SEITE 8HAUPTPERSONALRATFLZ Nr. 3/05„Schule 2015“Auszüge aus und Anmerkungen zum Folienvortrag vonHKM-Abteilungsleiter IV, Kuntze: „Schule 2015“Oberschulamtspräsident Kuntzewill „regionales Netzwerk“Herr Kuntze ist für RegionaleSteuerung, Qualitätsentwicklung,Lehrerbildung, Lehrerbedarf, –einstellung,Aufsicht über die SSA,das AfL und das IfQ zuständig.Der Folienvortrag ist vonziemlicher Bris<strong>an</strong>z, weil er dieRichtung für Schule (und darüberhinaus) für die nächsten 10 (!) Jahrebeschreibt.Die <strong>Schulen</strong>twicklung wirddabei g<strong>an</strong>z klar eingebettet in dasCDU Regierungsprogramm 2003– 2007 „Konzentration der L<strong>an</strong>desverwaltungauf Kernaufgaben“und Verringerung der Personalkosten.So wird – auch für die „Steuerungder schulischen Bildung“ –„der Auftrag des Staates neu definiert“:„weniger staatliche Fürsorgeund Reglementierung“, dafür „Subsidiaritätund mehr Wettbewerb“.Und noch weiter geht die Aussageauf der nächsten Folie:„Nach diesem Aufgabenverständniskonzentriert sich derStaat künftig auf:Regelung der Rahmenbedingungen,Rechtsaufsicht, Vorgabestaatlicher Leistungsst<strong>an</strong>dards,Kritik amSchwarze-Peter-Spiel derKultusministerinQualitätssicherung durch externeSchulevaluation, Gewährleistungeinheitlicher Abschlüsse, Sicherungdes freien Markteintritts, Förderungder Markttr<strong>an</strong>sparenz, Zielvereinbarungenmit Kennzahlenals neue Führungs- und Steuerungsinstrumente,Bildungsnetzwerkregional und l<strong>an</strong>desweit“.Hier ist nicht einmal mehr das„Bereitstellen von Mitteln..“ gen<strong>an</strong>nt,statt dessen die Öffnung der<strong>Schulen</strong> für den Bildungsmarkt,auf dem schon jetzt prekäre Arbeitsverhältnisse<strong>an</strong> der Tagesordnungsind.Der HPRLL wird in einer dernächsten Sitzungen deshalb HerrnKuntze fragen, was er mit „Sicherungdes freien Markteintritts“und „Förderung der Markttr<strong>an</strong>sparenz“meint.Klar wird aber auch, was mitder „Flexibilisierung des öffentlichenDienstrechts“ <strong>an</strong>gestrebtwird, wenn m<strong>an</strong> sich die aufgezähltenZielvorstellungen <strong>an</strong>sieht:„zeitgemäße Flexibilisierungder Lehrerarbeitszeit, regelmäßigeBeurteilungen, leistungsbezogeneBesoldungselemente, Zielvereinbarungen,verpflichtende Fortbildung,häufigerer Wechsel zwischenverschiedenen pädagogischen Tätigkeiten,Erfahrungen in außerschulischenTätigkeitsfeldern.“Es ist eine verschärfte Gängelungder Lehrkräfte in Vorbereitung,eine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen,der Versuch,Lehrkräfte für die Ergebnisse derSchüler bei internationalen Wettbewerbenhaftbar zu machen.Denn das Bild, welches dasHKM von den Lehrkräften zu habenscheint, ist negativ gefärbt undbeleidigend: „Hohes Gehaltsniveau“und „geringes Lehrerinteresse<strong>an</strong> Lernfortschritten der Schülerim Unterricht“ sowie „geringe Lehrerbereitschaft,Schüler im Unterricht<strong>an</strong>zuleiten und zu unterstützen“,auch wenn hier scheinbar nurdie OECD-Studie referiert wird.Zusammengefasst vonHerbert Storn2004 war der HKM-Abteilungsleiter IV, Herr Kuntze, nochPräsident des Stuttgarter Oberschulamts. Wir zitieren aus einemBericht der Eßlinger Zeitung vom 27.1.2004„Wenn die Rektoren der EsslingerGrund- und Hauptschulen denStuttgarter OberschulamtspräsidentenWulf-Michael Kuntze beimWort nehmen, müssen sie jetzt ersteinmal sortieren, welchen altenAufgabenbereich sie streichen können.Denn jetzt wird noch ein weitererdazukommen: Die Stadt sollzu einer Art Modellregion werden,in der die <strong>Schulen</strong> ihre Qualitätenunterein<strong>an</strong>der vernetzen und ihreKompetenzen austauschen.