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Wolff plant: Schulen selbst schuld an Unterrichtsausfall - GEW ...

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Seite 20DAS LETZTEFLZ Nr. 3/05Demonstrationdes StadtschülerInnenratesGRIPS:HiergebliebenAm 14. Juli, dem fr<strong>an</strong>zösischenNationalfeiertag, aktualisiertenetwa 500 – vorwiegendjunge Menschen –bei einer Demonstrationzum Fr<strong>an</strong>kfurter Römer dieForderung nach „Freiheit,Gleichheit und Brüderlichkeit“: keine Abschiebung von SchülerInnen und ihren Familien,die seit Jahren in Deutschl<strong>an</strong>d leben und bestens integriert sind. Der StadtSchülerInnenRatübergab einem Vertreter des Ordnungsamtes ca. 8000 Unterschriften unter denAppell ,Hier geblieben‘.Angelika WahlDas Letzteaus dem Fr<strong>an</strong>kfurter SchulamtIch begrüße Sie auf der Internetseite des StaatlichenSchulamtes für die Stadt Fr<strong>an</strong>kfurt am Main. Wir hoffen,Ihnen allen ein interess<strong>an</strong>tes Forum für pädagogischeDiskussionen, aber auch g<strong>an</strong>z praktische Hilfen fürden Schulalltag bieten zu können.Wir haben in der aktuellen Entwicklung die großeCh<strong>an</strong>ce, unsere Ver<strong>an</strong>twortung als Lehrerinnen undLehrer, als Schulleiterinnen und Schulleiter, als Eltern,als Schulverwaltung, als externe Partner so wahrzunehmen, dass unsere Energie, F<strong>an</strong>tasie,Kreativität und Führungsqualität unmittelbarer in schulische Prozesse, in die Individualisierungder Lernwege und die Verbesserung der Schulqualität eingebrachtwerden können, weil Ziele und Kompetenzen definiert sind, Daten zu den Ergebnissenund zum Lernkontext zur Verfügung stehen und wir alle schneller und kompetenterpädagogische Entscheidungen treffen können. Ver<strong>an</strong>twortung für Qualität, Unterstützungdurch Evaluation und Personalentwicklung werden unsere Berufsbilder weiterentwickeln.In diesem Prozess will das Staatliche Schulamt für die Stadt Fr<strong>an</strong>kfurt am Mainein kompetenter, innovativer und verlässlicher Partner sein. Unsere Internetseite soll Ihnennotwendige Informationen zur Verfügung stellen, auf wichtige Termine, z.B. von Fortbildungen,hinweisen und aktuelle Angebote zu unseren gemeinsamen Arbeitsfeldernbereit halten. Ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit.H<strong>an</strong>s Rolf EifertLeiter des Staatlichen Schulamtes für die Stadt Fr<strong>an</strong>kfurt am Main(entnommen von der homepage)Der Fr<strong>an</strong>kfurter Schulamtsleiter und seine Projektgruppe„Das zweite Schuljahr liest“Voller Energie, F<strong>an</strong>tasie, Kreativitätund FührungsqualitätWährend die Hessische Kultusministerin ihrDiagnoseinstrument der Orientierungsarbeitenerst auf Drittklässler niedergehen lässt,hat sich der Fr<strong>an</strong>kfurter Schulamtsleiter gedacht,was die k<strong>an</strong>n, k<strong>an</strong>n ich schon früher.Weil nämlich wiederum die Stundentafel umeine Förderstunde gekürzt wurde, die Klassengrößeweiter gestiegen ist, die Möglichkeitenzur Bildung kleiner Gruppen in der Schul<strong>an</strong>f<strong>an</strong>gsphaseschon längst abgeschafft ist, dachteer, ich muss mir wirklich was einfallen lassen,damit die Kinder unter den Bedingungenüberhaupt noch lernen können. Er überlegtekurz und kam zu folgenden Schluss: Obwohlnamhafte Pädagogen behaupten, dass einKind in einer <strong>an</strong>gstfreien Atmosphäre mit positiverVerstärkung, <strong>an</strong>regenden Materialienund ausreichend Zeit am besten seine individuellenLernschritte vollziehen k<strong>an</strong>n, ich dasalles aber nicht sicherstellen k<strong>an</strong>n, wofür michschließlich niem<strong>an</strong>d ver<strong>an</strong>twortlich machenk<strong>an</strong>n, muss ich mir einen <strong>an</strong>deren Mech<strong>an</strong>ismuszu nutze machen. So richtig erklärenk<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> es nicht, wie es entgegen aller wissenschaftlicherErkenntnisse funktioniert,aber wenn m<strong>an</strong> den Druck auf das g<strong>an</strong>zeSystem erhöht, den Kindern richtig Angstmacht, erzielt m<strong>an</strong> auch Erfolge (etwas <strong>an</strong>dererArt, als