>schollen liegen in einem Gebiet vonca. 400 m E–W-Erstreckung zu beiden Seiten desS–N fließenden Klocksiner Baches.Schon seit dem 19 Jh. wurde bei Neu-KlocksinKalk abgebaut. 1945 wurde Kalk für den Eigenbedarfdes Gutes entnommen, danach betrieb dieFirma OTTO (Waren/M.) bis 1953 den Kalkabbauund die Branntkalkproduktion (ANSORGE 1988).Vom damaligen Grubengelände existieren nocheinige stark verschüttete Gruben. <strong>Die</strong> Grundmauernvom ehemaligen Kalkofen sind ebenfallsnoch erhalten und bilden einen markanten Punktfür die Lokalitätsangabe. Der Abbau nach 1945erfolgte hauptsächlich in einer Grube südwestlichdes Kalkofens (davor etwas weiter nördlich).


<strong>Die</strong> <strong>Kreide</strong>schollen von Neu-Klocksin (Albium/Cenomanium) (südlich des Malchiner Sees) 33Abb. 3Normalprofil des <strong>Kreide</strong>vorkommens bei Neu-Klocksin, schematisch (in Anlehnung an LADEWIG 1959 undMÜLLER 1959, nach HERRIG unveröff., verändert).


34 M. REICH & H. H. SCHNICK<strong>Die</strong> Lagerungsverhältnisse untersuchte LADEWIG(1959) durch einzelne Grabenschürfe, die stratigraphischeStellung der einzelnen Vorkommenversuchte MÜLLER (1959) zu klären. Demnachumfassen die Vorkommen bei Neuklocksin Albiumbis Ober-Cenomanium (vgl. „Normalprofil“Abb. 3), die Scholle nordöstlich Neu-SapshagenMittel-Cenomanium und die Aufschlüsse bei Neu-Sapshagen/Sophienhof Ober-Cenomanium bisUnter-Turonium.4. PALÄONTOLOGIE4.1 ÜbersichtInsgesamt sind bisher mehr als 150 Arten ausden <strong>Kreide</strong>vorkommen südlich des MalchinerSees bekannt geworden.Nachgewiesen wurden (nach BOLL 1853; KOCH1873; SCHACKO 1892, 1896; GEINITZ 1896, 1922;MÜLLER 1959; THIEL 1986; REICH unveröff.):• Granuloreticulosea: Foraminiferida: >90 Arten• Anthozoa: Octocorallia• Bivalvia: mind. 7 Arten• Cephalopoda: Coleoidea• Polychaeta: Serpulimorpha• Polychaeta: Phyllodocemorpha• Ostracoda: >15 Arten• Phylactolaemata (Bryozoen)• Lingulata (Brachiopoda)• Inarticulata (Brachiopoda)• Articulata (Brachiopoda): mind. 10 Arten• Crinoidea• Ophiuroidea• Echinoidea: mind. 4 Arten• Holothuroidea: 6 Formarten• Chondrichthyes• Osteichthyes.4.2 BohrspurinventarAus dem makrofossilreichen Glaukonitmergel ander Basis der in Neu-Klocksin aufgeschlossenenKarbonatfolge, unmittelbar über dem liegendenGrünsand, wurden Belemnitenrostren gesammeltund auf Bohrspuren durchmustert. AusgewählteStücke wurden nach der „cast-embedding“ -Methode nach GOLUBIC et al. (1970) präpariert undrasterelektronenmikroskopisch untersucht. Ziel derUntersuchung war der Versuch, über dieBewertung der endolithischen Bohrspuren dasAblagerungsmilieu (insbesondere die Ablagerungstiefe)zu rekonstruieren.Befunde und Deutung<strong>Die</strong> Rostren sind fast ausschließlich zerbrochen,was wohl überwiegend auf glazitektonische Beanspruchungzurückzuführen ist. Jedoch belegt derNachweis von angebohrten Bruchflächen, daßzumindest einzelne der Rostren bereits währendder Bildungszeit zerbrochen waren.<strong>Die</strong> Rostrenfragmente weisen unterschiedlicheBesiedlungsmuster und -intensitäten auf: <strong>Die</strong>Masse des untersuchten Materials ist allseitig angebohrt.Wenige Rostrenfragmente zeigen eineeinseitige Besiedlung und nur einzelne Rostrenfragmentesind nicht von Endolithos besiedeltworden. <strong>Die</strong> unterschiedliche Besiedlungsintensitätzeigt sich in unbesiedelten, schwach besiedeltenund bioerosiv zerstörten Rostrenfragmenten.