Farbenfrohe Fuchsien
Farbenfrohe Fuchsien
Farbenfrohe Fuchsien
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■ BAUERNBLATT l 6. August 2011 Garten<br />
<strong>Fuchsien</strong> begeisternmit vielen verschiedenen<br />
Blütenformen und<br />
zahlreichen Farbtönen immer<br />
mehr Blumenfreunde. Ob einfache,halbgefüllteodergefüllteBlüten;<br />
einfarbig, zweifarbig oder gar<br />
mitbuntemLaub–unterdenvielen<br />
<strong>Fuchsien</strong>sorten findet jeder seinen<br />
persönlichen Favoriten.<br />
Mit ihren von Mitte Mai bis weit<br />
in den Herbst hinein erscheinenden<br />
Blütenglöckchen gehören <strong>Fuchsien</strong><br />
zu den wahren Dauerblühern auf<br />
Balkon und Terrasse. Erst mit dem<br />
Rückschnitt und Einlagern ins Winterquartier<br />
verabschiedet sich die<br />
Farbenpracht für einige Monate. Die<br />
unterschiedlichen Wuchsformen erlauben<br />
viele Einsatzbereiche: Aufrecht<br />
wachsende <strong>Fuchsien</strong> lassen sich<br />
zu einem Hochstämmchen heranziehen<br />
–eine besonders auffällige Art,<br />
die Blütenpracht zu präsentieren.<br />
Die schnell wachsenden Sorten ‚Checkerboard’,<br />
‚Deutsche Perle’, ‚Mission<br />
Bells’ und ‚Mrs. Lovell Swisher’<br />
eignen sich sehr gut dafür.Eine passende<br />
Unterpflanzung mit Lobelien,<br />
Blauem Gänseblümchen oder einer<br />
anderen, farblich harmonierenden<br />
<strong>Fuchsien</strong>sorte steigert die Wirkung<br />
des Hochstämmchens. Hängende<br />
Züchtungen schmücken Balkonkästen<br />
oder Blumenampeln. Dank der<br />
üppigen Blütenpracht lässt sich auch<br />
noch der kleinste Balkon oder Sitzplatz<br />
in ein blühendes Paradies verwandeln.<br />
Für etwas windigere Lagen<br />
eignen sich kompakt wachsende<br />
und reich blühende Sorten wie<br />
‚Betty’, ‚Gene’ oder ‚Marcia’ aus der<br />
Blühendes Stämmchen im farblich abgestimmten<br />
Beet.<br />
Für jeden Standort passend<br />
<strong>Farbenfrohe</strong> <strong>Fuchsien</strong><br />
Die gefüllte Fuchsie ‚General Monk<br />
rot weiß’ bringt üppige Blüten hervor.<br />
Serie „Shadow Dancer“. Viele kennen<br />
<strong>Fuchsien</strong> nur als Kübel- oder Balkonpflanzen<br />
–aber auch im Beet<br />
muss man nicht auf ihre Blütenpracht<br />
verzichten. Sorten wie ‚Beacon<br />
Rosa’, ‚Checkerboard’ oder ‚Ortenburger<br />
Festival’ geben zusammen<br />
mit Studentenblumen, Hortensien<br />
oder Begonien ein ganz zauber-<br />
haftes sommerliches Blütenmeer ab.<br />
Wer ein winterhartes <strong>Fuchsien</strong>exemplar<br />
pflanzen möchte, wählt<br />
unter den Sorten ‚Tom Thumb’,<br />
‚Margaret’ oder ‚Genii’. Wie bei<br />
Stauden sterben die oberirdischen<br />
Teile ab, und sie treiben im Frühjahr<br />
erneut aus dem Wurzelstock junge<br />
Triebe.<br />
Empfehlenswerte <strong>Fuchsien</strong>sorten nach Verwendungszweck:<br />
zum Ziehen von Hochstämmchen<br />
kompakter Wuchs für windige Lagen<br />
zum Auspflanzen ins Beet<br />
für sonnige Lagen<br />
winterharte Stauden<br />
Prachtvoller, zehn Jahre alter <strong>Fuchsien</strong>hochstamm.<br />
Fotos: Karin Stern<br />
Kompakt und reich blühend: ‚Carlotta’<br />
aus der Shadow-Dancer-Serie.<br />
‚Checkerboard’; ,Deutsche Perle’;<br />
,Mission Bells’; ‚Mrs. Lovell Swisher’<br />
‚Betty’; ‚Gene’; ‚Marcia’<br />
(alle Serie Shadow Dancer)<br />
‚Beacon Rosa’; Checkerboard’;<br />
,Ortenburger Festival’<br />
‚Cheerio’ (Serie Sun Angels)<br />
‚Tom Thumb’; ,Margaret’; ,Genii’<br />
Das Ausbrechen der Samenansätze<br />
sorgt für neuen Blütennachschub.<br />
Ganz in Rosa präsentiert sich die Hybride<br />
‚Beacon Rosa’.<br />
<strong>Fuchsien</strong> gelten als klassische<br />
Schattenpflanzen, die absonnige<br />
Ecken mit Blüten reich verzieren. Einige<br />
Hybridsorten wie ‚Cheerio’ aus<br />
der Serie „Sun Angels“ kommen<br />
auch in der Sonne bestens zurecht.<br />
Die Sonnenverträglichkeit einer<br />
Sorte lässt sich anhand der Blütenfarbe<br />
grob einschätzen: Zeigt die<br />
Fuchsie kräftig gefärbte Blüten<br />
oder zählt sie zu den Triphylla-Hybriden<br />
(Merkmal: rote, lange,<br />
schmale Blütenkelche), verträgt sie<br />
mehr Sonne als eine Sorte mit zarten,<br />
etwas verwaschenen Blütenfarben.<br />
Ansonsten gehören halbschattige<br />
Standorte an der Ost- oder<br />
Westseite des Hauses zu den idealen<br />
Plätzen. Für üppige Blütenpracht<br />
ist die Wahl einer hochwertigen<br />
Blumenerde ebenso wichtig<br />
wie das ein- bis zweimalige wöchentliche<br />
Flüssigdüngen und die<br />
gleichmäßige Feuchtigkeit. Im<br />
Herbst schneidet man die Pflanzen<br />
etwas zurück und überwintert sie<br />
hell und kühl. Dabei verlieren sie<br />
fast alle Blätter und werden nur zurückhaltend<br />
gegossen, ohne auszutrocknen.<br />
Ab Ende Januar, wenn<br />
sich der erste Austrieb zeigt, erhalten<br />
die Pflanzen etwas mehr Wasser<br />
