Kulturnotizen - Druckservice HP Nacke KG
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Geschichten mit und ohne Worte<br />
Der Peter Hammer Verlag<br />
und die Verlegerin Monika Bilstein<br />
im Portrait<br />
Peter Hammer, soviel vorweg, ist ein<br />
Phantom. Schon im 17. Jahrhundert<br />
erfunden von Verlegern, die sich von der<br />
Zensur gegängelt, verfolgt und um die<br />
Freiheit der Meinung und der Literatur<br />
gebracht sahen. Der Name gehörte<br />
niemandem - und allen, die sich hinter<br />
einem Pseudonym verbergen mußten,<br />
um veröffentlichen zu können, was der<br />
strengen staatlichen Überwachung, der<br />
Schere des Zensors vermutlich zum<br />
Opfer gefallen wäre.<br />
Die Zensur war längst abgeschafft als<br />
1966 in Wuppertal aus dem 1951<br />
von Hermann Ehlers in Oldenburg<br />
gegründeten Verlag mit dem biederen<br />
Namen (und dem biederen Programm)<br />
„Jugenddienst-Verlag e.V.“ der „Peter<br />
Hammer Verlag“ wurde, doch der neue<br />
Name transportierte die gute Tradition<br />
des Unangepaßten. Johannes Rau<br />
(1931-2006), der 1953 die Aufgaben<br />
von Hermann Ehlers übernahm, hätte<br />
eigentlich nach Oldenburg gehen sollen.<br />
Wegen dringender familiärer Pfl ichten<br />
Raus gestattete Ehlers den Umzug des<br />
Verlages nach Wuppertal. Das war keine<br />
große Sache, erinnerte sich Hermann<br />
Schulz der schon 1960 in der Nachfolge<br />
von Eberhard Robke als Vertreter<br />
Johannes Raus in den Verlag eingetreten<br />
war, einmal in einem Interview, denn<br />
das ganze Unternehmen paßte damals<br />
noch in einen VW-Bus, mit dem der<br />
Ortswechsel auch abgewickelt wurde.<br />
Als Rau seines zunehmenden politischen<br />
Engagements wegen - er wurde<br />
Vorsitzender der SPD-Fraktion im<br />
NRW-Landtag, später Ministerpräsident<br />
und schließlich Bundespräsident<br />
- 1967 aus dem Verlag ausschied, hatte<br />
Hermann Schulz, dem die seit 1961<br />
dynamisch fortschreitende Veränderung<br />
vom christlich-sozial orientierten<br />
Broschüren-Verlag zum anspruchsvollen<br />
und politisch engagierten linksliberalen<br />
(notabene unabhängigen) Literaturverlag<br />
zu verdanken war, ohnehin längst<br />
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