Pflegeleichte Flammenblume

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

■ BAUERNBLATT l 23. Juli 2011 Garten Vielseitige Rosen Die Königin der Blumen –geeignet für Garten und Balkon Wereinen Garten nutzen kann, hat eine riesige Auswahl: Rosen sind sehr vielseitige Gehölze, nicht nur wegen der vielen Blütenfarben und -formen, sondernauch wegen ihres Wuchses und ihrer Höhe. Ein Balkongärtner muss ebenfalls nicht auf Rosen verzichten, denn viele Sorten gedeihen gut in Gefäßen, wenn diese ausreichend groß sind. Töpfe für Rosen müssen allerdings recht hoch sein, denn Rosen haben lange Wurzeln. Manche verzaubern zudem mit ihrem angenehmen Duft. Kletterrosen erzeugen schnell romantische Gartenbilder, sie können Türen oder Fenster wie ein blühender Rahmen umranken oder an Torbögen emporwachsen. Die meisten Rosensorten werden jedoch wegen ihrer üppigen, dicht gefüllten Gartenfreunde, die Rosen pflanzen wollen, stehen häufig vor dem Problem, aus der fast unüberschaubaren Sortenvielfalt der zahlreichen Züchter die jeweils passende Sorte auszuwählen. Natürlich spielt die Frage, ob es sich um eine Beetrose, Edelrose, Zwergrose, Strauchrose, Kletterrose oder Wildrose handeln soll, sowie deren Blütenfarbe eine wesentliche Rolle. Daneben sind aber auch die häufig weniger bekannten Eigenschaften wie Winterhärte, Blütenreichtum, dekorative Wirkung, Duft und Widerstandsfähigkeit gegen die häufigsten Krankheiten (zum Beispiel Rosenrost, Sternrußtau, Ringfleckenkrankheit, Echter und Falscher Mehltau) wichtige Qualitätsmerkmale einer Sorte, die beim Kauf unbedingt beachtet werden sollten. Dazu können die Sortenbeschreibungen in den Katalogen der Züchter verwendet werden, die ihre Rosen kennen und daher auch wissen, was die einzelnen Sorten leisten können. Angesichts der großen oder sehr elegant und edel geformten Blüten ausgewählt. Wie bei einem Talentwettbewerb werden Rosen an verschiedenen Standorten in Deutschland miteinander verglichen. Die besten Rosen werden mit dem ADR-Siegel belohnt. Die Abkürzung ADR steht für Allgemeine Deutsche Rosenneuheitenprüfung und findet sich auf einem Etikett an jeder ausgezeichneten Rose (siehe unten stehender Artikel). Bei Rosen wird häufig von Dornen gesprochen, doch aus botanischer Sicht haben Rosen keine Dornen, sondern Stacheln. Stacheln sind Auswüchse der Rinde und lassen sich leicht vom Trieb entfernen, so wie das auch bei Rosen der Fall ist. Dornen hingegen sind fest mit dem Holz der Triebe verwachsen und können deshalb nicht ohne Das ADR-Zeichen ist ein Beleg für hohe Rosenqualität. Foto: ADR Weiteres von der Pflanze entfernt werden. Wegen seiner meist kräftigen blauen Blütenfarben, die es bei Rosen nicht gibt, ist Lavendel ein interessanter Partner für Rosen. Er gedeiht genauso wie sie am besten an sonnigen Standorten, doch er wächst in der Natur auf nährstoffarmen Böden. Aufgrund dieser Anpassung benötigt er weniger Dünger als Rosen und sollte deshalb nicht zu nah gepflanzt werden. Rosenöl wird durch Wasserdampfdestillation aus Rosenblüten gewonnen. Es ist eines der kostbarsten ätherischen Öle und wird unter anderem für hochwertige Parfums verwendet. Für ein Kilo Rosenöl werden rund 3.000 kg Rosenblüten benötigt. Rosenöl wird unter anderem in der Türkei, Marokko, der Ukraine und Bulga- Das ADR-Gütesiegel weist den Weg Sortenfülle und der nicht immer ganz griffigen Erklärungen ist es jedoch sehr mühsam, sich einen wirklichen Überblick zu verschaffen. Hier hilft das ADR-Gütesiegel weiter, das dem Verbraucher seit gut 45 Jahren den schnellen Weg zuSorten mit hoher Qualität aufweist, die in bundesweit elf unabhängigen Prüfgärten ermittelt wurden. Zu diesen Prüfgärten zählt auch der Versuchsbetrieb der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein im Gartenbauzentrum Schleswig- Holstein in Ellerhoop. ADR steht dabei für die Allgemeine Deutsche Rosenneuheitenprüfung. Im Rahmen dieser Prüfung werden neue Sorten, die von den Züchtern dazu angemeldet werden, an den Prüfstandorten für drei Jahre von unabhängigen Experten