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Wolff plant: Schulen selbst schuld an Unterrichtsausfall - GEW ...

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FLZ Nr. 3/05 WIRTSCHAFTSTEILSEITE 9Der etwas <strong>an</strong>dere BildungskongressHöhepunkt der ersten Runde vonMcKinsey bildet. war ein großerBildungskongress Anf<strong>an</strong>g September2002 in Berlin. Bei dem Treffenvon 400 prominenten Vertreternaus Politik, Wirtschaft, Wissenschaftund Kultur in Berlinzeigte sich: Es herrscht ein gesellschaftlicherKonsens darüber, dassumfassende Reformen des deutschenBildungssystems dringendgeboten sind. Nur: Es m<strong>an</strong>geltnoch am Willen und der politischenUmsetzung. Deshalb zielteder Kongress darauf, Wege zu einerschnellen und realistischenReform aufzuweisen.In sieben P<strong>an</strong>els diskutiertenExperten aus Wissenschaft, Wirtschaftund Politik über die Zielevon Bildung und erörterten Lösungs<strong>an</strong>sätzefür die vielfältigenHerausforderungen, vor denendas deutsche Bildungssystemsteht. Einhelliger Tenor: Einergrundlegenden Bildungsreformwill sich keiner entgegenstellen.Meinungsunterschiede zeigtensich eher in Umsetzungsdetails.Das wichtigste Signal war jedoch:Aufbruch! Bildung stehtMcKinsey Bildungskongress 2002Nach letzten Informationen hat McKinsey mit dem Stadtschulamtund unter Beteiligung des Staatlichen Schulamts Fr<strong>an</strong>kfurt eineVereinbarung geschlossen, wonach das Unternehmen modellprojektartig4 Fr<strong>an</strong>kfurter <strong>Schulen</strong> beibringen will, wie m<strong>an</strong> Sponsoren fürdie Schule findet. Dies läuft bei McKinsey unter sogen<strong>an</strong>nten„Pro-bono“-Aktivitäten. Wir hellen deshalb den Hintergrund vonMcKinseys Aktivitäten etwas auf.bei den Ver<strong>an</strong>twortlichen allergesellschaftlichen Gruppen g<strong>an</strong>zoben auf der Agenda.Wir haben hier die einzelnenDiskussionsrunden für Sie zusammengefasst.1. Früh investieren <strong>an</strong>stattspät reparierenZur Verbesserung der frühkindlichenBildung sind nach Ansichtvon McKinsey vier Lösungs<strong>an</strong>sätzezu verfolgen (...)2. Konsequente Qualitätsmessungund –sicherungDie punktuellen Messungen dervergleichenden Studien TIMSS undPISA reichen nach Ansicht vonMcKinsey nicht aus, l<strong>an</strong>gfristig dieQualität der Bildung in Deutschl<strong>an</strong>dzu verbessern. Um dies zubewirken, schlägt McKinsey zweiLösungs<strong>an</strong>sätze vor:I. Flächendeckende und jährlicheMessung von Schülerleistungen:Zur Nutzung des Wettbewerbs derCh<strong>an</strong>cengleichheit auch zwischenden Bundesländern ist es erforderlich,sich zunächst länderübergreifendauf Lernziele zu einigen unddie Messung gemeinsam zu konzipieren.Der KMK-Beschluss zurFestlegung nationaler Bildungsst<strong>an</strong>dardsweist in die richtigeRichtung, geht aber nicht weitgenug. McKinsey schlägt vor, jährlicheinheitliche Tests in den KernfeldernDeutsch, Mathematik, Naturwissenschaftenund in einerFremdsprache für alle <strong>Schulen</strong> flächendeckendeinzuführen. Eineerste Überprüfung sollte hierbeibereits in der 2. Klasse erfolgen,weitere Tests sollten in der 6. und9. Klasse verpflichtend sein. Grobgeschätzt, ergäbe sich für die vorgeschlagenenQualitätstests ein Fin<strong>an</strong>zierungsbedarfvon etwa 140Mio. EUR.II. Ergänzende Inspektionen der<strong>Schulen</strong> vor Ort: Die Messung derSchülerleistung gibt der einzelnen„Die britische Erfahrungzeigt auch: SollenMessung und Tr<strong>an</strong>sparenzWirkung entfalten,so müssenKonsequenzen folgen.So entwickelt jedeSchule einen Maßnahmenpl<strong>an</strong>für dieBehebung derSchwächen. Fürbesonders schwache<strong>Schulen</strong> sollte es„special measures“geben – häufigeKontrollen, intensiveFördermaßnahmen etc.Bleibt dies ohne Erfolg,wird die Schulegeschlossen und mitausgetauschtenLehrern neu eröffnet:ein so gen<strong>an</strong>nter„fresh start“.