Kulturnotizen - Druckservice HP Nacke KG
Kulturnotizen - Druckservice HP Nacke KG Kulturnotizen - Druckservice HP Nacke KG
30 noch eine komplexe Geschichte erzählt. Béatrice Rodriguez´ „Der Hühnerdieb“ ist ein ganz besonders charmantes Beispiel. In der Zeit zwischen den großen Erfolgen erlebte der Verlag 1988 sein größte Krise: Vergleich, Stellenabbau, Neuorganisation. Fast zwei Jahre lang waren nur Hermann Schulz und seine 1987 eingetretene spätere Stellvertreterin Monika Bilstein „der Verlag“. 1990 konnte wieder eine Sekretärin eingestellt werden, 1996 die Pressereferentin Claudia Putz, die bis heute dem Verlag treu ist, schließlich eine Vertriebsleiterin. Es ging wieder aufwärts. Der Trend blieb, und als Hermann Schulz 2001 ausschied, übernahm Monika Bilstein mit Zustimmung der Gesellschafter-Versammlung die Leitung. Vier Frauen „stemmen“ jetzt die Verlagsarbeit, Arbeiten an Texten werden z.T. extern vergeben. Monika Bilstein, eine Frau von sportlich-eleganter Erscheinung, ist mit spontanem Humor und großer Herzlichkeit gesegnet. Mit offenem Blick und mit einnehmendem Wesen strahlt sie Zuversicht und Zufriedenheit mit dem Erreichten aus. Seit etwas mehr als neun Jahren liegt das Schicksal des prosperierenden Unternehmens nun in ihren Händen, das Paket an Aufgaben die sie bewältigt, ist beachtlich: Verlagsleitung, Programmgestaltung, Finanzen und Lizenzen. Etwa 25 bis 30 neue Produktionen pro Jahr kann das Programm mit den Schwerpunkten Afrika – Lateinamerika – Kinder-/Bilderbuch – bieten, dazu Sachbücher zu wechselnden Themen. Ein Beispiel dafür ist Jens Soentgens im Herbstprogramm 2010 erscheinendes „Von den Sternen bis zum Tau“ - Eine Entdeckungsreise durch die Natur. Illustriert von Vitali Konstantinov erklärt der 407 Seiten starke Halbleinen-Band auf feinstem Papier mit Lesebändchen 120 Phänomene des Lebens und bietet Experimente dazu an. Ein Schmuckstück, das griffi g Wissen vermittelt – und „Eine Sternstunde meines Verlegerinnen- Lebens“, wie Monika Bilstein glücklich kommentiert. Dem bewährten Programm treu und mit Geschick für Neues führte Monika Bil- stein den Verlag zurück in die schwarzen Zahlen, der Tradition verbunden wird sie das Unternehmen „Peter Hammer Verlag“ Konzern-unabhängig halten und der Devise folgen: „Frei bleiben“. Das macht den Charakter dieses nun in fast 45 turbulenten Jahren gereiften Verlages aus, der stolz auf eine ungewöhnliche und ungewöhnlich erfolgreiche Geschichte zurückblicken kann. „Es liegt uns sehr daran, Bücher zu machen, die man auch aufgrund ihrer Gestaltung gerne in die Hand nimmt...“, betont Monika Bilstein, der man anmerkt, daß die Bücher eine Herzensangelegenheit sind „...und ich höre immer wieder gerne den Satz: Sie machen so schöne Bücher“. Gerne, Frau Bilstein: Sie machen wirklich wunderschöne Bücher! Weitere Informationen gibt es unter: www.peter-hammer-verlag.de und http://hammer.txt9.de/ Monika Bilstein (*1958) Nach dem Abitur 1977 Ausbildung zur Sortimentsbuchhändlerin. Tätigkeit im Buchhandel, danach in der Universitätsbibliothek Wuppertal. Nebenher Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin für Spanisch. Seit 1987 im Peter Hammer Verlag tätig, ab 1993 als Prokuristin, seit August 2001 als Verlagsleiterin und Geschäftsführerin. Workshops und Vortragstätigkeiten in Hanoi, Teheran, Tel Aviv, Barcelona und Guadalajara für die Frankfurter Buchmesse und das Goethe-Institut in Beirut, Riga und