franziskus-bote - Stiftung St. Franziskus Heiligenbronn
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Zeitschrift der stiftung<br />
st. <strong>franziskus</strong> heiligenbronn<br />
Ausgabe 4, Dezember 2009<br />
Einweihung des Altenzentrums Bürgerheim<br />
Wärme und Zuwendung<br />
sollen zu spüren sein<br />
Tuttlingen. „Ein großer Tag für das Altenzentrum,<br />
ein wichtiger Tag für die <strong>St</strong>adt<br />
Tuttlingen und den Landkreis, ein schöner<br />
Tag für die stiftung st. <strong>franziskus</strong> heiligenbronn“,<br />
begrüßte der Leiter der Altenhilfe,<br />
Martin Volz-Neidlinger, die Gäste zur<br />
Einweihung des Bürgerheim-Neubaus<br />
Anfang Oktober. 54 Jahre nach der Einweihung<br />
des alten Bürgerheims, das die <strong>St</strong>adt<br />
Tuttlingen 1955 eröffnet hatte, zeige sich,<br />
„dass dieses Haus eine Zukunft hat“.<br />
Martin Volz-Neidlinger dankte allen Unter-<br />
<strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong><br />
stützern bei dem Neubauprojekt, das mit<br />
Fördermitteln des Landes und Kreises sowie<br />
mit einem Zuschuss der ARD-Fernsehlotterie<br />
„Ein Platz an der Sonne“ realisiert werden<br />
konnte. Nachfolgende Generationen<br />
würden uns an der Qualität unserer Bauten<br />
messen, die heutigen Generationen aber<br />
auch an der Qualität unserer Arbeit, meinte<br />
er. Es liege an den Menschen in Tuttlingen<br />
und im Bürgerheim, dass das neue Gebäude<br />
angenommen werde, dass es mit Leben<br />
und Lebensqualität erfüllt werde.<br />
Viele Besucher strömten bei der Einweihung und dem Tag der offenen Tür ins neu gebaute Altenzentrum<br />
Bürgerheim in Tuttlingen. Fotos: Graf, Liebermann<br />
<strong><strong>St</strong>iftung</strong> präsentiert sich im<br />
Internet mit neuem Auftritt<br />
Mit neuem Design, mehr Serviceange<strong>bote</strong>n<br />
und verbesserter Technik präsentiert sich<br />
die stiftung st. <strong>franziskus</strong> heiligenbronn jetzt<br />
im Internet. S. 6<br />
Politprominenz am <strong>St</strong>and<br />
der <strong><strong>St</strong>iftung</strong> zur Spendenaktion<br />
Beim 60. Geburtstag von Schirmherr<br />
Volker Kauder in Tuttlingen kam politische<br />
Prominenz auch an den <strong>St</strong>and zur<br />
Spendenaktion „Wir machen Schule“. S. 8<br />
Herbsttag für taubblinde<br />
und hörsehbehinderte Menschen<br />
Aus ganz Baden-Württemberg kamen<br />
Taubblinde und Hörsehbehinderte zum<br />
<strong>Heiligenbronn</strong>er Herbsttag unter dem<br />
Motto „Wunderbare Wasserwelt“. S. 13<br />
Erster Pflegefachtag der<br />
Altenhilfe zur Wundversorgung<br />
Moderne Erkenntnisse der Wundversorgung,<br />
verknüpft mit praktischen Beispielen und<br />
Übungen, bot der erste Pflegefachtag der<br />
<strong><strong>St</strong>iftung</strong>s-Altenhilfe. S. 25<br />
Schmackhaftes und gesundes Essen<br />
für alle Bewohner<br />
Küchen- und Hauswirtschaftsmitarbeiter<br />
der <strong><strong>St</strong>iftung</strong>s-Altenzentren ließen sich zu<br />
besonderen Kostformen (Smooth Food)<br />
schulen, die allen Bewohnern der Altenzentren<br />
ein gesundes und schmackhaftes<br />
Essen ermöglichen. S. 20
Inhaltsverzeichnis<br />
Titelgeschichte: Einweihung des neu gebauten Bürgerheims in Tuttlingen S. 1<br />
<strong><strong>St</strong>iftung</strong> allgemein<br />
Ausbildung als Teil der Personalentwicklung genießt<br />
hohen <strong>St</strong>ellenwert in der <strong><strong>St</strong>iftung</strong> S. 4<br />
STIFTUNGS-KALENDER S. 5<br />
Neue Internetpräsenz der <strong><strong>St</strong>iftung</strong> erarbeitet S. 6<br />
Behindertenhilfe in <strong>Heiligenbronn</strong><br />
„Farbe hilft“: Kunstauktion zugunsten von „Wir machen Schule“ S. 7<br />
60. Geburtstag von Volker Kauder gibt Spendenaktion „Wir machen Schule“ Auftrieb S. 8<br />
Förderung durch Aktion Mensch auf vielerlei Ebenen S. 9<br />
Bewohnerchor „InTakt“ als Überraschungsgast auf einer Hochzeit S. 11<br />
Der taubblinde Bewohner Joachim Burger über die Braille-Schrift S. 12<br />
Erster Herbsttag für taubblinde Menschen aus Baden-Württemberg S. 13<br />
Neues Ausbildungsfeld Altenpflegehelfer/-in an der Berufsschule <strong>Heiligenbronn</strong> S. 14<br />
Spenden zum Schulbau über kostenlose Hotline S. 15<br />
Blindenschule Baindt<br />
Klinikschüler schärfen im Schulgarten ihre Sinne S. 15<br />
Altenhilfe<br />
Meine Tages-Schau: Das Ehepaar Zschinzsch im neuen Bürgerheim S. 16<br />
Erster Pflegefachtag der <strong><strong>St</strong>iftung</strong> zum Thema Wundversorgung S. 18<br />
100. Mitglied im Förderverein Dr.-Karl-Hohner-Heim Trossingen S. 19<br />
Schulung zur Zubereitung von „Smooth Food“ für demenzkranke Bewohner S. 20<br />
<strong><strong>St</strong>iftung</strong> hat in Zimmern Betreuung in der Seniorenwohnanlage übernommen S. 22<br />
Ehrenamtsprojekt BELA III im Pflegeheim <strong>St</strong>. Konrad in Zimmern S. 23<br />
Altenhilfe feierte 36 Mitarbeiterjubiläen S. 24<br />
Feierstunde zum 10-jährigen Jubiläum des Altenzentrums <strong>St</strong>. Anna Tuttlingen S. 25<br />
Kurz berichtet: Spatenstich für das Altenzentrum Baindt; <strong>St</strong>aatsrätin Hübner<br />
besuchte <strong>St</strong>. Martin in Geislingen S. 26<br />
Kinder- und Familienzentrum Villingen-Schwenningen<br />
Neues Leben im Edith-<strong>St</strong>ein-Haus und der Grundschule im David-Fuchs-Haus S. 27<br />
Kloster <strong>Heiligenbronn</strong><br />
Neues Jahresprogramm für das Geistliche Zentrum Haus Lebensquell S. 29<br />
POST AN DEN FRANZISKUS-BOTE S. 30<br />
DAS IST JA DAS VORLETZTE! S. 31<br />
Impressum S. 25<br />
Rückseite: „Azubi“-Workshop von neuen KiFaz-Mitarbeitern in <strong>Heiligenbronn</strong> S. 32<br />
2<br />
Eine Segensfeier zur Eröffnung des Bürgerheims<br />
gestalteten der Pfarrer der benachbarten evangelischen<br />
Martinskirche, Dr. Thomas Reinhuber (links),<br />
und der katholische Dekan Matthias Koschar.<br />
Die enge Verbundenheit zwischen den Entscheidungsträgern<br />
im Kreis und Land hob<br />
Landrat und Landtagsabgeordneter Guido<br />
Wolf in seinem Grußwort hervor. Das neue<br />
Bürgerheim sei eine weiteres Angebot<br />
für die ältere Generation, ihre Selbstbestimmung<br />
und Eigenverantwortung möglichst<br />
zu erhalten, aber auch die nötige Hilfe und<br />
Begleitung zu erhalten. „Es ist die Philosophie<br />
unserer Altenhilfepolitik“, sagte der<br />
Landrat, „nicht große Bettenburgen zu<br />
schaffen, sondern Häuser, in denen Wärme<br />
und Zuwendung gespürt werden können“.<br />
Dankeschön an die Mitarbeiter<br />
Er nahm dies auch zum Anlass, die Arbeit<br />
der Pflegenden und Mitarbeiter, die gelebte<br />
Nächstenliebe sei, zu würdigen: „Ihnen wird<br />
verdammt viel abverlangt – ein herzliches<br />
Dankeschön dafür!“ Gerade das Bürgerheim<br />
habe in seiner Vergangenheit gezeigt,<br />
dass die Balance zwischen Pflege, Wohnen<br />
und Arbeiten gelinge.<br />
Die <strong>St</strong>adt Tuttlingen, führte Oberbürgermeister<br />
Michael Beck aus, habe vor zehn<br />
Jahren das Bürgerheim an die <strong><strong>St</strong>iftung</strong><br />
übergeben. Mit dem kostenlos zur Verfügung<br />
gestellten Gelände, dem Umbau der<br />
<strong>St</strong>raße und der Anlage von Parkplätzen<br />
habe die <strong>St</strong>adt das Neubauvorhaben unterstützt.<br />
Nach dem Abriss des alten Bürgerheims<br />
entstünden noch neue Bauplätze.<br />
Das neue Haus werde nach seinem Eindruck<br />
gut angenommen. Als Oberbürgermeister<br />
sei er regelmäßig Gast bei Geburtstagen.<br />
„Wir werden Sie auch in Zukunft eng und<br />
<strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong> 4/09
partnerschaftlich begleiten“, versprach OB<br />
Beck und kündigte an, dass die städtische<br />
Gärtnerei als Ersatz für die alten Magnolienbäume<br />
eine neue Magnolie pflanzen werde.<br />
„Sichtbarer Ausdruck für die<br />
Wertschätzung alter Menschen“<br />
Der Festakt im vollbesetzten Foyer wurde<br />
umrahmt vom Gitarrenspiel der Preisträgerin<br />
Josefine Hörburger. Es schloss sich eine<br />
ökumenische Segensfeier in der zum Foyer<br />
hin geöffneten Hauskapelle an, die der<br />
Fridinger Bildhauer Willi Bucher gestaltet hat.<br />
Pfarrer Dr. Thomas Reinhuber, der als<br />
Nachbar die Entstehung des neuen Bürgerheims<br />
verfolgt hatte, erbat Gottes Segen<br />
für alle, „die hier ein neues Zuhause haben<br />
und die, die hier arbeiten“. Dekan Matthias<br />
Koschar führte in seiner Ansprache aus, dass<br />
das neue Heim ein sichtbarer Ausdruck für<br />
die Wertschätzung der alten Menschen sei.<br />
Regionalleiter Jochen Ziegler lud zu Führungen<br />
durch das Bürgerheim ein, bei<br />
denen die Gemeinschafsräume nach dem<br />
Wohngruppenkonzept, die Pflegestützpunkte<br />
und Einzelzimmer vorgestellt wurden<br />
(zum Konzept des Hauses siehe auch<br />
den Artikel „Wohlbefinden der Bewohner<br />
ist bereits beim Planen und Bauen stets im<br />
Blick“, <strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong> 3/09).<br />
Auf die Konzeption der „alltagsnahen Normalität“<br />
im neuen Bürgerheim ging<br />
anschließend <strong><strong>St</strong>iftung</strong>s-Vorstand Norbert<br />
Rapp in seiner Ansprache im Gemeindesaal<br />
der evangelischen Martinskirche ein. So<br />
könne in den insgesamt neun Wohngruppen<br />
etwa durch die Beteiligung der Bewohner<br />
an kleinen alltäglichen hauswirtschaftlichen<br />
Arbeiten eine „Lebensqualität“ ent-<br />
<strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong> 4/09<br />
Zahlreiche Ehrengäste wohnten dem Festakt zur Einweihung des Bürgerheims bei. Vorne von links:<br />
Altenhilfe-Leiter Martin Volz-Neidlinger, Vorstand Norbert Rapp, MdL Fritz Buschle, MdB Volker Kauder,<br />
Oberbürgermeister Michael Beck, Dekan Koschar, Pfarrer Reinhuber, Dekan Frank Morlock und<br />
Landrat MdL Guido Wolf. Fotos: Graf, Liebermann<br />
stehen, die mehr sei als „Pflegequalität“.<br />
Weitere Ange<strong>bote</strong> wie der Offene Mittags -<br />
tisch oder das Hauscafé richteten sich aber<br />
auch an die Menschen in der <strong>St</strong>adt. Zur<br />
Zukunftsfähigkeit des Bürgerheims trage<br />
auch die Kooperation mit der Katholischen<br />
Altenhilfe Tuttlingen bei. Dies verdeutliche,<br />
„dass wir daran interessiert sind, für jede<br />
und jeden die jeweils beste und passende<br />
Hilfe und Pflege anzubieten“.<br />
Zwei Spendenübergaben<br />
Beiträge zur Finanzierung der Ausgestaltung<br />
des Bürgerheims leisten zwei Spenden,<br />
die beim Festakt überreicht wurden.<br />
Helga <strong>St</strong>etter, kommissarische Vorsitzende<br />
des Fördervereins für die Heime der <strong><strong>St</strong>iftung</strong><br />
<strong>St</strong>. <strong>Franziskus</strong> in Tuttlingen, überreichte<br />
eine Spende von 1000 Euro für die Hauska-<br />
Volksliedersingen mit dem Ehrenamtlichen Max Schneider erfreute die Bewohner am Tag der offenen Tür<br />
im Foyer des neuen Bürgerheims.<br />
3<br />
pelle. „Wir wünschen dem Haus, dass ein<br />
froher Geist einzieht“, sagte sie. Damit die<br />
Unterstützung des Fördervereins wieder<br />
neuen Schwung bekomme, hatte sie auch<br />
das Sparschwein „Franzi“ mitgebracht.<br />
Architekt Peter Koczor, der die Planungen<br />
für das Bürgerheim ausgearbeitet hatte,<br />
schloss sich mit einem weiteren Spendenscheck<br />
an. Für das Architekturbüro Koczor-<br />
Teuchert-Lünz (ktl) aus Rottweil, das<br />
die Generalplanung und Bauleitung des<br />
10-Millionen-Projektes innehatte, bedankte<br />
sich Koczor für die gute Zusammenarbeit<br />
und übergab eine Spende von 1500 Euro.<br />
Gesang und Tanz am Sonntag<br />
Zur Besichtigung strömten am darauffolgenden<br />
Sontag die Besucher gleich<br />
scharenweise ins neue Altenzentrum neben<br />
dem Krankenhaus. Der Tag begann mit<br />
einem Festgottesdienst, den Diakon Roland<br />
Keinert feierlich gestaltete. Im Saal der<br />
Martinskirche gab es Mittagessen sowie<br />
Kaffee und Kuchen. An den Hausführungen<br />
nahmen teilweise bis zu 50 Besucher teil.<br />
Im Foyer und im Gemeindesaal gab es<br />
auch Musik und Unterhaltung mit dem<br />
Gesangsduo „Sandra und Manfred“, dem<br />
Drehorgelspieler Max Schneider, Volksliedersingen<br />
mit Peter Messmer, dem Zauberer<br />
„Wizardo“, der DRK-Tanzgruppe aus<br />
Emmingen unter Leitung von Priska Kästle<br />
und einer Hitparade mit alten Schlagern<br />
von Musiktherapeutin Roswitha Fugmann.<br />
Ewald Graf<br />
Siehe auch „Meine Tages-Schau“ Seite 16
Ausbildung als Teil der Personalentwicklung<br />
<strong><strong>St</strong>iftung</strong> braucht qualifizierte Mitarbeiter<br />
zur Erfüllung ihrer Aufgaben<br />
<strong>Heiligenbronn</strong>. Die stiftung st. <strong>franziskus</strong><br />
heiligenbronn will Menschen mit Sinnesbehinderung,<br />
alte und pflegebedürftige<br />
Menschen und Kinder und Jugendliche in<br />
ihrer je eigenen Situation begleiten, ihnen<br />
die jeweils angemessenen Hilfen anbieten,<br />
sie bei der Teilhabe am gesellschaftlichen<br />
Leben unterstützen, die dafür notwendigen<br />
Lebensräume und Lebensmöglichkeiten<br />
schaffen und diese Menschen befähigen,<br />
sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten selbst<br />
zu helfen. Damit unsere <strong><strong>St</strong>iftung</strong> dies kann,<br />
braucht sie motivierte und qualifizierte<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in der<br />
Lage sind, den Auftrag der <strong><strong>St</strong>iftung</strong> kontinuierlich<br />
umzusetzen.<br />
Um den <strong><strong>St</strong>iftung</strong>sauftrag bestmöglich zu<br />
erfüllen und das Miteinander in der Dienstgemeinschaft<br />
insgesamt und für alle Beteiligten<br />
hilfreich zu gestalten, hat die <strong><strong>St</strong>iftung</strong><br />
seit dem Jahr 2001 ein Personalentwicklungskonzept<br />
aufgebaut. Dieses beinhaltet unter<br />
anderem die Verpflichtung, langfristig Personal<br />
zu gewinnen und zu halten. Ein Beitrag<br />
zu dieser Verpflichtung ist das Engagement<br />
der <strong><strong>St</strong>iftung</strong> bei der Ausbildung der Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter in wesentlichen<br />
Berufsfeldern.<br />
Mitträgerschaft am Institut für<br />
soziale Berufe <strong>St</strong>uttgart<br />
Im Jahr 2002 gründete die <strong><strong>St</strong>iftung</strong><br />
zusammen mit anderen Trägern das Institut<br />
für soziale Berufe <strong>St</strong>uttgart gGmbH. In diese<br />
Gesellschaft brachte der Caritasverband der<br />
Diözese Rottenburg-<strong>St</strong>uttgart seine Fachschulen<br />
in Rottweil, Spaichingen, <strong>St</strong>uttgart,<br />
Filderstadt-Plattenhardt und Neckarsulm<br />
Derzeit sind in der <strong><strong>St</strong>iftung</strong><br />
78 Schüler in der Heilerziehungspflege-<br />
oder Altenhilfe-<br />
Ausbildung, 85 junge Menschen<br />
im Vorpraktikum oder<br />
Freiwilligen Sozialen Jahr<br />
und 8 im Anerkennungsjahr.<br />
Feierstunde im November 2009 nach erfolgreichem Abschluss als Heilerziehungspflegerinnen: die Leiter<br />
der Behindertenhilfe Günter Seger (links) und Roland Flaig (rechts), die Fachbereichsleitungen und Praxisanleiterinnen<br />
mit den vier Heilerziehungspflegeschülerinnen, die ihre Ausbildung abgeschlossen haben<br />
und nun als Fachkräfte in der <strong><strong>St</strong>iftung</strong> arbeiten: (vorne von links) Judtih Gassner, Simone Schuhmacher,<br />
Michèle Hummel und Luisa Lo Gioco. Foto: Ronecker<br />
ein. Die stiftung st. <strong>franziskus</strong> heiligenbronn<br />
ist mit knapp 20 Prozent an dieser gemeinnützigen<br />
GmbH beteiligt und kann dadurch<br />
für ihre Einrichtungen in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg<br />
die Ausbildung von<br />
Erzieherinnen und Erziehern, von Altenpflegerinnen<br />
und Altenpflegern bzw. -helferinnen<br />
und -helfern sowie von Heilerziehungspflegerinnen<br />
und Heilerziehungspflegern<br />
sicherstellen.<br />
Derzeit befinden sich in der <strong><strong>St</strong>iftung</strong><br />
27 Schüler und Schülerinnen in der Ausbildung<br />
zum/r Heilerziehungspfleger/-in und<br />
51 Schüler und Schülerinnen in der Ausbildung<br />
zum/r Altenpfleger/-in. Ergänzend<br />
absolvieren 66 junge Menschen ein Vorpraktikum,<br />
19 leisten ein Freiwilliges Soziales<br />
