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Kernfusion - Institut für Theoretische Physik I

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1. Entwicklung der <strong>Kernfusion</strong>• 1919 Entdeckung durch Ernest Rutherford• 1928 Deutung mithilfe der Quantenmechanik• <strong>Kernfusion</strong> als Energiequelle der Sonne• 1934 erste künstliche Fusion von Deuteriumund Tritium zu Helium• Zuerst militärische Waffenentwicklung1952 Zündung einer Wasserstoffbombe3


Entwicklung der <strong>Kernfusion</strong>• 1. Forschungsprojekt nach dem 2. Weltkrieg• Entwicklung von zwei Varianten: Stellarator(USA) und Tokamak (UdSSR)• 1983 startet die Versuchsanlage JET (JointEuropean Torus)• Nachfolger: ITER - Fertigstellung 2018 geplant• Baukosten ca. 5 Milliarden Euro5


Größenvergleich JET und ITER6


Entwicklung der Reaktoren7


Entwicklung der <strong>Kernfusion</strong>• Tokamak ist führender Experimenttyp• ABER: Stellarator noch nicht aufgegeben• Bau von Wendelstein 7-X in Greifswald (2014)• Max-Planck- <strong>Institut</strong> für Plasmaphysik inGarching: Wendelstein 7-AS (1988-2002)• Berechnung der Konfiguration für dieMagnetfelder mit Supercomputern8


Zukunftsvision von 19579


Inhalt1. Geschichte der <strong>Kernfusion</strong>2. <strong>Physik</strong>alische Grundlagen3. <strong>Kernfusion</strong> auf der Sonne4. <strong>Kernfusion</strong> auf der Erde4.1 Umsetzung4.2 Tokamak4.3 Stellarator5. Ausblick10


<strong>Physik</strong>alische Grundlagen der <strong>Kernfusion</strong>„Das Ganze ist mehr als dieSumme seiner Teile”(von Aristoteles)11


Massendefekt beim 4 He Kernmp = 1,67262 ∙ 10 -27 kgmn = 1,67493 ∙ 10 -27 kg2mp + 2mn = 6,69510 ∙ 10 -27 kgAber genaue Massenbestimmung ergibt:m 4 He = 6,644656 ∙ 10 -27 kg12


BindungsenergieΔE = Δm ∙ c² ΔE = 28,3 MeVFür jedes Nukleon bei 4 He : ΔE ≈ 7,1 MeV Bei jedem Element verschiedenWert zwischen 7 und 9 MeV (Außer bei sehrleichten Atomkernen)13


Bindungsenergie pro Nukleon verschiedenerElemente<strong>Kernfusion</strong>Kernspaltung14


Grundkräfte der <strong>Physik</strong>Kraft Charakteristik ReichweiteGravitationskraft immer anziehend unendlichElektromagnetische Kraft anziehend oder abstoßend unendlichSchwache KernkraftAuftreten bei radioaktivenZerfällen, Umwandlung vonProtonen in Neutronenweniger als 10 −15 mStarke KernkraftZusammenhalt der Protonenim Atomkernca. 2,5·10 −15 m15


Wirkende Kräfte16


Zu überwindender Coulombwall• AbstoßendeCoulombkraft• Faustformel für dieHöhe desCoulombwalls17


Potential der Teilchenbewegung18


Begriff des Plasmasgewöhnliches GasPlasma19


Inhalt1. Geschichte der <strong>Kernfusion</strong>2. <strong>Physik</strong>alische Grundlagen3. <strong>Kernfusion</strong> auf der Sonne4. <strong>Kernfusion</strong> auf der Erde4.1 Umsetzung4.2 Tokamak4.3 Stellarator5. Ausblick20


<strong>Kernfusion</strong> auf der Sonne• 92% der Atome sind Wasserstoff; 7,9% Helium• Kern: 1,6% des Volumens, 50% der Masse• Im Zentrum: herrschender Druck 2 ∙ 10 16 Pa,Temperaturen von 14,8 Millionen Kelvin• Im Kern findet die Fusion statt• Umwandlung von 4,3 Millionen TonnenMaterie in Energie (pro Sekunde!!)21


<strong>Kernfusion</strong> auf der Sonne• Wasserstoffbrennen (Wasserstoff Helium)• mehrere verschiedene Fusionsprozesse• Proton-Proton Fusion• CNO-Zyklus(3,4·10 8 Jahre)22


Proton-Proton Reaktion23


CNO-Zyklus (1939)24


Inhalt1. Geschichte der <strong>Kernfusion</strong>2. <strong>Physik</strong>alische Grundlagen3. <strong>Kernfusion</strong> auf der Sonne4. <strong>Kernfusion</strong> auf der Erde4.1 Umsetzung4.2 Tokamak4.3 Stellarator5. Ausblick25


