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franziskus-bote - Stiftung St. Franziskus Heiligenbronn

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Zeitschrift der stiftung<br />

st. <strong>franziskus</strong> heiligenbronn<br />

Ausgabe 4, Dezember 2009<br />

Einweihung des Altenzentrums Bürgerheim<br />

Wärme und Zuwendung<br />

sollen zu spüren sein<br />

Tuttlingen. „Ein großer Tag für das Altenzentrum,<br />

ein wichtiger Tag für die <strong>St</strong>adt<br />

Tuttlingen und den Landkreis, ein schöner<br />

Tag für die stiftung st. <strong>franziskus</strong> heiligenbronn“,<br />

begrüßte der Leiter der Altenhilfe,<br />

Martin Volz-Neidlinger, die Gäste zur<br />

Einweihung des Bürgerheim-Neubaus<br />

Anfang Oktober. 54 Jahre nach der Einweihung<br />

des alten Bürgerheims, das die <strong>St</strong>adt<br />

Tuttlingen 1955 eröffnet hatte, zeige sich,<br />

„dass dieses Haus eine Zukunft hat“.<br />

Martin Volz-Neidlinger dankte allen Unter-<br />

<strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong><br />

stützern bei dem Neubauprojekt, das mit<br />

Fördermitteln des Landes und Kreises sowie<br />

mit einem Zuschuss der ARD-Fernsehlotterie<br />

„Ein Platz an der Sonne“ realisiert werden<br />

konnte. Nachfolgende Generationen<br />

würden uns an der Qualität unserer Bauten<br />

messen, die heutigen Generationen aber<br />

auch an der Qualität unserer Arbeit, meinte<br />

er. Es liege an den Menschen in Tuttlingen<br />

und im Bürgerheim, dass das neue Gebäude<br />

angenommen werde, dass es mit Leben<br />

und Lebensqualität erfüllt werde.<br />

Viele Besucher strömten bei der Einweihung und dem Tag der offenen Tür ins neu gebaute Altenzentrum<br />

Bürgerheim in Tuttlingen. Fotos: Graf, Liebermann<br />

<strong><strong>St</strong>iftung</strong> präsentiert sich im<br />

Internet mit neuem Auftritt<br />

Mit neuem Design, mehr Serviceange<strong>bote</strong>n<br />

und verbesserter Technik präsentiert sich<br />

die stiftung st. <strong>franziskus</strong> heiligenbronn jetzt<br />

im Internet. S. 6<br />

Politprominenz am <strong>St</strong>and<br />

der <strong><strong>St</strong>iftung</strong> zur Spendenaktion<br />

Beim 60. Geburtstag von Schirmherr<br />

Volker Kauder in Tuttlingen kam politische<br />

Prominenz auch an den <strong>St</strong>and zur<br />

Spendenaktion „Wir machen Schule“. S. 8<br />

Herbsttag für taubblinde<br />

und hörsehbehinderte Menschen<br />

Aus ganz Baden-Württemberg kamen<br />

Taubblinde und Hörsehbehinderte zum<br />

<strong>Heiligenbronn</strong>er Herbsttag unter dem<br />

Motto „Wunderbare Wasserwelt“. S. 13<br />

Erster Pflegefachtag der<br />

Altenhilfe zur Wundversorgung<br />

Moderne Erkenntnisse der Wundversorgung,<br />

verknüpft mit praktischen Beispielen und<br />

Übungen, bot der erste Pflegefachtag der<br />

<strong><strong>St</strong>iftung</strong>s-Altenhilfe. S. 25<br />

Schmackhaftes und gesundes Essen<br />

für alle Bewohner<br />

Küchen- und Hauswirtschaftsmitarbeiter<br />

der <strong><strong>St</strong>iftung</strong>s-Altenzentren ließen sich zu<br />

besonderen Kostformen (Smooth Food)<br />

schulen, die allen Bewohnern der Altenzentren<br />

ein gesundes und schmackhaftes<br />

Essen ermöglichen. S. 20


Inhaltsverzeichnis<br />

Titelgeschichte: Einweihung des neu gebauten Bürgerheims in Tuttlingen S. 1<br />

<strong><strong>St</strong>iftung</strong> allgemein<br />

Ausbildung als Teil der Personalentwicklung genießt<br />

hohen <strong>St</strong>ellenwert in der <strong><strong>St</strong>iftung</strong> S. 4<br />

STIFTUNGS-KALENDER S. 5<br />

Neue Internetpräsenz der <strong><strong>St</strong>iftung</strong> erarbeitet S. 6<br />

Behindertenhilfe in <strong>Heiligenbronn</strong><br />

„Farbe hilft“: Kunstauktion zugunsten von „Wir machen Schule“ S. 7<br />

60. Geburtstag von Volker Kauder gibt Spendenaktion „Wir machen Schule“ Auftrieb S. 8<br />

Förderung durch Aktion Mensch auf vielerlei Ebenen S. 9<br />

Bewohnerchor „InTakt“ als Überraschungsgast auf einer Hochzeit S. 11<br />

Der taubblinde Bewohner Joachim Burger über die Braille-Schrift S. 12<br />

Erster Herbsttag für taubblinde Menschen aus Baden-Württemberg S. 13<br />

Neues Ausbildungsfeld Altenpflegehelfer/-in an der Berufsschule <strong>Heiligenbronn</strong> S. 14<br />

Spenden zum Schulbau über kostenlose Hotline S. 15<br />

Blindenschule Baindt<br />

Klinikschüler schärfen im Schulgarten ihre Sinne S. 15<br />

Altenhilfe<br />

Meine Tages-Schau: Das Ehepaar Zschinzsch im neuen Bürgerheim S. 16<br />

Erster Pflegefachtag der <strong><strong>St</strong>iftung</strong> zum Thema Wundversorgung S. 18<br />

100. Mitglied im Förderverein Dr.-Karl-Hohner-Heim Trossingen S. 19<br />

Schulung zur Zubereitung von „Smooth Food“ für demenzkranke Bewohner S. 20<br />

<strong><strong>St</strong>iftung</strong> hat in Zimmern Betreuung in der Seniorenwohnanlage übernommen S. 22<br />

Ehrenamtsprojekt BELA III im Pflegeheim <strong>St</strong>. Konrad in Zimmern S. 23<br />

Altenhilfe feierte 36 Mitarbeiterjubiläen S. 24<br />

Feierstunde zum 10-jährigen Jubiläum des Altenzentrums <strong>St</strong>. Anna Tuttlingen S. 25<br />

Kurz berichtet: Spatenstich für das Altenzentrum Baindt; <strong>St</strong>aatsrätin Hübner<br />

besuchte <strong>St</strong>. Martin in Geislingen S. 26<br />

Kinder- und Familienzentrum Villingen-Schwenningen<br />

Neues Leben im Edith-<strong>St</strong>ein-Haus und der Grundschule im David-Fuchs-Haus S. 27<br />

Kloster <strong>Heiligenbronn</strong><br />

Neues Jahresprogramm für das Geistliche Zentrum Haus Lebensquell S. 29<br />

POST AN DEN FRANZISKUS-BOTE S. 30<br />

DAS IST JA DAS VORLETZTE! S. 31<br />

Impressum S. 25<br />

Rückseite: „Azubi“-Workshop von neuen KiFaz-Mitarbeitern in <strong>Heiligenbronn</strong> S. 32<br />

2<br />

Eine Segensfeier zur Eröffnung des Bürgerheims<br />

gestalteten der Pfarrer der benachbarten evangelischen<br />

Martinskirche, Dr. Thomas Reinhuber (links),<br />

und der katholische Dekan Matthias Koschar.<br />

Die enge Verbundenheit zwischen den Entscheidungsträgern<br />

im Kreis und Land hob<br />

Landrat und Landtagsabgeordneter Guido<br />

Wolf in seinem Grußwort hervor. Das neue<br />

Bürgerheim sei eine weiteres Angebot<br />

für die ältere Generation, ihre Selbstbestimmung<br />

und Eigenverantwortung möglichst<br />

zu erhalten, aber auch die nötige Hilfe und<br />

Begleitung zu erhalten. „Es ist die Philosophie<br />

unserer Altenhilfepolitik“, sagte der<br />

Landrat, „nicht große Bettenburgen zu<br />

schaffen, sondern Häuser, in denen Wärme<br />

und Zuwendung gespürt werden können“.<br />

Dankeschön an die Mitarbeiter<br />

Er nahm dies auch zum Anlass, die Arbeit<br />

der Pflegenden und Mitarbeiter, die gelebte<br />

Nächstenliebe sei, zu würdigen: „Ihnen wird<br />

verdammt viel abverlangt – ein herzliches<br />

Dankeschön dafür!“ Gerade das Bürgerheim<br />

habe in seiner Vergangenheit gezeigt,<br />

dass die Balance zwischen Pflege, Wohnen<br />

und Arbeiten gelinge.<br />

Die <strong>St</strong>adt Tuttlingen, führte Oberbürgermeister<br />

Michael Beck aus, habe vor zehn<br />

Jahren das Bürgerheim an die <strong><strong>St</strong>iftung</strong><br />

übergeben. Mit dem kostenlos zur Verfügung<br />

gestellten Gelände, dem Umbau der<br />

<strong>St</strong>raße und der Anlage von Parkplätzen<br />

habe die <strong>St</strong>adt das Neubauvorhaben unterstützt.<br />

Nach dem Abriss des alten Bürgerheims<br />

entstünden noch neue Bauplätze.<br />

Das neue Haus werde nach seinem Eindruck<br />

gut angenommen. Als Oberbürgermeister<br />

sei er regelmäßig Gast bei Geburtstagen.<br />

„Wir werden Sie auch in Zukunft eng und<br />

<strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong> 4/09


partnerschaftlich begleiten“, versprach OB<br />

Beck und kündigte an, dass die städtische<br />

Gärtnerei als Ersatz für die alten Magnolienbäume<br />

eine neue Magnolie pflanzen werde.<br />

„Sichtbarer Ausdruck für die<br />

Wertschätzung alter Menschen“<br />

Der Festakt im vollbesetzten Foyer wurde<br />

umrahmt vom Gitarrenspiel der Preisträgerin<br />

Josefine Hörburger. Es schloss sich eine<br />

ökumenische Segensfeier in der zum Foyer<br />

hin geöffneten Hauskapelle an, die der<br />

Fridinger Bildhauer Willi Bucher gestaltet hat.<br />

Pfarrer Dr. Thomas Reinhuber, der als<br />

Nachbar die Entstehung des neuen Bürgerheims<br />

verfolgt hatte, erbat Gottes Segen<br />

für alle, „die hier ein neues Zuhause haben<br />

und die, die hier arbeiten“. Dekan Matthias<br />

Koschar führte in seiner Ansprache aus, dass<br />

das neue Heim ein sichtbarer Ausdruck für<br />

die Wertschätzung der alten Menschen sei.<br />

Regionalleiter Jochen Ziegler lud zu Führungen<br />

durch das Bürgerheim ein, bei<br />

denen die Gemeinschafsräume nach dem<br />

Wohngruppenkonzept, die Pflegestützpunkte<br />

und Einzelzimmer vorgestellt wurden<br />

(zum Konzept des Hauses siehe auch<br />

den Artikel „Wohlbefinden der Bewohner<br />

ist bereits beim Planen und Bauen stets im<br />

Blick“, <strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong> 3/09).<br />

Auf die Konzeption der „alltagsnahen Normalität“<br />

im neuen Bürgerheim ging<br />

anschließend <strong><strong>St</strong>iftung</strong>s-Vorstand Norbert<br />

Rapp in seiner Ansprache im Gemeindesaal<br />

der evangelischen Martinskirche ein. So<br />

könne in den insgesamt neun Wohngruppen<br />

etwa durch die Beteiligung der Bewohner<br />

an kleinen alltäglichen hauswirtschaftlichen<br />

Arbeiten eine „Lebensqualität“ ent-<br />

<strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong> 4/09<br />

Zahlreiche Ehrengäste wohnten dem Festakt zur Einweihung des Bürgerheims bei. Vorne von links:<br />

Altenhilfe-Leiter Martin Volz-Neidlinger, Vorstand Norbert Rapp, MdL Fritz Buschle, MdB Volker Kauder,<br />

Oberbürgermeister Michael Beck, Dekan Koschar, Pfarrer Reinhuber, Dekan Frank Morlock und<br />

Landrat MdL Guido Wolf. Fotos: Graf, Liebermann<br />

stehen, die mehr sei als „Pflegequalität“.<br />

Weitere Ange<strong>bote</strong> wie der Offene Mittags -<br />

tisch oder das Hauscafé richteten sich aber<br />

auch an die Menschen in der <strong>St</strong>adt. Zur<br />

Zukunftsfähigkeit des Bürgerheims trage<br />

auch die Kooperation mit der Katholischen<br />

Altenhilfe Tuttlingen bei. Dies verdeutliche,<br />

„dass wir daran interessiert sind, für jede<br />

und jeden die jeweils beste und passende<br />

Hilfe und Pflege anzubieten“.<br />

Zwei Spendenübergaben<br />

Beiträge zur Finanzierung der Ausgestaltung<br />

des Bürgerheims leisten zwei Spenden,<br />

die beim Festakt überreicht wurden.<br />

Helga <strong>St</strong>etter, kommissarische Vorsitzende<br />

des Fördervereins für die Heime der <strong><strong>St</strong>iftung</strong><br />

<strong>St</strong>. <strong>Franziskus</strong> in Tuttlingen, überreichte<br />

eine Spende von 1000 Euro für die Hauska-<br />

Volksliedersingen mit dem Ehrenamtlichen Max Schneider erfreute die Bewohner am Tag der offenen Tür<br />

im Foyer des neuen Bürgerheims.<br />

3<br />

pelle. „Wir wünschen dem Haus, dass ein<br />

froher Geist einzieht“, sagte sie. Damit die<br />

Unterstützung des Fördervereins wieder<br />

neuen Schwung bekomme, hatte sie auch<br />

das Sparschwein „Franzi“ mitgebracht.<br />

Architekt Peter Koczor, der die Planungen<br />

für das Bürgerheim ausgearbeitet hatte,<br />

schloss sich mit einem weiteren Spendenscheck<br />

an. Für das Architekturbüro Koczor-<br />

Teuchert-Lünz (ktl) aus Rottweil, das<br />

die Generalplanung und Bauleitung des<br />

10-Millionen-Projektes innehatte, bedankte<br />

sich Koczor für die gute Zusammenarbeit<br />

und übergab eine Spende von 1500 Euro.<br />

Gesang und Tanz am Sonntag<br />

Zur Besichtigung strömten am darauffolgenden<br />

Sontag die Besucher gleich<br />

scharenweise ins neue Altenzentrum neben<br />

dem Krankenhaus. Der Tag begann mit<br />

einem Festgottesdienst, den Diakon Roland<br />

Keinert feierlich gestaltete. Im Saal der<br />

Martinskirche gab es Mittagessen sowie<br />

Kaffee und Kuchen. An den Hausführungen<br />

nahmen teilweise bis zu 50 Besucher teil.<br />

Im Foyer und im Gemeindesaal gab es<br />

auch Musik und Unterhaltung mit dem<br />

Gesangsduo „Sandra und Manfred“, dem<br />

Drehorgelspieler Max Schneider, Volksliedersingen<br />

mit Peter Messmer, dem Zauberer<br />

„Wizardo“, der DRK-Tanzgruppe aus<br />

Emmingen unter Leitung von Priska Kästle<br />

und einer Hitparade mit alten Schlagern<br />

von Musiktherapeutin Roswitha Fugmann.<br />

Ewald Graf<br />

Siehe auch „Meine Tages-Schau“ Seite 16


Ausbildung als Teil der Personalentwicklung<br />

<strong><strong>St</strong>iftung</strong> braucht qualifizierte Mitarbeiter<br />

zur Erfüllung ihrer Aufgaben<br />

<strong>Heiligenbronn</strong>. Die stiftung st. <strong>franziskus</strong><br />

heiligenbronn will Menschen mit Sinnesbehinderung,<br />

alte und pflegebedürftige<br />

Menschen und Kinder und Jugendliche in<br />

ihrer je eigenen Situation begleiten, ihnen<br />

die jeweils angemessenen Hilfen anbieten,<br />

sie bei der Teilhabe am gesellschaftlichen<br />

Leben unterstützen, die dafür notwendigen<br />

Lebensräume und Lebensmöglichkeiten<br />

schaffen und diese Menschen befähigen,<br />

sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten selbst<br />

zu helfen. Damit unsere <strong><strong>St</strong>iftung</strong> dies kann,<br />

braucht sie motivierte und qualifizierte<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in der<br />

Lage sind, den Auftrag der <strong><strong>St</strong>iftung</strong> kontinuierlich<br />

umzusetzen.<br />

Um den <strong><strong>St</strong>iftung</strong>sauftrag bestmöglich zu<br />

erfüllen und das Miteinander in der Dienstgemeinschaft<br />

insgesamt und für alle Beteiligten<br />

hilfreich zu gestalten, hat die <strong><strong>St</strong>iftung</strong><br />

seit dem Jahr 2001 ein Personalentwicklungskonzept<br />

aufgebaut. Dieses beinhaltet unter<br />

anderem die Verpflichtung, langfristig Personal<br />

zu gewinnen und zu halten. Ein Beitrag<br />

zu dieser Verpflichtung ist das Engagement<br />

der <strong><strong>St</strong>iftung</strong> bei der Ausbildung der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter in wesentlichen<br />

Berufsfeldern.<br />

Mitträgerschaft am Institut für<br />

soziale Berufe <strong>St</strong>uttgart<br />

Im Jahr 2002 gründete die <strong><strong>St</strong>iftung</strong><br />

zusammen mit anderen Trägern das Institut<br />

für soziale Berufe <strong>St</strong>uttgart gGmbH. In diese<br />

Gesellschaft brachte der Caritasverband der<br />

Diözese Rottenburg-<strong>St</strong>uttgart seine Fachschulen<br />

in Rottweil, Spaichingen, <strong>St</strong>uttgart,<br />

Filderstadt-Plattenhardt und Neckarsulm<br />

Derzeit sind in der <strong><strong>St</strong>iftung</strong><br />

78 Schüler in der Heilerziehungspflege-<br />

oder Altenhilfe-<br />

Ausbildung, 85 junge Menschen<br />

im Vorpraktikum oder<br />

Freiwilligen Sozialen Jahr<br />

und 8 im Anerkennungsjahr.<br />

Feierstunde im November 2009 nach erfolgreichem Abschluss als Heilerziehungspflegerinnen: die Leiter<br />

der Behindertenhilfe Günter Seger (links) und Roland Flaig (rechts), die Fachbereichsleitungen und Praxisanleiterinnen<br />

mit den vier Heilerziehungspflegeschülerinnen, die ihre Ausbildung abgeschlossen haben<br />

und nun als Fachkräfte in der <strong><strong>St</strong>iftung</strong> arbeiten: (vorne von links) Judtih Gassner, Simone Schuhmacher,<br />

Michèle Hummel und Luisa Lo Gioco. Foto: Ronecker<br />

ein. Die stiftung st. <strong>franziskus</strong> heiligenbronn<br />

ist mit knapp 20 Prozent an dieser gemeinnützigen<br />

GmbH beteiligt und kann dadurch<br />

für ihre Einrichtungen in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg<br />

die Ausbildung von<br />

Erzieherinnen und Erziehern, von Altenpflegerinnen<br />

und Altenpflegern bzw. -helferinnen<br />

und -helfern sowie von Heilerziehungspflegerinnen<br />

und Heilerziehungspflegern<br />

sicherstellen.<br />

Derzeit befinden sich in der <strong><strong>St</strong>iftung</strong><br />

27 Schüler und Schülerinnen in der Ausbildung<br />

zum/r Heilerziehungspfleger/-in und<br />

51 Schüler und Schülerinnen in der Ausbildung<br />

zum/r Altenpfleger/-in. Ergänzend<br />

absolvieren 66 junge Menschen ein Vorpraktikum,<br />

19 leisten ein Freiwilliges Soziales<br />

Jahr ab und 8 sind im Anerkennungsjahr.<br />

Kooperation mit Dualer Hochschule<br />

Ein weiterer Ausbildungsschwerpunkt für<br />

die stiftung st. <strong>franziskus</strong> heiligenbronn ist<br />

die Kooperation mit der Dualen Hochschule<br />

Baden-Württemberg in Villingen-Schwenningen<br />

für das duale <strong>St</strong>udium zum/r Sozialpädagogen/-in<br />

und zum/r Sozialwirt/-in. In<br />

4<br />

diesem Herbst haben 13 <strong>St</strong>udentinnen und<br />

<strong>St</strong>udenten in diesen beiden <strong>St</strong>udiengängen<br />

einen Praxisplatz in den Aufgabenfeldern<br />

der <strong><strong>St</strong>iftung</strong>, die mit dieser Kooperation insbesondere<br />

qualifizierte Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter für den Fachdienstbereich<br />

und für die Leitungsaufgaben gewinnen<br />

will. Gerade das Sozialwirtschaftsstudium<br />

bietet sich für die Gewinnung von Führungskräften<br />

an.<br />

Das Konzept des dualen <strong>St</strong>udiums ermöglicht<br />

der <strong><strong>St</strong>iftung</strong> dabei weitgehende Mitgestaltungsmöglichkeiten,<br />

die durch die Dozententätigkeit<br />

von Mitarbeitern der <strong><strong>St</strong>iftung</strong>, die<br />

Vertretung im Hochschulrat und gemeinsame<br />

Forschungsprojekte mit der Dualen Hochschule<br />

in Villingen-Schwenningen noch<br />

gefördert werden.<br />

Mit diesen Ausbildungsange<strong>bote</strong>n leistet<br />

die stiftung st. <strong>franziskus</strong> heiligenbronn<br />

einen sehr wertvollen Beitrag für die Qualifizierung<br />

junger Menschen, zu deren Berufs -<br />

chancen und damit zur allgemeinen<br />

gesellschaftlichen Entwicklung.<br />

Hubert Bernhard, Norbert Rapp<br />

<strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong> 4/09


<strong><strong>St</strong>iftung</strong>skalender<br />

Wann? Was? Wo?<br />

Samstag, 19. Dezember 11 Uhr Kunstauktion mit Werken renommierter<br />

Künstler zugunsten der Spendenaktion der <strong><strong>St</strong>iftung</strong><br />