Jahr ab und 8 sind im Anerkennungsjahr.<br />
Kooperation mit Dualer Hochschule<br />
Ein weiterer Ausbildungsschwerpunkt für<br />
die stiftung st. <strong>franziskus</strong> heiligenbronn ist<br />
die Kooperation mit der Dualen Hochschule<br />
Baden-Württemberg in Villingen-Schwenningen<br />
für das duale <strong>St</strong>udium zum/r Sozialpädagogen/-in<br />
und zum/r Sozialwirt/-in. In<br />
4<br />
diesem Herbst haben 13 <strong>St</strong>udentinnen und<br />
<strong>St</strong>udenten in diesen beiden <strong>St</strong>udiengängen<br />
einen Praxisplatz in den Aufgabenfeldern<br />
der <strong><strong>St</strong>iftung</strong>, die mit dieser Kooperation insbesondere<br />
qualifizierte Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter für den Fachdienstbereich<br />
und für die Leitungsaufgaben gewinnen<br />
will. Gerade das Sozialwirtschaftsstudium<br />
bietet sich für die Gewinnung von Führungskräften<br />
an.<br />
Das Konzept des dualen <strong>St</strong>udiums ermöglicht<br />
der <strong><strong>St</strong>iftung</strong> dabei weitgehende Mitgestaltungsmöglichkeiten,<br />
die durch die Dozententätigkeit<br />
von Mitarbeitern der <strong><strong>St</strong>iftung</strong>, die<br />
Vertretung im Hochschulrat und gemeinsame<br />
Forschungsprojekte mit der Dualen Hochschule<br />
in Villingen-Schwenningen noch<br />
gefördert werden.<br />
Mit diesen Ausbildungsange<strong>bote</strong>n leistet<br />
die stiftung st. <strong>franziskus</strong> heiligenbronn<br />
einen sehr wertvollen Beitrag für die Qualifizierung<br />
junger Menschen, zu deren Berufs -<br />
chancen und damit zur allgemeinen<br />
gesellschaftlichen Entwicklung.<br />
Hubert Bernhard, Norbert Rapp<br />
<strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong> 4/09
<strong><strong>St</strong>iftung</strong>skalender<br />
Wann? Was? Wo?<br />
Samstag, 19. Dezember 11 Uhr Kunstauktion mit Werken renommierter<br />
Künstler zugunsten der Spendenaktion der <strong><strong>St</strong>iftung</strong><br />
Schramberg, Rathausplatz<br />
Montag, 21. Dezember, 16 Uhr Weihnachtskonzert des Jugendblasorchesters<br />
der <strong>St</strong>adtkapelle Rottweil<br />
Rottweil, Altenzentrum <strong>St</strong>. Elisabeth<br />
Dienstag, 22. Dezember, 14.30 Uhr Weihnachtsfeier mit den Bewohnern Geislingen, Altenzentrum <strong>St</strong>. Martin<br />
Mittwoch, 23. Dezember, 15 Uhr Weihnachtsfeier mit Meditation Tuttlingen, Altenzentrum Bürgerheim<br />
Donnerstag, 24. Dezember, 15 Uhr Weihnachtsfeier mit den Bewohnern Mühlheim, Altenzentrum <strong>St</strong>. Antonius<br />
Donnerstag, 24. Dezember, Einladung der Wohngruppen <strong>Heiligenbronn</strong>, Refektorium des Klosters<br />
ab etwa 19.30 Uhr am Heiligen Abend in die Schwesterngemeinschaft<br />
Freitag, 25. Dezember, 10.15 Uhr Heilige Messe an Weihnachten Tuttlingen, Altenzentrum Bürgerheim<br />
Samstag, 26. Dezember, 10.30 Uhr Heilige Messe an Weihnachten Tuttlingen, Altenzentrum <strong>St</strong>. Anna<br />
Sonntag, 10. Januar, 14.30 Uhr Musik zur Kaffeestunde: Barockmusik mit Trossingen, Altenzentrum<br />
der Blockflötenklasse Monika Wunderlich Dr.-Karl-Hohner-Heim<br />
Donnerstag, 14. Januar, 17.30 Uhr Candle-Light-Dinner mit Klaviermusik Trossingen, Dr.-Karl-Hohner-Heim<br />
Freitag, 22. Januar, 17 Uhr Gedenkfeier mit Bewohnern und Angehörigen Rottweil, Altenzentrum <strong>St</strong>. Elisabeth<br />
Dienstag, 2. Februar, etwa 19.30 Uhr Tag des geweihten Lebens: Einladung in die<br />
Schwesterngemeinschaft nach der Abendmesse<br />
<strong>Heiligenbronn</strong>, Refektorium des Klosters<br />
Mittwoch, 3. Februar, 15 Uhr Leitbildtag der <strong><strong>St</strong>iftung</strong> von der Projektgruppe<br />
Leitbild für alle <strong><strong>St</strong>iftung</strong>s-Mitarbeiter<br />
Tuttlingen, Altenzentrum Bürgerheim<br />
Sonntag, 7. Februar, 14.30 Uhr Musik zur Kaffeestunde mit <strong>St</strong>efan Halder Trossingen, Altenzentrum<br />
und <strong>St</strong>udenten Dr.-Karl-Hohner-Heim<br />
Dienstag, 9. Februar, 18.30 Uhr Fasnetsparty der Behindertenhilfe Erwachsene<br />
mit Besuch der Narrenzunft Schramberg<br />
<strong>Heiligenbronn</strong>, Elisabetha-Glöckler-Saal<br />
Donnerstag, 11. Februar, ab 14.30 Uhr Fasnetsfeier in der Begegnungsstätte Geislingen, Altenzentrum <strong>St</strong>. Martin<br />
Donnerstag, 11. Februar, ab 15 Uhr Grosser Schmotzigenball in allen Wohnbereichen<br />
und buntes Treiben von Fasnetsgruppen<br />
Rottweil, Altenzentrum <strong>St</strong>. Elisabeth<br />
Donnerstag, 11. Februar, ab 15 Uhr Schmotziger Donnerstag mit Bühnenprogramm<br />
zum Thema „Die Piraten sind los!“<br />
Spaichingen, Altenzentrum <strong>St</strong>. Josef<br />
Donnerstag, 11. Februar, ab 15 Uhr Schmotziger Donnerstag mit Programm Wehingen, Altenzentrum <strong>St</strong>. Ulrich<br />
Donnerstag, 11. Februar, ab 15 Uhr Schmotziger Donnerstag mit Musikauftritt Trossingen, Dr.-Karl-Hohner-Heim<br />
Donnerstag, 11. Februar, nachmittags Schmotzigentreiben Dunningen, Pflegeheim <strong>St</strong>. Veronika<br />
Dienstag, 16. Februar, ab 15 Uhr Fasnets-Kehraus mit Geburtstagskaffee Spaichingen, Altenzentrum <strong>St</strong>. Josef<br />
Mittwoch, 24. Februar, 19 Uhr Förderverein Dr.-Karl-Hohner-Heim: Trossingen, Altenzentrum<br />
Jahreshauptversammlung Dr.-Karl-Hohner-Heim<br />
Mittwoch, 3. März, 14 Uhr Musikschauspiel des Förderzentrums Hören<br />
und Sprechen und des Gymnasiums Böblingen<br />
<strong>Heiligenbronn</strong>, Elisabetha-Glöckler-Saal<br />
Sonntag, 7. März, 14.30 Uhr Musik zur Kaffeestunde: Klavierkonzert mit Trossingen, Altenzentrum<br />
Henrik, Beat und Leonard Lemke Dr.-Karl-Hohner-Heim<br />
Freitag, 19. März, 10 Uhr Festgottesdienst zum Patrozinium<br />
mit anschließendem Mittagessen und Feier<br />
Spaichingen, Altenzentrum <strong>St</strong>. Josef<br />
Freitag, 19. März, ab 15 Uhr Frühlingsfest Dunningen, Pflegeheim <strong>St</strong>. Veronika<br />
Montag, 22. März, 13.30 Uhr Informationsveranstaltung für Mitarbeiter zum <strong>Heiligenbronn</strong>, Konferenzraum<br />
Zielvereinbarungs- und Entwicklungsgespräch Bonaventura<br />
Dienstag, 23. März MAV-Wahlen für die Mitarbeitervertretungen<br />
in der Diözese Rottenburg-<strong>St</strong>uttgart<br />
alle <strong><strong>St</strong>iftung</strong>s-Einrichtungen<br />
Mittwoch, 24. März, 15 Uhr Frühlingsfest mit Geburtstagskaffee Trossingen, Dr.-Karl-Hohner-Heim<br />
Dienstag, 30. März, 14.30 Uhr Frühlingsfest in der Begegnungsstätte Geislingen, Altenzentrum <strong>St</strong>. Martin<br />
<strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong> 4/09<br />
5
Neuer Internetauftritt der stiftung st. <strong>franziskus</strong> heiligenbronn<br />
Neues Design, mehr Service und<br />
verbesserte Technik für über 120 Seiten<br />
<strong>Heiligenbronn</strong>. Im Rahmen der <strong><strong>St</strong>iftung</strong>skonferenz<br />
im November hat die stiftung<br />
st. <strong>franziskus</strong> heiligenbronn ihre komplett<br />
überarbeiteten Seiten im Internet freigeschaltet.<br />
Zu finden sind diese nach wie vor<br />
unter www.stiftung-st-<strong>franziskus</strong>.de.<br />
Bereits 2001 ist die <strong><strong>St</strong>iftung</strong> mit einer<br />
eigenen Internetpräsenz online gegangen.<br />
Nach einer ersten Überarbeitung im<br />
Jahr 2004 bedurfte es nun einmal mehr<br />
einer inhaltlichen, gestalterischen und technischen<br />
Neugestaltung. Die Schnelllebigkeit<br />
des Mediums Internet und die fortschreitende<br />
technische Entwicklung führen dazu,<br />
dass eine drei bis vier Jahre alte Internetpräsenz<br />
meist weder technischen Ansprüchen<br />
noch der Aktualität genügt, um attraktiv<br />
zu bleiben.<br />
Ziel der jetzigen Überarbeitung war eine<br />
Optimierung des Internetauftritts der <strong><strong>St</strong>iftung</strong><br />
hinsichtlich der Funktionalität bei der Infor-<br />
mationssuche und der Informationspräsentation<br />
auf der Basis moderner Technologie.<br />
Des Weiteren war eine Anpassung an das<br />
neue Corporate Design der <strong><strong>St</strong>iftung</strong> notwendig.<br />
Schließlich sollte die Barrierefreiheit<br />
der Seiten verbessert werden.<br />
Zunächst hat das Referat Öffentlichkeitsarbeit<br />
die bestehenden Seiten eingehend<br />
analysiert und eine Bedarfserhebung in den<br />
Aufgabenfeldern der <strong><strong>St</strong>iftung</strong> durchgeführt.<br />
In Zusammenarbeit mit der Düsseldorfer<br />
Agentur Kremer Kommunikation wurde<br />
eine Neukonzeption für die Internetpräsenz<br />
ausgearbeitet. Die neuen Seiten wurden<br />
dabei unter Mitarbeit der Aufgabenfelder<br />
umgesetzt.<br />
Aktuelle <strong>St</strong>andards berücksichtigt<br />
Berücksichtigt wurden bei der Umsetzung<br />
soweit wie möglich die aktuellen <strong>St</strong>andards<br />
des Gremiums zur <strong>St</strong>andardisierung des<br />
Internets (W3C) sowie die aktuellen Emp-<br />
Die neue <strong>St</strong>artseite der Internetpräsenz der stiftung st. <strong>franziskus</strong> heiligenbronn in der Darstellung des<br />
Negativkontrasts, auf die man mit einem einfachen Klick vom Kopf jeder Seite aus umstellen kann – und<br />
umgekehrt. Von der <strong>St</strong>artseite aus kann der Besucher auch direkt zum neu aufgenommenen Begrüßungsvideo<br />
in Gebärdensprache gelangen oder zu aktuellen Hinweisen.<br />
6<br />
Bei der Neugestaltung der<br />
Internetpräsenz wurde<br />
großer Wert auf eine möglichst<br />
barrierearme Umsetzung<br />
gelegt, z. B. die Darstellung im<br />
Screenreader, die Verstellung<br />
der Schriftgröße oder<br />
eine Negativ-Darstellung.<br />
fehlungen zur barrierefreien Gestaltung der<br />
Inhalte von Internetange<strong>bote</strong>n (WCAG 2.0).<br />
Ein Redaktionssystem ermöglicht nun ein<br />
noch flexibleres Bearbeiten von Inhalten.<br />
Neuerungen können bequem aktualisiert<br />
und zeitnah veröffentlicht werden. Für die<br />
interessierte Öffentlichkeit gewinnt die Internetpräsenz<br />
dadurch weiter an Attraktivität.<br />
Optik in zeitgemäßer Form<br />
Die optische Gestaltung wurde von der<br />
Agentur Kremer Kommunikation an das<br />
neue Corporate Design der <strong><strong>St</strong>iftung</strong> angepasst.<br />
Sie greift das klare und reduzierte<br />
Erscheinungsbild auf. So wird auch mit dem<br />
Internetauftritt die Positionierung der <strong><strong>St</strong>iftung</strong><br />
zum Ausdruck gebracht und die <strong><strong>St</strong>iftung</strong><br />
gestalterisch in zeitgemäßer Form präsentiert.<br />
Für Besucher soll das neue Erscheinungsbild<br />
der Internetpräsenz eine Einladung sein,<br />
sich über die <strong><strong>St</strong>iftung</strong> und ihr Leistungsspektrum<br />
zu informieren und bei Bedarf<br />
schnell Kontakt aufzunehmen.<br />
Inhaltliche Gliederung immer sichtbar<br />
Die neuen Seiten bieten wie bisher einen<br />
Überblick über die gesamte <strong><strong>St</strong>iftung</strong> mit<br />
ihren vielfältigen Dienstleistungen und Produkten.<br />
Zitate am Kopf der Seite machen<br />
die Zielsetzungen der Arbeit deutlich. Die<br />
Gliederung der neuen Seiten orientiert sich<br />
jetzt stärker als bisher am Besucher bzw.<br />
den Zielgruppen. So ist das breite Spektrum<br />
der Internet-Seiten in der Navigation auf<br />
der linken Seite aufgeteilt in die Bereiche<br />
Aktuelles, Hilfen für ältere Menschen, Hilfen<br />
für behinderte Menschen, Kinder- und<br />
Familienzentrum, Werkstätten und Läden,<br />
<strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong> 4/09
Über die <strong><strong>St</strong>iftung</strong>, <strong>St</strong>ellenange<strong>bote</strong> und<br />
Spenden und helfen. Die Navigation bleibt<br />
konstant sichtbar.<br />
Die Texte des Inhaltsbereiches in der Mitte<br />
der Seiten werden durch ansprechende<br />
Fotos ergänzt. Im Inhaltsbereich wurden auch<br />
Neuerungen wie z.B. die Gebärde der<br />
Woche oder das Archiv <strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong> mit<br />
älteren Ausgaben realisiert. Ein neu aufgenommenes<br />
Gebärdenvideo zur Begrüßung<br />
ist direkt von der <strong>St</strong>artseite aus erreichbar.<br />
Eine Neuerung stellt auch die rechte Spalte<br />
dar. Dort sind die jeweiligen Kontakte<br />
sowie aktuelle Nachrichten aus der <strong><strong>St</strong>iftung</strong><br />
und ihren Arbeitsfeldern aufgeführt. Viele<br />
Informationsmaterialien werden in diesem<br />
Bereich auch zum Download ange<strong>bote</strong>n.<br />
Barrierefreiheit und<br />
Benutzerfreundlichkeit<br />
Bei der Neugestaltung wurde unter Beachtung<br />
verschiedener Zielgruppen großer<br />
Wert auf eine möglichst barrierearme Um -<br />
setzung gelegt. Die neuen Seiten basieren<br />
daher auf der vollkommenen Trennung<br />
von Inhalt, Funktion und Layout. Damit kann<br />
z. B. auch im Screenreader eines blinden<br />
Besuchers der Inhalt korrekt dargestellt<br />
werden. Zusätzlich gibt es – gerade für sehbehinderte<br />
Besucher – die Möglichkeit, die<br />
Bewohnerin Nicole Burmeister gebärdet hier das<br />
Wort „Weihnachten“. Jede Woche wird auf der<br />
Internetseite der <strong><strong>St</strong>iftung</strong> unter „Aktuelles“ wieder<br />
eine neue Gebärde vorgestellt und mit Pfeilen<br />
verdeutlicht. Foto: Ronecker<br />
Schriftgröße unabhängig vom Browser<br />
auf Knopfdruck zu verstellen oder auf eine<br />
negative Darstellung umzuschalten.<br />
Schnelle Suche nach <strong>St</strong>ichworten<br />
Die Suche nach bestimmten Inhalten auf<br />
den über 120 Einzelseiten wird durch eine<br />
Unter den „Hilfen für behinderte Menschen“ sind etwa auf einer Seite die Beratungsstellen der stiftung<br />
st. <strong>franziskus</strong> heiligenbronn im Überblick zusammengefasst, wobei auf diesem Bild noch nicht alle zu<br />
sehen sind. In der rechten Spalte finden sich hier wie anderswo stets die jeweiligen Ansprechpartner.<br />
<strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong> 4/09 7<br />
Seitenübersicht erleichtert. Außerdem vereinfacht<br />
eine Suchfunktion, die von jeder<br />
Seite aus aufgerufen werden kann, das<br />
Auffinden der gesuchten Informationen mit<br />
der Eingabe von <strong>St</strong>ichworten.<br />
Bei der Fülle an Informationen ist eine<br />
Orientierung für den Besucher wichtig.<br />
Diese wird zusätzlich zur Navigation links<br />
durch eine Pfadangabe oberhalb des Inhaltsbereiches<br />
erleichtert. Schließlich vereinfacht<br />
eine Druckfunktion auf jeder Seite das<br />
Ausdrucken von Inhalten jeweils einer Seite<br />
bzw. auch einer Pressemeldung oder<br />
eines <strong>St</strong>ellenangebots.<br />
Häufig gestellte Fragen auf den Seiten<br />
der Altenhilfe und der Behindertenhilfe sind<br />
ein weiterer Weg, sich schnell zu orientieren,<br />
Hilfen und Hinweise zu den Leistungsange<strong>bote</strong>n<br />
der <strong><strong>St</strong>iftung</strong> zu bekommen oder<br />
auch einfach seiner Neugier zu folgen.<br />
Wir sind gespannt, wie Ihnen das neue<br />
Gesicht der <strong><strong>St</strong>iftung</strong> im elektronischen „Netz“<br />
gefällt und freuen uns über Ihre Rückmeldung.<br />
Sie können uns gerne dazu ihre<br />
Meinung schreiben, E-Mail: pr@stiftung-st<strong>franziskus</strong>.de.<br />
Felix Ronecker<br />
Kunstauktion zugunsten<br />
„Wir machen Schule“<br />
Schramberg. Farbe hilft, eine Aktion<br />
der Firma Kaupp in Schramberg, setzt sich<br />
in diesem Jahr für die Spendenaktion Wir<br />
machen Schule. Machen Sie mit ein. International<br />
bekannte Künstler aus der Region<br />
stellen auf Bitte der Firma Kaupp und der<br />
stiftung st. <strong>franziskus</strong> heiligenbronn Kunstwerke<br />
zur Verfügung, die am Samstag,<br />
19. Dezember, ab 11 Uhr auf der Eisbahn<br />
vor dem Schramberger Rathaus versteigert<br />
werden. Folgende Künstler haben Exponate<br />
für den guten Zweck gespendet: Tobias<br />
Kammerer (Rottweil), Norbert <strong>St</strong>ockhus<br />
(Sulz), Jürgen Knubben (Rottweil) und<br />
Daniel Roth (Basel).<br />
Die Werke der Künstler werden zuvor<br />
in der Schramberger Innenstadt ausgestellt.<br />
Als Auktionator wird der bekannte<br />
Schramberger Orientteppichexperte Peter<br />
Renz tätig sein.<br />
Weitere Infos unter www.wir-machenschule-machen-sie-mit.de.
