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Programmheft - kammermusik festival hohenstaufen

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»So jugendlich und frisch, als wäre es das Erste«Schumanns Klavierquartett»Lieber Robert, ach wie schön, dass wir auch in HohenstaufenDein Jubiläum mitfeiern dürfen! Wird doch allenthalben, wennsich Eusebius und Florestan einer rundzahligen Jahreshäufungnähern, sogleich auf Dein unglückliches Schicksal eines todkrankenKomponisten rekurriert, wird doch gar zu willfährig derfragwürdige Versuch wiederholt, mittels Studiums Deiner Krankenaktenvon Endenich den gordischen Knoten aus Genie undWahnsinn zu lösen, um hinter dem Paravent der Todesnähe irgendeinemgrossen tragischen Geheimnis auf die Spur zukommen... Es rundet sich schließlich Dein Geburtsjahr! Undhast Du uns gleich reich beschenkt, so wollen auch wir mit derganzen Hohenstaufener Schumannschaft Deinen Zweihundertstenals ein recht ungetrübtes schönes Fest feiern und mitdem Finale des Eröffnungskonzerts Dir und Deiner Clara allhiereinen Willkommensgruß von Herzen antragen.« (d. Red.)1842 beschäftigt sich Robert Schumann ausführlich mitden Quartetten von Haydn und Mozart, die Clara und er derReihe nach am Klavier durchnehmen. In diesem Leipziger»Kammermusikjahr« entsteht auch das Klavierquartett op. 47,das zu unrecht im Schatten des bekannten Klavierquintetts op.44 steht, jenem klanglichen Experiment und Prototypen derGattung, mithin eines der gelungensten Kammermusikwerkedes 19. Jahrhunderts. Die Tinte der Reinschrift des Quintetts warkaum trocken, da notierte Schumann im Oktober 1842 bereits:»Anflug zu einem Quartett – schrecklich schlaflose Nächteimmer«; später ins Haushaltsbuch: »Fleißig am Quartett undglücklich«. Der Komponist ist auf der Höhe seines Könnens,sein sehnlichster Wunsch hat sich nach erbittertem Kampf erfüllt:Clara ist an seiner Seite und trägt ihn auf Händen. Eskönnte besser nicht sein – und doch gibt es nagende Zweifelund fast tägliche Krisen, und es scheint, als seien sie notwendigerBestandteil der Kreativität Schumanns. Die öffentliche Premieregibt es zwar erst im Dezember 1844 im Gewandhaus ineiner von Robert und Clara für geladene Zuhörer veranstaltetenMatinee (Clara, Ferdinand David, Niels Wilhelm Gade und Carl12<strong>kammermusik</strong><strong>festival</strong><strong>hohenstaufen</strong>

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