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franziskusbote 1/07_ok - Stiftung St. Franziskus Heiligenbronn

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Zeitschrift der stiftung<br />

st. franziskus heiligenbronn<br />

Ausgabe 1, März 2011<br />

Sozialstation für die Region Trossingen-Spaichingen-Heuberg<br />

Häusliche Pflege wichtiger<br />

Baustein zur Ergänzung<br />

Trossingen. Vorreiter in der Altenhilfe bei<br />

der Gesamtversorgung altersbedingt hilfebedürftiger<br />

Menschen „aus einer Hand“ ist<br />

die <strong><strong>St</strong>iftung</strong>s-Region Trossingen-Spaichingen-<br />

Heuberg. Anfang Februar wurde die Sozialstation<br />

st. franziskus Trossingen mit Sitz im<br />

Altenzentrum Dr.-Karl-Hohner-Heim gestartet,<br />

die die bisherigen stationären und teilstationären,<br />

Beratungs- und Hilfeleistungen<br />

in dieser Region auf die häusliche Pflege als<br />

wichtigen letzten Baustein ausweitet.<br />

„Mit so einem Ansturm hatten wir nicht<br />

gerechnet“, ist Geschäftsführer Boris <strong>St</strong>rehle<br />

franziskus-bote<br />

erfreut über den gelungenen <strong>St</strong>art des<br />

zunächst vierköpfigen Teams mit Markus<br />

Bonserio als Pflegedienstleiter und drei erfahrenen<br />

Pflegefachkräften. Sämtliche <strong>St</strong>ellen<br />

wurden intern besetzt, wobei Markus<br />

Bonserio auch weiterhin die Hausleitung<br />

des Hohner-Heims wahrnimmt.<br />

Kunden von Weigheim bis Wehingen<br />

Nach zweimonatigem Betrieb hat die Sozialstation<br />

st. franziskus inzwischen zehn<br />

Kunden, die zum Teil mehrfach angefahren<br />

werden, von Weigheim bis Wehingen.<br />

Ein motiviertes, eingespieltes Team<br />

Mit diesem Team ist die neu eröffnete Sozialstation st. franziskus für die Region Trossingen-Spaichingen-<br />

Heuberg gestartet: (von links) Elena Wiens, Angela Bisser, Elisabeth-Gabriela Marosi, Pflegedienstleiter<br />

Markus Bonserio und Regionalleiter Boris <strong>St</strong>rehle. Fotos: Graf<br />

Wirtschafts- und Investitionsplan<br />

Bei 65 Millionen Euro Jahresumsatz und<br />

21 Millionen Euro Investitionen hat die<br />

stiftung st. franziskus heiligenbronn eine<br />

große finanzwirtschaftliche Verantwortung<br />

zu meistern. Seite 6<br />

Qualitätsarbeit in der Werkstatt<br />

für behinderte Menschen<br />

Die Werkstatt für behinderte Menschen<br />

und die Blindenwerkstatt wurden einer neuerlichen<br />

Zertifizierung auch in der Betreuung<br />

unterzogen. Seite 12<br />

Neu gebautes Luise-Poloni-Heim<br />

ist in Betrieb gegangen<br />

Das Altenzentrum Luise-Poloni-Heim in<br />

Tübingen wurde nach seinem Neubau<br />

wieder eröffnet und sucht die Vernetzung<br />

mit der Kirchengemeinde und dem<br />

ganzen <strong>St</strong>adtteil Lustnau. Seite 15<br />

Tolle närrische Tage in <strong>St</strong>. Josef<br />

Mit originellen Beiträgen bei der Hausfasnet<br />

im Altenzentrum <strong>St</strong>. Josef und einer Premiere<br />

beim Fasnetsumzug erlebte die Spaichinger<br />

Einrichtung tolle närrische Tage. Seite 22<br />

Lions-Clubs ermöglichen Projekte<br />

Eine Freizeitwerkstatt des Kinder- und<br />

Familienzentrums Villingen-Schwenningen<br />

zur Projekt-Förderung von Jugendlichen<br />

haben die Lions-Clubs ermöglicht. Seite 26


Inhaltsverzeichnis<br />

Titelgeschichte: Eröffnung der Sozialstation st. franziskus Trossingen S. 1<br />

Altenhilfe baut ambulante Angebote weiter aus S. 4<br />

STIFTUNGSKALENDER S. 5<br />

<strong><strong>St</strong>iftung</strong> allgemein<br />

Wirtschaftsplan 2011 und Investitionsplan 2012 ff. und die<br />

finanzwirtschaftliche <strong>St</strong>rategie der <strong><strong>St</strong>iftung</strong> S. 6<br />

Neue Internetseiten des Förderzentrums Hören und Sprechen <strong>Heiligenbronn</strong><br />

und der Blindenschule Baindt S. 7<br />

Ehrenamtlicher Hans Heiler mit Martinus-Medaille geehrt S. 8<br />

Behindertenhilfe <strong>Heiligenbronn</strong><br />

Benefizkonzert in <strong>St</strong>. Georgen für die <strong>Heiligenbronn</strong>er Trommelgruppe S. 9<br />

Mitarbeiterehrungen in der Behindertenhilfe S. 10<br />

CHARGE-Familientreffen am Förderzentrum Sehen S. 11<br />

Neuzertifizierung der <strong>Heiligenbronn</strong>er Werkstätten S. 12<br />

Berlin-<strong>St</strong>udienfahrt mit Bewohnern aus der <strong><strong>St</strong>iftung</strong> S. 13<br />

Spendenaktion „Wir machen Schule“ überschreitet halbe Million S. 14<br />

Altenhilfe<br />

Neu gebautes Altenzentrum Luise-Poloni-Heim in Tübingen wieder in Betrieb S. 15<br />

Lauter „sehr gut“ vom MDK für die <strong><strong>St</strong>iftung</strong>s-Altenzentren S. 17<br />

Vernissage und Autorenlesung im Rottweiler Altenzentrum <strong>St</strong>. Elisabeth S. 18<br />

Kampagne „Schüler werben Schüler“ angelaufen S. 19<br />

Weihnachten auch in Tuttlinger Altenzentren ein besonderes Erlebnis S. 20<br />

Fantasie und <strong>St</strong>immung bei der Hausfasnet im Spaichinger <strong>St</strong>. Josef<br />

Meine Tages-Schau: „Fotomodell“ Le<strong>ok</strong>ardia Lesiecki<br />

S. 22<br />

im Mühlheimer Altenzentrum <strong>St</strong>. Antonius S. 24<br />

Kinder- und Familienzentrum Villingen-Schwenningen<br />

Freizeitwerkstatt mit Unterstützung der Lionsclubs fördert<br />

Kinder und Jugendliche S. 26<br />

Kindertagesstätte David-Fuchs-Haus ist ein „Haus der kleinen Forscher“ S. 27<br />

Kloster <strong>Heiligenbronn</strong><br />

125. Todestag von Klostergründer David Fuchs S. 28<br />

Werk von David Fuchs Thema in Ausstellung und Buch S. 29<br />

Bulgarisch-Deutsches Sozialwerk<br />

Spendenkonto für neue Förderstiftung eingerichtet S. 29<br />

POST AN DEN FRANZISKUS-BOTE S. 30<br />

DAS IST JA DAS VORLETZTE! S. 31<br />

Impressum S. 27<br />

Rückseite: Fasnetsparty in <strong>Heiligenbronn</strong> S. 32<br />

2<br />

„mit guten Ideen“ hat sich gefunden.<br />

Markus Bonserio, der selbst schon fünf Jahre<br />

in einem ambulanten Dienst Erfahrung gesammelt<br />

hat, führt die Erstgespräche mit<br />

den Patienten oder Angehörigen und kommt<br />

dazu auch bei Bedarf in die Wohnung.<br />

Dabei gibt er auch klare Auskunft über die<br />

Kosten. Die Pflegefachkräfte mit Angela Bisser<br />

als stellvertretender Pflegedienstleiterin<br />

übernehmen die pflegerischen Leistungen<br />

und medizinischen Behandlungen in der<br />

Wohnung, je nach Befund und Notwendigkeit.<br />

Die Sozialstation kümmert sich auch<br />

um die Meldekarte, Termine usw.<br />

„Wir leben Bezugspflege“<br />

Die Patienten werden in der Regel immer<br />

von derselben Mitarbeiterin versorgt, der<br />

„Hauptschwester“. „Wir leben Bezugspflege“,<br />

sagt Markus Bonserio. Sollte sie nicht kommen<br />

können, vertritt sie eine bestimmte<br />

Kollegin. Dabei stehen die Mitarbeiterinnen<br />

auch für kurzfristige Einsätze bereit – die<br />

Sozialstations-Nummer <strong>07</strong>425 / 222 222 ist<br />

über wechselnde Bereitschaften rund um<br />

die Uhr besetzt. Viele Kunden sind auch über<br />

den Haus-Notruf abgesichert.<br />

Das Sozialstations-Team bemüht sich um<br />

schnelle Hilfe, wenn es sein muss. So erhielt<br />

Pflegedienstleiter Bonserio an einem Freitagmittag<br />

einen Anruf: „Ich brauche Ihre<br />

Hilfe!“ Eine halbe <strong>St</strong>unde später war er zum<br />

Gespräch in der Wohnung, am Samstagmorgen<br />

erfolgte der erste Pflegeeinsatz.<br />

Vernetzung mit anderen Angeboten<br />

Das neue Angebot der <strong><strong>St</strong>iftung</strong> hat sich<br />

schnell herumgesprochen. „Die <strong><strong>St</strong>iftung</strong><br />

hat einen guten Namen“, ist Boris <strong>St</strong>rehle<br />

überzeugt. Zudem hat sie im ambulanten,<br />

ehrenamtlich unterstützten Angebot des<br />

„Betreuten Wohnens zu Hause“ rund 40<br />

Kunden in der Region, die oft auch ambulante<br />

Pflege brauchen.<br />

Die Vernetzung zwischen Einrichtung und<br />

Sozialstation ist auch ein Vorteil, wenn etwa<br />

Hilfsmittel oder ein rollstuhlgerechter Bus<br />

gebraucht werden. Im Dr.-Karl-Hohner-Heim<br />

wurde ein Apotheken-Briefkasten eingerichtet,<br />

so dass auf schnellem Wege die<br />

Medikamente für die ambulant betreuten<br />

Senioren besorgt werden können. Auch die<br />

Zusammenarbeit mit den Ärzten ist gut.<br />

Wirtschaftlich sind Altenzentrum und Sozialstation<br />

aber getrennt geführt, doch trotzdem<br />

ergeben sich viele Synergieeffekte<br />

franziskus-bote 1/11


Ein Blickfang in den <strong>St</strong>raßen sind die beiden Pkw der Sozialstation st. franziskus, die im Raum Trossingen-<br />

Spaichingen-Heuberg seit Februar unterwegs sind. Das Bildmotiv aus der Foto-Serie der Altenhilfe unter dem<br />

Motto „Bleib, wer du bist“ mit Bewohnern der <strong><strong>St</strong>iftung</strong>s-Altenzentren rückt die individuelle Lebensqualität<br />

auch in der häuslichen Altenpflege in den Vordergrund.<br />

zwischen Sozialstation und Altenzentrum,<br />

in dem bestehende Räume durch Umbau<br />

für die Sozialstation frei gemacht wurden.<br />

Auch personell kann die <strong><strong>St</strong>iftung</strong> ihren Mitarbeitern<br />

