Kulturnotizen - Druckservice HP Nacke KG
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der posthum zu Ruhm gelangte Aniceti<br />
Kitereza, dessen Buch „Die Kinder der<br />
Regenmacher“ das Afrika vor der weißen<br />
Annexion beschreibt. Aniceti Kiterezas<br />
ostafrikanischer Roman ist der Anfang<br />
einer „klassischen“ Literatur Afrikas, das<br />
erst sehr spät zu einer literarischen Sprache<br />
fand. Ein Gegenstück dazu ist die in<br />
den USA lebende Nigerianerin Sefi Atta,<br />
die als Vertreterin der modernen afrikanischen<br />
Literatur gilt. Ihre Bücher „Sag<br />
allen, es wird gut“ und „It´s My Turn“<br />
erscheinen in deutscher Übersetzung im<br />
Peter Hammer Verlag.<br />
Doch der Verlag beschäftigte sich durchaus<br />
auch sehr nah an der deutschen<br />
Wirklichkeit mit aktuellen Fragen, Problemen<br />
und Literaturen. 1974 wurde das<br />
erste ehrliche deutsche Aufklärungsbuch<br />
„Zeig mal!“ wegen seiner unverschleierten<br />
fotografi schen Darstellungen zum<br />
Aufreger des Jahres. Das Buch ist längst<br />
vergriffen, doch so begehrt, daß bis heute<br />
Anfragen eingehen und der Antiquariatshandel<br />
es als sehr wertvoll einstuft.<br />
Für die Fotos hatte Schulz damals den<br />
Top-Fotografen Will McBride gewinnen<br />
können. Schon 1973 hatte der Peter<br />
Hammer Verlag ein Aufklärungsbuch<br />
veröffentlicht, dessen Programm im Titel<br />
steckte: „Anders als bei Schmetterlingen“.<br />
Hier kamen die Illustrationen von<br />
Heinz Edelmann, der Ikone der Pop-<br />
Art, der auch das „Beatles Songbook“<br />
illustrierte und den Kult-Trickfi lm „The<br />
Yellow Submarine“ zeichnete. Der Deutsche<br />
Art Director´s Club verlieh dem<br />
Buch seine Goldmedaille.<br />
Und weil wir gerade von Illustratoren<br />
sprechen: auch auf dem Sektor „Bilderbuch“<br />
entwickelte sich der Peter<br />
Hammer Verlag zur Talentschmiede, die<br />
Zeichner und Graphiker zu Ruhm und<br />
Karriere führte. Fast nicht zu zählen sind<br />
die Auszeichnungen Wolf Erlbruchs für<br />
u.a. „Das Bärenwunder“, „Vom kleinen<br />
Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm<br />
auf den Kopf gemacht hat“ (in 30 Sprachen<br />
erschienen), „Der Adler, der nicht<br />
fl iegen wollte“, „Leonard“, „Die fürchterlichen<br />
Fünf“, „Frau Meier, die Amsel“<br />
und „Nachts“: Deutscher Jugendlitera-<br />
turpreis samt Sonderpreisen, Gutenbergpreis,<br />
Hans-Christian-Andersen-Preis<br />
u.a.m.. Zum Standard gehören schon<br />
Wolf Erlbruchs Kinderzimmer-Kalender<br />
und sein „Familienplaner“. Erlbruchs<br />
Stil - er hat als Hochschullehrer in Wuppertal<br />
viele Talente gefördert, die heute<br />
auf seinen Spuren wandeln – wurde oft<br />
kopiert, „...aber wir haben das Original“,<br />
so Monika Bilstein.<br />
Zu den ganz großen Zeichen-Talenten<br />
der „jungen Garde“, die der Peter Hammer<br />
Verlag entdeckt und gefördert hat,<br />
gehören Nadia Budde, die seit 2000 mit<br />
ihren wundervollen Kinderbuch- Illustrationen<br />
(„Eins zwei drei Tier“, „Trauriger<br />
Tiger toastet Tomaten“, „Unheimliche<br />
Begegnungen auf Quittenquart“)<br />
Preise abräumt. Auch Tobias Krejtschi,<br />
Dorota Wünsch, Wiebke Oeser und<br />
Christiane Pieper gehören u.a. zum<br />
Kreis der brillanten Zeichner. Mit den<br />
„Geschichten ohne Worte“ hat Monika<br />
Bilstein ein Genre des reinen Bilderbuchs<br />
(auch für Erwachsene) eingeführt,<br />
das völlig ohne Text auskommt und den-<br />
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