Beim 60. Geburtstag des Schirmherrn Volker Kauder<br />
<strong>St</strong>att Geschenken 37.000<br />
Euro für die neue Schule<br />
Tuttlingen/Gosheim. Mit vielfältigen<br />
Aktionen und Beiträgen machte die Spendenaktion<br />
„Wir machen Schule. Machen<br />
Sie mit“ auch in der zweiten Jahreshälfte<br />
auf sich aufmerksam.<br />
40 Kilo „Altgeld“ in Gosheim<br />
In Gosheim animierten Eltern von Schülern<br />
des Förderzentrums Sehen in <strong>Heiligenbronn</strong><br />
die Vereine des Orts, das diesjährige Gosheimer<br />
<strong>St</strong>raßenfest ganz unter das Zeichen<br />
der Spendenaktion zu stellen. Als besonders<br />
pfiffig erwies sich die Idee, „altes“ Geld als<br />
Spende anzunehmen, das prompt die zahlreich<br />
aufgestellten „Spendenhäusle“ der<br />
<strong><strong>St</strong>iftung</strong> füllte. Neben rund 2.000 Euro fanden<br />
rund 1.000 Deutsche Mark und eine noch<br />
nicht bezifferbare Menge ausländischer<br />
Währungen den Weg zum Gosheimer<br />
<strong>St</strong>raßenfest. Die Auslandswährungen, darunter<br />
z.B. ehemalige Währungen aus Euro-<br />
<strong>St</strong>aaten, US-Dollar oder auch sehr exotische<br />
wie etwa chinesische Yuan, befinden sich<br />
derzeit zur Auszählung bei einem auf den<br />
Umtausch solcher Währungen spezialisierten<br />
Unternehmen. Mit dem Zählungsergebnis<br />
ist aufgrund der Münzmenge jedoch wohl<br />
erst in drei Monaten zu rechnen.<br />
„Schätzungsweise 40 Kilo Münzgeld“, meinte<br />
Referatsleiter Sozialmarketing Andreas<br />
Precht, habe die „Altgeld“-Sammlung in<br />
Gosheim gebracht. Nach seiner Auffassung<br />
steht eines schon heute fest: mit umgerechnet<br />
mehr als 3.000 Euro Sammlungsergebnis<br />
war das Gosheimer <strong>St</strong>raßenfest<br />
ein voller Erfolg und ein merkbarer Beitrag<br />
zum Neubau der Schulen für sinnesbehinderte<br />
Kinder in <strong>Heiligenbronn</strong>.<br />
Kauder von <strong><strong>St</strong>iftung</strong> überzeugt<br />
Auch Schirmherr Volker Kauder war nicht<br />
untätig. Nachdem er nach eigenen Aussagen<br />
von Bundeskanzlerin Angela Merkel<br />
geradezu genötigt worden sei, seinen<br />
60. Geburtstag „hochoffiziell“ zu feiern,<br />
bestand der Bundestagsabgeordnete darauf,<br />
dies in seinem Wahlkreis zu tun.<br />
Auch Ministerpräsident Günter H. Oettinger (Mitte) informierte sich in der Tuttlinger <strong>St</strong>adthalle bei den<br />
Vorständen Norbert Rapp (rechts) und Hubert Bernhard über die Spendenaktion der <strong><strong>St</strong>iftung</strong> zum Bau<br />
einer neuen Schule für sinnesbehinderte Kinder. Vorne die beiden Schüler Theresa Arnbruster (links) und<br />
Jochen <strong>St</strong>ehle sowie die Schwester Carolin Armbruster. Fotos: Precht<br />
8<br />
Ein „Dankeschön“-Plakat gestalteten blinde und<br />
sehbehinderte Schüler aus dem Förderzentrum<br />
Sehen mit ihrer Lehrerin Lioba Elsäßer und<br />
überreichten es an Schirmherrn Volker Kauder.<br />
Mehr als 600 geladene Gäste fanden sich<br />
am 3. September in der Tuttlinger <strong>St</strong>adthalle<br />
ein. <strong>St</strong>att Geschenken bat der CDU/CSU-<br />
Fraktionsvorsitzende um Spenden für die<br />
Aktion „Wir machen Schule. Machen Sie<br />
mit.“ Denn als „größter Fan“ der stiftung<br />
st. <strong>franziskus</strong> heiligenbronn, wie Kauder<br />
sich selbst gern bezeichnet, ist er von der<br />
„hervorragenden Arbeit, die diese <strong><strong>St</strong>iftung</strong><br />
in meinem ganzen Wahlkreis nicht nur in<br />
der Behindertenhilfe, sondern auch in der<br />
Altenhilfe leistet“, überzeugt. Diesem Wunsch<br />
folgten sehr viele der geladenen Gäste, so<br />
dass die <strong>Heiligenbronn</strong>er Kinder sich über<br />
einen Beitrag zum neuen Schulhaus in Höhe<br />
von mehr als 37.000 Euro freuen konnten.<br />
Schüler danken und<br />
gratulieren dem Schirmherrn<br />
Natürlich nahmen die <strong>Heiligenbronn</strong>er Kinder<br />
und ihre Eltern die Gelegenheit wahr,<br />
sich beim Schirmherrn für sein Engagement<br />
zu bedanken und ihm zum Geburtstag zu<br />
gratulieren. Dazu hatte die Klasse 1/2 des<br />
Für Schüler und Eltern war<br />
die Übergabe des Dankeschön-Plakates<br />
„sehr schön<br />
und aufregend bei soviel<br />
Prominenz. Der Tag bleibt uns<br />
allen in Erinnerung.“<br />
<strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong> 4/09
Förderzentrums Sehen unter der Leitung<br />
von Lehrerin Lioba Elsäßer eigens ein Dankeschön-Plakat<br />
für Volker Kauder gestaltet.<br />
Der mit den Füßen „gemalte“ Regenbogen<br />
wurde anschließend gemeinsam mit den<br />
„Künstlern“ fotografiert, mit weiteren Bildern<br />
vom – offenbar sehr heiteren Entstehungsprozess<br />
– zu einem Plakat im Plakat umgestaltet<br />
und Im Rahmen der Tuttlinger Veranstaltung<br />
dem Geburtstagskind überreicht.<br />
Wie Mutter Silvia <strong>St</strong>ehle erzählt, war dieser<br />
Tag für Schüler wie für Eltern „sehr schön<br />
und aufregend bei soviel Prominenz. Er<br />
bleibt uns allen in Erinnerung.“<br />
Prominenter Besuch am Infostand<br />
Natürlich war die Aktion „Wir machen Schule.<br />
Machen Sie mit.“ auch mit einem Informationsstand<br />
in der Tuttlinger <strong>St</strong>adthalle<br />
vertreten, der regen Zulauf von den Gästen<br />
erlebte. Neben Bundeskanzlerin Angela<br />
Merkel und natürlich dem Schirmherrn Volker<br />
Kauder selbst statteten auch Ex-Ministerpräsident<br />
Erwin Teufel, sein Amtsnachfolger<br />
Günter Oettinger, Bundeskultusministerin<br />
Annette Schavan, Kultusminister Helmut<br />
Rau sowie der ehemalige Landtagsabgeordnete<br />
und <strong>St</strong>. Agnes-Schirmherr Franz<br />
Schuhmacher – um nur einige zu nennen –<br />
dem <strong>St</strong>and einen Besuch ab.<br />
Andreas Precht<br />
<strong>Heiligenbronn</strong>. Die sozialpolitischen<br />
Entwicklungen machen deutlich, dass die<br />
finanziellen Rahmenbedingungen für soziale<br />
Einrichtungen immer schwieriger werden.<br />
Daher ist auch die stiftung st. <strong>franziskus</strong><br />
heiligenbronn verstärkt auf Spenden und<br />
Zuschüsse angewiesen. Durch die Unterstützung<br />
von Aktion Mensch konnten im<br />
Aufgabenfeld Behindertenhilfe der <strong><strong>St</strong>iftung</strong><br />
bereits viele Vorhaben und Projekte umgesetzt<br />
werden. So wurden Bauprojekte wie<br />
das Haus <strong>St</strong>. Agnes in Spaichingen oder<br />
das Gemeindeintegrierte Wohnen in Baindt<br />
mitfinanziert, aber auch Anschaffungen von<br />
Spiel- und Fördermaterialien oder dringend<br />
benötigte Kraftfahrzeuge zur Beförderung<br />
der sinnesbehinderten Menschen.<br />
Aktion Mensch 1964 begründet<br />
Die Aktion Mensch ist als deutsche Sozial -<br />
organisation 1964 auf Initiative des Zweiten<br />
Deutschen Fernsehens (ZDF) entstanden.<br />
Der Moderator Hans Mohl war selbst durch<br />
das Schlafmittel Contergan körperlich<br />
geschädigt, was ihn dazu veranlasste, eine<br />
Hilfsorganisation ins Leben zu rufen, die<br />
die Situation von Menschen mit Behinderung<br />
verbessern sollte. Dies wurde durch eine<br />
Lotterie bewerkstelligt, aus deren Erlösen<br />
Fördergelder gewonnen werden.<br />
Bis zum 1. März 2000 war die Aktion<br />
Mensch unter dem Namen „Aktion Sorgenkind“<br />
bekannt. Der Name wurde jedoch<br />
in „Aktion Mensch“ umgewandelt, da der<br />
<strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong> 4/09 9<br />
Hoher Besuch am Infostand der Spendenaktion „Wir machen Schule. Machen Sie mit“: Bundeskanzlerin<br />
Angela Merkel, Schirmherr Volker Kauder (links) und <strong><strong>St</strong>iftung</strong>s-Vorstand Hubert Bernhard (rechts) mit den<br />
Kindern, die zur Übergabe des Plakates mitgekommen waren.<br />
Aktion Mensch fördert viele <strong><strong>St</strong>iftung</strong>s-Projekte<br />
Fördermittel aus der Lotterie stärken<br />
auch das soziale Engagement<br />
Verein nicht nur Kinder, sondern alle Menschen<br />
mit Behinderungen fördert sowie<br />
darüber hinaus Menschen mit besonderen<br />
sozialen Schwierigkeiten.<br />
Aktion Mensch möchte einerseits das<br />
soziale Engagement stärken, andererseits<br />
jedoch auch die Eigenverantwortung der<br />
Betroffenen wach halten. Daher bleibt eine<br />
Förderung durch die Aktion Mensch zeitlich<br />
begrenzt und setzt immer eine Eigenbeteiligung<br />
des Antragstellers von mindestens<br />
20 Prozent der förderfähigen Kosten voraus.<br />
38 Prozent der Mittel für Projekte<br />
Die Mittel der Aktion Mensch kommen zu<br />
38 Prozent der Förderung von sozialen
Projekten zugute. Davon gehen 90 Prozent<br />
an Vorhaben im Bereich Behindertenhilfe<br />
sowie Kinder- und Jugendhilfe, 10 Prozent<br />
werden für Aktivitäten zur Aufklärung<br />
verwendet.<br />
30 Prozent der finanziellen Mittel werden<br />
von der Aktion Mensch-Lotterie als Gewinne<br />
ausgeschüttet, ca. 17 Prozent müssen<br />
für die Lotteriesteuer eingesetzt werden,<br />
6 Prozent werden für Personal- und Verwaltungskosten<br />
benötigt, weitere 9 Prozent<br />
für Losdruck, Vertrieb und Kommunikation.<br />
Alle Spenden und Nachlässe, die der Aktion<br />
Mensch zugehen, fließen allerdings ohne<br />
Abzug von Verwaltungskosten direkt<br />
in die Förderung.<br />
Art und Ziel der Förderung<br />
Ziel der Förderung durch Aktion Mensch ist,<br />
Vorhaben finanziell zu unterstützen, aber<br />
auch zu informieren und aufzuklären.<br />
Somit kann die Entwicklung gemeinsamer<br />
Zukunftsperspektiven voran gebracht werden<br />
und die Lebensqualität von Menschen mit<br />
Behinderung, von Menschen mit sozialen<br />
Schwierigkeiten, von Kinder und Jugendlichen<br />
verbessert werden.<br />
Daher werden zwei Fördergrundsätze unterschieden.<br />
Zum einen die Basisförderung,<br />
z.B. zur Verbesserung der Lebenssituation<br />
von Menschen mit Behinderungen, zum<br />
anderen die Impulsförderung, die Maßnahmen<br />
mit aktivierender und initiierender<br />
Wirkung unterstützt.<br />
Die Ausstattung im Förder- und Betreuungsbereich von Haus <strong>St</strong>. Agnes in Spaichingen wurde ebenso wie<br />
die Einrichtung der dortigen Wohngruppen von Aktion Mensch unterstützt. Unser Bild zeigt Praktikantin<br />
Jessica Becker bei der Förderung mit Bewohner Manuel Elvedi.<br />
An der Schule für Blinde und Sehbehinderte in <strong>Heiligenbronn</strong> konnte die Klasse von Angelika Digeser<br />
aufgrund der Förderung von Aktion Mensch mit Notebooks ausgestattet werden. Fotos: Graf<br />
Am Beispiel der Basisförderung zeigt sich das<br />
große Förderspektrum der Aktion Mensch:<br />
Investivförderung für Dienste und<br />
Einrichtungen zur Umwandlung von<br />
Groß- und Komplexeinrichtungen,<br />
zur Kfz-Förderung, zur Beschaffung von<br />
Fördermaterial, zur Herstellung von<br />
Barrierefreiheit<br />
Projektförderung zum Thema Arbeit<br />
und berufliche Qualifikation, Förderung<br />
von Einzelprojekten, zur Fortbildung<br />
und zum Erfahrungsaustausch, für die<br />
Interessensvertretung und Aufklärung,<br />
zur Förderung von Kunst und Kultur<br />
sowie von Sport- und Ferienange<strong>bote</strong>n;<br />
hier können Honorar-/ Personal- und<br />
Sachkosten gefördert werden<br />
<strong>St</strong>arthilfe für ambulante Ange<strong>bote</strong><br />
Die Zuschüsse durch Aktion Mensch für<br />
ein Vorhaben dürfen bei der Basisförderung<br />
seit 1. Januar 2007 die Höchstgrenze von<br />
250.000 Euro (früher 350.000 Euro) nicht<br />
überschreiten. Des weiteren können zusätzlich<br />
noch bei der <strong><strong>St</strong>iftung</strong> Deutsche Behindertenhilfe<br />
für z.B. bauliche Instandsetzungen,<br />
Neu- und Erweiterungsbauten oder Ankauf<br />
von Grundstücken Zinszuschüsse abgerufen<br />
werden. Damit werden Zinsbelastungen<br />
für Kapitalmarktmittel, die der Antragsteller<br />
aufgenommen hat, subventioniert.<br />
Förderantrag wird geprüft<br />
Nach Prüfung des Antrags durch die<br />
antragsannehmende <strong>St</strong>elle, die den Antrag<br />
z.B. auch auf Vollständigkeit hin überprüft,<br />
wird dieser dann an die Aktion Mensch<br />
weiter geleitet. Dies ist für die stiftung<br />
st. <strong>franziskus</strong> heiligenbronn der Deutsche<br />
Caritasverband in Freiburg.<br />
Das Kuratorium der Aktion Mensch, also<br />
das Entscheidungsgremium, beurteilt dann,<br />
ob der eingereichte Antrag gefördert wird<br />
oder nicht. Liegen Aktion Mensch nach der<br />
Bewilligung eines Antrages entsprechende<br />
Kostenvoranschläge oder Rechnungen<br />
sowie Bewilligungsbescheide über die gesicherte<br />
Gesamtfinanzierung vor, wird der<br />
Zuschuss an den Träger ausbezahlt. Dieser<br />
muss zusätzlich noch eine rechtsverbindliche<br />
Erklärung abgeben, dass der Zuschuss auch<br />
wie angegeben, also dem Zweck entsprechend,<br />
verwendet wird. Nach Beendigung<br />
eines geförderten Vorhabens ist der Zu -<br />
schuss empfänger verpflichtet, der Aktion<br />
10 <strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong> 4/09
Mensch einen endgültigen Verwendungsnachweis<br />
zukommen zu lassen mit den<br />
kompletten Rechnungen sowie einem<br />
Abschlussbericht.<br />
Acht Projekte der <strong><strong>St</strong>iftung</strong> gefördert<br />
In der stiftung st. <strong>franziskus</strong> heiligenbronn<br />
entscheidet die Leitung Behindertenhilfe<br />
darüber, ob für ein geplantes Vorhaben bei<br />
der Aktion Mensch ein entsprechender Förderantrag<br />
gestellt wird. Ist die Entscheidung<br />
gefallen, muss von Seiten des Kostenträgers<br />
(bei den Schulen das Regierungspräsidium,<br />
bei allen übrigen Vorhaben der Träger der<br />
Eingliederungshilfe) eine positive Beurteilung<br />
des Vorhabens ausgestellt werden. Der<br />
Förderantrag muss inhaltlich ausgearbeitet<br />
und ein Kosten- und Finanzierungsplan<br />
beigefügt werden.<br />
Bewohnerchor „InTakt“ auf großem Ausflug<br />
Ladenburg. Der Bewohnerchor „InTakt“<br />
der stiftung st. <strong>franziskus</strong> heiligenbronn<br />
unter Leitung von Georg Sprich wagte sich<br />
zu einem großen Ausflug nach Ladenburg<br />
mit besonderem Auftritt.<br />
Mit dem Lied „1000 Jahre wie ein Tag“<br />
hatte sich der Chor mit blinden und sehbehinderten<br />
Sängerinnen und Sängern beim<br />
<strong><strong>St</strong>iftung</strong>sfest in das Herz der Mitarbeiterin<br />
Susi Deibler gesungen, Lehrerin am Förderzentrum<br />
Hören und Sprechen. Zu einer<br />
Hochzeit in Ladenburg lud sie daher den<br />
gesamten Chor ein und dieser packte<br />
das Unternehmen tatkräftig an.<br />
Der weite Ausflug in die Kurpfalz sollte für<br />
die Chormitglieder zu einem besonderen<br />
Tag werden und wurde es auch. Mit zwei<br />
<strong><strong>St</strong>iftung</strong>sbussen fuhr die zehnköpfige<br />
Sängerschar mit Chorleiter Georg Sprich<br />
und den Begleitmusikern Katharina Saxler<br />
(Keyboard), Martin Müller (Gitarre) und<br />
Tobias Maxand (Cajon) nach Ladenburg.<br />
Susi Deibler nahm sie mit einem Vesper<br />
zur <strong>St</strong>ärkung in Empfang.<br />
In der evangelischen Kirche stand die Musikanlage<br />
der Pfadfinder von Leutershausen<br />
schon bereit. Und so kam der große<br />
Moment näher. Der Trauzeuge kündigte<br />
<strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong> 4/09<br />
In den Jahren 2008 und 2009 wurden durch<br />
Aktion Mensch insgesamt acht Projekte<br />
des Aufgabenfeldes Behindertenhilfe in der<br />
<strong><strong>St</strong>iftung</strong> im Wert von insgesamt fast einer<br />
Million Euro bezuschusst:<br />
Ausbildungsbetriebe:<br />
350.000 Euro für den Bau des Werkhofs<br />
<strong>St</strong>. Josef in <strong>Heiligenbronn</strong><br />
Haus <strong>St</strong>. Agnes Spaichingen:<br />
127.000 Euro für den Wohnbereich<br />
und 291.000 Euro für den Förder- und<br />
Betreuungsbereich<br />
Projekt Ehrenamt in <strong>Heiligenbronn</strong>:<br />
128.000 Euro für die Förderung<br />
dieser <strong>St</strong>elle<br />
den Hochzeitsgästen eine Überraschung an<br />
und der Chor „InTakt“ sang und verzauberte<br />
die Gemeinde. Die Resonanz war durchweg<br />
positiv, die Überraschung gelungen.<br />
Aber der Ausflug war damit noch nicht<br />
zu Ende. Nach einer Kaffeepause in der<br />
Eisdiele „Venezia“ wurde die <strong>Heiligenbronn</strong>er<br />
Truppe von <strong>St</strong>adtführer Karl-Peter Klaus<br />
abgeholt. Beim <strong>St</strong>adtrundgang konnten die<br />
Sängerinnen und Sänger die 2000-jährige<br />
Förderzentrum Hören und Sprechen:<br />
62.000 Euro für Gegensprechanlagen<br />
in den Klassenzimmern<br />
Förderzentrum Sehen: 11.000 Euro<br />
für die Einrichtung einer Laptopklasse<br />
Bereich Erwachsene: 10.000 Euro für<br />
die Ausstattung des Förder- und Betreuungs<br />
bereiches in <strong>Heiligenbronn</strong><br />
Schule für Blinde und<br />
Sehbehinderte Baindt: 10.000 Euro<br />
für die Ausstattung der Schule<br />
Wer die Aktion Mensch mit ihrer Förderarbeit<br />
selbst unterstützen will, kann dies in Form<br />
von Spenden oder mit dem Kauf von Losen<br />
der Aktion Mensch-Lotterie tun.<br />
Ramona Zweigart<br />
Sängerschar verzaubert Hochzeitsgäste<br />
<strong>St</strong>adtgeschichte seit den Römern „erfühlen“.<br />
Die <strong>St</strong>adtmauer, die <strong>St</strong>atuen des Bischofs,<br />
des Kurfürsten und der Ziege oder die<br />
Inschriften der dortigen Gallus-Kirche konnten<br />
die blinden und sehbehinderten Besucher<br />
nämlich abtasten.<br />
Nach einem erlebnisreichen Tag hieß es<br />
Abschied nehmen von Ladenburg.<br />
Alle waren sich einig: „Nichts ist unmöglich –<br />
das machen wir mal wieder.“ Susi Deibler<br />
Die Sängerinnen des <strong>Heiligenbronn</strong>er Bewohnerchors „InTakt“ mit Leiter Georg Sprich und Lehrerin Susi<br />
Deibler in der Ladenburger Kirche bei der Hochzeitsfeier.<br />
11
Der taubblinde Bewohner Joachim Burger über die Blindenschrift<br />
„Braille macht mein Leben bunt“<br />
<strong>Heiligenbronn</strong>. Die Blindenschrift ist eine<br />
geniale Erfindung und fasziniert blinde<br />
und sehende Menschen bis heute gleichermaßen.<br />
Zu verdanken ist sie dem blinden<br />
Franzosen Louis Braille, der 2009 seinen<br />
200. Geburtstag gefeiert hätte und nach<br />
dem die Blindenschrift auch benannt wird.<br />
Sie bestand aus sechs tastbaren Punkten<br />
und wurde im Computerzeitalter auf acht<br />
Zeichen erweitert.<br />
Zum 200. Geburtstag von Louis Braille<br />
erinnerte der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband<br />
mit mehreren Aktionen,<br />
unter andererm einer „Tour de Braille“,<br />
an den Erfinder der Blindenschrift und<br />
deren Bedeutung für das Leben blinder<br />
Menschen. Der taubblinde <strong>Heiligenbronn</strong>er<br />