<strong>Die</strong>se Befunde lassen sich durch häufigeLageveränderungen bzw. Verschüttungen infolgeeiner intensiven Bioturbation und / oder Hydroturbationzwanglos erklären.Bestimmte endolithische Bohrspuren, die typischfür die Ichnozoenosen der Schreibkreidefaziessind, konnten bisher nicht oder nur ausgesprochenselten nachgewiesen werden. Dazu zählendie rosettenförmigen Spuren unbekannter Erzeuger(Arten der Ichnogattung Dendrina s.l.) sowiedie Spuren von endolithischen Schwämmen, Cirripediernund Bryozoen.<strong>Die</strong> REM-Untersuchung erbrachte den Nachweisvon Bohrspuren, die sich mit solchen von rezentenphotoautotrophen Mikroendolithen vergleichenlassen. Nachgewiesen wurden Spuren, die denenvon endolithischen Cyanobacterien der GattungHyella und denen von endolithischen Conchocelis-Phasen von Rhodophyten der Gattung Porphyraentsprechen. Mit dem Nachweis von mit rezentenHyella-Spuren vergleichbaren Spurenfossilien istvon einer Sedimentationsfläche auszugehen, dieim oberen Teil der photischen Zone lag.Diskussion der AblagerungstiefeFür die Ablagerungszeit des untersuchten Glaukonitmergelsist die Umstellung von der überwiegendenAblagerung terrigener Klastika zu der vonpelagischen Karbonaten anzunehmen. In denNeu-Klocksiner Belemniten konnte keine, für dieSchreibkreiden typische Endolithen-Ichnozoenosenachgewiesen werden. Es bestehen dagegenÄhnlichkeiten mit dem Bohrspurinventar des, vonterrigen-klastischer Sedimentation beeinflußtenBavnodde Grünsandes aus dem Coniacium undSantonium von Bornholm (eigene unveröffentlichteUntersuchungen des Zweitautors). Aufgrund der


<strong>Die</strong> <strong>Kreide</strong>schollen von Neu-Klocksin (Albium/Cenomanium) (südlich des Malchiner Sees) 35Ähnlichkeiten in der Sedimentfazies, der endolithischenIchnofazies und der paläogeographischenSituation soll geschlußfolgert werden, daßdie Bildung des Neu-Klocksiner Glaukonitmergelsin einer küstennahen und von terrigener Sedimentationbeeinflußten Position erfolgt ist. Unter dieserVoraussetzung wäre hinsichtlich der optischenWassertypen nach JERLOV (1976) kein ozeanischerWassertyp sondern ein Küstenwassertyp anzusetzen.Entsprechen wäre die Untergrenze derphotischen Zone oberhalb von 50 m Wassertiefeund die des oberen Teils der photischen Zonedeutlich oberhalb von 50 m Wassertiefe gelegen.Als Bildungstiefe für den Neu-Klocksiner Glaukonitmergelerscheinen damit nicht mehr als 30 mWassertiefe wahrscheinlich.Zur Veranschaulichung der (paläo-) bathymetrischenVerhältnisse sind nachfolgend die Untergrenzenphotischer Zonen angegeben (nachLÜNING 1985: Tab. 9): Vor Korsika (optisch relativklares Ozeanwasser, IA nach JERLOV 1976) liegtdie Untergrenze der tiefsten Algenverbreitung bei120 m, vor der Bretagne (optisch sehr klaresKüstenwasser, Typ 1 nach JERLOV 1976) bei 45m und vor Helgoland (optisch sehr trübesKüstenwasser, Typ 7 nach JERLOV 1976) in 15 mWassertiefe.Abb. 4Kunstharzabformung einer fossilen Bohrspur,die mit Spuren von rezenten Cyanobakterien(Hyella) vergleichbar ist. Substrat: Belemnitenrostrum.Abb. 5Kunstharzabformung einer fossilen Bohrspur,die mit Spuren von rezenten Rhodophyten(Porphyra, Conchocelis-Phasen) vergleichbarist. Substrat: Belemnitenrostrum.5. LITERATURVERZEICHNISANSORGE, J. (1988): <strong>Die</strong> Nutzung