Moskau. Vorstandsmitglied von litprom - Gesellschaft zur Förderung der Literatur aus Afrika, Asien und Lateinamerika; von 2007 bis 2009 Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft von Jugendbuchverlagen. Seit August 2010 Vorstandsmitglied der Kurt Wolff Stiftung. Frank Becker Fotos Monika Bilstein, Frank Becker Buchumschläge: Peter Hammer Verlag Lichtbogen Frank Marschang e.K. Karlstraße 37 42105 Wuppertal Tel. 0202.244 34 40 Fax 0202.244 34 39 www.lichtbogen-wuppertal.de info@lichtbogen-wuppertal.de COSMIC LEAF DORIDE TERRA EGLE
Bürgerschaftliches Engagement für öffentliches Grün in Wuppertal Barmer Anlagen, Eingang Heinrich-Jansen-Straße Schöner im Verein Der folgende Text wirft einen Blick in die Geschichte des bürgerschaftlichen Einsatzes für öffentliches Grün, das im 19. Jahrhundert erblühte. Vor allem mit dem Aufkommen der Verschönerungsvereine entstand eine wirkungsvolle Organisationsform, die deutliche grüne Spuren in der Wuppertaler Stadtlandschaft hinterlassen hat. Bürgerschaftliches Engagement steht gegenwärtig hoch im Kurs. Bürger opfern Freizeit und Geld für öffentliche Ziele und bringen sich aktiv ins Gemeinwesen ein. Was lange als Ergänzung staatlicher Aufgaben betrachtet wurde, soll in Zeiten leerer Staatskassen zunehmend dort einspringen, wo öffentliche Haushalte ausfallen. Dabei wird aber auch das zivilgesellschaftliche Moment bewusst: Der Bürger handelt mündig und selbstbewusst im öffentlichen Raum und setzt eigenständige Akzente neben behördliches Handeln. Als klassisches Betätigungsfeld der Bürger gelten Kranken- und Armenpfl ege, die aus den Gemeinden heraus geleistet wurden. Das 19. Jahrhundert entdeckte das öffentliche Grün als ein Thema, das weder im Blickfeld der Kirchen noch der Kommunen lag. Es entwickelte sich zu einem geradezu idealen Feld bürgerschaftlichen Engagements, da es vielschichtige Interessen verbindet. Sie reichen von hygienischen und pädagogischen Anliegen über Grundstücksverwertung und Stadtentwicklung bis zur Organisation des gesellschaftlichen Lebens und Repräsentationsbedürfnissen der bürgerlichen Schicht. Verschönerungsvereine und ihre Parkanlagen Der Einsatz des Bürgers für öffentliches Grün fand in den Verschönerungsvereinen einen Höhepunkt. Verschönerungsvereine freilich gelten heute als verstaubte Einrichtungen aus vergangener Zeit. Die Forschung würdigt dieses bedeutende Freiraumthema bislang nicht ausführlicher. Die von den Vereinen geschaffenen Parkanlagen wurden allein unter gestalterischen Aspekten behandelt. Andere Vereinstätigkeit, sowie organisatorische und stadtplanerische Bereiche ihrer Arbeit wurden noch nicht fundiert beleuchtet. Auch fehlt es an Überblick über die Wirksamkeit und regionale Verbreitung der Verschönerungsvereine. 31
- Seite 1 und 2: DIE BESTE ZEIT Das Magazin für Leb
- Seite 3 und 4: Editorial Liebe Leserinnen, liebe L
- Seite 5 und 6: Inhalt Heft 7 Dezember/Januar 2010-
- Seite 7 und 8: Weg durch die Republik dann eben au
- Seite 9 und 10: Ich bin noch Archivar der alten Gar
- Seite 11 und 12: nicht nur ausgezeichnet wegen seine
- Seite 13 und 14: diese in Wuppertal übernachten kö
- Seite 15 und 16: Im Hier und Jetzt Atelierbesuch bei
- Seite 17 und 18: aus ihrem Zusammenhang. Hingegen ha
- Seite 19 und 20: Der Gigant der tiefen Töne Kurt Ry
- Seite 22 und 23: 22 Bemerkung in den Medien, der „
- Seite 24 und 25: 24 Post aus Amsterdam strich die Zw