(…)Noch blieb das Pilotvorhaben,das Kuntze allen Esslinger GrundundHauptschulleitern … <strong>an</strong>s Herzlegte, allerdings ziemlich vage. Vertreterder staatlichen Schulverwaltung,der Stadt als Schulträgerinund die geschäftsführenden Schulleiteraller Schularten sollen sichum eine erste Konkretisierung bemühen,wie so ein „regionalesNetzwerk von Esslinger <strong>Schulen</strong>“aufgebaut werden könnte.Diese vorbildliche Qualitätsoptimierungwird sich jedochkaum durch zusätzliche Unterrichtsstundenspeisen. Sondern esgeht vielmehr um die effizienteAusschöpfung und gemeinsameNutzung bereits bestehender Quellenund Kompetenzen, um einenkreativen Umg<strong>an</strong>g mit dem ThemaBildung in Zeiten von Pisa und vonleeren Kassen, um Sponsoring undLehreraustausch, um die Einbeziehungder Lehrbeauftragten, derVereine, der Jugendeinrichtungenund des Ehrenamts in den Schulalltag.Kurzum: Gefragt sind Dinge,die <strong>an</strong> vielen Esslinger <strong>Schulen</strong> zumTeil schon l<strong>an</strong>ge praktiziert werden,aber nach Ansicht von Kuntzenoch mehr unterein<strong>an</strong>der genutztwerden könnten. „Es geht umden Erfahrungsdialog und -tr<strong>an</strong>sferin den Querschnittsbereichen.“Ihm schweben für alle 44 Kreise imL<strong>an</strong>d „Schulstrukturen als Vision“vor, die dieselben Qualitätsst<strong>an</strong>dardsund -kriterien erfüllen. UndEsslingen könne als „eine ArtModellregion“ diese Kriterien undihre Überprüfbarkeit entwickeln,bei einem l<strong>an</strong>desweiten Schulkongresspräsentieren und l<strong>an</strong>gfristigbegleiten.“Der Schwarze Peter soll <strong>an</strong> die<strong>Schulen</strong> weiter gereicht werden. Soschätzt der Hauptpersonalrat derLehrerinnen und Lehrer die Ankündigungvon Kultusministerin<strong>Wolff</strong> ein, den <strong>Schulen</strong> ab demnächsten Schuljahr ca. 1000 Europro Jahr und Lehrerstelle zur Verfügungzu stellen, mit denen diesekurzfristigen Vertretungsbedarf biszu fünf Wochen abdecken sollen.Einerseits begrüßt die Personalvertretungaller hessischenLehrkräfte, dass die Ministerin aufdie erst jüngst wieder von L<strong>an</strong>deselternbeirat,Schüler- und Lehrervertretungvorgetragene Kritik <strong>an</strong>der unzureichenden Personalversorgungder hessischen <strong>Schulen</strong>reagiert und den <strong>Schulen</strong> verlässlicheVertretungsmittel zur Verfügungstellen will.Doch dieser kleine Schritt ineine richtige Richtung komme mitgleich mehreren Pferdefüßen daher.Nach wie vor bestreite Frau<strong>Wolff</strong> die Tatsache, dass bereits derreguläre Unterricht nur unzureichendmit Stellen abgedeckt werde.Auch die nun <strong>an</strong>gekündigte Erhöhungder Vertretungsmittel sei extremweit vom realen Bedarf entfernt.Das Versprechen, den Stundenausfallaus Kr<strong>an</strong>kheits- und <strong>an</strong>derenGründen „auf Null zu reduzieren“(<strong>Wolff</strong>), sei <strong>an</strong>gesichts der inAussicht gestellten Mittel absolutunhaltbar. Ausgesprochen kritischsieht der Hauptpersonalrat dieAbsicht der Ministerin, mit diesenzu geringen Mitteln zugleich ihreVer<strong>an</strong>twortung für <strong>Unterrichtsausfall</strong>auf die <strong>Schulen</strong> abzuwälzen.Die <strong>Schulen</strong> würden öffentlichdazu verpflichtet, dass ab dem erstenTag des Fehlens einer Lehrkraftdie Klassen von der 1. bis zur 6.Stunde betreut werden und „abdem dritten Tag Fachunterrichtgegeben“ wird. Es müsse der Ministerinklar sein, dass die <strong>Schulen</strong>das mit diesen Mitteln nicht leistenkönnen. Offensichtlich gehe esdarum, die hessische Schulpolitikin gutes Licht zu rücken und positiveErwartungen der Eltern zuwecken und d<strong>an</strong>n die <strong>Schulen</strong> alsunfähig oder