Gemeindebrief Nr. 21 als PDF (1.4 mb)
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einer Flüchtlingsfamilie bestohlen wurden. Doch innerhalb dernächsten zwei Jahre entsteht zwischen Elsa und Elfriede, die ein Jahrälter als Elsa ist eine enge Freundschaft. Ebenso wächst ihnenThomas, Elfiedes Sohn sehr ans Herz, denn während Elfriede arbeitetsorgen Minna und Elsa für ihn.Im Erzgebirge findet Karl einen Arbeitsplatz in einem Kohlebergwerk.Später, als Gustav (Friedas Mann) aus der französischenGefangenschaft entlassen ist, besorgt dieser Karl eine Job bei der GSOin Gifhorn im Westen. Elsa bringt ihren Vater Karl schwarz über dieGrenze und geht dann zurück ins Erzgebirge.Kurze Zeit, nachdem Karl von der GSO nach Steyerberg versetzt wird,holt er seine Familie nach.… und hier beginnt für Elsa ein neuer Abschnitt ihres Lebens, zu dem wirnach und nach dazu gestoßen sind. Einiges wissen wir über ihrLeben in Steyerberg aus ihren Erzählungen und gemeinsamenErinnerungen, doch es lohnt sich immer mal wieder nachzufragen,denn auch gemeinsame Erinnerungen sind von einer ganzunterschiedlichen Wahrnehmung geprägt.So viel sei noch zum Anfang in Steyerberg gesagt: Mit offenenArmen wurden sie nicht empfangen. Als Elsa sich mit Wolfgang imAmtshof anmelden will, sagt der Bürgermeister zu ihr: „Nimm deinenSohn und gehe dahin zurück, wo du hergekommen bist.“ Und manstaune, Elsa erwidert ganz mutig: „Dann gehen sie mal vor, wir gehenhinterher.“ Gerne wäre Elsa zurück nach Rositten gegangen, doch dieserWunsch blieb ihr verwehrt, denn lange Zeit war Rosittenmilitärisches Sperrgebiet der Russen. Rositten heißt heuteBogatovo (übersetzt: reiches Dorf) und grenzt direkt an Polen.40
Kaschubisches Weihnachtslied01. Wärst du, Kindchen, im Kaschubenlande,wärst du, Kindchen, doch bei unsgeboren!Sieh, du hättest nicht auf Heu gelegen,wärst auf Daunen weich gebettet worden.02. Nimmer wärst du in den Stall gekommen,dicht am Ofen stünde warm deinBettchen.Der Herr Pfarrer käme selbst gelaufen,dich und deine Mutter zu verehren.03. Kindchen, wie wir dich gekleidet hätten!Müsstest eine Schaffellmütze tragen,blauen Mantel von kaschubischem Tuche,pelzgefüttert und mit Bänderschleifen.04. Hätten dir den eignen Gurt gegeben,rote Schuhchen für die kleinen Füße,fest und blank mit Nägelchen beschlagen!Kindchen, wie wir dich gekleidet hätten!05. Kindchen, wie wir dich gefüttert hätten!Früh am Morgen weißes Brot mit Honig,frische Butter, wunderweichesSchmorfleisch,mittags Gerstengrütze, gelbe Tunke,06. Gänsefleisch und Kuttelfleck mit Ingwer,41
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einer Flüchtlingsfamilie bestohlen wurden. Doch innerhalb dernächsten zwei Jahre entsteht zwischen Elsa und Elfriede, die ein Jahrälter <strong>als</strong> Elsa ist eine enge Freundschaft. Ebenso wächst ihnenThomas, Elfiedes Sohn sehr ans Herz, denn während Elfriede arbeitetsorgen Minna und Elsa für ihn.Im Erzgebirge findet Karl einen Arbeitsplatz in einem Kohlebergwerk.Später, <strong>als</strong> Gustav (Friedas Mann) aus der französischenGefangenschaft entlassen ist, besorgt dieser Karl eine Job bei der GSOin Gifhorn im Westen. Elsa bringt ihren Vater Karl schwarz über dieGrenze und geht dann zurück ins Erzgebirge.Kurze Zeit, nachdem Karl von der GSO nach Steyerberg versetzt wird,holt er seine Familie nach.… und hier beginnt für Elsa ein neuer Abschnitt ihres Lebens, zu dem wirnach und nach dazu gestoßen sind. Einiges wissen wir über ihrLeben in Steyerberg aus ihren Erzählungen und gemeinsamenErinnerungen, doch es lohnt sich immer mal wieder nachzufragen,denn auch gemeinsame Erinnerungen sind von einer ganzunterschiedlichen Wahrnehmung geprägt.So viel sei noch zum Anfang in Steyerberg gesagt: Mit offenenArmen wurden sie nicht empfangen. Als Elsa sich mit Wolfgang imAmtshof anmelden will, sagt der Bürgermeister zu ihr: „Nimm deinenSohn und gehe dahin zurück, wo du hergekommen bist.“ Und manstaune, Elsa erwidert ganz mutig: „Dann gehen sie mal vor, wir gehenhinterher.“ Gerne wäre Elsa zurück nach Rositten gegangen, doch dieserWunsch blieb ihr verwehrt, denn lange Zeit war Rosittenmilitärisches Sperrgebiet der Russen. Rositten heißt heuteBogatovo (übersetzt: reiches Dorf) und grenzt direkt an Polen.40