Kirchenführer - St. Mauritius Hausdülmen
Kirchenführer - St. Mauritius Hausdülmen
Kirchenführer - St. Mauritius Hausdülmen
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Die Heilige Barbara wurde der Legende<br />
nach wegen ihrer Schönheit von ihrem<br />
heidnischen Vater in einen Turm gesperrt.<br />
Nach ihrer Bekehrung zum Christentum<br />
ließ sie drei Fenster in ein Badehaus<br />
neben dem Turm einbauen, die<br />
auf die Trinität hinweisen sollten. Als<br />
ihr Vater von der Annahme des Christentums<br />
durch seine Tochter erfuhr,<br />
mußte sie das Martyrium erleiden. Vor<br />
ihrem Tod betete sie um Bewahrung vor<br />
Pest, Tod und Gottes Gericht. Auf ihre<br />
Verehrung als <strong>St</strong>erbepatronin deuten<br />
zum einen der Kelch in der linken Hand sowie die Sockelinschrift.<br />
Der über der Schulter hängende Mantel symbolisiert<br />
den Schutz, in den sich Verfolgte oder um Gnade<br />
Bittende flüchten können.<br />
Zu Anfang des 18. Jahrhunderts wurde das Original des<br />
Bildstocks geschaffen. Um eine weitere Verwitterung der<br />
<strong>St</strong>atue zu verhindern, wurde sie im hinteren rechten Seitenschiff<br />
unserer Pfarrkirche aufgestellt. Am ursprünglichen<br />
<strong>St</strong>andort an der Borkenbergestraße steht heute eine<br />
Kopie.<br />
Nehmen Sie sich noch ein wenig Zeit, setzen Sie sich<br />
nach diesem Rundgang in eine Bank und verweilen Sie<br />
einen Augenblick in unserer Kirche. Sie werden sehen,<br />
wie das Farbspiel der Fenster auch die Farben des Kreuzes<br />
verändert und werden spüren:<br />
„Dominus adest - Der Herr ist da.“<br />
Wir wünschen Ihnen einen schönen Aufenthalt<br />
in <strong>Hausdülmen</strong> und Gottes reichen Segen.<br />
Ihr Pfarrgemeinderat<br />
Gottesdienstzeiten:<br />
samstags: 17:00 Uhr Vorabendmesse<br />
sonntags: 10:00 Uhr hl. Messe<br />
jeden ersten Sonntag im Monat<br />
Familienmesse<br />
freitags: 08:30 Uhr hl. Messe<br />
Pfarrbüro:<br />
<strong>Mauritius</strong>straße 48<br />
48249 Dülmen<br />
Tel. (02594) 5615<br />
Fax: (02594) 783739<br />
internet: www.st-mauritius-hausduelmen.de<br />
mail: pfarrbuero@st-mauritius-hausduelmen.de<br />
Öffnunsgzeiten:<br />
Mo.: 09:00 Uhr – 11:00 Uhr<br />
Di.: 16:00 Uhr – 18:00 Uhr<br />
Do.: 15:00 Uhr – 18:00 Uhr<br />
Fr.: 09:00 Uhr – 11:00 Uhr<br />
Kontakte:<br />
Pfarrer: Dechant Dr. Hans Döink (02594) 98131<br />
Kaplan: Dr. Robert Vorholt (02594) 785165<br />
Pfarrsekretärin: Rita David (02594) 84480<br />
Küster: Albert David (0171 )5102517<br />
KV: Hans-Dieter David (02594) 84480<br />
PGR: Peter Terhorst (02594) 85252<br />
kfd: Marianne Nathaus (02594) 80383<br />
Caritas: Roswitha Willmer (02594) 4320<br />
Messdiener: Andre Volpert (02594) 84428<br />
Kindergarten Marita Wigger-Artmann (02594) 82072<br />
Seelsorgeeinheit:<br />
<strong>St</strong>. Jakobus - Karthaus<br />
<strong>St</strong>. <strong>Mauritius</strong> - <strong>Hausdülmen</strong><br />
<strong>St</strong>. Viktor - Dülmen<br />
herausgegeben im September 2007 - Öffentlichkeitsausschuss des PGR<br />
Herzlich Willkommen<br />
in<br />
<strong>St</strong>. <strong>Mauritius</strong> - <strong>Hausdülmen</strong><br />
<strong>Kirchenführer</strong><br />
Um das Bistum gegen feindliche<br />
Angriffe aus dem Süden zu<br />
schützen, ließ Bischof Burchard<br />
von Holte 1115 auf<br />
künstlich erhöhtem Gelände in<br />
den feuchten und moorigen<br />
Niederungen am Zusammenfluß<br />
von Heubach und Kettbach<br />
eine Wasserburg mit einer<br />
Kapelle erbauen (dat hues<br />
to Dulmene). Die Burg kontrollierte die alte Heer- und<br />
Handelsstraße von Köln entlang des Rheins nach Wesel<br />
über Haltern, die Große Teichsmühle und Dülmen nach<br />
Münster.<br />
Bischof Ludolph weihte bereits 1121<br />
in Gegenwart vieler Geistlicher und<br />
Burgmänner feierlich den Neubau<br />
einer größeren Kapelle ein. Ihr<br />
Namenspatron ist der hl. <strong>Mauritius</strong>. Er<br />
diente als römischer Offizier und starb<br />
um 290 n. Chr. den Märtyrertod. Eine<br />
Urkunde belegt bereits um 1155 die<br />
Existenz eines Burgkaplans. Der heutige<br />
Kapellenbau des 17. Jahrhunderts<br />
ist das älteste Gebäude in <strong>Hausdülmen</strong>.