damit einen Arbeitsplatz je nach<br />

Wunsch anbieten. Die Pflege und Betreuung<br />

der Bewohner in den drei Altenzentren<br />

der Region ist trotzdem in unverminderter<br />

Qualität garantiert.<br />

Umbau für eine Betreuungsgruppe<br />

Ein Umbau ist noch im Gange, der im Erdgeschoss<br />

des Dr.-Karl-Hohner-Heims die<br />

Einrichtung einer Betreuungsgruppe der<br />

Sozialstation für demenzkranke Menschen<br />

ermöglicht. <strong>St</strong>undenweise können sie dort<br />

betreut und gefördert und damit zugleich<br />

auch die Angehörigen entlastet werden.<br />

Sie geht im April in Betrieb.<br />

Mit Spannung erwarteter <strong>St</strong>art<br />

So eingespielt das Sozialstations-Team nach<br />

zwei Monaten schon ist – die ersten Tage,<br />

bis alles anlief, wurden doch mit Spannung<br />

erwartet. So wurde kurzfristig noch Ersatz<br />

für eine ausgefallene Pflegekraft gefunden<br />

und auch der streikende Motor eines Sozialstations-Fahrzeugs<br />

morgens um sechs<br />

brachte das Team nicht aus der Bahn. Als<br />

dann die ersten Touren zu den Kunden gefahren<br />

und alles gut gelaufen war, fiel Pflegedienstleiter<br />

Markus Bonserio aber doch ein<br />

großer <strong>St</strong>ein vom Herzen. Die beiden Pkw,<br />

mit denen die Pflegeschwestern unterwegs<br />

sind und die mit einem Bildmotiv aus der<br />

franziskus-bote 1/11<br />

Foto-Reihe „Bleib, wer du bist“ gestaltet<br />

sind, stellen im übrigen einen gelungenen<br />

Blickfang dar.<br />

Flexible Unterstützung für Senioren<br />

Als neuer Anbieter von ambulanter Pflege<br />

im häuslichen Umfeld möchte die Sozialstation<br />

st. franziskus Trossingen flexible Unterstützung<br />

der Seniorinnen und Senioren bieten<br />

sowie eine stärkere Kundenorientierung.<br />

Oberstes Ziel ist, die Selbständigkeit<br />

älter werdender Menschen so lange wie<br />

möglich zu erhalten. Die häusliche Pflege<br />

umfasst dabei die medizinische Versorgung<br />

und die pflegerischen Leistungen, Angebote<br />

zur Vorbeugung sowie zur Entlastung für<br />

pflegende Angehörige. Bei Bedarf werden<br />

weitere Alten- und Krankenpfleger und<br />

-pflegerinnen zum Team der Sozialstation<br />

st. franziskus dazustoßen.<br />

Auch hauswirtschaftliche Leistungen, Notruf<br />

sowie Fahr- und Begleitdienste können von<br />

der Sozialstation angefordert werden. „Wir<br />

kommen dann, wenn die Leute es wünschen“,<br />

sagt Markus Bonserio. Er hat in den<br />

Gesprächen auch schon Beratung geleistet<br />

zum Wohnungsumbau, so dass jetzt sogar<br />

eine Bewohnerin des Hohner-Heims wieder<br />

in ihre Wohnung zurückziehen kann.<br />

Nicht „ambulant vor stationär“ müsse der<br />

Grundsatz lauten, befindet Regionalleiter<br />

<strong>St</strong>rehle, sondern „ambulant und stationär“.<br />

Die Begleitung gehe in beide Richtungen.<br />

3<br />

Nicht „ambulant vor stationär“<br />

müsse der Grundsatz lauten,<br />

befindet Regionalleiter <strong>St</strong>rehle,<br />

sondern „ambulant und stationär“.<br />

Die Begleitung gehe<br />

in beide Richtungen.<br />

„Wir haben alles in einer Hand“ – das sei<br />

der große Vorteil des Gesamtversorgungsvertrages<br />

der <strong><strong>St</strong>iftung</strong> mit den Krankenkassen<br />

für die Altenhilfe-Region Trossingen-<br />

Spaichingen-Heuberg.<br />

Erst das Pflegeweiterentwicklungsgesetz hat<br />

eine solche Gesamtversorgung ermöglicht.<br />

Doch nicht nur die Änderung der gesetzlichen<br />

Rahmenbedingungen waren für die<br />

<strong><strong>St</strong>iftung</strong>s-Altenhilfe der Anlass, mit einer eigenen<br />

Sozialstation auf den Markt zu gehen.<br />

„Grund war auch der vermehrte Bedarf“,<br />

berichtet <strong>St</strong>rehle. Kunden der Beratungsstelle<br />

und des Betreuten Wohnens fragten nach<br />

einem solchen Angebot der <strong><strong>St</strong>iftung</strong>.<br />

„Das Netzwerk kann nur funktionieren,<br />

wenn alle Anbieter der Altenhilfe zusammenarbeiten,“<br />

sagt Regionalleiter <strong>St</strong>rehle.<br />

In Schramberg hat die stiftung st. franziskus<br />

heiligenbronn 20<strong>07</strong> die Geschäftsführung<br />

der Kirchlichen Sozialstation Schramberg<br />

übernommen und dort bereits Erfahrungen<br />

gesammelt. In Trossingen und Umgebung<br />

hat sie nun aber auch den Sprung von der<br />

stationären zur ambulanten Altenhilfe ganz<br />

vollzogen (siehe auch Artikel Seite 4).<br />

Ewald Graf<br />

Sozialstation rund um<br />

die Uhr erreichbar<br />

Die Telefonnummer der Sozialstation<br />

st. franziskus Trossingen ist rund um die Uhr<br />

besetzt. Ihr Einsatzgebiet für die häusliche<br />

Pflege umfasst Trossingen und Umgebung,<br />

Spaichingen und Umgebung sowie die Heuberggemeinden.<br />

Auf der <strong><strong>St</strong>iftung</strong>s-Website<br />

gibt es eine eigene Seite zur Sozialstation<br />

in Trossingen.<br />

Telefon: <strong>07</strong>425 / 222 222<br />

Fax: <strong>07</strong>425 / 222 203<br />

E-Mail: sozialstation.trossingen@stiftungst-franziskus.de<br />

Internet: www.bleib-wer-du-bist.de


Das Aufgabenfeld Altenhilfe baut Angebote weiter aus<br />

Alles aus einer Hand,<br />

alles unter einem Dach<br />

<strong>Heiligenbronn</strong>. Die Altenhilfe der stiftung<br />

st. franziskus heiligenbronn hat den Anspruch,<br />

altersbedingt hilfebedürftige Menschen<br />

dabei zu unterstützen, ihr Leben, so<br />

weit es möglich ist, selbstbestimmt zu gestalten,<br />

ihren individuellen Bedürfnissen, den<br />

Eigenheiten ihrer Persönlichkeit und ihren<br />

Lebensgewohnheiten entsprechend.<br />

Viele alte Menschen wünschen sich heutzutage,<br />

möglichst lange in der eigenen Häuslichkeit<br />

und im vertrauten Wohnquartier<br />

verbleiben zu können. Um diesen Wunsch<br />

erfüllen zu können, muss das bereits bestehende<br />

Angebot der Altenhilfe um niederschwellige<br />

und ambulante Angebote erweitert<br />

und ausgebaut werden.<br />

Vernetzung im Wohnquartier<br />

Eine Voraussetzung für die Befriedigung<br />

der differenzierten Bedürfnisse alter Menschen<br />

ist ein funktionierendes Netzwerk<br />

unterschiedlicher Angebote. Die Altenhilfeangebote<br />

müssen zudem mit den Aufgaben<br />

und Angeboten der Gemeinden und<br />

mit den Bürgern und ehrenamtlichen Helfern<br />

vernetzt sein.<br />

Ebenso wichtig ist das Vorhandensein eines<br />

vertrauensvollen und verlässlichen Ansprechpartners<br />

im Wohnquartier, der entsprechend<br />

der individuellen Lebenswelt berät, unterstützt<br />

und begleitet. Das niederschwellige<br />

Angebot Betreutes Wohnen zu Hause ermöglicht<br />

eine solche Vernetzung sowie ein solches<br />

Vertrauensverhältnis im Gemeinwesen.<br />

Betreutes Wohnen zu Hause<br />

Das Angebot Betreutes Wohnen zu Hause<br />

wurde erstmals 2009/2010 mit integrierter<br />

Beratungsstelle in der Region Spaichingen<br />

umgesetzt. Es bietet die individuell bedürfnisgerechte<br />

Betreuung altersbedingt hilfebedürftiger<br />

Menschen in der eigenen Häuslichkeit<br />

durch ehrenamtliche Helfer sowie<br />

die Vermittlung und Organisation von passenden<br />

Hilfsangeboten durch die Koordinationsstelle.<br />

Dadurch kann die Ganzheitlichkeit<br />

der Menschen ins Blickfeld genommen<br />

werden. Der Erhalt, die Förderung und<br />

Wiederherstellung einer selbstständigen<br />

Lebensführung in der vertrauten Umgebung<br />

sowie die Entlastung und Sicherheit für<br />

Senioren und deren Angehörige stehen im<br />

Mittelpunkt des niederschwelligen Angebots.<br />

Neben den Grundleistungen werden je nach<br />

Bedarf und Wunsch ebenso Leistungen wie<br />

handwerkliche Hilfen für Haus und Garten,<br />

Einkaufsservice, Wohnungsbetreuung bei<br />

Abwesenheit oder Begleit- und Fahrdienste<br />

angeboten. Dadurch werden Sozialkontakte<br />

im Gemeinwesen ermöglicht, gefördert und<br />

erhalten.<br />

Vertraglich unter einem Dach<br />

Ein weiterer wichtiger Bereich der Altenhilfe<br />

ist die ambulante Pflege. Seit dem Pflege-<br />

Weiterentwicklungsgesetz 2008 besteht die<br />

Möglichkeit, einen Gesamtversorgungsvertrag<br />

abzuschließen. Damit können sta-tionäre,<br />

teilstationäre und ambulante Angebote<br />

eines Altenzentrums von einem Träger<br />

im Verbund geführt werden.<br />

Ende Januar diesen Jahres wurde der erste<br />

Gesamtversorgungsvertrag für die <strong><strong>St</strong>iftung</strong><br />

4<br />

abgeschlossen und die Sozialstation st.<br />

franziskus Trossingen eröffnet. Das Altenzentrum<br />

Dr.-Karl-Hohner-Heim in Trossingen<br />

wird seitdem im Verbund mit dem neuen<br />

ambulanten Dienst geführt. Die örtliche und<br />

organisatorische Verbindung der stationären<br />

und ambulanten Hilfe ermöglicht es nun, in<br />

der Region Spaichingen den Kunden noch<br />

schneller und flexibler passgenaue Hilfe<br />

anzubieten.<br />

Zukünftige Weiterentwicklung<br />

Die Angebote und gesammelten Erfahrungen<br />

aus der Region Spaichingen werden<br />

nach und nach auch in den anderen Regionen<br />

der Altenhilfe umgesetzt und etabliert.<br />

Seit Februar 2011 bietet die Region Rottweil<br />

Betreutes Wohnen zu Hause an und auch<br />

die Region Tuttlingen folgt im April.<br />

<strong>St</strong>ationäre Altenhilfe wird ergänzt<br />

Diese kontinuierliche Weiterentwicklung der<br />

Angebotsstruktur ersetzt jedoch keinesfalls<br />

die stationäre Altenhilfe mit den Altenzentren.<br />

Vielmehr wird das bestehende Angebot<br />

in den Wohnquartieren ergänzt und ein vertrauensvoller<br />

Ansprechpartner für sämtliche<br />

Fragen im Bereich Altenhilfe etabliert.<br />

Nur eine optimal vernetzte <strong>St</strong>ruktur kann<br />

den Wünschen und Bedürfnissen der Menschen<br />

in den unterschiedlichsten Lebenswelten<br />

und Lebenslagen gerecht werden.<br />

Jessica Dold<br />

Koordinatorin Nadja Merkle von der Region Spaichingen im Beratungsgespräch. Sie hat das erste Angebot<br />

des „Betreuten Wohnens zu Hause“ aufgebaut.<br />

franziskus-bote 1/11


<strong><strong>St</strong>iftung</strong>skalender<br />

Wann? Was? Wo?<br />

Sonntag, 3. April, 14.30 Uhr Musik zur Kaffeestunde: <strong>St</strong>udenten des Trossingen, Altenzentrum<br />

Hohner-Konservatoriums Dr.-Karl-Hohner-Heim<br />

Montag, 4. April, 19 Uhr Info-Vortrag „So lange wie möglich zu Hause“<br />

mit Nadja Merkle, Betreutes Wohnen zu Hause<br />

Spaichingen, Realschule<br />

Dienstag, 5. April, 19 Uhr Interview zum Kinder- und Familienzentrum Radio Neckarburg,<br />

Villingen-Schwenningen mit Klaus Heß Sendung „Kirche live zu Gast“<br />

Mittwoch, 6. April, 15 Uhr Frühlingsfest mit Bilderausstellung, kleinem Trossingen, Altenzentrum<br />

Basar, Gartenfreunde-Chor und Schülergruppe Dr.-Karl-Hohner-Heim<br />

Donnerstag, 7. April, 14 Uhr Seniorengruppe „Alter-nativ“:<br />

Vortrag „Hören im Alter“ von Wolfgang Ulmer<br />

<strong>Heiligenbronn</strong>, Konferenzraum<br />

Donnerstag, 14. April, 10 Uhr <strong>St</strong>ille <strong>St</strong>unde für Mitarbeiter <strong>Heiligenbronn</strong>, Hauskapelle des Klosters<br />

Freitag, 15. April, 14.30 Uhr Seniorenmodenschau im Foyer und<br />

Wohnbereich Neckartäle<br />

Rottweil, Altenzentrum <strong>St</strong>. Elisabeth<br />

Sonntag, 17. April, 14 Uhr Tag der Begegnung Mühlheim, Altenzentrum <strong>St</strong>. Antonius<br />

Sonntag, 24. April, 10.30 Uhr Osterfestgottesdienst mit Diakon Keinert Tuttlingen, Altenzentrum Bürgerheim<br />

Montag, 25. April, 10.30 Uhr Osterfestgottesdienst mit Diakon Keinert Tuttlingen, Altenzentrum <strong>St</strong>. Anna<br />

Sonntag, 1. Mai, 14.30 Uhr Musik zur Kaffeestunde: Blockflötenkreis Trossingen, Altenzentrum<br />

der Evangelischen Kirchengemeinde Dr.-Karl-Hohner-Heim<br />

Donnerstag, 5. Mai, 15 Uhr Grundsteinlegung im Schulzentrum <strong>St</strong>. Benedikt <strong>Heiligenbronn</strong>, Schulbaustelle<br />

Freitag, 6. Mai, 9 bis 16 Uhr Berufsinformationsmesse jams Sulgen, Turn- und Festhalle<br />

Samstag, 7. Mai, 10 bis 15 Uhr Berufsinformationsmesse jams Sulgen, Turn- und Festhalle<br />