bewertet. Dabei wird bewusst auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln verzichtet, da nur so die Krankheitsresistenz der Prüfsorten ermittelt werden kann. Aus diesem Grund wird die ADR-Prüfung im Ausland auch Rosen hoher Qualität als strengste aller Rosenprüfungen bewertet. Neben der Krankheitsresistenz, die das wichtigste Qualitätskriterium darstellt, werden unter anderem auch die Winterhärte, der Blütenreichtum, die dekorative Wirkung, die Wuchsform sowie der Duft der Rosen ermittelt. Nach Ablauf der drei Prüfjahre werden die Ergebnisse aus den Prüfgärten vom Bundessortenamt in Hannover zusammengetragen und im Rahmen einer gemeinsamen Tagung diskutiert. Das begehrte ADR-Gütesiegel bekommen nur die Sorten, die ihre Qualität im Rahmen der Prüfung Rosen werden seit 2.000 Jahren als Zierpflanze gezüchtet. Foto: PdM rien produziert. In Afghanistan hat die Welthungerhilfe vor einigen Jahren ein Projekt zur Erzeugung von Rosenöl aus den Blüten der Damaszener-Rose gestartet, um den dortigen durch Kriegswirren verarmten Landwirten eine neue Lebensgrundlage zu bieten. PdM überzeugend beweisen konnten. Davon gibt es bislang immerhin 176, weitere Sorten befinden sich derzeit in der Prüfung. Die Entscheidung für eine ADR-Sorte gibt dem Verbraucher die Sicherheit, sich für eine Sorte von hoher Qualität entschieden zu haben. Weitere Informationen zum Thema gibt es direkt im Gartenbauzentrum in Ellerhoop oder auch im Internet unter www.adr-rose.de Dr. Andreas Wrede Landwirtschaftskammer Tel.: 04120-70 68-151 awrede@lksh.de Der ADR-Prüfgarten im Versuchsbetrieb der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein im Gartenbauzentrum Schleswig-Holstein in Ellerhoop. Foto: Dr.Andreas Wrede 83
84 Garten BAUERNBLATT l 23. Juli 2011 ■ Endlich sind die Kirschen reif. Manch einer, der in diesen Tagen die Kirschen aus dem eigenen Garten genießen möchte, stellt jedoch fest, dass sich nicht selten weißliche Maden in den Kirschen finden. Es handelt sich dabei um die Maden der Kirschfruchtfliege, die sich in den verganenen Jahren immer weiter nach Norden ausgebreitet hat und im letzten sowie in diesem Jahr vermehrt in Kirschen zu finden ist. Vonden Maden der Europäischen Kirschfruchtfliege (Rhagoletis cerasi) befallene Kirschen werden weich und glanzlos. Der Stein lässt sich innerhalb der Frucht leicht verschieben. Die Früchte faulen und können vorzeitig abfallen. Öffnet man die Frucht, so ist eine zirka 4mmlange, weiße Made ohne Kopf und Beine zu finden. Die Europäische Kirschfruchtfliege befällt vorwiegend mittelspäte und späte Süßkirschensorten. Es werden zum Teil aber auch Sauerkirschen befallen –eine Ausnahme bildet die Sorte ,Schattenmorelle’, die nicht befallen wird. Neben Kirschen können auch Früchte anderer Pflanzen (Nebenwirte) befallen werden. Es sind dies Heckenkirsche (Lonicera-Arten), Vogelkirsche (Prunus avium), Traubenkirsche (Prunus padus) und Schneebeere (Symphoricarpos-Arten). Seit einigen Jahren tritt in Deutschland auch die Amerikanische Kirschfruchtfliege (Rhagoletis cingulata) auf, allerdings drei bis vier Wochen später. Die Europäische Kirschfurchtfliege ist als erwachsenes Insekt 4bis 5mm groß mit glänzend schwarzem Körper. Die Augen sind groß und grün. Die Beine hingegen sind gelb. Auffällig sind die durchsichtigen Flügel mit einer dunklen Zeichnung. Das sicherste Erkennungsmerkmal ist jedoch ein gelbes, dreieckiges Schildchen zwischen den Flügeln. Der Schädling überwintert als gelbe Tönnchenpuppe in den oberen Bodenschichten. Je nach Bodentemperatur schlüpfen die Fliegen von Mitte Mai bis Ende Juni aus den im Boden befindlichen Puppen. Die Fliegen benötigen zur weiteren Entwicklung einen zirka zweiwöchigen Reifungsfraß. Dabei nehmen sie den zuckerhaltigen Saft der sogenannten extrafloralen Nektarien, das sind Nektarien außerhalb der Blüte, auf. Pflanzenschutz im Garten Die Kirschfruchtfliege macht uns die Kirschen madig Die Kirschfruchtfliege ist an dem gelbenSchildzwischendenFlügelnsowie an der dunklen Flügelzeichnung erkennbar. Nach