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Gemeindebrief Nr. 21 als PDF (1.4 mb)

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Nicht lange dürfen die Vier auf dem LKW mitfahren, denn durch denaufgetauten Schnee droht der LKW im Matsch stecken zu bleiben.Noch auf der Nehrung müssen alle Zivilisten den LKW verlassen.Inzwischen ist die Dunkelheit hereingebrochen und ihnen bleibtnichts anderes übrig <strong>als</strong> in einem kleinen Waldstück zu rasten. Bisauf einen Topf mit Gänseschmalz haben sie keinen Proviant dabei.Speck und Brot sind in Minnas Rucksack. Um den Hunger ein wenig zustillen, taut Elsa Schnee auf einer Feuerstelle undkocht das erhaltene Wasser mit Gänseschmalz und Mehl. Das Mehl hatsie zuvor gegen etwas Gänseschmalz eingetauscht. Selbst dieseskleine, improvisierte Mahl ist ihnen an diesem Abend nichtvergönnt. In Windeseile lässt sie ein Fliegeralarm die Feuerstellelöschen, um nicht Ziel des Angriffs zu werden. Ohne viel Schlaflaufen sie bei Tagesanbruch weiter bis zu einer Jugendherberge.Hier finden sie Unterkunft für die nächste Nacht und einspartanisches Mahl. Auch wenn sie auf dem kahlen Bodenschlafen müssen, schlafen sie diese Nacht tief und fest in demGlauben, ein schützendes Dachüber dem Kopf zu haben.Einigermaßen ausgeruht machen sie sich am nächsten Morgen wiederauf den Weg und erreichen das Ende der Nehrung. In Stutthof,einem ehemaligen Gefangenenlager bekommen sie Brot und dürfendie nächste Nacht sogar auf Stroh schlafen. Wie sich im Nachhineinherausstellt, wimmelte es im Stroh von Läusen und Flöhen.Mit der Fähre fahren sie dann von Stutthof nach Danzig. In Danzigbekommen die Flüchtlinge in einem Kino ein warmes Essen. Mitten inder Nacht müssen alle Flüchtlinge zum Bahnhof. Mit dem Zug werdensie bis nach Pommern gebracht. Hier angekommen holen Bauern dieFlüchtlinge vom Bahnhof ab. Sie werden sehr herzlichaufgenommen. Die gute Verpflegung, ein eigenes Zimmer undFederbetten lassen Karl sagen: „Hier bliebe ick“. Doch Elsa hat keineRuhe: Die Sorge, dass der Russe auch hierhin kommt und die36

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