Sonntag, 8. Mai, 15 Uhr Muttertagskaffee im Foyer mit Trossingen, Altenzentrum<br />

musikalischer Begleitung am Flügel Dr.-Karl-Hohner-Heim<br />

Dienstag, 10. Mai, 13.30 Uhr Führungskräftetag für leitende Mitarbeiter<br />

der stiftung st. franziskus heiligenbronn<br />

Rottweil, Haus <strong>St</strong>. Antonius<br />

Dienstag, 10. Mai, 17 Uhr Kinder-Uni Schramberg mit Professor Müther:<br />

„Warum ist der Himmel blau?“<br />

Schramberg, Gymnasium<br />

Dienstag, 17. Mai, 17 Uhr Kinder-Uni Schramberg mit Professor Wharam:<br />

„Was ist Energie? Was ist Entropie?“<br />

Schramberg, Gymnasium<br />

Dienstag, 17. Mai, 19 Uhr Interview zum Schulneubau und der Radio Neckarburg,<br />

Spendenaktion „Wir machen Schule“ Sendung „Kirche live zu Gast“<br />

Mittwoch, 18. Mai, 19 Uhr Vortrag von Behindertensportler Frank Höfle:<br />

„Alles ist möglich dem, der da glaubt“<br />

Schönbronn, Bibelerlebniswelt<br />

Donnerstag, 19. Mai, 10 Uhr <strong>St</strong>ille <strong>St</strong>unde für Mitarbeiter <strong>Heiligenbronn</strong>, Hauskapelle des Klosters<br />

Donnerstag, 19. Mai, 20 Uhr Marktplatz Kirche: Dialog „Schritte zum Frieden“<br />

mit Wolfgang Huber und Volker Kauder<br />

Schramberg, Aula des Gymnasiums<br />

Donnerstag, 19. Mai, 15 Uhr, Tagung der AG Hörsehbehindert/Taubblind Rottweil, Haus <strong>St</strong>. Antonius und<br />

bis Samstag, 21. Mai im Verb. der Blinden- u. Sehbehindertenpädagogen <strong>Heiligenbronn</strong>, Elisabetha-Glöckler-Saal<br />

Freitag, 27. Mai, 13.30 Uhr Infoveranstaltung der Debeka zur betrieblichen<br />

Altersversorgung in der <strong><strong>St</strong>iftung</strong><br />

Baindt, Blindenschul-Turnhalle<br />

Sonntag, 29. Mai, 11 bis 17 Uhr Tag der Begegnung des Behindertenbeirats<br />

im Kreis Rottweil<br />

Waldmössingen, Gaststätte „Frieder“<br />

Dienstag, 31. Mai, 13 Uhr Seniorengruppe „Alter-nativ“: Besichtigung <strong>Heiligenbronn</strong>, Korbmacherei,<br />

der Polizeidirektion und Besuch in <strong>St</strong>. Elisabeth Abfahrt nach Rottweil<br />

Mittwoch, 8. Juni, 14 Uhr Besuch der <strong>St</strong>. Elisabeth-Bewohner in der Schule Rottweil, Achert-Schule<br />

Donnerstag, 9. Juni, 17 Uhr Kinder-Uni Schramberg mit Professorin Triebskorn:<br />

„Warum haben auch Schnecken <strong>St</strong>ress?“<br />

Schramberg, Gymnasium<br />

Sonntag, 26. Juni, ab 11.30 Uhr Antoniusfest mit Mittagessen u. Kinderaktionen Rottweil, Haus <strong>St</strong>. Antonius<br />

franziskus-bote 1/11<br />

5


Neuer Wirtschafts- und Investitionsplan der <strong><strong>St</strong>iftung</strong> für 2011 ff.<br />

Gesellschaftliche Entwicklungen<br />

als unternehmerische Herausforderung<br />

<strong>Heiligenbronn</strong>. Die Sozialwirtschaft ist<br />

eine der zentralen Wachstumsbranchen in<br />

Deutschland. Nach einer Phase eindrucksvollen<br />

Wachstums steht sie allerdings vor<br />

neuen Herausforderungen, die eine strategische<br />

und organisatorische Neuausrichtung<br />

erfordern. Damit die Chancen künftig<br />

weiterhin genutzt werden können, hat die<br />

stiftung st. franziskus heiligenbronn die<br />

gesellschaftlichen Entwicklungen zu berücksichtigen<br />

und in den Blick zu nehmen: insbesondere<br />

die demografische Entwicklung,<br />

den Arbeitskräftemangel bzw. die Personalgewinnung,<br />

rückläufige öffentliche Refinanzierung,<br />

der Trend zur wirkungsorientierten<br />

Finanzierung und das selbstbewusste und<br />

aufgeklärte Auftreten der Kunden und ihrer<br />

Angehörigen.<br />

Durch diese gesellschaftlichen Entwicklungen<br />

werden soziale Organisationen wie die<br />

<strong><strong>St</strong>iftung</strong> viel stärker als in den letzten Jahrzehnten<br />

als innovative soziale Unternehmen<br />

gefragt sein.<br />

65 Millionen Euro Jahresumsatz<br />

Der <strong><strong>St</strong>iftung</strong>srat, das Beschluss-, Aufsichtsund<br />

Kontrollorgan der stiftung st. franziskus<br />

heiligenbronn, hat in seiner Sitzung im<br />

Dezember 2010 den Wirtschaftsplan 2011<br />

und den Investitionsplan ab 2012 einstimmig<br />

genehmigt. Insgesamt ist für das Jahr 2011<br />

ein Umsatzvolumen von über 65 Millionen<br />

Euro und ein Investitionsvolumen von knapp<br />

14 Millionen Euro vorgesehen.<br />

Die Hälfte des Umsatzes entfällt auf die<br />

Einrichtungen der Behindertenhilfe. Deren<br />

Ausgaben sind mit 61 Prozent über die<br />

Eingliederungshilfe finanziert, mit 25 Prozent<br />

über schulische Maßnahmen und mit<br />

14 Prozent über die Agentur für Arbeit.<br />

Die Hälfte des Umsatzes entfällt<br />

auf die Einrichtungen der<br />

Behindertenhilfe, 40 Prozent<br />

auf die elf Altenzentren.<br />

40 Prozent des laufenden Betriebs umfassen<br />

die elf Altenzentren der <strong><strong>St</strong>iftung</strong>, welche<br />

von der Pflegeversicherung, der Sozialhilfe<br />

und Eigenanteilen der Bewohner getragen<br />

sind. Der Rest des Gesamtumsatzes entfällt<br />

auf die Kinder- und Jugendhilfe, die über<br />

kommunale Entgelte refinanziert wird.<br />

49 Prozent der Investitionskosten<br />

über Zuschüsse finanziert<br />

In den nächsten drei Jahren sind von der<br />

stiftung st. franziskus heiligenbronn insgesamt<br />

Investitionen von knapp 21 Millionen<br />

Euro vorgesehen. Sie werden zu 49 Prozent<br />

über Zuschüsse finanziert, zu 42 Prozent über<br />

Kapitalmarktmittel und zu 9 Prozent aus<br />

dem erwirtschafteten Cash-flow 2011 bzw.<br />

aus dem Finanzvermögen der <strong><strong>St</strong>iftung</strong>.<br />

Zu den vorgesehenen Investitionen im<br />

einzelnen:<br />

Die Generalsanierung des Altenzentrums<br />

<strong>St</strong>. Josef Spaichingen mit<br />

einem Investitionsvolumen von über<br />

4 Millionen Euro beginnt im April 2011<br />

und ist mit einer Platzzahlreduzierung<br />

verbunden, da künftig nur noch Einzelzimmer<br />

angeboten werden.<br />

Das Haus <strong>St</strong>. Benedikt für das Förderzentrum<br />

Sehen und das Förderzentrum<br />

Hören und Sprechen in <strong>Heiligenbronn</strong><br />

mit einem Investitionsvolumen von<br />

11,8 Millionen Euro wird im Sommer<br />

2012 bezugsfertig und bietet Platz für<br />

mehr als 150 Schüler.<br />

Eine weitere Investition in Höhe von<br />

2 Millionen Euro ist geplant für den<br />

Neubau des Förder- und Betreuungsbereichs<br />

<strong>St</strong>. Gabriel in <strong>Heiligenbronn</strong>.<br />

Betriebswirtschaftliche Grundsätze<br />

Wie in jedem anderen gemeinnützigen<br />

Unternehmen orientiert sich der Vorstand<br />

der <strong><strong>St</strong>iftung</strong> an betriebswirtschaftlichen<br />

Grundsätzen. Aufgrund der Abhängigkeit<br />

von öffentlichen Mitteln und angesichts<br />

zunehmender Knappheit dieser Mittel hat<br />

sich die Verpflichtung zu wirtschaftlichem<br />

Handeln noch verstärkt. Wesentliches Ziel<br />

ist es, im Interesse des langfristigen Bestan-<br />

6<br />

Innovative soziale Unternehmen<br />

werden viel stärker als<br />

in den letzten Jahrzehnten<br />

gefragt sein.<br />

des der <strong><strong>St</strong>iftung</strong> das <strong><strong>St</strong>iftung</strong>svermögen<br />

ungeschmälert in seinem Wert zu erhalten.<br />

Damit dieses Ziel erreicht werden kann,<br />

wurde in der <strong><strong>St</strong>iftung</strong> neben der strategischen<br />

finanzwirtschaftlichen Zielvorgabe<br />

ein umfassendes Risikomanagement- und<br />

Überwachungssystem eingeführt und<br />

Grundsätze für wirtschaftliches Handeln<br />

verabschiedet.<br />

Finanzwirtschaftliche Zielvorgaben<br />

Der Umgang mit den finanziellen Ressourcen<br />

ist fester Bestandteil der ganzheitlichen<br />

Unternehmensführung der <strong><strong>St</strong>iftung</strong>, die verschiedene<br />

Perspektiven und Managementinstrumente<br />

zusammen bringt. Als finanzwirtschaftliche<br />

Zielvorgabe ist darin formuliert,<br />

dass in allen Einrichtungen der <strong><strong>St</strong>iftung</strong><br />

über den Cash-flow die Nettoabschreibungen<br />

und ein Deckungsbeitrag zur Zukunftssicherung<br />

erwirtschaftet werden soll – „im<br />

Kontext zu einer bestmöglichen Begleitung,<br />

Erziehung und Pflege“.<br />

Um die Risiken der <strong><strong>St</strong>iftung</strong> als sozialwirtschaftliches<br />

Unternehmen vermeiden, erkennen,<br />

vermindern oder abfedern zu können,<br />

wurde ein Risikohandbuch erarbeitet,<br />

in welchem Inhalte und Umsetzung des<br />

Risikomanagement- und Überwachungssystems<br />

konkretisiert werden. Darin werden<br />

Beobachtungsbereiche und Frühwarnindikatoren<br />

definiert, die den Überblick über<br />

die komplexe <strong>St</strong>ruktur der <strong><strong>St</strong>iftung</strong> vereinfachen.<br />

Durch das Controlling wird die Planung,<br />

<strong>St</strong>euerung und die Informationsversorgung<br />

optimiert. Ein internes Überwachungssystem<br />

unterstützt dabei wesentliche Entwicklungen<br />

in den Beobachtungsbereichen. Das<br />

franziskus-bote 1/11


Im Spaichinger Altenzentrum <strong>St</strong>. Josef (im Vordergrund) beginnt im April eine grundlegende Sanierung<br />

mit dem Ziel, lauter Bewohner-Einzelzimmer einzurichten. Das gelbe Gebäude im Hintergrund ist das<br />

2009 eingeweihte Haus <strong>St</strong>. Agnes der <strong><strong>St</strong>iftung</strong> für Menschen mit Behinderung. Foto: Heli-Photo<br />

Risikomanagementsystem schafft so die<br />

Grundlagen für eine bessere Verarbeitung<br />

der vielfältigen Daten und gewährleistet<br />

eine strategische <strong>St</strong>euerung, die dazu beiträgt,<br />

Risiken für die <strong><strong>St</strong>iftung</strong> zu minimieren.<br />

Betriebswirschaftliche Kenntnis nötig<br />

Neue und innovative Modelle von sozialer<br />

Unterstützung orientieren sich an den Kriterien<br />

der Personenorientierung, Selbstbestimmung,<br />

Teilhabe und dem Leben in der<br />

Gemeinde. Die Herausforderung besteht<br />

darin, dass mehr Menschen mit Behinderung<br />

eher mit weniger als mit mehr personellen<br />

Einrichtungen mit neuer<br />

Homepage im Internet<br />

<strong>Heiligenbronn</strong>. Die <strong><strong>St</strong>iftung</strong>s-Einrichtungen<br />

mit eigener Homepage haben ihren Internet-<br />

Die neue <strong>St</strong>artseite der eigenen Homepage des Förderzentrums Hören und<br />