der Paarung legen die Fliegen bei Temperaturen über 16 °C 100 bis 250 Eier einzeln in die sich von Grün nach Gelb oder Gelbrot umfärbenden Früchte ab. Die Kirschen werden in der Regel nur mit einem Ei belegt, die Markierung mit Pheromonen (Duftstoffen) verhindert eine zweite Belegung. Nach ungefähr einer Woche schlüpft die Made und frisst im Inneren der Frucht um den Stein herum. Nach weiteren drei Wochen verlässt sie die noch am Baum hängende oder bereits zu Boden gefallene Frucht und wandert in den Boden, um als Tönnchenpuppe zu überwintern. Es gibt auch Fliegenpuppen, die überliegen, das heißt dass die Fliegen erst nach zwei oder drei Jahren schlüpfen. Es tritt pro Jahr allerdings nur eine Generation auf. Beobachtungen haben gezeigt, dass warmes und sonniges Wetter im Juni und Juli zu einem stärkeren Befall mit Maden der Kirschen führt als kaltes und regnerisches Wetter. Was kann der Haus- und Kleingärtner tun, um einem Kirschfruchtfliegenbefall entgegenzuwirken? Bei einer Neuanpflanzung sollten frühe Kirschsorten bevorzugt gepflanzt werden, da diese weniger befallen werden. Der Befall mit der Kirschfruchtfliege in den folgenden Jahren kann durch das vollständige Abernten nicht nur gesunder, sondern auch befallener Früchte sowie das Auflesen herabgefallener Früchte vermindert werden. Nicht vollständig abgeerntete Bäume bilden ebenso ein Schädlingsreservoir wie befallene Nebenwirte in der Nähe. Es sollte also auf die Pflanzung von Schneebeere, Heckenkirsche und andere in der näheren Umgebung verzichtet werden. Durch das Auslegen Die sogenannten extrafloralen Nektarien der Kirschenblätter finden sich am Blattstiel und liefern Insekten zuckerhaltigen Saft. Die Made der Kirschfruchtfliege frisst sich um den Stein herum. Mit beleimten Gelbfallen können Kirschfruchtfliegen gefangen werden. Fotos: Elke Mester einer Folie oder eines engmaschigen Netzes auf dem Boden unter dem Kirschbaum können der Fliegenschlupf, aber auch die Verpuppung der Maden im Boden verhindert werden. Diese Maßnahme verspricht am ehesten Erfolg, wenn es sich um relativ isoliert stehende Kirschbäume handelt. Sind in der Nachbarschaft weitere Kirschbäume, so kann der Zuflug von Kirschfruchtfliegen zu einem Befall führen. Die wirksamste Maßnahme wäre das Einnetzen der Bäume, wobei das Netz nicht locker auf den Boden fallen darf, sondern um den Stamm zugebunden werden muss, um das Eindringen von Kirschfruchtfliegen aus dem Boden zu verhindern. Dies kann allerdings nur bei kleinkronigen Bäumen realisiert werden. In den meisten Fällen jedoch werden die Kirschbäume zu groß sein. Die Puppen im Boden können durch eine Bodenbearbeitung im Herbst unter den Bäumen gestört werden. Sie gelangen dadurch an die Bodenoberfläche und können von Vögeln gefressen werden. Besonders fleißige Puppenvertilger sind Hühner und Enten. DieVerpuppungfindetinderRegelim Boden statt. Die Kirschfruchtfliegen schlüpfen umso früher,jewärmer der Boden im Frühjahr ist. Gerade Sandboden erwärmt sich wegen seines geringeren Wasserhaltevermögens schneller. Durch das Mulchen der Baumscheibe kann die Erwärmung des Bodens verlangsamt und somit der Schlupf der Fliegen verzögert werden. Schließlich eignen sich beleimte Gelbfallen (Kirschfruchtfliegenfallen) zur Prognose und zur Befallsminderung. Sie werden ab Mai in die Baumkrone gehängt. Je nach Baumgröße werden zwei bis zehn Fallen benötigt. Es werden verschiedene Fallentypen mit und ohne Lockstoff im Handel angeboten. Nach der für die betreffende Kirschsorte anfälligen Zeit sind die Gelbfallen zu entfernen, da sie unspezifisch auch viele Nützlinge fangen. Chemische Maßnahmen gegen die Kirschfruchtfliege mit Insektiziden sind für den Haus- und Kleingartenbereich nicht zugelassen. Claudia Willmer Landwirtschaftskammer Tel.: 04120-70 68-208 cwillmer@lksh.de
Seite 1 und 2: 80 Garten BAUERNBLATT l 23. Juli 20
Seite 3: 82 Garten BAUERNBLATT l 23. Juli 20

Pflegeleichte Flammenblume

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

Template löschen?

Als Template speichern?