der Kalklagerstätten imNorden der DDR in Vergangenheit und Gegenwart. —Unveröffentlichte Jahresarbeit im Fach PolitischeÖkonomie, Universität Greifswald: 37 S., 10 Abb., 7 Anl.;Greifswald.BOLL, E. (1846): Geognosie der deutschen Ostseeländerzwischen Eider und Oder. — 284 S., 2 Taf.;Neubrandenburg (K. Brenslow).BOLL, E. (1853): Ueber die im meklenburgischen Diluviumvorkommenden <strong>Kreide</strong>versteinerungen und die inMeklenburg anstehenden turonischen Lager. — Archivdes Vereins der Freunde der Naturgeschichte inMeklenburg, 7: 58-91; Neubrandenburg.BOLL, E. (1856): <strong>Die</strong> Brachiopoden der <strong>Kreide</strong>formation inMeklenburg. — Archiv des Vereins der Freunde derNaturgeschichte in Meklenburg, 10: 29-48;Neubrandenburg.BÜLOW, K. [VON] (1952): Abriß der Geologie von <strong>Mecklenburg</strong>.— 72 S., 48 Abb., 3 Tab., 11 Taf.; Berlin (Volk undWissen).GEINTZ, E. (1883): <strong>Die</strong> Flözformationen <strong>Mecklenburg</strong>s. <strong>Kreide</strong>:V. <strong>Die</strong> <strong>Kreide</strong>lager am Malchiner See. — Archiv desVereins der Freunde der Naturgeschichte in <strong>Mecklenburg</strong>,37: 64-70; Güstrow.GEINTZ, E. (1896): XVI. Beitrag zur Geologie <strong>Mecklenburg</strong>s.Neue Aufschlüsse der meckl. <strong>Kreide</strong>formation. — Archivdes Vereins der Freunde der Naturgeschichte in<strong>Mecklenburg</strong>, 50: 275-333, div. Tab.; Güstrow.


36 M. REICH & H. H. SCHNICKGEINTZ, E. (1922): Geologie <strong>Mecklenburg</strong>s. I Teil: Diluviumund Alluvium (Quartär): 200 S., 6 Abb., div. Tab., 6 Taf.,1 Kt.; II. Teil: Das ältere Gebirge: 168 S., 3 Abb., div. Tab.;Rostock (C. Hinstorff).GOLUBIC, S.; BRENT, G. & LECAMPION-ALSUMARD, T. (1970):Scanning electron microscopy of endolithic algae andfungi using a multipurpose casting embedding technique.— Lethaia, 3: 203-209, 5 Abb.; Oslo.HERRIG, E. (1985): Paläontologische Sammelexkursion zueinigen klassischen Aufschlüssen im Raum <strong>Mecklenburg</strong>.- [In:] NESTLER, H. (Hrsg.): Einleitung undExkursionsführer: Neue Ergebnisse der Paläontologie.6. Greifswalder Paläontologentagung. Vortrags- undExkursionstagung vom 24. bis 27. April 1985 inAhrenshoop. — 19-25; Berlin (GGW).JERLOV, N. G. (1976): Marine optics. — 231 S.; Amsterdam(Elsevier).KOCH, F. E. (1873): Was haben wir von einer geognostischenUntersuchung <strong>Mecklenburg</strong>s zu erwarten ? — Archiv desVereins der Freunde der Naturgeschichte in <strong>Mecklenburg</strong>,27: 150-166; Neubrandenburg.KOCH, F. E. (1874): Kleinere geologische Mittheilungen. 3. ZurAusbreitung des <strong>Kreide</strong>gebirges in <strong>Mecklenburg</strong>. — Archivdes Vereins der Freunde der Naturgeschichte in<strong>Mecklenburg</strong>, 28: 127-129; Neubrandenburg.LADEWIG, G. (1959): <strong>Die</strong> Lagerungs- undVerbandsverhältnisse der <strong>Kreide</strong>schollen von Neu-Klocksin. — Unveröffentlichte Diplomarbeit, UniversitätRostock: 35 S., 9 Abb., XXIX S. u. 7 Abb. im Anh., 2 Anl.;Rostock.LÜNING, K. (1985): Meeresbotanik: Verbreitung,Ökophysiologie und Nutzung der Marinen Makroalgen. —375 S., 184 Abb., 26 Tab.; Stuttgart (G. Thieme-Verlag).MÜLLER, S. (1959): Stratigraphische und fazielleUntersuchungen an <strong>Kreide</strong>schollen südlich des MalchinerSees. — Unveröffentlichte