Sprechen in <strong>Heiligenbronn</strong> unter www.fz-hoeren.de.<br />

wie finanziellen Ressourcen adäquat versorgt<br />

werden müssen. Daher ist auch eine<br />

gründliche und fachkompetente betriebswirtschaftliche<br />

Kenntnis auf den unterschiedlichen<br />

Ebenen der <strong><strong>St</strong>iftung</strong> notwendig.<br />

Basis für eine gute soziale Arbeit ist ein<br />

gesunder wirtschaftlicher Betrieb. Wirtschaftliches<br />

Handeln ist kein Selbstzweck. Es ist<br />

ein notwendiges Mittel, um unseren Auftrag<br />

und daher die originären Unternehmensziele<br />

zu verwirklichen. Aus diesem Grund<br />

wurden Grundsätze für wirtschaftliches<br />

Handeln in der <strong><strong>St</strong>iftung</strong> vereinbart, wie z. B.<br />

auftritt überarbeitet und füllen ihn künftig<br />

auch mit neuen Inhalten. Zwei von ihnen sind<br />

auch bereits im Netz: das Förderzentrum<br />

Hören und Sprechen <strong>Heiligenbronn</strong> unter der<br />

neuen Adresse www.fz-hoeren.de sowie<br />

die Schule für Blinde<br />

und Sehbehinderte<br />

Baindt unter<br />

www.blindenschule-baindt.de.<br />

franziskus-bote 1/11 7<br />

Barrierearmut<br />

beachtet<br />

Die Seiten wurden<br />

an das weiter entwickelte<br />

Corporate<br />

Design der stiftung<br />

st. franziskus heiligenbronn<br />

und den<br />

Ende 2009 freigeschaltetenInternet-<br />

Basis für eine gute soziale<br />

Arbeit ist ein gesunder<br />

wirtschaftlicher Betrieb.<br />

zeitnahe periodische Berichterstattung mit<br />

<strong>St</strong>ellungnahme und Analyse zur Situation,<br />

<strong>St</strong>ellungnahme und Analyse zu den Risikofeldern<br />

und Darstellung der eingeleiteten<br />

Gegensteuerungsmaßnahmen, belegungsabhängige<br />

Personalsteuerung, Beachtung<br />

des inneren Zusammenhangs zwischen<br />

Fachlichkeit und Wirtschaftlichkeit oder aber<br />

auch die Berücksichtigung des ökonomischen<br />

Handelns in den Zielvereinbarungsund<br />

Entwicklungsgesprächen.<br />

Managementinstrumente als<br />

Bausteine für die Zukunft<br />

Die erwähnten Managementinstrumente<br />

sind wesentliche Bausteine, um die langfristige<br />

Existenz der <strong><strong>St</strong>iftung</strong> zu sichern und<br />

das <strong><strong>St</strong>iftung</strong>svermögen im Sinne der Satzung<br />

zu erhalten.<br />

Dies alles wäre nicht möglich ohne das persönliche<br />

Engagement unserer Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter bei der Betreuung und<br />

Begleitung der uns anvertrauten Menschen,<br />

für das wir uns an dieser <strong>St</strong>elle herzlich<br />

bedanken möchten.<br />

Hubert Bernhard, Norbert Rapp<br />

Vorstand<br />

auftritt der <strong><strong>St</strong>iftung</strong> angepasst, der zugleich<br />

vielfältige Möglichkeiten auch in Sachen<br />

Barrierearmut bietet: komfortable Suchfunktionen,<br />

Kontrastschaltung, Schriftvergrößerung,<br />

übersichtliche Navigation, schnelle<br />

Kontaktmöglichkeiten und aktuelle Berichte.<br />

Diese werden von eigenen „Internet-Redakteuren“<br />

der Einrichtungen gepflegt. So<br />

finden die Besucher im Internet beispielsweise<br />

auch die aktuellen Ferienpläne und<br />

sonstigen schulischen Termine, Berichte aus<br />

dem Schulleben und Bildergalerien.<br />

Natürlich ist auch das Angebot der Einrichtungen<br />

übersichtlich dargestellt und deutlich<br />

gemacht, dass sie bereits in der Beratung<br />

und Frühförderung aktiv sind, Fördervereine<br />

haben, internationale Partnerschaften betreiben<br />

oder kostenlose Höruntersuchungen<br />

anbieten.


Martinusmedaille für Ehrenamtlichen Hans Heiler<br />

Anderen Menschen Freude bereiten<br />

Lauterbach/Rottenburg. Auf Antrag des<br />

Vorstands der stiftung st. franziskus heiligenbronn<br />

und auf Empfehlung des Ortspfarrers<br />

Rüdiger Kocholl hat Bischof Dr. Gebhard<br />

Fürst im November die Martinusmedaille<br />

an den ehrenamtlich tätigen Hans Heiler<br />

aus Lauterbach verliehen, den ehemaligen<br />

Küchenchef der <strong><strong>St</strong>iftung</strong> in <strong>Heiligenbronn</strong>.<br />

Jedes Jahr wird zum Fest des heiligen<br />

Martin, dem Diözesanpatron der katholischen<br />

Diözese Rottenburg-<strong>St</strong>uttgart, einer Reihe<br />

von Frauen und Männern die Martinusmedaille<br />

verliehen. Es werden Persönlichkeiten<br />

geehrt, die mit ihrem herausragenden<br />

ehrenamtlichen Engagement und ihrer<br />

Nächstenliebe im Sinne des heiligen Martin<br />

Zeit und Kraft mit anderen geteilt haben.<br />

Der 72-jährige Hans Heiler engagiert sich<br />

als Wortgottesdienstleiter in der Seelsorgeeinheit<br />

Schramberg-Lauterbach. Er gestaltet<br />

aber auch sonntägliche Wort-Gottes-Feiern<br />

und Marienandachten in Kirchen und Alten-<br />

heimen und beteiligt sich an ökumenischen<br />

Andachten im Kreiskrankenhaus Schramberg.<br />

Er ist Mitglied im Liturgieausschuss<br />

und kandidierte für den Kirchengemeinderat<br />

Lauterbach.<br />

Zeugnis vom Glauben geben<br />

Über den Bereich der Gemeinde hinaus ist<br />

Hans Heiler sehr aktiv für die stiftung st.<br />

franziskus heiligenbronn und gibt unbefangen<br />

Zeugnis von seinem Glauben in der<br />

Begegnung mit behinderten und nichtbehinderten<br />

Menschen. In den Altenzentren<br />

der <strong><strong>St</strong>iftung</strong> im Raum Tuttlingen ist der ehemalige<br />

<strong>Heiligenbronn</strong>er Küchenchef regelmäßig<br />

in Wortgottesdiensten und Maiandachten<br />

engagiert.<br />

Der Wortgottesdienstleiter und ehemalige Küchenchef Hans Heiler aus Lauterbach erhielt durch Bischof<br />

Dr. Gebhard Fürst die Martinusmedaille der Diözese überreicht. Unser Bild zeigt bei der Ehrung in Rottenburg<br />

(von links) <strong><strong>St</strong>iftung</strong>s-Vorstand Norbert Rapp, Bischof Gebhard Fürst, Hans Heiler und den Lauterbacher<br />

Pfarrer Rüdiger Kocholl.<br />

Auch Seniorenclub gegründet<br />

Hans Heiler, hier im Andachtsraum des Altenzen-<br />

Er hat aber auch den Seniorenclub „<strong>St</strong>. Frantrums <strong>St</strong>. Anna in Tuttlingen, gestaltet regelmäßig<br />

ziskus Alter-nativ“ für Ruheständler aus der in den <strong><strong>St</strong>iftung</strong>s-Altenzentren Wortgottesdienst-<br />

stiftung st. franziskus heiligenbronn initiiert<br />

und leitet ihn zusammen mit Schwester<br />

feiern und Andachten. Foto: Eberhard<br />

Maria Gratia Horn. Heiler engagiert sich zu- dem in der Ausbildung junger Menschen und<br />

betreut selbst mehrere Koch-Klubs. Er ist<br />

Mitglied im Prüfungsausschuss der IHK und<br />

war über lange Jahre Schöffe bei Gericht.<br />

8<br />

Vom Vorbild des <strong>Franziskus</strong> geprägt<br />

Hans Heiler ist darüber hinaus Distriktvorsteher<br />

der Franziskanischen Gemeinschaft<br />

Rottweil. Ganz vom Vorbild des heiligen<br />

<strong>Franziskus</strong> geprägt, erklärt Heiler sein außerordentliches<br />

Engagement für den Glauben<br />

und die katholische Kirche in unserer Gesellschaft<br />

in einfachen Worten: „Ich will etwas<br />

machen, mit dem ich vielen Menschen eine<br />

Freude bereiten kann.“ Dies beschränkt sich<br />

längst nicht mehr auf die Gaumenfreuden,<br />

die er in seinem früheren Beruf und als<br />

Club-Koch stets im Blick hatte.<br />

Die Martinus-Medaille der<br />

Diözese wird jedes Jahr an<br />

Frauen und Männer mit<br />

herausragendem ehrenamtlichen<br />

Engagement und<br />

Nächstenliebe im Sinne des<br />

heiligen Martin verliehen.<br />

franziskus-bote 1/11


Benefizkonzert mit Trommelgruppen<br />

Neue Basstrommeln dank Spendenerlös<br />

<strong>St</strong>. Georgen. Das Benefizkonzert „Schlag<br />

auf Schlag“ der Realschule <strong>St</strong>. Georgen mit<br />

drei Percussiongruppen erbrachte ein Spendenergebnis<br />

von 900 Euro, die der Trommelgruppe<br />

der stiftung st. franziskus heiligenbronn<br />

übergeben wurden. 360 Zuschauer<br />

erlebten dabei im Januar in der <strong>St</strong>adthalle<br />

<strong>St</strong>. Georgen eine große Bandbreite der<br />

Schlagzeugkunst.<br />

Im Rahmen ihrer sozialen Projekte war<br />

dieses Benefizkonzert von der Klassenstufe<br />

7 der Realschule organisiert worden. Die<br />

Projektgruppe „Kennenlernen von Menschen<br />

mit Behinderung“ unter Leitung von Lehrerin<br />

Barbara Schneider knüpfte über Musiklehrer<br />

<strong>St</strong>ephan Higler Kontakt zur <strong>Heiligenbronn</strong>er<br />

Trommelgruppe und lud sie zu einem<br />

Benefizkonzert nach <strong>St</strong>. Georgen ein.<br />

Erster Auftritt außerhalb der <strong><strong>St</strong>iftung</strong><br />

Die Trommelgruppe der stiftung st. franziskus<br />

heiligenbronn wurde von Korbmacherin Gabi<br />

Higler vor zwei Jahren ins Leben gerufen<br />

und hat einen regen Zulauf bei behinderten<br />

Bewohnern und Beschäftigten wie auch bei<br />

Mitarbeitern. Einsteiger und Fortgeschrittene<br />

bilden jetzt schon zwei Gruppen. Zum<br />

Konzert in <strong>St</strong>. Georgen, dem ersten Auftritt<br />

außerhalb der <strong><strong>St</strong>iftung</strong>, trommelten Mitglieder<br />

aus beiden Gruppen erstmals zusammen<br />

auf den afrikanischen Djemben und<br />

Basstrommeln, die teilweise geliehen sind.<br />

Japanische Trommelkunst<br />

Die mitreißenden afrikanischen Rhythmen<br />

bildeten in der <strong>St</strong>adthalle aber nur den Auftakt<br />

für weitere Ausflüge in die Welt der<br />

Percussion. Die Gruppe „Wadaiko Rindo“<br />

unter Leitung von James Tann bot kraftvolle<br />

japanische Rhythmen auf fassähnlichen<br />

Trommeln, dargeboten mit rituellen Bewegungen<br />

in großer Präzision, die das Publikum<br />

in ihren Bann zogen.<br />

Virtuoses Schlagzeug-Duo<br />

Den zweiten Teil des Konzerts bestritt das<br />

ambitionierte Schlagzeug-Duo Raphael<br />

Löffler und Daniel Higler, das schon erste<br />

Preise beim Bundeswettbewerb „Jugend<br />

musiziert“ gewann. Mit Snare-Drums,<br />

Marimbaphon, Vibraphon, Schlagzeugsets<br />

Die beiden Nachwuchstalente Daniel Higler (links) und Raphael Löffler brillierten beim Benefizkonzert<br />

an einer Vielzahl von Schlaginstrumenten, wobei selbst ein Geigenbogen zum Einsatz kam.<br />

franziskus-bote 1/11 9<br />

Die Trommelgruppe aus <strong>Heiligenbronn</strong> mit behinderten und nichtbehinderten Menschen rief in der<br />

<strong>St</strong>adthalle <strong>St</strong>. Georgen große Begeisterung hervor. Fotos: Graf<br />

und anderen Percussioninstrumenten interpretierten<br />

sie mit atemberaubender Virtuosität<br />

und höchster Konzentration moderne<br />

Schlagwerk-Literatur. Kleine Show-Elemente<br />

wie bei dem <strong>St</strong>ück „Spaghetti-Junction“,<br />

das den <strong>St</strong>raßenlärm auch mit Hupe und<br />

Autoradio simulierte, bauten sie ebenfalls<br />

in ihr kurzweiliges und anspruchsvolles<br />

Programm ein.<br />

Die beiden jungen Musiker stehen ebenfalls<br />

in besonderer Beziehung zu <strong>Heiligenbronn</strong>,<br />

ist doch Daniel Higler aus Villingen<br />

der Sohn von Gabi und <strong>St</strong>ephan Higler und<br />

Raphael Löffler aus Winzeln arbeitete als<br />

Zivildienstleistender in der Technikabteilung<br />

in <strong>Heiligenbronn</strong>.<br />

Die Spendengelder der Zuschauer abzüglich<br />

der Unkosten erbrachten die Spendensumme.<br />

Die beiden Lehrer Barbara Schneider<br />

und <strong>St</strong>ephan Higler und die Schülerinnen<br />

Carolin Jäkle und Rebekka Schneider von<br />

der Realschule überreichten den Erlös bei<br />

einem Besuch in den Blindenwerkstätten<br />

<strong>Heiligenbronn</strong>. „Das ist gigantisch – damit<br />

habe ich nicht gerechnet“, freute sich Gabi<br />

Higler über diese Unterstützung.<br />

Auch Verwaltung spendet für Gruppe<br />

Eine weitere Spende erhielt die Trommelgruppe<br />

von der Verwaltung der <strong><strong>St</strong>iftung</strong><br />

aus dem Erlös ihres Adventsmarkt-<strong>St</strong>andes<br />

mit Basteleien und Winzerwecken. Mit diesen<br />

Spenden war es der Trommelgruppe jetzt<br />

möglich, drei Basstrommeln mit <strong>St</strong>ändern<br />

und noch einige andere Instrumente anzuschaffen.<br />

Ewald Graf


Mitarbeiterehrungen in <strong>Heiligenbronn</strong><br />

40 Jubilare in der Behindertenhilfe<br />

<strong>Heiligenbronn</strong>. 40 Dienstjubilare der <strong>Heiligenbronn</strong>er<br />