Fusionsmaterial• <strong>Kernfusion</strong> wie auf der Sonne: zu langsam und zu viel Gammastrahlung• Erde: Fusion von Deuterium und Tritium26


Blanket• Soll innere Wand des Plasmagefäßes bedecken• Dicke: 1m• Bremst die Fusionsneutronen ab Energieabfuhr über Kühlmittel (Helium)• Besteht teilweise aus Lithium Erbrüten des Tritiums27


Blanket• Aber: Neutronenverluste!• Be oder Pb „Neutronenvermehrer“• Zusätzlich: Abschirmung vor Neutronen28


Fusionsbedingungen• Problem: sehr hohe Temperaturen31


Der Einschluss des Plasmas32


Magnetischer Einschluss• Toroidales Magnetfeld lenkt Ionen im Plasmaauf Bahnen• Aber: Magnetfeld inhomogen Drift• Vertikales zweites Feld kompensiert Drift derIonen (poloidal)33


Spulenmaterial• Sehr hohe Belastungen• Heute: normalleitende Kupferspulen• Zukunft: supraleitende Spulen weniger Energieverbrauch! Kühlung mit Helium• Material: Niob-Titan oder Niob-Zinn34


Spulenquerschnitt36


Verunreinigungen im Plasma• Wenige der Stöße im Plasma führen zur Fusion• Aber: es kommt zu Energieverlusten (Ionenwandern nach außen)• Atome der Gefäßwand gelangen ins Plasma kühlen das Plasma ab (Verunreinigungen)• Konzentration der Verunreinigung muss geringsein37


Plasmabegrenzung• Einbau von Limitern Material mit niedriger Ordnungszahl• Magnetische Limiter kein direkter Wandkontakt besserer Einschluss• Divertor Verunreinigtes Plasma trifft auf Platten Abpumpen von Gas und Helium39


Divertor und Limiter40


Plasmagefäß• Vakuumdicht (Drücke < 10 -8 mbar) Edelstahl41


Aufheizen des Plasmas• Elektrisches Aufheizen: Widerstand desPlasmas Wärmezunahme bei Stromfluss Nur bis 20-30 Millionen Kelvin• Hochfrequenzheizung: Anregung der Ionen(Resonanzfrequenz)• Magnetische Kompression: Zusammenpressendes Plasmas (adiabatisch) Erwärmung42


Aufheizen des Plasmas• Neutralteilchen-Einschuss: Stöße mit Plasma Ionisation und Energieabgabe43


Brennstoff nachfüllen• Neutralteilchen-Einschuss• Gaseinlass am Gefäßrand• Pelletinjektion (max. 1200m/s) gefrorene Deuterium Kügelchen wichtiges Steuerungselement erleichtert Zündung44


4.2 Tokamak46


ITER47


4.3 Stellarator49


Inhalt1. Geschichte der <strong>Kernfusion</strong>2. <strong>Physik</strong>alische Grundlagen3. <strong>Kernfusion</strong> auf der Sonne4. <strong>Kernfusion</strong> auf der Erde4.1 Umsetzung4.2 Tokamak4.3 Stellarator5. Ausblick52


Vorteile gegenüber der Kernspaltung• Rohstoffe unerschöpflich vorhanden• Keine langlebigen radioaktiven Produkte• Sicherer als Kernspaltung• Aber: Errichtung eines Fusionskraftwerkssehr teuer Gute Chancen in der Zukunft53


Was fehlt noch?• Materialentwicklung (Wände)• Bau großer supraleitender Magneten• Dauerbetrieb des Tokamaks Kraftwerk muss Mindestgröße besitzen geeignet für Industrieländer Frühestens 2050 effiziente Fusion54


Quellen:• [1] <strong>Physik</strong> in unserer Zeit 3 (2007) von Sibylle Günter und Karl Lackner• [2] http://www.leifiphysik.de• [3] <strong>Kernfusion</strong> Berichte aus der Forschung vom Max-Planck-<strong>Institut</strong> fürPlasmaphysik• [4] http://www.energie-info-24.de/<strong>Kernfusion</strong>sreaktor• [5] <strong>Physik</strong> in unserer Zeit 4 (2006) von Isabella Milch• [6] http://de.wikipedia.org/wiki/<strong>Kernfusion</strong>• [7] Experimentalphysik 4 von Wolfgang Demtröder, Springer Verlag55


Abbildungsverzeichnis• [8] (Sonnenbild): http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,288953,00.html• [9] (Wasserstoffbombe): http://www.20min.ch/interaktiv/Atommaechte/usa.html• [10] (Bindungsenergie pro Nukleon)http://www.kernfragen.de/kernfragen/physik/02-Der-Atomkern/2-3-Massendefekt.php#id2657057• Alle weiteren Abbildungen wurden entweder selbst erstellt oder sind einer der zuvoraufgeführten Quellen entnommen56


Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!57

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