Bewohner Joachim Burger verfasste ge meinsam<br />
mit seiner Gruppenleiterin Monika<br />
Schuhmacher einen Beitrag für die Zeitschrift<br />
„Gegenwart“ über die Bedeutung der<br />
Blindenschrift für sein Leben,den wir auch<br />
hier dokumentieren.<br />
Zur Person von Joachim Burger<br />
Joachim Burger ist 50 Jahre alt und arbeitet<br />
in der stiftung st. <strong>franziskus</strong> heiligenbronn<br />
als Korbmacher. Mit 16 Jahren erblindete er<br />
beim Fußballspielen durch einen <strong>St</strong>urz an<br />
den Torpfosten mit der Folge, dass sich die<br />
Netzhaut an beiden Augen ablöste. Operationen<br />
blieben erfolglos. Monika Schuhmacher<br />
begleitet Joachim Burger schon seit vielen<br />
Jahren als Leitung der Wohngruppe „Fridolin“.<br />
Loius Braille, der Erfinder der Blindenschrift<br />
(hier ein Gemälde von Lucienne Filippi), wurde vor<br />
200 Jahren geboren.<br />
„Meine Finger wussten<br />
genauso wenig wie ich“<br />
Als Junge besuchte ich die Gehörlosenschule<br />
in <strong>Heiligenbronn</strong>, brauchte aber zu<br />
meinen Hörgeräten auch eine sehr starke<br />
Brille – deshalb saß ich immer ganz vorne<br />
an der Tafel. Nach meinem Hauptschulabschluss<br />
zog ich nach Heidelberg, um eine<br />
Ausbildung zum Bürokaufmann zu beginnen.<br />
Da ich keine Familie hatte, <strong>bote</strong>n mir die<br />
Schwestern von <strong>Heiligenbronn</strong> in den Ferien<br />
auch weiterhin ein Zuhause. In den Sommerferien<br />
passierte es dann: Ich stieß beim<br />
Fußballspielen mit dem Kopf an den Torpfosten.<br />
Nach zwei misslungenen Augenoperationen<br />
war klar, dass ich nie wieder<br />
sehen würde.<br />
Ich kehrte zurück nach <strong>Heiligenbronn</strong>. An<br />
der Blindenschule erwartete mich dort<br />
Schwester Ancilla mit einer Braille-Schreibmaschine.<br />
Meine Finger wussten genauso<br />
wenig wie ich, was sie mit den sechs<br />
Punkten anfangen sollten. Immer wieder<br />
dachte ich: Das ist zu schwierig für mich!<br />
Was sollte ich mit dieser dummen Blindenschrift?<br />
Ich wollte wieder sehen können!<br />
Buchstabe um Buchstabe<br />
Aber Schwester Ancilla gab nicht nach.<br />
Buchstabe um Buchstabe musste ich erst<br />
lesen und dann schreiben. Immer wieder<br />
trichterte sie mir ein, wie wichtig die Blindenschrift<br />
für mich ist. Das konnte ich irgendwann<br />
nicht mehr hören, so dass ich die<br />
Punktschriftmaschine auf den Tisch knallte.<br />
Doch mit der Zeit verwandelten sich die<br />
dummen Punkte in Buchstaben und Wörter.<br />
Kurze Bücher erzählten mir plötzlich<br />
Geschichten.<br />
„Die Bücher haben immer Zeit<br />
für mich, nie schlechte Laune.<br />
Auch in der schwierigen Zeit,<br />
als ich durch zehn Hörstürze<br />
das Hören fast ganz verlor,<br />
ließen sie mich nicht im <strong>St</strong>ich.“<br />
Joachim Burger, taubblinder Bewohner in<br />
<strong>Heiligenbronn</strong>, in seinem Zimmer mit einem Buch<br />
in Blindenschrift. Foto: Graf<br />
Neue Herausforderung Kurzschrift<br />
Dann kam die nächste Herausforderung:<br />
die Kurzschrift. Silbe um Silbe musste gelernt<br />
werden. Hatten sich doch gerade meine<br />
Finger an die Punkte gewöhnt, musste sich<br />
nun mein Kopf an die Silben gewöhnen.<br />
Doch die Aussicht, in Kurzschrift viel mehr<br />
Bücher ausleihen zu können, trieb mich an.<br />
Innerhalb von acht Monaten hatte ich das<br />
Ziel erreicht und Schwester Ancilla beurteilte<br />
mich im Abschlusszeugnis mit der Note<br />
„gut“. Wer Schwester Ancilla kannte, weiß,<br />
was das heißt.<br />
„Bücher wurden meine Freunde“<br />
Die Bücher in Brailleschrift wurden meine<br />
Freunde. Sie haben immer Zeit für mich, nie<br />
schlechte Laune. Und wenn es mir gesundheitlich<br />
nicht so gut geht, kann ich sogar im<br />
Liegen lesen. Auch in der schwierigen Zeit,<br />
als ich durch zehn Hörstürze das Hören fast<br />
ganz verlor, ließen sie mich nicht im <strong>St</strong>ich.<br />
Ein Fenster zur Welt<br />
Mittlerweile hat bei mir die Elektronik Einzug<br />
gehalten. So kann ich Bücher, Zeitschriften<br />
und auch das „Geißbock-Echo“<br />
(Fanzeitschrift des 1. FC Köln) mit der Braillezeile<br />
meines Computers lesen. Für mich<br />
als Hörsehbehindertem ist die Brailleschrift<br />
ein Fenster zur Welt. Sie macht, obwohl<br />
ich nichts sehen kann, mein Leben bunt.<br />
Joachim Burger, Monika Schuhmacher<br />
12 <strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong> 4/09
Erster Herbsttag für Taubblinde in <strong>Heiligenbronn</strong><br />
Berührungsängste abbauen das Ziel<br />
<strong>Heiligenbronn</strong>. Erstmals waren taubblinde<br />
und hörsehbehinderte Menschen zu einem<br />
<strong>Heiligenbronn</strong>er Herbsttag eingeladen.<br />
Der katholische Taubblindenseelsorger Peter<br />
Hepp aus Rottweil und die stiftung st. franzis<br />
kus heiligenbronn organisierten dieses<br />
Treffen, bei dem rund 50 Teilnehmer aus<br />
ganz Baden-Württemberg und darüber<br />
hinaus zusammenkamen.<br />
Seelsorger will Kontakte fördern<br />
Kontakt und Kommunikation untereinander<br />
zu fördern, Berührungsängste zwischen<br />
taubblinden Menschen in privaten Haushalten<br />
und in Wohngruppen abzubauen war<br />
für Diakon Peter Hepp, der selbst taubblind<br />
ist, erklärtes Ziel dieses Herbsttages. Er wolle<br />
damit auch <strong>Heiligenbronn</strong> als Taubblindenzentrum<br />
bekannter machen und den<br />
Austausch von Lebenserfahrungen fördern.<br />
Der Herbsttag stand unter dem Motto<br />
„Wunderbare Wasserwelt“. Wie Peter Hepp<br />
zur Eröffnung gebärdete, habe <strong>Heiligenbronn</strong><br />
einen sehr starken Bezug zum Wasser.<br />
Die heilende Wasserquelle mit Gnadenbild<br />
sei der Ursprung des Ortes. Für die <strong><strong>St</strong>iftung</strong><br />
wies Fachbereichsleiter Frank King darauf<br />
hin, dass <strong>Heiligenbronn</strong> im Schulbereich<br />
inzwischen über eine anerkannte Taubblindeneinrichtung<br />
verfüge und dies auch für<br />
den Erwachsenenbereich anstrebe.<br />
Die Ansprachen wurden von Margherita<br />
Hepp für die Hörenden in Lautsprache<br />
übertragen. Soweit die Teilnehmer die<br />
Gebärdensprache nicht wahrnehmen können,<br />
wurde ihnen von einem Assistenten in<br />
die Hand gelormt oder taktil nachgebärdet.<br />
Ein informativen Einblick in die Welt des<br />
Sporttauchens gab Achim Blage vom<br />
Gehörlosen-Tauchverein München: „Tauchen<br />
ist wie Wandern“. Er berichtete etwa von<br />
den großen Reisen ans Rote Meer oder einer<br />
Höhlenbegehung. Auch die Meerjungfrau<br />
aus dem Badersee bekamen die Zuschauer<br />
zu Gesicht.<br />
Erinnerungen an eigene Schulzeit<br />
Nach dem gemeinsamen Mittagessen und<br />
einer Wundermuschel als Überraschungsgeschenk<br />
ging es zu einer Führung mit den<br />
Ordensschwestern Agnes Löber und<br />
Franziska Teufel an die Quelle von <strong>Heiligenbronn</strong><br />
und durch die Geschichtsausstellung,<br />
wo vielen Besuchern ihre eigene Schulzeit,<br />
die sie teilweise in <strong>Heiligenbronn</strong> selbst<br />
erlebt hatten, wieder lebendig wurde.<br />
Ein Wortgottesdienst mit Diakon Peter Hepp<br />
in der Hauskapelle schloss das Herbsttreffen<br />
ab. Mitgestaltet wurde er von Trommelgruppe<br />
und Gebärdenchor aus der Paulinen-<br />
<strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong> 4/09 13<br />
„Wunderbare Wasserwelt“ lautete das Motto des ersten <strong>Heiligenbronn</strong>er Herbsttags für taubblinde<br />
und hörsehbehinderte Menschen und dazu gehörte auch der Gang an die <strong>Heiligenbronn</strong>er Quelle, von<br />
der die Teilnehmer bei der Führung (hier mit Schwester Agnes Löber, rechts) auch kosten konnten.<br />
Die Klänge der Trommelgruppe aus der Paulinenpflege Winnenden (links Leiterin Sigrid Andrä) konnten<br />
die Gottesdienstbesucher mit Hilfe von Luftballonen über ihre Hände spüren. Fotos: Graf<br />
pflege Winnenden und der Spielgruppe<br />
des Taubblindenvereins <strong>St</strong>uttgart.<br />
In seiner Predigt zur Spannung zwischen<br />
Reichtum und Armut, zwischen Viel und<br />
Wenig resümierte Peter Hepp, dass letztlich<br />
das Herz zähle und die Qualität, nicht<br />
die Masse. Mit ihren Begleitern und mit<br />
Fahrdiensten zu den umliegenden Bahnhöfen<br />
ging es dann für die taubblinden und<br />
hörsehbehinderten Gäste wieder auf<br />
die Heimreise. Ewald Graf
Neuer Lehrgang an der Berufsschule in <strong>Heiligenbronn</strong><br />
Hoher Praxisanteil in der zweijährigen<br />
Ausbildung zur Altenpflegehelferin<br />
<strong>Heiligenbronn</strong>. Mit dem neuen Schuljahr<br />
startete die stiftung st. <strong>franziskus</strong><br />
heiligenbronn ihre zweijährige Sonderberufsfachschule<br />
für Altenpflegehilfe als Teil der<br />
Berufsvorbereitungs- und Ausbildungsange<strong>bote</strong><br />
an ihrem Förderzentrum Hören und<br />
Sprechen. Jungen Menschen mit Behinderung<br />
wird so erstmals in der Region eine<br />
Ausbildung zum Altenpflegehelfer bzw.<br />
-helferin ange<strong>bote</strong>n.<br />
Roland Flaig, Leiter der Behindertenhilfe,<br />
und Berufsschulleiter Udo Neudeck freuen<br />
sich über das zehnte Berufsfeld, in dem<br />
die Sonderberufsschule in <strong>Heiligenbronn</strong> nun<br />
ausbilden kann: „Zielgruppe sind sinnesbehinderte<br />
und lernbehinderte junge Menschen.<br />
Der individuelle Förderbedarf der Schüler<br />
steht bei der Unterrichtsplanung im Vordergrund.“<br />
Im Unterschied zu den allgemeinen<br />
Berufsfachschulen mit einjähriger Qualifikation<br />
erstreckt sich die Ausbildung zur Altenpflegehelferin<br />
in <strong>Heiligenbronn</strong> über zwei Jahre.<br />
Praxisteil in <strong><strong>St</strong>iftung</strong>s-Altenzentren<br />
Der Praxisteil der Ausbildung wird in Ko -<br />
operation mit dem Aufgabenfeld Altenhilfe<br />
in verschiedenen Altenzentren der <strong><strong>St</strong>iftung</strong><br />
durchgeführt. Die Verbindung von Schulund<br />
Praxisteil in einem Unternehmen war<br />
auch für die Agentur für Arbeit, die die<br />
Ausbildung finanziert, überzeugend.<br />
Das neue Ausbildungsangebot an der<br />
Berufsschule startete im September mit<br />
Lehrerin Ulrike Hesse und drei Schülerinnen.<br />
Ulrike Hesse ist Diplom-Berufspädagogin<br />
für Pflege und Gesundheit. Sie studierte<br />
nach ihrer Altenpflegeausbildung und<br />
gerontopsychiatrischer Arbeit in Münster<br />
Pflegepädagogik.<br />
Der Unterricht in der Altenpflegehilfeklasse<br />
orientiert sich an der Praxis: pflegende<br />
Tätig keiten, medizinisches Grundwissen,<br />
Behandlungspflege, Anatomie, Arzneimittelkunde,<br />
Ernährung und Lebensgestaltung,<br />
psychologische Grundlagen und Dokumentation.<br />
„Ganz wichtig ist die Verbindung<br />
Die erste Berufsschulklasse für die Altenpflegehelfer-Ausbildung in <strong>Heiligenbronn</strong> mit (von links)<br />
Lehrerin Ulrike Hesse und den Schülerinnen Tanja Buchholz, Patricia Effinger und Jasmin Spradau. An der<br />
bettlägerigen Pflegepuppe „Hedwig Hubrich“ üben sie gerade das Bettenmachen. Foto: Graf<br />
von praktischer Tätigkeit und handlungsorientiertem<br />
Wissen“, sagt Ulrike Hesse. Vier<br />
sich gegenseitig durchdringende Lernfelder<br />
werden stets im Blick gehalten: Aufgaben<br />
und Konzepte der Altenhilfe, Lebensgestaltung,<br />
institutionelle Rahmenbedingungen<br />
und die Altenpflege als Beruf.<br />
Vor allem grundpflegerische Tätigkeiten<br />
sollen die Schülerinnen einmal selbständig<br />
übernehmen können. Inzwischen werde<br />
das Berufsbild oft auch als „Pflegeassistenz“<br />
umschrieben.<br />
Ihre Praxiserfahrungen sammeln die<br />
Schülerinnen der ersten Klasse in den drei<br />
Altenzentren <strong>St</strong>. Veronika in Dunningen,<br />
<strong>St</strong>. Elisabeth in Rottweil und <strong>St</strong>. Antonius in<br />
Mühlheim/Donau. Sie kamen von verschiedenen<br />
Schulen und haben alle ein oder mehrere<br />
Vorpraktika in Altenzentren absolviert.<br />
Zwei oder drei Tage Unterricht<br />
Zwei oder auch drei Tage in der Woche ist<br />
Berufsschulunterricht in <strong>Heiligenbronn</strong> und<br />
mindestens zwei Tage die Woche sind die<br />
14<br />
Schülerinnen in den Altenzentren im Einsatz,<br />
wo sie von einer Praxisanleiterin betreut<br />
werden, in Wohnbereichsteams integriert<br />
sind und auch Wochenenddienste haben.<br />
Mit ihrer Arbeit sind sie sehr zufrieden,<br />
erzählen sie. Erfahrungen und Probleme<br />
können wieder im Unterricht besprochen<br />
werden. Für die jungen Frauen steht aber<br />
schon fest: „Das ist der richtige Beruf für<br />
mich“. Mit dieser Ausbildung könne man<br />
auch in vielen Bereichen arbeiten.<br />
Pflegebetten auch in Schulräumen<br />
Der in der Regel zwanzigstündige Unterricht<br />
pro Woche wird von Pflegepädagogin<br />
Ulrike Hesse erteilt, Berufsschulkollegin<br />
Sieglinde King unterrichtet Deutsch, Wirtschaftskunde<br />
und Ethik. Für die neue<br />
Pflegehilfeklasse hat die Berufsschule der<br />
<strong><strong>St</strong>iftung</strong> ehemalige Internatsräume umfunktioniert<br />
und dort einen Klassenraum und<br />
einen Übungsraum eingerichtet. Dort stehen<br />
zwei Pflegebetten mit Zubehör zur Verfügung,<br />
Verbandmaterial von den Apotheken,<br />
Blutdruck- und Blutzuckermessgeräte, ein<br />
<strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong> 4/09
Wie die praktischen Übungen<br />
aussehen, hat Berufsschulleiter<br />
Udo Neudeck buchstäblich<br />
bereits am eigenen Leib erfahren:<br />
für die Einübung der<br />
Rasur stellte er sich selbst zur<br />
Verfügung.<br />
Alters-Simulations-Set, Rollstuhl und Gehstock,<br />
damit auch der Unterricht durch<br />
praktische Übungen begleitet werden kann.<br />
Wie diese praktischen Übungen aussehen<br />
können, hat Berufsschulleiter Udo Neudeck<br />
buchstäblich bereits am eigenen Leib<br />
erfahren: für die Einübung der Rasur stellte<br />
er sich selbst zur Verfügung. „Er sah hinterher<br />
richtig chic aus“, lobt Ulrike Hesse ihre<br />
Schülerinnen.<br />
Baindt. Ein besonderes Angebot organisierte<br />
das Diabetesteam um Dr. Uta Faller am<br />
Kinderkrankenhaus <strong>St</strong>. Nikolaus in Ravensburg.<br />
Die Gruppen, die zur Diabetes-Schulung<br />
während einer Woche in der Klinik<br />
zusammen kamen, machten einen Besuch<br />
in der Schule für Blinde und Sehbehinderte<br />
in Baindt. Dort wurden in einer Kooperation<br />
zwischen der Klinikschule und der Blindenschule<br />
die Sinne geschärft. Die Körperwahr-<br />
<strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong> 4/09<br />
Der Unterricht beschränkt sich aber nicht<br />
nur auf den Klassenraum. Lehrerin Ulrike<br />
Hesse besucht die Altenpflegehelferschülerinnen<br />
regelmäßig auch in ihren Praxisstellen.<br />
Aber auch gemeinsame Ausflüge und<br />
Besichtigungen werden zum Schulprogramm<br />
gehören, etwa ein Lehrgang in einem Sani -<br />
tätshaus oder Besuche in den Altenzentren.<br />
Die erste Klausur steht den <strong>Heiligenbronn</strong>er<br />
Altenpflegehelfer-Schülerinnen noch im<br />
Dezember bevor. Im nächsten Sommer müssen<br />
sie dann die Zwischenprüfung absolvieren<br />
mit einem praktischen Teil in ihrem<br />
Altenzentrum und dem theoretischen Teil<br />
an der Berufsschule. Die Abschlussprüfung<br />
folgt im Jahr darauf. Auch für einen neuen<br />
Kurs ab dem Schuljahr 2010 hat die Agentur<br />
für Arbeit, die der Sonderberufsfachschule<br />
die Schüler zuweist, bereits genügend<br />
junge Menschen mit Behinderung angemeldet.<br />
Ewald Graf<br />
nehmung der an Diabetes erkrankten Schüler<br />
sollte verbessert werden. Durch spielerische<br />
Übungen lernten die Kinder, Reaktionen<br />
ihres Körpers besser wahrzunehmen.<br />
Unter der Leitung von Christel Bordasch,<br />
Diabetes-Beraterin am Nikolauskrankenhaus,<br />
wurden dazu Übungen und Aufgaben für<br />
ganz verschiedene Wahrnehmungsbereiche<br />
zusammengestellt: mit verbundenen Augen<br />
Mit den Füßen tasten: Diabeteskranke Schüler führen sich gegenseitig durch den Sinnesgarten der Schule<br />
für Blinde und Sehbehinderte in Baindt. Foto: <strong>St</strong>urm<br />
15<br />
Spenden zum Schulbau<br />
über kostenlose Hotline<br />
<strong>Heiligenbronn</strong>. Wer die Spendenaktion<br />
Wir machen Schule unterstützen möchte,<br />
kann dies über die Weihnachtszeit auch mit<br />
einem Telefonanruf schnell und umkompliziert<br />
tun. Der Telekommunikationsanbieter<br />
Next ID (www.next-id.de) schaltet noch<br />
bis zum 15. Januar 2010 eine Spendenhotline,<br />
die für Anrufer aus dem deutschen<br />
Festnetz kostenlos ist. Der Anrufer kann<br />
wählen, ob er 3, 5 oder 10 Euro spenden<br />
möchten. Der Betrag wird der Telefonrechung<br />
des Spenders belastet und der<br />
Spendenaktion der <strong><strong>St</strong>iftung</strong> zur Verfügung<br />
gestellt. Next ID verzichtet in diesem Jahr<br />
auf Kundengeschenke und steuert selbst<br />
eine Spende von 3500 Euro bei.<br />
Die Spenden-Hotline: 0900 1 250 280.<br />
Übungen in der Blindenschule Baindt<br />
Klinikschüler schärfen ihre Sinne<br />
Tasten durch den Dunkelgang<br />
war für die Schüler eine<br />
besondere Herausforderung.<br />
Nahrungsmittel schmecken, den Duft<br />
von Kräutern und Pflanzen im Schulgarten<br />
riechen und auf besondere Geräusche im<br />
Sinnesgarten horchen.<br />
Als besondere Herausforderung stand<br />
das Tasten durch den Dunkelgang bevor:<br />
Mitarbeiter und Kinder der Blindenschule<br />
haben darin verschiedene Materialien zum<br />
Fühlen zu sammengestellt und aufgebaut,<br />
die mit Händen und Füßen entdeckt werden<br />
konnten.<br />
Der Direktor der Blindenschule, Hans <strong>St</strong>urm,<br />
freute sich über das Interesse und ließ es<br />
sich nicht nehmen, die Besucher selbst im<br />
Schwarzlichtbereich anzuleiten und zu führen.<br />
Lernen, auf Körpersignale zu achten<br />
Alle Beteiligten verbuchten den Besuch als<br />
wertvolle Erfahrung. Und die Schüler haben<br />
an Sensibilität im Umgang mit ihrem Körper<br />
gewonnen und gelernt, noch besser auf<br />
Körpersignale zu achten. Hans <strong>St</strong>urm
Meine Tages-Schau:<br />
„So lebe ich“<br />
Tuttlingen. Herta Zschinzsch (79 Jahre),<br />
Näherin, und Kurt Zschinzsch (78 Jahre),<br />
Kraftfahrer, leben zwischenzeitlich seit<br />
38 Jahren zusammen. Im April 2007 be -<br />
kommt Herta Zschinzsch einen Schlaganfall<br />
und ist halbseitig gelähmt.<br />
Das Ehepaar wohnt zunächst weiterhin in<br />
seiner eigenen Wohnung in Tuttlingen. Kurt<br />
Zschinzsch unterstützt seine Frau in allen<br />
Belangen, merkt aber, dass auch bei ihm<br />