1820 wurde ein spätbarocker Seitenaltar<br />
(um 1720) des 1804 aufgelösten<br />
Karthäuserklosters von Weddern in<br />
<strong>Hausdülmen</strong> aufgestellt. Das Altarbild<br />
zeigt die Ölbergszene im Zusammenspiel<br />
von Licht und Dunkel. Beachtenswert<br />
ist auch die <strong>St</strong>rahlenmadonna,<br />
die den Altar krönt.<br />
1910 wurde die Kapelle um den großen<br />
Kirchturm erweitert. So war es<br />
1911 möglich zwei neue Glocken auf<br />
die Namen „<strong>Mauritius</strong>“ und „Maria“<br />
zu weihen und im Turm aufzuhängen.<br />
Als in den 50ger Jahren des 20.<br />
Jahrhunderts die <strong>Hausdülmen</strong>er Kapelle als Versammlungsort<br />
der Gemeinde zu klein wurde, errichtete die Kirchengemeinde<br />
1954/55 die neue <strong>Mauritius</strong>kirche, die<br />
Weihbischof Baaken am 18.09.1955 einweihte. Die Kapelle<br />
baute man so um, dass ein Teil als Jugendheim und<br />
der verbleibende Teil weiterhin als Kapelle genutzt werden<br />
konnte. Im Zuge der liturgischen Erneuerungen des<br />
II. Vatikanischen Konzils wurde die Kirche 1975 umgestaltet<br />
und renoviert.<br />
Eine weitere Renovierung wurde 1996<br />
nötig, in deren Verlauf die neuen Kirchenfenster<br />
des Künstlers Joachim Klos<br />
eingebaut wurden. Die Gestaltung der<br />
Fenster weist auf das Pfingstereignis hin,<br />
ausgedrückt durch den Symbolgehalt der<br />
Farben, Formen und <strong>St</strong>rukturen.<br />
In den Jahren 2003/2004 erfolgte die endgültige<br />
Neugestaltung des Chorraumes.<br />
Entwurf und Ausführung erfolgten durch<br />
die Goldschmiedewerkstatt Wilhelm Polders,<br />
Kevelaer. Im Kreuz des Altarraumes<br />
spiegeln und brechen sich die Farben der<br />
Kirchenfenster, die von der Kraft und dem Wirken des<br />
Gottesgeistes erzählen. Der Gekreuzigte strahlt uns in<br />
leuchtendem Gold als der erhöhte und auferstandene<br />
Christus entgegen. Allen, die den Kirchenraum betreten,<br />
streckt er die Arme entgegen. Das Licht und die Farben<br />
der Fenster unterstreichen den Gedanken: Gottes Liebe ist<br />
ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist<br />
(Röm 5,5b).<br />
Der um 1600 geschaffene Taufstein wurde<br />
im Jahr 2004 in der Mitte der Kapelle<br />
aufgestellt und ist heute Mittelpunkt der<br />
Tauffeiern in unserer Kirche. Den Bronzedeckel<br />
schmücken eine Taube als<br />
Symbol des Hl. Geistes und acht Emaillemedaillons<br />
mit biblischen Motiven. Er<br />
wurde 1958 von dem Kunstschmied Hugo<br />
Pfennigstorf aus Sythen geschaffen.<br />
Der Altar ist der Tisch, um den<br />
herum der auferstandene Herr<br />
seine Gemeinde zum eucharistischen<br />
Mahl versammelt. Der Altar<br />
ist zugleich Symbol für Jesus<br />
Christus, der „der <strong>St</strong>ein ist, den<br />
die Bauleute verwarfen, der aber<br />
zum Eckstein geworden ist“ (Ps 118,22). Er ist der Grund<br />
unserer Hoffnung. Tisch und <strong>St</strong>ein: beide Aspekte nimmt<br />
der Altar auf. So ist er der Mittelpunkt unserer Kirche.<br />
Das Pult bzw. der Ambo (von griechisch<br />
anabainein: hinaufsteigen) ist der Ort der<br />
Verkündigung. In den Lesungen des Alten<br />