und einen weiteren Rückschnitt,<br />
der zum Verzweigen anregt. Schon<br />
zu diesem Zeitpunkt wird bei Bedarf<br />
umgetopft und mit Dünger-/<br />
Schädlingsstäbchen (zum Beispiel<br />
Axoris Insektenfrei) sowohl gedüngt<br />
als auch vorbeugend gegen<br />
den Befall mit Wollläusen, Weißer<br />
Fliege und Schildläusen behandelt.<br />
Karin Stern<br />
71
72 Garten BAUERNBLATT l 6. August 2011 ■<br />
Die Silberdistel blüht<br />
von Juli bis September,<br />
je nach Standort länger<br />
oder kürzer. Ein Kranz<br />
silberweißer, strahliger<br />
Hüllblätter um den eigentlichen<br />
Blütenboden<br />
mit der Vielzahl von Einzelblüten<br />
macht diese<br />
Distel so reizvoll und<br />
gab ihr den deutschen<br />
Namen.<br />
In runder Regelmäßigkeit<br />
ordnen sich die<br />
Strahlenblättchen ornamental<br />
über dem Filigrangrund<br />
der Laubblätter.<br />
Bei voller Sonne<br />
öffnen sich die Blüten<br />
weit. Das ändert sich sofort,<br />
wenn die Luft<br />
feuchter wird. Dann<br />
schließen sich die Hüllblätter<br />
zu einem kegelförmigen<br />
Dach über den Röhrenblüten<br />
und schützen sie vor großer<br />
Nässe. Die bewegliche Empfindlichkeit<br />
der Hüllblätter ist so groß,<br />
Einen Korb mit Blüten zu füllen, ist<br />
im Sommer leicht. Man braucht nur<br />
eine Sonnenblumenblüte zu nehmen,<br />
denn diese Blüte ist tatsächlich<br />
nicht eine einzige, sondern ein aus<br />
vielen zusammengesetzter Blütenstand.<br />
Botaniker nennen Pflanzen, die<br />
solche Blütenstände in ihr Programm<br />
aufnahmen, Kompositen,<br />
von compositus = zusammengesetzt.<br />
Deutsch werden sie als Korbblütler<br />
bezeichnet, weil die Blüten<br />
körbchenartig auf einer scheibenförmigen<br />
Erweiterung des Stieles,<br />
dem Blütenboden stehen. Die Familie<br />
der Korbblütler ist mit über<br />
13.000 Arten die größte im Pflanzenreich<br />
und umfasst etwa ein Zehntel<br />
aller Blütenpflanzen.<br />
Die Sonnenblumenblüte besteht<br />
aus zwei unterschiedlichen Blütenformen.<br />
Auffällig ist der äußere<br />
Kranz aus gelben Blütenblättern, die<br />
jedoch eben keine Teile von Blüten<br />
Die beiden Kränze der Sonnenblumen<br />
Ein ganzer Korb voll Blüten<br />
sind, sondern komplette<br />
Blüten. Da sie am Rand<br />
sitzen, werden sie Randblüten<br />
genannt. Im Gegensatz<br />
dazu finden man<br />
in der Mitte die Scheibenblüten,<br />
Hunderte, vielleicht<br />
Tausende. Jeder<br />
einzelne Höcker der<br />
Scheibe ist eine vollständige<br />
Blüte, die auch Blütenblätter<br />
hat, allerdings<br />
kaum erkennbare. Nach<br />
ihrer Form werden Randblüten<br />
auch Zungenblüten,<br />
Scheibenblüten oder<br />
Röhrenblüten genannt.<br />
Dies ist ein Merkmal für<br />
alle strahlenförmigen<br />
Korbblütler. Außer der<br />
Sonnenblume zählen dazu einige<br />
der wichtigsten Spätsommer- und<br />
Herbstblüher wie Astern, Chrysanthemen<br />
und Dahlien.<br />
Jede Blütenart hat ihre Aufgabe.<br />
Die vergleichsweise großen und auf-<br />
Silberdisteln im Garten<br />
Spröde Schönheiten<br />
Silberdisteln haben etwas sehr Ornamentales. Deswegen<br />
pflanzt man sie gern auf Böschungen oder Trockenmauern<br />
in Augenhöhe. Foto: Ilse Jaehner<br />
dass die Silberdistel Wetteraussichten<br />
zuverlässig ankündigt. Deswegen<br />
wird sie auch Wetterdistel<br />
oder Regenwurzel genannt. Wei-<br />
tere Namen sind Heustecher<br />
und Silbersonne.<br />
Die Silberdistel ist sicherlich<br />
eine der dekorativsten<br />
heimischen Wildpflanzen<br />
und macht sich<br />
auch im Garten gut. Aber<br />
Achtung! Sie steht unter<br />
strengem Schutz. Wild<br />
wachsende Exemplare<br />
lässt man, wo sie sind,<br />
nimmt nur den Eindruck<br />
einer ihnen gemäßen Umwelt<br />
mit. Das sind hoch<br />
gelegene Weiden und<br />
steinige Triften mit kalkhaltigem,<br />
durchlässigem<br />
Boden. Im Garten erhalten<br />
Silberdisteln vollsonnige<br />
Plätze auf kleinen Böschungen<br />
oder Kronen<br />
von Trockenmauern in<br />
durchlässiger, tiefgründiger,<br />
kalkhaltiger Erde. Zu<br />
ihnen pflanzt man graulaubige,<br />
niedrige Stauden wie Edelrauten,<br />
Nelken, außerdem Katzenpfötchen,<br />
Fingerkräuter, schwach<br />
wüchsige Gräser.Auch in Heidegär-<br />
Schneidet man den Blütenstand einer Sonnenblume in der<br />
Mitte senkrecht durch, sieht man, wie die einzelnen Blüten<br />
auf dem Blütenboden sitzen. Aus den fruchtbaren Blüten<br />
der Mitte entstehen Samen. Foto: Ilse Jaehner<br />
fallend gefärbten Randblüten sollen<br />
in erster Linie bestäubende Insekten<br />
anlocken und an die inneren Scheibenblüten<br />
weiterleiten. Nur hier finden<br />
die Tiere Nektar, beladen sich<br />
außerdem beim Sammeln mit Blü-<br />
ten passen Silberdisteln, vorausgesetzt<br />
die Erde ist nicht zu sauer. Die<br />