unwillig erscheinenzu lassen, wenn diese Erwartungenenttäuscht werden. Abgesehen vonden unzureichenden fin<strong>an</strong>ziellenMitteln werde es für viele <strong>Schulen</strong>nicht möglich sein, einen Pool vonhochflexiblen, fachlich qualifiziertenPersonen für einen derartigenBereitschaftsdienst zu finden.Oder, so fragt sich die Lehrervertretung,kommt es dem Ministeriumauf die fachliche Qualifikationdes Vertretungspersonals gar nichtso genau <strong>an</strong>?Eine „verlässliche Schule“, diediesen Namen verdient, benötigeeine vollständige Unterrichtsabdeckung,auch für die notwendigenFörder- und Differenzierungs-maßnahmen,und eine ausreichendeVertretungsreserve von ausgebildetenLehrkräften.Die Lehrkräfte, so AngelaScheffels, Vorsitzende der Personalvertretung,weisen die von derL<strong>an</strong>despolitik geforderte „Selbständigkeit“und „Eigenver<strong>an</strong>twortung“der <strong>Schulen</strong> zurück,wenn diese „Autonomie“ bedeute,dass die <strong>Schulen</strong> die Ver<strong>an</strong>twortungfür die Versäumnisse von Parlamentund Regierung übernehmensollen.Presseerklärung des HPRLL14. Oktober 2005Bericht aus dem HPRLLvom 13.10.2005Der Inspektor kommt .... näherDie Inspektions-Teams seien zusammengesetzt,berichtet dasHKM. Und zwar aus vom IfQ abgeordnetenKräften, SchulamtsdezernentInnen(auch PsychologInnen)und SchulleiterInnen. AufRückfrage, ob in die Schulinspektions-Teamsauch Personen außerhalbdes Schulbereichs aufgenommenwürden, <strong>an</strong>twortet das HKM:Im Moment noch nicht, dies seiaber grundsätzlich möglich.Diese Teams hätten eine 2-tägigeSchulung durchlaufen, eineweitere 1-tägige sei ge<strong>pl<strong>an</strong>t</strong>.Zunächst würden <strong>Schulen</strong> inspiziert,um die Inspektionen zu„justieren“. Dabei würden die Inspektions-Teamsunterstützt von 2Inspektoren von OFSTED (sieheKasten).Ab Herbst 2005 werde es einenInspektionspl<strong>an</strong> geben. Überprüftwürden 25 „freiwillig“ gemeldeteund 25 „zugeloste“ <strong>Schulen</strong>.Auf Rückfrage, ob unter „freiwilliggemeldet“ auch <strong>Schulen</strong> verst<strong>an</strong>denwürden, die allein von derSchulleitung gemeldet worden seien,<strong>an</strong>twortet das HKM: „Ich glaube,dass es die Mischung (freiwillig– unfreiwillig) bringt.“ Alle<strong>Schulen</strong> hätte ohnehin ein „Vorgespräch“– und das finde nicht nurmit der Schulleitung statt.D<strong>an</strong>n werde „nachjustiert“,„weil einige Daten nicht vorh<strong>an</strong>denseien“, wie z.B. Anwesenheitsquotenvon Lehrkräften.Eine HKM-Gruppe habeSchottl<strong>an</strong>d besucht und festgestellt,dass bei den dortigen Inspektionen„eine Überfülle von Daten“ gesammeltwürden. Das könne ein Problemsein.Das Problem der für die Inspektionenbenötigten Ressourcensei „misslich“. Auf Dauer brauchem<strong>an</strong> die ver<strong>an</strong>schlagten Mittel (sieheFLZ 2/05: Insgesamt werdenvom HKM 6 Mio Euro <strong>an</strong> sächlichenund personellen Mitteln ver<strong>an</strong>schlagt).Auf Seiten der StaatlichenSchulämter sei eine halbe Stelle für(Hervorhebungen FLZ)die Inspektionen nötig.Andererseits hätten die StaatlichenSchulämter „großes Interessegeäußert“.Auf die Rückfrage, dass das Inspektionswesenmit den steigendenFreiheitsspielräumen der <strong>Schulen</strong>gerechtfertigt würde und derHPRLL sich wundere, wo diese zufinden seien, <strong>an</strong>twortet das HKM:In der ge<strong>pl<strong>an</strong>t</strong>en Zuweisung vonVertretungsmitteln direkt <strong>an</strong> die<strong>Schulen</strong>, in der Zuweisung vonFortbildungsmitteln <strong>an</strong> die <strong>Schulen</strong>und in der Absicht, Lehrpläne zukünftigauf 2 Jahre statt auf 1 