irgendetwas nicht stimmt. Er hört auf, Auto<br />
zu fahren, klagt über fehlenden Geruchssinn,<br />
sein Gang verändert sich und schluss -<br />
endlich wird bei ihm Parkinson festgestellt.<br />
Zu Hause lässt sich mit Unterstützung der<br />
Tochter, die berufstätig ist, die Pflege noch<br />
aufrechterhalten. Doch mit der Zeit wird<br />
dies immer schwieriger, da im Haus kein<br />
Aufzug ist und Herta Zschinzsch die Treppe<br />
hinauf- und hinabgetragen werden muss.<br />
Diskussion um den Umzug ins Heim<br />
Als alle zusammen an ihre Grenzen stoßen,<br />
kommt die Diskussion auf, eventuell ins Heim<br />
zu gehen. Weihnachten 2007 ist dann klar,<br />
es muss eine Entscheidung getroffen werden.<br />
Viele Tränen fließen auf allen Seiten,<br />
bis der Entschluss gefasst wird, am 5. Januar<br />
2008 ins Altenzentrum Bürgerheim einzu-<br />
Das Ehepaar Zschinzsch im Bürgerheim<br />
Morgens um 6.50 Uhr<br />
klingelt stets der Wecker<br />
ziehen. Ein großes Doppelzimmer mit Balkon<br />
steht zur Verfügung.<br />
Schnell leben sich Herta und Kurt Zschinzsch<br />
dort ein und können es sich nicht mehr<br />
anders vorstellen. Der große Schlafzimmerschrank<br />
findet im Heim einen schönen<br />
Platz. Auch der Couchtisch und die Sessel<br />
mit passendem Schrank machen das Zimmer<br />
recht heimelig. Die Betten stehen etwas<br />
abgetrennt auf der anderen Seite. Bereits<br />
beim Einzug ins Bürgerheim ist dem Ehepaar<br />
aber klar, dass Mitte 2009 der Umzug<br />
ins neue Haus ansteht. Dies gibt dann<br />
nochmals einen größeren Einschnitt.<br />
Im neuen Haus stehen nur Einzelzimmer<br />
zur Verfügung, was anfangs bei Herta und<br />
Kurt Zschinzsch zu Unverständnis führt.<br />
Diese Zimmer sind auch kleiner als die Zimmer<br />
im alten Haus, weil in jedem Zimmer<br />
ein eigenes Bad integriert ist. „Das geht<br />
doch nicht und wir können doch als Ehepaar<br />
nicht auseinander gerissen werden“;<br />
„außerdem passen unsere Möbel da gar<br />
Herta und Kurt Zschinzsch in einem ihrer neuen Zimmer im Altenzentrum Bürgerheim in Tuttlingen.<br />
16<br />
nicht mehr rein“, protestieren sie. Diese<br />
Fragen beschäftigen nicht nur das Ehepaar,<br />
sondern alle Bewohner des Altbaus. Als<br />
der Neubau soweit fertig ist, wird mit den<br />
Bewohnern ein Besichtigungstag eingerichtet<br />
und sie können sich ihre Zimmer aussuchen<br />
und ansehen.<br />
Zwei Einzelzimmer für das Ehepaar<br />
An diesem Tag stellt sich wieder die Frage<br />
für das Ehepaar: „Was tun?“ Die Zimmer<br />
werden ausgemessen, Betten an verschiedenen<br />
<strong>St</strong>ellen aufgestellt und die vorhandenen<br />
Möbel ebenfalls vermessen. Schlussendlich<br />
entscheiden sich die beiden für zwei<br />
nebeneinander liegende Einzelzimmer am<br />
Ende eines Flures. Ein Zimmer wird als<br />
Schlafzimmer eingerichtet, das andere als<br />
Wohnzimmer, wobei sie auf ihren großen<br />
Schrank verzichten und gut aussortieren<br />
müssen, was sie noch mitnehmen. Dies wird<br />
rechtzeitig in Angriff genommen und beim<br />
Umzug kann tatsächlich alles in die vorhandenen<br />
Einbauschränke verstaut werden.<br />
Zu den zwei einzelnen Zimmern meint Kurt<br />
Zschinzsch, er müsse jetzt „a meggele uf<br />
d’<strong>St</strong>roß“, wenn er von einem Zimmer zum<br />
anderen wolle. Dies konnte er sich anfangs<br />
überhaupt nicht vorstellen. „Purer Luxus“,<br />
den sie sehr genießen, sind die zwei Bäder,<br />
die sie jetzt haben. Wenn morgens um<br />
6.50 Uhr der Wecker klingelt (darauf legt<br />
Kurt Zschinzsch großen Wert), dann geht<br />
Kurt ins Bad nebenan und seine Frau wird<br />
gleichzeitig im anderen Bad frisch gemacht<br />
für den Tag. Vorher seien sie sich immer<br />
in die Quere gekommen.<br />
Herta und Kurt Zschinzsch sind<br />
sich einig, dass es schöner ist<br />
zu zweit als alleine. „Ich halte<br />
meinen Mann auf Trab, da ich<br />
immer irgendetwas brauche.<br />
Meist will ich zwei Sachen auf<br />
einmal, da ist er dann gefordert<br />
und bleibt fit.“<br />
<strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong> 4/09
Kaffeetafel im Bürgerheim: Bewohnerin Herta Zschinzsch feiert mit ihrem Mann und Besucherinnen<br />
ihren Geburtstag. Fotos: Liebermann<br />
Meist ist Kurt mit der Morgentoilette früher<br />
fertig und geht schon mal gegen 8.15 Uhr<br />
zum Frühstück. Dort richtet er für beide<br />
die „Weckle“ und dann wird gemeinsam<br />
gefrüh stückt. Herta erhält regelmäßig<br />
Physiotherapie, Ergotherapie und Lymphdrainage.<br />
Diese finden meist nach dem<br />
Frühstück statt. Hier wird Kurt miteingebunden,<br />
in dem er den Rollstuhl hinterher<br />
schiebt, falls seine Frau sich setzen muss.<br />
Kommt keine Therapeutin ins Haus, dann<br />
leitet Kurt Zschinzsch seine Frau selbst an,<br />
ihre Übungen zu machen. Er habe dies der<br />
Therapeutin „abgespickt“.<br />
Gymnastik und <strong>St</strong>urzprophylaxe<br />
Auch Kurt macht sehr viel Gymnastik. Jeden<br />
Montagnachmittag sind beide obligatorisch<br />
bei der <strong>St</strong>urzprophylaxe dabei. Beide sind<br />
früher regelmäßig zum Schwimmen und in<br />
die Sauna gegangen. Das fehle ihnen jetzt<br />
Ergoherapeutin Claudia Leible übt mit Herta<br />
Zschinzsch in ihrem Zimmer.<br />
<strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong> 4/09<br />
sehr. Nach den Therapien wird noch das<br />
Zimmer aufgeräumt und dann geht es kurz<br />
vor zwölf bereits zum Mittagessen. Nach<br />
dem Mittagessen legen sich beide für eine<br />
gute <strong>St</strong>unde zum Mittagsschlaf hin.<br />
Frisch ausgeruht, freuen sich die Zschinzschs<br />
auf die Kaffeezeit, die heute mit Klaviermusik<br />
begleitet wird. Für den nächsten Tag<br />
hat sich Besuch angekündigt, dann gehen<br />
sie gemeinsam in die Cafeteria, um dort<br />
Kaffee zu trinken. „Es ist schön, Besuch zu<br />
bekommen“, sagt Kurt „ein paar kommen<br />
regelmäßig.“ Vor allem seine Feuerwehrkollegen<br />
von früher seien sehr treue Besucher.<br />
Diese holen sie auch zum Feuerwehrrentnertreffen<br />
im Heim ab und nehmen sie mit.<br />
Am Geburtstag von Herta wird in gemütlicher<br />
Runde im Heim – in den „eigenen<br />
vier Wänden“ – mit Besuch gefeiert. Im<br />
Wohnbereich ist schön festlich gedeckt, das<br />
„Geburtstagskind“ lässt sich verwöhnen.<br />
Beim Volksliedersingen sind beide mittendrin<br />
und auch der Besuch singt kräftig mit.<br />
Herta und Kurt Zschinzsch machen alles<br />
gemeinsam. Selten sieht man sie getrennt.<br />
Zum Parkinsontreffen jedoch dienstags bei<br />
der AOK in Tuttlingen geht Kurt regelmäßig<br />
alleine. Anfangs fuhr er mit dem Bus,<br />
zwischenzeitlich lässt er sich vom Taxi fahren,<br />
weil die Busverbindung nicht so gut ist und<br />
er dann zu lange Wartezeiten hat.<br />
Gemeinsam im Gottesdienst<br />
Am Donnerstagnachmittag ist im Haus<br />
regelmäßig Gottesdienst, den das Ehepaar<br />
auch gemeinsam besucht. Bei schönem<br />
Wetter nutzen sie, auch zusammen mit<br />
anderen Bewohnern, den großen Balkon<br />
17<br />
Kurt Zschinzsch trifft sich noch regelmäßig mit seinen<br />
alten Feuerwehrkameraden beim Rentnertreffen.<br />
Kommt keine Therapeutin<br />
ins Haus, dann leitet Kurt<br />
Zschinzsch seine Frau selbst<br />
an, ihre Übungen zu machen.<br />
Er habe dies der Therapeutin<br />
„abgespickt“.<br />
oder den Garten und sitzen gerne in der<br />
Sonne. Gegen 18 Uhr gibt es Abendessen,<br />
danach schauen die beiden noch etwas<br />
fern im Zimmer oder sitzen mit den Tischnachbarn<br />
zusammen. Am Esstisch hat sich<br />
eine Gruppe von Bewohnern zusammengefunden,<br />
die sich sehr gut versteht. Nach<br />
dem Umzug kamen neue Bewohner hinzu,<br />
da das Bürgerheim jetzt mehr Plätze hat.<br />
Die Sitzordnung am Tisch von Herta und<br />
Kurt liegt aber fest und wird nicht mehr<br />
umgestellt. Sie haben sich jetzt so aneinander<br />
gewöhnt.<br />
Gegen 22 Uhr ist Bettruhe, um ausgeschlafen<br />
zu sein für den nächsten Tag. Herta<br />
und Kurt Zschinzsch sind sich einig, dass es<br />
schöner ist, zu zweit zu sein als alleine. „Ich<br />
halte meinen Mann auf Trab, da ich immer<br />
irgendetwas brauche. Meist will ich zwei<br />
Sachen auf einmal, da ist er dann gefordert<br />
und bleibt fit“, erzählt Herta. Kurt kann seine<br />
Frau immer noch im Rollstuhl schieben und<br />
so können sie sich im Haus auch unabhängig<br />
bewegen und benötigen nicht ständig<br />
Hilfe vom Pflegepersonal. Im Moment<br />
können sie sich auch nicht vorstellen, wie<br />
es ist, einmal alleine zu sein.<br />
Christine Liebermann
Erster Pflegefachtag der Altenhilfe<br />
In der modernen Wundversorgung wird<br />
nur die Haut gepflegt, die es braucht<br />
Rottweil. Einen Pflegefachtag zu modernen<br />
Erkenntnissen der Wundversorgung<br />
veranstaltete die Altenhilfe der stiftung<br />
st. <strong>franziskus</strong> heiligenbronn im Oktober. Im<br />
Adolph-Kolping-Haus in Rottweil lernten<br />
über 60 Teilnehmer aus den Altenzentren<br />
der <strong><strong>St</strong>iftung</strong> und von Kooperationspartnern<br />
die schonungsvolle Wundbehandlung jenseits<br />
von Pflegeritualen kennen. Das Altenzentrum<br />
<strong>St</strong>. Elisabeth in Rottweil organsierte<br />
die Tagung.<br />
Qualität der Pflege im Blickpunkt<br />
Regionalleiter Dietmar Zisterer aus Rottweil<br />
betonte in seiner Begrüßung zu Beginn des<br />
Fachtages, dass „die qualitativ hochwertige<br />
Pflege der uns anvertrauten Menschen“ das<br />
Kerngeschäft der Altenhilfe bleibe: „Wunden<br />
sind immer Chefsache“. Eine Vernetzung<br />
von Kassen, Ärzten, ambulanten Diensten<br />
und stationären Einrichtungen sei hierzu<br />
ge<strong>bote</strong>n. Die Gesundheitspolitik lege durch<br />
Prüfungen auch vermehrt Wert auf die<br />
Qualität der Pflege.<br />
Erste Referentin des Tages war die Buchautorin<br />
und Dozentin für Pflegethemen,<br />
Brigitte Sachsenmaier. „Vieles in der Hautpflege<br />
ist Pflegeritualen zuzuordnen und<br />
nicht wissenschaftlichen Erkenntnissen“,<br />
sprach sie ihre Erfahrungen aus der Praxis<br />
an. Sie erläuterte den Pflegefachkräften den<br />
Aufbau und die Funktionen der Haut, die<br />
Veränderungen der Haut im Alter und ging<br />
auf wichtige Ursachen von Hautinfektionen<br />
und Hautproblemen ein. Als wichtige Regel<br />
verkündete sie etwa: „Nicht Haut pflegen,<br />
die es nicht braucht!“<br />
Anhand von Zierkürbissen schnitzten die Workshopteilnehmer die im Bild dokumentierten Wunden nach<br />
und versorgten sie anschließend fachgerecht.<br />
18<br />
„Vieles in der Hautpflege ist<br />
Pflegeritualen zuzuordnen<br />
und nicht wissenschaftlichen<br />
Erkenntnissen.“<br />
Verschärfte Hautprobleme tauchten in<br />
Zusammenhang mit Inkontinenz auf, führte<br />
die Referentin auch anhand von Fotomaterial<br />
eindrücklich aus. Anwendungsfehler seien<br />
auch durch zu viele Cremes, Fette und Salben<br />
und damit Abdeckungen der Haut verursacht,<br />
wobei die Kosmetikindustrie hier eine<br />
aktive Rolle spiele. Es gehe jedoch darum,<br />
die Widerstandsfähigkeit der Haut zu erhöhen.<br />
So empfahl sie auch: „Nur so oft wie<br />
nötig waschen!“<br />
„Seifen haben nichts verloren“<br />
Zum Schluss gab Sachsenmaier im Dialog<br />
mit den Teilnehmern auch zahlreiche<br />
Tipps und Empfehlungen z. B. von Wasserin-Öl-Lotionen,<br />
und warnte vor anderen<br />
verbreiteten Mitteln: „Seifen haben in der<br />
Altenpflege nichts verloren.“<br />
Krankenschwester und Wundexpertin Iris<br />
Ludwig von der Firma Trüschel in Teningen<br />
stellte in einem weiteren Referat die Heilungsmechanismen<br />
des Körpers und die fachlich<br />
richtige Wundbehandlung vor. „Chronische<br />
Wunden sind keine eigenständigen Erkrankungen“,<br />
führte die Referentin aus, „sondern<br />
immer Symptom einer bereits bestehenden<br />
Grunderkrankung.“ Zur Behandlung stellte<br />
sie ein Konzept vor, das das Hautgewebe,<br />
die Infektion, die Feuchtigkeit und den<br />
Wundrand eigens berücksichtigt, sowie die<br />
dazu entwickelten passenden Materialien.<br />
Praktische Übungen mit Zierkürbissen<br />
Am Nachmittag bekamen die Pflegerinnen<br />
und Pfleger Gelegenheit, das Gehörte an<br />
Fallbeispielen umzusetzen. Anhand von<br />
Bildbeispielen und medizinischen Beschreibungen<br />
beurteilten sie in mehreren Workshopgruppen<br />
unter Anleitung von geprüften<br />
<strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong> 4/09
Brigitte Sachsenmaier, Dozentin für Pflegethemen,<br />
referierte über Erkenntnisse und Fehler in<br />
der Hautpflege.<br />
Wundexpertinnen die fachgerechte Versorgung<br />
der jeweiligen Wunden und spielten<br />
dies auch an Zierkürbissen durch. Die<br />
Ergebnisse wurden im Plenum vorgestellt.<br />
Pflegefachtag keine Eintagsfliege<br />
Wie der Leiter der Altenhilfe in der <strong><strong>St</strong>iftung</strong>,<br />
Martin Volz-Neidlinger, ankündigte, solle<br />
dieser Pflegefachtag keine Eintagsfliege<br />
bleiben. Die Fort- und Weiterbildungen im<br />
Aufgabenfeld Altenhilfe würden mit Pflege -<br />
Förderverein für das Hohner-Heim<br />
Trossingen. Die Vision von Heinz Reichle,<br />
erster Vorsitzender des im Januar 2006<br />
gegründeten Fördervereins für das Altenzentrum<br />
Dr.-Karl-Hohner-Heim in Trossingen,<br />
hat sich schon erfüllt: die Ärztin Dr. Heike<br />
Ebert wurde mit einem Blumenstrauß als<br />
100. Mitglied im Förderverein begrüßt.<br />
„Ich komme sehr gerne ins Dr.-Karl-Hohner-<br />
Heim, weil dort einfach die Atmosphäre gut<br />
ist“, betonte sie bei der Begrüßung.<br />
Im Sommer diesen Jahres machte der rührige<br />
Vorsitzende Heinz Reichle mit einer gezielten<br />
Werbeaktion auf die Wichtigkeit des Fördervereins<br />
und einer Mitgliedschaft aufmerksam.<br />
Sein Ziel, die Zahl der Mitglieder über<br />
die 100er-Marke zu bringen, konnte alsbald<br />
<strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong> 4/09<br />
In Workshops machten die Teilnehmer des Pflegefachtags der stiftung st. <strong>franziskus</strong> heiligenbronn in<br />
Rottweil die Probe aufs Exempel und beurteilten selbst die fachgerechte Versorgung von Wunden anhand<br />
von Bildern. Fotos: Greiner, Graf<br />
fachtagen überregional und öffentlich.<br />
Anstrengungen in der Fortbildung der Pflegefachkräfte<br />
zahlten sich aus in der Lebensqualität<br />
der Bewohner. Die Fachlichkeit<br />
der Pflege sei ein substantielles Thema der<br />
Qualitätssicherung.<br />
Die Teilnehmer des Fachtages bestätigten<br />
mit ihrem Feedback am Schluss, dass das<br />
Thema praxisnah und gut umsetzbar in der<br />
täglichen Arbeit behandelt worden sei.<br />
Ärztin ist das 100. Mitglied<br />
erreicht werden. „Wir freuen uns sehr über<br />
die neuen Mitglieder“, sagte Reichle.<br />
„Im Frühjahr wurde nämlich auf unsere Veranlassung<br />
hin eine Musiktherapie für die<br />
Heimbewohner eingeführt, die wir in diesem<br />
Jahr finanzieren.“ Diese wöchentliche<br />
Musiktherapie erfreue sich großer Beliebtheit<br />
und soll in den kommenden Jahren<br />
fortgesetzt werden, was die Mitgliedsbeiträge<br />
ermöglichen.<br />
Sinn und Zweck der Gründung des Fördervereins<br />
sei es gewesen, die Heimleitung<br />
in der Fürsorge zu unterstützen und den<br />
Bewohnern eine nette Atmosphäre zu<br />
schaffen. Seit dem Umzug in das neue Dr.-<br />
Karl-Hohner-Heim, in dem der Förderverein<br />
19<br />
Ein insgesamt sehr positives Echo auch für<br />
die Organisation des Tages – Kritik richtete<br />
vor allem an die Größe der Workshopgruppen<br />
– ermutigt die Verantwortlichen zur<br />
Fortsetzung eines solchen Angebots. „Der<br />
Tag vermittelte viele Impulse für die Versorgung<br />
pflegebedürftiger Menschen. Der fachliche<br />
Austausch darüber ist wichtig“, zieht<br />
Carmen Conrad, Hausleiterin von <strong>St</strong>. Elisabeth,<br />
ebenfalls ein positives Resümee.<br />
Ewald Graf<br />
Der Förderverein Dr. Karl-Hohner-Heim hat nun<br />
über 100 Mitglieder: (von links) zweite Vorsitzende<br />
Renate Schittenhelm, das 100. Mitglied Dr. Heike<br />
Ebert und erster Vorsitzender Heinz Reichle.<br />
Foto: Kohler<br />
bereits die Kapelle finanzierte, konnte schon<br />
vieles zum Wohle der Bewohner bewegt<br />
werden wie die Einrichtung eines Schwerstpflegezimmers<br />
oder die monatliche Musik<br />
zur Kaffeestunde, die zur Begegnung von<br />
jung und alt beiträgt. Ingrid Kohler
Smooth-Food-Schulung zur Essenszubereitung in den Altenzentren<br />
Auch besondere Kostformen sollen<br />
gesund sein und gut schmecken<br />
Spaichingen. „Darf es zum Frühstück mal<br />
ein schokoladiger Frühstücksschaum sein?<br />
Oder wie wäre es mit etwas Herzhaftem<br />
wie z. B. Lachsroulade? Als Dessert zu empfehlen<br />
wäre ein Apfelschaum mit Zimt.“ Mit<br />
solchen Fragestellungen und viel fachlichem<br />
Hintergrundwissen, u. a. zur Ernährungsphysiologie<br />
des Menschen, beschäftigte sich<br />
eine Mitarbeiter-Schulung des Aufgabenfelds<br />
Altenhilfe in der stiftung st. <strong>franziskus</strong><br />
heiligenbronn zum Thema Smooth-Food.<br />
„Weiches, geschmeidiges Essen“<br />
Smooth-Food bedeutet wörtlich übersetzt<br />
soviel wie „weiches, geschmeidiges Essen“.<br />
Die offizielle Seminarausschreibung um -<br />
schreibt Smooth-Food folgendermaßen:<br />
„rohe oder gegarte, frische oder gefrorene,<br />
ernährungsphysiologisch hochwertige<br />
Lebens- und Nahrungsmittel, die durch<br />
Schneiden, Mixen, Pürieren, Passieren,<br />
Pacosieren oder Aufschäumen in eine ge -<br />
schmeidige Konsistenz gebracht werden“.<br />
Das Konzept für diese Art der Essenszubereitung<br />
wurde von Markus Biedermann<br />
aus der Schweiz, Leiter des „Forum 99 – Ihr<br />
Partner für Esskultur im Alter“, entwickelt.<br />
Bei Markus Biedermann haben die Köche<br />
der Altenhilfe ihre Heimkochausbildung<br />
absolviert, so dass die Schulung auch als<br />
Ergänzung zu dieser Ausbildung zu sehen ist.<br />
Das Seminar fand im September im Altenzentrum<br />
<strong>St</strong>. Josef in Spaichingen statt.<br />
Neben den Teilnehmern aus der Altenhilfe,<br />
den regionalen Hauswirtschaftsleitungen<br />
sowie den Küchenleitungen haben auch<br />
Thomas Alisch, Küchenleiter in <strong>Heiligenbronn</strong>,<br />
und einer seiner Mitarbeiter die Schulung<br />
besucht. Referent Herbert Thill, selbst<br />
Küchenmeister und Heimkoch sowie Partner<br />
des „Forum 99“, gliederte die Schulung<br />
gleichwertig mit Theorie und Praxis. Das<br />
neu erworbene Wissen konnte daher<br />
sogleich praktisch umgesetzt werden. Die<br />
Küche im Altenzentrum <strong>St</strong>. Josef wurde<br />
so nachmittags kurzerhand zur Lernküche<br />
gemacht.<br />