Art Carlina acaulis blüht wie beschrieben<br />
„sitzend“, während die<br />
Gartenform ,Caulescens’ etwa<br />
25 cm hoch wird und sich deswegen<br />
besser zum Schnitt eignet. Zum<br />
Trocknen für die Binderei werden<br />
einzelne Blüten geschnitten, wenn<br />
die Samen ausgeflogen sind, ganze<br />
Stängel vor dem Aufblühen.<br />
Früher wurde die Silberdistel arzneilich<br />
genutzt, doch ist man weitgehend<br />
davon abgekommen, verwendet<br />
sie allenfalls noch bei chronischem<br />
Bronchialkatarrh, als Leber-,<br />
Nieren- und Gallentonikum sowie<br />
äußerlich bei Herpesinfektionen.<br />
Material für die verschiedenen<br />
Anwendungen liefern die Wurzeln,<br />
die am Naturstandort jedoch nur<br />
von Personen gesammelt werden<br />
dürfen, die eine ausdrückliche, sehr<br />
einschränkende Erlaubnis dazu haben.<br />
Die Droge mit der Bezeichnung<br />
Eberwurz enthält ätherische<br />
Öle mit antibiotisch wirkendem<br />
Carlinaoxid sowie Gerbstoffe.<br />
Ilse Jaehner<br />
tenstaub aus den Staubbeuteln<br />
und streifen ihn an<br />
den Narben der Stempel<br />
ab, sodass Samen entstehen<br />
können. Diese Arbeitsteilung<br />
der unterschiedlichen<br />
Blütenformen geht so<br />
weit, dass die Randblüten<br />
gewöhnlich steril sind, weil<br />
sie weder weibliche Stempel<br />
noch männliche Staubbeutel<br />
haben. Spontan<br />
oder durch züchterischen<br />
Einfluss können aus fruchtbaren<br />
Scheibenblüten unfruchtbare<br />
Randblüten<br />
werden. Die „Blüte“ wird<br />
gefüllt. Männliche und<br />
weibliche Blütenorgane<br />
reifen nicht gleichzeitig.<br />
Zuerst produzieren vormännliche<br />
Staubbeutel Pollen, danach erscheinen<br />
die Griffel. Außerdem blühen<br />
die körbchenförmigen Blütenstände<br />
von Sonnenblumen allmählich von<br />
außen nach innen auf. Ilse Jaehner
■ BAUERNBLATT l 6. August 2011 Garten<br />
SelbstwerimAugustFerienmacht,<br />
muss hin und wieder Termine beachten,<br />
Gartenbesitzer ganz bestimmt.<br />
Gleich zu Beginn des Monats<br />
steht Pflanzung von herbstblühenden<br />
Blumenzwiebeln auf<br />
dem Programm, weil dies nun die<br />
allerletzte Gelegenheit dafür ist.<br />
Das betrifft einige Krokusarten,<br />
Herbstzeitlosen und Sternbergien.<br />
Die Madonnenlilie schließt sich an,<br />
weil deren Zwiebeln unbedingt im<br />
August gesetzt werden müssen,<br />
denn sie sollen noch in diesem Herbst<br />
überwinternde Blattrosetten bilden.<br />
Nur dann blühen sie im nächsten<br />
Sommer gut. Auch Steppenlilie, Junkerlilie<br />
und Affodill sind jetzt dran.<br />
Im Juni/Juli gesäte Zweijahrsblumen<br />
pikiert oder pflanzt man auf ein<br />
Anzuchtbeet oder nun direkt an Ort<br />
und Stelle, je nach Entwicklungsstand.<br />
Ab Mitte August beginnt die<br />
Pflanzzeit von immergrünen Gehöl-<br />
Gärten lassen sich nicht größer machen,<br />
als sie nun mal sind, heutzutage<br />
oft ziemlich klein. Zum Ausgleich<br />
kann man Pflanzen kleiner<br />
machen, zum Beispiel Obstbäume.<br />
MannehmenichteinenApfelhochstamm,sondernniedrigeBaumformen<br />
wie Spindelbusch oder deren<br />
Extrem: Säulenbäume.<br />
Spindelbüsche sind heute die bevorzugten<br />
Obstbäume im Garten,<br />
weil sie wenig Platz beanspruchen<br />
und schon bald nach der Pflanzung<br />
tragen, oft schon im Jahr darauf. Allerdings<br />
sind solche Bäume grundsätzlich<br />
auf optimale Umweltverhältnisse<br />
und intensive Pflege angewiesen.<br />
Die Kombination von schwach<br />
wachsender Unterlage und anspruchsvoller<br />
Edelsorte schafft höchst<br />
wählerische Pflanzen. Sie verlangen<br />
guten, humus- und nährstoffreichen,<br />
genügend wasserhaltigen, offenen<br />
Boden, sind ferner angewiesen auf<br />
reichlich Licht, Luft und Sonne, genügend<br />
Platz sowie beste Pflege mit<br />
sachgemäßem Schnitt und notwendigem<br />
Schutz vor Schädlingen und<br />
Krankheiten. Wegen des schwach<br />
Der Ziergarten im August<br />
Der Garten macht keine Ferien<br />
zen, doch nur, falls es nicht zu warm<br />
und trocken ist. Das gilt übrigens<br />
auch für vorgesehene Pflanzungen<br />
von frühjahrsblühenden Stauden.<br />
Man tut den Pflanzen und auch sich<br />
selbst keinen Gefallen, wenn man das<br />
bei Hitze und Trockenheit in Angriff<br />
nimmt. Geschnitten werden gegen<br />
Ende August zum zweiten Mal streng<br />
gezogene Laubholzhecken. Rhododendren<br />
und Azaleen können durch<br />
Stecklinge vermehrt werden. Material<br />
dazu liefern genügend ausgereifte<br />
Spitzen mittelstarker Triebe ohne<br />
Blütenknospenansatz. Sollen Heidekraut-<br />
und Schneeheidesorten so vermehrt<br />
werden, braucht man im Gegensatz<br />
dazu junge, eben härtliche<br />
Triebspitzen. Alle Anzuchten, auch<br />
die aus den vorhergehenden Monaten,<br />
müssen aufmerksam gepflegt<br />
werden. Man sorgt in diesen Wochen<br />