Schramberg, Rathausplatz<br />

Montag, 21. Dezember, 16 Uhr Weihnachtskonzert des Jugendblasorchesters<br />

der <strong>St</strong>adtkapelle Rottweil<br />

Rottweil, Altenzentrum <strong>St</strong>. Elisabeth<br />

Dienstag, 22. Dezember, 14.30 Uhr Weihnachtsfeier mit den Bewohnern Geislingen, Altenzentrum <strong>St</strong>. Martin<br />

Mittwoch, 23. Dezember, 15 Uhr Weihnachtsfeier mit Meditation Tuttlingen, Altenzentrum Bürgerheim<br />

Donnerstag, 24. Dezember, 15 Uhr Weihnachtsfeier mit den Bewohnern Mühlheim, Altenzentrum <strong>St</strong>. Antonius<br />

Donnerstag, 24. Dezember, Einladung der Wohngruppen <strong>Heiligenbronn</strong>, Refektorium des Klosters<br />

ab etwa 19.30 Uhr am Heiligen Abend in die Schwesterngemeinschaft<br />

Freitag, 25. Dezember, 10.15 Uhr Heilige Messe an Weihnachten Tuttlingen, Altenzentrum Bürgerheim<br />

Samstag, 26. Dezember, 10.30 Uhr Heilige Messe an Weihnachten Tuttlingen, Altenzentrum <strong>St</strong>. Anna<br />

Sonntag, 10. Januar, 14.30 Uhr Musik zur Kaffeestunde: Barockmusik mit Trossingen, Altenzentrum<br />

der Blockflötenklasse Monika Wunderlich Dr.-Karl-Hohner-Heim<br />

Donnerstag, 14. Januar, 17.30 Uhr Candle-Light-Dinner mit Klaviermusik Trossingen, Dr.-Karl-Hohner-Heim<br />

Freitag, 22. Januar, 17 Uhr Gedenkfeier mit Bewohnern und Angehörigen Rottweil, Altenzentrum <strong>St</strong>. Elisabeth<br />

Dienstag, 2. Februar, etwa 19.30 Uhr Tag des geweihten Lebens: Einladung in die<br />

Schwesterngemeinschaft nach der Abendmesse<br />

<strong>Heiligenbronn</strong>, Refektorium des Klosters<br />

Mittwoch, 3. Februar, 15 Uhr Leitbildtag der <strong><strong>St</strong>iftung</strong> von der Projektgruppe<br />

Leitbild für alle <strong><strong>St</strong>iftung</strong>s-Mitarbeiter<br />

Tuttlingen, Altenzentrum Bürgerheim<br />

Sonntag, 7. Februar, 14.30 Uhr Musik zur Kaffeestunde mit <strong>St</strong>efan Halder Trossingen, Altenzentrum<br />

und <strong>St</strong>udenten Dr.-Karl-Hohner-Heim<br />

Dienstag, 9. Februar, 18.30 Uhr Fasnetsparty der Behindertenhilfe Erwachsene<br />

mit Besuch der Narrenzunft Schramberg<br />

<strong>Heiligenbronn</strong>, Elisabetha-Glöckler-Saal<br />

Donnerstag, 11. Februar, ab 14.30 Uhr Fasnetsfeier in der Begegnungsstätte Geislingen, Altenzentrum <strong>St</strong>. Martin<br />

Donnerstag, 11. Februar, ab 15 Uhr Grosser Schmotzigenball in allen Wohnbereichen<br />

und buntes Treiben von Fasnetsgruppen<br />

Rottweil, Altenzentrum <strong>St</strong>. Elisabeth<br />

Donnerstag, 11. Februar, ab 15 Uhr Schmotziger Donnerstag mit Bühnenprogramm<br />

zum Thema „Die Piraten sind los!“<br />

Spaichingen, Altenzentrum <strong>St</strong>. Josef<br />

Donnerstag, 11. Februar, ab 15 Uhr Schmotziger Donnerstag mit Programm Wehingen, Altenzentrum <strong>St</strong>. Ulrich<br />

Donnerstag, 11. Februar, ab 15 Uhr Schmotziger Donnerstag mit Musikauftritt Trossingen, Dr.-Karl-Hohner-Heim<br />

Donnerstag, 11. Februar, nachmittags Schmotzigentreiben Dunningen, Pflegeheim <strong>St</strong>. Veronika<br />

Dienstag, 16. Februar, ab 15 Uhr Fasnets-Kehraus mit Geburtstagskaffee Spaichingen, Altenzentrum <strong>St</strong>. Josef<br />

Mittwoch, 24. Februar, 19 Uhr Förderverein Dr.-Karl-Hohner-Heim: Trossingen, Altenzentrum<br />

Jahreshauptversammlung Dr.-Karl-Hohner-Heim<br />

Mittwoch, 3. März, 14 Uhr Musikschauspiel des Förderzentrums Hören<br />

und Sprechen und des Gymnasiums Böblingen<br />

<strong>Heiligenbronn</strong>, Elisabetha-Glöckler-Saal<br />

Sonntag, 7. März, 14.30 Uhr Musik zur Kaffeestunde: Klavierkonzert mit Trossingen, Altenzentrum<br />

Henrik, Beat und Leonard Lemke Dr.-Karl-Hohner-Heim<br />

Freitag, 19. März, 10 Uhr Festgottesdienst zum Patrozinium<br />

mit anschließendem Mittagessen und Feier<br />

Spaichingen, Altenzentrum <strong>St</strong>. Josef<br />

Freitag, 19. März, ab 15 Uhr Frühlingsfest Dunningen, Pflegeheim <strong>St</strong>. Veronika<br />

Montag, 22. März, 13.30 Uhr Informationsveranstaltung für Mitarbeiter zum <strong>Heiligenbronn</strong>, Konferenzraum<br />

Zielvereinbarungs- und Entwicklungsgespräch Bonaventura<br />

Dienstag, 23. März MAV-Wahlen für die Mitarbeitervertretungen<br />

in der Diözese Rottenburg-<strong>St</strong>uttgart<br />

alle <strong><strong>St</strong>iftung</strong>s-Einrichtungen<br />

Mittwoch, 24. März, 15 Uhr Frühlingsfest mit Geburtstagskaffee Trossingen, Dr.-Karl-Hohner-Heim<br />

Dienstag, 30. März, 14.30 Uhr Frühlingsfest in der Begegnungsstätte Geislingen, Altenzentrum <strong>St</strong>. Martin<br />

<strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong> 4/09<br />

5


Neuer Internetauftritt der stiftung st. <strong>franziskus</strong> heiligenbronn<br />

Neues Design, mehr Service und<br />

verbesserte Technik für über 120 Seiten<br />

<strong>Heiligenbronn</strong>. Im Rahmen der <strong><strong>St</strong>iftung</strong>skonferenz<br />

im November hat die stiftung<br />

st. <strong>franziskus</strong> heiligenbronn ihre komplett<br />

überarbeiteten Seiten im Internet freigeschaltet.<br />

Zu finden sind diese nach wie vor<br />

unter www.stiftung-st-<strong>franziskus</strong>.de.<br />

Bereits 2001 ist die <strong><strong>St</strong>iftung</strong> mit einer<br />

eigenen Internetpräsenz online gegangen.<br />

Nach einer ersten Überarbeitung im<br />

Jahr 2004 bedurfte es nun einmal mehr<br />

einer inhaltlichen, gestalterischen und technischen<br />

Neugestaltung. Die Schnelllebigkeit<br />

des Mediums Internet und die fortschreitende<br />

technische Entwicklung führen dazu,<br />

dass eine drei bis vier Jahre alte Internetpräsenz<br />

meist weder technischen Ansprüchen<br />

noch der Aktualität genügt, um attraktiv<br />

zu bleiben.<br />

Ziel der jetzigen Überarbeitung war eine<br />

Optimierung des Internetauftritts der <strong><strong>St</strong>iftung</strong><br />

hinsichtlich der Funktionalität bei der Infor-<br />

mationssuche und der Informationspräsentation<br />

auf der Basis moderner Technologie.<br />

Des Weiteren war eine Anpassung an das<br />

neue Corporate Design der <strong><strong>St</strong>iftung</strong> notwendig.<br />

Schließlich sollte die Barrierefreiheit<br />

der Seiten verbessert werden.<br />

Zunächst hat das Referat Öffentlichkeitsarbeit<br />

die bestehenden Seiten eingehend<br />

analysiert und eine Bedarfserhebung in den<br />

Aufgabenfeldern der <strong><strong>St</strong>iftung</strong> durchgeführt.<br />

In Zusammenarbeit mit der Düsseldorfer<br />

Agentur Kremer Kommunikation wurde<br />

eine Neukonzeption für die Internetpräsenz<br />

ausgearbeitet. Die neuen Seiten wurden<br />

dabei unter Mitarbeit der Aufgabenfelder<br />

umgesetzt.<br />

Aktuelle <strong>St</strong>andards berücksichtigt<br />

Berücksichtigt wurden bei der Umsetzung<br />

soweit wie möglich die aktuellen <strong>St</strong>andards<br />

des Gremiums zur <strong>St</strong>andardisierung des<br />

Internets (W3C) sowie die aktuellen Emp-<br />

Die neue <strong>St</strong>artseite der Internetpräsenz der stiftung st. <strong>franziskus</strong> heiligenbronn in der Darstellung des<br />

Negativkontrasts, auf die man mit einem einfachen Klick vom Kopf jeder Seite aus umstellen kann – und<br />

umgekehrt. Von der <strong>St</strong>artseite aus kann der Besucher auch direkt zum neu aufgenommenen Begrüßungsvideo<br />

in Gebärdensprache gelangen oder zu aktuellen Hinweisen.<br />

6<br />

Bei der Neugestaltung der<br />

Internetpräsenz wurde<br />

großer Wert auf eine möglichst<br />

barrierearme Umsetzung<br />

gelegt, z. B. die Darstellung im<br />

Screenreader, die Verstellung<br />

der Schriftgröße oder<br />

eine Negativ-Darstellung.<br />

fehlungen zur barrierefreien Gestaltung der<br />

Inhalte von Internetange<strong>bote</strong>n (WCAG 2.0).<br />

Ein Redaktionssystem ermöglicht nun ein<br />

noch flexibleres Bearbeiten von Inhalten.<br />

Neuerungen können bequem aktualisiert<br />

und zeitnah veröffentlicht werden. Für die<br />

interessierte Öffentlichkeit gewinnt die Internetpräsenz<br />

dadurch weiter an Attraktivität.<br />

Optik in zeitgemäßer Form<br />

Die optische Gestaltung wurde von der<br />

Agentur Kremer Kommunikation an das<br />

neue Corporate Design der <strong><strong>St</strong>iftung</strong> angepasst.<br />

Sie greift das klare und reduzierte<br />

Erscheinungsbild auf. So wird auch mit dem<br />

Internetauftritt die Positionierung der <strong><strong>St</strong>iftung</strong><br />

zum Ausdruck gebracht und die <strong><strong>St</strong>iftung</strong><br />

gestalterisch in zeitgemäßer Form präsentiert.<br />

Für Besucher soll das neue Erscheinungsbild<br />

der Internetpräsenz eine Einladung sein,<br />

sich über die <strong><strong>St</strong>iftung</strong> und ihr Leistungsspektrum<br />

zu informieren und bei Bedarf<br />

schnell Kontakt aufzunehmen.<br />

Inhaltliche Gliederung immer sichtbar<br />

Die neuen Seiten bieten wie bisher einen<br />

Überblick über die gesamte <strong><strong>St</strong>iftung</strong> mit<br />

ihren vielfältigen Dienstleistungen und Produkten.<br />

Zitate am Kopf der Seite machen<br />

die Zielsetzungen der Arbeit deutlich. Die<br />

Gliederung der neuen Seiten orientiert sich<br />

jetzt stärker als bisher am Besucher bzw.<br />

den Zielgruppen. So ist das breite Spektrum<br />

der Internet-Seiten in der Navigation auf<br />

der linken Seite aufgeteilt in die Bereiche<br />

Aktuelles, Hilfen für ältere Menschen, Hilfen<br />

für behinderte Menschen, Kinder- und<br />

Familienzentrum, Werkstätten und Läden,<br />

<strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong> 4/09


Über die <strong><strong>St</strong>iftung</strong>, <strong>St</strong>ellenange<strong>bote</strong> und<br />

Spenden und helfen. Die Navigation bleibt<br />

konstant sichtbar.<br />

Die Texte des Inhaltsbereiches in der Mitte<br />

der Seiten werden durch ansprechende<br />

Fotos ergänzt. Im Inhaltsbereich wurden auch<br />

Neuerungen wie z.B. die Gebärde der<br />

Woche oder das Archiv <strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong> mit<br />

älteren Ausgaben realisiert. Ein neu aufgenommenes<br />

Gebärdenvideo zur Begrüßung<br />

ist direkt von der <strong>St</strong>artseite aus erreichbar.<br />

Eine Neuerung stellt auch die rechte Spalte<br />

dar. Dort sind die jeweiligen Kontakte<br />

sowie aktuelle Nachrichten aus der <strong><strong>St</strong>iftung</strong><br />

und ihren Arbeitsfeldern aufgeführt. Viele<br />

Informationsmaterialien werden in diesem<br />

Bereich auch zum Download ange<strong>bote</strong>n.<br />

Barrierefreiheit und<br />

Benutzerfreundlichkeit<br />

Bei der Neugestaltung wurde unter Beachtung<br />

verschiedener Zielgruppen großer<br />

Wert auf eine möglichst barrierearme Um -<br />

setzung gelegt. Die neuen Seiten basieren<br />

daher auf der vollkommenen Trennung<br />

von Inhalt, Funktion und Layout. Damit kann<br />

z. B. auch im Screenreader eines blinden<br />

Besuchers der Inhalt korrekt dargestellt<br />

werden. Zusätzlich gibt es – gerade für sehbehinderte<br />

Besucher – die Möglichkeit, die<br />

Bewohnerin Nicole Burmeister gebärdet hier das<br />

Wort „Weihnachten“. Jede Woche wird auf der<br />

Internetseite der <strong><strong>St</strong>iftung</strong> unter „Aktuelles“ wieder<br />

eine neue Gebärde vorgestellt und mit Pfeilen<br />

verdeutlicht. Foto: Ronecker<br />

Schriftgröße unabhängig vom Browser<br />

auf Knopfdruck zu verstellen oder auf eine<br />

negative Darstellung umzuschalten.<br />

Schnelle Suche nach <strong>St</strong>ichworten<br />

Die Suche nach bestimmten Inhalten auf<br />

den über 120 Einzelseiten wird durch eine<br />

Unter den „Hilfen für behinderte Menschen“ sind etwa auf einer Seite die Beratungsstellen der stiftung<br />

st. <strong>franziskus</strong> heiligenbronn im Überblick zusammengefasst, wobei auf diesem Bild noch nicht alle zu<br />

sehen sind. In der rechten Spalte finden sich hier wie anderswo stets die jeweiligen Ansprechpartner.<br />

<strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong> 4/09 7<br />

Seitenübersicht erleichtert. Außerdem vereinfacht<br />

eine Suchfunktion, die von jeder<br />

Seite aus aufgerufen werden kann, das<br />

Auffinden der gesuchten Informationen mit<br />

der Eingabe von <strong>St</strong>ichworten.<br />

Bei der Fülle an Informationen ist eine<br />

Orientierung für den Besucher wichtig.<br />

Diese wird zusätzlich zur Navigation links<br />

durch eine Pfadangabe oberhalb des Inhaltsbereiches<br />

erleichtert. Schließlich vereinfacht<br />

eine Druckfunktion auf jeder Seite das<br />

Ausdrucken von Inhalten jeweils einer Seite<br />

bzw. auch einer Pressemeldung oder<br />

eines <strong>St</strong>ellenangebots.<br />

Häufig gestellte Fragen auf den Seiten<br />

der Altenhilfe und der Behindertenhilfe sind<br />

ein weiterer Weg, sich schnell zu orientieren,<br />

Hilfen und Hinweise zu den Leistungsange<strong>bote</strong>n<br />

der <strong><strong>St</strong>iftung</strong> zu bekommen oder<br />

auch einfach seiner Neugier zu folgen.<br />

Wir sind gespannt, wie Ihnen das neue<br />

Gesicht der <strong><strong>St</strong>iftung</strong> im elektronischen „Netz“<br />

gefällt und freuen uns über Ihre Rückmeldung.<br />

Sie können uns gerne dazu ihre<br />

Meinung schreiben, E-Mail: pr@stiftung-st<strong>franziskus</strong>.de.<br />

Felix Ronecker<br />

Kunstauktion zugunsten<br />

„Wir machen Schule“<br />

Schramberg. Farbe hilft, eine Aktion<br />

der Firma Kaupp in Schramberg, setzt sich<br />

in diesem Jahr für die Spendenaktion Wir<br />

machen Schule. Machen Sie mit ein. International<br />

bekannte Künstler aus der Region<br />

stellen auf Bitte der Firma Kaupp und der<br />

stiftung st. <strong>franziskus</strong> heiligenbronn Kunstwerke<br />

zur Verfügung, die am Samstag,<br />

19. Dezember, ab 11 Uhr auf der Eisbahn<br />

vor dem Schramberger Rathaus versteigert<br />

werden. Folgende Künstler haben Exponate<br />

für den guten Zweck gespendet: Tobias<br />

Kammerer (Rottweil), Norbert <strong>St</strong>ockhus<br />

(Sulz), Jürgen Knubben (Rottweil) und<br />

Daniel Roth (Basel).<br />

Die Werke der Künstler werden zuvor<br />

in der Schramberger Innenstadt ausgestellt.<br />

Als Auktionator wird der bekannte<br />

Schramberger Orientteppichexperte Peter<br />

Renz tätig sein.<br />

Weitere Infos unter www.wir-machenschule-machen-sie-mit.de.


Beim 60. Geburtstag des Schirmherrn Volker Kauder<br />

<strong>St</strong>att Geschenken 37.000<br />

Euro für die neue Schule<br />

Tuttlingen/Gosheim. Mit vielfältigen<br />

Aktionen und Beiträgen machte die Spendenaktion<br />

„Wir machen Schule. Machen<br />

Sie mit“ auch in der zweiten Jahreshälfte<br />

auf sich aufmerksam.<br />

40 Kilo „Altgeld“ in Gosheim<br />

In Gosheim animierten Eltern von Schülern<br />

des Förderzentrums Sehen in <strong>Heiligenbronn</strong><br />

die Vereine des Orts, das diesjährige Gosheimer<br />

<strong>St</strong>raßenfest ganz unter das Zeichen<br />

der Spendenaktion zu stellen. Als besonders<br />

pfiffig erwies sich die Idee, „altes“ Geld als<br />

Spende anzunehmen, das prompt die zahlreich<br />

aufgestellten „Spendenhäusle“ der<br />

<strong><strong>St</strong>iftung</strong> füllte. Neben rund 2.000 Euro fanden<br />

rund 1.000 Deutsche Mark und eine noch<br />

nicht bezifferbare Menge ausländischer<br />

Währungen den Weg zum Gosheimer<br />

<strong>St</strong>raßenfest. Die Auslandswährungen, darunter<br />

z.B. ehemalige Währungen aus Euro-<br />

<strong>St</strong>aaten, US-Dollar oder auch sehr exotische<br />

wie etwa chinesische Yuan, befinden sich<br />

derzeit zur Auszählung bei einem auf den<br />

Umtausch solcher Währungen spezialisierten<br />

Unternehmen. Mit dem Zählungsergebnis<br />

ist aufgrund der Münzmenge jedoch wohl<br />

erst in drei Monaten zu rechnen.<br />

„Schätzungsweise 40 Kilo Münzgeld“, meinte<br />

Referatsleiter Sozialmarketing Andreas<br />

Precht, habe die „Altgeld“-Sammlung in<br />

Gosheim gebracht. Nach seiner Auffassung<br />

steht eines schon heute fest: mit umgerechnet<br />

mehr als 3.000 Euro Sammlungsergebnis<br />

war das Gosheimer <strong>St</strong>raßenfest<br />

ein voller Erfolg und ein merkbarer Beitrag<br />

zum Neubau der Schulen für sinnesbehinderte<br />

Kinder in <strong>Heiligenbronn</strong>.<br />

Kauder von <strong><strong>St</strong>iftung</strong> überzeugt<br />

Auch Schirmherr Volker Kauder war nicht<br />

untätig. Nachdem er nach eigenen Aussagen<br />

von Bundeskanzlerin Angela Merkel<br />

geradezu genötigt worden sei, seinen<br />

60. Geburtstag „hochoffiziell“ zu feiern,<br />

bestand der Bundestagsabgeordnete darauf,<br />

dies in seinem Wahlkreis zu tun.<br />

Auch Ministerpräsident Günter H. Oettinger (Mitte) informierte sich in der Tuttlinger <strong>St</strong>adthalle bei den<br />

Vorständen Norbert Rapp (rechts) und Hubert Bernhard über die Spendenaktion der <strong><strong>St</strong>iftung</strong> zum Bau<br />

einer neuen Schule für sinnesbehinderte Kinder. Vorne die beiden Schüler Theresa Arnbruster (links) und<br />

Jochen <strong>St</strong>ehle sowie die Schwester Carolin Armbruster. Fotos: Precht<br />

