Technologie öffneT MärkTe: Aufstieg eines chilenischen - Bystronic

notfall- und rettungsdienste müssen nämlich immer
kompakter und vielseitiger gebaut werden.
seine produkte sind heute gefragter denn je: von
hph modifizierte fahrzeuge kommen an den abgelegensten
orten und krisenherden rund um den
globus zum Einsatz, vom verschneiten hochland
in afghanistan bis zum dschungel von osttimor.
lims Begeisterung für seine produkte hat die zeit
überdauert. sie äußert sich in zahlreichen Erklärungen,
in denen er die fahrzeuge wie Äpfel schält,
das heißt, er beginnt bei der außenhülle. diese
müsse einiges aushalten, maschinengewehrfeuer
beispielsweise. also verwende man dort armierten
stahl, der rund 25 bis 50 millimeter dick ist. die verarbeitung
solcher materialien sei nicht ohne. Brennschneiden
zum Beispiel würde die struktur des materials
und damit seine Eigenschaften verändern,
insbesondere an den schnittkanten. «daraus ergeben
sich schwachstellen, die im Ernstfall für die personen
im fahrzeug tödlich sein können», erklärt lim.
Bei dickem aluminium, das zur herstellung leichter
Träger oder von armen für hebekräne verwendet
wird, treten ähnliche probleme auf. auch das stanzen
sei keine option, weil, wie lim sagt, «das metall
zu dick ist und der druck das aluminium in jedem
fall verbiegen würde». so bleibt das sägen,
wobei die Blätter bei armiertem stahl einiges aushalten
müssen. solche maschinen einzurichten aber
dauert. und wegen der entstehenden hitze darf
nur sehr langsam geschnitten werden. Erschwerend
kommt hinzu, dass für die Bearbeitung großformatiger
Tafeln auch großformatige maschinen
benötigt werden.
«all diese probleme löst die Byjet für uns», erklärt
lim mit einem breiten lächeln. denn beim abrasiven
Wasserstrahlschneiden wird das material
schnell, kalt und präzise durchtrennt. «das ist wie
beim sandstrahlen, aber viel feiner. komplexe Teile
lassen sich damit einfach und mit einem sehr viel
geringeren materialverbrauch zuschneiden», fügt
er hinzu. «und auch die größe der platte stellt kein
problem dar, weil sich der schneidkopf an jedem
punkt über dem schneidtisch positionieren lässt.»
selbst im falle von metallen, die hart genug sind,
um kugeln und granatsplitter abzuwehren, stellen
abrasive, die mit Wasser transportiert werden, eine
elegante schneidalternative dar. Wie bei heutigen
friedenssichernden missionen gilt auch hier: die
scheinbar vertracktesten probleme lassen sich mit
kühlem kopf besser und mit weniger kollateralschäden
lösen, als wenn man «schweres geschütz» auffährt.
Bei jedem Wetter für jedes gelände
neben dem militär gibt es auch zivile abnehmer
mobiler Einsatzzentralen, die polizei zum Beispiel
oder rettungsdienste. aber auch firmen, die Energieträger
fördern, oder Bauunternehmen müssen in
der globalisierten Wirtschaft je länger, je mehr
bereit sein, ihre Betriebseinrichtungen in den unwirtlichsten
umgebungen aufzustellen, sei’s in der
Wüste oder in permafrostgebieten.
BystronicWorld 1/2012
und hier kommt hph ins spiel. «unsere kernkompetenz
sind konstruktion und Bau einer maßgeschneiderten
kabine, die wir dann auf einen lastwagen
oder ein geländegängiges fahrzeug montieren
und die als Einsatzzentrale dient», erklärt lim.
«diese kabinen werden an ihren Bestimmungsort
transportiert und lassen sich dort zu sitzungsräumen
oder unterkünften erweitern, indem man ihre
Teile wie die schubladen einer kommode herauszieht.»
«zu Beginn haben wir für kommunikationsnetze
elektronische komponenten hergestellt, die besser
waren als die der konkurrenz», schildert lim die
anfänge seines unternehmens. «später wollten die
kunden, dass wir diese separaten ausrüstungsteile
in ein gehäuse montieren und millimetergenau in
einen aufbau integrieren.» zur gleichen zeit hätten
halbleiterhersteller gehäuse sowohl für ihre computerracks
als auch für die maschinen benötigt,
mit denen sie in den reinräumen computerchips
produzieren. «rettungsdienste wiederum benötigen
immer mehr lebensrettende Elektronik in ihren ambulanzfahrzeugen.
kurzum, wo immer enge platzverhältnisse
herrschen, eröffnen sich uns marktchancen»,
so lim.
seine anfänglich nur garagengroße Elektrowerkstatt
musste lim schon früh aufgeben, denn maschinen
für die fertigung der gehäuse fanden dort
keinen platz. so zog er im Jahr 2000 mit seinem
unternehmen in den stadtteil Woodlands, ein riesiges
industriegebiet im norden singapurs. dort
gönnte er sich vermeintliche hightech, nämlich eine
stanz-laser-kombi. aber: «der laserschneider erwies
sich als unzuverlässig und war immer wieder
defekt, was die auslieferung der Bestellungen verzögerte»,
erinnert er sich. «Befreundete ingenieure
rieten mir in der situation zu Bystronic.»
Am Anfang steht die Idee. Gut ausgebildete Ingenieure setzen sie mit Hilfe
von moderner Soft- und Hardware in die Praxis um.
hPh singapur
« Unsere
Kernkompetenz
sind
das Design
und der Bau
von maßgeschneiderten
Kabinen.»
hak poh lim
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