und Neuen Testaments, vor allem jedoch<br />
im Wort des Evangeliums spricht Gott<br />
selbst in unser Leben hinein. Darum kommt<br />
dem Ambo eine besondere Würde zu, die<br />
sich auch in der künstlerischen Gestaltung<br />
Ausdruck verleiht. Schlichte Eleganz und<br />
Formenklarheit zeichnen den neuen Ambo<br />
der <strong>St</strong>. <strong>Mauritius</strong>kirche aus. Vier Bergkristalle<br />
symbolisieren die vier Evangelisten.<br />
Aufbewahrungsort der Eucharistie ist<br />
der Tabernakel. Tabernakel bedeutet<br />
„Zelt“. Gott will unter den Menschen<br />
wohnen. Er begleitet unser Leben<br />
wie einst die Pfade des Volkes Israel,<br />
das die Gotteslade auf seinem Weg durch die Wüste hinein<br />
in das gelobte Land in einem Zelt mitführte. Im Innern des<br />
Tabernakels befindet sich ein Vorhang aus goldfarbener<br />
Seide, der wie die Vorhänge eines Zeltes den Innenraum<br />
umschließt. Die Musterung der Tabernakeltüren greift im<br />
Relief den Zelt-Gedanken auf. Die Bergkristalle leuchten<br />
dem Betrachter wie <strong>St</strong>erne entgegen.<br />
Aufbewahrungsort der Frohbotschaft Jesu<br />
Christi ist das Evangeliar. Erst in ihrer<br />
Verkündigung teilt Gott sich uns mit.<br />
Dem Aufbewahrungsort kommt daher<br />
höchste Würde zu. Die künstlerische Gestaltung<br />
schafft im Aufgreifen der Formen<br />
die Verbindung zum Aufbewahrungsort<br />
der Eucharistie und markiert doch auch<br />
Unterschiede. Die Vorderseite des Evangeliars<br />
schmückt ein Lamm, das aus Elfenbein<br />
gefertigt ist. Christus ist das<br />
Lamm Gottes, das die Mitte der Kirche<br />
ist. Zwölf Edelsteine umgeben das Lamm,<br />
sie symbolisieren die zwölf Tore des<br />
Himmlischen Jerusalems. Das Bild des<br />
Himmlischen Jerusalems beschreibt die<br />
Kirche als die Gemeinschaft aller Glaubenden<br />
in ihrer endzeitlichen Vollendung bei Gott. Die<br />
Betrachter des <strong>Hausdülmen</strong>er Evangeliars dürfen sich<br />
erinnert fühlen an die große Verheißung, eines Tages<br />
volle Gemeinschaft mit Gott und den Menschen erfahren<br />
zu dürfen. Gott schenkt uns Geborgenheit, er eröffnet<br />
uns zugleich Zukunft. Dass der Künstler zur Kennzeichnung<br />
der Tore zwölf Amethyste wählte, ist kein<br />
Zufall; in der Mythologie ist der Amethyst der <strong>St</strong>ein, der<br />
die Angst vertreibt. Die Bergkristalle zeugen von Gottes<br />
Ewigkeit und Verheißungstreue. Das Elfenbein erinnert<br />
an das unendliche Geschenk der Liebe Gottes zu uns<br />
Menschen.<br />
An der <strong>St</strong>irnwand des rechten Seitenschiffes<br />
befindet sich die <strong>Hausdülmen</strong>er Schwarze<br />
Madonna, eine 1956 von der Münsteraner<br />
Künstlerin Hilde Schürk-Frisch geschaffene<br />
Darstellung der Gottesmutter Maria mit<br />
Kind.<br />
In der Nische des rechten Seitenschiffes<br />
wird eine nach spätgotischem Vorbild<br />
geschaffene Pieta von 1600 verehrt. Viele<br />
brennende Kerzen zeigen uns: „Unter<br />
deinen Schutz und Schirm fliehen wir.<br />
Verschmähe nicht unser Gebet in unseren<br />
Nöten, sondern errette uns jederzeit<br />
aus allen Gefahren“.