8<br />

Ein „Dankeschön“-Plakat gestalteten blinde und<br />

sehbehinderte Schüler aus dem Förderzentrum<br />

Sehen mit ihrer Lehrerin Lioba Elsäßer und<br />

überreichten es an Schirmherrn Volker Kauder.<br />

Mehr als 600 geladene Gäste fanden sich<br />

am 3. September in der Tuttlinger <strong>St</strong>adthalle<br />

ein. <strong>St</strong>att Geschenken bat der CDU/CSU-<br />

Fraktionsvorsitzende um Spenden für die<br />

Aktion „Wir machen Schule. Machen Sie<br />

mit.“ Denn als „größter Fan“ der stiftung<br />

st. <strong>franziskus</strong> heiligenbronn, wie Kauder<br />

sich selbst gern bezeichnet, ist er von der<br />

„hervorragenden Arbeit, die diese <strong><strong>St</strong>iftung</strong><br />

in meinem ganzen Wahlkreis nicht nur in<br />

der Behindertenhilfe, sondern auch in der<br />

Altenhilfe leistet“, überzeugt. Diesem Wunsch<br />

folgten sehr viele der geladenen Gäste, so<br />

dass die <strong>Heiligenbronn</strong>er Kinder sich über<br />

einen Beitrag zum neuen Schulhaus in Höhe<br />

von mehr als 37.000 Euro freuen konnten.<br />

Schüler danken und<br />

gratulieren dem Schirmherrn<br />

Natürlich nahmen die <strong>Heiligenbronn</strong>er Kinder<br />

und ihre Eltern die Gelegenheit wahr,<br />

sich beim Schirmherrn für sein Engagement<br />

zu bedanken und ihm zum Geburtstag zu<br />

gratulieren. Dazu hatte die Klasse 1/2 des<br />

Für Schüler und Eltern war<br />

die Übergabe des Dankeschön-Plakates<br />

„sehr schön<br />

und aufregend bei soviel<br />

Prominenz. Der Tag bleibt uns<br />

allen in Erinnerung.“<br />

<strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong> 4/09


Förderzentrums Sehen unter der Leitung<br />

von Lehrerin Lioba Elsäßer eigens ein Dankeschön-Plakat<br />

für Volker Kauder gestaltet.<br />

Der mit den Füßen „gemalte“ Regenbogen<br />

wurde anschließend gemeinsam mit den<br />

„Künstlern“ fotografiert, mit weiteren Bildern<br />

vom – offenbar sehr heiteren Entstehungsprozess<br />

– zu einem Plakat im Plakat umgestaltet<br />

und Im Rahmen der Tuttlinger Veranstaltung<br />

dem Geburtstagskind überreicht.<br />

Wie Mutter Silvia <strong>St</strong>ehle erzählt, war dieser<br />

Tag für Schüler wie für Eltern „sehr schön<br />

und aufregend bei soviel Prominenz. Er<br />

bleibt uns allen in Erinnerung.“<br />

Prominenter Besuch am Infostand<br />

Natürlich war die Aktion „Wir machen Schule.<br />

Machen Sie mit.“ auch mit einem Informationsstand<br />

in der Tuttlinger <strong>St</strong>adthalle<br />

vertreten, der regen Zulauf von den Gästen<br />

erlebte. Neben Bundeskanzlerin Angela<br />

Merkel und natürlich dem Schirmherrn Volker<br />

Kauder selbst statteten auch Ex-Ministerpräsident<br />

Erwin Teufel, sein Amtsnachfolger<br />

Günter Oettinger, Bundeskultusministerin<br />

Annette Schavan, Kultusminister Helmut<br />

Rau sowie der ehemalige Landtagsabgeordnete<br />

und <strong>St</strong>. Agnes-Schirmherr Franz<br />

Schuhmacher – um nur einige zu nennen –<br />

dem <strong>St</strong>and einen Besuch ab.<br />

Andreas Precht<br />

<strong>Heiligenbronn</strong>. Die sozialpolitischen<br />

Entwicklungen machen deutlich, dass die<br />

finanziellen Rahmenbedingungen für soziale<br />

Einrichtungen immer schwieriger werden.<br />

Daher ist auch die stiftung st. <strong>franziskus</strong><br />

heiligenbronn verstärkt auf Spenden und<br />

Zuschüsse angewiesen. Durch die Unterstützung<br />

von Aktion Mensch konnten im<br />

Aufgabenfeld Behindertenhilfe der <strong><strong>St</strong>iftung</strong><br />

bereits viele Vorhaben und Projekte umgesetzt<br />

werden. So wurden Bauprojekte wie<br />

das Haus <strong>St</strong>. Agnes in Spaichingen oder<br />

das Gemeindeintegrierte Wohnen in Baindt<br />

mitfinanziert, aber auch Anschaffungen von<br />

Spiel- und Fördermaterialien oder dringend<br />

benötigte Kraftfahrzeuge zur Beförderung<br />

der sinnesbehinderten Menschen.<br />

Aktion Mensch 1964 begründet<br />

Die Aktion Mensch ist als deutsche Sozial -<br />

organisation 1964 auf Initiative des Zweiten<br />

Deutschen Fernsehens (ZDF) entstanden.<br />

Der Moderator Hans Mohl war selbst durch<br />

das Schlafmittel Contergan körperlich<br />

geschädigt, was ihn dazu veranlasste, eine<br />

Hilfsorganisation ins Leben zu rufen, die<br />

die Situation von Menschen mit Behinderung<br />

verbessern sollte. Dies wurde durch eine<br />

Lotterie bewerkstelligt, aus deren Erlösen<br />

Fördergelder gewonnen werden.<br />

Bis zum 1. März 2000 war die Aktion<br />

Mensch unter dem Namen „Aktion Sorgenkind“<br />

bekannt. Der Name wurde jedoch<br />

in „Aktion Mensch“ umgewandelt, da der<br />

<strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong> 4/09 9<br />

Hoher Besuch am Infostand der Spendenaktion „Wir machen Schule. Machen Sie mit“: Bundeskanzlerin<br />

Angela Merkel, Schirmherr Volker Kauder (links) und <strong><strong>St</strong>iftung</strong>s-Vorstand Hubert Bernhard (rechts) mit den<br />

Kindern, die zur Übergabe des Plakates mitgekommen waren.<br />

Aktion Mensch fördert viele <strong><strong>St</strong>iftung</strong>s-Projekte<br />

Fördermittel aus der Lotterie stärken<br />

auch das soziale Engagement<br />

Verein nicht nur Kinder, sondern alle Menschen<br />

mit Behinderungen fördert sowie<br />

darüber hinaus Menschen mit besonderen<br />

sozialen Schwierigkeiten.<br />

Aktion Mensch möchte einerseits das<br />

soziale Engagement stärken, andererseits<br />

jedoch auch die Eigenverantwortung der<br />

Betroffenen wach halten. Daher bleibt eine<br />

Förderung durch die Aktion Mensch zeitlich<br />

begrenzt und setzt immer eine Eigenbeteiligung<br />

des Antragstellers von mindestens<br />

20 Prozent der förderfähigen Kosten voraus.<br />

38 Prozent der Mittel für Projekte<br />

Die Mittel der Aktion Mensch kommen zu<br />

38 Prozent der Förderung von sozialen


Projekten zugute. Davon gehen 90 Prozent<br />

an Vorhaben im Bereich Behindertenhilfe<br />

sowie Kinder- und Jugendhilfe, 10 Prozent<br />

werden für Aktivitäten zur Aufklärung<br />

verwendet.<br />

30 Prozent der finanziellen Mittel werden<br />

von der Aktion Mensch-Lotterie als Gewinne<br />

ausgeschüttet, ca. 17 Prozent müssen<br />

für die Lotteriesteuer eingesetzt werden,<br />

6 Prozent werden für Personal- und Verwaltungskosten<br />

benötigt, weitere 9 Prozent<br />

für Losdruck, Vertrieb und Kommunikation.<br />

Alle Spenden und Nachlässe, die der Aktion<br />

Mensch zugehen, fließen allerdings ohne<br />

Abzug von Verwaltungskosten direkt<br />

in die Förderung.<br />

Art und Ziel der Förderung<br />

Ziel der Förderung durch Aktion Mensch ist,<br />

Vorhaben finanziell zu unterstützen, aber<br />

auch zu informieren und aufzuklären.<br />

Somit kann die Entwicklung gemeinsamer<br />

Zukunftsperspektiven voran gebracht werden<br />

und die Lebensqualität von Menschen mit<br />

Behinderung, von Menschen mit sozialen<br />

Schwierigkeiten, von Kinder und Jugendlichen<br />

verbessert werden.<br />

Daher werden zwei Fördergrundsätze unterschieden.<br />

Zum einen die Basisförderung,<br />

z.B. zur Verbesserung der Lebenssituation<br />

von Menschen mit Behinderungen, zum<br />

anderen die Impulsförderung, die Maßnahmen<br />

mit aktivierender und initiierender<br />

Wirkung unterstützt.<br />

Die Ausstattung im Förder- und Betreuungsbereich von Haus <strong>St</strong>. Agnes in Spaichingen wurde ebenso wie<br />

die Einrichtung der dortigen Wohngruppen von Aktion Mensch unterstützt. Unser Bild zeigt Praktikantin<br />

Jessica Becker bei der Förderung mit Bewohner Manuel Elvedi.<br />

An der Schule für Blinde und Sehbehinderte in <strong>Heiligenbronn</strong> konnte die Klasse von Angelika Digeser<br />

aufgrund der Förderung von Aktion Mensch mit Notebooks ausgestattet werden. Fotos: Graf<br />

Am Beispiel der Basisförderung zeigt sich das<br />

große Förderspektrum der Aktion Mensch:<br />

Investivförderung für Dienste und<br />

Einrichtungen zur Umwandlung von<br />

Groß- und Komplexeinrichtungen,<br />

zur Kfz-Förderung, zur Beschaffung von<br />

Fördermaterial, zur Herstellung von<br />

Barrierefreiheit<br />

Projektförderung zum Thema Arbeit<br />

und berufliche Qualifikation, Förderung<br />

von Einzelprojekten, zur Fortbildung<br />

und zum Erfahrungsaustausch, für die<br />

Interessensvertretung und Aufklärung,<br />

zur Förderung von Kunst und Kultur<br />

sowie von Sport- und Ferienange<strong>bote</strong>n;<br />

hier können Honorar-/ Personal- und<br />

Sachkosten gefördert werden<br />

<strong>St</strong>arthilfe für ambulante Ange<strong>bote</strong><br />

Die Zuschüsse durch Aktion Mensch für<br />

ein Vorhaben dürfen bei der Basisförderung<br />

seit 1. Januar 2007 die Höchstgrenze von<br />

250.000 Euro (früher 350.000 Euro) nicht<br />

überschreiten. Des weiteren können zusätzlich<br />

noch bei der <strong><strong>St</strong>iftung</strong> Deutsche Behindertenhilfe<br />

für z.B. bauliche Instandsetzungen,<br />

Neu- und Erweiterungsbauten oder Ankauf<br />

von Grundstücken Zinszuschüsse abgerufen<br />

werden. Damit werden Zinsbelastungen<br />

für Kapitalmarktmittel, die der Antragsteller<br />

aufgenommen hat, subventioniert.<br />

Förderantrag wird geprüft<br />

Nach Prüfung des Antrags durch die<br />

antragsannehmende <strong>St</strong>elle, die den Antrag<br />

z.B. auch auf Vollständigkeit hin überprüft,<br />

wird dieser dann an die Aktion Mensch<br />

weiter geleitet. Dies ist für die stiftung<br />

st. <strong>franziskus</strong> heiligenbronn der Deutsche<br />

Caritasverband in Freiburg.<br />

Das Kuratorium der Aktion Mensch, also<br />

das Entscheidungsgremium, beurteilt dann,<br />

ob der eingereichte Antrag gefördert wird<br />

oder nicht. Liegen Aktion Mensch nach der<br />

Bewilligung eines Antrages entsprechende<br />

Kostenvoranschläge oder Rechnungen<br />

sowie Bewilligungsbescheide über die gesicherte<br />

Gesamtfinanzierung vor, wird der<br />

Zuschuss an den Träger ausbezahlt. Dieser<br />

muss zusätzlich noch eine rechtsverbindliche<br />

Erklärung abgeben, dass der Zuschuss auch<br />

wie angegeben, also dem Zweck entsprechend,<br />

verwendet wird. Nach Beendigung<br />

eines geförderten Vorhabens ist der Zu -<br />

schuss empfänger verpflichtet, der Aktion<br />

10 <strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong> 4/09


Mensch einen endgültigen Verwendungsnachweis<br />

zukommen zu lassen mit den<br />

kompletten Rechnungen sowie einem<br />

Abschlussbericht.<br />

Acht Projekte der <strong><strong>St</strong>iftung</strong> gefördert<br />

In der stiftung st. <strong>franziskus</strong> heiligenbronn<br />

entscheidet die Leitung Behindertenhilfe<br />

darüber, ob für ein geplantes Vorhaben bei<br />

der Aktion Mensch ein entsprechender Förderantrag<br />

gestellt wird. Ist die Entscheidung<br />

gefallen, muss von Seiten des Kostenträgers<br />

(bei den Schulen das Regierungspräsidium,<br />

bei allen übrigen Vorhaben der Träger der<br />

Eingliederungshilfe) eine positive Beurteilung<br />

des Vorhabens ausgestellt werden. Der<br />

Förderantrag muss inhaltlich ausgearbeitet<br />

und ein Kosten- und Finanzierungsplan<br />

beigefügt werden.<br />

Bewohnerchor „InTakt“ auf großem Ausflug<br />

Ladenburg. Der Bewohnerchor „InTakt“<br />

der stiftung st. <strong>franziskus</strong> heiligenbronn<br />

unter Leitung von Georg Sprich wagte sich<br />

zu einem großen Ausflug nach Ladenburg<br />

mit besonderem Auftritt.<br />

Mit dem Lied „1000 Jahre wie ein Tag“<br />

hatte sich der Chor mit blinden und sehbehinderten<br />

Sängerinnen und Sängern beim<br />

<strong><strong>St</strong>iftung</strong>sfest in das Herz der Mitarbeiterin<br />

Susi Deibler gesungen, Lehrerin am Förderzentrum<br />

Hören und Sprechen. Zu einer<br />

Hochzeit in Ladenburg lud sie daher den<br />

gesamten Chor ein und dieser packte<br />

das Unternehmen tatkräftig an.<br />

Der weite Ausflug in die Kurpfalz sollte für<br />

die Chormitglieder zu einem besonderen<br />

Tag werden und wurde es auch. Mit zwei<br />

<strong><strong>St</strong>iftung</strong>sbussen fuhr die zehnköpfige<br />

Sängerschar mit Chorleiter Georg Sprich<br />

und den Begleitmusikern Katharina Saxler<br />

(Keyboard), Martin Müller (Gitarre) und<br />

Tobias Maxand (Cajon) nach Ladenburg.<br />

Susi Deibler nahm sie mit einem Vesper<br />

zur <strong>St</strong>ärkung in Empfang.<br />

In der evangelischen Kirche stand die Musikanlage<br />

der Pfadfinder von Leutershausen<br />

schon bereit. Und so kam der große<br />

Moment näher. Der Trauzeuge kündigte<br />

<strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong> 4/09<br />

In den Jahren 2008 und 2009 wurden durch<br />

Aktion Mensch insgesamt acht Projekte<br />

des Aufgabenfeldes Behindertenhilfe in der<br />

<strong><strong>St</strong>iftung</strong> im Wert von insgesamt fast einer<br />

Million Euro bezuschusst:<br />

Ausbildungsbetriebe:<br />

350.000 Euro für den Bau des Werkhofs<br />

<strong>St</strong>. Josef in <strong>Heiligenbronn</strong><br />

Haus <strong>St</strong>. Agnes Spaichingen:<br />

127.000 Euro für den Wohnbereich<br />

und 291.000 Euro für den Förder- und<br />

Betreuungsbereich<br />

Projekt Ehrenamt in <strong>Heiligenbronn</strong>:<br />

128.000 Euro für die Förderung<br />

dieser <strong>St</strong>elle<br />

den Hochzeitsgästen eine Überraschung an<br />

und der Chor „InTakt“ sang und verzauberte<br />

die Gemeinde. Die Resonanz war durchweg<br />

positiv, die Überraschung gelungen.<br />

Aber der Ausflug war damit noch nicht<br />

zu Ende. Nach einer Kaffeepause in der<br />

Eisdiele „Venezia“ wurde die <strong>Heiligenbronn</strong>er<br />

Truppe von <strong>St</strong>adtführer Karl-Peter Klaus<br />

abgeholt. Beim <strong>St</strong>adtrundgang konnten die<br />

Sängerinnen und Sänger die 2000-jährige<br />

Förderzentrum Hören und Sprechen:<br />

62.000 Euro für Gegensprechanlagen<br />

in den Klassenzimmern<br />

Förderzentrum Sehen: 11.000 Euro<br />

für die Einrichtung einer Laptopklasse<br />

Bereich Erwachsene: 10.000 Euro für<br />

die Ausstattung des Förder- und Betreuungs<br />

bereiches in <strong>Heiligenbronn</strong><br />

Schule für Blinde und<br />

Sehbehinderte Baindt: 10.000 Euro<br />

für die Ausstattung der Schule<br />

Wer die Aktion Mensch mit ihrer Förderarbeit<br />

selbst unterstützen will, kann dies in Form<br />

von Spenden oder mit dem Kauf von Losen<br />

der Aktion Mensch-Lotterie tun.<br />

Ramona Zweigart<br />

Sängerschar verzaubert Hochzeitsgäste<br />

<strong>St</strong>adtgeschichte seit den Römern „erfühlen“.<br />

Die <strong>St</strong>adtmauer, die <strong>St</strong>atuen des Bischofs,<br />

des Kurfürsten und der Ziege oder die<br />

Inschriften der dortigen Gallus-Kirche konnten<br />

die blinden und sehbehinderten Besucher<br />

nämlich abtasten.<br />

Nach einem erlebnisreichen Tag hieß es<br />

Abschied nehmen von Ladenburg.<br />

Alle waren sich einig: „Nichts ist unmöglich –<br />

das machen wir mal wieder.“ Susi Deibler<br />

Die Sängerinnen des <strong>Heiligenbronn</strong>er Bewohnerchors „InTakt“ mit Leiter Georg Sprich und Lehrerin Susi<br />