Diplomarbeit, UniversitätRostock: 51 S., 21 Abb., XIII S. Anh., 3 Anl.; Rostock.NEUMANN, G. (1959): <strong>Die</strong> Lagerungs- undVerbandsverhältnisse der <strong>Kreide</strong>schollen vonNeu Sapshagen und Sophienhof. — UnveröffentlichteDiplomarbeit, Universität Rostock: 49 S., 18 Abb., XLIV S.Anh., 4 Anl.; Rostock.REINHARD, H. & RICHTER, G. (1958): Zur Genese derGletscherzungenbecken Norddeutschlands. — Zeitschriftfür Geomorphologie (N. F.), 2: 55-75, 10 Abb.; Berlin.SCHACKO, G. (1892): Foraminiferen und Ostracoden aus der<strong>Kreide</strong> von Moltzow. — Archiv des Vereins der Freundeder Naturgeschichte in <strong>Mecklenburg</strong>, 45 [für 1891]: 135-160, 1 Tab.; Neubrandenburg.SCHACKO, G. (1896): Foraminiferen und Ostracoden aus derCenoman-<strong>Kreide</strong> von Gielow und Marxhagen. — Archivdes Vereins der Freunde der Naturgeschichte in<strong>Mecklenburg</strong>, 49 [für 1895]: 82-84; Neubrandenburg.THIEL, U. (1986): <strong>Die</strong> Makrofauna der <strong>Kreide</strong> von Neu-Klocksin, SW-Scholle, südlich des Malchiner Sees; ihrequalitative und quantitative Verbreitung. —Unveröffentlichte Diplomarbeit, Sektion GeologischeWissenschaften, Universität Greifswald: 67 S., 25 Abb.,12 Tab., 5 Taf.; Greifswald.Adressen:Dipl.-Geol. Mike ReichInstitut für Geologische WissenschaftenErnst-Moritz-Arndt-UniversitätF.-L.-Jahn-Str. 17a, D-17489 GreifswaldE-mail: reichmi@mail.uni-greifswald.deDipl.-Geol. Hilmar H. SchnickAm Neuen Friedhof 7-8, D-17489 Greifswald


Exkursion 3B<strong>Die</strong> <strong>Kreide</strong>-Scholle (Turonium) von Nossentinbei Malchow (<strong>Mecklenburg</strong>)Mike REICH, Greifswald & Frank WIESE, Berlin *mit 1 Abbildung1. EINLEITUNGAm Nordufer des Fleesensees (vgl. Abb. 1;Toteissee, s. SCHUH 1932, DEPPE & PRILL 1958)der <strong>Mecklenburg</strong>er Seenplatte, im Sandergebietder Pommerschen Hauptendmoräne mit zweiZwischenstaffelzügen, befindet sich westlich Malchinsder Ort Nossentin.<strong>Die</strong> Grube der ehemaligen Ziegelei und Kalkbrennereiist heute teilverfüllt und wurde zeitweiseals Mülldeponie genutzt.Das Nossentiner Kalkvorkommen gehört demSchollenschwarm Sparow–Göhren–Babke an undist nach GEHL (1965) an eine lokal entwickelteStillstandslage, die jünger als die nördlicheZwischenstaffel ist, gebunden.(GEINITZ 1896b). <strong>Die</strong> Kalksteinscholle streichtN 50° W (Fallen 35° NE; GEINITZ 1896b) und ragtunter geringmächtiger Pleistozänbedeckung lokaloberflächlich heraus. Nach Südosten setzt sie sichunter den Fleesensee fort.2. LITHOLOGIE UND LAGERUNGS-VERHÄLTNISSE<strong>Die</strong> Scholle von Nossentin schließt einen zertrümmerten,weiß-grauen, kreidigen Kalkstein auf,welcher bis zu 3 cm mächtige hell- bis dunkelgraueverkieselte Lagen enthält. Der CaCO 3 -Gehalt des Kalksteins schwankt zwischen 70-90%(GEINITZ 1896a, 1896b). Zum Hangenden wird derca. 15 m mächtige Kalkstein zunehmend mergeliger.Der Kalkstein wird unterlagert von einemblaugrauen, glimmerreichen, mageren TonAbb. 1Nossentin (Ausschnitt aus der TK 50: L2540Malchow).* A [In:] REICH, M. (Hrsg.): Exkursionsführer zur Geländetagung1998 der Subkommission für <strong>Kreide</strong>-Stratigraphie: „<strong>Die</strong><strong>Kreide</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommerns</strong>“. — 37-39; Greifswald1998.