In den Altenzentren der stiftung st. franzis kus<br />
heiligenbronn leben einige Menschen,<br />
welche an ihren Gesundheitszustand angepasste<br />
Nahrungsmittel benötigen. Gerade<br />
im Alter, wo eine Abnahme des Körpergewichts,<br />
beispielsweise aufgrund von Erkrankungen,<br />
nicht mehr so leicht kompensiert<br />
werden kann wie in jungen Jahren, ist ein<br />
abwechslungsreicher und bedarfsgerechter<br />
Speiseplan mit schmackhaften Gerichten<br />
von großer Bedeutung. Ganz zu Beginn<br />
des Seminars standen daher verschiedene<br />
Kostformen und die Frage, für welche<br />
Zielgruppen diese geeignet sind, auf dem<br />
Schulungsprogramm:<br />
gesunde Kost: ist für jeden geeignet,<br />
es stehen Vorlieben des Einzelnen<br />
im Vordergrund<br />
Lachs-Roulade, Gemüse-Roulade und Kartoffel-Espuma auf diesem Teller sprechen auch durch die Optik an.<br />
20<br />
Küchenleiterin Sabrina Gems aus Trossingen und<br />
Hauswirtschaftsleiterin Barbara Bensch-Brkic<br />
aus Tuttlingen beim Herstellen von Brotschaum.<br />
leichte Kost: hierbei werden bereits<br />
individuelle Unverträglichkeiten berück -<br />
sichtigt<br />
Fingerfood: Diese Kostform stellt<br />
die direkte Nahrungsaufnahme „von<br />
der Hand in den Mund“ dar. Die<br />
Lebensmittel sind dabei von gesunder<br />
bzw. leichter Kost in gewürfelter Form<br />
abgeleitet und so beschaffen, dass sie<br />
sich leicht greifen lassen.<br />
Diese Kostform eignet sich insbesondere<br />
für Menschen mit Demenz, die aufgrund<br />
ihrer Erkrankung einen starken Bewegungsdrang<br />
haben und deshalb auch einen<br />
Fingerfood kann im Vorbeigehen<br />
genommen und<br />
verzehrt werden und eignet<br />
sich ebenfalls, wenn die<br />
Koordination von Messer und<br />
Gabel erschwert sind. Es<br />
erlaubt weiterhin ein selbständiges<br />
Essen.<br />
<strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong> 4/09
Die fertigen Produkte wurden<br />
am Abend von Bewohnern<br />
und auch Mitarbeitern von<br />
<strong>St</strong>. Josef verkostet, schließlich<br />
war man auch auf die Rück -<br />
meldungen gespannt. Diese<br />
waren dann auch durchweg<br />
positiv – Praxistest bestanden!<br />
erhöhten Energiebedarf aufweisen. Die<br />
Nahrung kann so im Vorbeigehen genommen<br />
und verzehrt werden. Fingerfood eignet<br />
sich ebenfalls, wenn die Koordination<br />
von Messer und Gabel erschwert sind. Es<br />
erlaubt den Bewohnern, die nicht mehr mit<br />
dem Besteck umgehen können, weiterhin<br />
ein selbständiges Essen.<br />
pürierte Kost (Smooth-Food):<br />
gesunde/ leichte Kost in fein gehackter<br />
oder pürierter Form, wenn Kau-<br />
oder Schluckbeschwerden vorliegen<br />
passierte Kost (Smooth-Food):<br />
passierte Kost wird püriert und anschließend<br />
durch ein feines Sieb gestrichen;<br />
sie kann meist ohne Kaubewegung<br />
zu sich genommen werden<br />
flüssige Kost/Schaumkost (Smooth-<br />
Food): Diese Kostform kann ohne Kaubewegung<br />
leicht geschluckt werden<br />
und kann von flüssiger oder cremiger<br />
Konsistenz sein<br />
In dieser Aufzählung wird bereits ein Trend<br />
deutlich. Während gesunde Kost für jeden<br />
geeignet ist, der ohne Einschränkungen<br />
Nahrung zu sich nehmen kann, sind pürierte,<br />
passierte und flüssige Lebensmittel für<br />
besondere Zielgruppen mit Kau- oder<br />
Schluckbeschwerden wichtig. Bei diesen<br />
Kostformen kann von Smooth-Food<br />
Schmackhafte und ansprechend aussehende kleine<br />
Häppchen wie hier die Polenta-Crostini sollen<br />
einfach einzunehmen sein und auch den Appetit<br />
der Altenzentrums-Bewohner anregen.<br />
<strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong> 4/09<br />
Schulung zum Einsatz von „Smooth-Food“ im Altenzentrum <strong>St</strong>. Josef Spaichingen mit Seminarleiter<br />
Herbert Thill (rechts): Küchenleiter Armin Eckmann aus Rottweil und Hauswirtschaftsleiterin<br />
Frieda Baumann aus Geislingen bei den praktischen Übungen. Fotos: Mayer<br />
gesprochen werden. Mahlzeiten in dieser<br />
Form werden in den Altenzentren bereits<br />
ange<strong>bote</strong>n. Hier kommt aber das Smooth-<br />
Food-Konzept ins Spiel, durch welches<br />
diese Kostformen auf eine besondere Art<br />
und Weise optisch und geschmacklich<br />
verbessert werden.<br />
Rücksicht auf Schluckstörungen<br />
Der zweite Theorieblock der Smooth-Food-<br />
Schulung nahm neben der Speiseplangestaltung<br />
auch intensiv das Thema Schluck -<br />
störungen in den Blick. So wurde praxisnah<br />
diskutiert, auf was bei Menschen mit<br />
Schluckstörungen besonders zu achten ist,<br />
beispielsweise die korrekte Körperstellung,<br />
und welche Ernährungsformen sich am<br />
besten eignen.<br />
Bei der ersten praktischen Einheit stand<br />
zunächst das Thema Fingerfood auf dem<br />
Programm. Fingerfood ist in der Altenhilfe,<br />
insbesondere für Menschen mit einer<br />
fortgeschrittenen Demenzerkrankung, von<br />
großer Bedeutung. So zauberten die Teilnehmer<br />
unter der Leitung von Herbert Thill<br />
einige Köstlichkeiten wie beispielsweise<br />
Schinkenkroketten, Möhren-Kartoffelpuffer<br />
oder Windbeutel mit Käse-Schinken-Füllung<br />
auf den Tisch. Es versteht sich von selbst,<br />
dass die fertigen Produkte am Abend von<br />
Bewohnern und auch Mitarbeitern von<br />
<strong>St</strong>. Josef verkostet wurden, schließlich war<br />
man auch auf die Rückmeldungen gespannt.<br />
Diese waren dann auch durchweg positiv –<br />
Praxistest bestanden!<br />
Bei einer weiteren praktischen Übung stand<br />
die Herstellung von passierter Kost und<br />
Schaumkost im Mittelpunkt – und zwar<br />
unter Zuhilfenahme modernster Technik.<br />
Mit Küchengeräten wie Pacojet, Thermomix<br />
21<br />
und iSi-Whip wagten sich die Köche und<br />
Hauswirtschaftsleitungen an Gerichte wie<br />
Lachsrouladen und Safranrisotto-Espoma.<br />
Beeindruckend war auch die Herstellung<br />
von Luft-Schaum in verschiedenen Ge -<br />
schmacksrichtungen, z.B. mit Karottengeschmack<br />
mittels einer Aquariumpumpe.<br />
Dieser Schaum ist speziell für Menschen<br />
geeignet, die mit einer Sonde ernährt werden.<br />
Nach einer erneuten Kostprobe der<br />
hergestellten Produkte ernteten die Köche<br />
und Hauswirtschaftsleitungen weiteres Lob<br />
für die kreativen und köstlichen Gerichte.<br />
Investition in Küchengeräte<br />
Einige der Tipps und Tricks von Referent<br />
Thill können mit den in den Altenzentren<br />
vorhandenen Küchengeräten umgesetzt<br />
werden, während für andere vor einer<br />
Umsetzung des Konzeptes zunächst die<br />
Technik beschafft werden muss. Doch nicht<br />
nur die Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
des Seminars, sondern auch diejenigen,<br />
welche Kostproben versuchen konnten,<br />
sind sich einig: Für eine solche Qualitätssteigerung<br />
lohnt sich die Anschaffung – und<br />
zwar im Besonderen für jene Menschen,<br />
welche täglich auf weiche Kostformen<br />
angewiesen sind. Manuel Jahnel<br />
Lachs-Roulade mit Blattspinat haben die Schulungsteilnehmer<br />
hier hingezaubert.
Betreuung in der Seniorenwohnanlage Tannstraße<br />
Unterstützung im Alltag<br />
und Hausnotruf<br />
Zimmern. Seit 1. Oktober nimmt die stiftung<br />
st. <strong>franziskus</strong> heiligenbronn die soziale<br />
Betreuung in der Seniorenwohnanlage Zimmern<br />
in der Tannstraße wahr und trat damit<br />
die Nachfolge der AWO-Tochtergesellschaft<br />
WSR an.<br />
Die <strong><strong>St</strong>iftung</strong> betreibt bereits das direkt be -<br />
nachbarte Pflegeheim <strong>St</strong>. Konrad, das<br />
genauso wie die Wohnanlage von Leuchsner<br />
& Rau Planbau GmbH erstellt wurde.<br />
Mit den Mietern in der Betreuten Seniorenwohnanlage<br />
schloss die <strong><strong>St</strong>iftung</strong> neue<br />
Dienstleistungsverträge ab, nachdem sie ihr<br />
Konzept in mehreren Mieterversammlungen<br />
vorgestellt hatte. Die erforderliche Pauschale<br />
blieb unverändert.<br />
Miriam Gantert verantwortlich<br />
Diplom-Sozialwirtin Miriam Gantert ist verantwortlich<br />
für die Betreuung der Senioren<br />
zusammen mit zwei weiteren Mitarbeiterinnen.<br />
Sie bieten als Ansprechpartnerinnen<br />
mehrere Sprechstunden in der Woche an.<br />
Auch für Urlaubs- und Krankheitsvertretung<br />
ist gesorgt. Miet- und Wohnungsangelegenheiten<br />
sowie Hausmeisterarbeiten bleiben<br />
jedoch weiterhin Sache der Mietpool GBR.<br />
Der Betreuungsvertrag mit der <strong><strong>St</strong>iftung</strong><br />
beinhaltet eine Neuerung gegenüber den<br />
bisherigen. In der Pauschale bereits enthalten<br />
ist künftig die gemeinnützige Hausnotrufversorgung<br />
Freiburg, mit der die <strong><strong>St</strong>iftung</strong><br />
zusammenarbeitet. Im Notfall kann über die<br />
Notrufgeräte in jeder Wohnung der Notarzt<br />
oder die Sozialstation <strong>St</strong>. Martin als Kooperationspartner<br />
gerufen werden. Hierzu wird<br />
mit jedem Bewohner ein Aufnahmegespräch<br />
geführt, in welchem die medizinische<br />
Versorgung und wichtige Kontaktdaten<br />
erhoben werden.<br />
Drei Häuser mit 68 Wohnungen<br />
Das Betreuungsangebot für die Bewohner<br />
der drei Häuser mit insgesamt 68 Wohnungen<br />
umfasst Beratung und Hilfestellung<br />
in Fragen des täglichen Lebens und bei<br />
Kontakten mit Behörden und Kassen sowie<br />
Ange<strong>bote</strong> zur Förderung der Hausgemein-<br />
Die soziale Betreuung in der Seniorenwohnanlage Zimmern ob Rottweil wurde von der stiftung st. franzis -<br />
kus heiligenbronn übernommen. Dietmar Zisterer, Altenhilfe-Regionalleiter für die Region Rottweil, und<br />
die für die Betreuung zuständige Sozialwirtin Miriam Gantert stellten das neue Konzept den Bewohnern<br />
vor und initiierten die ersten Veranstaltungen. Foto: Graf<br />
Eine Senioren-Olympiade mit Rollstuhl-Parcours<br />
gab es beim Oktoberfest in der Seniorenwohnanlage<br />
Zimmern, mit dem die stiftung st. <strong>franziskus</strong><br />
heiligenbronn ihre Sozialbetreuung offiziell startete.<br />
Foto: Greiner<br />
schaft, zu gesundheitlichen und geselligen<br />
Aktivitäten. Auch die schon bestehenden<br />
Kreise sollen fortgeführt werden. „Das<br />
Gemeinschaftsangebot soll gestärkt werden<br />
für die, die es wollen“, sagt Altenhilfe-<br />
Regionalleiter Dietmar Zisterer.<br />
„Wir werden auch regelmäßig Rundgänge<br />
machen und nachfragen, ob alles in Ordnung<br />
ist“, kündigt Miriam Ganter an, die den<br />
praktischen Teil ihres <strong>St</strong>udiums am Altenzentrum<br />
<strong>St</strong>. Elisabeth in Rottweil absolviert<br />
hat und auch bereits für die Betreuung<br />
der dortigen Seniorenwohnanlage in der<br />
Ritterstraße verantwortlich ist.<br />
„Ziel ist es“, ergänzt Dietmar Zisterer, „die<br />
Selbständigkeit der Bewohner so lange wie<br />
möglich zu erhalten und zu fördern.“ Was<br />
in der Zimmerner Seniorenwohnanlage an<br />
Aktivitäten gewünscht wird, hat Miriam<br />
Gantert per Umfrage erhoben. Auch Gottesdienst-<br />
oder Cafébesuche in <strong>St</strong>. Konrad<br />
können die Kontakte fördern. Pflegerische<br />
Die Betreuung umfasst<br />
Beratung und Hilfestellung<br />
in Fragen des täglichen Lebens<br />
sowie Ange<strong>bote</strong> zur Förderung<br />
der Hausgemeinschaft,<br />
zu gesundheitlichen<br />
und geselligen Aktivitäten.<br />
22 <strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong> 4/09
Leistungen oder hauswirtschaftliche Hilfen<br />
sind nicht Teil der sozialen Betreuung, werden<br />
aber unter Beachtung der Wahlfreiheit<br />
von Kooperationspartnern übernommen.<br />
Verschiedene Dienstleister kommen direkt<br />
ins Haus und verfügen in der Wohnanlage<br />
auch über eigene Räume. Zur guten Infra-<br />
Zimmern. Seit dem vergangenen Jahr ist<br />
das Altenzentrum <strong>St</strong>. Konrad Mitglied im<br />
BELA-III-Netzwerk, dem „Bürgerengagement<br />
für Lebensqualität im Alter“. Das Qualitätsnetzwerk<br />
von Einrichtungen der stationären<br />
Altenhilfe wurde von einer Trägergemeinschaft,<br />
der das Ministerium für Arbeit und<br />
Soziales Baden-Württemberg, die kommunalen<br />
Landesverbände sowie der Landesseniorenrat<br />
angehören, initiiert.<br />
Ein Ziel von BELA III ist unter anderem,<br />
die rein professionellen Betreuungskonzepte<br />
in den verschiedenen Einrichtungen durch<br />
ehrenamtliche Mitarbeiter und Angehörige<br />
zu ergänzen und diese besser im Alltag des<br />
Heimablaufes zu integrieren. Ebenso sollen<br />
Mitwirkungs- und Fortbildungsange<strong>bote</strong><br />
für Angehörige und Ehrenamtliche erweitert<br />
und differenziert werden. Anfang 2009<br />
waren bereits über 90 Einrichtungen diesem<br />
Netzwerk beigetreten. In verschiedenen<br />
Regionalgruppen zusammengefasst, treffen<br />
sich die Mitglieder regelmäßig zum gemeinsamen<br />
Erfahrungsaustausch nach dem<br />
Prinzip: „Erfahrungen teilen statt horten“.<br />
Zuerst wurden Pläne gezeichnet<br />
Unter dem Jahresmotto „BELA III schafft<br />
neue Partnerschaften“ hat das Altenzentrum<br />
<strong>St</strong>. Konrad 2009 das Projekt „Gestaltung<br />
der Terrasse als Lebensraum“ in Angriff<br />
genommen. Dabei haben haupt- und<br />
ehrenamtliche Mitarbeiter gemeinsam die<br />
Terrasse gestaltet, begrünt und bepflanzt.<br />
Zuerst wurden zusammen Pläne gezeichnet<br />
und Pflanzen ausgewählt, anschließend<br />
die nötigen Utensilien angeschafft und<br />
Hoch- und Topfbeete angelegt. Gespendete<br />
Schmalztöpfe zur Bepflanzung kamen<br />
ebenso zum Einsatz wie die großen Pflanzkübel.<br />
Duftrosen wurden ausgewählt, um<br />
<strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong> 4/09<br />
struktur gehören auch Gymnastikräume, ei -<br />
ne Boule-Bahn und eine große Außenanlage.<br />
Zum <strong>St</strong>art des neuen Betreuungsange<strong>bote</strong>s<br />
in der Wohnanlage wurde Anfang Oktober<br />
mit den Bewohnern und Angehörigen<br />
ein zünftiges Oktoberfest mit bayerischen<br />
Spezialitäten und Unterhaltungsprogramm<br />
Bürgerschaftliches Engagement im Altenzentrum <strong>St</strong>. Konrad Zimmern<br />
Terrasse zum einladenden Ort gestaltet<br />
Die Gartenterrasse des Altenzentrums <strong>St</strong>. Konrad ist deutlich belebter seit der Gestaltungs- und<br />
Begrünungsaktion durch ehrenamtliche Helfer im Rahmen des BELA III-Projekts. Foto: Kreszan<br />
den Geruchssinn zu aktivieren sowie der<br />
Optik wegen. Johannisbeersträucher dienen<br />
als Sichtschutz zur <strong>St</strong>raßenseite hin und<br />
haben außerdem den Vorteil, dass etwas<br />
geerntet werden kann, das vielseitig<br />
weiterzubearbeiten ist.<br />
Während zuvor die Terrasse ein kahler<br />
und nicht einladender Ort war, der deshalb<br />
auch kaum von den Bewohnern genutzt<br />
wurde, ist sie mittlerweile ein grüner und<br />
oft besuchter Fleck. Wein, Rosen, Kräuter-,<br />
Gemüse- und Beerenbeete sowie ein kleiner<br />
Apfelbaum machen sie zu einem richtigen<br />
Garten, in dem auch gemeinsam mit den<br />
Bewohnern geerntet wird.<br />
Der Seele freien Lauf lassen<br />
Aber nicht nur zum Ernten, sondern auch<br />
einfach, um der Seele freien Lauf zu lassen,<br />
halten sich die Bewohner gern im Gärtchen<br />
auf. Dabei werden viele Erinnerungen<br />
wach. So können manche Bewohner jedes<br />
Pflänzchen benennen und Tipps und Tricks<br />
23<br />
gefeiert. Besonders gut kam dabei eine<br />
Senioren-Olympiade an, die allen großen<br />
Spaß machte. Ein regelmäßiges gemeinsames<br />
Mittagessenangebot in der Cafeteria<br />
der Wohnanlage ist ebenfalls in Planung,<br />
denn „Essen in Gemeinschaft kann den Alltag<br />
ungemein bereichern“, sagt Dietmar<br />
Zisterer. Ewald Graf<br />
der Gärtnerei zum Besten geben. Auch<br />
wurde das geerntete Gemüse gemeinsam<br />
gekocht ( z. B. eine Zucchini-Suppe) und<br />
verzehrt. Ein Dank gilt allen Helfern und<br />
Spendern der Setzlinge sowie allen, die<br />
beteiligt waren.<br />
Dank der vielen ehrenamtlichen Helfer war<br />
das BELA-III-Projekt ein Erfolg. Die Mitarbeiter<br />
freuen sich, dass der „Garten“ von<br />
den Bewohnern so gut angenommen wird.<br />
Leider spielte der Wettergott bei dem<br />
Einweihungsfest nicht mit und zwang dazu,<br />
das Fest im Hause abzuhalten.<br />
Für die Zukunft hoffen wir aber, dass noch<br />
viele Feste auf der Terrasse oder im Garten<br />
stattfinden. Ebenso hoffen wir, dass auch<br />
noch Helfer für die Gartenarbeit wie Giessen<br />
oder Jäten gefunden werden. Für Bewohner<br />
sowie Alltagsbegleiter ist er jetzt schon<br />
ein Gewinn, denn zum Vesper ein Butterbrot<br />
mit frisch geerntetem Schnittlauch ist ab<br />
und zu etwas Feines. Patric Kreszan
Mitarbeiterjubiläen der Altenzentren<br />
36 Jubilare kommen auf<br />
525 Jahre Einsatz<br />
Hausen ob Verona. Die Altenhilfe der<br />
stiftung st. <strong>franziskus</strong> heiligenbronn feierte<br />
die Dienstjubiläen von 36 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern aus sechs Altenzentren<br />
in den Landkreisen Tuttlingen und Rottweil<br />
mit einem festlichen Abend im Hofgut<br />
Hohenkarpfen in Hausen ob Verona.<br />
Bis zu 35 Jahre und zusammengerechnet<br />
525 Jahre leisteten die Jubilarinnen und<br />
Jubilare in den <strong><strong>St</strong>iftung</strong>s-Altenzentren ihren<br />
Dienst in der Pflege, der Hauswirtschaft,<br />
der Küche und Verwaltung. Wie Altenhilfe-<br />
Leiter Martin Volz-Neidlinger in seiner<br />
Festansprache verdeutlichte, verberge sich<br />
dahinter 525 Jahre „an Einsatz, an Leistung,<br />
und an Zuwendung zu den Menschen, die<br />
unsere Hilfe brauchen.“ In dieser Zeit seien<br />
aber auch viele Beziehungen gewachsen.<br />
Die Arbeit in der Altenhilfe, so Volz-Neidlinger,<br />
sei ein Beruf, bei dem man nicht nur gebe,<br />
sondern wieder viel zurückbekomme.<br />
Etliche Frauen und Männer der<br />
„ersten <strong>St</strong>unde“ dabei<br />
Der Blick zurück in frühere Zeiten stand<br />
beim Zusammentreffen der Jubilare und im<br />
Rahmen des Festmenüs immer wieder im<br />
Vordergrund, zumal mit 20 Jahre <strong>St</strong>. Josef<br />
in Spaichingen und 10 Jahre <strong>St</strong>. Anna in<br />
Tuttlingen zwei Altenzentren dieses Jahr<br />
auch einen runden Geburtstag feierten und<br />
auch einige Frauen und Männer der „ersten<br />
<strong>St</strong>unde“ unter den Jubilaren weilten. Dabei<br />
hätte sich seither sehr viel in den Häusern<br />
verändert, erinnerte Volz-Neidlinger: mit<br />
anderen Krankheitsbildern der Bewohner,<br />
mit neuen Herausforderungen und<br />
Arbeitsanforderungen.<br />
Wunsch nach einem Zuhause über all<br />
die Jahre gleich geblieben<br />
„Eines aber ist über all die Jahre hinweg<br />