- Seite 26 und 27: 26 Im Licht der Kunst improvisiert
- Seite 28 und 29: 28 die Fäden in der Hand. Er hatte
- Seite 32 und 33: 32 Die Vorraussetzung für diese Be
- Seite 34 und 35: 34 Elberfeld 1906 höhe sowie groß
- Seite 36 und 37: 36 chen geschaffen zu haben. Sie zi
- Seite 38 und 39: 38 nen Tälern gebaut wurde. Nachde
- Seite 41 und 42: Macbeth in Wuppertal Spielzeit 2010
- Seite 43 und 44: Atemlose Inszenierung überzeugt Da
- Seite 45 und 46: ganzen Tag durch das Fenster im fü
- Seite 47 und 48: geschuldet sind, sowie (qualitativ
- Seite 49 und 50: Abb. 3, Ohne Titel, 1957-58 „Tors
- Seite 51 und 52: Abb. 10, Honigpumpe am Arbeitsplatz
- Seite 53 und 54: Kamingespräch mit Hans Kremendahl,
- Seite 55 und 56: Kulturnotizen Kunstmuseum Ahlen zei
- Seite 57 und 58: Max Ernst Tempel, der den Planeten
- Seite 60: Der Tipp für alle ab 60 Mit dem B
Bürgerschaftliches Engagement<br />
für öffentliches Grün in Wuppertal<br />
Barmer Anlagen,<br />
Eingang Heinrich-Jansen-Straße<br />
Schöner im Verein<br />
Der folgende Text wirft einen Blick in die<br />
Geschichte des bürgerschaftlichen Einsatzes<br />
für öffentliches Grün, das im 19.<br />
Jahrhundert erblühte. Vor allem mit dem<br />
Aufkommen der Verschönerungsvereine<br />
entstand eine wirkungsvolle Organisationsform,<br />
die deutliche grüne Spuren in<br />
der Wuppertaler Stadtlandschaft hinterlassen<br />
hat.<br />
Bürgerschaftliches Engagement steht<br />
gegenwärtig hoch im Kurs. Bürger opfern<br />
Freizeit und Geld für öffentliche Ziele<br />
und bringen sich aktiv ins Gemeinwesen<br />
ein. Was lange als Ergänzung staatlicher<br />
Aufgaben betrachtet wurde, soll in<br />
Zeiten leerer Staatskassen zunehmend<br />
dort einspringen, wo öffentliche Haushalte<br />
ausfallen. Dabei wird aber auch das<br />
zivilgesellschaftliche Moment bewusst:<br />
Der Bürger handelt mündig und selbstbewusst<br />
im öffentlichen Raum und setzt<br />
eigenständige Akzente neben behördliches<br />
Handeln.<br />
Als klassisches Betätigungsfeld der Bürger<br />
gelten Kranken- und Armenpfl ege, die<br />
aus den Gemeinden heraus geleistet<br />
wurden. Das 19. Jahrhundert entdeckte<br />
das öffentliche Grün als ein Thema, das<br />
weder im Blickfeld der Kirchen noch der<br />
Kommunen lag. Es entwickelte sich zu<br />
einem geradezu idealen Feld bürgerschaftlichen<br />
Engagements, da es vielschichtige<br />
Interessen verbindet. Sie reichen von<br />
hygienischen und pädagogischen Anliegen<br />
über Grundstücksverwertung und<br />
Stadtentwicklung bis zur Organisation<br />
des gesellschaftlichen Lebens und Repräsentationsbedürfnissen<br />
der bürgerlichen<br />
Schicht.<br />
Verschönerungsvereine und ihre<br />
Parkanlagen<br />
Der Einsatz des Bürgers für öffentliches<br />
Grün fand in den Verschönerungsvereinen<br />
einen Höhepunkt. Verschönerungsvereine<br />
freilich gelten heute als verstaubte<br />
Einrichtungen aus vergangener Zeit. Die<br />
Forschung würdigt dieses bedeutende<br />
Freiraumthema bislang nicht ausführlicher.<br />
Die von den Vereinen geschaffenen<br />
Parkanlagen wurden allein unter gestalterischen<br />
Aspekten behandelt. Andere<br />
Vereinstätigkeit, sowie organisatorische<br />
und stadtplanerische Bereiche ihrer Arbeit<br />
wurden noch nicht fundiert beleuchtet.<br />
Auch fehlt es an Überblick über die<br />
Wirksamkeit und regionale Verbreitung<br />
der Verschönerungsvereine.<br />
31