dafür, dass der Garten ansehnlich<br />
bleibt. Man hält die Erde zwischen<br />
Stauden, Rosen, Einjahrsblumen und<br />
Platzsparender Obstanbau<br />
Äpfel von der Säule<br />
ausgebildeten Wurzelsystems brauchen<br />
die kleinen Bäume zeitlebens<br />
stützende Pfähle. Ein Spindelbusch<br />
hat einen durchgehenden Haupttrieb,<br />
von dem die Seitenzweige<br />
abgehen, eine<br />
Spindel bildend. Gewöhnlich<br />
werden zweijährige<br />
Exemplare gepflanzt.<br />
Im Angebot sind außerdem<br />
einjährige Veredlungen<br />
oder schlanke<br />
Spindeln, die, drückt<br />
man es einmal salopp<br />
aus, nichts sind als unver-<br />
zweigte Stecken. Versierte<br />
Gartenbesitzer schätzen<br />
sie, weil sie billiger<br />
sind als zweijährige Veredlungen,<br />
sehr gut anwachsen<br />
und man sie so<br />
ziehen kann, wie man<br />
will, also zu üblichen<br />
Spindelbüschen oder zu<br />
Säulenbäumen. Diese erfreuen sich<br />
zunehmender Beliebtheit, weil sie in<br />
allerkleinste Gärten passen und außerdem<br />
fruchtbehangen ausgesprochen<br />
hübsch aussehen. Mit dem Kauf<br />
dergleichen frei von Unkraut und locker,<br />
nutzt den Morgengang durch<br />
den Garten, um das jeweils Verblühte<br />
wegzuschneiden, hohe Stauden, die<br />
sonst umfallen würden, zu stützen.<br />
Manch reich blühende Pflanze<br />
braucht bei Trockenheit Wasser, so<br />
Phlox, Sonnenbraut und dergleichen.<br />
Der Rasen wird turnusgemäß geschnitten,<br />
bei Trockenheit weniger<br />
kurz. Viele bunte Sträuße bringen die<br />
Blütenfülle des sommerlichen Gartens<br />
auch ins Haus. Damit dieses<br />
selbst noch im Winter davon profitiert,<br />
sammelt man Blüten, die sich für<br />
Trockengestecke eignen. Das Sammeln<br />
geht weiter, denn unter anderem<br />
lässt sich eine Reihe Einjahrsblumen<br />
gut durch Samen vermehren.<br />
Das gilt beispielsweise für Kapuzinerkresse,<br />
Schlafmützchen, Ringelblumen,<br />
Sonnenblumen, Jungfer im<br />
Grünen, Schleifenblumen und Islandmohn.<br />
Etliche davon samen sich sogar<br />
selbst aus. Ilse Jaehner<br />
eines solchen Säulenbaumes ist es jedoch<br />
nicht getan. Soll er weiter jedes<br />
Jahr gut fruchten, muss entsprechend<br />
geschnitten werden, damit nah am<br />
Stamm weiter Blüten<br />
und Früchte entstehen.<br />
Dazu wird die einjährige<br />
Stammverlängerung<br />
nicht geschnitten. An<br />
den zweijährigen Seitentrieben<br />
werden die<br />
einjährigen Spitzen entfernt<br />
und die dreijährigen<br />
Triebe auf Zapfen<br />
geschnitten, sodass sich<br />
aus den hier vorhande-<br />
nen Triebknospen<br />
neue, junge Triebe entwickeln.<br />
Stehen Säulenbäume<br />
nicht in gewachsener<br />
Erde, sondern in<br />
Kübeln, muss die Pflege,<br />
vor allen Dingen<br />
Wasser- und Nährstoffversorgung,<br />
besonders<br />
aufmerksam sein. Im Winter sind sie<br />
so unterzubringen, dass das Substrat<br />
im Gefäß nicht gefriert, allgemein<br />
hell und kühl bei wenig über 0˚C.<br />
Ilse Jaehner<br />
Ein mit Äpfeln reich bestückter<br />
Säulenbaum<br />
wirkt recht dekorativ,<br />
braucht unbedingt aufmerksame<br />
Pflege und<br />
sachgemäßen Schnitt.<br />
Foto: Ilse Jaehner<br />
Schmucklilien<br />
Richtiger Schnitt<br />
Schmucklilien (Agapanthus) gehören<br />
nach wie vor zu den beliebtesten<br />
Kübelpflanzen. Sie<br />
sind pflegeleicht und werden<br />
kaum von Schädlingen befallen.<br />
Doch wie sieht die optimale Pflege<br />
für diese Kübelblumen aus?<br />
Junge Schmucklilien werden jedes<br />
Jahr am besten im Frühjahr<br />
Die Agapanthussorte ,Charlotte’<br />
blüht besonders üppig. Empfehlenswert<br />
ist das regelmäßige Entfernen<br />
der Samenstände.<br />
Foto: Angelika Laumann<br />
umgetopft. Ältere wollen möglichst<br />
ungestört wachsen können<br />
und dürfen viele Jahre im gleichen<br />
Topf bleiben. Erst wenn die<br />
Wurzeln aus dem Topf wachsen,<br />
ist die Zeit zum Umtopfen gekommen.<br />
Der beste Zeitpunkt ist<br />
das Frühjahr.Von April bis August<br />
die Pflanze reichlich gießen und<br />
mit Nährstoffen versorgen. Das<br />
überschüssige Wasser sollte immer<br />
ablaufen können, Staunässe<br />
ist unbedingt zu vermeiden. Zum<br />
Düngen eignet sich ein Volldünger<br />
für Blühpflanzen. Ideal sind<br />
Langzeitdünger, die über viele<br />
Wochen die Nährstoffe gleichmäßig<br />
abgeben. Als Sonnenkinder<br />
wollen sie möglichst sonnig<br />
stehen. Sie vertragen auch halbschattige<br />
Standorte, dann wachsen<br />
die Blüten aber schräg zum<br />
Licht und hängen gerne über.<br />
Verblühtes wird regelmäßig samt<br />
Stängel komplett entfernt. Im<br />
Winter braucht der Agapanthus<br />
für acht bis zehn Wochen Ruhe,<br />
er sollte hell und kühl stehen (0<br />
bis 7°C). Höhere Temperaturen<br />
wirken sich negativ auf die Blütenbildung<br />