Deibler in der Ladenburger Kirche bei der Hochzeitsfeier.<br />

11


Der taubblinde Bewohner Joachim Burger über die Blindenschrift<br />

„Braille macht mein Leben bunt“<br />

<strong>Heiligenbronn</strong>. Die Blindenschrift ist eine<br />

geniale Erfindung und fasziniert blinde<br />

und sehende Menschen bis heute gleichermaßen.<br />

Zu verdanken ist sie dem blinden<br />

Franzosen Louis Braille, der 2009 seinen<br />

200. Geburtstag gefeiert hätte und nach<br />

dem die Blindenschrift auch benannt wird.<br />

Sie bestand aus sechs tastbaren Punkten<br />

und wurde im Computerzeitalter auf acht<br />

Zeichen erweitert.<br />

Zum 200. Geburtstag von Louis Braille<br />

erinnerte der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband<br />

mit mehreren Aktionen,<br />

unter andererm einer „Tour de Braille“,<br />

an den Erfinder der Blindenschrift und<br />

deren Bedeutung für das Leben blinder<br />

Menschen. Der taubblinde <strong>Heiligenbronn</strong>er<br />

Bewohner Joachim Burger verfasste ge meinsam<br />

mit seiner Gruppenleiterin Monika<br />

Schuhmacher einen Beitrag für die Zeitschrift<br />

„Gegenwart“ über die Bedeutung der<br />

Blindenschrift für sein Leben,den wir auch<br />

hier dokumentieren.<br />

Zur Person von Joachim Burger<br />

Joachim Burger ist 50 Jahre alt und arbeitet<br />

in der stiftung st. <strong>franziskus</strong> heiligenbronn<br />

als Korbmacher. Mit 16 Jahren erblindete er<br />

beim Fußballspielen durch einen <strong>St</strong>urz an<br />

den Torpfosten mit der Folge, dass sich die<br />

Netzhaut an beiden Augen ablöste. Operationen<br />

blieben erfolglos. Monika Schuhmacher<br />

begleitet Joachim Burger schon seit vielen<br />

Jahren als Leitung der Wohngruppe „Fridolin“.<br />

Loius Braille, der Erfinder der Blindenschrift<br />

(hier ein Gemälde von Lucienne Filippi), wurde vor<br />

200 Jahren geboren.<br />

„Meine Finger wussten<br />

genauso wenig wie ich“<br />

Als Junge besuchte ich die Gehörlosenschule<br />

in <strong>Heiligenbronn</strong>, brauchte aber zu<br />

meinen Hörgeräten auch eine sehr starke<br />

Brille – deshalb saß ich immer ganz vorne<br />

an der Tafel. Nach meinem Hauptschulabschluss<br />

zog ich nach Heidelberg, um eine<br />

Ausbildung zum Bürokaufmann zu beginnen.<br />

Da ich keine Familie hatte, <strong>bote</strong>n mir die<br />

Schwestern von <strong>Heiligenbronn</strong> in den Ferien<br />

auch weiterhin ein Zuhause. In den Sommerferien<br />

passierte es dann: Ich stieß beim<br />

Fußballspielen mit dem Kopf an den Torpfosten.<br />

Nach zwei misslungenen Augenoperationen<br />

war klar, dass ich nie wieder<br />

sehen würde.<br />

Ich kehrte zurück nach <strong>Heiligenbronn</strong>. An<br />

der Blindenschule erwartete mich dort<br />

Schwester Ancilla mit einer Braille-Schreibmaschine.<br />

Meine Finger wussten genauso<br />

wenig wie ich, was sie mit den sechs<br />

Punkten anfangen sollten. Immer wieder<br />

dachte ich: Das ist zu schwierig für mich!<br />

Was sollte ich mit dieser dummen Blindenschrift?<br />

Ich wollte wieder sehen können!<br />

Buchstabe um Buchstabe<br />

Aber Schwester Ancilla gab nicht nach.<br />

Buchstabe um Buchstabe musste ich erst<br />

lesen und dann schreiben. Immer wieder<br />

trichterte sie mir ein, wie wichtig die Blindenschrift<br />

für mich ist. Das konnte ich irgendwann<br />

nicht mehr hören, so dass ich die<br />

Punktschriftmaschine auf den Tisch knallte.<br />

Doch mit der Zeit verwandelten sich die<br />

dummen Punkte in Buchstaben und Wörter.<br />

Kurze Bücher erzählten mir plötzlich<br />

Geschichten.<br />

„Die Bücher haben immer Zeit<br />

für mich, nie schlechte Laune.<br />

Auch in der schwierigen Zeit,<br />

als ich durch zehn Hörstürze<br />

das Hören fast ganz verlor,<br />

ließen sie mich nicht im <strong>St</strong>ich.“<br />

Joachim Burger, taubblinder Bewohner in<br />

<strong>Heiligenbronn</strong>, in seinem Zimmer mit einem Buch<br />

in Blindenschrift. Foto: Graf<br />

Neue Herausforderung Kurzschrift<br />

Dann kam die nächste Herausforderung:<br />

die Kurzschrift. Silbe um Silbe musste gelernt<br />

werden. Hatten sich doch gerade meine<br />

Finger an die Punkte gewöhnt, musste sich<br />

nun mein Kopf an die Silben gewöhnen.<br />

Doch die Aussicht, in Kurzschrift viel mehr<br />

Bücher ausleihen zu können, trieb mich an.<br />

Innerhalb von acht Monaten hatte ich das<br />

Ziel erreicht und Schwester Ancilla beurteilte<br />

mich im Abschlusszeugnis mit der Note<br />

„gut“. Wer Schwester Ancilla kannte, weiß,<br />

was das heißt.<br />

„Bücher wurden meine Freunde“<br />

Die Bücher in Brailleschrift wurden meine<br />

Freunde. Sie haben immer Zeit für mich, nie<br />

schlechte Laune. Und wenn es mir gesundheitlich<br />

nicht so gut geht, kann ich sogar im<br />

Liegen lesen. Auch in der schwierigen Zeit,<br />

als ich durch zehn Hörstürze das Hören fast<br />

ganz verlor, ließen sie mich nicht im <strong>St</strong>ich.<br />

Ein Fenster zur Welt<br />

Mittlerweile hat bei mir die Elektronik Einzug<br />

gehalten. So kann ich Bücher, Zeitschriften<br />

und auch das „Geißbock-Echo“<br />

(Fanzeitschrift des 1. FC Köln) mit der Braillezeile<br />

meines Computers lesen. Für mich<br />

als Hörsehbehindertem ist die Brailleschrift<br />

ein Fenster zur Welt. Sie macht, obwohl<br />

ich nichts sehen kann, mein Leben bunt.<br />

Joachim Burger, Monika Schuhmacher<br />

12 <strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong> 4/09


Erster Herbsttag für Taubblinde in <strong>Heiligenbronn</strong><br />

Berührungsängste abbauen das Ziel<br />

<strong>Heiligenbronn</strong>. Erstmals waren taubblinde<br />

und hörsehbehinderte Menschen zu einem<br />

<strong>Heiligenbronn</strong>er Herbsttag eingeladen.<br />

Der katholische Taubblindenseelsorger Peter<br />

Hepp aus Rottweil und die stiftung st. franzis<br />

kus heiligenbronn organisierten dieses<br />

Treffen, bei dem rund 50 Teilnehmer aus<br />

ganz Baden-Württemberg und darüber<br />

hinaus zusammenkamen.<br />

Seelsorger will Kontakte fördern<br />

Kontakt und Kommunikation untereinander<br />

zu fördern, Berührungsängste zwischen<br />

taubblinden Menschen in privaten Haushalten<br />

und in Wohngruppen abzubauen war<br />

für Diakon Peter Hepp, der selbst taubblind<br />

ist, erklärtes Ziel dieses Herbsttages. Er wolle<br />

damit auch <strong>Heiligenbronn</strong> als Taubblindenzentrum<br />

bekannter machen und den<br />

Austausch von Lebenserfahrungen fördern.<br />

Der Herbsttag stand unter dem Motto<br />

„Wunderbare Wasserwelt“. Wie Peter Hepp<br />

zur Eröffnung gebärdete, habe <strong>Heiligenbronn</strong><br />

einen sehr starken Bezug zum Wasser.<br />

Die heilende Wasserquelle mit Gnadenbild<br />

sei der Ursprung des Ortes. Für die <strong><strong>St</strong>iftung</strong><br />

wies Fachbereichsleiter Frank King darauf<br />

hin, dass <strong>Heiligenbronn</strong> im Schulbereich<br />

inzwischen über eine anerkannte Taubblindeneinrichtung<br />

verfüge und dies auch für<br />

den Erwachsenenbereich anstrebe.<br />

Die Ansprachen wurden von Margherita<br />

Hepp für die Hörenden in Lautsprache<br />

übertragen. Soweit die Teilnehmer die<br />

Gebärdensprache nicht wahrnehmen können,<br />

wurde ihnen von einem Assistenten in<br />

die Hand gelormt oder taktil nachgebärdet.<br />

Ein informativen Einblick in die Welt des<br />

Sporttauchens gab Achim Blage vom<br />

Gehörlosen-Tauchverein München: „Tauchen<br />

ist wie Wandern“. Er berichtete etwa von<br />

den großen Reisen ans Rote Meer oder einer<br />

Höhlenbegehung. Auch die Meerjungfrau<br />

aus dem Badersee bekamen die Zuschauer<br />

zu Gesicht.<br />

Erinnerungen an eigene Schulzeit<br />

Nach dem gemeinsamen Mittagessen und<br />

einer Wundermuschel als Überraschungsgeschenk<br />

ging es zu einer Führung mit den<br />

Ordensschwestern Agnes Löber und<br />

Franziska Teufel an die Quelle von <strong>Heiligenbronn</strong><br />

und durch die Geschichtsausstellung,<br />

wo vielen Besuchern ihre eigene Schulzeit,<br />

die sie teilweise in <strong>Heiligenbronn</strong> selbst<br />

erlebt hatten, wieder lebendig wurde.<br />

Ein Wortgottesdienst mit Diakon Peter Hepp<br />

in der Hauskapelle schloss das Herbsttreffen<br />

ab. Mitgestaltet wurde er von Trommelgruppe<br />

und Gebärdenchor aus der Paulinen-<br />

<strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong> 4/09 13<br />

„Wunderbare Wasserwelt“ lautete das Motto des ersten <strong>Heiligenbronn</strong>er Herbsttags für taubblinde<br />

und hörsehbehinderte Menschen und dazu gehörte auch der Gang an die <strong>Heiligenbronn</strong>er Quelle, von<br />

der die Teilnehmer bei der Führung (hier mit Schwester Agnes Löber, rechts) auch kosten konnten.<br />

Die Klänge der Trommelgruppe aus der Paulinenpflege Winnenden (links Leiterin Sigrid Andrä) konnten<br />

die Gottesdienstbesucher mit Hilfe von Luftballonen über ihre Hände spüren. Fotos: Graf<br />

pflege Winnenden und der Spielgruppe<br />

des Taubblindenvereins <strong>St</strong>uttgart.<br />

In seiner Predigt zur Spannung zwischen<br />

Reichtum und Armut, zwischen Viel und<br />

Wenig resümierte Peter Hepp, dass letztlich<br />

das Herz zähle und die Qualität, nicht<br />

die Masse. Mit ihren Begleitern und mit<br />

Fahrdiensten zu den umliegenden Bahnhöfen<br />

ging es dann für die taubblinden und<br />

hörsehbehinderten Gäste wieder auf<br />

die Heimreise. Ewald Graf


Neuer Lehrgang an der Berufsschule in <strong>Heiligenbronn</strong><br />

Hoher Praxisanteil in der zweijährigen<br />

Ausbildung zur Altenpflegehelferin<br />

<strong>Heiligenbronn</strong>. Mit dem neuen Schuljahr<br />

startete die stiftung st. <strong>franziskus</strong><br />

heiligenbronn ihre zweijährige Sonderberufsfachschule<br />

für Altenpflegehilfe als Teil der<br />

Berufsvorbereitungs- und Ausbildungsange<strong>bote</strong><br />

an ihrem Förderzentrum Hören und<br />

Sprechen. Jungen Menschen mit Behinderung<br />

wird so erstmals in der Region eine<br />

Ausbildung zum Altenpflegehelfer bzw.<br />

-helferin ange<strong>bote</strong>n.<br />

Roland Flaig, Leiter der Behindertenhilfe,<br />

und Berufsschulleiter Udo Neudeck freuen<br />

sich über das zehnte Berufsfeld, in dem<br />

die Sonderberufsschule in <strong>Heiligenbronn</strong> nun<br />

ausbilden kann: „Zielgruppe sind sinnesbehinderte<br />

und lernbehinderte junge Menschen.<br />

Der individuelle Förderbedarf der Schüler<br />

steht bei der Unterrichtsplanung im Vordergrund.“<br />

Im Unterschied zu den allgemeinen<br />

Berufsfachschulen mit einjähriger Qualifikation<br />

erstreckt sich die Ausbildung zur Altenpflegehelferin<br />

in <strong>Heiligenbronn</strong> über zwei Jahre.<br />

Praxisteil in <strong><strong>St</strong>iftung</strong>s-Altenzentren<br />

Der Praxisteil der Ausbildung wird in Ko -<br />

operation mit dem Aufgabenfeld Altenhilfe<br />

in verschiedenen Altenzentren der <strong><strong>St</strong>iftung</strong><br />

durchgeführt. Die Verbindung von Schulund<br />

Praxisteil in einem Unternehmen war<br />

auch für die Agentur für Arbeit, die die<br />

Ausbildung finanziert, überzeugend.<br />

Das neue Ausbildungsangebot an der<br />

Berufsschule startete im September mit<br />

Lehrerin Ulrike Hesse und drei Schülerinnen.<br />

Ulrike Hesse ist Diplom-Berufspädagogin<br />

für Pflege und Gesundheit. Sie studierte<br />

nach ihrer Altenpflegeausbildung und<br />

gerontopsychiatrischer Arbeit in Münster<br />

Pflegepädagogik.<br />

Der Unterricht in der Altenpflegehilfeklasse<br />

orientiert sich an der Praxis: pflegende<br />

Tätig keiten, medizinisches Grundwissen,<br />

Behandlungspflege, Anatomie, Arzneimittelkunde,<br />

Ernährung und Lebensgestaltung,<br />

psychologische Grundlagen und Dokumentation.<br />

„Ganz wichtig ist die Verbindung<br />

Die erste Berufsschulklasse für die Altenpflegehelfer-Ausbildung in <strong>Heiligenbronn</strong> mit (von links)<br />

Lehrerin Ulrike Hesse und den Schülerinnen Tanja Buchholz, Patricia Effinger und Jasmin Spradau. An der<br />

bettlägerigen Pflegepuppe „Hedwig Hubrich“ üben sie gerade das Bettenmachen. Foto: Graf<br />

von praktischer Tätigkeit und handlungsorientiertem<br />

Wissen“, sagt Ulrike Hesse. Vier<br />

sich gegenseitig durchdringende Lernfelder<br />

werden stets im Blick gehalten: Aufgaben<br />

und Konzepte der Altenhilfe, Lebensgestaltung,<br />

institutionelle Rahmenbedingungen<br />

und die Altenpflege als Beruf.<br />

Vor allem grundpflegerische Tätigkeiten<br />

sollen die Schülerinnen einmal selbständig<br />

übernehmen können. Inzwischen werde<br />

das Berufsbild oft auch als „Pflegeassistenz“<br />

umschrieben.<br />

Ihre Praxiserfahrungen sammeln die<br />

Schülerinnen der ersten Klasse in den drei<br />

Altenzentren <strong>St</strong>. Veronika in Dunningen,<br />

<strong>St</strong>. Elisabeth in Rottweil und <strong>St</strong>. Antonius in<br />

Mühlheim/Donau. Sie kamen von verschiedenen<br />

Schulen und haben alle ein oder mehrere<br />

Vorpraktika in Altenzentren absolviert.<br />

Zwei oder drei Tage Unterricht<br />

Zwei oder auch drei Tage in der Woche ist<br />

Berufsschulunterricht in <strong>Heiligenbronn</strong> und<br />

mindestens zwei Tage die Woche sind die<br />

14<br />

Schülerinnen in den Altenzentren im Einsatz,<br />

wo sie von einer Praxisanleiterin betreut<br />

werden, in Wohnbereichsteams integriert<br />

sind und auch Wochenenddienste haben.<br />

Mit ihrer Arbeit sind sie sehr zufrieden,<br />

erzählen sie. Erfahrungen und Probleme<br />

können wieder im Unterricht besprochen<br />

werden. Für die jungen Frauen steht aber<br />

schon fest: „Das ist der richtige Beruf für<br />

mich“. Mit dieser Ausbildung könne man<br />

auch in vielen Bereichen arbeiten.<br />

Pflegebetten auch in Schulräumen<br />

Der in der Regel zwanzigstündige Unterricht<br />

pro Woche wird von Pflegepädagogin<br />

Ulrike Hesse erteilt, Berufsschulkollegin<br />

Sieglinde King unterrichtet Deutsch, Wirtschaftskunde<br />

und Ethik. Für die neue<br />

Pflegehilfeklasse hat die Berufsschule der<br />

<strong><strong>St</strong>iftung</strong> ehemalige Internatsräume umfunktioniert<br />

und dort einen Klassenraum und<br />

einen Übungsraum eingerichtet. Dort stehen<br />

zwei Pflegebetten mit Zubehör zur Verfügung,<br />

Verbandmaterial von den Apotheken,<br />

Blutdruck- und Blutzuckermessgeräte, ein<br />

<strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong> 4/09


Wie die praktischen Übungen<br />

aussehen, hat Berufsschulleiter<br />

Udo Neudeck buchstäblich<br />

bereits am eigenen Leib erfahren:<br />

für die Einübung der<br />

Rasur stellte er sich selbst zur<br />

Verfügung.<br />

Alters-Simulations-Set, Rollstuhl und Gehstock,<br />

damit auch der Unterricht durch<br />

praktische Übungen begleitet werden kann.<br />

Wie diese praktischen Übungen aussehen<br />

können, hat Berufsschulleiter Udo Neudeck<br />

buchstäblich bereits am eigenen Leib<br />

erfahren: für die Einübung der Rasur stellte<br />

er sich selbst zur Verfügung. „Er sah hinterher<br />

richtig chic aus“, lobt Ulrike Hesse ihre<br />

Schülerinnen.<br />

Baindt. Ein besonderes Angebot organisierte<br />

das Diabetesteam um Dr. Uta Faller am<br />

Kinderkrankenhaus <strong>St</strong>. Nikolaus in Ravensburg.<br />

Die Gruppen, die zur Diabetes-Schulung<br />

während einer Woche in der Klinik<br />

zusammen kamen, machten einen Besuch<br />

in der Schule für Blinde und Sehbehinderte<br />

in Baindt. Dort wurden in einer Kooperation<br />

zwischen der Klinikschule und der Blindenschule<br />

die Sinne geschärft. Die Körperwahr-<br />

<strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong> 4/09<br />

Der Unterricht beschränkt sich aber nicht<br />

nur auf den Klassenraum. Lehrerin Ulrike<br />

Hesse besucht die Altenpflegehelferschülerinnen<br />

regelmäßig auch in ihren Praxisstellen.<br />

Aber auch gemeinsame Ausflüge und<br />

Besichtigungen werden zum Schulprogramm<br />

gehören, etwa ein Lehrgang in einem Sani -<br />

tätshaus oder Besuche in den Altenzentren.<br />

Die erste Klausur steht den <strong>Heiligenbronn</strong>er<br />

Altenpflegehelfer-Schülerinnen noch im<br />

Dezember bevor. Im nächsten Sommer müssen<br />

sie dann die Zwischenprüfung absolvieren<br />

mit einem praktischen Teil in ihrem<br />

Altenzentrum und dem theoretischen Teil<br />

an der Berufsschule. Die Abschlussprüfung<br />

folgt im Jahr darauf. Auch für einen neuen<br />

Kurs ab dem Schuljahr 2010 hat die Agentur<br />

für Arbeit, die der Sonderberufsfachschule<br />

die Schüler zuweist, bereits genügend<br />

junge Menschen mit Behinderung angemeldet.<br />

Ewald Graf<br />

nehmung der an Diabetes erkrankten Schüler<br />

sollte verbessert werden. Durch spielerische<br />

Übungen lernten die Kinder, Reaktionen<br />

ihres Körpers besser wahrzunehmen.<br />

Unter der Leitung von Christel Bordasch,<br />

Diabetes-Beraterin am Nikolauskrankenhaus,<br />

wurden dazu Übungen und Aufgaben für<br />

ganz verschiedene Wahrnehmungsbereiche<br />

zusammengestellt: mit verbundenen Augen<br />

Mit den Füßen tasten: Diabeteskranke Schüler führen sich gegenseitig durch den Sinnesgarten der Schule<br />

für Blinde und Sehbehinderte in Baindt. Foto: <strong>St</strong>urm<br />

15<br />

Spenden zum Schulbau<br />

über kostenlose Hotline<br />

<strong>Heiligenbronn</strong>. Wer die Spendenaktion<br />

Wir machen Schule unterstützen möchte,<br />

kann dies über die Weihnachtszeit auch mit<br />

einem Telefonanruf schnell und umkompliziert<br />

tun. Der Telekommunikationsanbieter<br />

Next ID (www.next-id.de) schaltet noch<br />

bis zum 15. Januar 2010 eine Spendenhotline,<br />

die für Anrufer aus dem deutschen<br />

Festnetz kostenlos ist. Der Anrufer kann<br />

wählen, ob er 3, 5 oder 10 Euro spenden<br />

möchten. Der Betrag wird der Telefonrechung<br />

des Spenders belastet und der<br />

Spendenaktion der <strong><strong>St</strong>iftung</strong> zur Verfügung<br />

gestellt. Next ID verzichtet in diesem Jahr<br />

auf Kundengeschenke und steuert selbst<br />

eine Spende von 3500 Euro bei.<br />

Die Spenden-Hotline: 0900 1 250 280.<br />

Übungen in der Blindenschule Baindt<br />

Klinikschüler schärfen ihre Sinne<br />

Tasten durch den Dunkelgang<br />

war für die Schüler eine<br />

besondere Herausforderung.<br />

Nahrungsmittel schmecken, den Duft<br />

von Kräutern und Pflanzen im Schulgarten<br />

riechen und auf besondere Geräusche im<br />

Sinnesgarten horchen.<br />

Als besondere Herausforderung stand<br />

das Tasten durch den Dunkelgang bevor:<br />

Mitarbeiter und Kinder der Blindenschule<br />

haben darin verschiedene Materialien zum<br />

Fühlen zu sammengestellt und aufgebaut,<br />

die mit Händen und Füßen entdeckt werden<br />

konnten.<br />

Der Direktor der Blindenschule, Hans <strong>St</strong>urm,<br />

freute sich über das Interesse und ließ es<br />

sich nicht nehmen, die Besucher selbst im<br />

Schwarzlichtbereich anzuleiten und zu führen.<br />

Lernen, auf Körpersignale zu achten<br />

Alle Beteiligten verbuchten den Besuch als<br />

wertvolle Erfahrung. Und die Schüler haben<br />

an Sensibilität im Umgang mit ihrem Körper<br />

gewonnen und gelernt, noch besser auf<br />

Körpersignale zu achten. Hans <strong>St</strong>urm


Meine Tages-Schau:<br />

„So lebe ich“<br />

Tuttlingen. Herta Zschinzsch (79 Jahre),<br />

Näherin, und Kurt Zschinzsch (78 Jahre),<br />

Kraftfahrer, leben zwischenzeitlich seit<br />

38 Jahren zusammen. Im April 2007 be -<br />

kommt Herta Zschinzsch einen Schlaganfall<br />

und ist halbseitig gelähmt.<br />

Das Ehepaar wohnt zunächst weiterhin in<br />

seiner eigenen Wohnung in Tuttlingen. Kurt<br />

Zschinzsch unterstützt seine Frau in allen<br />

Belangen, merkt aber, dass auch bei ihm<br />

irgendetwas nicht stimmt. Er hört auf, Auto<br />

zu fahren, klagt über fehlenden Geruchssinn,<br />

sein Gang verändert sich und schluss -<br />

endlich wird bei ihm Parkinson festgestellt.<br />

Zu Hause lässt sich mit Unterstützung der<br />

Tochter, die berufstätig ist, die Pflege noch<br />

aufrechterhalten. Doch mit der Zeit wird<br />

dies immer schwieriger, da im Haus kein<br />

Aufzug ist und Herta Zschinzsch die Treppe<br />

hinauf- und hinabgetragen werden muss.<br />

Diskussion um den Umzug ins Heim<br />

Als alle zusammen an ihre Grenzen stoßen,<br />

kommt die Diskussion auf, eventuell ins Heim<br />

zu gehen. Weihnachten 2007 ist dann klar,<br />

es muss eine Entscheidung getroffen werden.<br />

Viele Tränen fließen auf allen Seiten,<br />

bis der Entschluss gefasst wird, am 5. Januar<br />

2008 ins Altenzentrum Bürgerheim einzu-<br />

Das Ehepaar Zschinzsch im Bürgerheim<br />

Morgens um 6.50 Uhr<br />

klingelt stets der Wecker<br />

ziehen. Ein großes Doppelzimmer mit Balkon<br />

steht zur Verfügung.<br />

Schnell leben sich Herta und Kurt Zschinzsch<br />

dort ein und können es sich nicht mehr<br />

anders vorstellen. Der große Schlafzimmerschrank<br />

findet im Heim einen schönen<br />

Platz. Auch der Couchtisch und die Sessel<br />

mit passendem Schrank machen das Zimmer<br />

recht heimelig. Die Betten stehen etwas<br />

abgetrennt auf der anderen Seite. Bereits<br />

beim Einzug ins Bürgerheim ist dem Ehepaar<br />

aber klar, dass Mitte 2009 der Umzug<br />

ins neue Haus ansteht. Dies gibt dann<br />

nochmals einen größeren Einschnitt.<br />

Im neuen Haus stehen nur Einzelzimmer<br />

zur Verfügung, was anfangs bei Herta und<br />

Kurt Zschinzsch zu Unverständnis führt.<br />

Diese Zimmer sind auch kleiner als die Zimmer<br />

im alten Haus, weil in jedem Zimmer<br />

ein eigenes Bad integriert ist. „Das geht<br />

doch nicht und wir können doch als Ehepaar<br />

nicht auseinander gerissen werden“;<br />

„außerdem passen unsere Möbel da gar<br />

Herta und Kurt Zschinzsch in einem ihrer neuen Zimmer im Altenzentrum Bürgerheim in Tuttlingen.<br />

