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Wolff plant: Schulen selbst schuld an Unterrichtsausfall - GEW ...

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SEITE 2BEZIRKSDELEGIERTENVERSAMMLUNGFLZ Nr. 3/05Fr<strong>an</strong>kfurter Delegierte der <strong>GEW</strong>entlarven das Gerede von der Unterrichtsgar<strong>an</strong>tie als hohlAuf der Bezirksdelegiertenversammlungder Gewerkschaft Erziehungund Wissenschaft am 27.9.f<strong>an</strong>d auch ein Austausch der Delegierten<strong>an</strong> den Fr<strong>an</strong>kfurter <strong>Schulen</strong>über die Unterrichtsversorgung imneuen Schuljahr statt.Es zeigte sich, dass das gebetsmühlenhafteBeteuern der Kultusministerin,<strong>an</strong> den <strong>Schulen</strong> sei allesin Ordnung, keine Basis hat.Schaut m<strong>an</strong> genauer hin, so sindzwar die „Hauptfächer“ meist abgedeckt,und es fallen keine odernur wenige Stunden aus. Dadurch,dass die Zuweisung aber auf dasAller-Notwendigste beschränkt ist,stehen die <strong>Schulen</strong> wie Rohbautenda, in denen es <strong>an</strong> jeglichen Extrasfehlt, mit denen auf einzelne Kinder,deren Neigungen und Begabungeneingeg<strong>an</strong>gen werden k<strong>an</strong>n,tretungsbedarf insbesondere in der3. und 4. Schulstunde abdecken zukönnen, wird <strong>an</strong> vielen <strong>Schulen</strong> dieBetreuung der integrativen Klassendurch zwei Lehrkräfte aufgehobenund die zweite Lehrkraft in Regelklassenoder im Vertretungsunterrichteingesetzt. Damit wird dembewährten Konzept des GemeinsamenUnterrichts ein weiteres StückVerlässlichkeit entzogen, die Ideedesavouiert.Bei der fehlenden Lehrerzuweisungh<strong>an</strong>delt es sich demgemäßnicht nur um ein qu<strong>an</strong>titatives,sondern auch um ein qualitativesProblem. Während die L<strong>an</strong>desregierungviel von einer Qualitätsoffensiveredet, so stellt die <strong>GEW</strong>demgegenüber fest, dass m<strong>an</strong> sichin Hessen um die Qualität zunehmendSorgen machen muss.oder die das Schulleben attraktivergestalten könnten.Als gravierendes Problemwurde es bezeichnet, dass wegender äußerst knappen Versorgungmit Lehrkräften und unter demVorr<strong>an</strong>g des „Regelunterrichts“nicht nur alle Arbeitsgemeinschaftenund teilweise auch der Wahlpflichtunterrichtersatzlos gestrichensind, sondern auch Förderunterrichtfür besonders schwacheoder besonders leistungsfähigeKinder. Die Delegierten bezeichnetendies als besonders widersinnig,da die Lehrkräfte doch gezwungenseien, mehr und mehrTests, Orientierungs- und Vergleichsarbeitenund diagnostischeVerfahren einzusetzen, um Lernschwierigkeitenund Defizite aufzuspüren.„Wenn d<strong>an</strong>ach keineRessourcen zur Verfügung stehen,um die gefundenen Schwächen zubeseitigen“, so eine Delegierte,„d<strong>an</strong>n werden diese zahlreichenArbeiten zur reinen Farce.“In den Grundschulen bestehtals Dauerproblem, dass Kolleginnenmit voller Stelle zwei Klassenführungenübernehmen müssen,was zu Lücken bei der Unterrichtsabdeckungin der 3. und 4.Stunde führt. Dieser Sachverhaltist nicht zuletzt auch den Arbeitszeiterhöhungender letzten Jahrezu verd<strong>an</strong>ken, die damit der optimalenBetreuung der Grundschulkinderdirekt geschadet haben.Der Gemeinsame Unterrichtvon behinderten und nicht behindertenKindern wird, so weit erüberhaupt noch stattfindet, durchdie zu knappe Unterrichtsversorgungweiter ausgezehrt: um Ver-Keine Klasse über 20BDV am 27.9.05im DGB-HausDas Präsidium:Klaus Schermelleh,Heiner BeckerZu Gast L<strong>an</strong>desvorsitzenderJochen NagelFotos: W. J. Römer<strong>Unterrichtsausfall</strong> und Unterrichtskürzungengibt es <strong>an</strong> vielen<strong>Schulen</strong>. Betroffen davon sind vorallem Fächer, in denen Lehrerm<strong>an</strong>gelherrscht. Diese aber werdenimmer mehr: Musik, Physik, Sport,Biologie, Gesellschaftslehre fallen<strong>an</strong> Gesamtschulen aus, ev. Religion<strong>an</strong> Grundschulen, Kunst undMusik <strong>an</strong> Hauptschulen, Sportund Religion <strong>an</strong> Berufsschulen.Die <strong>GEW</strong> kritisiert in diesem Zusammenh<strong>an</strong>gdie m<strong>an</strong>gelhafte Personalpl<strong>an</strong>ungund insbesonderePersonalgewinnung des HessischenKultusministeriums. DerLehrerm<strong>an</strong>gel in m<strong>an</strong>chen Fächernzeichnet sich seit l<strong>an</strong>gem ab. DasKultusministerium aber tut nichtsdafür, den Lehrberuf für jungeLeute attraktiver zu machen, sondernbegnügt sich mit dem Beklagender Ist-Situation, währendgleichzeitig die Arbeitsbedingungenverschlechtert werden und einbürokratischer Kontrollapparatimmer weiter ausgebaut wird, umLehrkräften jegliche pädagogischeFreiheiten zu bestreiten.Die erhöhten Klassenfrequenzenmachen allen Betroffenen zu schaffen.Inzwischen ist das Kultusministeriumaber dazu übergeg<strong>an</strong>gen,die Klassenhöchstgrenzen regelmäßigum 3 Schüler zu überschreiten.Das bedeutet für Grundschulklassen:25 + 3 = 28 Schüler, bei derHauptschule ebenso, bei der IGS27 + 3 = 30 Schüler und bei derRealschule und dem Gymnasiumsogar: 30 + 3 = 33 Schüler proKlasse.Gegen diese Stellendefizitklausel– eine Ausnahmeregelung in derentsprechenden Verordnung – hatdie <strong>GEW</strong> eine Kampagne MINUS3 gestartet.Ausgelöst wurde diese Kampagnevon den Protesten gegen Klassenzusammenlegungeninsbesondereim Grundschulbereich (sieheauch Seite 12).Die <strong>GEW</strong> betrachtet die Forderungnach Streichung der Stellendefizitklauselals einen Schritt imRahmen der von L<strong>an</strong>deselternbeirat,L<strong>an</strong>desschülervertretung undHauptpersonalrat der Lehrerinnenund Lehrer gemeinsam erhobenenForderung nach kleinen Klassen.Pressemitteilung 29.9.2005

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