38 M. REICH & F. WIESE3. PALÄONTOLOGIE UND STRATIGRAPHIE<strong>Die</strong> ehemals erschlossenen Bereiche umfassenvermutlich das gesamte Ober-Turonium. Insbesonderedie Echinidenassoziation zeigt mitSternotaxis plana, Echinocorys gravesi undMicraster borchardi deutliche Ähnlichkeiten zu denFaunen Niedersachsens, Westfalens undSachsen-Anhalts und zeigt sicheres Ober-Turoniuman. Möglicherweise reicht das Profil bis insUnter-Coniacium hinauf, angezeigt durch das Auftretenvon Cremnoceramus rotundatus (G. ERNST,frdl. mdl. Mitt.). In diesem biostratigraphischenRahmen erhält die lithologische Abfolge Nossentins,der Übergang von den teilverkieselten Kalkenzu einer mergeligen Abfolge eine gewisseüberregionale Bedeutung. <strong>Die</strong>ser Sedimentationsumschwungist in den oben erwähnten Regionendeutlich erkennbar und geht mit einem Faziesumschwungvon massiven Plänerkalken (UntereKalksteineinheit) zu einer Kalk/Mergel-Wechselfolge(Grau-Weiße-Wechselfolge; vgl. WOOD et al.1984) einher.Mehr als 200 Arten sind bisher von Nossentinnachgewiesen worden. Bemerkenswert sind vorallem die vorzüglich erhaltenen Ostrakoden,Radiolarien und Holothurienreste aus den teilverkieseltenKalksteinen.<strong>Die</strong> nachfolgenden Taxa sind, z. T. mit artenreichenAssoziationen, bisher bekannt geworden(nach BOLL 1853; KOCH 1873; GEINITZ 1883b;HERRIG & REICH unveröff.):• Granuloreticulosea: Foraminiferida• Polycystinea (Radiolarien): mind. 30 Arten• Porifera• Anthozoa: Octocorallia• Bivalvia: mind. 5 Arten• Polychaeta: Serpulimorpha• Ostracoda: ca. 100 Arten• Phylactolaemata (Bryozoen)• Articulata (Brachiopoda): mind. 6 Arten• Crinoidea• Ophiuroidea• Asteroidea• Echinoidea: mind. 6 Arten• Holothuroidea: 53 Formarten• Chondrichthyes• Osteichthyes.4. LITERATURVERZEICHNISBOLL, E. (1853): Ueber die im meklenburgischen Diluviumvorkommenden <strong>Kreide</strong>versteinerungen und die inMeklenburg anstehenden turonischen Lager. — Archivdes Vereins der Freunde der Naturgeschichte inMeklenburg, 7: 58-91; Neubrandenburg.DEEPE, H.-J. & PRILL, H. (1958): Ein Beitrag zur Geschichteder Müritz. — Archiv der Freunde der Naturgeschichtein <strong>Mecklenburg</strong>, 4: 116-148, 6 Abb., 4 Ktn.; Rostock.GEHL, O. (1965): Gesetzmäßigkeiten in der Verbreitung derSchollen im Jungpleistozän <strong>Mecklenburg</strong>s. —Geologie, 14 (5/6): 663-676, 2 Abb., 2 Tab.; Berlin.GEINITZ, E. (1883a): <strong>Die</strong> Flözformationen <strong>Mecklenburg</strong>s.<strong>Kreide</strong>: VI. <strong>Die</strong> <strong>Kreide</strong>lager am Müritz- und Fleesen-See. — Archiv des Vereins der Freunde derNaturgeschichte in <strong>Mecklenburg</strong>, 37: 71-76; Güstrow.GEINITZ, E. (1883b): <strong>Die</strong> Flözformationen <strong>Mecklenburg</strong>s.<strong>Kreide</strong>: IX. Geologisches Alter der <strong>Mecklenburg</strong>ischen<strong>Kreide</strong>. — Archiv des Vereins der Freunde derNaturgeschichte in <strong>Mecklenburg</strong>, 37: 83-86; Güstrow.GEINITZ, E. (1896a): <strong>Die</strong> mecklenburgischen Kalklager. —Landwirthschaftliche Annalen, [für 1896] (5/6): 1-4;Rostock.GEINITZ, E. (1896b): Das Kalklager von Nossentin. —Mittheilungen aus der Großherzoglich <strong>Mecklenburg</strong>.Geologischen Landesanstalt, 6: 3-5, 1 Taf.; Rostock.[= Landwirthschaftliche Annalen, [für 1896] (31)]KOCH, F. E. (1873): Was haben wir von einergeognostischen Untersuchung <strong>Mecklenburg</strong>s zuerwarten ? — Archiv des Vereins der Freunde derNaturgeschichte in <strong>Mecklenburg</strong>, 27: 150-166;Neubrandenburg.KOCH, F. E. (1874): Kleinere geologische Mittheilungen.3. Zur Ausbreitung des <strong>Kreide</strong>gebirges in <strong>Mecklenburg</strong>.— Archiv des Vereins der Freunde der Naturgeschichtein <strong>Mecklenburg</strong>, 28: 127-129; Neubrandenburg.SCHUH, F. (1932): Über die geologischen Verhältnisse derUmgegend von Waren. — <strong>Mecklenburg</strong> (Zeitschrift desHeimatbundes <strong>Mecklenburg</strong>), 27 (2): 41-44, 1 Abb.;Schwerin.WOOD, C.; ERNST, E. & RASEMANN, G. (1984): TheTuronian–Coniacian stage boundary in Lower Saxony(Germany) and adjacent areas: the Salzgitter–SalderQuarry as a proposed international standard section. —Bulletin of the Geological Society of Denmark, 33: 225-238, 4 Abb.; København.