16<br />

nicht mehr rein“, protestieren sie. Diese<br />

Fragen beschäftigen nicht nur das Ehepaar,<br />

sondern alle Bewohner des Altbaus. Als<br />

der Neubau soweit fertig ist, wird mit den<br />

Bewohnern ein Besichtigungstag eingerichtet<br />

und sie können sich ihre Zimmer aussuchen<br />

und ansehen.<br />

Zwei Einzelzimmer für das Ehepaar<br />

An diesem Tag stellt sich wieder die Frage<br />

für das Ehepaar: „Was tun?“ Die Zimmer<br />

werden ausgemessen, Betten an verschiedenen<br />

<strong>St</strong>ellen aufgestellt und die vorhandenen<br />

Möbel ebenfalls vermessen. Schlussendlich<br />

entscheiden sich die beiden für zwei<br />

nebeneinander liegende Einzelzimmer am<br />

Ende eines Flures. Ein Zimmer wird als<br />

Schlafzimmer eingerichtet, das andere als<br />

Wohnzimmer, wobei sie auf ihren großen<br />

Schrank verzichten und gut aussortieren<br />

müssen, was sie noch mitnehmen. Dies wird<br />

rechtzeitig in Angriff genommen und beim<br />

Umzug kann tatsächlich alles in die vorhandenen<br />

Einbauschränke verstaut werden.<br />

Zu den zwei einzelnen Zimmern meint Kurt<br />

Zschinzsch, er müsse jetzt „a meggele uf<br />

d’<strong>St</strong>roß“, wenn er von einem Zimmer zum<br />

anderen wolle. Dies konnte er sich anfangs<br />

überhaupt nicht vorstellen. „Purer Luxus“,<br />

den sie sehr genießen, sind die zwei Bäder,<br />

die sie jetzt haben. Wenn morgens um<br />

6.50 Uhr der Wecker klingelt (darauf legt<br />

Kurt Zschinzsch großen Wert), dann geht<br />

Kurt ins Bad nebenan und seine Frau wird<br />

gleichzeitig im anderen Bad frisch gemacht<br />

für den Tag. Vorher seien sie sich immer<br />

in die Quere gekommen.<br />

Herta und Kurt Zschinzsch sind<br />

sich einig, dass es schöner ist<br />

zu zweit als alleine. „Ich halte<br />

meinen Mann auf Trab, da ich<br />

immer irgendetwas brauche.<br />

Meist will ich zwei Sachen auf<br />

einmal, da ist er dann gefordert<br />

und bleibt fit.“<br />

<strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong> 4/09


Kaffeetafel im Bürgerheim: Bewohnerin Herta Zschinzsch feiert mit ihrem Mann und Besucherinnen<br />

ihren Geburtstag. Fotos: Liebermann<br />

Meist ist Kurt mit der Morgentoilette früher<br />

fertig und geht schon mal gegen 8.15 Uhr<br />

zum Frühstück. Dort richtet er für beide<br />

die „Weckle“ und dann wird gemeinsam<br />

gefrüh stückt. Herta erhält regelmäßig<br />

Physiotherapie, Ergotherapie und Lymphdrainage.<br />

Diese finden meist nach dem<br />

Frühstück statt. Hier wird Kurt miteingebunden,<br />

in dem er den Rollstuhl hinterher<br />

schiebt, falls seine Frau sich setzen muss.<br />

Kommt keine Therapeutin ins Haus, dann<br />

leitet Kurt Zschinzsch seine Frau selbst an,<br />

ihre Übungen zu machen. Er habe dies der<br />

Therapeutin „abgespickt“.<br />

Gymnastik und <strong>St</strong>urzprophylaxe<br />

Auch Kurt macht sehr viel Gymnastik. Jeden<br />

Montagnachmittag sind beide obligatorisch<br />

bei der <strong>St</strong>urzprophylaxe dabei. Beide sind<br />

früher regelmäßig zum Schwimmen und in<br />

die Sauna gegangen. Das fehle ihnen jetzt<br />

Ergoherapeutin Claudia Leible übt mit Herta<br />

Zschinzsch in ihrem Zimmer.<br />

<strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong> 4/09<br />

sehr. Nach den Therapien wird noch das<br />

Zimmer aufgeräumt und dann geht es kurz<br />

vor zwölf bereits zum Mittagessen. Nach<br />

dem Mittagessen legen sich beide für eine<br />

gute <strong>St</strong>unde zum Mittagsschlaf hin.<br />

Frisch ausgeruht, freuen sich die Zschinzschs<br />

auf die Kaffeezeit, die heute mit Klaviermusik<br />

begleitet wird. Für den nächsten Tag<br />

hat sich Besuch angekündigt, dann gehen<br />

sie gemeinsam in die Cafeteria, um dort<br />

Kaffee zu trinken. „Es ist schön, Besuch zu<br />

bekommen“, sagt Kurt „ein paar kommen<br />

regelmäßig.“ Vor allem seine Feuerwehrkollegen<br />

von früher seien sehr treue Besucher.<br />

Diese holen sie auch zum Feuerwehrrentnertreffen<br />

im Heim ab und nehmen sie mit.<br />

Am Geburtstag von Herta wird in gemütlicher<br />

Runde im Heim – in den „eigenen<br />

vier Wänden“ – mit Besuch gefeiert. Im<br />

Wohnbereich ist schön festlich gedeckt, das<br />

„Geburtstagskind“ lässt sich verwöhnen.<br />

Beim Volksliedersingen sind beide mittendrin<br />

und auch der Besuch singt kräftig mit.<br />

Herta und Kurt Zschinzsch machen alles<br />

gemeinsam. Selten sieht man sie getrennt.<br />

Zum Parkinsontreffen jedoch dienstags bei<br />

der AOK in Tuttlingen geht Kurt regelmäßig<br />

alleine. Anfangs fuhr er mit dem Bus,<br />

zwischenzeitlich lässt er sich vom Taxi fahren,<br />

weil die Busverbindung nicht so gut ist und<br />

er dann zu lange Wartezeiten hat.<br />

Gemeinsam im Gottesdienst<br />

Am Donnerstagnachmittag ist im Haus<br />

regelmäßig Gottesdienst, den das Ehepaar<br />

auch gemeinsam besucht. Bei schönem<br />

Wetter nutzen sie, auch zusammen mit<br />

anderen Bewohnern, den großen Balkon<br />

17<br />

Kurt Zschinzsch trifft sich noch regelmäßig mit seinen<br />

alten Feuerwehrkameraden beim Rentnertreffen.<br />

Kommt keine Therapeutin<br />

ins Haus, dann leitet Kurt<br />

Zschinzsch seine Frau selbst<br />

an, ihre Übungen zu machen.<br />

Er habe dies der Therapeutin<br />

„abgespickt“.<br />

oder den Garten und sitzen gerne in der<br />

Sonne. Gegen 18 Uhr gibt es Abendessen,<br />

danach schauen die beiden noch etwas<br />

fern im Zimmer oder sitzen mit den Tischnachbarn<br />

zusammen. Am Esstisch hat sich<br />

eine Gruppe von Bewohnern zusammengefunden,<br />

die sich sehr gut versteht. Nach<br />

dem Umzug kamen neue Bewohner hinzu,<br />

da das Bürgerheim jetzt mehr Plätze hat.<br />

Die Sitzordnung am Tisch von Herta und<br />

Kurt liegt aber fest und wird nicht mehr<br />

umgestellt. Sie haben sich jetzt so aneinander<br />

gewöhnt.<br />

Gegen 22 Uhr ist Bettruhe, um ausgeschlafen<br />

zu sein für den nächsten Tag. Herta<br />

und Kurt Zschinzsch sind sich einig, dass es<br />

schöner ist, zu zweit zu sein als alleine. „Ich<br />

halte meinen Mann auf Trab, da ich immer<br />

irgendetwas brauche. Meist will ich zwei<br />

Sachen auf einmal, da ist er dann gefordert<br />

und bleibt fit“, erzählt Herta. Kurt kann seine<br />

Frau immer noch im Rollstuhl schieben und<br />

so können sie sich im Haus auch unabhängig<br />

bewegen und benötigen nicht ständig<br />

Hilfe vom Pflegepersonal. Im Moment<br />

können sie sich auch nicht vorstellen, wie<br />

es ist, einmal alleine zu sein.<br />

Christine Liebermann


Erster Pflegefachtag der Altenhilfe<br />

In der modernen Wundversorgung wird<br />

nur die Haut gepflegt, die es braucht<br />

Rottweil. Einen Pflegefachtag zu modernen<br />

Erkenntnissen der Wundversorgung<br />

veranstaltete die Altenhilfe der stiftung<br />

st. <strong>franziskus</strong> heiligenbronn im Oktober. Im<br />

Adolph-Kolping-Haus in Rottweil lernten<br />

über 60 Teilnehmer aus den Altenzentren<br />

der <strong><strong>St</strong>iftung</strong> und von Kooperationspartnern<br />

die schonungsvolle Wundbehandlung jenseits<br />

von Pflegeritualen kennen. Das Altenzentrum<br />

<strong>St</strong>. Elisabeth in Rottweil organsierte<br />

die Tagung.<br />

Qualität der Pflege im Blickpunkt<br />

Regionalleiter Dietmar Zisterer aus Rottweil<br />

betonte in seiner Begrüßung zu Beginn des<br />

Fachtages, dass „die qualitativ hochwertige<br />

Pflege der uns anvertrauten Menschen“ das<br />

Kerngeschäft der Altenhilfe bleibe: „Wunden<br />

sind immer Chefsache“. Eine Vernetzung<br />

von Kassen, Ärzten, ambulanten Diensten<br />

und stationären Einrichtungen sei hierzu<br />

ge<strong>bote</strong>n. Die Gesundheitspolitik lege durch<br />

Prüfungen auch vermehrt Wert auf die<br />

Qualität der Pflege.<br />

Erste Referentin des Tages war die Buchautorin<br />

und Dozentin für Pflegethemen,<br />

Brigitte Sachsenmaier. „Vieles in der Hautpflege<br />

ist Pflegeritualen zuzuordnen und<br />

nicht wissenschaftlichen Erkenntnissen“,<br />

sprach sie ihre Erfahrungen aus der Praxis<br />

an. Sie erläuterte den Pflegefachkräften den<br />

Aufbau und die Funktionen der Haut, die<br />

Veränderungen der Haut im Alter und ging<br />

auf wichtige Ursachen von Hautinfektionen<br />

und Hautproblemen ein. Als wichtige Regel<br />

verkündete sie etwa: „Nicht Haut pflegen,<br />

die es nicht braucht!“<br />

Anhand von Zierkürbissen schnitzten die Workshopteilnehmer die im Bild dokumentierten Wunden nach<br />

und versorgten sie anschließend fachgerecht.<br />

18<br />

„Vieles in der Hautpflege ist<br />

Pflegeritualen zuzuordnen<br />

und nicht wissenschaftlichen<br />

Erkenntnissen.“<br />

Verschärfte Hautprobleme tauchten in<br />

Zusammenhang mit Inkontinenz auf, führte<br />

die Referentin auch anhand von Fotomaterial<br />

eindrücklich aus. Anwendungsfehler seien<br />

auch durch zu viele Cremes, Fette und Salben<br />

und damit Abdeckungen der Haut verursacht,<br />

wobei die Kosmetikindustrie hier eine<br />

aktive Rolle spiele. Es gehe jedoch darum,<br />

die Widerstandsfähigkeit der Haut zu erhöhen.<br />

So empfahl sie auch: „Nur so oft wie<br />

nötig waschen!“<br />

„Seifen haben nichts verloren“<br />

Zum Schluss gab Sachsenmaier im Dialog<br />

mit den Teilnehmern auch zahlreiche<br />

Tipps und Empfehlungen z. B. von Wasserin-Öl-Lotionen,<br />

und warnte vor anderen<br />

verbreiteten Mitteln: „Seifen haben in der<br />

Altenpflege nichts verloren.“<br />

Krankenschwester und Wundexpertin Iris<br />

Ludwig von der Firma Trüschel in Teningen<br />

stellte in einem weiteren Referat die Heilungsmechanismen<br />

des Körpers und die fachlich<br />

richtige Wundbehandlung vor. „Chronische<br />

Wunden sind keine eigenständigen Erkrankungen“,<br />

führte die Referentin aus, „sondern<br />

immer Symptom einer bereits bestehenden<br />

Grunderkrankung.“ Zur Behandlung stellte<br />

sie ein Konzept vor, das das Hautgewebe,<br />

die Infektion, die Feuchtigkeit und den<br />

Wundrand eigens berücksichtigt, sowie die<br />

dazu entwickelten passenden Materialien.<br />

Praktische Übungen mit Zierkürbissen<br />

Am Nachmittag bekamen die Pflegerinnen<br />

und Pfleger Gelegenheit, das Gehörte an<br />

Fallbeispielen umzusetzen. Anhand von<br />

Bildbeispielen und medizinischen Beschreibungen<br />

beurteilten sie in mehreren Workshopgruppen<br />

unter Anleitung von geprüften<br />

<strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong> 4/09


Brigitte Sachsenmaier, Dozentin für Pflegethemen,<br />

referierte über Erkenntnisse und Fehler in<br />

der Hautpflege.<br />

Wundexpertinnen die fachgerechte Versorgung<br />

der jeweiligen Wunden und spielten<br />

dies auch an Zierkürbissen durch. Die<br />

Ergebnisse wurden im Plenum vorgestellt.<br />

Pflegefachtag keine Eintagsfliege<br />

Wie der Leiter der Altenhilfe in der <strong><strong>St</strong>iftung</strong>,<br />

Martin Volz-Neidlinger, ankündigte, solle<br />

dieser Pflegefachtag keine Eintagsfliege<br />

bleiben. Die Fort- und Weiterbildungen im<br />

Aufgabenfeld Altenhilfe würden mit Pflege -<br />

Förderverein für das Hohner-Heim<br />

Trossingen. Die Vision von Heinz Reichle,<br />

erster Vorsitzender des im Januar 2006<br />

gegründeten Fördervereins für das Altenzentrum<br />

Dr.-Karl-Hohner-Heim in Trossingen,<br />

hat sich schon erfüllt: die Ärztin Dr. Heike<br />

Ebert wurde mit einem Blumenstrauß als<br />

100. Mitglied im Förderverein begrüßt.<br />

„Ich komme sehr gerne ins Dr.-Karl-Hohner-<br />

Heim, weil dort einfach die Atmosphäre gut<br />

ist“, betonte sie bei der Begrüßung.<br />

Im Sommer diesen Jahres machte der rührige<br />

Vorsitzende Heinz Reichle mit einer gezielten<br />

Werbeaktion auf die Wichtigkeit des Fördervereins<br />

und einer Mitgliedschaft aufmerksam.<br />

Sein Ziel, die Zahl der Mitglieder über<br />

die 100er-Marke zu bringen, konnte alsbald<br />

<strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong> 4/09<br />

In Workshops machten die Teilnehmer des Pflegefachtags der stiftung st. <strong>franziskus</strong> heiligenbronn in<br />

Rottweil die Probe aufs Exempel und beurteilten selbst die fachgerechte Versorgung von Wunden anhand<br />

von Bildern. Fotos: Greiner, Graf<br />

fachtagen überregional und öffentlich.<br />

Anstrengungen in der Fortbildung der Pflegefachkräfte<br />

zahlten sich aus in der Lebensqualität<br />

der Bewohner. Die Fachlichkeit<br />

der Pflege sei ein substantielles Thema der<br />

Qualitätssicherung.<br />

Die Teilnehmer des Fachtages bestätigten<br />

mit ihrem Feedback am Schluss, dass das<br />

Thema praxisnah und gut umsetzbar in der<br />

täglichen Arbeit behandelt worden sei.<br />

Ärztin ist das 100. Mitglied<br />

erreicht werden. „Wir freuen uns sehr über<br />

die neuen Mitglieder“, sagte Reichle.<br />

„Im Frühjahr wurde nämlich auf unsere Veranlassung<br />

hin eine Musiktherapie für die<br />

Heimbewohner eingeführt, die wir in diesem<br />

Jahr finanzieren.“ Diese wöchentliche<br />

Musiktherapie erfreue sich großer Beliebtheit<br />

und soll in den kommenden Jahren<br />

fortgesetzt werden, was die Mitgliedsbeiträge<br />

ermöglichen.<br />

Sinn und Zweck der Gründung des Fördervereins<br />

sei es gewesen, die Heimleitung<br />

in der Fürsorge zu unterstützen und den<br />

Bewohnern eine nette Atmosphäre zu<br />

schaffen. Seit dem Umzug in das neue Dr.-<br />

Karl-Hohner-Heim, in dem der Förderverein<br />

19<br />

Ein insgesamt sehr positives Echo auch für<br />

die Organisation des Tages – Kritik richtete<br />

vor allem an die Größe der Workshopgruppen<br />

– ermutigt die Verantwortlichen zur<br />

Fortsetzung eines solchen Angebots. „Der<br />

Tag vermittelte viele Impulse für die Versorgung<br />

pflegebedürftiger Menschen. Der fachliche<br />

Austausch darüber ist wichtig“, zieht<br />

Carmen Conrad, Hausleiterin von <strong>St</strong>. Elisabeth,<br />

ebenfalls ein positives Resümee.<br />

Ewald Graf<br />

Der Förderverein Dr. Karl-Hohner-Heim hat nun<br />

über 100 Mitglieder: (von links) zweite Vorsitzende<br />

Renate Schittenhelm, das 100. Mitglied Dr. Heike<br />

Ebert und erster Vorsitzender Heinz Reichle.<br />

Foto: Kohler<br />

bereits die Kapelle finanzierte, konnte schon<br />

vieles zum Wohle der Bewohner bewegt<br />

werden wie die Einrichtung eines Schwerstpflegezimmers<br />

oder die monatliche Musik<br />

zur Kaffeestunde, die zur Begegnung von<br />

jung und alt beiträgt. Ingrid Kohler


Smooth-Food-Schulung zur Essenszubereitung in den Altenzentren<br />

Auch besondere Kostformen sollen<br />

gesund sein und gut schmecken<br />

Spaichingen. „Darf es zum Frühstück mal<br />

ein schokoladiger Frühstücksschaum sein?<br />

Oder wie wäre es mit etwas Herzhaftem<br />

wie z. B. Lachsroulade? Als Dessert zu empfehlen<br />

wäre ein Apfelschaum mit Zimt.“ Mit<br />

solchen Fragestellungen und viel fachlichem<br />

Hintergrundwissen, u. a. zur Ernährungsphysiologie<br />

des Menschen, beschäftigte sich<br />

eine Mitarbeiter-Schulung des Aufgabenfelds<br />

Altenhilfe in der stiftung st. <strong>franziskus</strong><br />

heiligenbronn zum Thema Smooth-Food.<br />

„Weiches, geschmeidiges Essen“<br />

Smooth-Food bedeutet wörtlich übersetzt<br />

soviel wie „weiches, geschmeidiges Essen“.<br />

Die offizielle Seminarausschreibung um -<br />

schreibt Smooth-Food folgendermaßen:<br />

„rohe oder gegarte, frische oder gefrorene,<br />

ernährungsphysiologisch hochwertige<br />

Lebens- und Nahrungsmittel, die durch<br />

Schneiden, Mixen, Pürieren, Passieren,<br />

Pacosieren oder Aufschäumen in eine ge -<br />

schmeidige Konsistenz gebracht werden“.<br />

Das Konzept für diese Art der Essenszubereitung<br />

wurde von Markus Biedermann<br />

aus der Schweiz, Leiter des „Forum 99 – Ihr<br />

Partner für Esskultur im Alter“, entwickelt.<br />

Bei Markus Biedermann haben die Köche<br />

der Altenhilfe ihre Heimkochausbildung<br />

absolviert, so dass die Schulung auch als<br />

Ergänzung zu dieser Ausbildung zu sehen ist.<br />

Das Seminar fand im September im Altenzentrum<br />

<strong>St</strong>. Josef in Spaichingen statt.<br />

Neben den Teilnehmern aus der Altenhilfe,<br />

den regionalen Hauswirtschaftsleitungen<br />

sowie den Küchenleitungen haben auch<br />

Thomas Alisch, Küchenleiter in <strong>Heiligenbronn</strong>,<br />

und einer seiner Mitarbeiter die Schulung<br />

besucht. Referent Herbert Thill, selbst<br />

Küchenmeister und Heimkoch sowie Partner<br />

des „Forum 99“, gliederte die Schulung<br />

gleichwertig mit Theorie und Praxis. Das<br />

neu erworbene Wissen konnte daher<br />

sogleich praktisch umgesetzt werden. Die<br />

Küche im Altenzentrum <strong>St</strong>. Josef wurde<br />

so nachmittags kurzerhand zur Lernküche<br />

gemacht.<br />

In den Altenzentren der stiftung st. franzis kus<br />

heiligenbronn leben einige Menschen,<br />

welche an ihren Gesundheitszustand angepasste<br />

Nahrungsmittel benötigen. Gerade<br />

im Alter, wo eine Abnahme des Körpergewichts,<br />

beispielsweise aufgrund von Erkrankungen,<br />

nicht mehr so leicht kompensiert<br />

werden kann wie in jungen Jahren, ist ein<br />

abwechslungsreicher und bedarfsgerechter<br />

Speiseplan mit schmackhaften Gerichten<br />

von großer Bedeutung. Ganz zu Beginn<br />

des Seminars standen daher verschiedene<br />

Kostformen und die Frage, für welche<br />

Zielgruppen diese geeignet sind, auf dem<br />

Schulungsprogramm:<br />

gesunde Kost: ist für jeden geeignet,<br />

es stehen Vorlieben des Einzelnen<br />

im Vordergrund<br />

Lachs-Roulade, Gemüse-Roulade und Kartoffel-Espuma auf diesem Teller sprechen auch durch die Optik an.<br />