Einrichtungen ehrte die Behindertenhilfe<br />

der stiftung st. franziskus mit<br />

Urkunden und Geschenken, darunter langjährige<br />

Mitarbeiter mit 25 und 35 Jahren<br />

Zugehörigkeit im Rahmen der Mitarbeiterversammlung<br />

im Elisabetha-Glöckler-Saal.<br />

Die weiteren Jubilare erhielten für ihre<br />

Diensttreue im Rahmen der jeweiligen<br />

Adventsfeiern Dank und Anerkennung ausgesprochen.<br />

Als Mitarbeiter mit dem „flächenmäßig<br />

größten Arbeitsplatz“, nämlich über 100<br />

Hektar, stellte Dieter Ohnmacht, Leiter des<br />

Referats Personalwesen, den Landwirtschaftsmeister<br />

und Verwalter des Aussiedlerhofs<br />

<strong>St</strong>. Wendelin, Franz Schneider, vor, der seit<br />

1991 die Leitung der Landwirtschaft innehat.<br />

Ebenfalls für 35-jährige Mitarbeit wurden<br />

die Sonderschullehrer Franziska Bernhard<br />

und Edgar Kränzler geehrt.<br />

Für 30 Jahre Dienst wurden gewürdigt:<br />

die Sonderschullehrerinnen Rosemarie Fraß<br />

und Sieglinde King, Werkstatt-Gruppenleiterin<br />

Dorothea Härle, Sozialpädagogin<br />

Anneliese Seeck und Heilpädagogin<br />

Monika Faist.<br />

Seit 25 Jahren im Dienst ist Erzieherin<br />

Hermine Waizmann, Leiterin der Familiengruppe<br />

Haus Marienberg in Sulgen. Ihren<br />

Weg und ihr Engagement würdigte Heike<br />

Händel, Leiterin der Behindertenhilfe Erwachsene.<br />

Ebenfalls ein Vierteljahrhundert in Kloster<br />

und <strong><strong>St</strong>iftung</strong> tätig sind nun Margarethe<br />

Neudeck, Leiterin der Schule für Hörgeschädigte,<br />

und Udo Neudeck, Leiter der<br />

Berufsschule der <strong><strong>St</strong>iftung</strong>, die durch Roland<br />

Flaig von der Leitung Behindertenhilfe geehrt<br />

wurden. Gleichfalls für 25 Dienstjahre<br />

gewürdigt wurden auch die Sonderschul-<br />

Günter Seger hielt auch Rückblick<br />

auf ein lebendiges Jahr.<br />

Die Qualität der Arbeit wurde<br />

verbessert, aber auch Baustellen<br />

auf den Weg gebracht.<br />

Langjährige <strong>Heiligenbronn</strong>er Dienstjubilare der <strong><strong>St</strong>iftung</strong> bei der Ehrung in der Mitarbeiterversammlung:<br />

(von links) Günter Seger, Leitung Behindertenhilfe, Heike Händel, Leiterin Erwachsenenbereich, die Jubilare<br />

Hermine Waizmann, Margarethe Neudeck, Udo Neudeck und Franz Schneider, Dieter Ohnmacht, Leiter<br />

des Referats Personalwesen, und Roland Flaig, Leitung Behindertenhilfe. Foto: Ronecker<br />

lehrerinnen Christa Brodmann und<br />

Renate Höllerer sowie Gärtnergeselle<br />

Werner Keck.<br />

Für 20 Jahre Mitarbeit wurden im Rahmen<br />

der Adventsfeiern der Bereiche in persönlichen<br />

Ansprachen geehrt: Renate Ott<br />

(Abteilung Wirtschaft), Irmgard Ott (Behindertenhilfe<br />

Erwachsene), Angelika Glaser<br />

(Internat) und Birgit Züfle (Verwaltung).<br />

Für 10 Jahre Dienst in der <strong><strong>St</strong>iftung</strong> wurden<br />

ausgezeichnet: Beate Fischer, Oksana<br />

Gerich, Annemarie Jauch, Petra Kopp,<br />

Monika Reuter, Roselinde Seckinger, Elvira<br />

Sonntag (Abteilung Wirtschaft), Ute Graf<br />

und Irina Rapp (Verwaltung), Rita Glatthaar,<br />

Elvira Knaak, Gabriele Kunz, Svenja Lewandowski,<br />

Svetlana Sciascia, <strong>St</strong>efanie Ziegler,<br />

Germana Zimmermann (Behindertenhilfe<br />

Erwachsene), Hans-Michael Benzing (Werkstätten),<br />

Elfriede Bantle, Waltraud Kuner,<br />

<strong>St</strong>efanie Langer (Internat), Kerstin Graf und<br />

Susanne Moosmann (Förderzentrum Hören<br />

und Sprechen).<br />

In dem bei der Mitarbeiterversammlung der<br />

Einrichtung <strong>Heiligenbronn</strong> voll besetzten<br />

Elisabetha-Glöckler-Saal hielt Günter Seger<br />

von der Leitung Behindertenhilfe auch Rück-<br />

blick auf ein lebendiges Jahr. Trotz nicht<br />

einfacher Rahmenbedingungen habe es die<br />

<strong><strong>St</strong>iftung</strong> geschafft, die Qualität ihrer Arbeit<br />

zu verbessern etwa durch das Qualitätsmanagement.<br />

Aber auch Baustellen seien auf<br />

den Weg gebracht worden. Nach der Einweihung<br />

des Werkhofs <strong>St</strong>. Josef begannen<br />

die Bauarbeiten für das Schulzentrum <strong>St</strong>.<br />

Benedikt, das nicht nur Schulen beherbergen,<br />

sondern ein Bildungs- und Beratungszentrum<br />

sein werde. Hautnah miterlebt wurde<br />

von Mitarbeitern, Schülern und Bewohnern<br />

die Klosterhofgestaltung und Sanierung des<br />

Kanalnetzes.<br />

Neubau mit Förderplätzen geplant<br />

Abgeschlossen seien die Planungen für das<br />

Haus <strong>St</strong>. Gabriel mit 32 Förder- und Betreuungsplätzen<br />

für schwerstmehrfachbehinderte<br />

Menschen. Hier hofft Seger auf einen<br />

Baubeginn im Frühjahr 2011.<br />

Neue Außenklasse und neuer Beruf<br />

Bewegt hat sich aber auch inhaltlich einiges.<br />

Seger erwähnte etwa die neue Außenklasse<br />

des Förderzentrums Hören und Sprechen in<br />

Wurmlingen bei Tuttlingen und das neue<br />

Berufsbild der personalen Dienstleistung, in<br />

dem an der Sonderberufsschule der <strong><strong>St</strong>iftung</strong><br />

ausgebildet wird. Ewald Graf<br />

10 franziskus-bote 1/11


Zweites landesweites Treffen für Familien mit CHARGE-Kindern<br />

Erfahrungsaustausch gibt neuen Rückhalt<br />

<strong>Heiligenbronn</strong>. Raum für Begegnung, Information<br />

und Austausch bot das zum zweiten<br />

Mal von der stiftung st. franziskus heiligenbronn<br />

veranstaltete Treffen für Familien von<br />

CHARGE-Kindern aus ganz Baden-Württemberg.<br />

Das CHARGE-Syndrom ist eine Form<br />

von Hör-Seh-Behinderung in Verbindung<br />

mit weiteren Beeinträchtigungen wie Herzfehlern<br />

und Verengung der Atemwege.<br />

Das Förderzentrum Sehen der <strong><strong>St</strong>iftung</strong>, das<br />

über seine Beratungsstelle für taubblinde<br />

Kinder Kontakt zu den Eltern hat, organisierte<br />

das Treffen. Zu diesem waren auch<br />

Familien mit hörsehbehinderten und taubblinden<br />

Kindern außerhalb des CHARGE-<br />

Syndroms sowie Mitarbeiter anderer Einrichtungen<br />

eingeladen. Die Teilnehmer<br />

kamen von Mannheim bis Radolfzell her<br />

angereist, sogar aus Bayern.<br />

Ein erstes Referat hielt Andrea Scheele von<br />

der Pädagogischen Hochschule Heidelberg<br />

zu Hilfsmitteln im Alltag von Menschen mit<br />

CHARGE-Syndrom. Dabei trug der Austausch<br />

der Eltern untereinander zur Klärung bei,<br />

welche Hilfsmittel sich bewährt haben und<br />

welche wünschenswert wären. In einem<br />

Workshop zu den vorgestellten Hilfsmitteln<br />

konnten die Eltern unter Anleitung von<br />

Andrea Scheele und Beate Schork, Leiterin<br />

der <strong>Heiligenbronn</strong>er Abteilung für Taubblinde<br />

und Hörsehbehinderte, Verschiedenes<br />

Den Eltern von Kindern mit CHARGE-Syndrom<br />

wurden auch weitere Hilfsmittel für die Kommunikation<br />

mit ihren hör-seh-behinderten Kindern<br />

vorgestellt: hier ist Helga Wagner (rechts), Leiterin<br />

der Mehrfachbehindertenabteilung, im Gespräch<br />

mit einer Teilnehmerin.<br />

franziskus-bote 1/11<br />

ausprobieren, u.a.<br />

Materialien zur<br />

visuellen Wahrnehmung<br />

und zur<br />

unterstützten<br />

Kommunikation.<br />

Ein weiteres Referat<br />

hielt Anna Wolff<br />

von der Medizinischen<br />

Universität<br />

Heidelberg zur<br />

zahnmedizinischen<br />

Betreuung von<br />

Menschen mit<br />

CHARGE-Syndrom,<br />

die durch Spaltbildungen,Verengungen<br />

der Atemwege<br />

oder Beeinträchtigung<br />

der Gesichtsnerven<br />

große Schwierigkeiten bei der Zahnpflege<br />

haben. Logopädin Ulrike Roch vom<br />

Dysphagie-Zentrum Gailingen stellte Möglichkeiten<br />

bei Essstörungen sowie Chancen<br />

und Probleme bei der Versorgung mit einer<br />

Magensonde vor.<br />

Die Kinder mit CHARGE-Syndrom und ihre<br />

Geschwister wurden derweil durch geschultes<br />

Fachpersonal der <strong><strong>St</strong>iftung</strong> betreut. Sportangebote<br />

und eine Bewegungslandschaft<br />

im Psychomotorikraum luden zur Aktivität<br />

ein, bei Mal- und Bastelangeboten konnten<br />

die Kinder kreativ werden. Es gab auch<br />

Möglichkeiten zu Spiel und Entspannnung.<br />

Gerne angenommen wurde von den Eltern<br />

auch das Angebot einer zahnärztlichen Beratung<br />

und eine Führung durch die Schule<br />

für Blinde, Sehbehinderte und Taubblinde.<br />

Auch erste Erfahrungen beim therapeutischen<br />

Reiten wurden gesammelt, bei dem<br />

sich ein 18-jähriger Jugendlicher zum ersten<br />

Mal aufs Pferd traute. Ein anderes Kind, das<br />

sonst nur selten etwas mitteilt, gebärdete<br />

von sich aus „weißes Pferd“.<br />

Der Erfahrungsaustausch mit den anderen<br />

Eltern nahm ebenfalls breiten Raum ein.<br />

Durch die Vorträge und Gesprächsrunden<br />

konnten manche Fragen geklärt und neue<br />

Ideen entwickelt werden. Das Treffen, dessen<br />

11<br />

Während die Eltern sich austauschen und informieren konnten, wurden die<br />

Kinder in den Internatsräumen des Förderzentrums von geschulten Mitarbeiterinnen<br />

betreut: hier Nike Sutterer mit Schülerin Leonie. Fotos: Rudolf<br />

gute Atmosphäre und Organisation gelobt<br />

wurden, gab den Eltern wieder neuen Rückhalt<br />

für ihren Alltag.<br />

Beate Schork/Ewald Graf<br />

Auch die zahnärztliche Beratung<br />

wurde bei dem Elterntreffen<br />

gerne angenommen,<br />

da CHARGE-Kinder durch<br />

Spaltbildungen, Verengungen<br />

der Atemwege oder Beeinträchtigung<br />

der Gesichtsnerven<br />

große Schwierigkeiten bei<br />

ihrer Zahnpflege haben.<br />

Auch das Angebot des therapeutischen Reitens<br />

wurde gut angenommen. Foto: Jergens


Werkstatt für behinderte Menschen neu zertifiziert<br />

Hochwertige Qualität und Zufriedenheit<br />

<strong>Heiligenbronn</strong>. Die Werkstatt für behinderte<br />

Menschen im Haus Teresa in <strong>Heiligenbronn</strong><br />

sowie die Blindenwerkstätten sind<br />

nun seit sechs Jahren nach ISO 9001 zertifiziert.<br />

Das Ziel der gemeinsamen Anstrengungen<br />

ist es, die wesentlichen Abläufe<br />

und Prozesse zu optimieren und die Arbeit<br />

und ihre Rahmenbedingungen laufend zu<br />

verbessern. „Wir werden immer besser“,<br />

fasste es Heike Händel, Leiterin der Behindertenhilfe<br />

Erwachsene, bei der kleinen<br />

Feierstunde zur Neuzertifizierung im Januar<br />

zusammen.<br />

Alle drei Jahre muss das Zertifikat komplett<br />

erneuert werden. Hierzu findet jeweils ein<br />

großes externes Audit statt. Dazu hat die<br />

<strong><strong>St</strong>iftung</strong> die Firma Procumcert in Frankfurt<br />