<strong>Die</strong> Turon-Scholle von Nossentin bei Malchow (<strong>Mecklenburg</strong>) 39Adressen:Dipl.-Geol. Mike ReichInstitut für GeologischeWissenschaftenErnst-Moritz-Arndt-UniversitätF.-L.-Jahn-Str. 17aD-17489 GreifswaldE-mail: reichmi@rz.uni-greifswald.deDr. Frank WieseInstitut für PaläontologieFreie Universität BerlinMalteser Str. 74-100D-12249 BerlinE-mail:frwiese@berlin.snafu.de


Exkursion 3C<strong>Die</strong> Kartierungsbohrungen Garz 1/61,Anklam 1/64 und Darßer Ort 1/60Manfred PETZKA, Schwerin *mit 4 Abbildungen1. ALLGEMEINESWährend die <strong>Kreide</strong>aufschlüsse auf Jasmundund bei Kap Arkona das Interesse der Naturwissenschaftlergeweckt haben, seit es GeologischeForschung gibt, sieht es mit <strong>Kreide</strong>vorkommenim Binnenland ganz anders aus. Es gabeine Anzahl von Aufschlüssen, die für die Landwirtschaftinteressant waren und zum Kalken derFelder genutzt wurden. Heute sind die meistendavon nicht mehr aufgeschlossen. Bei diesenVorkommen handelt es sich ausschließlich umwurzellose <strong>Kreide</strong>schollen im Pleistozän.An Tiefbohrungen war das Land <strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern seit jeher arm. BÜLOW (1952)erwähnt 13 Tiefbohrungen, meist von Wünschelrutengängern„angesetzt“, von denen 10 <strong>Kreide</strong>angetroffen haben. In Vorpommern, dort wo die<strong>Kreide</strong> unmittelbar unter dem Pleistozän ansteht,schlossen auch zahlreiche BrunnenbohrungenSedimente der <strong>Kreide</strong> auf.In den Jahren 1960 bis 1966 wurde zur Erkundungdes präquartären und des präkretazischenUntergrundes ein Kartierungsbohrprogrammdurchgeführt. <strong>Die</strong> Vorbereitung der Erdölerkundungund die Suche mineralischer Rohstoffewaren das Hauptziel dieses Programms (s. a.HOTH et al. 1993). Der größte Teil der Bohrungenhat Sedimente der <strong>Kreide</strong> angetroffen und gekernt.<strong>Die</strong> Kerngewinne liegen zwischen 30 und 80 %.Besondere Schwierigkeiten gab es in den jüngeren<strong>Kreide</strong>schichten, die aus Schreibkreide und Feuersteinenbestehen. Gute Kerngewinne wurden dagegenim Bereich Turon bis Alb erzielt. In dersandigen Unterkreide waren die Kerngewinne sehrschlecht.Aus dem Bestand des Kernmagazins des GeologischenLandesamtes <strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern,das sich in Sternberg befindet, wurdennachfolgende 3 Bohrungen (s. Abb. 1) ausgewählt.2. KARTIERUNGSBOHRUNG GARZ 1/61<strong>Die</strong>se Bohrung hat ein „normales“ Oberkreideprofil.In SW-Rügen fehlt das Unter-Maastricht bereitsflächenhaft. <strong>Die</strong> übrige Oberkreide ist lückenlos.Geringfügige Schichtlücken (z. B. an derGrenze Unter-Campan/Santon oder Unter-Turon/Cenoman sind allerdings nicht auszuschließen.<strong>Die</strong> Unterkreide unterhalb des Ober-Albs liegt insandiger Ausbildung (vgl. Abb. 2) vor und wurdeseinerzeit als „Wealden“ bezeichnet.* A [In:] REICH, M. (Hrsg.): Exkursionsführer zur Geländetagung 1998der Subkommission für <strong>Kreide</strong>-Stratigraphie: „<strong>Die</strong> <strong>Kreide</strong><strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommerns</strong>“. — 41-45; Greifswald 1998.