20<br />

Küchenleiterin Sabrina Gems aus Trossingen und<br />

Hauswirtschaftsleiterin Barbara Bensch-Brkic<br />

aus Tuttlingen beim Herstellen von Brotschaum.<br />

leichte Kost: hierbei werden bereits<br />

individuelle Unverträglichkeiten berück -<br />

sichtigt<br />

Fingerfood: Diese Kostform stellt<br />

die direkte Nahrungsaufnahme „von<br />

der Hand in den Mund“ dar. Die<br />

Lebensmittel sind dabei von gesunder<br />

bzw. leichter Kost in gewürfelter Form<br />

abgeleitet und so beschaffen, dass sie<br />

sich leicht greifen lassen.<br />

Diese Kostform eignet sich insbesondere<br />

für Menschen mit Demenz, die aufgrund<br />

ihrer Erkrankung einen starken Bewegungsdrang<br />

haben und deshalb auch einen<br />

Fingerfood kann im Vorbeigehen<br />

genommen und<br />

verzehrt werden und eignet<br />

sich ebenfalls, wenn die<br />

Koordination von Messer und<br />

Gabel erschwert sind. Es<br />

erlaubt weiterhin ein selbständiges<br />

Essen.<br />

<strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong> 4/09


Die fertigen Produkte wurden<br />

am Abend von Bewohnern<br />

und auch Mitarbeitern von<br />

<strong>St</strong>. Josef verkostet, schließlich<br />

war man auch auf die Rück -<br />

meldungen gespannt. Diese<br />

waren dann auch durchweg<br />

positiv – Praxistest bestanden!<br />

erhöhten Energiebedarf aufweisen. Die<br />

Nahrung kann so im Vorbeigehen genommen<br />

und verzehrt werden. Fingerfood eignet<br />

sich ebenfalls, wenn die Koordination<br />

von Messer und Gabel erschwert sind. Es<br />

erlaubt den Bewohnern, die nicht mehr mit<br />

dem Besteck umgehen können, weiterhin<br />

ein selbständiges Essen.<br />

pürierte Kost (Smooth-Food):<br />

gesunde/ leichte Kost in fein gehackter<br />

oder pürierter Form, wenn Kau-<br />

oder Schluckbeschwerden vorliegen<br />

passierte Kost (Smooth-Food):<br />

passierte Kost wird püriert und anschließend<br />

durch ein feines Sieb gestrichen;<br />

sie kann meist ohne Kaubewegung<br />

zu sich genommen werden<br />

flüssige Kost/Schaumkost (Smooth-<br />

Food): Diese Kostform kann ohne Kaubewegung<br />

leicht geschluckt werden<br />

und kann von flüssiger oder cremiger<br />

Konsistenz sein<br />

In dieser Aufzählung wird bereits ein Trend<br />

deutlich. Während gesunde Kost für jeden<br />

geeignet ist, der ohne Einschränkungen<br />

Nahrung zu sich nehmen kann, sind pürierte,<br />

passierte und flüssige Lebensmittel für<br />

besondere Zielgruppen mit Kau- oder<br />

Schluckbeschwerden wichtig. Bei diesen<br />

Kostformen kann von Smooth-Food<br />

Schmackhafte und ansprechend aussehende kleine<br />

Häppchen wie hier die Polenta-Crostini sollen<br />

einfach einzunehmen sein und auch den Appetit<br />

der Altenzentrums-Bewohner anregen.<br />

<strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong> 4/09<br />

Schulung zum Einsatz von „Smooth-Food“ im Altenzentrum <strong>St</strong>. Josef Spaichingen mit Seminarleiter<br />

Herbert Thill (rechts): Küchenleiter Armin Eckmann aus Rottweil und Hauswirtschaftsleiterin<br />

Frieda Baumann aus Geislingen bei den praktischen Übungen. Fotos: Mayer<br />

gesprochen werden. Mahlzeiten in dieser<br />

Form werden in den Altenzentren bereits<br />

ange<strong>bote</strong>n. Hier kommt aber das Smooth-<br />

Food-Konzept ins Spiel, durch welches<br />

diese Kostformen auf eine besondere Art<br />

und Weise optisch und geschmacklich<br />

verbessert werden.<br />

Rücksicht auf Schluckstörungen<br />

Der zweite Theorieblock der Smooth-Food-<br />

Schulung nahm neben der Speiseplangestaltung<br />

auch intensiv das Thema Schluck -<br />

störungen in den Blick. So wurde praxisnah<br />

diskutiert, auf was bei Menschen mit<br />

Schluckstörungen besonders zu achten ist,<br />

beispielsweise die korrekte Körperstellung,<br />

und welche Ernährungsformen sich am<br />

besten eignen.<br />

Bei der ersten praktischen Einheit stand<br />

zunächst das Thema Fingerfood auf dem<br />

Programm. Fingerfood ist in der Altenhilfe,<br />

insbesondere für Menschen mit einer<br />

fortgeschrittenen Demenzerkrankung, von<br />

großer Bedeutung. So zauberten die Teilnehmer<br />

unter der Leitung von Herbert Thill<br />

einige Köstlichkeiten wie beispielsweise<br />

Schinkenkroketten, Möhren-Kartoffelpuffer<br />

oder Windbeutel mit Käse-Schinken-Füllung<br />

auf den Tisch. Es versteht sich von selbst,<br />

dass die fertigen Produkte am Abend von<br />

Bewohnern und auch Mitarbeitern von<br />

<strong>St</strong>. Josef verkostet wurden, schließlich war<br />

man auch auf die Rückmeldungen gespannt.<br />

Diese waren dann auch durchweg positiv –<br />

Praxistest bestanden!<br />

Bei einer weiteren praktischen Übung stand<br />

die Herstellung von passierter Kost und<br />

Schaumkost im Mittelpunkt – und zwar<br />

unter Zuhilfenahme modernster Technik.<br />

Mit Küchengeräten wie Pacojet, Thermomix<br />

21<br />

und iSi-Whip wagten sich die Köche und<br />

Hauswirtschaftsleitungen an Gerichte wie<br />

Lachsrouladen und Safranrisotto-Espoma.<br />

Beeindruckend war auch die Herstellung<br />

von Luft-Schaum in verschiedenen Ge -<br />

schmacksrichtungen, z.B. mit Karottengeschmack<br />

mittels einer Aquariumpumpe.<br />

Dieser Schaum ist speziell für Menschen<br />

geeignet, die mit einer Sonde ernährt werden.<br />

Nach einer erneuten Kostprobe der<br />

hergestellten Produkte ernteten die Köche<br />

und Hauswirtschaftsleitungen weiteres Lob<br />

für die kreativen und köstlichen Gerichte.<br />

Investition in Küchengeräte<br />

Einige der Tipps und Tricks von Referent<br />

Thill können mit den in den Altenzentren<br />

vorhandenen Küchengeräten umgesetzt<br />

werden, während für andere vor einer<br />

Umsetzung des Konzeptes zunächst die<br />

Technik beschafft werden muss. Doch nicht<br />

nur die Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

des Seminars, sondern auch diejenigen,<br />

welche Kostproben versuchen konnten,<br />

sind sich einig: Für eine solche Qualitätssteigerung<br />

lohnt sich die Anschaffung – und<br />

zwar im Besonderen für jene Menschen,<br />

welche täglich auf weiche Kostformen<br />

angewiesen sind. Manuel Jahnel<br />

Lachs-Roulade mit Blattspinat haben die Schulungsteilnehmer<br />

hier hingezaubert.


Betreuung in der Seniorenwohnanlage Tannstraße<br />

Unterstützung im Alltag<br />

und Hausnotruf<br />

Zimmern. Seit 1. Oktober nimmt die stiftung<br />

st. <strong>franziskus</strong> heiligenbronn die soziale<br />

Betreuung in der Seniorenwohnanlage Zimmern<br />

in der Tannstraße wahr und trat damit<br />

die Nachfolge der AWO-Tochtergesellschaft<br />

WSR an.<br />

Die <strong><strong>St</strong>iftung</strong> betreibt bereits das direkt be -<br />

nachbarte Pflegeheim <strong>St</strong>. Konrad, das<br />

genauso wie die Wohnanlage von Leuchsner<br />

& Rau Planbau GmbH erstellt wurde.<br />

Mit den Mietern in der Betreuten Seniorenwohnanlage<br />

schloss die <strong><strong>St</strong>iftung</strong> neue<br />

Dienstleistungsverträge ab, nachdem sie ihr<br />

Konzept in mehreren Mieterversammlungen<br />

vorgestellt hatte. Die erforderliche Pauschale<br />

blieb unverändert.<br />

Miriam Gantert verantwortlich<br />

Diplom-Sozialwirtin Miriam Gantert ist verantwortlich<br />

für die Betreuung der Senioren<br />

zusammen mit zwei weiteren Mitarbeiterinnen.<br />

Sie bieten als Ansprechpartnerinnen<br />

mehrere Sprechstunden in der Woche an.<br />

Auch für Urlaubs- und Krankheitsvertretung<br />

ist gesorgt. Miet- und Wohnungsangelegenheiten<br />

sowie Hausmeisterarbeiten bleiben<br />

jedoch weiterhin Sache der Mietpool GBR.<br />

Der Betreuungsvertrag mit der <strong><strong>St</strong>iftung</strong><br />

beinhaltet eine Neuerung gegenüber den<br />

bisherigen. In der Pauschale bereits enthalten<br />

ist künftig die gemeinnützige Hausnotrufversorgung<br />

Freiburg, mit der die <strong><strong>St</strong>iftung</strong><br />

zusammenarbeitet. Im Notfall kann über die<br />

Notrufgeräte in jeder Wohnung der Notarzt<br />

oder die Sozialstation <strong>St</strong>. Martin als Kooperationspartner<br />

gerufen werden. Hierzu wird<br />

mit jedem Bewohner ein Aufnahmegespräch<br />

geführt, in welchem die medizinische<br />

Versorgung und wichtige Kontaktdaten<br />

erhoben werden.<br />

Drei Häuser mit 68 Wohnungen<br />

Das Betreuungsangebot für die Bewohner<br />

der drei Häuser mit insgesamt 68 Wohnungen<br />

umfasst Beratung und Hilfestellung<br />

in Fragen des täglichen Lebens und bei<br />

Kontakten mit Behörden und Kassen sowie<br />

Ange<strong>bote</strong> zur Förderung der Hausgemein-<br />

Die soziale Betreuung in der Seniorenwohnanlage Zimmern ob Rottweil wurde von der stiftung st. franzis -<br />

kus heiligenbronn übernommen. Dietmar Zisterer, Altenhilfe-Regionalleiter für die Region Rottweil, und<br />

die für die Betreuung zuständige Sozialwirtin Miriam Gantert stellten das neue Konzept den Bewohnern<br />

vor und initiierten die ersten Veranstaltungen. Foto: Graf<br />

Eine Senioren-Olympiade mit Rollstuhl-Parcours<br />

gab es beim Oktoberfest in der Seniorenwohnanlage<br />

Zimmern, mit dem die stiftung st. <strong>franziskus</strong><br />

heiligenbronn ihre Sozialbetreuung offiziell startete.<br />

Foto: Greiner<br />

schaft, zu gesundheitlichen und geselligen<br />

Aktivitäten. Auch die schon bestehenden<br />

Kreise sollen fortgeführt werden. „Das<br />

Gemeinschaftsangebot soll gestärkt werden<br />

für die, die es wollen“, sagt Altenhilfe-<br />

Regionalleiter Dietmar Zisterer.<br />

„Wir werden auch regelmäßig Rundgänge<br />

machen und nachfragen, ob alles in Ordnung<br />

ist“, kündigt Miriam Ganter an, die den<br />

praktischen Teil ihres <strong>St</strong>udiums am Altenzentrum<br />

<strong>St</strong>. Elisabeth in Rottweil absolviert<br />

hat und auch bereits für die Betreuung<br />

der dortigen Seniorenwohnanlage in der<br />

Ritterstraße verantwortlich ist.<br />

„Ziel ist es“, ergänzt Dietmar Zisterer, „die<br />

Selbständigkeit der Bewohner so lange wie<br />

möglich zu erhalten und zu fördern.“ Was<br />

in der Zimmerner Seniorenwohnanlage an<br />

Aktivitäten gewünscht wird, hat Miriam<br />

Gantert per Umfrage erhoben. Auch Gottesdienst-<br />

oder Cafébesuche in <strong>St</strong>. Konrad<br />

können die Kontakte fördern. Pflegerische<br />

Die Betreuung umfasst<br />

Beratung und Hilfestellung<br />

in Fragen des täglichen Lebens<br />

sowie Ange<strong>bote</strong> zur Förderung<br />

der Hausgemeinschaft,<br />

zu gesundheitlichen<br />

und geselligen Aktivitäten.<br />

22 <strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong> 4/09


Leistungen oder hauswirtschaftliche Hilfen<br />

sind nicht Teil der sozialen Betreuung, werden<br />

aber unter Beachtung der Wahlfreiheit<br />

von Kooperationspartnern übernommen.<br />

Verschiedene Dienstleister kommen direkt<br />

ins Haus und verfügen in der Wohnanlage<br />

auch über eigene Räume. Zur guten Infra-<br />

Zimmern. Seit dem vergangenen Jahr ist<br />

das Altenzentrum <strong>St</strong>. Konrad Mitglied im<br />

BELA-III-Netzwerk, dem „Bürgerengagement<br />

für Lebensqualität im Alter“. Das Qualitätsnetzwerk<br />

von Einrichtungen der stationären<br />

Altenhilfe wurde von einer Trägergemeinschaft,<br />

der das Ministerium für Arbeit und<br />

Soziales Baden-Württemberg, die kommunalen<br />

Landesverbände sowie der Landesseniorenrat<br />

angehören, initiiert.<br />

Ein Ziel von BELA III ist unter anderem,<br />

die rein professionellen Betreuungskonzepte<br />

in den verschiedenen Einrichtungen durch<br />

ehrenamtliche Mitarbeiter und Angehörige<br />

zu ergänzen und diese besser im Alltag des<br />

Heimablaufes zu integrieren. Ebenso sollen<br />

Mitwirkungs- und Fortbildungsange<strong>bote</strong><br />

für Angehörige und Ehrenamtliche erweitert<br />

und differenziert werden. Anfang 2009<br />

waren bereits über 90 Einrichtungen diesem<br />

Netzwerk beigetreten. In verschiedenen<br />

Regionalgruppen zusammengefasst, treffen<br />

sich die Mitglieder regelmäßig zum gemeinsamen<br />

Erfahrungsaustausch nach dem<br />

Prinzip: „Erfahrungen teilen statt horten“.<br />

Zuerst wurden Pläne gezeichnet<br />

Unter dem Jahresmotto „BELA III schafft<br />

neue Partnerschaften“ hat das Altenzentrum<br />

<strong>St</strong>. Konrad 2009 das Projekt „Gestaltung<br />

der Terrasse als Lebensraum“ in Angriff<br />

genommen. Dabei haben haupt- und<br />

ehrenamtliche Mitarbeiter gemeinsam die<br />

Terrasse gestaltet, begrünt und bepflanzt.<br />

Zuerst wurden zusammen Pläne gezeichnet<br />

und Pflanzen ausgewählt, anschließend<br />

die nötigen Utensilien angeschafft und<br />

Hoch- und Topfbeete angelegt. Gespendete<br />

Schmalztöpfe zur Bepflanzung kamen<br />

ebenso zum Einsatz wie die großen Pflanzkübel.<br />

Duftrosen wurden ausgewählt, um<br />

<strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong> 4/09<br />

struktur gehören auch Gymnastikräume, ei -<br />

ne Boule-Bahn und eine große Außenanlage.<br />

Zum <strong>St</strong>art des neuen Betreuungsange<strong>bote</strong>s<br />

in der Wohnanlage wurde Anfang Oktober<br />

mit den Bewohnern und Angehörigen<br />

ein zünftiges Oktoberfest mit bayerischen<br />

Spezialitäten und Unterhaltungsprogramm<br />

Bürgerschaftliches Engagement im Altenzentrum <strong>St</strong>. Konrad Zimmern<br />

Terrasse zum einladenden Ort gestaltet<br />

Die Gartenterrasse des Altenzentrums <strong>St</strong>. Konrad ist deutlich belebter seit der Gestaltungs- und<br />

Begrünungsaktion durch ehrenamtliche Helfer im Rahmen des BELA III-Projekts. Foto: Kreszan<br />

den Geruchssinn zu aktivieren sowie der<br />

Optik wegen. Johannisbeersträucher dienen<br />

als Sichtschutz zur <strong>St</strong>raßenseite hin und<br />

haben außerdem den Vorteil, dass etwas<br />

geerntet werden kann, das vielseitig<br />

weiterzubearbeiten ist.<br />

Während zuvor die Terrasse ein kahler<br />

und nicht einladender Ort war, der deshalb<br />

auch kaum von den Bewohnern genutzt<br />

wurde, ist sie mittlerweile ein grüner und<br />

oft besuchter Fleck. Wein, Rosen, Kräuter-,<br />

Gemüse- und Beerenbeete sowie ein kleiner<br />

Apfelbaum machen sie zu einem richtigen<br />

Garten, in dem auch gemeinsam mit den<br />

Bewohnern geerntet wird.<br />

Der Seele freien Lauf lassen<br />

Aber nicht nur zum Ernten, sondern auch<br />

einfach, um der Seele freien Lauf zu lassen,<br />

halten sich die Bewohner gern im Gärtchen<br />

auf. Dabei werden viele Erinnerungen<br />

wach. So können manche Bewohner jedes<br />

Pflänzchen benennen und Tipps und Tricks<br />

23<br />

gefeiert. Besonders gut kam dabei eine<br />

Senioren-Olympiade an, die allen großen<br />

Spaß machte. Ein regelmäßiges gemeinsames<br />

Mittagessenangebot in der Cafeteria<br />

der Wohnanlage ist ebenfalls in Planung,<br />

denn „Essen in Gemeinschaft kann den Alltag<br />

ungemein bereichern“, sagt Dietmar<br />

Zisterer. Ewald Graf<br />

der Gärtnerei zum Besten geben. Auch<br />

wurde das geerntete Gemüse gemeinsam<br />

gekocht ( z. B. eine Zucchini-Suppe) und<br />

verzehrt. Ein Dank gilt allen Helfern und<br />

Spendern der Setzlinge sowie allen, die<br />

beteiligt waren.<br />

Dank der vielen ehrenamtlichen Helfer war<br />

das BELA-III-Projekt ein Erfolg. Die Mitarbeiter<br />

freuen sich, dass der „Garten“ von<br />

den Bewohnern so gut angenommen wird.<br />

Leider spielte der Wettergott bei dem<br />

Einweihungsfest nicht mit und zwang dazu,<br />

das Fest im Hause abzuhalten.<br />

Für die Zukunft hoffen wir aber, dass noch<br />

viele Feste auf der Terrasse oder im Garten<br />

stattfinden. Ebenso hoffen wir, dass auch<br />

noch Helfer für die Gartenarbeit wie Giessen<br />

oder Jäten gefunden werden. Für Bewohner<br />

sowie Alltagsbegleiter ist er jetzt schon<br />

ein Gewinn, denn zum Vesper ein Butterbrot<br />

mit frisch geerntetem Schnittlauch ist ab<br />

und zu etwas Feines. Patric Kreszan


Mitarbeiterjubiläen der Altenzentren<br />

36 Jubilare kommen auf<br />

525 Jahre Einsatz<br />

Hausen ob Verona. Die Altenhilfe der<br />

stiftung st. <strong>franziskus</strong> heiligenbronn feierte<br />

die Dienstjubiläen von 36 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern aus sechs Altenzentren<br />

in den Landkreisen Tuttlingen und Rottweil<br />

mit einem festlichen Abend im Hofgut<br />

Hohenkarpfen in Hausen ob Verona.<br />

Bis zu 35 Jahre und zusammengerechnet<br />

525 Jahre leisteten die Jubilarinnen und<br />

Jubilare in den <strong><strong>St</strong>iftung</strong>s-Altenzentren ihren<br />

Dienst in der Pflege, der Hauswirtschaft,<br />

der Küche und Verwaltung. Wie Altenhilfe-<br />

Leiter Martin Volz-Neidlinger in seiner<br />

Festansprache verdeutlichte, verberge sich<br />

dahinter 525 Jahre „an Einsatz, an Leistung,<br />

und an Zuwendung zu den Menschen, die<br />

unsere Hilfe brauchen.“ In dieser Zeit seien<br />

aber auch viele Beziehungen gewachsen.<br />

Die Arbeit in der Altenhilfe, so Volz-Neidlinger,<br />

sei ein Beruf, bei dem man nicht nur gebe,<br />

sondern wieder viel zurückbekomme.<br />

Etliche Frauen und Männer der<br />

„ersten <strong>St</strong>unde“ dabei<br />

Der Blick zurück in frühere Zeiten stand<br />

beim Zusammentreffen der Jubilare und im<br />

Rahmen des Festmenüs immer wieder im<br />

Vordergrund, zumal mit 20 Jahre <strong>St</strong>. Josef<br />

in Spaichingen und 10 Jahre <strong>St</strong>. Anna in<br />

Tuttlingen zwei Altenzentren dieses Jahr<br />

auch einen runden Geburtstag feierten und<br />

auch einige Frauen und Männer der „ersten<br />

<strong>St</strong>unde“ unter den Jubilaren weilten. Dabei<br />

hätte sich seither sehr viel in den Häusern<br />

verändert, erinnerte Volz-Neidlinger: mit<br />

anderen Krankheitsbildern der Bewohner,<br />

mit neuen Herausforderungen und<br />

Arbeitsanforderungen.<br />

Wunsch nach einem Zuhause über all<br />

die Jahre gleich geblieben<br />

„Eines aber ist über all die Jahre hinweg<br />

gleich geblieben:“, meinte der Leiter der<br />

Altenhilfe, „der Wunsch der alten Menschen,<br />

in unseren Einrichtungen eine Heimat zu<br />

haben, ein Zuhause.“ Und das werde nicht<br />

nur durch die Gebäude erreicht, sondern<br />

vor allem durch die Atmosphäre, die durch<br />

die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ge -<br />

schaffen werde. So gelte es heute, „Danke“<br />

zu sagen.<br />

Die Ehrungen durch die Altenhilfe-Leitung<br />

und die Regionalleitungen wurden jeweils<br />

eingeleitet durch ein paar markante Ereignisse<br />

aus den Eintrittsjahren der Jubilare,<br />

aus denen schon zu ersehen war, wieviel<br />

Zeit seither verflossen ist. Die Jubilare erhielten<br />

Urkunden und Geschenkkörbe überreicht<br />

Die Jubilarinnen und Jubilare aus den Altenzentren der stiftung st. <strong>franziskus</strong> heiligenbronn wurden<br />

von ihren Leitungen im Rahmen eines festhlichen Abends auf dem Hofgut Hohenkarpfen geehrt.<br />

