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3 disput - Die Linke

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Politik aus der Nähe betrachtet<br />

Was die Schülerpraktikantin Imogen Wilkins in der Bremer Linksfraktion erfuhr<br />

Von Michael Horn<br />

»Praktika sollen jungen Menschen einen<br />

Einblick in den Arbeitsalltag ermöglichen.<br />

DIE LINKE bietet jungen Menschen<br />

gezielt die Möglichkeit an, unter<br />

sozial verantwortlichen Bedingungen<br />

berufl iche Kenntnisse, Fertigkeiten<br />

und Erfahrungen zu erwerben – mit einem<br />

Praktikum bei der Fraktion DIE LIN-<br />

KE in der Bremischen Bürgerschaft. Im<br />

Mittelpunkt steht dabei immer das Lernen.«<br />

– So kann man es auf der Website<br />

der Linksfraktion nachlesen. Seit<br />

ihrem erstmaligen Einzug in die Bremische<br />

Bürgerschaft, den Landtag des<br />

kleinsten Bundeslandes, hat DIE LIN-<br />

KE immer wieder nicht allein Studentinnen<br />

und Studenten die Chance gegeben,<br />

in den »Politikbetrieb« rein zu<br />

schnuppern, sondern auch Schülerinnen<br />

und Schülern die Möglichkeit geboten,<br />

Tätigkeitsfelder innerhalb einer<br />

Fraktion hautnah zu erleben.<br />

Es geht ums Ganze<br />

Eine dieser Praktikantinnen war in diesem<br />

Jahr Imogen Wilkins. »Vor Beginn<br />

meines Praktikums wusste ich von der<br />

Arbeit in der Fraktion, die ich nur einmal<br />

am Girl’s Day miterlebt hatte, relativ<br />

wenig«, schrieb die 15-Jährige in<br />

ihrem Rechenschaftsbericht, den sie<br />

nach ihrem dreiwöchigen Ausfl ug in<br />

die Arbeitswelt für die Schule verfassen<br />

musste. »Vor Beginn meines Praktikums<br />

habe ich mich außerdem gefragt,<br />

ob auch sozial ausgerichtete Politikerinnen<br />

und Politiker eigentlich<br />

nur auf Macht und Profi t aus sind. <strong>Die</strong>se<br />

Frage kann ich nach meinem Praktikum<br />

glücklicherweise verneinen. Bei<br />

den LINKEN hatte ich außerdem nicht<br />

das Gefühl, dass es einen Konkurrenzkampf,<br />

wie er täglich zwischen SchülerInnen<br />

zu beobachten ist, gibt. Obwohl<br />

die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

sowie Abgeordneten häufi g unter<br />

Stress und Zeitdruck stehen, geht es<br />

um das Weiterbringen des Ganzen und<br />

nicht der Einzelnen.«<br />

Trotzdem war die Gymnasiastin<br />

schon ein wenig überrascht, wie der<br />

Alltag in einer Fraktion so aussieht.<br />

»Ich hatte erwartet, dass die Parlamentssitzungen<br />

einen viel größeren<br />

Teil einnehmen, obwohl sie tatsächlich<br />

nur an wenigen Tagen im Monat stattfi<br />

nden und in der Woche davor vorbe-<br />

© Michael Horn<br />

reitet werden. Andere Prozesse aber,<br />

wie beispielsweise die Arbeit im Untersuchungsausschuss<br />

für Krankenhauskeime,<br />

die ich miterlebt habe, waren<br />

gleichzeitig langwieriger als gedacht.<br />

Weit größer, als ich erwartet hatte, ist<br />

aber der Anteil der Öffentlichkeitsarbeit.<br />

In diesem Bereich wurde ich auch<br />

eingesetzt.« <strong>Die</strong> Schülerin freute sich,<br />

dass sie dort »richtige« Aufgaben übernehmen<br />

musste und nicht zum Kaffee<br />

kochen eingesetzt wurde. »Ich habe<br />

nicht nur zugesehen, sondern dürfte<br />

auch selber Aufgaben übernehmen. So<br />

hat es mir beispielsweise viel Spaß gemacht,<br />

selber eine Pressemitteilung zu<br />

verfassen, die dann auch noch in der<br />

Zeitung auszugsweise abgedruckt wurde.«<br />

Eine weitere Arbeit bestand in der<br />

täglichen Presseauswertung, berichtete<br />

die Jugendliche. »Täglich habe ich<br />

das von der Senatspressestelle bereitgestellte<br />

Medienecho durchgelesen,<br />

um einerseits zu überprüfen, ob DIE<br />

LINKE erwähnt wurde, und es anderer-<br />

seits nach relevanten Themen durchsucht,<br />

zu denen die Fraktion dann Pressemitteilungen<br />

verfassen könnte. Viele<br />

meiner Vorschläge wurden von den<br />

wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern auch aufgegriffen«,<br />

freute sich Imogen.<br />

Konsequent zu ['solid]<br />

»Ich kann mir sehr gut vorstellen, später<br />

im Bereich der Politik zu arbeiten.<br />

<strong>Die</strong>ser Wunsch hat sich durch die Erfahrungen<br />

in meiner Praktikumszeit bestätigt<br />

und sogar verstärkt, da ich das Gefühl<br />

hatte, dass es in den verschiedenen<br />

Berufen in der Fraktion wirklich darum<br />

ging, seine Meinung nach außen<br />

zu tragen und für seine Ideale und nicht<br />

das Geld zu arbeiten«, lautete das Fazit<br />

der Schülerin nach den drei Wochen.<br />

Eine erste Konsequenz aus ihrer Tätigkeit<br />

bei den LINKEN hat sie bereits gezogen.<br />

So arbeitet sie jetzt aktiv bei<br />

dem Bremer Jugendverband ['solid]<br />

mit.<br />

25 DISPUT August 2012 FRAKTION

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