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BAUERNBLATT HAUSGARTEN 28. MÄRZ 2009<br />

Gartenbücher im Vertrieb des Bauernblattes<br />

„Altes Kräuterwissen –wieder entdeckt“<br />

„Denken wir uns in eine Zeit zurück,<br />

als so gut wie jedes Leiden mit Heilkräutern<br />

kuriert wurde, da es schon<br />

aus finanzieller Sicht nicht möglich<br />

war, einen Arzt oder Bader aufzusuchen“,<br />

leitet Claudia Költringer ihr<br />

Buch „Altes Kräuterwissen –wieder<br />

entdeckt“ ein. Auf 160 reich bebilderten<br />

Seiten führt sie den Leser in<br />

die Vergangenheit unserer bäuerlichen<br />

Kultur zurück –und zugleich<br />

voran zu den Möglichkeiten von<br />

Kräuteranbau und -anwendung in<br />

unserer heutigen Zeit.<br />

Hildegard von Bingen (1098 –1179) –<br />

eine Darstellung nach dem alten Hausbuch<br />

der Familie Cerruti „Von der gesunden<br />

Lebensweise“. blb/hfr<br />

„In diesem Buch, mit dem ich dieses<br />

uralteWissen wieder aufleben lassen<br />

möchte,werden Sie ganz einfache<br />

Heilmittel entdecken. Sie werden<br />

feststellen, dass man zum Beispiel<br />

Fieber oder Husten mit Dingen zu<br />

Leibe rücken kann, die jede Hausfrau<br />

in ihrer Küche oder ihrem Garten<br />

hat“, schreibt Költringer. Frauen waren<br />

es in der Regel, die sich mit den<br />

Pflanzen auskannten und sie einsetzten.<br />

Sie wussten um den Heilwert vieler<br />

Wildpflanzen. „Gleichzeitig kann<br />

man inunseren Gegenden kaum von<br />

einer eigenen alten Gartenkultur<br />

sprechen, der Grund dafür ist, dass<br />

die Bauern oftmals in großer Armut<br />

lebten und das Land durch Kriege und<br />

Völkerwanderungen zerrissen war“,<br />

so Költringer.<br />

Da hatten es die Mönche und Nonnen<br />

leichter, die ihre Kräutergärten<br />

kultivierten. Die niedergeschriebene<br />

Kräuterheilkunde der Äbtissin Hildegard<br />

von Bingen blüht gerade heute<br />

wieder neu auf. Eine Auswahl von<br />

Hildegard-Pflanzen und –Heilrezepten<br />

bereichern das Buch, so zum Beispiel<br />

eine„Einreibung gegen schlechte<br />

Laune“ mit Fenchelsaft oder eine<br />

„Haarausfall-Spülung aus dem Pflaumenbaum“.<br />

Ob diese Hausmittelchen<br />

wirklich der Gesundheit dienlich sind,<br />

könne sie aber nicht mit absoluter Si-<br />

Eine Kräuterspirale ist ein dreidimensionales Beet. Es ermöglicht auf kleinstem<br />

Raum, den Standortansprüchen von Kräutern verschiedener Klimazonen gerecht zu<br />

werden. Zeichnung: Sylvia Bespaluk/blb/hfr<br />

cherheit sagen, räumt<br />

die Verfasserin ein. Da<br />

ist der Schritt zum<br />

Aberglauben nicht<br />

weit, und dem ist ein<br />

eigenes Kapitel gewidmet.<br />

Wieman einen eigenen<br />

Kräutergarten anlegen<br />

kann, wird ausführlich<br />

beschrieben –<br />

von Tipps zum Standort<br />

der Pflanzen über<br />

die geeignete Bodenbeschaffenheit<br />

bis hin<br />

zu Gestaltungsfragen<br />

des Gartens. Der Bau<br />

einer Kräuterspirale<br />

wird ausführlich erläutert<br />

–bietet sie doch<br />

den Vorteil, „dass damit<br />

den Standortansprüchen<br />

der verschiedenen<br />

Arten weitgehend<br />

entsprochen werden<br />

kann: vom Feuchtbiotop<br />

bis zum extremenTrockenstandort“.<br />

Einzelne Kräuter<br />

werden gesondert<br />

portraitiert: „die Würzigen“<br />

vom Bohnenkraut<br />

über den Kerbel bis zum<br />

Schnittlauch, „die Südländer“ wie<br />

Basilikum, Oregano oder Salbei, „die<br />

Gesunden“ wie Kamille, Ringelblume<br />

oder Wermut, „die Duftenden“ (Lavendel,<br />

Pfefferminze, auch Rosen),<br />

die auch getrocknet im Duftkissen<br />

Wohlgeruch verströmen, „die Wilden“<br />

schließlich wie Bärlauch, Hirtentäschel<br />

oder Schöllkraut, die in<br />

Feld und Wald zu finden sind –wenn<br />

man sie zu entdecken versteht, und<br />

das will uns das Buch lehren.<br />

Das Buch „Altes Kräuterwissen<br />

wieder entdeckt –Anbau, Ernte<br />

und Verwendung“ ist erschienen<br />

beim blv-Verlag in München. Es<br />

hat 160 reich bebilderte Seiten<br />

und kostet 16,95 Euro. Es ist versandkostenfrei<br />

über das Bauernblatt<br />

zu beziehen unter:<br />

Tel. 04331-1277-8226<br />

Fax 04331-1277-833, E-Mail:<br />

anzeigen@bauernblattsh.de<br />

Ebenfalls über das Bauernblatt ist<br />

das Buch des blv-Verlages „Altes<br />

Gärnterwissen –wieder entdeckt“<br />

für 16,95 Euro versandkostenfrei<br />

erhältlich.<br />

Kräuter besitzen seit Jahrtausenden große Bedeutung.<br />

Foto: Seidl/blb/hfr<br />

Wildkräuter-Rezepte (Sauerampfergemüse,<br />

Brennesselsuppe) fehlen<br />

nicht, auch nicht Rezepte für Tees,<br />

Cremes und Salben, Seifen und Badezusätze,<br />

Säfte und Süßigkeiten.<br />

Gegen Ende wird es noch einmal<br />

mystisch: Alte Bräuche, Wetterzeichen,<br />

der Einfluss des Mondes und<br />

der Sternzeichen sowie das Brauen<br />

von Liebestränken werden aufgefahren<br />

–mit einem „Augenzwinkern“.<br />

Was erdavon ernst nimmt, überlässt<br />

die Autorin dem Leser. Tonio Keller

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