Beim Sektempfang ging es auch gleich zum Gruppenbild. Fotos: Graf<br />

24<br />

Der Rückblick bei der dienstältesten Jubilarin<br />

des Abends, Gudrun Schäfle aus Tuttlingen,<br />

reichte zurück bis ins Jahr 1974, als Deutschland<br />

Fußballweltmeister wurde. Links Altenhilfe-Leiter<br />

Martin Volz-Neidlinger, rechts Regionalleiter<br />

Jochen Ziegler.<br />

und in geselliger Runde wurde ein festlicher<br />

Abend verbracht.<br />

Aus dem Altenzentrum <strong>St</strong>. Josef in<br />

Spaichingen wurden geehrt: Margarete<br />

Bleier, Elfriede Bühler, Hermann Häring,<br />

Alexandra Handel, Brigitte Knaier, Rita Kühner,<br />

Jagoda Popovic, Johanna Reiner, Waltraud<br />

<strong>St</strong>elzner, Albine Winderhald und Ingrid<br />

Winkler (alle 20 Jahre), Elisabeth Benks,<br />

Emma Koch, Lena König, Sabine Lange und<br />

Anna Skalosub (10 Jahre).<br />

Aus dem Altenzentrum <strong>St</strong>. Ulrich in<br />

Wehingen wurde Hausleiterin Margarete<br />

Ohnmacht-Oldach (früher <strong>St</strong>. Josef) für<br />

20 Jahre geehrt.<br />

Aus dem 10 Jahre alten Altenzentrum<br />

<strong>St</strong>. Anna in Tuttlingen wurden für jeweils<br />

zehn Jahre geehrt: Marcella Aicher, Nicole<br />

Auer, Ramona Brunsch, Eduard Klos, Mariija<br />

Perkovic, Ursula Richert, Marianne Swoboda<br />

und Ute Weggler. Die Jubilarinnen Gabriele<br />

Wörner (20 Jahre) und Gudrun Schäfle<br />

(35 Jahre) arbeiteten ebenfalls 10 Jahre in<br />

<strong>St</strong>. Anna und waren zuvor im Bürgerheim<br />

bzw. Katharinenheim.<br />

Aus dem Tuttlinger Altenzentrum<br />

Bürgerheim wurde für 20 Jahre Heidrun<br />

Speer geehrt und für jeweils 10 Jahre<br />

Christina Bächler, Edith Hagen, Beate Schad,<br />

Gabriele Schilling und Beate Seeburger.<br />

Aus dem Dr.-Karl-Hohner-Heim in<br />

Trossingen gehören Irina Reser und Anna<br />

Rodin zu den Jubilarinnen (beide 10 Jahre).<br />

Aus dem Altenzentrum <strong>St</strong>. Elisabeth in<br />

Rottweil feierte Hans-Joachim Krüger<br />

zehnjähriges Dienstjubiläum. Ewald Graf<br />

<strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong> 4/09


10-jähriges Jubiläum des Altenzentrums <strong>St</strong>. Anna<br />

Rückblick bei munterem Begegnungsfest<br />

Tuttlingen. Am 25. Oktober feierte das<br />

Altenzentrum <strong>St</strong>. Anna in Tuttlingen sein<br />

zehnjähriges Bestehen und zugleich den<br />

alljährlichen Tag der Begegnung.<br />

Das Altenzentrum <strong>St</strong>. Anna war 1999 als<br />

Nachfolgeeinrichtung des städtischen Katharinenheims<br />

als erstes Altenzentrum von der<br />

stiftung st. <strong>franziskus</strong> heiligenbronn geplant<br />

und erbaut worden. Die <strong>St</strong>adt Tuttlingen<br />

übertrug dann zum 1. Januar 1999 die Trägerschaft<br />

ihrer Altenheime Katharinenheim<br />

und Bürgerheim an die kirchliche <strong><strong>St</strong>iftung</strong>.<br />

Nach der Fertigstellung von <strong>St</strong>. Anna zogen<br />

1999 die Katharinenheim-Bewohner als<br />

erste in das neu gebaute Altenzentrum mit<br />

72 Pflegeplätzen.<br />

Die Feier zum zehnjährigen Jubiläum begann<br />

mit einem stimmungsvollen Festgottesdienst,<br />

der vom Tuttlinger Pflegeheim- und Krankenhausseelsorger<br />

Diakon Keinert zelebriert<br />

wurde. Roland Keinert blickte in seiner<br />

Predigt auf die Zeit im Katharinenheim<br />

zurück und erinnerte an die Bewohner, die<br />

dort gewohnt hatten und inzwischen<br />

verstorben sind.<br />

Kurzweilige Grußworte und<br />

mitreißendes Musikprogramm<br />

Nach einem gemeinsamen Mittagessen<br />

begann das Festprogramm, das von einem<br />

Bläserquartett der städtischen Blaskapelle<br />

umrahmt wurde. Regionalleiter Jochen<br />

Ziegler hielt Rückschau auf das Jahr 1999<br />

und die damaligen Ereignisse in der <strong>St</strong>adt.<br />

Dr. Hans Roll sprach als Vertreter der <strong>St</strong>adt<br />

Tuttlingen und beglückwünschte die Mitarbeiter<br />

der Altenzentrums zu der guten und<br />

verantwortungsvollen Arbeit, die sie nun<br />

seit zehn Jahren für die pflegebedürftigen<br />

Menschen im Altenzentrum <strong>St</strong>. Anna leisten.<br />

Ingo <strong>St</strong>audenraus als Vertreter des Heimbeirats<br />

und Mitglied des Fördervereins seit<br />

der ersten <strong>St</strong>unde schilderte nochmals die<br />

Anfänge des Altenzentrums vor zehn Jahren.<br />

Die Geldspenden, die der Förderverein seit<br />

damals sammelt, ermöglichen dem Altenzentrum<br />

jedes Jahr Anschaffungen für die<br />

Bewohner, die sonst nicht finanzierbar wären.<br />

Nach den kurzweiligen Wortbeiträgen<br />

erfreuten sich die Heimbewohner und<br />

Gäste an Kaffe und Kuchen. Herr Lehmann<br />

Zehn Jahre alt wurde das Altenzentrum <strong>St</strong>. Anna in Tuttlingen am Rande des Landschaftsschutzgebietes<br />

Honberg. Das Haus mit 72 vollstationären Plätzen wurde erst jüngst durch die Anlage eines Gartens im<br />

Rahmen der 72-<strong>St</strong>unden-Aktion (vorne) wieder bereichert. Foto: Heli-Photo<br />

<strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong> 4/09 25<br />

am Akkordeon und die Musiktherapeutin<br />

Roswitha Fugmann sorgten mit einem<br />

mitreißenden musikalischen Programm für<br />

ausgelassene <strong>St</strong>immung. An einem Verkaufsstand<br />

wurden von den Bewohnern<br />

gebastelte Produkte und Lebensmittel aus<br />

<strong>Heiligenbronn</strong> verkauft. Besucher hatten<br />

Gelegenheit, sich durch das Altenzentrum<br />

führen zu lassen und Informationen aus<br />

erster Hand über das Angebotsspektrum<br />

des Fachbereichs Altenhilfe der stiftung<br />

st. <strong>franziskus</strong> heiligenbronn zu erhalten.<br />

Anhand ausgehängter Presseartikel konnten<br />

die zahlreichen Besucher die Anfänge des<br />

Altenzentrums <strong>St</strong>. Anna zurückverfolgen.<br />

An diesem Fest zeigte sich, dass die<br />

Bewohner, Mitarbeiter und Angehörigen<br />

gemeinsam in eine erfolgreiche Zukunft<br />

blicken können und für die Herausforderungen<br />

der nächsten Jahre gut gerüstet sind.<br />

Florian Ege<br />

Impressum<br />

der fran zis kus-bo te Zeitschrift der<br />

stiftung st. <strong>franziskus</strong> heiligenbronn<br />

Herausgeber: Vorstand der stiftung<br />

st. <strong>franziskus</strong> heiligenbronn<br />

Erscheinungsweise: vierteljährlich<br />

Auflage: 4000<br />

Redaktion: Ewald Graf (verantwortlich),<br />

Oliver Avemaria, Manuel Jahnel, Edgar<br />

Kränzler, Felix Ronecker, Fritz Rudolf,<br />

Günter Seger, Sr. Dorothea Thomalla,<br />

Ramona Zweigart (alle <strong>Heiligenbronn</strong>),<br />

Hans <strong>St</strong>urm (Baindt), Boris <strong>St</strong>rehle<br />

(Spaichingen), Ralf Eberhard (Tuttlingen),<br />

Martin Heller (Villingen-Schwenningen).<br />

Gestaltung und Satz:<br />

LINKDESIGN, Schramberg<br />

Druck:<br />

<strong>St</strong>raub Druck + Medien AG, Schramberg<br />

Postanschrift:<br />

Redaktion <strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong>, Kloster 2,<br />

78713 Schramberg-<strong>Heiligenbronn</strong><br />

Tel.: 074 22 569-306, Fax: 569-300<br />

E-Mail:<br />

<strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong>@stiftung-st-<strong>franziskus</strong>.de<br />

Internet: www.stiftung-st-<strong>franziskus</strong>.de


Kurz berichtet<br />

<strong>St</strong>aatsrätin Hübner<br />

besuchte <strong>St</strong>. Martin<br />

Geislingen. Über die Situation der Senioren<br />

im Zollernalbkreis informierte sich die<br />

<strong>St</strong>aatsrätin für demographischen Wandel<br />

und für Senioren der Landesregierung<br />

Baden-Württemberg, Professorin Dr. Claudia<br />

Hübner, im September und besichtigte<br />

dabei auch das 2007 eingeweihte Altenzentrum<br />

<strong>St</strong>. Martin der stiftung st. <strong>franziskus</strong><br />

heiligenbronn in Geislingen. Mit dabei waren<br />

der Balinger Landrat und Landtagsabgeordnete<br />

Günther-Martin Pauli, der noch als<br />

Geislinger Bürgermeister die Planung und<br />

den Bau von <strong>St</strong>. Martin begleitet hatte,<br />

der Kreis-Sozialdezernent Eberhard Wiget,<br />

der jetzige Geislinger Bürgermeister Oliver<br />

Schmid und Horst Irion vom Förderverein.<br />

Hausleiterin Katja Schönstein und Ileana<br />

Dieter, Abteilungsleiterin Betriebswirtschaft<br />

des Aufgabenfelds Altenhilfe, informierten<br />

die Gäste bei einem Rundgang über die<br />

Konzeption des Hauses und die Ausgestaltung<br />

des Alltags. Die 32 Pflegeplätze seien<br />

voll belegt. Die Arbeit im Altenzentrum<br />

<strong>St</strong>. Martin erfolge nach dem Prinzip eines<br />

offenen Hauses: so gehörten Kindergartenund<br />

Schulgruppen zu den regelmäßigen<br />

Gästen, zur Singstunde und zum Schachspiel<br />

kämen Bürger aus dem Ort. „Das gefällt<br />

mir gut“, lobte Claudia Hübner die Bemühungen,<br />

das Pflegeheim mitten in der Gesellschaft<br />

zu etablieren. Wie sie erfuhr, sei dazu<br />

aber auch Überzeugungsarbeit notwendig<br />

gewesen, denn in einer ländlichen Region<br />

würden pflegebedürftige Angehörige nicht<br />

selbstverständlich in ein Heim gegeben.<br />

Individualität im Alter bewahren<br />

Weitere Aspekte, die angesprochen wurden,<br />

war die bessere Betreuung von demenzkranken<br />

Bewohnern und die Zunahme von<br />

über 100-jährigen Menschen. Die Professorin<br />

der Verwaltungshochschule Ludwigsburg<br />

und ehrenamtliche <strong>St</strong>aatsrätin interessierte<br />

sich auch für das Kommunikationskonzept<br />

der <strong><strong>St</strong>iftung</strong>s-Altenhilfe „Bleib, wer du bist“.<br />

Wie sie unterstrich, setze sie sich auch dafür<br />

ein, dass Menschen im Alter ihre Individualität<br />

und Würde bewahren können.<br />

Baubeginn für das Haus<br />

Selige Irmgard in Baindt<br />

Baindt. Mit einem symbolischen Spatenstich<br />

wurde der Beginn der Bauarbeiten für<br />

das Altenzentrum Selige Irmgard in Baindt<br />

gefeiert. Vertreter der stiftung st. <strong>franziskus</strong><br />

heiligenbronn, der Gemeinde Baindt mit<br />

Bürgermeister Elmar Buemann, Architekt<br />

Josef Prinz und Fachplaner, Sozialdezernentin<br />

Diana E. Raedler vom Landkreis Ravensburg<br />

Rundgang im Geislinger Altenzentrum <strong>St</strong>. Martin mit der <strong>St</strong>aatsrätin für demographischen Wandel und<br />

für Senioren, Professorin Dr. Claudia Hübner: (von links) Hausleiterin Katja Schönstein, Sozialdezernent<br />

Eberhard Wiget, <strong>St</strong>aatsrätin Hübner, Horst Irion vom Förderverein <strong>St</strong>. Martin, Bürgermeister Oliver Schmid,<br />

Gudrun <strong>St</strong>oll, Mitarbeiterin des „Zollernalbkurier“, Landrat Günther-Martin Pauli MdL und Ileana Dieter<br />

von der Leitung Altenhilfe in der <strong><strong>St</strong>iftung</strong>. Fotos: Ronecker<br />

26<br />

Erster Spatenstich für das Altenzentrum in<br />

Baindt mit den Vorständen der <strong><strong>St</strong>iftung</strong>, <strong>St</strong>aatssekretär<br />

Hillebrand, Sozialdezernentin Raedler,<br />

Bürgermeister Buemann und weiteren Beteiligten.<br />

und Parlamentarischer <strong>St</strong>aatssekretär Dieter<br />

Hillebrand vom Sozialministerium Baden-<br />

Württemberg packten nach den Grussworten<br />

mit an. Das Haus mit 27 Dauerpflegeplätzen<br />

soll bis im Frühjahr 2011 fertig gestellt sein.<br />

Nach langer Vorbereitungs- und Wartezeit<br />

konnte der Bau jetzt losgehen. Als <strong>St</strong>andort<br />

für das Baindter Altenzentrum waren mehrere<br />

<strong>St</strong>andorte untersucht worden, bevor<br />

sich der Gemeinderat für das Neubaugebiet<br />

Vocken entschied und der <strong><strong>St</strong>iftung</strong> das<br />

Grundstück am Sperlingsweg über einen<br />

Erbbauvertrag zur Verfügung stellte. Nach<br />

langem Warten und Bangen, ob das Projekt<br />

überhaupt noch in das auslaufende Pflegeheimförderprogramm<br />

des Landes aufgenommen<br />

wird, kam im Frühjahr 2009 die<br />

Zusage für die Fördermittel.<br />

Land und Kreis fördern das Heim mit rund<br />

1,17 Millionen Euro, die gesamten Baukosten<br />

sind mit 3,5 Millionen Euro veranschlagt.<br />

Von den 27 stationären Pflegeplätzen, allesamt<br />

in Einzelzimmern, werden vier von<br />

der <strong><strong>St</strong>iftung</strong> frei finanziert. Dazu kommen<br />

noch Kurzzeitpflegeplätze sowie integrierte<br />

Tagespflegeplätze. Auch eine Cafeteria<br />

wird eingebaut.<br />

Namenspatronin vom Kloster Baindt<br />

Die katholische Kirchengemeinde hat als<br />

Namen für das künftige Altenzentrum Selige<br />

Irmgard ausgewählt. Die Seliggesprochene<br />

lebte im 13. Jahrhundert im Baindter Zisterzienserinnenkloster,<br />

auf dessen Gelände sich<br />

heute unter anderem die Schule für Blinde<br />

und Sehbehinderte der stiftung st. <strong>franziskus</strong><br />

heiligenbronn befindet. Die Franziskanerinnen<br />

von <strong>Heiligenbronn</strong> hatten 1903 das ehemalige<br />

Kloster gekauft, um dort ein Kleinkinderasyl<br />

einzurichten,das sie bis in die<br />

70er Jahre betrieben hatten.<br />

<strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong> 4/09


Umzüge im Kinder- und Familienzentrum Villingen-Schwenningen<br />

Grundschüler freuen sich über<br />

größere und buntere Klassenzimmer<br />

Villingen-Schwenningen. Die Grundschule<br />

für Erziehungshilfe des Kinder- und<br />

Familienzentrums Villingen-Schwenningen<br />

im David-Fuchs-Haus wuchs im vergangenen<br />

Schuljahr auf über 17 Kinder an und<br />

platzte räumlich aus allen Nähten. Aus diesem<br />

Grund musste schnell eine räumliche<br />

Lösung gefunden werden.<br />

Ein Schulgebäude für die Grundschüler<br />

sollte in Haus 1 des David-Fuchs-Hauses<br />

entstehen. Dazu war es notwendig, dass<br />

die Wohngruppe, die diesen Teil bewohnte,<br />

neue Räumlichkeiten findet. Schnell war<br />

mit dem Edith-<strong>St</strong>ein-Haus in Schwenningen<br />

ein eigenes Gebäude für die Wohngruppe<br />

gefunden. Doch erst musste noch die<br />

Renovation über die Bühne gehen.<br />

Erst die Hausmeister am Zug<br />

Ende Juni konnten die Hausmeister des<br />

KiFaz daran gehen, das Edith-<strong>St</strong>ein-Haus<br />

für die neuen Bewohner zu richten: Es wurden<br />

Möbel abgebaut, Küchen entsorgt,<br />

neu gestrichen und das Haus für den<br />

kommenden Einzug der Wohngruppe hergerichtet.<br />

Während der Renovierungsphase<br />

ergaben sich noch weitere Schwierigkeiten.<br />

So musste die Telefonanlage ersetzt und<br />

die EDV für den Wohngruppenbetrieb<br />

eingerichtet werden. Aus verschiedenen<br />

Wohneinheiten wurde eine Wohnung mit<br />

Einzelzimmern für die Jugendlichen und<br />

Gemeinschafträumen in Erdgeschoss und<br />

Keller. Auch ein Fernsehraum, dessen Ausgestaltung<br />

die Jugendlichen mit den Mitarbeitern<br />

übernahmen, und ein Spielezimmer<br />

mit Kicker und Tischtennis entstanden.<br />

Kartons stapelten sich<br />

Schon vor dem Umzug haben sich die<br />

Jugendlichen zusammen mit den Mitarbeitern<br />

der Wohngruppe Gedanken über<br />

die Zimmerverteilung gemacht, so dass<br />

jeder wusste, wo er einziehen würde.<br />

Bereits in den Tagen davor musste einiges<br />

gepackt werden. So stapelten sich in den<br />

Zimmern und den Gemeinschaftsbereichen<br />

am Umzugstag bis oben hin gefüllte Kartons<br />

mit den persönlichen Sachen der Jugendlichen<br />

und dem Hausinventar. Ein großer Berg<br />

Arbeit stand bevor, denn all dies musste mit.<br />

Anfang Juli war es soweit und die Wohngruppe<br />

zog schweren Herzens aus dem<br />

David-Fuchs-Haus aus. Dazu wurden die<br />

Helfer in drei Teams eingeteilt. Neben<br />

den Fahrern gab es eine Einräumer-Gruppe<br />

im Edith-<strong>St</strong>ein-Haus und die Ausräumer im<br />

David-Fuchs-Haus. Die <strong><strong>St</strong>iftung</strong> in Heiligen-<br />

Im Edith-<strong>St</strong>ein-Haus des Kinder- und Familienzentrums Villingen-Schwenningen hat die Wohngruppe aus<br />

dem David-Fuchs-Haus ihr neues Zuhause gefunden. Bei der Ausgestaltung der neuen Räumlichkeiten<br />

legten die Jugendlichen auch selbst mit Hand an den Pinsel. Fotos: Heller<br />

27<br />

Die Helfer wurden in drei<br />

Teams eingeteilt. Neben den<br />

Fahrern gab es eine Einräumer-<br />

Gruppe im Edith-<strong>St</strong>ein-Haus<br />

und die Ausräumer im David-<br />

Fuchs-Haus.<br />

bronn unterstützte die Umzugsaktion noch<br />

mit drei Zivildienstleistenden und einem Bus,<br />

so dass immer ein Fahrzeug beladen werden<br />

konnte, während das andere schon unterwegs<br />

war.<br />

Tatkräftige Unterstützung<br />

an den Umzugstagen<br />

Das gesamte Team der Wohngruppe und<br />

einige Jugendliche, die nach der Schule<br />

noch mithalfen, packten an den Umzugstagen<br />

mit an, so dass die Aktion schnell<br />

ihren Abschluss fand. Ohne die tatkräftige<br />

Unterstützung der Hausmeister, der Zivildienstleistenden<br />

und Auszubildenden wäre<br />

der Umzug sicher nicht so schnell zu<br />

stemmen gewesen.<br />

Während den zwei Umzugstagen mussten<br />

die Mitarbeiter den Wohngruppenbetrieb<br />

aber aufrecht erhalten und zusammen mit<br />

den Jugendlichen den Alltag gestalten. Dies<br />

war zwischen den Kisten und dem obligatorischen<br />

Umzugschaos nicht immer einfach<br />

und alle freuten sich, als diese Arbeit<br />

getan war.<br />

Das Haus wohnlich einrichten<br />

Nach dem Einzug ins Edith-<strong>St</strong>ein-Haus<br />

in Schwenningen wurde zusammen mit den<br />

Jugendlichen das Haus erst einmal wohnlich<br />

eingerichtet. Es dauerte eine Weile, bis alles<br />

seinen Platz gefunden hatte, doch schon<br />

bald fühlten sich die Jugendlichen wohl.<br />

Die Gemeinschaftsräume wurden mit der<br />

gesamten Gruppe gestaltet, so dass sich<br />

nun an der Fernsehzimmer-Wand alle<br />

verewigt haben. Gemeinsam wurde im<br />

Esszimmer die Dekoration gebastelt und<br />

aufgehängt.