beauftragt, ein von Caritas und Diakonie<br />

gegründetes Unternehmen. Zwischen den<br />

großen Audits gibt es im Jahreszyklus jeweils<br />

interne Audits.<br />

WfbM als verlässlicher Partner<br />

Warum überhaupt solche Anstrengungen?<br />

In der Produktion wurden einige Aufträge<br />

für die Behindertenwerkstatt erst durch die<br />

Zertifizierung möglich. Weiterhin stärkt es die<br />

Die Arbeit der Landwirtschaftsgruppe wurde<br />

ebenfalls mit in das Qualitätsmanagement<br />

der Werkstätten integriert. Fotos: Bormann<br />

Für die individuelle Entwicklungsplanung der<br />

Menschen mit Behinderung in den <strong><strong>St</strong>iftung</strong>s-Werkstätten<br />

wird gemeinsam über die Zielsetzung<br />

gesprochen: Beratungsgespräch mit Mitarbeiterin<br />

Angelika Hullmann.<br />

Position der WfbM als verlässlicher Partner<br />

der Auftraggeber aus der Industrie. „Wir<br />

können eine hochwertige Qualität auf Dauer<br />

garantieren“, schildert Werkstattleiter Hugo<br />

Keller den Nutzen der Zertifizierung. „Auch<br />

hat unser Partner die Sicherheit, dass sich<br />

unsere Abläufe ständig weiter entwickeln.“<br />

Die Zertifizierung der <strong><strong>St</strong>iftung</strong>s-Werkstätten<br />

umfasste von Beginn an nicht nur Abläufe<br />

der Produktion, sondern auch alle wichtigen<br />

Punkte in Bezug auf Betreuung und Förderung<br />

der Menschen mit Behinderung.<br />

Dies unterscheidet diese Zertifizierung von<br />

den in der Industrie gewohnten und war<br />

zunächst auch für Werkstätten nicht üblich.<br />

Alle Bereiche der Werkstätten haben an<br />

der Weiterentwicklung teilgenommen und<br />

davon profitiert. Das gilt für die Prozesse<br />

der Produktion – von der Auftragsgewinnung<br />

über den Wareneingang, die eigentliche<br />

Produktion und den Warenausgang<br />

bis hin zu regelmäßigen Rückmeldungen<br />

der Kunden.<br />

Betreuung und Förderung im Blick<br />

Das gilt aber auch für die Betreuung und<br />

Förderung der Menschen mit Behinderung.<br />

Hier wurden die arbeitsbegleitenden Maßnahmen,<br />

die individuelle Entwicklungsplanung<br />

sowie die Abläufe von der Aufnahme<br />

bis zur Entlassung beschrieben und weiter<br />

entwickelt. Auch der verbindliche Umgang<br />

mit Rückmeldungen der behinderten Mitarbeiter<br />

wurde festgemacht, was seinen<br />

Teil zur Zufriedenheit der Beschäftigten beitrug.<br />

Ihre Zufriedenheit wird jedes Jahr im<br />

Rahmen des individuellen Entwicklungsgesprächs<br />

erfragt und fließt in die weitere Planung<br />

mit ein. Hier kann schnell und gezielt<br />

auf mögliche Unzufriedenheiten reagiert<br />

werden oder sie können schon im Vorfeld<br />

vermieden werden.<br />

Beispiel Aufnahmeverfahren<br />

Ein Beispiel für die ständige Überprüfung<br />

und Weiterentwicklung durch die Audits ist<br />

auch das überarbeitete Aufnahmeverfahren,<br />

das für die Zukunft der Werkstatt von eminenter<br />

Bedeutung ist. Hier galt es, die Schnittstellen<br />

zwischen Wohn- und Arbeitsbereich<br />

reibungslos miteinander zu verzahnen, Kontakte<br />

zu den Kostenträgern aufzubauen<br />

und die Eltern zuverlässig und umfassend<br />

zu informieren. Bei Interesse an einer Aufnahme<br />

kann ein Praktikum vereinbart werden,<br />

was auch bedeuten kann, einen Wohnplatz<br />

für eine Woche zu finden und dies mit den<br />

Terminen der Schule zu verbinden. Am<br />

Ende des Praktikums folgen Berichte und<br />

ein Auswertungsgespräch.<br />

Dies alles und noch einiges mehr muss<br />

verbindlich, zuverlässig und unabhängig<br />

von der betreuuenden Person abgearbeitet<br />

werden, auch wenn viele verschiedene<br />

Menschen und Institutionen beteiligt sind.<br />

Konzept für Berufsbildungsbereich<br />

Ein anderes aktuelles Projekt ist die Umsetzung<br />

eines Fachkonzeptes für den Berufsbildungsbereich<br />

für Werkstatt-Einsteiger. Bei<br />

der Außenarbeitsgruppe in der Landwirtschaft,<br />

bei deren Auditierung der Schwerpunkt<br />

zunächst auf Sicherheitsaspekten lag,<br />

stand jetzt ihre konzeptionelle Verankerung<br />

im Mittelpunkt. Erstmals ausprobiert wurden<br />

bei der individuellen Entwicklungsplanung<br />

Zielerreichungsgrade mit Prozentzahlen.<br />

„Wir brauchen uns nicht vor den Herausforderungen<br />

der Zukunft zu scheuen“, konnte<br />

denn auch Werkstattleiter Hugo Keller bei<br />

der Feierstunde resümieren.<br />

Wolfgang Winterhalder<br />

12 franziskus-bote 1/11


Berlin-<strong>St</strong>udienfahrt von sinnesbehinderten Bewohnern<br />

Keine Scheu vor politischen Diskussionen<br />

Berlin. An einer <strong>St</strong>udienfahrt nach Berlin<br />

mit politischen Diskussionen nahmen fünf<br />

Bewohner mit Sinnesbehinderung und eine<br />

Betreuerin der stiftung st. franziskus heiligenbronn<br />

teil. Sie hoffen, dass Berlin auch hinsichtlich<br />

ihrer vorgebrachten Probleme eine<br />

Reise wert war.<br />

Von SPD-Abgeordnetem eingeladen<br />

Die fünf Bewohner aus dem Ambulant-<br />

Betreuten Wohnen der <strong><strong>St</strong>iftung</strong>, die in eigenen<br />

Wohnungen in Schramberg und Sulgen<br />

bzw. im Haus Schönblick leben und in den<br />

Werkstätten der <strong><strong>St</strong>iftung</strong> beschäftigt sind,<br />

konnten sich gemeinsam mit Sabine Schell,<br />

Fachleiterin des Ambulant-Betreuten Wohnens,<br />

einer Reisegruppe der Lebenshilfe<br />

anschließen, die auf Einladung des SPD-<br />

Bundestagsabgeordneten Christian Lange<br />

aus dem Wahlkreis Waiblingen vier Tage in<br />

Berlin weilte. Die Teilnehmer absolvierten<br />

ein straffes Programm mit vielen behindertenpolitischen<br />

Diskussionen, bekamen aber<br />

auch viel von Berlin zu sehen.<br />

Gespräche auch im Ministerium<br />

Gesprächspartner der Besucher aus Baden-<br />

Württemberg waren Jan Busch, persönlicher<br />

Referent der SPD-Generalsekretärin<br />

Andrea Nahles, Andreas Schlüter vom Ministerium<br />

für Arbeit und Soziales, Leiter des<br />

Referats Gleichstellung behinderter Menschen<br />

und zuständig für Barrierefreiheit,<br />

sowie Abgeordneter Christian Lange, der<br />

auch Parlamentarischer Geschäftsführer<br />

der SPD-Fraktion ist.<br />

Die Schramberger Teilnehmer brachten in<br />

diesen Gesprächen etwa ihren Kummer über<br />

die Weihnachtsgeld- und Sonderzahlungs-<br />

Regelung in Behindertenwerkstätten vor.<br />

Diese Gelder nämlich werden bei ihnen als<br />

selbständig Wohnenden – im Unterschied<br />

zu den stationär untergebrachten Arbeits-<br />

„Ich bin von der <strong>St</strong>adt beeindruckt<br />

und hoffe, dass einigen<br />

Polikern in Berlin ein Licht<br />

aufgegangen ist und sie sich<br />

den Problemen behinderter<br />

Menschen annehmen.“<br />

kollegen – komplett auf die Grundsicherung<br />

angerechnet, verringern also wiederum die<br />

bezahlten Betreuungsgelder. Referatsleiter<br />

Andreas Schlüter konnte darauf auch keine<br />

direkte Antwort geben, versprach aber, dies<br />

in einer Konferenz zu besprechen.<br />

Probeweise am Rednerpult<br />

Weitere Themen waren etwa das Persönliche<br />

Budget oder die UN-Konvention für die<br />

Rechte von Menschen mit Behinderungen.<br />

Die Referenten und der Bundestagsabgeordnete<br />

gaben sich recht viel Mühe, die<br />

Belange der Menschen mit Behinderung<br />

aufzugreifen, berichten die Schramberger<br />

Teilnehmer. Diese wiederum hatten sich<br />

auch intensiv auf die Gespräche vorbereitet<br />

und machten sich auch während der Diskussionen<br />

eifrig Notizen. Im Bundesrat<br />

konnten die Teilnehmer sogar im Plenarsaal<br />

Platz nehmen und auch probeweise ans<br />

Rednerpult stehen.<br />

Zu den weiteren Zielen der Berlin-Reise<br />

gehörte der Bundestagssaal im Reichstags-<br />

franziskus-bote 1/11 13<br />

Die Schramberger Teilnehmer an der Berlin-<strong>St</strong>udienfahrt für Menschen mit Behinderung vor dem Plenarsaal<br />

des Deutschen Bundestags: (hinten von links) Ingo Feldt, Sabine Schell von der <strong><strong>St</strong>iftung</strong>, Sabine Kast,<br />

(vorne von links) Erich Fischer, <strong>St</strong>efanie Schleuning, Anthony Sohi und Andreas Grau.<br />

gebäude, das Willy-Brandt-Haus der SPD,<br />

das Kleist-Haus des Arbeitsministeriums,<br />

das Denkmal für die ermordeten Juden<br />

Europas, aber auch der Kudamm und das<br />

Olympiastadion.<br />

Im 14. <strong>St</strong>ock über den Dächern<br />

der Hauptstadt<br />

Eine große <strong>St</strong>adtrundfahrt mit politisch interessanten<br />

Punkten führte die Reisegruppe<br />

durch die ganze Bundeshauptstadt. Der<br />

Zusammenhalt der Reisegruppe war sehr<br />

gut. Auch die Unterkunft im Hotel wird von<br />

den Berlin-Fahrern gelobt. Dort suchten sie<br />

auch regelmäßig die „sky-Bar“ im 14. <strong>St</strong>ock<br />

auf – über den Dächern der Hauptstadt.<br />

„Ich bin von der <strong>St</strong>adt beeindruckt“, berichtet<br />

Andreas Grau. Er hofft jedoch auch, „dass<br />

einigen Politikern in Berlin ein Licht aufgegangen<br />

ist“ und sie sich den Problemen<br />

behinderter Menschen annehmen. „Die<br />

Fahrt nach Berlin war für uns schon ein<br />

sehr besonderes Erlebnis“, fasst Ingo Feldt<br />

zusammen. Ewald Graf


Spendenaktion „Wir machen Schule“ schreitet voran<br />

Schon über 600 000 Euro Spenden für<br />

die neue Schule in <strong>Heiligenbronn</strong><br />

<strong>Heiligenbronn</strong>. Schon kurz vor Weihnachten<br />

freuten sich die Schüler der stiftung<br />

st. franziskus heiligenbronn über ein großes<br />

Etappenziel: Die Spendenaktion Wir machen<br />

Schule. Machen Sie mit überschritt die magische<br />

Marke von einer halben Million Euro<br />

Spenden. Bis zum März stieg die Spendensumme<br />

noch kräftig weiter auf 612 000 Euro.<br />

Und das ganz ohne die Hilfe von Günther<br />

Jauch und seiner bekannten Fernseh-Show.<br />

Vielmehr wurde die Summe durch eine<br />

Vielzahl von kleinen und großen Spenden<br />

vor allem aus der Region aufgebracht. Die<br />

<strong><strong>St</strong>iftung</strong> nimmt diese Summe zum Anlass,<br />

sich erneut auch an dieser <strong>St</strong>elle bei allen<br />

Spenderinnen und Spendern zu bedanken.<br />

In <strong>Heiligenbronn</strong> bei Schramberg entsteht<br />

derzeit ein neues Schulgebäude für sinnesbehinderte<br />

Kinder. Bereits im Juni 2010<br />

wurde mit dem Bau begonnen. Voraussichtlich<br />

im Sommer 2012 werden die Schüler<br />

in das neue Gebäude umziehen können.<br />

In den Förderzentren der <strong><strong>St</strong>iftung</strong> erhalten<br />

blinde, sehbehinderte, hörgeschädigte und<br />

taubblinde Kinder optimale Förderung<br />

und Unterstützung.<br />

Jetzige Schulgebäude 100 Jahre alt<br />

Allerdings sind die bestehenden Schulgebäude<br />

annähernd hundert Jahre alt und<br />

entsprechen nicht mehr modernen pädagogischen<br />

Anforderungen. Zudem sind sie<br />

für den stark zunehmenden Kreis schwerst<br />

Spenden-<strong>St</strong>ichwort „Wir<br />

machen das Glas voll“<br />

Weitere Spenden für den Schulneubau erbittet<br />

die <strong><strong>St</strong>iftung</strong> unter dem <strong>St</strong>ichwort<br />