aus. Während dieser<br />
Ruhephase verbraucht die Pflanze<br />
kaum Wasser. Die wintergrünen<br />
Sorten vertragen keinen<br />
Frost, nur die laubeinziehenden<br />
Sorten mit den schmalen Blättern<br />
überstehen Minusgrade.<br />
Angelika Laumann<br />
73
74 Garten BAUERNBLATT l 6. August 2011 ■<br />
Groß ist der Schreck der Gärtner,<br />
falls jetzt im Sommer die Früchte ihrer<br />
Zwetschen völlig ungewohnte<br />
Formen und Farben annehmen.<br />
Meistens entwickeln sie sich besonders<br />
schnell, sind flach, lang gestreckt<br />
und etwas gekrümmt, die<br />
Oberhaut ist zuerst weiß und runzelig<br />
und später bräunlich gefärbt.<br />
Schneidet man die Früchte durch,<br />
stellt man fest, dass sie keinen Stein<br />
enthalten. Dies ist kein vielleicht vermuteter<br />
umweltbedingter Schaden,<br />
sondern eine pilzliche Erkrankung,<br />
die Narren- oder Taschenkrankheit<br />
der Zwetsche, die in den vergangenen<br />
Jahren vermehrt aufgetreten<br />
ist. Ihren Namen hat diese Krankheit<br />
wegen der eigenartig verformten<br />
Früchte bekommen. Im Verlauf bildet<br />
sich auf diesen ein weißer,mehlartiger<br />
Belag, und die Früchte<br />
schrumpfen und trocknen ein.<br />
Infiziert mit dieser Krankheit werden<br />
die Bäume bereits kurz vor und<br />
während der Blüte. Eine Gefahr besteht<br />
auch nur bei niederschlagsreichem<br />
Wetter zu dieser Zeit, da die<br />
Blüten nur dann von den Pilzsporen<br />
infiziert werden können; bei einem<br />
starken Befall sind oft bis zu 80 %<br />
der Früchte betroffen. Herrscht jedoch<br />
trockenes Wetter während der<br />
Blüte, ist keine Ansteckung zu erwarten.<br />
ZIERGARTEN<br />
Nematoden gegen<br />
Dickmaulrüssler<br />
Gegen die Larven des Dickmaulrüsselkäfers<br />
lassen sich jetzt Nematoden<br />
(Fadenwürmer) ausbringen.<br />
Es gibt sie als Bestellsets<br />
im Handel zu kaufen. Diese<br />
Fadenwürmer werden in einem<br />
Pulver geliefert, das in Wasser<br />
aufgelöst und über den Boden<br />
gegossen werden kann.<br />
Bartiris teilen<br />
Jetzt dürfen die Horste der Irispflanzen<br />
aufgenommen und<br />
geteilt werden. Besonders<br />
wenn sie von innen her kahl<br />
werden, ist so eine Verjüngungskur<br />
sinnvoll. Mit einer<br />
Grabegabel die Pflanzen lockern<br />
und aufnehmen. Geteilt<br />
werden sie am besten mit den<br />
Händen. Angelika Laumann<br />
Narren- oder Taschenkrankheit<br />
Wenn die Zwetschen närrisch werden<br />
Flach verformte Früchte von Zwetschen mit weißer bis brauner Farbe und ohne<br />
Kern sind die Folge einer pilzlichen Infektion. Foto: N&G<br />
Da keine direkten Mittel im biologischen<br />
Pflanzenschutz zur Verfügung<br />
stehen, kommt der Vorbeugung<br />
eine große Bedeutung zu.<br />
Soweit möglich, kann man alle infizierten<br />
Früchte bereits am Baum<br />
absammeln. Wichtig ist es, spätestens<br />
alle Früchte einzusammeln,<br />
wenn sie herabgefallen sind und sie<br />
anschließend aus dem Gartenbereich<br />
zu entfernen, da von ihnen<br />
sonst im nächsten Jahr eine erneute<br />
Infektion ausgehen kann. Im Herbst<br />
ist gründlich darauf zu achten, dass<br />
keine mumifizierten Früchte am<br />
Baum verbleiben.<br />
Ein Schatten spendender Baum<br />
am Sitzplatz sorgt an heißen Tagen<br />
für eine angenehme Kühle. Doch<br />
nicht jeder Baum ist gleich gut geeignet:<br />
So locken Linden gerne Blattläuse<br />
an, die ihre klebrigen Ausscheidungen<br />
auf Tische und Stühle herunterrieseln<br />
lassen.<br />
Auch die feinen Birkensamen können<br />
im Frühsommer als dichter Terrassenbelag<br />
sehr lästig sein. Flachwurzler<br />
wie Essigbaum oder Spitzahorn<br />
heben mitunter den Plattenbelag<br />
an. Zu bedenken ist auch die<br />
Schattenwirkung: Rotdorn, Eberesche,<br />
Blumenesche und Eiche werfen<br />
einen angenehm lichten Schatten.<br />
Unter Trompetenbaum und Rosskastanie<br />
sitzt man dagegen dunkler,da<br />
wegen des dichten Blätterdaches<br />
kaum Licht unter ihre Kronen gelangt.<br />
Karin Stern<br />
Weitere vorbeugende Maßnahmen<br />
sind der regelmäßige und fachgerechte<br />
Schnitt sowie die Anlage<br />
einer Baumscheibe, die ständig mit<br />
Grasschnitt oder Laub dünn gemulcht<br />
wird. Die Regenwürmer können<br />
dann bis in den Winter hinein<br />
infiziertes Material einziehen und<br />
auffressen und beseitigen so auf natürliche<br />
Weise die Pilzsporen.<br />
Mit einem regelmäßigen Schnitt<br />
wird ein lockerer Aufbau der Krone<br />
angestrebt, der eine gleichmäßige<br />
Besonnung sowie eine gute Belüftung<br />
ermöglicht und infolgedessen<br />
eine rasche Trocknung nach Regen-<br />
Unterm Blätterdach<br />
Lebendiger Sonnenschirm<br />
fällen fördert. Grundsätzlich kann<br />
ein Schnitt sogar jetzt nach dem Absammeln<br />
der infizierten Früchte vorgenommen<br />