Auch die Grundschüler im David-Fuchs-Haus durften erst den Malerkittel überziehen, als sie ihre ihre<br />

neuen Schulräume bezogen. Unser Bild zeigt eine Klasse mit Lehrerin Yvonne Lichtblau.<br />

Die folgenden Tage waren<br />

geprägt durch kreatives<br />

Gestalten der Jugendlichen<br />

und Mitarbeiter. So wurde<br />

gebastelt und gestrichen, um<br />

die eigenen vier Wände wohn-<br />

lich und schön zu gestalten.<br />

Auch bei der Einrichtung des Hauses konnte<br />

das Team auf die Unterstützung der Hausmeister<br />

setzen, die die anfallenden Aufgaben<br />

wie Möbel aufbauen, Kellerräume ausräumen<br />

und etliche handwerkliche Tätigkeiten<br />

schnell und unkompliziert lösten.<br />

Frischer Wind in der Wohngegend<br />

Die folgenden Tage waren dann geprägt<br />

durch kreatives Gestalten der Jugendlichen<br />

Spiel- und Bastelaktivitäten wie hier mit Lehrer Jörg Wagner können in den neu gestalteten Schulräumlichkeiten<br />

für die Grundschüler im David-Fuchs-Haus in Villingen-Schwenningen nun gut<br />

untergebracht werden. Zum pädagogischen Konzept der Schule für Erziehungshilfe gehört auch die<br />

Förderung und Entwicklung von Persönlichkeit und Kreativität.<br />

28<br />

Die Kinder staunten nicht<br />

schlecht, als sie am ersten<br />

Schultag eine Führung durch<br />

ihre neue Schule bekamen<br />

und die neuen Zimmer<br />

„testen“ konnten.<br />

und Mitarbeiter. So wurde gebastelt und<br />

gestrichen, um die eigenen vier Wände<br />

wohnlich und schön zu gestalten. Das Haus<br />

hat nun mit der Wohngruppe frischen Wind<br />

in die Wohngegend am Messegelände<br />

gebracht und die Beteiligten freuen sich auf<br />

eine gute Zeit im Edith-<strong>St</strong>ein-Haus.<br />

Umbau im David-Fuchs-Haus<br />

Im David-Fuchs-Haus konnte währenddessen<br />

nun der Umbau des alten Heimbereichs<br />

zur „neuen Grundschule“ starten. Wände<br />

wurden abgerissen, Türöffnungen versetzt<br />

und neue Raumteiler eingebaut. Dadurch<br />

entstand ein angenehmes Flair mit größeren<br />

Räumen für die Grundschüler. In den Sommerferien<br />

wurden helle, freundliche Farben<br />

an die Wände gebracht und somit mehr<br />

Licht und ein angenehmes Umfeld für die<br />

Grundschüler geschaffen.<br />

Tatkräftig war das gesamte Team der Grundschule<br />

in der letzten Sommerferienwoche<br />

bereits zusammengekommen und meisterte<br />

den Umzug aus den alten Klassenräumen<br />

in die neuen, baute Möbel auf und versuchte,<br />

der neuen Grundschule ein kindgerechtes<br />

Aussehen zu verleihen. Die Ausstattung<br />

wurde durch ein großzügiges Budget<br />

ermöglicht und dadurch erneuerte, vergrößerte<br />

und verschönerte Räume geschaffen.<br />

Jede Klasse hat nun ihren eigenen Essbereich<br />

und einen großen Klassenraum mit<br />

Differenzierungsmöglichkeiten wie Spielund<br />

Bastelaktivitäten.<br />

Kinder fühlen sich wohl<br />

Die Kinder staunten nicht schlecht, als sie<br />

am ersten Schultag eine Führung durch ihre<br />

Schule bekamen und die neuen Zimmer<br />

„testen“ konnten. Seitdem fühlen sich die<br />

Grundschüler in ihren Räumlichkeiten sehr<br />

wohl und genießen das neue Platzangebot.<br />

Der Dank des Kinder- und Familienzentrums<br />

gilt allen, die dieses Projekt ermöglicht<br />

und tatkräftig unterstützt haben.<br />

Martin Heller<br />

<strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong> 4/09


Jahresprogramm 2010 im Haus Lebensquell<br />

Auf „Schatzsuche“ am Ort <strong>Heiligenbronn</strong>,<br />

im Evangelium und im eigenen Leben<br />

<strong>Heiligenbronn</strong>. „Ich trage einen Schatz in<br />

mir“ lautet ein Liedtitel aus dem Geistlichen<br />

Musiktheater David Fuchs – Spiel mit dem<br />

Leben. Auf „Schatzsuche“ am Ort <strong>Heiligenbronn</strong>,<br />

im Evangelium sowie im eigenen<br />

Leben waren im Haus Lebensquell im Jahr<br />

2008 viele Menschen. 752 Gäste nahmen<br />

an den Kursange<strong>bote</strong>n bzw. Belegkursen<br />

sowie an Tages- und Abendveranstaltungen<br />

teil. 1700 Wallfahrer besuchten <strong>Heiligenbronn</strong>.<br />

Auch das neue Jahresprogramm 2010 soll<br />

die Möglichkeit eröffnen, <strong>Heiligenbronn</strong> von<br />

seiner spirituellen Seite kennen zu lernen,<br />

die Schätze des Ortes zu heben (und dazu<br />

gehören auch die Menschen, die hier leben<br />

und arbeiten) und für das eigene Leben<br />

fruchtbar zu machen. Es gibt wieder ein<br />

breit gefächertes Angebot von Besinnungsund<br />

Gesprächsabenden bis hin zu zehntägigen<br />

Exerzitien.<br />

Neues Angebot für Ältere<br />

Schwerpunkt ist weiterhin das Exerzitienangebot,<br />

das in der Regel gut angenommen<br />

wird. Ignatianische Einzelexerzitien mit<br />

acht bis zehn Tagen und durchgehendem<br />

Schweigen werden sechs Mal im Laufe des<br />

Jahres ange<strong>bote</strong>n. Dazu kommen Vortrags -<br />

exerzitien, Kinoexerzitien und Filmexerzitien<br />

für Junge Erwachsene sowie Kurzexerzitien<br />

besonders für Lehrer und Lehrerinnen.<br />

Zum ersten Mal werden 2010 Exerzitien<br />

für Menschen in der dritten Lebensphase<br />

ange<strong>bote</strong>n unter der Überschrift „Eure Alten<br />

werden Träume haben“ (aus dem Buch Joel<br />

im Alten Testament).<br />

Einen festen Platz haben inzwischen auch<br />

die Ikonenmalkurse, die zwei Mal im Jahr<br />

ange<strong>bote</strong>n werden, sowie Grund- und Aufbaukurs<br />

in „Rhythmus-Atem-Bewegung“ in<br />

der Lehr- und Übungsweise nach Scharing.<br />

Für Haupt- und Ehrenamtliche in Pastoral,<br />

Seelsorge und Beratung bieten die Schwestern<br />

in Zusammenarbeit mit dem Institut<br />

Simone Weil aus Marktheidenfeld ein<br />

TZI-Seminar (themenzentrierte Interaktion)<br />

an zum Umgang mit Träumen.<br />

<strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong> 4/09<br />

Professor Dietmar Groß erläutert bei einem Besinnungstag im Haus Lebensquell im November seinen<br />

Paulus-Zyklus, dessen Original in Balingen-Frommern zu sehen ist. Foto: Schwester Dorothea<br />

Kreative Elemente für<br />

Wort-Gottes-Feiern<br />

Zum ersten Mal wird in Zusammenarbeit<br />

mit dem Referat Liturgische Dienste der<br />

Diözese Rottenburg-<strong>St</strong>uttgart eine Weiterbildung<br />

ange<strong>bote</strong>n für Leiter und Leiterinnen<br />

von Wort-Gottes-Feiern, in denen es um<br />

kreative Elemente in verschiedenen Wortgottesdiensten<br />

geht.<br />

Auffallend im Blick auf das vergangene<br />

Jahr ist die Tatsache, dass Wochenendange<strong>bote</strong><br />

häufiger mangels Teilnehmerzahl<br />

ausfallen müssen. Aufgrund dieser Beobachtung<br />

hat das Lebensquell-Team für 2010<br />

zwei neue Tages- und Abendreihen ins<br />

Programm aufgenommen:<br />

„Mit allen Sinnen beten (lernen)“<br />

In dieser Reihe werden unterschiedliche<br />

Weisen des Betens in den Blick genommen<br />

und praktisch eingeübt, z. B. Gebet<br />

und Gesang, Leib und Gebet, Film<br />

und Gebet.<br />

„Heilige Orte erleben“<br />

In dieser Reihe geht es zum einen um<br />

den Ort <strong>Heiligenbronn</strong> selbst (Oasen im<br />

Alltag – Zeit zum Aufatmen) und zum<br />

29<br />

andern um die Menschen, die hier leben<br />

und arbeiten („Was ich schon immer<br />

wissen wollte“).<br />

Mit diesen niederschwelligen Ange<strong>bote</strong>n<br />

wollen die Schwestern auf das Charisma<br />

des Ortes <strong>Heiligenbronn</strong> aufmerksam<br />

machen und Zugang zu den einzelnen<br />

„Schätzen“ ermöglichen.<br />

Auf Landesgartenschau präsent<br />

Im Jahr 2010 wird die Schwesterngemeinschaft<br />

der <strong>Heiligenbronn</strong>er Franziskanerinnen<br />

auch auf der Landesgartenschau in Villingen-<br />

Schwenningen präsent sein. Jeweils an<br />

den Freitagen 14. Mai, 18. Juni, 16.Juli,<br />

13. August und 17. September werden die<br />

Schwestern von 14 Uhr bis 18.30 Uhr am<br />

Pavillon der katholischen und evangelischen<br />

Kirche Ange<strong>bote</strong> machen.<br />

Das Jahresprogramm von Haus Lebensquell<br />

liegt in der Kirche <strong>St</strong>. Gallus, im Haus Lebensquell<br />

und an der Pforte aus.<br />

Weitere Infos gibt es im Internet unter:<br />

www.kloster-heiligenbronn.de, über E-Mail:<br />

hauslebensquell@kloster-heiligenbronn.de<br />

oder über Telefon: 074 22 569-402.<br />

Sr. Dorothea Thomalla


Bitte ausschneiden oder kopieren und faxen an 074 22 569-300<br />

Oder per Post an stiftung st. <strong>franziskus</strong> heiligenbronn,<br />

Redaktion <strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong>, Kloster 2, 78713 Schramberg-<strong>Heiligenbronn</strong>,<br />

Telefax: 074 22 569-300, E-Mail: <strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong>@stiftung-st-<strong>franziskus</strong>.de<br />

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Die <strong><strong>St</strong>iftung</strong> verfolgt ausschließlich gemeinnützige, mildtätige und kirchliche Zwecke. Spenden sind steuerlich absetzbar.<br />

Sie erhalten nach Ablauf eines Kalenderjahres unaufgefordert eine Zuwendungsbestätigung.<br />

Kontonummer:<br />

BLZ: Bank:<br />

Kontoinhaber:<br />

Datum / Unterschrift des Kontoinhabers<br />

Spendenkonto der <strong><strong>St</strong>iftung</strong>: 540 340 bei der Kreissparkasse Rottweil, BLZ 642 500 40<br />

30<br />

✃<br />

✃<br />

Zwei neue Schulen sollen Kinder und Jugendliche<br />

mit Hör- und Sehschädigungen Lebensperspektiven<br />

geben. Dazu baut die stiftung st. <strong>franziskus</strong><br />

heiligenbronn ab 2010 ein Schulgebäude in <strong>Heiligenbronn</strong>.<br />

Für diesen Neubau sammelt die <strong><strong>St</strong>iftung</strong><br />

Spenden unter dem Motto „Wir machen Schule.<br />

Machen Sie mit.“ Viele Spender sind dem Aufruf<br />

bereits gefolgt. Auch Sie können dies tun z. B. mit<br />

dem nebenstehenden Abschnitt.<br />

<strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong> 4/09


Das ist ja das Vorletzte!<br />

Übermut bringt Boot<br />

zum Kentern<br />

Sulz. So ein Mitarbeiterausflug kann ja eine<br />

ganz feuchtfröhliche Angelegenheit sein.<br />

Und dies wurde es auch, als Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter der Behindertenhilfe<br />

Erwachsene in <strong>Heiligenbronn</strong> nach Sulz<br />

zum Kanuverleih fuhren, um auf dem Neckar<br />

eine gemütliche Bootsfahrt zu machen.<br />

Für zwei Haudegen ohne große Kanu-Erfahrung,<br />

aber mit um so größerem Selbstbewusstsein,<br />

Frank King und Michael<br />

Schöne, wurde dies allerdings in buchstäblicherem<br />

Sinne wahr, als sie dachten.<br />

Während sich die anderen Ausflügler vorbildlich<br />

an die gerade gehörten Einweisungen<br />

des Bootsverleihers hielten und neckarabwärts<br />

gleiteten, wollten die beiden Sozialpädagogen<br />

ihre Coolness demonstrieren,<br />

indem sie rückwärts ruderten. Vor einer<br />

Wasserstufe im Fluss wendeten sie dann<br />

Suchbild mit Schild<br />

Wer die Bonaventura-Hauser-<strong>St</strong>raße in <strong>Heiligenbronn</strong><br />

im Herbst entlangfuhr, stieß auf dieses Bild<br />

mit einem Verkehrsschild am <strong>St</strong>raßenrand: ein<br />

vor lauter Laub nicht mehr lesbarer Warnhinweis.<br />

Wer kann es entziffern? Oder weiß es jemand<br />

auswendig? Jedenfalls sollten alle Fahrzeuglenker<br />

an dieser <strong>St</strong>elle vorsichtig fahren, denn hier überqueren<br />

blinde und sehbehinderte Schüler die <strong>St</strong>raße!<br />

Foto: Ronecker<br />

<strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong> 4/09<br />

Die zwei Kanu-Helden nach überstandenem<br />

Schwimmtraining: Michael Schöne (vorne) und<br />

Frank King. Foto: Hock<br />

aber doch noch – man sollte das Glück ja<br />

auch nicht zu sehr herausfordern –, kamen<br />

glücklich hinunter und schauten stolz<br />

nach hinten zu den anderen, was die wohl<br />

so machen. Als sie dann noch einem Ast<br />

ausweichen mussten, bekam das Kanu<br />

Übergewicht und das Duo kenterte – zur<br />

Schadenfreude der Kollegen und Kolleginnen,<br />

die nun ihrerseits ganz cool an den beiden<br />

im Wasser vorbeipaddelten.<br />

Das Pädagogenduo musste alleine klar<br />

kommen und kämpfte eine halbe <strong>St</strong>unde<br />

im und mit dem nicht gerade warmen<br />

Wasser, um das Kanu wieder fahrtüchtig zu<br />

bekommen. Michael Schöne verlor auch<br />

noch einen seiner Schuhe und „patschnass“,<br />

wie es der frühere Bach-na-Fahrer Frank<br />

King sehr gut kennt, kamen sie mit ihrem<br />

Kanu schließlich nach. Nur ein schwacher<br />

Trost für die beide Kanu-Helden, dass sie<br />

nicht die einzigen waren, die an diesem Tag<br />

Bekanntschaft mit dem feuchten Element<br />

machten.<br />

„Tolle Weiber“ nicht nur<br />

an der Fasnet<br />

<strong>Heiligenbronn</strong>. Bewohner Pascal Ehnes<br />

aus dem Förder- und Betreuungsbereich<br />

(FuB) in <strong>Heiligenbronn</strong> auf die Frage, ob<br />

er im Gottesdienst auch für etwas danken<br />

möchte:<br />

Ha jo, i dank für die tolla Weiber im FuB,<br />

die sind schee und kocha kennet se au!<br />

31<br />

Die Verschreiber<br />

des Jahres<br />

Mitarbeiterin Kristina Rosenzweig vom<br />

Sozialdienst für Hörgeschädigte in Rottweil<br />

lud per Mail im Oktober zum Pluderstammtisch<br />

für Hörende und Gehörlose ein. Es<br />

war aber nicht verlangt, dazu auch in Pluderhosen<br />

zu erscheinen.<br />

Apropos <strong>St</strong>ammtisch: Ramona Zweigart,<br />

Assistenz der Leitung Behindertenhilfe,<br />

fragte bei Elke Nachtsheim, Leiterin der<br />

Abteilung Wirtschaft in <strong>Heiligenbronn</strong>,<br />

wegen der Reservierung eines Raumes an:<br />

Hallo Frau Nachtsheim, für das Treffen<br />

des Hundestammtischs möchte ich am<br />

6.10. 2009 ab 16.30 Uhr den Konferenzraum<br />

Bonaventura reservieren. Es werden<br />

ca. 15 Personen erwartet. Bitte lassen Sie<br />

Kaltgetränke bereitstellen. Herzlichen Dank<br />

und liebe Grüße!<br />

Die <strong><strong>St</strong>iftung</strong> erweist sich da offensichtlich<br />

als ganz schön tierliebend!<br />

Der Leiter des Referats Sozialmarketing,<br />

Andreas Precht, kündigte den <strong><strong>St</strong>iftung</strong>smitarbeitern<br />

im Oktober einen Fernsehbeitrag<br />

über die <strong><strong>St</strong>iftung</strong> an:<br />

Am kommenden Wochenende sendet<br />

das „Bodensehfernsehen“ Regio TV/Euro 3<br />

einen Beitrag über die Arbeit des Förderzentrums<br />

Hören und Sprechen.<br />

Auch für Fernsehkameras dürfte es allerdings<br />

beim tiefen Bodensee schwer werden,<br />

„auf den Boden zu sehen“!<br />

Aus einem Protokoll von Jürgen Muff über<br />

die Leitungskonferenz des Kinder- und<br />

Familienzentrums Villingen-Schwenningen:<br />

Die Un-Konvention über „Rechte von Kindern“<br />

stärkt das Elternrecht zur Beschulung<br />

ihrer Kinder. Nicht alles, was von der UN,<br />

den United Nations, kommt, muss deshalb<br />

ein Un-Ding sein!<br />

Aus der Jahresplanung des Altenzentrums<br />

<strong>St</strong>. Josef in Spaichingen:<br />

Donnerstag, 19. 3., 10 Uhr Festgottesdienst<br />

zum Patrozinium, anschließend gemeinsames<br />

Mittagessen; musikalische Untermahlung<br />

Musikschule Trossingen.<br />

Liegt schließlich auf der Hand, dass zur Mahlzeit<br />

auch noch etwas gemahlen werden<br />

muss – und sei es mit musikalischer Hilfe!


Mit 27 Anerkennungspraktikanten,<br />

Auszubildenden, <strong>St</strong>udenten und<br />

Vorpraktikanten im Ausbildungsjahr<br />

2009/2010 trägt das Kinder- und<br />

Familienzentrum Villingen-Schwenningen<br />

(KiFaz) zur Ausbildung von<br />

Fachkräften in der Region bei. „Die<br />

<strong><strong>St</strong>iftung</strong> bietet vielfältige Möglichkeiten<br />

der Aus- und Weiterbildung“, sagt<br />

Jürgen Muff, zentraler Anleiter im<br />

KiFaz. Gemeinsam mit Praktikantensprecherin<br />

Ireen Müller und Schwester<br />

Anna-Franziska Fehrenbacher vom<br />

Kloster veranstaltete er erstmals einen<br />

Praktikantentag in <strong>Heiligenbronn</strong>,<br />

um den Teilnehmern die gesamte<br />

Vielfalt des sozialen Sektors aufzuzeigen.<br />

Der Workshop der KiFaz-<br />

Mitarbeiter stand unter dem Motto<br />

„<strong><strong>St</strong>iftung</strong> erleben“.<br />

stiftung st. <strong>franziskus</strong> heiligenbronn<br />

Kloster 2<br />

78713 Schramberg-<strong>Heiligenbronn</strong><br />

Telefon: 074 22 569-0<br />

Telefax: 074 22 569-300<br />

E-Mail: <strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong>@stiftung-st-<strong>franziskus</strong>.de<br />

Internet: www.stiftung-st-<strong>franziskus</strong>.de<br />

Spendenkonto: 540 340<br />

BLZ: 642 500 40, Kreissparkasse Rottweil<br />

Foto: Heller<br />

Eine Führung durch ausgewählte<br />

Bereiche der Behindertenarbeit führte<br />

unter anderem auch in die Werkstätten.<br />

Auf unserem Bild erklärt der<br />

blinde Bürstenmacher Anibal Correia<br />

das Einziehen der Borsten.<br />

Auch einige Elemente der Selbsterfahrung<br />

bot der Workshop, aber<br />

auch das Kennenlernen innerhalb der<br />

Gruppe kam nicht zu kurz.

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