42 M. PETZKAAbb. 1Lage der besprochenen Kartierungsbohrungen.3. KARTIERUNGSBOHRUNG ANKLAM 1/64<strong>Die</strong> Bohrung zeigt ein ähnliches Profil mit größerenMächtigkeiten, besonders im Bereich Ober- bisMittel-Turon. Schichtlücken sind nicht anzunehmen(vgl. Abb. 3). <strong>Die</strong> Bohrung steht in der Randsenkedes Salzkissens Dargibell.4. KARTIERUNGSBOHRUNG DARßER ORT 1/60<strong>Die</strong> Bohrung Darßer Ort zeigt zwei Besonderheiten(s. a. Abb. 4):- das transgressive Ober-Campan über Coniac,- die mächtige Unterkreide.Sowohl Mächtigkeit als auch stratigraphischeAbfolge der Unterkreide stellen eine Ausnahmedar. <strong>Die</strong> Bohrung steht in der Darßer Störungszone,die erst nach 1960 durch seismische Untersuchungenlokalisiert wurde. Möglicherweise hatdie Bohrung bei Endteufe die Basis der Unterkreideerreicht.[Bezüglich der Stratigraphie vgl. Beitrag desAutors im Band „<strong>Die</strong> <strong>Kreide</strong> der BundesrepublikDeutschland“; Anmerk. des Hrsg.]5. LITERATURVERZEICHNISBÜLOW, K. [VON] (1952): Abriß der Geologie von<strong>Mecklenburg</strong>. — 72 S., 48 Abb., 3 Tab., 11 Taf.; Berlin(Volk und Wissen).HOTH, K.; RUSBÜLT, J.; ZAGORA, K.; BEER, H. &HARTMANN, O. (1993): <strong>Die</strong> tiefen Bohrungen im Zentralabschnittder Mitteleuropäischen Senke – Dokumentationfür den Zeitabschnitt 1962-1990. — Schriftenreihefür Geowissenschaften, 2: 145 S., 1 Abb., 2 Tab.;Berlin.Adresse:Dr. Manfred Petzka, Kopernikusstr. 2, D-19063 Schwerin


<strong>Die</strong> Kartierungsbohrungen Garz 1/61, Anklam 1/64 und Darßer Ort 1/60 43m u. GOK (NN 9,48) gar 1-610,050,031,60Pleistozän : Geschiebemergel; Feinsand100,0103,50Unteres Ober-Campan : <strong>Kreide</strong>150,0200,0162,50202,00Unter-Campan : <strong>Kreide</strong>; KalksteinSanton : Kalkstein; zum Teil (mergelig)250,0300,0350,0400,0264,10285,60299,70314,00355,00369,90Coniac : Kalk bis KalksteinOber-Turon : Kalkstein; mergeligMittel-Turon : Kalkstein; mergeligUnter-Turon : Kalkstein; mergelig bis MergelCenoman : Kalkstein; mergelig, KalkmergelOber-Alb oberes Mittel-Alb : Mergel; zum Teil (Mergelstein),Mittelsand450,0500,0550,0541,90556,45578,20Wealden : Feinsand; Schluff, Ton, wechsellagernd (Bankvon bis Kalkstein)oberer Münder-Mergel Serpulit : Glaukonit, Sandstein,Kalkstein; wechsellagernd (Feinsand, Schluff, Ton)Obermalm : Schluff; Feinsand EndteufeHöhenmaßstab: 1:4500Schichtenverzeichnis GLA <strong>Mecklenburg</strong>-VorpommernBohrung: Kb Garz Rn 1/61Auftraggeber:Bohrfirma: Geol. Erkundung Nord (GFE)Bearbeiter: H.Stüwe,R.KubonDatum:TK25: 1645Arnum:HW: 6023965,00RW: 4585789,00Abb. 2 Schichtenverzeichnis der Kartierungsbohrung Garz 1/61.