werden, da die Wundheilung<br />
vor dem Herbst noch kräftig<br />
einsetzt. Beim Sommerschnitt entfernt<br />
man zuerst altes, beschattetes<br />
Fruchtholz und dann die Konkurrenztriebe<br />
an den Leitästen und an<br />
der Mitte, da es unerwünscht ist,<br />
dass sich diese Zweige länger als die<br />
Leittriebe entwickeln. Wenn die<br />
Konkurrenztriebe noch nicht länger<br />
als 20 cm sind, lassen sich die Spitzen<br />
einfach mit Daumen und Zeigefinger<br />
ausknipsen, wodurch das Wachstum<br />
bereits gestoppt wird. Ferner ist<br />
alles zu dicht stehende, nach innen<br />
wachsende Holz ebenso wie von<br />
Krankheiten befallene Triebe auf<br />
Astring einzukürzen.<br />
Dieser Auslichtungsschnitt im<br />
Sommer lässt gerade für Hobbygärtner<br />
eine bessere Beurteilung der zu<br />
entfernenden Äste zu, da ein zu<br />
dichter Stand der Zweige jetzt besser<br />
zu erkennen ist als im unbelaubten<br />
Zustand.<br />
Bei einer Neuanpflanzung von<br />
Zwetschen sind Sorten zu wählen,<br />
die gegen diese Krankheit eine höhere<br />
Widerstandsfähigkeit aufweisen<br />
als die „Hauszwetsche“, von der<br />
bekannt ist, dass sie besonders in befallsbedrohten<br />
Lagen regelmäßig<br />
befallen wird. N&G<br />
Ein natürlicher Schattenplatz tut der Seele gut. Foto: Damaris/pixelio.de
■ BAUERNBLATT l 6. August 2011 Garten<br />
Saftige,duftendeBirnenvomeigenen<br />
Baum –diese Vision verwandelt<br />
sich innerhalb weniger Jahre<br />
in Wirklichkeit, wenn die geeigneteSorte<br />
und die richtige Baumform<br />
gepflanzt werden.<br />
Birnen brauchen einen nährstoffreichen,<br />
warmen Boden und fühlen<br />
sich in einer geschützten, sonnigen<br />
Lage wohl. Ein Teil der Wurzeln<br />
bleibt flach unter der Erdoberfläche,<br />
der andere Teil streckt sich in<br />
die tieferen Bodenschichten. Treffen<br />
sie dort auf einen hohen Grundwasserspiegel,<br />
reagieren sie empfindlich.<br />
Die in der Tabelle vorgestellten<br />
Birnensorten sind selbstunfruchtbar,<br />
brauchen also für eine<br />
reiche Ernte im Garten oder in der<br />
Nachbarschaft einen Pollenspender.<br />
Sollte sich hier keiner finden,<br />
pfropft man den Zweig eines geeigneten<br />
Pollenspenders in die Krone.<br />
Baumschulen bieten Spindel- beziehungsweise<br />
Buschbäume, Halbund<br />
Hochstämme an. Letztere<br />
wachsen zu schönen, stattlichen<br />
Bäumen heran. Für kältere Lagen<br />
empfiehlt sich die Pflanzung eines<br />
robusten Hochstammes, Buschbäume<br />
bringen nur in warmen Lagen<br />
oder an geschützten Stellen wirklich<br />
zufriedenstellende Ernten hervor.<br />
Für einen guten Start sorgt die<br />
ausreichend große Pflanzgrube: 40<br />
bis 60 cm tief, der Durchmesser beträgt<br />
etwa einen Meter. Es empfiehlt<br />
sich, die Wurzeln vor der<br />
Pflanzung ausreichend zu wässern<br />
Bewährte Birnensorten<br />
Sorte<br />
Frühe von Trevoux<br />
Clapps Liebling<br />
Williams Christ<br />
Gute Graue<br />
Gute Luise<br />
Geschmack<br />
saftiges, würziges<br />
Fruchtfleisch<br />
fein aromatisch, sehr saftig<br />
schmelzend weiches, saftiges<br />
Fleisch mit Muskataroma<br />
wohlschmeckendes Fruchtfleisch,<br />
starker Duft<br />
sehr aromatisch und saftig<br />
Gellerts Butterbirne schmelzend weiches, süß-saftiges<br />
Fruchtfleisch<br />
Conference/<br />
Konferenzbirne<br />
Alexander Lucas<br />
Köstliche von<br />
Charneux<br />
Madame Verté<br />
saftiges Fruchtfleisch mit leichter<br />
Säure<br />
saftiges, etwas grob gekörntes<br />
Fruchtfleisch<br />
schmelzend-saftiges Fruchtfleisch<br />
feines, leicht zimtartiges Aroma<br />
und etwas zurückzuschneiden. Ein<br />
Stützpfahl oder ein Stützgerüst aus<br />
drei Stangen bei Hochstämmen hält<br />
den Baum in den ersten Jahren<br />
auch bei Wind fest im Boden verankert.<br />
Eine Mulchdecke auf der<br />
Baumscheibe schützt die Wurzeln<br />
im Winter vor Frost. Wegen der Verletzungsgefahr<br />
an den flachen<br />
Wurzeln ist auf eine Bodenbearbeitung<br />
in diesem Bereich zu verzichten.<br />
Guter Start für reiche Ernte<br />
Lust auf Birne?<br />
Die ‚Wilde Eierbirne’ bringt eher kleine, dafür aber umso mehr Früchte<br />
hervor,die sich sehr gut zum Einmachen eignen. Fotos: Karin Stern<br />
Erntezeit<br />
August<br />
Mitte August<br />
Ende August<br />
Anfang September<br />
September<br />
Die in der Tabelle aufgeführten<br />
Sorten haben sich schon lange bewährt.<br />
Sie zeichnen sich durch ein<br />
besonders aromatisches Fruchtfleisch<br />
aus, sind robust und brauchen<br />
außer dem üblichen Obstbaumschnitt<br />
keine Pflege. Im Prinzip lässt<br />
sich jede gewünschte Sorte auf eine<br />
Unterlage (Buschbaum, Halb- oder<br />
Hochstamm) veredeln. Allerdings<br />
hat es keinen Sinn, eine stark wüchsige<br />
Sorte als Buschbaum zu pflan-<br />
lagerbar<br />
