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<strong>Die</strong> Mittel aus den Sonderschulen müssen sukzessive in den gemeinsamen Unterricht<br />
überführt werden.<br />
Der Vorrang des gemeinsamen Unterrichts muss an allen Schulen – auch am Gymnasium –<br />
umgesetzt werden. Das erfordert auch dort eine entsprechende Ausstattung. <strong>Die</strong> Deckelung<br />
der dafür zu Verfügung stehenden Ressourcen muss aufgehoben werden. Im Rahmen der<br />
baulichen Investitionen ist darauf zu achten, dass auch die Schulen barrierefrei gestaltet<br />
werden.<br />
6. Praktisches Lernen für alle<br />
Praktisches Lernen ist ein wichtiger Bestandteil eines ganzheitlichen Bildungsangebots.<br />
Deshalb soll das duale Lernen nicht nur an der neuen Oberschule, sondern in allen Schulen<br />
seinen Platz haben und allen Schüler/innen offenstehen. Es darf nicht als<br />
abschlussbezogenes Lernangebot für ehemalige HauptschülerInnen behandelt werden.<br />
Großer Anstrengung bedarf das Bereitstellen einer entsprechenden Anzahl geeigneter<br />
Schülerarbeitsplätze.<br />
7. <strong>Die</strong> Rahmenbedingungen müssen stimmen.<br />
Wenn über die Ausstattung von Schule diskutiert wird, sind »Klassenfrequenzen«, »Zügigkeit«<br />
und »Unterrichtsstunden« zentrale Begriffe. Organisatorischer Rahmen für erfolgreiches<br />
Lernen sind allerdings nicht zwingend der Klassenverband, der Jahrgang oder die 45minütige<br />
Unterrichtsstunde. Entscheidend ist vielmehr, dass die Schulen eine gute Ausstattung<br />
erhalten, mit der sie eigenverantwortlich und flexibel das Lernen gestalten können. <strong>Die</strong><br />
folgenden Aussagen zu Frequenzen und Zügigkeit sollen daher lediglich der Berechnung der<br />
Ausstattung dienen. <strong>Die</strong> Bewertung der Arbeitsbelastung muss neuen Erfordernissen<br />
Rechnung tragen.<br />
7.1. Keine unterfinanzierte Schulreform, sondern verlässliche Voraussetzungen<br />
DIE LINKE steht nicht für Schulreformen zur Verfügung, die nicht vernünftig finanziert sind. In<br />
der Vergangenheit haben viele sinnvolle Bildungsreformen daran gekrankt, dass sie<br />
unterfinanziert waren. Das hat innerhalb der Kollegien und bei Schülerinnen und Schülern wie<br />
Eltern zu Recht zu Protesten geführt und ist auch ein Grund für die Reformverdrossenheit an<br />
vielen Schulen. <strong>Die</strong> bevorstehende Schulstrukturreform braucht deshalb verlässliche<br />
Voraussetzungen. Das gilt sowohl für die künftige Ausstattung der Schulen als auch den<br />
Prozess der Errichtung der neuen Oberschulen.<br />
• <strong>Die</strong> Schulleitungen und das pädagogische Personal müssen an der Gestaltung und Umsetzung<br />
der Reform beteiligt und dabei unterstützt werden. Sie brauchen daher schulbezogene<br />
Fortbildungsprogramme insbesondere für das Lernen in heterogenen Gruppen, Hilfe und<br />
Coaching bei der Entwicklung der Schulen und Hilfe für selbstorganisiertes und freies Lernen.<br />
• Eine starre Vierzügigkeitsvorgabe für die neuen Oberschulen ist nicht sachgerecht. Bei einem<br />
entsprechenden pädagogischen Konzept muss mit der Schulgröße flexibel umgegangen<br />
werden.<br />
• Ein Musterraumprogramm für die neuen Oberschulen muss entsprechend den pädagogischen<br />
Anforderungen den Raumbedarf definieren. Es muss insbesondere die räumlichen<br />
Bedingungen für den Ganztagsbetrieb, für die Arbeit in kleinen Gruppen und<br />
Arbeitsmöglichkeiten für das pädagogische Personal schaffen.<br />
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