„Wir machen das Glas voll“ auf das Konto<br />

540 340 bei der Kreisparkasse Rottweil<br />

(Bankleitzahl 642 500 40).<br />

Weitere Informationen zur Aktion finden sich<br />

im Internet unter www.spenden-machenschule.de.<br />

Dort kann auch die Single-CD<br />

Wohin mein Herz mich zieht zum „Pro<br />

Bono-Preis“ von 15 Euro bestellt werden.<br />

Mit den ersten wärmeren Temperaturen des Jahres gingen die Arbeiten am Rohbau des Schulzentrums<br />

<strong>St</strong>. Benedikt in <strong>Heiligenbronn</strong> gleich weiter. Das zweite Obergeschoss für die sinnesbehinderten Schüler<br />

wird bald fertig gestellt sein. Am rechten Bildrand das Haus Lebensquell, links oben der im vergangenen<br />

Jahr eingeweihte neue Werkhof <strong>St</strong>. Josef Foto: Heli-Photo<br />

mehrfachbehinderter Kinder schlecht zugänglich.<br />

Aus diesem Grund baut die <strong><strong>St</strong>iftung</strong><br />

ein neues Schulzentrum und benötigt<br />

für dieses Zwölf-Millionen-Euro-Projekt jede<br />

erdenkliche Hilfe. Mit der Spendenaktion<br />

soll eine Million Euro Spendengelder aufgebracht<br />

werden.<br />

„Das Glas ist nun halb voll. Doch die Finanzund<br />

Wirtschaftskrise im vergangenen Jahr<br />

hatte auch Folgen für die Spendenbereitschaft“,<br />

erläutert Andreas Precht, der für die<br />

Spendenaktion verantwortlich zeichnet.<br />

Precht zeigt sich jedoch zuversichtlich, dass<br />

die Unternehmen in der Region sich schon<br />

bald wieder spendenfreudiger zeigen werden,<br />

da auch deren Umsätze wieder stiegen.<br />

Erste Anzeichen seien bereits sichtbar.<br />

Firmen halten <strong><strong>St</strong>iftung</strong> die Treue<br />

Eine ganze Reihe von Unternehmen hielt<br />

der <strong><strong>St</strong>iftung</strong> aber auch gerade in der Weihnachtszeit<br />

die Treue und spendete wieder<br />

größere Summen für das Schulzentrum <strong>St</strong>.<br />

Benedikt und damit die Lebensperspektiven<br />

von Kindern und Jugendlichen mit Sinnesbehinderungen.<br />

So überreichte das Bonner<br />

Telekommunikationsunternehmen Next ID<br />

erneut 3500 Euro für Wir machen Schule<br />

und unterstützt die <strong><strong>St</strong>iftung</strong> auch mit einer<br />

kostenlosen Spendenhotline im Festnetz<br />

14<br />

(09001 250 280). Die Gruner AG in<br />

Wehingen auf dem Heuberg überreichte<br />

Andreas Precht ebenfalls wieder einen<br />

Scheck über 3000 Euro. „Soziales Engagement<br />

ist für uns als Unternehmen wichtig<br />

und ein selbstverständlicher Teil unserer<br />

Philosophie“, sagte Firmenchef Eduard<br />

Spreitzer. Und auch die Apotheke Haller<br />

in Dunningen unterstützte wieder das<br />

Schulbauprojekt in <strong>Heiligenbronn</strong> mit 2500<br />

Euro anstelle von Weihnachtsgeschenken<br />

für die Kunden und mit dem Aufstellen<br />

eines Spendenhäuschens.<br />

Dass die Spendenbereitschaft immer weitere<br />

Kreise ziehen kann, zeigt das Beispiel<br />

von Professor Dr. Bernd Schwien von der<br />

Fachhochschule Nordhausen, der sich schon<br />

in einer Publikation mit der Unternehmensführung<br />

der <strong><strong>St</strong>iftung</strong> auseinandergesetzt<br />

hat. Als er den Spendenbrief der <strong><strong>St</strong>iftung</strong><br />

erhielt, spendete nicht nur er selbst 100<br />

Euro, sondern reichte ihn auch der Firma<br />

HEWI in Bad Arolsen weiter, mit der er<br />

wegen der Konstruktion eines behindertengerechten<br />

Duschsitzes in Kontakt stand, und<br />

die Geschäftsführung von HEWI entschloss<br />

sich spontan, ebenfalls 100 Euro zu spenden.<br />

So können Spenden Schule machen.<br />

Andreas Precht/Ewald Graf<br />

franziskus-bote 1/11


Luise-Poloni-Heim in Tübingen wieder eröffnet<br />

Neu gebautes Altenzentrum wird zum<br />

Treffpunkt für den ganzen <strong>St</strong>adtteil<br />

Tübingen. Das Altenzentrum Luise-Poloni-<br />

Heim im Tübinger <strong>St</strong>adtteil Lustnau hat nach<br />

zweieinhalbjähriger Pause wieder seinen<br />

Betrieb aufgenommen. Im Januar zogen die<br />

ersten Bewohner in das Pflegeheim ein bzw.<br />

auch wieder zurück, denn darunter waren<br />

auch sieben Seniorinnen und ein Senior, die<br />

schon vor der Bauphase hier lebten und<br />

aus anderen Pflegeheimen wieder zurück<br />

wechselten.<br />

Haus zur Hälfte schon belegt<br />

Bis zur Einweihung Ende März sind es 30<br />

Menschen mit Pflege- und Hilfebedarf im<br />

fortgeschrittenen Alter, die im neuen Luise-<br />

Poloni-Heim leben werden. Und für April<br />

sind schon weitere Bewohner angemeldet.<br />

Es gab auch schon die ersten Kurzzeitpflegegäste<br />

mit vorübergehendem Aufenthalt<br />

und die ersten Tagespflegegäste, die tagsüber<br />

im Altenzentrum betreut werden –<br />

beides neue Angebote in dieser <strong><strong>St</strong>iftung</strong>s-<br />

Einrichtung.<br />

Schrittweise bis zur vollen Belegung der insgesamt<br />

59 vollstationären Plätze, allesamt<br />

in Einzelzimmern, wird auch die Mitarbeiterzahl<br />

erhöht. Gestartet hat das Altenzentrum<br />

mit 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern,<br />

überwiegend in Teilzeit oder auch als<br />

Aushilfen. Doch die Suche nach Fachkräften<br />

ist mittlerweile schwieriger als die Aufnahme<br />

neuer Bewohner. Die Altenhilfe der <strong><strong>St</strong>iftung</strong><br />

bemüht sich daher bewusst darum,<br />

ihren Mitarbeitern auch familienfreundliche<br />

Arbeitsplätze anbieten zu können.<br />

Den Bewohnern wird bereits<br />

eine Vielzahl an Angeboten gemacht:<br />

es gibt eine Singgruppe<br />

mit Ehrenamtlichen, „Tanzen<br />

und Bewegung“, Kegeln oder<br />

<strong>St</strong>urzprophylaxe-Übungen.<br />

„Es ist jeden Tag was los.“<br />

franziskus-bote 1/11<br />

Bis zum Festwochenende im neu gebauten Altenzentrum Luise-Poloni-Heim in Tübingen-Lustnau ist die<br />

Hälfte der Bewohnerplätze bereits belegt. Auf unserem Bild von einem der Gemeinschaftsbereiche haben<br />

einige Seniorinnen zu den Liederbüchern gegriffen, in der Mitte Hausleiterin Carmen Conrad.<br />

Zimmer vor Einzug eingerichtet<br />

Bevor die ersten Bewohner in ihre neue Heimat<br />

einzogen, war es den Angehörigen<br />

schon in den Tagen und dem Wochenende<br />

davor möglich, das neue Zimmer mit den<br />

Möbeln und persönlichen Dingen einzurichten,<br />

so dass die Bewohner sich auch gleich<br />

heimisch fühlen konnten. „Die Bewohner<br />

sollen sich wohl fühlen und ein <strong>St</strong>ück weit<br />

wie zu Hause“, schildert Ursula Bacher die<br />

Zielsetzung. Am ersten Betriebstag gab<br />

es dann auch in großer Runde mit allen Helfern<br />

ein gemeinsames Abendessen.<br />

Aber auch sonst sind die Aktivitäten im<br />

neuen Haus bereits rasch angelaufen. Den<br />

Bewohnern wird bereits eine Vielzahl an Angeboten<br />

gemacht: es gibt eine Singgruppe<br />

mit Ehrenamtlichen, „Tanzen und Bewegung“<br />

wird regelmäßig angeboten, freitags<br />

wird gekegelt, <strong>St</strong>urzprophylaxe-Übungen<br />

gehören ebenfalls zum Programm. „Es ist<br />

jeden Tag was los“, fasst Regionalleiterin<br />

Ursula Bacher zusammen. In den wohnlich<br />

gestalteten Aufenthaltsbereichen, zu denen<br />

auch eine Küche gehört, werden Alltagsbegleiterinnen<br />

mit den Seniorinnen und Senioren<br />

zusammen aktiv, beispielsweise auch<br />

bei der Zubereitung einfacher Mahlzeiten.<br />

15<br />

Seniorenwohnanlage jetzt nebenan<br />

Bewohner der neu gebauten betreuten<br />

Seniorenwohnanlage des Siedlungswerks<br />

nebenan, die bereits seit November bezogen<br />

wurde, besichtigten gemeinsam mit Sozialdienstmitarbeiterin<br />

Martina Winter-Kaufmann<br />

das Luise-Poloni-Heim und gehören nun<br />

auch zu den Gästen des offenen Mittagstischs,<br />

der täglich im Foyer angeboten wird<br />

und auch von Senioren aus dem <strong>St</strong>adtteil<br />

und Angehörigen von Bewohnern angenommen<br />

wird. Gekocht wird für das Haus<br />

wie für die Gäste in der eigenen Küche<br />

unter Leitung des neuen Heimkochs Markus<br />

Baier.<br />

Kirchengemeinde auch im Haus<br />

Das Foyer des neuen Luise-Poloni-Heims<br />

kann mit der von der katholischen Kirchengemeinde<br />

finanzierten Begegnungsstätte<br />

direkt neben der Petrus-Kirche zu einem<br />

gemeinsamen Saal geöffnet werden. Hier<br />

haben schon etliche Treffen stattgefunden.<br />

Die Kirchengemeinde hat ihren neuen Saal<br />

ebenfalls schon eifrig benützt, auch für das<br />

Kirchencafé nach dem Sonntagsgottesdienst.<br />

Die Bewohner des Luise-Poloni-Heims, die<br />

direkte Verbindungstüren zur Kirche haben<br />

wie schon im Altbau, werden von Gemein-


Elfriede Schaupp gehörte zu den ersten Bewohnern im neu eröffneten Luise-Poloni-Heim in Tübingen.<br />

Ihr helles Zimmer mit Blick ins Grüne war auch schnell wohnlich eingerichtet. Fotos: Graf<br />