bis Anfang Oktober<br />
bis Ende September<br />
bis Mitte Oktober<br />
nur kurz lagerfähig<br />
bis Ende Oktober<br />
Wärme liebende Birnensorten fühlen sich<br />
an einem geschützten Spalier sehr wohl.<br />
zen –die schwache Unterlage könnte<br />
die Krone nicht ausreichend ernähren.<br />
Die Baumschule kennt die<br />
örtlichen klimatischen Bedingungen<br />
und empfiehlt die richtige Unterlage<br />
für den gewünschten Standort unter<br />
Berücksichtigung der Bodenverhältnisse.<br />
Die Auswahl der Sorte bleibt<br />
reine Geschmackssache und hängt<br />
außerdem vom gewünschten Verwendungszweck<br />
der Ernte ab.<br />
Karin Stern<br />
Eigenschaften<br />
robust, reicher und regelmäßiger Ertrag, guter Pollenspender,<br />
auch für kältere Lagen<br />
stark wüchsig, nicht so empfindlich bei Kälte und Nässe,<br />
guter Pollenspender<br />
sehr früher und regelmäßiger Ertrag, etwas schorfanfällig,<br />
gut zum Einmachen, guter Pollenspender<br />
unkompliziert und robust, guter Pollenspender,<br />
Früchte als Dörrobst geeignet<br />
empfindliche Sorten nur für günstige Lagen geeignet,<br />
reicher Ertrag, guter Pollenspender<br />
Mitte September bis Ende Oktober stark wüchsig, schorfanfällig, guter Pollenspender<br />
Mitte September bis<br />
Anfang Oktober<br />
Mitte September bis<br />
Mitte Oktober<br />
Mitte September bis<br />
Anfang Oktober<br />
Ende Oktober<br />
bis Ende November<br />
bis Ende Dezember<br />
bis Mitte November<br />
bis Anfang Februar,<br />
genussreif ab Ende November<br />
robust, trägt früh und reich, anspruchslos,<br />
guter Pollenspender<br />
früh einsetzender, regelmäßiger Ertrag,<br />
für geschützte, sonnige Standorte (Mauerwand),<br />
schlechter Pollenspender<br />
regelmäßige, reiche Ernte auf feuchtem,<br />
nährstoffreichem Boden, guter Pollenspender<br />
anspruchslos, für geschützte Plätze in kälteren Lagen,<br />
reicher Ertrag, gut als Wandspalier, guter Pollenspender<br />
75
76 Garten BAUERNBLATT l 6. August 2011 ■<br />
Im August kann man ernten nach<br />
Herzenslust. Im Obstgarten geht es<br />
besonders hoch her mit der Ernte<br />
von Äpfeln, Birnen, Pfirsichen, Pflaumen,<br />
Sauerkirschen, immer noch von<br />
Johannisbeeren, Himbeeren. Dazu<br />
kommen Brombeeren und Blaubeeren.<br />
Öfter tragende Sorten verlängern<br />
die Erdbeersaison.<br />
Frühe und mittelfrühe Apfel- und<br />
Birnensorten sind termingerecht zu<br />
ernten, frühe Sorten zügig zu verbrauchen,<br />
mittelfrühe sachgerecht<br />
zu lagern, das heißt kühl und luftig.<br />
Was nicht gleich frisch konsumiert<br />
wird –die beste Methode des Haltbarmachens<br />
–, wird für späteren<br />
Verzehr konserviert, zurzeit als Saft,<br />
Gelee, Marmelade, Kompott oder<br />
sonstige Köstlichkeiten.<br />
Die Anlage eines neuen Erdbeerbeetes<br />
nimmt man sich schon für<br />
Anfang August vor, damit es im<br />
nächsten Jahr schon einen guten Ertrag<br />
gibt. Ableger von eigenen Erdbeeren<br />
eignen sich meist weniger<br />
zum Nachziehen als solche aus anerkannten<br />
Vermehrungsbetrieben.<br />
TIPPS<br />
Lauch anhäufeln<br />
Wer einen besonders langen weißen<br />
Schaft beim Lauch erhalten<br />
möchte, der sollte an den Stängeln<br />
unten nach und nach Erde<br />
anhäufeln. Durch die Verdunkelung<br />
der Triebe bildet sich weniger<br />
Blattgrün, was den Lauch milder<br />
schmecken lässt.<br />
Tomaten nicht kappen<br />
Tomatenpflanzen sollten oben<br />
nicht gekürzt werden. Das Abschneiden<br />
der Spitze wirkt sich ungünstig<br />
auf Wachstum und Entwicklung<br />
der Früchte aus. Braune<br />
Blätter unten werden entfernt.<br />
Zwiebeln ernten<br />
Sobald das Laub der Zwiebeln vollständig<br />
braun und von allein abgeknickt<br />
ist, sind Zwiebeln erntereif.<br />
Am besten werden sie mit einer<br />
Grabegabel im Boden gelockert<br />
und vorsichtig aufgenommen.<br />
Winterzwiebeln säen<br />
Für die Aussaat von Winterzwiebeln<br />
eignen sich nur Wintersorten.<br />
Der beste Zeitraum für die Aussaat<br />
ist Mitte August. Da es im Winter<br />
zu Ausfällen kommen kann, darf<br />
Der Nutzgarten im August<br />
Erntezeit jetzt überall<br />
Am besten sucht man einen solchen<br />
Betrieb auf, kauft dort die Setzlinge<br />
und pflanzt sofort. Stehende Erdbeeren<br />
sind nach der Ernte, zeitgleich<br />
öfter tragende in der Pause<br />
nach dem ersten Ernteschub zu düngen<br />
mit 30 bis 40 g/m² Volldünger.<br />
Die Erde zwischen den Pflanzen lockern,<br />
dann streuen, danach gründlich<br />
wässern.<br />
Abgeerntete Sauerkirsch- und<br />
Pfirsichbüsche lichtet man aus, desgleichen<br />
abgeerntete Johannis- und<br />
Stachelbeersträucher. Bei Brombeeren<br />
sind die Geize in den Blattachseln<br />
auf ein Blatt zu kürzen, ähnlich<br />
die Geize beim Weinspalier, und<br />
dort auch die Triebe über den<br />