Jahrauszurichten, lägen „Freiheitsspielräume“der <strong>Schulen</strong> (die eine externeÜberprüfung der Nutzung derFreiheitsspielräume rechtfertigten).Die Fragebogen der Inspektorenfür die <strong>Schulen</strong> und der „Qualitätsrahmen“werden Gegenst<strong>an</strong>d weitererErörterungen im HPRLL sein.What is Ofsted?Ofsted is the inspectorate for children <strong>an</strong>d learners in Engl<strong>an</strong>d. It isour job to contribute to the provision of better education <strong>an</strong>d carethrough effective inspection <strong>an</strong>d regulation.We achieve this through a comprehensive system of inspection <strong>an</strong>dregulation covering childcare, schools, colleges, children’s services,teacher training <strong>an</strong>d youth work. (aus: OFSTEAD-Homepage)
FLZ Nr. 3/05 WIRTSCHAFTSTEILSEITE 9Der etwas <strong>an</strong>dere BildungskongressHöhepunkt der ersten Runde vonMcKinsey bildet. war ein großerBildungskongress Anf<strong>an</strong>g September2002 in Berlin. Bei dem Treffenvon 400 prominenten Vertreternaus Politik, Wirtschaft, Wissenschaftund Kultur in Berlinzeigte sich: Es herrscht ein gesellschaftlicherKonsens darüber, dassumfassende Reformen des deutschenBildungssystems dringendgeboten sind. Nur: Es m<strong>an</strong>geltnoch am Willen und der politischenUmsetzung. Deshalb zielteder Kongress darauf, Wege zu einerschnellen und realistischenReform aufzuweisen.In sieben P<strong>an</strong>els diskutiertenExperten aus Wissenschaft, Wirtschaftund Politik über die Zielevon Bildung und erörterten Lösungs<strong>an</strong>sätzefür die vielfältigenHerausforderungen, vor denendas deutsche Bildungssystemsteht. Einhelliger Tenor: Einergrundlegenden Bildungsreformwill sich keiner entgegenstellen.Meinungsunterschiede zeigtensich eher in Umsetzungsdetails.Das wichtigste Signal war jedoch:Aufbruch! Bildung stehtMcKinsey Bildungskongress 2002Nach letzten Informationen hat McKinsey mit dem Stadtschulamtund unter Beteiligung des Staatlichen Schulamts Fr<strong>an</strong>kfurt eineVereinbarung geschlossen, wonach das Unternehmen modellprojektartig4 Fr<strong>an</strong>kfurter <strong>Schulen</strong> beibringen will, wie m<strong>an</strong> Sponsoren fürdie Schule findet. Dies läuft bei McKinsey unter sogen<strong>an</strong>nten„Pro-bono“-Aktivitäten. Wir hellen deshalb den Hintergrund vonMcKinseys Aktivitäten etwas auf.bei den Ver<strong>an</strong>twortlichen allergesellschaftlichen Gruppen g<strong>an</strong>zoben auf der Agenda.Wir haben hier die einzelnenDiskussionsrunden für Sie zusammengefasst.1. Früh investieren <strong>an</strong>stattspät reparierenZur Verbesserung der frühkindlichenBildung sind nach Ansichtvon McKinsey vier Lösungs<strong>an</strong>sätzezu verfolgen (...)2. Konsequente Qualitätsmessungund –sicherungDie punktuellen Messungen dervergleichenden Studien TIMSS undPISA reichen nach Ansicht vonMcKinsey nicht aus, l<strong>an</strong>gfristig dieQualität der Bildung in Deutschl<strong>an</strong>dzu verbessern. Um dies zubewirken, schlägt McKinsey zweiLösungs<strong>an</strong>sätze vor:I. Flächendeckende und jährlicheMessung von Schülerleistungen:Zur Nutzung des Wettbewerbs derCh<strong>an</strong>cengleichheit auch zwischenden Bundesländern ist es erforderlich,sich zunächst länderübergreifendauf Lernziele zu einigen unddie Messung gemeinsam zu konzipieren.Der KMK-Beschluss zurFestlegung nationaler Bildungsst<strong>an</strong>dardsweist in die richtigeRichtung, geht aber nicht weitgenug. McKinsey schlägt vor, jährlicheinheitliche Tests in den KernfeldernDeutsch, Mathematik, Naturwissenschaftenund in einerFremdsprache für alle <strong>Schulen</strong> flächendeckendeinzuführen. Eineerste