es der Vorstellung demokratischerPädagogen entspricht, aber egal). Auf derSuche nach einem Diagnoseinstrument, dasschon Kindern in den ersten Schulwochenzeigt, dass der Ernst unseres Bildungssystemssie nun fest im Griff hat, stieß der Schulamtsleiterauf das Münster<strong>an</strong>er Screening. Dieswurde flugs umben<strong>an</strong>nt in FRANKFURTERVERFAHREN und top down über Multiplikatoren<strong>an</strong> die <strong>Schulen</strong> verwiesen. Und dasalles in einem beschleunigten Verfahren.Schulungsver<strong>an</strong>staltung für die Multiplikatorenwar am 15. September, Einsendeschlussfür die Ergebnisse aller Fr<strong>an</strong>kfurter Erstklässlerist der 4. November. Lehrkräften und Kindernsei gesagt: Zu gewinnen gibt es g<strong>an</strong>z sichernichts!Der Stadt-SchülerInnen RatFr<strong>an</strong>kfurt ver<strong>an</strong>staltet in Unterstützungdes Gallus Theaters,der <strong>GEW</strong> (BV Fr<strong>an</strong>kfurt),des Deutschen Kinderschutzbundes(Fr<strong>an</strong>kfurt), Pro Asyl,Saz-Rock und des ZentrumsÖkumene der EKHN am 3.November 2005 um 11 Uhreine Aufführung des Grips-Theaters „Hier Geblieben!“.Erzählt wird die Geschichteeines Mädchens, das im letztenJahr aus dem Unterricht geholtund zu ihrer Familie in Abschiebehaftgebracht wurde.Dem Einsatz ihrer Klasse ist eszu verd<strong>an</strong>ken, dass die Abschiebungvon T<strong>an</strong>ja und ihrerMutter bis heute nicht vollzogenwurde. T<strong>an</strong>jas Geschichtesteht exemplarisch für die Situationvon 200.000 sogen<strong>an</strong>nten„geduldeten“ Flüchtlingenin Deutschl<strong>an</strong>d, darunterAferdita, Valdete, Selda,Haris, und viele <strong>an</strong>dere Jugendliche,die seit Jahren mitAm 30. Mai 2005 f<strong>an</strong>d in der Helmholtzschuleeine Workshop-Ver<strong>an</strong>staltung zum60. Jahrestag des Kriegsendes in Europastatt. Alle zehnten und zwölften Klassennahmen dar<strong>an</strong> teil, weil die dazugehörigenThematiken „NS-Regime“ und „Deutschl<strong>an</strong>dund die Welt nach 1945“ in diesen Jahrg<strong>an</strong>gsstufenbearbeitet werden. Die Schülersahen zwei Filme in der Aula, wobei dieRegisseurin des einen Films, Frau Shapira(ehemalige Helmholtzschülerin) <strong>an</strong>wesendwar und in einem <strong>an</strong>schließenden Gesprächmit einer Teilgruppe den Werdeprozess desFilms erläuterte.Die Klasse 10c und der LeistungskursGeschichte der Stufe 12 unterhielten sich nachden Filmen mit dem Zeitzeugen Wolfg<strong>an</strong>gThaetner, der von 1931 bis 1939 die Helmholtzschulebesuchte. Er stellte zunächst die wichtigstenStationen seines Lebens bis 1945 denSchülern vor, berichtete vom Alltagsleben derHHS in den 1930er Jahren, beschrieb seineengen Beziehungen zur jüdischen Familie L<strong>an</strong>genbachund konnte viele Fragen der Schülerbe<strong>an</strong>tworten.ihren Familien in Fr<strong>an</strong>kfurt leben und hier zur Schule gehen.Mit dem Theaterstück wird die bundesweite Bleiberechtskampagneunterstützt.http://www.hier.geblieben.net/ZeitzeugenInformationen zum Ensemble gibt es unterhttp://www.grips-theater.deHerr Thaetner erzählte u.a. von seinererzwungenen Mitgliedschaft in der HJ undvon seiner Zeit als Soldat in einer Aufklärungseinheit<strong>an</strong> der Westfront.Die Schülerinnen und Schüler fragtenu.a. ob aktuelle politische Themen in der Schuleerörtert worden seien, welche Schwierigkeitendamit verbunden gewesen seien, nicht inder HJ beteiligt gewesen zu sein und warumüberhaupt die Nationalsozialisten inDeutschl<strong>an</strong>d die Macht erl<strong>an</strong>gen konnten.Herr Thaetner konnte mit sehr konkretenBeispielen die Armut zur Zeit der Weltwirtschaftskriseverdeutlichen und verschaffteden Schülerinnen und Schülern einen Einblickin die damalige Zeit.Der große Gewinn, den die Befragungvon Zeitzeugen bietet, liegt genau darin,abstrakte Sachverhalte aus dem Unterrichtdurch konkrete Personen und ihre farbigenErzählungen und Schilderungen zugänglichund nachvollziehbar zu machen.Thomas Brüggem<strong>an</strong>n in: Verein ehem.Helmholtzschüler e.V. INFO Nr. 98, 7/05Redaktionsschluss FLZ 4/05: 20.11.2005

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