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Highlight öffentlichen Bus in den Norden Thailands, in die historische Stadt Ayutthaya, 7 km von Bangkok entfernt. 417 Jahre hindurch war Ayutthaya die Königsstadt des siamesischen Reiches. Da ich die Zeitverschiebung noch spürte, marschierte ich die 375 prunkvollen Tempel, die man auf dem riesigen Stadtareal zählt, nicht persönlich ab. Ich freute mich auf eine längere Fahrt mit einem Samlor - einem dreirädrigen Fahrradtaxi mit überdachter Sitzbank. Die herrlichen Buddhatempel beeindruckten mich sehr. Am Abend genoss ich köstliches Fisch-Curry inmitten eines Nachtmarktes neben einem Fluss. Von verschiedenen Seiten wurde ich vor meiner Reise über die harten Drogenfahndungsmaßnahmen in Thailand informiert. Mein Gepäck gut zu beaufichtigen war selbstverständlich. Doch ich machte mir vorrangig Sorgen bezüglich meines unkomplizierten Blutzuckertestens und Spritzens von Insulin in der Öffentlichkeit, so wie ich es zu Hause handhabe. Doch bereits während meiner zweiten Busfahrt ins weiter nördlich gelegene 22 Ascensia 02/04 Phitsanulok realisierte ich, dass die Bedenken nicht notwendig waren. Auch fand ich während meiner Thailandreise überall saubere Toiletten vor. Phitsanulok ist ein bedeutendes Handelszentrum zwischen dem Norden und der Hauptstadt und wirkt dennoch etwas ländlich. Ich war fasziniert, kaum andere Touristen vorzufinden und festzustellen, dass ich mich hier mit Englisch nur schlecht verständigen konnte. Zur Kommunikationshilfe zeichnete ich in einem Restaurant eine Kaffeetasse mit viel Milchschaum. Mein Kunstwerk wurde von mindestens fünf herumstehenden Mitarbeitern bestaunt, und ich erhielt daraufhin einen schwarzen Kaffee. Meine Reise führte weiter nach Sukhotai, 440 km von Bangkok entfernt. Während meiner ersten sportlichen Aktivität auf dem Fahrrad bestaunte ich Alt-Sukhotai. Die Ruinenstadt hat mich absolut fasziniert. Weiter ging es nach Chiang Mai, 713 km nördlich von Bangkok. Zum ersten Mal reiste ich in einem Bus mit mindestens 60% Touristen. Es war lustig, und obwohl ich mir vorgenommen hatte, alleine zu reisen, genoss ich es, Chiang Mai in einer Gruppe zu besichtigen. Trotzdem trennte ich mich anschließend wieder von den Europäern. Da ich mit meinem Diabetes keinerlei Komplikationen hatte und mich wohl fühlte, beschloss ich, unabhängig weiterzureisen. Alleine ging es nach Thaton, einem traumhaften Dörflein am Mae Kok River. Wie so oft, bezog ich auch hier ein himmlisches Gästehaus namens Garden Home Bungalow. Hier gönnte ich mir eine erste Thaimassage, welche meinem Wohlbefinden, inklusive Blutzucker, sehr gut tat. Verwöhnt durch die herrliche Natur und das gesunde Essen, meldeten sich selten schlechte Blutzuckerwerte. Bei einem tiefen Wert freute ich mich immer auf den Genuss von Ananassaft, der überall jederzeit erhältlich war. Ich liebe würziges Essen, und demzufolge hatte ich mit Thai-Essen keine Probleme. Da ich möglichst auf den Reis verzichtete um Blutzuckerschwankungen zu vermeiden, gewöhnte ich mich schnell an die zusätzliche Schärfe. Eine der schönsten Flussfahrten, die Thailand zu bieten hat, brachte mich Richtung Chiang Rai. Wir, das heißt internationale Touristen aus Australien, Kanada und Israel sowie ich, be-
staunten die Dörflein und Elefanten sowie Reisfelder und Berglandschaft am linken und rechten Flussufer. In Chiang Rai wurde ich von einem einheimischen Thai durch die Stadt geführt. Ein einmaliger Tagesausflug brachte mich zum Goldenen Dreieck, der Grenze zu Laos und Myanmar. Hier werden ca. drei Viertel des Weltopiums produziert. Auf der Busfahrt zurück nach Chiang Rai wurde der Bus von der Polizei genau kontrolliert. Die genaue Prüfung beschränkte sich zum Glück auf Thais. Da ich abends das Bedürfnis nach einem Glas Wein verspürte, es jedoch in Thailand neben Bier und vielen süßen Drinks selten guten Wein in einheimischen Restaurants gibt, führte mich mein thailändischer Reiseführer in einen Likörshop. Wir ließen die Weinflasche in einer “In-Bar” entkorken. Dies war ein fröhliches Anstoßen auf die wunderschönen Tage in Nordthailand. Am nächsten Morgen flog ich in den Süden nach Phuket. Ich verbrachte einen Tag an der Karon Beach, wo ich meinen ersten schwachen (fahrlässigen) Sonnenbrand einholte. Ausserdem wurde mir mein Fotoapparat gestohlen. Ich stellte diesen Verlust allerdings erst abends auf der Rückfahrt nach Phuket in einem Tuk-Tuk fest, als ich zusammen mit drei koreanischen Begleiterinnen den Highlight Sonnenuntergang festhalten wollte. Trotzdem genossen wir zu viert anschließend ein köstliches Thai-Essen. Am darauffolgenden Tag fuhr ich mit der Fähre in 2,5 Stunden auf die Trauminsel Ko Phi Phi. Ich bezog einen hoch gelegenen Bungalow mit Aussicht über die ganze Bucht und erlebte einen romantischen Sonnenuntergang. Da ich unbedingt am nächsten Tag eine ausführliche Inselrundfahrt inklusive Schnorcheltrip machen wollte, buchte ich sofort einen Tagestrip. Und es kam, wie es kommen durfte: Ich traf bereits vor dem Boot meinen jetzigen Freund. Wir unterhielten uns schon vor dem Besteigen des Bootes bestens, und meine restlichen Tage in Thailand verbrachten wir zu zweit. Mein gestecktes Ziel, fünf Wochen alleine mit Diabetes zu reisen, entwickelte sich anders als geplant. Wegen Diabetes mußte ich schon oft anders als geplant vorgehen. Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Dieses Mal wurde die Programmänderung durch die Liebe bestimmt. Mir und meinem Diabetes ging es wunderbar auf der ganzen Reise durch Thailand. Gabriela Kaufmann Ascensia 02/04 23
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