Überprüfung sollte hierbeibereits in der 2. Klasse erfolgen,weitere Tests sollten in der 6. und9. Klasse verpflichtend sein. Grobgeschätzt, ergäbe sich für die vorgeschlagenenQualitätstests ein Fin<strong>an</strong>zierungsbedarfvon etwa 140Mio. EUR.II. Ergänzende Inspektionen der<strong>Schulen</strong> vor Ort: Die Messung derSchülerleistung gibt der einzelnen„Die britische Erfahrungzeigt auch: SollenMessung und Tr<strong>an</strong>sparenzWirkung entfalten,so müssenKonsequenzen folgen.So entwickelt jedeSchule einen Maßnahmenpl<strong>an</strong>für dieBehebung derSchwächen. Fürbesonders schwache<strong>Schulen</strong> sollte es„special measures“geben – häufigeKontrollen, intensiveFördermaßnahmen etc.Bleibt dies ohne Erfolg,wird die Schulegeschlossen und mitausgetauschtenLehrern neu eröffnet:ein so gen<strong>an</strong>nter„fresh start“.“Schule noch keine hinreichendenHinweise auf Verbesserungsmöglichkeiten.Folglich sollten <strong>Schulen</strong>regelmäßig vor Ort beurteilt werden.Hier k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> vom britischenVorbild lernen: Teams vonmehreren Inspektoren sind etwaeine Woche vor Ort und durchleuchtendie gesamte Schule. Die<strong>Schulen</strong> werden im Minimum allesechs Jahre inspiziert, die Ergebnisseder Inspektion stehen im Detailim Internet. Die britische Erfahrungzeigt auch: Sollen Messungund Tr<strong>an</strong>sparenz Wirkung entfalten,so müssen Konsequenzen folgen.So entwickelt jede Schule einenMaßnahmenpl<strong>an</strong> für die Behebungder Schwächen. Für besondersschwache <strong>Schulen</strong> sollte es„special measures“ geben – häufigeKontrollen, intensive Fördermaßnahmenetc. Bleibt dies ohneErfolg, wird die Schule geschlossenund mit ausgetauschten Lehrernneu eröffnet: ein so gen<strong>an</strong>nter„fresh start“. Hochrechnungen fürDeutschl<strong>an</strong>d zeigen, dass uns einähnliches System etwa 600 bis 700Mio. EUR jährlich kosten würde.3. Mehr Freiräumefür BildungsinstitutionenDeutsche <strong>Schulen</strong> sind nach Ansichtvon McKinsey im internationalenVergleich deutlich überreguliert.Infolge dieser Situation gibtes kaum Anreize zu überdurchschnittlichemEngagement. ZurVerbesserung dieser Situationschlagen wir folgende Lösung vor:Frequently askedquestions – McKinseyHow does the firm choose whichnonprofit org<strong>an</strong>izations to serve?We typically serve sector-shapingnonprofit org<strong>an</strong>izations on criticalissues on which we feel we c<strong>an</strong>make a difference <strong>an</strong>d gain valuableknowledge about a particularissue in the sector.Does the firm charge fees for itswork with nonprofits?Our objectives in serving thissector are not economic. In thiscase, our approach is similar to the“needs-blind admission” policy ofmajor universities. We will continueto select clients based on potentialimpact, <strong>an</strong>d make fee decisionsbased on ability to pay. Wealso consider that some level of feesincreases client commitment to theeffort, but we adjust these levelsaccordingly, <strong>an</strong>d believe that thispolicy allows us to serve the rightclients <strong>an</strong>d to ensure the right levelof investment on their part <strong>an</strong>dours. Given that approach, wecontinue to do much of our workon a pro bono basis, particularlywhen serving smaller, local org<strong>an</strong>izations.McKinsey & Comp<strong>an</strong>y ist einein 45 Ländern (St<strong>an</strong>d: 06/2004)operierende Unternehmensberatung(„Strategieberatung“). DasUnternehmen beschäftigt <strong>an</strong> 83St<strong>an</strong>dorten rund 6.000 Beraterinnenund Berater. In Deutschl<strong>an</strong>dhat McKinsey Büros