gleich geblieben:“, meinte der Leiter der<br />
Altenhilfe, „der Wunsch der alten Menschen,<br />
in unseren Einrichtungen eine Heimat zu<br />
haben, ein Zuhause.“ Und das werde nicht<br />
nur durch die Gebäude erreicht, sondern<br />
vor allem durch die Atmosphäre, die durch<br />
die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ge -<br />
schaffen werde. So gelte es heute, „Danke“<br />
zu sagen.<br />
Die Ehrungen durch die Altenhilfe-Leitung<br />
und die Regionalleitungen wurden jeweils<br />
eingeleitet durch ein paar markante Ereignisse<br />
aus den Eintrittsjahren der Jubilare,<br />
aus denen schon zu ersehen war, wieviel<br />
Zeit seither verflossen ist. Die Jubilare erhielten<br />
Urkunden und Geschenkkörbe überreicht<br />
Die Jubilarinnen und Jubilare aus den Altenzentren der stiftung st. <strong>franziskus</strong> heiligenbronn wurden<br />
von ihren Leitungen im Rahmen eines festhlichen Abends auf dem Hofgut Hohenkarpfen geehrt.<br />
Beim Sektempfang ging es auch gleich zum Gruppenbild. Fotos: Graf<br />
24<br />
Der Rückblick bei der dienstältesten Jubilarin<br />
des Abends, Gudrun Schäfle aus Tuttlingen,<br />
reichte zurück bis ins Jahr 1974, als Deutschland<br />
Fußballweltmeister wurde. Links Altenhilfe-Leiter<br />
Martin Volz-Neidlinger, rechts Regionalleiter<br />
Jochen Ziegler.<br />
und in geselliger Runde wurde ein festlicher<br />
Abend verbracht.<br />
Aus dem Altenzentrum <strong>St</strong>. Josef in<br />
Spaichingen wurden geehrt: Margarete<br />
Bleier, Elfriede Bühler, Hermann Häring,<br />
Alexandra Handel, Brigitte Knaier, Rita Kühner,<br />
Jagoda Popovic, Johanna Reiner, Waltraud<br />
<strong>St</strong>elzner, Albine Winderhald und Ingrid<br />
Winkler (alle 20 Jahre), Elisabeth Benks,<br />
Emma Koch, Lena König, Sabine Lange und<br />
Anna Skalosub (10 Jahre).<br />
Aus dem Altenzentrum <strong>St</strong>. Ulrich in<br />
Wehingen wurde Hausleiterin Margarete<br />
Ohnmacht-Oldach (früher <strong>St</strong>. Josef) für<br />
20 Jahre geehrt.<br />
Aus dem 10 Jahre alten Altenzentrum<br />
<strong>St</strong>. Anna in Tuttlingen wurden für jeweils<br />
zehn Jahre geehrt: Marcella Aicher, Nicole<br />
Auer, Ramona Brunsch, Eduard Klos, Mariija<br />
Perkovic, Ursula Richert, Marianne Swoboda<br />
und Ute Weggler. Die Jubilarinnen Gabriele<br />
Wörner (20 Jahre) und Gudrun Schäfle<br />
(35 Jahre) arbeiteten ebenfalls 10 Jahre in<br />
<strong>St</strong>. Anna und waren zuvor im Bürgerheim<br />
bzw. Katharinenheim.<br />
Aus dem Tuttlinger Altenzentrum<br />
Bürgerheim wurde für 20 Jahre Heidrun<br />
Speer geehrt und für jeweils 10 Jahre<br />
Christina Bächler, Edith Hagen, Beate Schad,<br />
Gabriele Schilling und Beate Seeburger.<br />
Aus dem Dr.-Karl-Hohner-Heim in<br />
Trossingen gehören Irina Reser und Anna<br />
Rodin zu den Jubilarinnen (beide 10 Jahre).<br />
Aus dem Altenzentrum <strong>St</strong>. Elisabeth in<br />
Rottweil feierte Hans-Joachim Krüger<br />
zehnjähriges Dienstjubiläum. Ewald Graf<br />
<strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong> 4/09
10-jähriges Jubiläum des Altenzentrums <strong>St</strong>. Anna<br />
Rückblick bei munterem Begegnungsfest<br />
Tuttlingen. Am 25. Oktober feierte das<br />
Altenzentrum <strong>St</strong>. Anna in Tuttlingen sein<br />
zehnjähriges Bestehen und zugleich den<br />
alljährlichen Tag der Begegnung.<br />
Das Altenzentrum <strong>St</strong>. Anna war 1999 als<br />
Nachfolgeeinrichtung des städtischen Katharinenheims<br />
als erstes Altenzentrum von der<br />
stiftung st. <strong>franziskus</strong> heiligenbronn geplant<br />
und erbaut worden. Die <strong>St</strong>adt Tuttlingen<br />
übertrug dann zum 1. Januar 1999 die Trägerschaft<br />
ihrer Altenheime Katharinenheim<br />
und Bürgerheim an die kirchliche <strong><strong>St</strong>iftung</strong>.<br />
Nach der Fertigstellung von <strong>St</strong>. Anna zogen<br />
1999 die Katharinenheim-Bewohner als<br />
erste in das neu gebaute Altenzentrum mit<br />
72 Pflegeplätzen.<br />
Die Feier zum zehnjährigen Jubiläum begann<br />
mit einem stimmungsvollen Festgottesdienst,<br />
der vom Tuttlinger Pflegeheim- und Krankenhausseelsorger<br />
Diakon Keinert zelebriert<br />
wurde. Roland Keinert blickte in seiner<br />
Predigt auf die Zeit im Katharinenheim<br />
zurück und erinnerte an die Bewohner, die<br />
dort gewohnt hatten und inzwischen<br />
verstorben sind.<br />
Kurzweilige Grußworte und<br />
mitreißendes Musikprogramm<br />
Nach einem gemeinsamen Mittagessen<br />
begann das Festprogramm, das von einem<br />
Bläserquartett der städtischen Blaskapelle<br />
umrahmt wurde. Regionalleiter Jochen<br />
Ziegler hielt Rückschau auf das Jahr 1999<br />
und die damaligen Ereignisse in der <strong>St</strong>adt.<br />
Dr. Hans Roll sprach als Vertreter der <strong>St</strong>adt<br />
Tuttlingen und beglückwünschte die Mitarbeiter<br />
der Altenzentrums zu der guten und<br />
verantwortungsvollen Arbeit, die sie nun<br />
seit zehn Jahren für die pflegebedürftigen<br />
Menschen im Altenzentrum <strong>St</strong>. Anna leisten.<br />
Ingo <strong>St</strong>audenraus als Vertreter des Heimbeirats<br />
und Mitglied des Fördervereins seit<br />
der ersten <strong>St</strong>unde schilderte nochmals die<br />
Anfänge des Altenzentrums vor zehn Jahren.<br />
Die Geldspenden, die der Förderverein seit<br />
damals sammelt, ermöglichen dem Altenzentrum<br />
jedes Jahr Anschaffungen für die<br />
Bewohner, die sonst nicht finanzierbar wären.<br />
Nach den kurzweiligen Wortbeiträgen<br />
erfreuten sich die Heimbewohner und<br />
Gäste an Kaffe und Kuchen. Herr Lehmann<br />
Zehn Jahre alt wurde das Altenzentrum <strong>St</strong>. Anna in Tuttlingen am Rande des Landschaftsschutzgebietes<br />
Honberg. Das Haus mit 72 vollstationären Plätzen wurde erst jüngst durch die Anlage eines Gartens im<br />
Rahmen der 72-<strong>St</strong>unden-Aktion (vorne) wieder bereichert. Foto: Heli-Photo<br />
<strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong> 4/09 25<br />
am Akkordeon und die Musiktherapeutin<br />
Roswitha Fugmann sorgten mit einem<br />
mitreißenden musikalischen Programm für<br />
ausgelassene <strong>St</strong>immung. An einem Verkaufsstand<br />
wurden von den Bewohnern<br />
gebastelte Produkte und Lebensmittel aus<br />
<strong>Heiligenbronn</strong> verkauft. Besucher hatten<br />
Gelegenheit, sich durch das Altenzentrum<br />
führen zu lassen und Informationen aus<br />
erster Hand über das Angebotsspektrum<br />
des Fachbereichs Altenhilfe der stiftung<br />
st. <strong>franziskus</strong> heiligenbronn zu erhalten.<br />
Anhand ausgehängter Presseartikel konnten<br />
die zahlreichen Besucher die Anfänge des<br />
Altenzentrums <strong>St</strong>. Anna zurückverfolgen.<br />
An diesem Fest zeigte sich, dass die<br />
Bewohner, Mitarbeiter und Angehörigen<br />
gemeinsam in eine erfolgreiche Zukunft<br />
blicken können und für die Herausforderungen<br />
der nächsten Jahre gut gerüstet sind.<br />
Florian Ege<br />
Impressum<br />
der fran zis kus-bo te Zeitschrift der<br />
stiftung st. <strong>franziskus</strong> heiligenbronn<br />
Herausgeber: Vorstand der stiftung<br />
st. <strong>franziskus</strong> heiligenbronn<br />
Erscheinungsweise: vierteljährlich<br />
Auflage: 4000<br />
Redaktion: Ewald Graf (verantwortlich),<br />
Oliver Avemaria, Manuel Jahnel, Edgar<br />
Kränzler, Felix Ronecker, Fritz Rudolf,<br />
Günter Seger, Sr. Dorothea Thomalla,<br />
Ramona Zweigart (alle <strong>Heiligenbronn</strong>),<br />
Hans <strong>St</strong>urm (Baindt), Boris <strong>St</strong>rehle<br />
(Spaichingen), Ralf Eberhard (Tuttlingen),<br />
Martin Heller (Villingen-Schwenningen).<br />
Gestaltung und Satz:<br />
LINKDESIGN, Schramberg<br />
Druck:<br />
<strong>St</strong>raub Druck + Medien AG, Schramberg<br />
Postanschrift:<br />
Redaktion <strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong>, Kloster 2,<br />
78713 Schramberg-<strong>Heiligenbronn</strong><br />
Tel.: 074 22 569-306, Fax: 569-300<br />
E-Mail:<br />
<strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong>@stiftung-st-<strong>franziskus</strong>.de<br />
Internet: www.stiftung-st-<strong>franziskus</strong>.de
Kurz berichtet<br />
<strong>St</strong>aatsrätin Hübner<br />
besuchte <strong>St</strong>. Martin<br />
Geislingen. Über die Situation der Senioren<br />
im Zollernalbkreis informierte sich die<br />
<strong>St</strong>aatsrätin für demographischen Wandel<br />
und für Senioren der Landesregierung<br />
Baden-Württemberg, Professorin Dr. Claudia<br />
Hübner, im September und besichtigte<br />
dabei auch das 2007 eingeweihte Altenzentrum<br />
<strong>St</strong>. Martin der stiftung st. <strong>franziskus</strong><br />
heiligenbronn in Geislingen. Mit dabei waren<br />
der Balinger Landrat und Landtagsabgeordnete<br />
Günther-Martin Pauli, der noch als<br />
Geislinger Bürgermeister die Planung und<br />
den Bau von <strong>St</strong>. Martin begleitet hatte,<br />
der Kreis-Sozialdezernent Eberhard Wiget,<br />
der jetzige Geislinger Bürgermeister Oliver<br />
Schmid und Horst Irion vom Förderverein.<br />
Hausleiterin Katja Schönstein und Ileana<br />
Dieter, Abteilungsleiterin Betriebswirtschaft<br />
des Aufgabenfelds Altenhilfe, informierten<br />
die Gäste bei einem Rundgang über die<br />
Konzeption des Hauses und die Ausgestaltung<br />
des Alltags. Die 32 Pflegeplätze seien<br />
voll belegt. Die Arbeit im Altenzentrum<br />
<strong>St</strong>. Martin erfolge nach dem Prinzip eines<br />
offenen Hauses: so gehörten Kindergartenund<br />
Schulgruppen zu den regelmäßigen<br />
Gästen, zur Singstunde und zum Schachspiel<br />
kämen Bürger aus dem Ort. „Das gefällt<br />
mir gut“, lobte Claudia Hübner die Bemühungen,<br />
das Pflegeheim mitten in der Gesellschaft<br />
zu etablieren. Wie sie erfuhr, sei dazu<br />
aber auch Überzeugungsarbeit notwendig<br />
gewesen, denn in einer ländlichen Region<br />
würden pflegebedürftige Angehörige nicht<br />
selbstverständlich in ein Heim gegeben.<br />
Individualität im Alter bewahren<br />
Weitere Aspekte, die angesprochen wurden,<br />
war die bessere Betreuung von demenzkranken<br />
Bewohnern und die Zunahme von<br />
über 100-jährigen Menschen. Die Professorin<br />
der Verwaltungshochschule Ludwigsburg<br />
und ehrenamtliche <strong>St</strong>aatsrätin interessierte<br />
sich auch für das Kommunikationskonzept<br />
der <strong><strong>St</strong>iftung</strong>s-Altenhilfe „Bleib, wer du bist“.<br />
Wie sie unterstrich, setze sie sich auch dafür<br />
ein, dass Menschen im Alter ihre Individualität<br />
und Würde bewahren können.<br />
Baubeginn für das Haus<br />
Selige Irmgard in Baindt<br />
Baindt. Mit einem symbolischen Spatenstich<br />
wurde der Beginn der Bauarbeiten für<br />
das Altenzentrum Selige Irmgard in Baindt<br />
gefeiert. Vertreter der stiftung st. <strong>franziskus</strong><br />
heiligenbronn, der Gemeinde Baindt mit<br />
Bürgermeister Elmar Buemann, Architekt<br />
Josef Prinz und Fachplaner, Sozialdezernentin<br />
Diana E. Raedler vom Landkreis Ravensburg<br />
Rundgang im Geislinger Altenzentrum <strong>St</strong>. Martin mit der <strong>St</strong>aatsrätin für demographischen Wandel und<br />
für Senioren, Professorin Dr. Claudia Hübner: (von links) Hausleiterin Katja Schönstein, Sozialdezernent<br />
Eberhard Wiget, <strong>St</strong>aatsrätin Hübner, Horst Irion vom Förderverein <strong>St</strong>. Martin, Bürgermeister Oliver Schmid,<br />
Gudrun <strong>St</strong>oll, Mitarbeiterin des „Zollernalbkurier“, Landrat Günther-Martin Pauli MdL und Ileana Dieter<br />
von der Leitung Altenhilfe in der <strong><strong>St</strong>iftung</strong>. Fotos: Ronecker<br />
26<br />
Erster Spatenstich für das Altenzentrum in<br />
Baindt mit den Vorständen der <strong><strong>St</strong>iftung</strong>, <strong>St</strong>aatssekretär<br />
Hillebrand, Sozialdezernentin Raedler,<br />
Bürgermeister Buemann und weiteren Beteiligten.<br />
und Parlamentarischer <strong>St</strong>aatssekretär Dieter<br />
Hillebrand vom Sozialministerium Baden-<br />
Württemberg packten nach den Grussworten<br />
mit an. Das Haus mit 27 Dauerpflegeplätzen<br />
soll bis im Frühjahr 2011 fertig gestellt sein.<br />
Nach langer Vorbereitungs- und Wartezeit<br />
konnte der Bau jetzt losgehen. Als <strong>St</strong>andort<br />
für das Baindter Altenzentrum waren mehrere<br />
<strong>St</strong>andorte untersucht worden, bevor<br />
sich der Gemeinderat für das Neubaugebiet<br />
Vocken entschied und der <strong><strong>St</strong>iftung</strong> das<br />
Grundstück am Sperlingsweg über einen<br />
Erbbauvertrag zur Verfügung stellte. Nach<br />
langem Warten und Bangen, ob das Projekt<br />
überhaupt noch in das auslaufende Pflegeheimförderprogramm<br />
des Landes aufgenommen<br />
wird, kam im Frühjahr 2009 die<br />
Zusage für die Fördermittel.<br />
Land und Kreis fördern das Heim mit rund<br />
1,17 Millionen Euro, die gesamten Baukosten<br />
sind mit 3,5 Millionen Euro veranschlagt.<br />
Von den 27 stationären Pflegeplätzen, allesamt<br />
in Einzelzimmern, werden vier von<br />
der <strong><strong>St</strong>iftung</strong> frei finanziert. Dazu kommen<br />
noch Kurzzeitpflegeplätze sowie integrierte<br />
Tagespflegeplätze. Auch eine Cafeteria<br />
wird eingebaut.<br />
Namenspatronin vom Kloster Baindt<br />
Die katholische Kirchengemeinde hat als<br />
Namen für das künftige Altenzentrum Selige<br />
Irmgard ausgewählt. Die Seliggesprochene<br />
lebte im 13. Jahrhundert im Baindter Zisterzienserinnenkloster,<br />
auf dessen Gelände sich<br />
heute unter anderem die Schule für Blinde<br />
und Sehbehinderte der stiftung st. <strong>franziskus</strong><br />
heiligenbronn befindet. Die Franziskanerinnen<br />
von <strong>Heiligenbronn</strong> hatten 1903 das ehemalige<br />
Kloster gekauft, um dort ein Kleinkinderasyl<br />
einzurichten,das sie bis in die<br />
70er Jahre betrieben hatten.<br />
<strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong> 4/09
Umzüge im Kinder- und Familienzentrum Villingen-Schwenningen<br />
Grundschüler freuen sich über<br />
größere und buntere Klassenzimmer<br />
Villingen-Schwenningen. Die Grundschule<br />
für Erziehungshilfe des Kinder- und<br />
Familienzentrums Villingen-Schwenningen<br />
im David-Fuchs-Haus wuchs im vergangenen<br />
Schuljahr auf über 17 Kinder an und<br />
platzte räumlich aus allen Nähten. Aus diesem<br />
Grund musste schnell eine räumliche<br />
Lösung gefunden werden.<br />
Ein Schulgebäude für die Grundschüler<br />
sollte in Haus 1 des David-Fuchs-Hauses<br />
entstehen. Dazu war es notwendig, dass<br />
die Wohngruppe, die diesen Teil bewohnte,<br />
neue Räumlichkeiten findet. Schnell war<br />
mit dem Edith-<strong>St</strong>ein-Haus in Schwenningen<br />
ein eigenes Gebäude für die Wohngruppe<br />
gefunden. Doch erst musste noch die<br />
Renovation über die Bühne gehen.<br />
Erst die Hausmeister am Zug<br />
Ende Juni konnten die Hausmeister des<br />
KiFaz daran gehen, das Edith-<strong>St</strong>ein-Haus<br />
für die neuen Bewohner zu richten: Es wurden<br />
Möbel abgebaut, Küchen entsorgt,<br />
neu gestrichen und das Haus für den<br />
kommenden Einzug der Wohngruppe hergerichtet.<br />
Während der Renovierungsphase<br />
ergaben sich noch weitere Schwierigkeiten.<br />
So musste die Telefonanlage ersetzt und<br />
die EDV für den Wohngruppenbetrieb<br />
eingerichtet werden. Aus verschiedenen<br />
Wohneinheiten wurde eine Wohnung mit<br />
Einzelzimmern für die Jugendlichen und<br />
Gemeinschafträumen in Erdgeschoss und<br />
Keller. Auch ein Fernsehraum, dessen Ausgestaltung<br />
die Jugendlichen mit den Mitarbeitern<br />
übernahmen, und ein Spielezimmer<br />
mit Kicker und Tischtennis entstanden.<br />
Kartons stapelten sich<br />
Schon vor dem Umzug haben sich die<br />
Jugendlichen zusammen mit den Mitarbeitern<br />
der Wohngruppe Gedanken über<br />
die Zimmerverteilung gemacht, so dass<br />
jeder wusste, wo er einziehen würde.<br />
Bereits in den Tagen davor musste einiges<br />
gepackt werden. So stapelten sich in den<br />
Zimmern und den Gemeinschaftsbereichen<br />
am Umzugstag bis oben hin gefüllte Kartons<br />
mit den persönlichen Sachen der Jugendlichen<br />
und dem Hausinventar. Ein großer Berg<br />
Arbeit stand bevor, denn all dies musste mit.<br />
Anfang Juli war es soweit und die Wohngruppe<br />
zog schweren Herzens aus dem<br />
David-Fuchs-Haus aus. Dazu wurden die<br />
Helfer in drei Teams eingeteilt. Neben<br />
den Fahrern gab es eine Einräumer-Gruppe<br />
im Edith-<strong>St</strong>ein-Haus und die Ausräumer im<br />
David-Fuchs-Haus. Die <strong><strong>St</strong>iftung</strong> in Heiligen-<br />
Im Edith-<strong>St</strong>ein-Haus des Kinder- und Familienzentrums Villingen-Schwenningen hat die Wohngruppe aus<br />
dem David-Fuchs-Haus ihr neues Zuhause gefunden. Bei der Ausgestaltung der neuen Räumlichkeiten<br />
legten die Jugendlichen auch selbst mit Hand an den Pinsel. Fotos: Heller<br />
27<br />
Die Helfer wurden in drei<br />
Teams eingeteilt. Neben den<br />
Fahrern gab es eine Einräumer-<br />
Gruppe im Edith-<strong>St</strong>ein-Haus<br />
und die Ausräumer im David-<br />
Fuchs-Haus.<br />
bronn unterstützte die Umzugsaktion noch<br />
mit drei Zivildienstleistenden und einem Bus,<br />
so dass immer ein Fahrzeug beladen werden<br />
konnte, während das andere schon unterwegs<br />
war.<br />
Tatkräftige Unterstützung<br />
an den Umzugstagen<br />
Das gesamte Team der Wohngruppe und<br />
einige Jugendliche, die nach der Schule<br />
noch mithalfen, packten an den Umzugstagen<br />
mit an, so dass die Aktion schnell<br />
ihren Abschluss fand. Ohne die tatkräftige<br />
Unterstützung der Hausmeister, der Zivildienstleistenden<br />
und Auszubildenden wäre<br />
der Umzug sicher nicht so schnell zu<br />
stemmen gewesen.<br />
Während den zwei Umzugstagen mussten<br />
die Mitarbeiter den Wohngruppenbetrieb<br />
aber aufrecht erhalten und zusammen mit<br />
den Jugendlichen den Alltag gestalten. Dies<br />
war zwischen den Kisten und dem obligatorischen<br />
Umzugschaos nicht immer einfach<br />
und alle freuten sich, als diese Arbeit<br />
getan war.<br />
Das Haus wohnlich einrichten<br />
Nach dem Einzug ins Edith-<strong>St</strong>ein-Haus<br />
in Schwenningen wurde zusammen mit den<br />
Jugendlichen das Haus erst einmal wohnlich<br />
eingerichtet. Es dauerte eine Weile, bis alles<br />
seinen Platz gefunden hatte, doch schon<br />
bald fühlten sich die Jugendlichen wohl.<br />
Die Gemeinschaftsräume wurden mit der<br />
gesamten Gruppe gestaltet, so dass sich<br />
nun an der Fernsehzimmer-Wand alle<br />
verewigt haben. Gemeinsam wurde im<br />
Esszimmer die Dekoration gebastelt und<br />
aufgehängt.