44 M. PETZKAm u. GOK (NN 10,80)0,050,0100,05,509,0024,0025,0064,5070,00117,70AkQuartär : GeschiebemergelQuartär : SandQuartär : GeschiebemergelQuartär : SandQuartär : GeschiebemergelQuartär : SandQuartär : Geschiebemergel dunkelgrau150,0200,0203,00Eozän : Ton graugrün250,0300,0350,0263,00280,00297,80328,00Ober-Campan : <strong>Kreide</strong> gelbweißUnter-Campan : <strong>Kreide</strong>Ober-Santon : KalksteinMittel-Santon Ober-Coniac : Kalkmergelstein hellgrau400,0408,50Unter-Coniac : Kalkmergelstein grau450,0500,0550,0600,0518,50541,50583,00597,00Ober-Turon Mittel-Turon : Mergelkalkstein grauweißMittel-Turon Unter-Turon : Kalkmergelstein grüngrauCenoman : Kalkstein hellgrauOber-Alb : Mergelstein rot650,0661,00Unterkreide : Feinsand bunt700,0703,00Mittleres Callov : Ton olivgrün750,0800,0765,00770,00789,00832,00841,50Unteres Callovium : Feinsand braungrauMittleres Bathonium : Schluff dunkelbraunMittlerer Jura : Schluff dunkelbraunOberes Toarcium : Feinsand hellgrauUnteres Toarcium : Ton grün EndteufeHöhenmaßstab: 1:4500Schichtenverzeichnis GLA <strong>Mecklenburg</strong>-VorpommernBohrung: Kb Ak 1/64Auftraggeber:Bohrfirma: Geol. Erkundung Nord (GFE)Bearbeiter: U.Müller,J.SeegerDatum:TK25: 2148Arnum:HW: 5973885,00RW: 5415559,00Abb. 3 Schichtenverzeichnis der Kartierungsbohrung Anklam 1/64.


<strong>Die</strong> Kartierungsbohrungen Garz 1/61, Anklam 1/64 und Darßer Ort 1/60 45m u. GOK (NN 1,20) 00190,050,0100,0150,0200,0250,0300,0350,0400,0450,0500,0550,0600,014,0039,5056,0062,50101,50140,00164,00168,50183,00185,00222,00242,00520,50601,90Holozän : Feinsand, (Seesand), humosPleistozän : Wechsel von bis Geschiebemergel, SandOber-Campan : <strong>Kreide</strong>; Einschlüsse von bis Flint(weißberindet) weiß bis weißgrauOber-Coniac : Kalkstein; Flint (dunkel) weiß bis weißgrauConiac : Kalkstein; Flint (dunkel), an der Basis bis dünn bisAufarbeitungshorizont, (wenige cm mächtig) weiß bisweißgrauOber-Turon : Kalkstein (mergelig), Mergelkalkstein,Kalkmergelstein, Mergelstein; undeutlich bis gebändert,nicht vorhanden bis Flint geflammt, fleckigCenoman : Mergelkalkstein bis Kalkstein hellgrau bisweißgrauOber-Alb : Mergelstein; stark angereichert mit bisMakrofauna, an der Basis bis dünn bisAufarbeitungshorizont, (wenige cm mächtig) rot bisrötlichbraunAlb : Feinsand (schluffig, Glaukonit, zum Teil bis schwachverfestigt, schmutziggelb bis dunkelgraugrün), Ton(schluffig, feinsandig, schwarz)Ober-Apt : Schluffstein, Kalkmergelstein; sandig, Glaukonit,Pyrit, häufig bis BelemnitenApt : Feinsand, Schluff; Glaukonit, nicht vorhanden bisMikrofossilien, im Liegenden bis selten bis MakrofaunagraugrünOber-Hauterive : Kalk-Sandstein (kristallin, grünlich,dunkelgrau), Feinsand (viel Glaukonit, im Liegenden bis vielPyrit, stark angereichert mit bis Makrofauna(Lamellibranchiaten, Gastropoda, Brachiopoden,Belemniten, Ammoniten), graugrün bis grün, zum Teil bisgelbgrün)Obere Darßer Serie : Ton, Schluff, Feinsand; vereinzelt bisEinschlüsse von bis Xylit (geringmächtig), angereichert mitbis (Pflanzenhäcksel (inkohlt), Pflanzendetritus) hellgrau,braun, dunkelbraun, grau, dunkelgrau, schwarzgrauUntere Darßer Serie : Ton (häufig bis Pflanzenhäcksel(inkohlt), im Liegenden bis vereinzelt bis Toneisenstein bisBrocken, dunkelgrau bis schwarzgrau), Ton (nichtvorhanden bis fossilführend, Siderit (kugelig, sehr klein),bunt) EndteufeHöhenmaßstab: 1:4500Schichtenverzeichnis GLA <strong>Mecklenburg</strong>-VorpommernBohrung: Kb DaOt 1/60Auftraggeber:Bohrfirma: Geol. Erkundung Nord (GFE)Bearbeiter: J.Haupt,U.FischerDatum:TK25: 1541Arnum:HW: 6034772,00RW: 4536742,00Abb. 4 Schichtenverzeichnis der Kartierungsbohrung Darßer Ort 1/60.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!