inHamburg, H<strong>an</strong>nover, Berlin,Düsseldorf, Köln, Fr<strong>an</strong>kfurt amMain, Stuttgart und München.In Österreich gibt es eine Zweigstellein Wien und Kitzbühl (AlpineUniversity) gerechnet. DerUmsatz der Büros im deutschsprachigenRaum (inkl. Wien)lag im Jahr 2004 bei 580 Mio.EUR. Office M<strong>an</strong>ager ist JürgenKlugeDas UnternehmenDie Beratungsgesellschaft wurdevon James Oscar McKinsey 1926in Chicago gegründet. Marvin Boweretablierte das Unternehennach James McKinseys Tod in seinerheutige Form und in seinenKernprinzipien. Das Unternehmenist vollständig im Besitz derrund 900 aktiven „Partner“(St<strong>an</strong>d: 06/2004). Die SeniorPartner wählen alle drei Jahreaus ihrer Mitte einen M<strong>an</strong>agingMcKinseyDirector, der die Firma internationalvertritt. Derzeit hat dieseFunktion der Brite I<strong>an</strong> Davisinne.McKinsey berät nach eigenenAngaben über zwei Drittelder 1.000 größten amerik<strong>an</strong>ischenund die Mehrzahl der imDAX vertretenen deutschen Unternehmen.Zu den Klienten gehörenaber auch private und öffentlicheInstitutionen sowie Regierungsstellen.Im Bereich derPolitikberatung ist McKinseynicht tätig.Die Berater von McKinsey, inder Br<strong>an</strong>che auch als „Meckies“bezeichnet, rekrutieren sich vorwiegendaus Hochschulabgängernder Wirtschafts-, IngenieurundNaturwissenschaften.Rund 5 Prozent ihrer Arbeitszeitkönnen McKinsey-BeraterPro-bono-Aktivitäten widmen.Beispiele hierfür sind: Online-UmfragePerspektive Deutschl<strong>an</strong>d,eine startUp-Initiative undder Wettbewerb startsocial.KritikMcKinsey gilt als Prototyp deram Shareholder Value orientiertenUnternehmensberatung. Umden Marktwert eines Unternehmenszu erhöhen, werden dabeioft umf<strong>an</strong>greiche Umstrukturierungendurchgeführt, bei denenEntlassungen – im Unternehmensberaterjargon„Freisetzungen“– die Regel sind.Eine weitere Kritik bestehtdarin, dass die Unternehmensberatungsich nicht in die Kulturder zu beratenden Institution hineindenkt,sondern ihre stereotypenBeratungsmuster <strong>an</strong>wendet.In eine drastische Formbrachte der Dramatiker RolfHochhuth 2004 Kritik <strong>an</strong> undAngst vor McKinsey. Er schriebdas Theaterstück „McKinseykommt“, in dem er der Wirtschaftden Spiegel vorhält undihr einen unmenschlichen Umg<strong>an</strong>gmit den Arbeitnehmernvorwirft. Eine Figur des Stücksspielt dabei mit dem Ged<strong>an</strong>ken,einen Wirtschaftsführer nachdem Vorbild von Wilhelm Tell,aber auch der RAF, zu töten.Dafür wurde Rolf Hochhuthheftigkritisiert.aus Wikipedia, der freienEnzyklopädieI. Umf<strong>an</strong>greiche Delegation vonVer<strong>an</strong>twortung <strong>an</strong> die <strong>Schulen</strong>:Künftig sollten die <strong>Schulen</strong> undLehrer <strong>selbst</strong> entscheiden, mit welchenMethoden und Inhalten siedie vorgegebenen Lernziele erreichenwollen. Die Schulleitungmuss Personalentscheidungen –von der Einstellung über die Personalentwicklungbis hin zur Entlohnung– eigenständig treffen können.Hierzu ist ihr Einfluss auf dasBudget und eine grundlegende Anpassungder Besoldungsregeln erforderlich.II. Stärkere Leistungs<strong>an</strong>reize fürLehrer: In Neuseel<strong>an</strong>d machen Bonuszahlungenetwa 42% der Vergütungaus. In Finnl<strong>an</strong>d beträgt derAnteil der variablen Vergütungimmerhin 16%, im OECD-Schnitt11%, in Deutschl<strong>an</strong>d gibt es siekaum. Boni werden bei diesemModell durch die Schulleitung vergeben,z.B. für die Übernahme vonbestimmten M<strong>an</strong>agementaufgaben,für den Unterricht von Schülernmit besonderen Anforderungenoder besonders gute Unterrichtsleistungen.(...)Alle Texte wurden derHomepage von McKinseyentnommen