Auch die Grundschüler im David-Fuchs-Haus durften erst den Malerkittel überziehen, als sie ihre ihre<br />
neuen Schulräume bezogen. Unser Bild zeigt eine Klasse mit Lehrerin Yvonne Lichtblau.<br />
Die folgenden Tage waren<br />
geprägt durch kreatives<br />
Gestalten der Jugendlichen<br />
und Mitarbeiter. So wurde<br />
gebastelt und gestrichen, um<br />
die eigenen vier Wände wohn-<br />
lich und schön zu gestalten.<br />
Auch bei der Einrichtung des Hauses konnte<br />
das Team auf die Unterstützung der Hausmeister<br />
setzen, die die anfallenden Aufgaben<br />
wie Möbel aufbauen, Kellerräume ausräumen<br />
und etliche handwerkliche Tätigkeiten<br />
schnell und unkompliziert lösten.<br />
Frischer Wind in der Wohngegend<br />
Die folgenden Tage waren dann geprägt<br />
durch kreatives Gestalten der Jugendlichen<br />
Spiel- und Bastelaktivitäten wie hier mit Lehrer Jörg Wagner können in den neu gestalteten Schulräumlichkeiten<br />
für die Grundschüler im David-Fuchs-Haus in Villingen-Schwenningen nun gut<br />
untergebracht werden. Zum pädagogischen Konzept der Schule für Erziehungshilfe gehört auch die<br />
Förderung und Entwicklung von Persönlichkeit und Kreativität.<br />
28<br />
Die Kinder staunten nicht<br />
schlecht, als sie am ersten<br />
Schultag eine Führung durch<br />
ihre neue Schule bekamen<br />
und die neuen Zimmer<br />
„testen“ konnten.<br />
und Mitarbeiter. So wurde gebastelt und<br />
gestrichen, um die eigenen vier Wände<br />
wohnlich und schön zu gestalten. Das Haus<br />
hat nun mit der Wohngruppe frischen Wind<br />
in die Wohngegend am Messegelände<br />
gebracht und die Beteiligten freuen sich auf<br />
eine gute Zeit im Edith-<strong>St</strong>ein-Haus.<br />
Umbau im David-Fuchs-Haus<br />
Im David-Fuchs-Haus konnte währenddessen<br />
nun der Umbau des alten Heimbereichs<br />
zur „neuen Grundschule“ starten. Wände<br />
wurden abgerissen, Türöffnungen versetzt<br />
und neue Raumteiler eingebaut. Dadurch<br />
entstand ein angenehmes Flair mit größeren<br />
Räumen für die Grundschüler. In den Sommerferien<br />
wurden helle, freundliche Farben<br />
an die Wände gebracht und somit mehr<br />
Licht und ein angenehmes Umfeld für die<br />
Grundschüler geschaffen.<br />
Tatkräftig war das gesamte Team der Grundschule<br />
in der letzten Sommerferienwoche<br />
bereits zusammengekommen und meisterte<br />
den Umzug aus den alten Klassenräumen<br />
in die neuen, baute Möbel auf und versuchte,<br />
der neuen Grundschule ein kindgerechtes<br />
Aussehen zu verleihen. Die Ausstattung<br />
wurde durch ein großzügiges Budget<br />
ermöglicht und dadurch erneuerte, vergrößerte<br />
und verschönerte Räume geschaffen.<br />
Jede Klasse hat nun ihren eigenen Essbereich<br />
und einen großen Klassenraum mit<br />
Differenzierungsmöglichkeiten wie Spielund<br />
Bastelaktivitäten.<br />
Kinder fühlen sich wohl<br />
Die Kinder staunten nicht schlecht, als sie<br />
am ersten Schultag eine Führung durch ihre<br />
Schule bekamen und die neuen Zimmer<br />
„testen“ konnten. Seitdem fühlen sich die<br />
Grundschüler in ihren Räumlichkeiten sehr<br />
wohl und genießen das neue Platzangebot.<br />
Der Dank des Kinder- und Familienzentrums<br />
gilt allen, die dieses Projekt ermöglicht<br />
und tatkräftig unterstützt haben.<br />
Martin Heller<br />
<strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong> 4/09
Jahresprogramm 2010 im Haus Lebensquell<br />
Auf „Schatzsuche“ am Ort <strong>Heiligenbronn</strong>,<br />
im Evangelium und im eigenen Leben<br />
<strong>Heiligenbronn</strong>. „Ich trage einen Schatz in<br />
mir“ lautet ein Liedtitel aus dem Geistlichen<br />
Musiktheater David Fuchs – Spiel mit dem<br />
Leben. Auf „Schatzsuche“ am Ort <strong>Heiligenbronn</strong>,<br />
im Evangelium sowie im eigenen<br />
Leben waren im Haus Lebensquell im Jahr<br />
2008 viele Menschen. 752 Gäste nahmen<br />
an den Kursange<strong>bote</strong>n bzw. Belegkursen<br />
sowie an Tages- und Abendveranstaltungen<br />
teil. 1700 Wallfahrer besuchten <strong>Heiligenbronn</strong>.<br />
Auch das neue Jahresprogramm 2010 soll<br />
die Möglichkeit eröffnen, <strong>Heiligenbronn</strong> von<br />
seiner spirituellen Seite kennen zu lernen,<br />
die Schätze des Ortes zu heben (und dazu<br />
gehören auch die Menschen, die hier leben<br />
und arbeiten) und für das eigene Leben<br />
fruchtbar zu machen. Es gibt wieder ein<br />
breit gefächertes Angebot von Besinnungsund<br />
Gesprächsabenden bis hin zu zehntägigen<br />
Exerzitien.<br />
Neues Angebot für Ältere<br />
Schwerpunkt ist weiterhin das Exerzitienangebot,<br />
das in der Regel gut angenommen<br />
wird. Ignatianische Einzelexerzitien mit<br />
acht bis zehn Tagen und durchgehendem<br />
Schweigen werden sechs Mal im Laufe des<br />
Jahres ange<strong>bote</strong>n. Dazu kommen Vortrags -<br />
exerzitien, Kinoexerzitien und Filmexerzitien<br />
für Junge Erwachsene sowie Kurzexerzitien<br />
besonders für Lehrer und Lehrerinnen.<br />
Zum ersten Mal werden 2010 Exerzitien<br />
für Menschen in der dritten Lebensphase<br />
ange<strong>bote</strong>n unter der Überschrift „Eure Alten<br />
werden Träume haben“ (aus dem Buch Joel<br />
im Alten Testament).<br />
Einen festen Platz haben inzwischen auch<br />
die Ikonenmalkurse, die zwei Mal im Jahr<br />
ange<strong>bote</strong>n werden, sowie Grund- und Aufbaukurs<br />
in „Rhythmus-Atem-Bewegung“ in<br />
der Lehr- und Übungsweise nach Scharing.<br />
Für Haupt- und Ehrenamtliche in Pastoral,<br />
Seelsorge und Beratung bieten die Schwestern<br />
in Zusammenarbeit mit dem Institut<br />
Simone Weil aus Marktheidenfeld ein<br />
TZI-Seminar (themenzentrierte Interaktion)<br />
an zum Umgang mit Träumen.<br />
<strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong> 4/09<br />
Professor Dietmar Groß erläutert bei einem Besinnungstag im Haus Lebensquell im November seinen<br />
Paulus-Zyklus, dessen Original in Balingen-Frommern zu sehen ist. Foto: Schwester Dorothea<br />
Kreative Elemente für<br />
Wort-Gottes-Feiern<br />
Zum ersten Mal wird in Zusammenarbeit<br />
mit dem Referat Liturgische Dienste der<br />
Diözese Rottenburg-<strong>St</strong>uttgart eine Weiterbildung<br />
ange<strong>bote</strong>n für Leiter und Leiterinnen<br />
von Wort-Gottes-Feiern, in denen es um<br />
kreative Elemente in verschiedenen Wortgottesdiensten<br />
geht.<br />
Auffallend im Blick auf das vergangene<br />
Jahr ist die Tatsache, dass Wochenendange<strong>bote</strong><br />
häufiger mangels Teilnehmerzahl<br />
ausfallen müssen. Aufgrund dieser Beobachtung<br />
hat das Lebensquell-Team für 2010<br />
zwei neue Tages- und Abendreihen ins<br />
Programm aufgenommen:<br />
„Mit allen Sinnen beten (lernen)“<br />
In dieser Reihe werden unterschiedliche<br />
Weisen des Betens in den Blick genommen<br />
und praktisch eingeübt, z. B. Gebet<br />
und Gesang, Leib und Gebet, Film<br />
und Gebet.<br />
„Heilige Orte erleben“<br />
In dieser Reihe geht es zum einen um<br />
den Ort <strong>Heiligenbronn</strong> selbst (Oasen im<br />
Alltag – Zeit zum Aufatmen) und zum<br />
29<br />
andern um die Menschen, die hier leben<br />
und arbeiten („Was ich schon immer<br />
wissen wollte“).<br />
Mit diesen niederschwelligen Ange<strong>bote</strong>n<br />
wollen die Schwestern auf das Charisma<br />
des Ortes <strong>Heiligenbronn</strong> aufmerksam<br />
machen und Zugang zu den einzelnen<br />
„Schätzen“ ermöglichen.<br />
Auf Landesgartenschau präsent<br />
Im Jahr 2010 wird die Schwesterngemeinschaft<br />
der <strong>Heiligenbronn</strong>er Franziskanerinnen<br />
auch auf der Landesgartenschau in Villingen-<br />
Schwenningen präsent sein. Jeweils an<br />
den Freitagen 14. Mai, 18. Juni, 16.Juli,<br />
13. August und 17. September werden die<br />
Schwestern von 14 Uhr bis 18.30 Uhr am<br />
Pavillon der katholischen und evangelischen<br />
Kirche Ange<strong>bote</strong> machen.<br />
Das Jahresprogramm von Haus Lebensquell<br />
liegt in der Kirche <strong>St</strong>. Gallus, im Haus Lebensquell<br />
und an der Pforte aus.<br />
Weitere Infos gibt es im Internet unter:<br />
www.kloster-heiligenbronn.de, über E-Mail:<br />
hauslebensquell@kloster-heiligenbronn.de<br />
oder über Telefon: 074 22 569-402.<br />
Sr. Dorothea Thomalla
Bitte ausschneiden oder kopieren und faxen an 074 22 569-300<br />
Oder per Post an stiftung st. <strong>franziskus</strong> heiligenbronn,<br />
Redaktion <strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong>, Kloster 2, 78713 Schramberg-<strong>Heiligenbronn</strong>,<br />
Telefax: 074 22 569-300, E-Mail: <strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong>@stiftung-st-<strong>franziskus</strong>.de<br />
<strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong><br />
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stiftung st. <strong>franziskus</strong> heiligenbronn<br />
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Ja, ich möchte die sozialen Einrichtungen und Dienste der stiftung st. <strong>franziskus</strong> heiligenbronn<br />
dauerhaft unterstützen. Daher helfe ich mit einer regelmäßigen Spende!<br />
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monatlich jährlich<br />
Anschrift (bei Umzug neue Anschrift)<br />
Vor- und Nachname: Geburtsdatum:<br />
Firma/Organisation: Beruf:<br />
<strong>St</strong>raße/Hausnummer:<br />
PLZ: Ort:<br />
Bisherige Anschrift (bei Umzug/Abbestellung unbedingt angeben!)<br />
Vor- und Nachname:<br />
Firma/Organisation:<br />
<strong>St</strong>raße/Hausnummer:<br />
PLZ: Ort:<br />
Wenn Sie den <strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong> abbestellen, sagen Sie uns warum?<br />
10 Euro 25 Euro _________ Euro von meinem Konto ab.<br />
Vor- und Nachname:<br />
<strong>St</strong>raße / Hausnummer:<br />
PLZ / Ort:<br />
Diese Einzugsermächtigung können Sie jederzeit ohne Angabe von Gründen widerrufen.<br />
Ein Anruf genügt (Telefon: 074 22 569-388)<br />
Die <strong><strong>St</strong>iftung</strong> verfolgt ausschließlich gemeinnützige, mildtätige und kirchliche Zwecke. Spenden sind steuerlich absetzbar.<br />
Sie erhalten nach Ablauf eines Kalenderjahres unaufgefordert eine Zuwendungsbestätigung.<br />
Kontonummer:<br />
BLZ: Bank:<br />
Kontoinhaber:<br />
Datum / Unterschrift des Kontoinhabers<br />
Spendenkonto der <strong><strong>St</strong>iftung</strong>: 540 340 bei der Kreissparkasse Rottweil, BLZ 642 500 40<br />
30<br />
✃<br />
✃<br />
Zwei neue Schulen sollen Kinder und Jugendliche<br />
mit Hör- und Sehschädigungen Lebensperspektiven<br />
geben. Dazu baut die stiftung st. <strong>franziskus</strong><br />
heiligenbronn ab 2010 ein Schulgebäude in <strong>Heiligenbronn</strong>.<br />
Für diesen Neubau sammelt die <strong><strong>St</strong>iftung</strong><br />
Spenden unter dem Motto „Wir machen Schule.<br />
Machen Sie mit.“ Viele Spender sind dem Aufruf<br />
bereits gefolgt. Auch Sie können dies tun z. B. mit<br />
dem nebenstehenden Abschnitt.<br />
<strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong> 4/09
Das ist ja das Vorletzte!<br />
Übermut bringt Boot<br />
zum Kentern<br />
Sulz. So ein Mitarbeiterausflug kann ja eine<br />
ganz feuchtfröhliche Angelegenheit sein.<br />
Und dies wurde es auch, als Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter der Behindertenhilfe<br />
Erwachsene in <strong>Heiligenbronn</strong> nach Sulz<br />
zum Kanuverleih fuhren, um auf dem Neckar<br />
eine gemütliche Bootsfahrt zu machen.<br />
Für zwei Haudegen ohne große Kanu-Erfahrung,<br />
aber mit um so größerem Selbstbewusstsein,<br />
Frank King und Michael<br />
Schöne, wurde dies allerdings in buchstäblicherem<br />
Sinne wahr, als sie dachten.<br />
Während sich die anderen Ausflügler vorbildlich<br />
an die gerade gehörten Einweisungen<br />
des Bootsverleihers hielten und neckarabwärts<br />
gleiteten, wollten die beiden Sozialpädagogen<br />
ihre Coolness demonstrieren,<br />
indem sie rückwärts ruderten. Vor einer<br />
Wasserstufe im Fluss wendeten sie dann<br />
Suchbild mit Schild<br />
Wer die Bonaventura-Hauser-<strong>St</strong>raße in <strong>Heiligenbronn</strong><br />
im Herbst entlangfuhr, stieß auf dieses Bild<br />
mit einem Verkehrsschild am <strong>St</strong>raßenrand: ein<br />
vor lauter Laub nicht mehr lesbarer Warnhinweis.<br />
Wer kann es entziffern? Oder weiß es jemand<br />
auswendig? Jedenfalls sollten alle Fahrzeuglenker<br />
an dieser <strong>St</strong>elle vorsichtig fahren, denn hier überqueren<br />
blinde und sehbehinderte Schüler die <strong>St</strong>raße!<br />
Foto: Ronecker<br />
<strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong> 4/09<br />
Die zwei Kanu-Helden nach überstandenem<br />
Schwimmtraining: Michael Schöne (vorne) und<br />
Frank King. Foto: Hock<br />
aber doch noch – man sollte das Glück ja<br />
auch nicht zu sehr herausfordern –, kamen<br />
glücklich hinunter und schauten stolz<br />
nach hinten zu den anderen, was die wohl<br />
so machen. Als sie dann noch einem Ast<br />
ausweichen mussten, bekam das Kanu<br />
Übergewicht und das Duo kenterte – zur<br />
Schadenfreude der Kollegen und Kolleginnen,<br />
die nun ihrerseits ganz cool an den beiden<br />
im Wasser vorbeipaddelten.<br />
Das Pädagogenduo musste alleine klar<br />
kommen und kämpfte eine halbe <strong>St</strong>unde<br />
im und mit dem nicht gerade warmen<br />
Wasser, um das Kanu wieder fahrtüchtig zu<br />
bekommen. Michael Schöne verlor auch<br />
noch einen seiner Schuhe und „patschnass“,<br />
wie es der frühere Bach-na-Fahrer Frank<br />
King sehr gut kennt, kamen sie mit ihrem<br />
Kanu schließlich nach. Nur ein schwacher<br />
Trost für die beide Kanu-Helden, dass sie<br />
nicht die einzigen waren, die an diesem Tag<br />
Bekanntschaft mit dem feuchten Element<br />
machten.<br />
„Tolle Weiber“ nicht nur<br />
an der Fasnet<br />
<strong>Heiligenbronn</strong>. Bewohner Pascal Ehnes<br />
aus dem Förder- und Betreuungsbereich<br />
(FuB) in <strong>Heiligenbronn</strong> auf die Frage, ob<br />
er im Gottesdienst auch für etwas danken<br />
möchte:<br />
Ha jo, i dank für die tolla Weiber im FuB,<br />
die sind schee und kocha kennet se au!<br />
31<br />
Die Verschreiber<br />
des Jahres<br />
Mitarbeiterin Kristina Rosenzweig vom<br />
Sozialdienst für Hörgeschädigte in Rottweil<br />
lud per Mail im Oktober zum Pluderstammtisch<br />
für Hörende und Gehörlose ein. Es<br />
war aber nicht verlangt, dazu auch in Pluderhosen<br />
zu erscheinen.<br />
Apropos <strong>St</strong>ammtisch: Ramona Zweigart,<br />
Assistenz der Leitung Behindertenhilfe,<br />
fragte bei Elke Nachtsheim, Leiterin der<br />
Abteilung Wirtschaft in <strong>Heiligenbronn</strong>,<br />
wegen der Reservierung eines Raumes an:<br />
Hallo Frau Nachtsheim, für das Treffen<br />
des Hundestammtischs möchte ich am<br />
6.10. 2009 ab 16.30 Uhr den Konferenzraum<br />
Bonaventura reservieren. Es werden<br />
ca. 15 Personen erwartet. Bitte lassen Sie<br />
Kaltgetränke bereitstellen. Herzlichen Dank<br />
und liebe Grüße!<br />
Die <strong><strong>St</strong>iftung</strong> erweist sich da offensichtlich<br />
als ganz schön tierliebend!<br />
Der Leiter des Referats Sozialmarketing,<br />
Andreas Precht, kündigte den <strong><strong>St</strong>iftung</strong>smitarbeitern<br />
im Oktober einen Fernsehbeitrag<br />
über die <strong><strong>St</strong>iftung</strong> an:<br />
Am kommenden Wochenende sendet<br />
das „Bodensehfernsehen“ Regio TV/Euro 3<br />
einen Beitrag über die Arbeit des Förderzentrums<br />
Hören und Sprechen.<br />
Auch für Fernsehkameras dürfte es allerdings<br />
beim tiefen Bodensee schwer werden,<br />
„auf den Boden zu sehen“!<br />
Aus einem Protokoll von Jürgen Muff über<br />
die Leitungskonferenz des Kinder- und<br />
Familienzentrums Villingen-Schwenningen:<br />
Die Un-Konvention über „Rechte von Kindern“<br />
stärkt das Elternrecht zur Beschulung<br />
ihrer Kinder. Nicht alles, was von der UN,<br />
den United Nations, kommt, muss deshalb<br />
ein Un-Ding sein!<br />
Aus der Jahresplanung des Altenzentrums<br />
<strong>St</strong>. Josef in Spaichingen:<br />
Donnerstag, 19. 3., 10 Uhr Festgottesdienst<br />
zum Patrozinium, anschließend gemeinsames<br />
Mittagessen; musikalische Untermahlung<br />
Musikschule Trossingen.<br />
Liegt schließlich auf der Hand, dass zur Mahlzeit<br />
auch noch etwas gemahlen werden<br />
muss – und sei es mit musikalischer Hilfe!
Mit 27 Anerkennungspraktikanten,<br />
Auszubildenden, <strong>St</strong>udenten und<br />
Vorpraktikanten im Ausbildungsjahr<br />
2009/2010 trägt das Kinder- und<br />
Familienzentrum Villingen-Schwenningen<br />
(KiFaz) zur Ausbildung von<br />
Fachkräften in der Region bei. „Die<br />
<strong><strong>St</strong>iftung</strong> bietet vielfältige Möglichkeiten<br />
der Aus- und Weiterbildung“, sagt<br />
Jürgen Muff, zentraler Anleiter im<br />
KiFaz. Gemeinsam mit Praktikantensprecherin<br />
Ireen Müller und Schwester<br />
Anna-Franziska Fehrenbacher vom<br />
Kloster veranstaltete er erstmals einen<br />
Praktikantentag in <strong>Heiligenbronn</strong>,<br />
um den Teilnehmern die gesamte<br />
Vielfalt des sozialen Sektors aufzuzeigen.<br />
Der Workshop der KiFaz-<br />
Mitarbeiter stand unter dem Motto<br />
„<strong><strong>St</strong>iftung</strong> erleben“.<br />
stiftung st. <strong>franziskus</strong> heiligenbronn<br />
Kloster 2<br />
78713 Schramberg-<strong>Heiligenbronn</strong><br />
Telefon: 074 22 569-0<br />
Telefax: 074 22 569-300<br />
E-Mail: <strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong>@stiftung-st-<strong>franziskus</strong>.de<br />
Internet: www.stiftung-st-<strong>franziskus</strong>.de<br />
Spendenkonto: 540 340<br />
BLZ: 642 500 40, Kreissparkasse Rottweil<br />
Foto: Heller<br />
Eine Führung durch ausgewählte<br />
Bereiche der Behindertenarbeit führte<br />
unter anderem auch in die Werkstätten.<br />
Auf unserem Bild erklärt der<br />
blinde Bürstenmacher Anibal Correia<br />
das Einziehen der Borsten.<br />
Auch einige Elemente der Selbsterfahrung<br />
bot der Workshop, aber<br />
auch das Kennenlernen innerhalb der<br />
Gruppe kam nicht zu kurz.