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3 disput - Die Linke

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© Erich Wehnert<br />

Unsere Botschaft ist angekommen<br />

Bundesgeschäftsführer Matthias Höhn über seinen »Frühstart« in die Politik, über<br />

öffentliche Auseinandersetzungen und den Fixpunkt Bundestagswahl<br />

Stil, zum Teil mit Kampfabstimmungen,<br />

herbeigeführt und dann versucht, sie in<br />

der Partei durchzusetzen. Wir müssen<br />

einen Weg fi nden, das aufzulösen und<br />

produktiver mit Widersprüchen umzugehen.<br />

Zum Beispiel müssen wir bei<br />

der Erarbeitung des Bundestagswahlprogramms<br />

versuchen, die Partei frühzeitig<br />

einzubinden und aus den Widersprüchen<br />

und unterschiedlichen Sichten<br />

nichts zu machen, was es auf Linie<br />

zu bringen gilt, sondern es im produktiven<br />

Sinne einer »Mosaik-LINKEN« zu<br />

einem großen Bild zu formen, von dem<br />

am Ende alle profi tieren.<br />

Das beginnt bei der Art und Weise<br />

des Umgangs miteinander. Katja und<br />

Bernd haben diesen Punkt sehr bewusst<br />

an den Anfang ihres 120-Tage-<br />

Programms gesetzt: wie wir miteinander<br />

umgehen, wie wir zuhören, wie wir<br />

voneinander lernen. Das ist eine zentrale<br />

Baustelle.<br />

<strong>Die</strong> Botschaft werden viele wohl hören,<br />

allein der Glaube, ob der nach den Er-<br />

11 DISPUT August 2012<br />

fahrungen in der Vergangenheit so<br />

groß ist …?<br />

Ich weiß um die Skepsis aufgrund<br />

der Erfahrungen in der Vergangenheit<br />

und kann nur dafür werben, uns als<br />

neuer Parteispitze eine Chance zu geben<br />

und die ausgestreckte Hand anzunehmen.<br />

Mein Eindruck ist: Unsere Botschaft<br />

ist in der Partei angekommen: Ich spüre<br />

die Offenheit und die Motivation,<br />

das auch zu tun.<br />

Du warst sieben Jahre Landesvorsitzender<br />

in Sachsen-Anhalt. Was lehren<br />

dich die Erfahrungen aus dieser Aufgabe<br />

für deine neue Verantwortung auf<br />

Bundesebene?<br />

Dass man in Führungsfunktionen<br />

sehr genau abwägen muss zwischen<br />

der Integration und, wenn’s nötig ist,<br />

dem Führen gegen Widerstände.<br />

Man kann (einen Landesverband)<br />

nicht erfolgreich führen, wenn man versucht,<br />

bei jeder Entscheidung seinen<br />

Kopf durchzusetzen. Wir alle haben<br />

in irgendeiner Weise eine strömungspolitische<br />

oder eine andere Verortung<br />

in der Partei; ich bin seit vielen Jahren<br />

Mitglied des Forums Demokratischer<br />

Sozialismus. Aber selbstverständlich<br />

konnte ich daraus keine Doktrin für den<br />

Landesverband machen. Als Vorsitzender<br />

(oder jetzt Bundesgeschäftsführer)<br />

ist man für alle Mitglieder gleichermaßen<br />

gewählt. Das muss man verinnerlichen,<br />

ansonsten begibt man sich in eine<br />

permanente Konfrontation, die niemandem<br />

hilft.<br />

Und: Ich vertraue auf die Kompetenz<br />

und die Zuverlässigkeit meiner Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter – das habe<br />

ich in Sachsen-Anhalt so gehalten,<br />

das gilt auch für die Bundesgeschäftsstelle.<br />

Nenne doch bitte mal solch einen markanten<br />

Punkt in dem Lernprozess!<br />

Der Landesverband Sachsen-Anhalt<br />

hat eine Tradition: Er begibt sich prononciert<br />

in die innerparteiliche programmatische<br />

Debatte. 2006, ich war

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