Fruchtansätzen auf zwei bis drei<br />
Blatt. An schwach wüchsigen Apfelund<br />
Birnbäumen erfolgt Grünschnitt.<br />
Zu steil stehende Triebe können<br />
heruntergebunden oder abgespreizt<br />
werden.<br />
Terminarbeiten im Gemüsegarten<br />
sind die Saat von Mairüben und<br />
Speiserüben Anfang August, von<br />
Blattstielgemüse Mitte August.<br />
etwas dichter gesät werden, ungefähr<br />
alle 2cmein Korn. Erntereif<br />
sind sie im Juni/Juli.<br />
„Mehl“ auf Apfelbaumblättern<br />
Viele Pflanzen werden von Mehltaupilzen<br />
befallen. Besonders an<br />
Apfelbäumen lassen sich die befallenen<br />
Triebe jetzt recht eindeu-<br />
Der Echte Mehltau lässt sich leicht<br />
am weißen, abwischbaren Belag erkennen.<br />
Foto und Text: Angelika Laumann<br />
Feldsalat sät man zwischen dem 5.<br />
und 10. August für Herbsternte, Chinakohl<br />
in den ersten Augusttagen,<br />
Überwinterungszwiebeln zwischen<br />
dem 15. und 20. des Monats, Spinat<br />
zur Frühjahrsernte ab Mitte August,<br />
Radieschen in Folge den ganzen August.<br />
Für die Ernte noch im Herbst<br />
pflanzt man gut entwickelte Kopfsalat-<br />
und Kohlrabisetzlinge, Endivien<br />
schon Anfang August. Alle Saaten<br />
und Pflanzungen sind bei sommerlicher<br />
Trockenheit ausreichend<br />
zu wässern, damit sie rasch in Gang<br />
kommen. Auch sonst ist ausreichendes<br />
Wässern wichtig. Nichts steigert<br />
den Erfolg einer Kultur so überzeugend<br />
wie diese Maßnahme, wenn<br />
zugleich die Nährstoffversorgung<br />
stimmt. Kräuter für den Wintervorrat<br />
werden getrocknet, portionsweise<br />
eingefroren, in Essig oder Öl<br />
eingelegt. Jeden Tagunterstützt eine<br />
Gemüseart aus dem eigenen Garten,<br />
entweder roh oder leicht gedünstet<br />
angerichtet, eine gesunde<br />
Lebensweise. Ilse Jaehner<br />
tig am mehlartigen, weißen Belag<br />
erkennen. Sie sollten sofort herausgeschnitten<br />
und entsorgt<br />
werden. Der Echte Mehltau ist ein<br />
sogenannter „Schönwetter-Pilz“.<br />
Er vermehrt sich sehr stark bei intensiver<br />
Sonneneinstrahlung und<br />
hohen Temperaturen am Tag. Die<br />
nachts entstehende Taufeuchtigkeit<br />
auf den Blättern reicht dem<br />
Pilz zur Infektion aus. Es entsteht<br />
auf den Blättern der sogenannte<br />
Mehltau, ein weißer Belag, der<br />
sich abwischen lässt. Da der Pilz<br />
aber eigentlich im Inneren der<br />
Blätter sitzt, hilft nur ein konsequentes<br />
Entfernen der befallenen<br />
Triebe. Die Sporen überwintern an<br />
den Trieben und jungen Blattknospen<br />
der befallenen Äste. Um<br />
eine Neuinfektion zu vermeiden,<br />
sollten befallene Astspitzen regelmäßig<br />
kontrolliert und bei Befall<br />
sofort entfernt werden.<br />
Sommersorten säen<br />
VomSpinat gibt es Sommersorten,<br />
die sich jetzt aussäen lassen. Sie<br />
sind wüchsig und besonders<br />
schossfest. Im Herbst werden sie<br />
geerntet. Sehr leichte und sehr<br />
schwere Böden mit Verdichtung<br />
sind für Spinat eher ungeeignet.<br />
Lagerung vorbereiten<br />
Äpfel lieben`s luftig<br />
Wo sollen die Äpfel bleiben, die<br />
im August, September, Oktober geerntet<br />
werden? Abgesehen von vollkommen<br />
dunklen, schlecht zu lüftenden<br />
oder zu warmen Kellern sind<br />
Keller an sich für den genannten<br />
Zweck brauchbar.<br />
Temperaturschwankungen, auf<br />
die Äpfel empfindlich reagieren, hal-<br />
Der meistgefürchtete Verderbniserreger<br />
bei Lagerung von Obst und Gemüse<br />
ist der Schimmelpilz Botrytis cinerea,<br />
auch Graufäule genannt.<br />
Foto: landpixel<br />
ten sich in Grenzen, gedämpftes<br />
Licht sorgt dafür, dass Atmung und<br />
Reifeprozess der Früchte langsam<br />
verlaufen, grundsätzlich niedrige<br />
Temperaturen tragen ihrerseits zur<br />
langen Haltbarkeit bei. Die erstrebenswerte<br />
Temperatur liegt zwischen<br />
2und 5°C, verbunden mit<br />
möglichst 85 %relativer Luftfeuchtigkeit.<br />
Ein Thermometer zur Temperaturkontrolle<br />
muss immer, ein<br />
Hygrometer zur Kontrolle der Luftfeuchtigkeit<br />
sollte vorhanden sein.<br />
An warmen Spätsommertagen gepflückte<br />
Äpfel lässt man einige Tage<br />
draußen unter Regenschutz abschwitzen,<br />
bevor man sie in den Keller<br />
bringt.<br />
Viel frische Luft ist bei Obstlagerung<br />
sehr wichtig, damit sich keine<br />
Muffigkeit einstellt. Darum bringt<br />
man die Früchte möglichst in einfacher<br />
Lage auf Lattenregalen unter,<br />
deren Fächer jeweils 30 cm Abstand<br />
haben. Als Ersatz für nicht oder nicht<br />
ausreichend vorhandene Regale dienen<br />
Obststeigen oder -horden, die<br />
übereinandergestapelt werden. Solange<br />
es nicht friert, wird regelmäßig<br />
und kräftig gelüftet. An frostigen<br />
Tagen öffnet man das Fenster<br />
nur, falls die Temperatur effektiv zu<br />
hoch ist. Ilse Jaehner