“Schule noch keine hinreichendenHinweise auf Verbesserungsmöglichkeiten.Folglich sollten <strong>Schulen</strong>regelmäßig vor Ort beurteilt werden.Hier k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> vom britischenVorbild lernen: Teams vonmehreren Inspektoren sind etwaeine Woche vor Ort und durchleuchtendie gesamte Schule. Die<strong>Schulen</strong> werden im Minimum allesechs Jahre inspiziert, die Ergebnisseder Inspektion stehen im Detailim Internet. Die britische Erfahrungzeigt auch: Sollen Messungund Tr<strong>an</strong>sparenz Wirkung entfalten,so müssen Konsequenzen folgen.So entwickelt jede Schule einenMaßnahmenpl<strong>an</strong> für die Behebungder Schwächen. Für besondersschwache <strong>Schulen</strong> sollte es„special measures“ geben – häufigeKontrollen, intensive Fördermaßnahmenetc. Bleibt dies ohneErfolg, wird die Schule geschlossenund mit ausgetauschten Lehrernneu eröffnet: ein so gen<strong>an</strong>nter„fresh start“. Hochrechnungen fürDeutschl<strong>an</strong>d zeigen, dass uns einähnliches System etwa 600 bis 700Mio. EUR jährlich kosten würde.3. Mehr Freiräumefür BildungsinstitutionenDeutsche <strong>Schulen</strong> sind nach Ansichtvon McKinsey im internationalenVergleich deutlich überreguliert.Infolge dieser Situation gibtes kaum Anreize zu überdurchschnittlichemEngagement. ZurVerbesserung dieser Situationschlagen wir folgende Lösung vor:Frequently askedquestions – McKinseyHow does the firm choose whichnonprofit org<strong>an</strong>izations to serve?We typically serve sector-shapingnonprofit org<strong>an</strong>izations on criticalissues on which we feel we c<strong>an</strong>make a difference <strong>an</strong>d gain valuableknowledge about a particularissue in the sector.Does the firm charge fees for itswork with nonprofits?Our objectives in serving thissector are not economic. In thiscase, our approach is similar to the“needs-blind admission” policy ofmajor universities. We will continueto select clients based on potentialimpact, <strong>an</strong>d make fee decisionsbased on ability to pay. Wealso consider that some level of feesincreases client commitment to theeffort, but we adjust these levelsaccordingly, <strong>an</strong>d believe that thispolicy allows us to serve the rightclients <strong>an</strong>d to ensure the right levelof investment on their part <strong>an</strong>dours. Given that approach, wecontinue to do much of our workon a pro bono basis, particularlywhen serving smaller, local org<strong>an</strong>izations.McKinsey & Comp<strong>an</strong>y ist einein 45 Ländern (St<strong>an</strong>d: 06/2004)operierende Unternehmensberatung(„Strategieberatung“). DasUnternehmen beschäftigt <strong>an</strong> 83St<strong>an</strong>dorten rund 6.000 Beraterinnenund Berater. In Deutschl<strong>an</strong>dhat McKinsey Büros inHamburg, H<strong>an</strong>nover, Berlin,Düsseldorf, Köln, Fr<strong>an</strong>kfurt amMain, Stuttgart und München.In Österreich gibt es eine Zweigstellein Wien und Kitzbühl (AlpineUniversity) gerechnet. DerUmsatz der Büros im deutschsprachigenRaum (inkl. Wien)lag im Jahr 2004 bei 580 Mio.EUR. Office M<strong>an</strong>ager ist JürgenKlugeDas UnternehmenDie Beratungsgesellschaft wurdevon James Oscar McKinsey 1926in Chicago gegründet. Marvin Boweretablierte das Unternehennach James McKinseys Tod in seinerheutige Form und in seinenKernprinzipien. Das Unternehmenist vollständig im Besitz derrund 900 aktiven „Partner“(St<strong>an</strong>d: 06/2004). Die SeniorPartner wählen alle drei Jahreaus ihrer Mitte einen M<strong>an</strong>agingMcKinseyDirector, der die Firma internationalvertritt. Derzeit hat dieseFunktion der Brite I<strong>an</strong> Davisinne.McKinsey berät nach eigenenAngaben über zwei Drittelder 1.000 größten amerik<strong>an</strong>ischenund die Mehrzahl der imDAX vertretenen deutschen Unternehmen.Zu den Klienten gehörenaber auch private und öffentlicheInstitutionen sowie Regierungsstellen.Im Bereich derPolitikberatung ist McKinseynicht tätig.Die Berater von McKinsey, inder Br<strong>an</strong>che auch als „Meckies“bezeichnet, rekrutieren sich vorwiegendaus Hochschulabgängernder Wirtschafts-, IngenieurundNaturwissenschaften.Rund 5 Prozent ihrer Arbeitszeitkönnen McKinsey-BeraterPro-bono-Aktivitäten widmen.Beispiele hierfür sind: Online-UmfragePerspektive Deutschl<strong>an</strong>d,eine startUp-Initiative undder Wettbewerb startsocial.KritikMcKinsey gilt als Prototyp deram Shareholder Value orientiertenUnternehmensberatung. Umden Marktwert eines Unternehmenszu erhöhen, werden dabeioft umf<strong>an</strong>greiche Umstrukturierungendurchgeführt, bei denenEntlassungen – im Unternehmensberaterjargon„Freisetzungen“– die Regel sind.Eine weitere Kritik bestehtdarin, dass die Unternehmensberatungsich nicht in die Kulturder zu beratenden Institution hineindenkt,sondern ihre stereotypenBeratungsmuster <strong>an</strong>wendet.In eine drastische Formbrachte der Dramatiker RolfHochhuth 2004 Kritik <strong>an</strong> undAngst vor McKinsey. Er schriebdas Theaterstück „McKinseykommt“, in dem er der Wirtschaftden Spiegel vorhält undihr einen unmenschlichen Umg<strong>an</strong>gmit den Arbeitnehmernvorwirft. Eine Figur des Stücksspielt dabei mit dem Ged<strong>an</strong>ken,einen Wirtschaftsführer nachdem Vorbild von Wilhelm Tell,aber auch der RAF, zu töten.Dafür wurde Rolf Hochhuthheftigkritisiert.aus Wikipedia, der freienEnzyklopädieI. Umf<strong>an</strong>greiche Delegation vonVer<strong>an</strong>twortung <strong>an</strong> die <strong>Schulen</strong>:Künftig sollten die <strong>Schulen</strong> undLehrer <strong>selbst</strong> entscheiden, mit welchenMethoden und Inhalten siedie vorgegebenen Lernziele erreichenwollen. Die Schulleitungmuss Personalentscheidungen –von der Einstellung über die Personalentwicklungbis hin zur Entlohnung– eigenständig treffen können.Hierzu ist ihr Einfluss auf dasBudget und eine grundlegende Anpassungder Besoldungsregeln erforderlich.II. Stärkere Leistungs<strong>an</strong>reize fürLehrer: In Neuseel<strong>an</strong>d machen Bonuszahlungenetwa 42% der Vergütungaus. In Finnl<strong>an</strong>d beträgt derAnteil der variablen Vergütungimmerhin 16%, im OECD-Schnitt11%, in Deutschl<strong>an</strong>d gibt es siekaum. Boni werden bei diesemModell durch die Schulleitung vergeben,z.B. für die Übernahme vonbestimmten M<strong>an</strong>agementaufgaben,für den Unterricht von Schülernmit besonderen Anforderungenoder besonders gute Unterrichtsleistungen.(...)Alle Texte wurden derHomepage von McKinseyentnommen

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