demitgliedern zum Gottesdienst abgeholt<br />

und wieder zurück gebracht. Evangelische<br />

Gottesdienste werden aber auch gefeiert –<br />

direkt in den Wohnbereichen.<br />

Ehrenamtliche betreiben Hauscafé<br />

Das Poloni-Heim will im Rahmen des Quartiersprojekt<br />

„Alter hat Zukunft“ auch Treffpunkt<br />

für alle alten Menschen im <strong>St</strong>adtteil<br />

sein. So hat der ökumenische Seniorenkreis<br />

Lustnau seine Zusammenkünfte auch<br />

bereits ins Altenzentrum verlegt. Im Februar<br />

startete auch das von einer großen Gruppe<br />

von Ehrenamtlichen aus dem Quartiersprojekt<br />

getragene Hauscafé im Foyer des<br />

Quartiersprojekt bringt<br />

Menschen in Kontakt<br />

Das Quartiersprojekt „Alter hat Zukunft“<br />

(siehe auch franziskus-bote 3/2010) für<br />

den Tübinger <strong>St</strong>adtteil Lustnau reagiert auf<br />

die zunehmend älter werdende Bevölkerung<br />

und die Notwendigkeit der Vernetzung,<br />

um Senioren auch im fortgeschrittenen Alter<br />

den Erhalt ihrer Lebensqualität zu ermöglichen.<br />

Dazu haben sich Altenzentrum Luise-<br />

Poloni-Heim, Kirchengemeinde <strong>St</strong>. Petrus<br />

und Siedlungswerk zusammen getan. Eine<br />

Projektgruppe will verschiedene Dinge wie<br />

Besuchsdienst und Betrieb der Cafeteria<br />

voranbringen.<br />

„Zunächst geht es darum“, sagt Pfarrer<br />

Dominik Weiß im Interview, „Menschen und<br />

Generationen miteinander in Kontakt zu<br />

bringen.“ Deshalb soll das Poloni-Heim ein<br />

Ort der Begegnung werden. In die Veranstaltungen<br />

in den gemeinsamen Räumen<br />

sollen auch Menschen aus dem <strong>St</strong>adtteil<br />

einbezogen werden.<br />

Luise-Poloni-Heims, das nun jeden Sonntag<br />

öffnet und auch zum Anlaufpunkt für Menschen<br />

und Familien aus dem <strong>St</strong>adtteil werden<br />

soll. „Wir sind ein offenes Haus“, betont<br />

Regionalleiterin Bacher und freut sich auf<br />

Gäste, Besucher und Treffs. Auch waren<br />

schon die ersten Gruppen zu Auftritten für<br />

die Bewohner im Haus, so etwa das „<strong>St</strong>udentische<br />

Salonorchester“ oder die evangelische<br />

Kinderkirche.<br />

„Das ist hier ja wie im Hotel“<br />

Was Besucher am neuen Luise-Poloni-Heim<br />

immer wieder auffällt und von ihnen gelobt<br />

wird, sind die hellen und freundlichen Räume,<br />

die wohnliche Ausstattung und auch die<br />

Lage inmitten von viel Grün und Natur, sogar<br />

mit Blick auf den Österberg. „Das ist<br />

hier ja wie im Hotel“, bekam Ursula Bacher<br />

schon öfters zu hören. Die großen Balkone<br />

auf den Wohnbereichen wurden bei den<br />

ersten wärmeren Sonnentagen des Jahres<br />

auch gleich ausgenutzt und befriedigen<br />

genauso wie der beschützte Garten zwischen<br />

Altenzentrum und Seniorenwohnungen<br />

das Bedürfnis nach frischer Luft und<br />

Anteilnahme am Geschehen ums Haus.<br />

Das Luise-Poloni-Heim, das auf die italienischen<br />

Carlo-<strong>St</strong>eeb-Schwestern zurückgeht<br />

und seit 2000 von der stiftung st. franziskus<br />

heiligenbronn geführt wird, bietet Bewohnern,<br />

Kurzzeit- und Tagespflegegästen eine individuelle<br />

Betreuung nach modernem Konzept.<br />

Sechs Wohngruppen<br />

In sechs kleinen und überschaubaren Wohngruppen<br />

auf zwei <strong>St</strong>ockwerken stehen<br />

jeweils Einzelzimmer mit Bad und großzügige<br />

Gemeinschaftsbereiche mit Küche zur<br />

Verfügung. Menschen mit Demenz haben<br />

eigene Wohnbereiche. Die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter sind immer präsent durch<br />

die Integration der Pflegestützpunkte und<br />

die hauswirtschaftliche Alltagsbegleitung.<br />

„Wenn die Menschen hier einziehen, sollen<br />

sie so selbständig wie möglich leben“,<br />

unterstreicht Regionalleiterin Ursula Bacher.<br />

Zwei Jahre Bauzeit<br />

Das vom Rottweiler Architekturbüro ktl<br />

geplante Altenzentrum wurde gemeinsam<br />

mit den Betreuten Wohnungen des Siedlungswerks<br />

und dem Gemeindesaal der<br />

Petrusgemeinde in zwei Jahren erbaut. Im<br />

März 2009 war die Grundsteinlegung, im<br />

November 2009 wurde schon Richtfest<br />

gefeiert. Finanziert wurde das 6,2 Millionen<br />

Euro-Projekt des neuen Luise-Poloni-Heims<br />

mit Hilfe von Zuschüssen des Landes, des<br />

Kreises und der ARD-Fernsehlotterie Ein<br />

Platz an der Sonne sowie mit Eigenmitteln<br />

der <strong><strong>St</strong>iftung</strong>. Ewald Graf<br />

Ein großes Team an Ehrenamtlichen hat sich bereits für das Hauscafé im neuen Luise-Poloni-Heim gefunden,<br />

das zunächst sonntags geöffnet hat und für die Begegnung von jung und alt, Bewohnern und Spaziergängern<br />

sorgen will. Foto: Bacher<br />

16<br />

franziskus-bote 1/11


<strong><strong>St</strong>iftung</strong>s-Altenzentren mit „sehr gut“ bewertet<br />

Qualität der Häuser wird<br />

laufend geprüft<br />

<strong>Heiligenbronn</strong>. Alle zehn Altenzentren<br />

der stiftung st. franziskus heiligenbronn in<br />

den Landkreisen Tuttlingen, Rottweil und<br />

Zollernalb erhielten bei den turnusmäßigen<br />

Überprüfungen des Medizinischen Dienstes<br />

der Krankenkassen (MDK) eine Einser-Note<br />

nach dem neuen Bewertungssystem für<br />

die Qualität stationärer Pflegeeinrichtungen,<br />

was also einer „sehr gut“ entspricht.<br />

Alle Bereiche wurden bewertet<br />

Bewertet werden bei der MDK-Prüfung,<br />

die inzwischen wieder in der politischen Diskussion<br />

steht, die Pflege und medizinische<br />

Versorgung, der Umgang mit demenzkranken<br />

Bewohnern, die soziale Betreuung<br />

franziskus-bote 1/11<br />

und Alltagsgestaltung sowie die Themen<br />

Wohnen, Verpflegung, Hauswirtschaft und<br />

Hygiene. Auch Bewohner werden stichprobenartig<br />

befragt. „Das sehr gute Ergebnis<br />

dieser Prüfungen überrascht uns aber nicht<br />

und ist auch kein Zufall“, betont Martin<br />

Volz-Neidlinger, Leiter der Altenhilfe in der<br />

<strong><strong>St</strong>iftung</strong>. „Wir haben ein umfangreiches<br />

Qualitätsmanagement aufgebaut und dieses<br />

im Rahmen eines eigenen Qualitätsberichts<br />

schon im Vorfeld dargestellt“, berichtet<br />

Volz-Neidlinger.<br />

Im Qualitätsmanagement der <strong><strong>St</strong>iftung</strong>s-<br />

Altenhilfe werden die Individualität und<br />

Selbstbestimmung der Bewohner als<br />

Gemeinsames Plätzchenbacken steht im Advent natürlich auch auf dem Programm. Die Pflege und<br />

Betreuung im Tuttlinger Altenzentrum Bürgerheim wie in den anderen Häusern der stiftung st. franziskus<br />

heiligenbronn erhielt bei den Prüfungen durchwegs sehr gute Noten.<br />

17<br />

wesentliches Element betont, wie dies<br />

auch im gemeinsamen Slogan Bleib, wer<br />

du bist zum Ausdruck kommt.<br />

Bedürfnisse regelmäßig erfragt<br />

Die Bedürfnisse der betreuten Menschen<br />

werden regelmäßig erfragt und in verschiedensten<br />

Konzepten praktisch umgesetzt.<br />

Dazu gehören etwa die familiäre, alltagsorientierte<br />

Atmosphäre der Wohngruppen<br />

mit hoher Präsenz der Mitarbeiter oder<br />

auch etwa das Schüsselsystem bei den<br />

Mahlzeiten, bei dem die Bewohner ihr<br />

Essen selbst schöpfen können. Bestandteil<br />

des Pflegekonzeptes ist eine individuelle<br />

Pflegeplanung, die Fähigkeit und Wohlbefinden<br />

der Bewohner fördert. Feste Pflegeund<br />

Betreuungspersonen ermöglichen<br />

eine ganzheitliche Pflege.<br />

Eigener Qualitätsbericht im Internet<br />

Weitere Konzepte der <strong><strong>St</strong>iftung</strong>s-Altenzentren<br />

gehen auf die Bedürfnisse von<br />

Demenzkranken, Schwerstpflegebedürftigen,<br />

Angehörigen, Mitarbeitern und Ehrenamtlichen<br />

ein. Für den eigenen Qualitätsbericht<br />

der <strong><strong>St</strong>iftung</strong> wurden auch externe<br />

Gutachter einbezogen, die Bewohner, Angehörige<br />

und Mitarbeiter befragten.<br />

Aus den Ergebnissen dieser Evaluation<br />

wurden einrichtungsbezogene Folgerungen<br />

gezogen. Der jüngste interne Qualitätsbericht<br />

von 2009 kann auch auf der Internetseite<br />

der <strong><strong>St</strong>iftung</strong>s-Altenhilfe auf der Seite<br />

„Anspruch und Ziele“ heruntergeladen<br />

werden (www.bleib-wer-du-bist.de).<br />

Die MDK-Prüfungen haben nun die gute<br />

Vorarbeit bestätigt. „Sie bestätigen die durchweg<br />

hohe Qualität der in unseren Einrichtungen<br />

erbrachten Leistungen“, resümiert<br />

Martin Volz-Neidlinger. Die einzelnen beanstandeten<br />

Punkte wurden umgehend aufgearbeitet.<br />

Überall „Einser“ erhalten<br />

Die einzelnen Gesamtnoten für die <strong><strong>St</strong>iftung</strong>s-Altenzentren<br />

lauteten: 1,0 für <strong>St</strong>. Anna<br />

Tuttlingen, 1,2 für das Bürgerheim Tuttlingen,<br />

1,4 für <strong>St</strong>. Antonius Mühlheim, 1,2 für<br />

<strong>St</strong>. Josef Spaichingen, 1,1 für <strong>St</strong>. Elisabeth<br />

Rottweil, 1,2 für <strong>St</strong>. Konrad Zimmern, 1,3<br />

für <strong>St</strong>. Veronika Dunningen und 1,0 für<br />

<strong>St</strong>. Martin Geislingen. Das Dr.-Karl-Hohner-<br />

Heim Trossingen und <strong>St</strong>. Ulrich Wehingen<br />

wurden vom MDK kurz vor Einführung der<br />

Noten geprüft, ebenfalls mit einem sehr<br />

guten Ergebnis. Ewald Graf


Vernissage und Autorenlesung im Altenzentrum <strong>St</strong>. Elisabeth<br />

Raimund Selinka und Egon Rieble geben<br />

Einblicke in ihr künstlerisches Schaffen<br />

Rottweil. Freunde der Literatur, Kunst und<br />

Musik erwartete im Januar im Altenzentrum<br />

<strong>St</strong>. Elisabeth in Rottweil eine besondere Veranstaltung.<br />

Im überfüllten Wohnbereich<br />

„Neckartäle“ erlebten die zahlreichen Besucher<br />

und Bewohner die mittlerweile bereits<br />

dritte Vernissage im neuen <strong>St</strong>. Elisabeth,<br />

einen bunten Blumenstrauß aus Literatur,<br />

Bildender Kunst und Musik.<br />

Meister des Aquarells<br />

Raimund Selinka, ein Meister der Aquarellmalerei,<br />

zeigte an diesem Abend einen repräsentativen<br />

Querschnitt seiner Arbeiten.<br />

In seiner Begrüßung ging Regionalleiter Dietmar<br />

Zisterer von der stiftung st. franziskus<br />

heiligenbronn auf die besondere Beziehung<br />

von Künstler Selinka zum Altenzentrum <strong>St</strong>.<br />

Elisabeth ein. So freute sich insbesondere<br />

eine Bewohnerin der Einrichtung auf ein<br />

Wiedersehen mit dem Maler und Zeichner,<br />

der ihr vor vielen Jahren die Sensibilität des<br />

Aquarells in seinen Kursen an der Volkshochschule<br />

näherbrachte.<br />

Selinkas Schaffen<br />

hat seinen Ursprung<br />

in der Natur, wie<br />

der Kunsthistoriker<br />

Egon Rieble in seiner<br />

Laudatio ausführte:<br />

„Mit Wurzel- und<br />

Baumbildern hat er<br />

sich schon früh über<br />

Rottweil hinaus ei-<br />

Eines der Gemälde von nen Namen ge-<br />

Raimund Selinka.<br />

macht. Die Gegenständlichkeit<br />

wird<br />

mehr und mehr reduziert, ins Abstrakte verfremdet.<br />

Dies reicht von lyrischen Abstraktionen,<br />

die rein aus der Farbe leben, zu<br />

Farbrhythmen von bestechender Bildkraft,“<br />

so Rieble.<br />

Ein Buch nicht nur für Kinder<br />

Und so war es dann auch Selinkas Freund<br />

Egon Rieble, der den zweiten Teil des<br />

Abends gestaltete mit Texten aus seinem<br />

Buch „Heraus aus der Spielzeugkiste“,<br />

wobei die Spielzeugkiste ein Buch nicht<br />

nur für Kinder ist. „Die ganze Welt in ein<br />

Vernissage im Wohnbereich des Rottweiler Altenzentrums <strong>St</strong>. Elisabeth mit Musik durch Astrid Blobel am<br />

Cello (Mitte) und Künstler Raimund Selinka am Klavier (rechts). Foto: Marchfeld<br />

paar Versen – launige Litaneien und kurze<br />

Szenen von Spielzeugkisten und Naturwundern“,<br />

beschreibt Bodo Schnekenburger<br />

vom „Schwarzwälder Boten“ Riebles Buch.<br />

Vertonte Gedichte vorgetragen<br />

Dass dies ein ganz wunderbares Buch ist,<br />

fand auch Selinka und nahm dies bereits<br />

vor geraumer Zeit zum Anlass, Gedichte<br />

daraus zu vertonen. Raimund Selinka, der<br />

an der Hochschule für Musik in Trossingen<br />

Autor Egon Rieble bei der Lesung aus seinem Buch<br />

„Heraus aus der Spielzeugkiste“. Foto: Thiele<br />

18<br />

Musik studierte, liess es sich dann auch nicht<br />

nehmen, seine Vertonungen der Besucherschar<br />

in <strong>St</strong>. Elisabeth zu präsentieren. Mit<br />

viel Gespür und Feinsinn trug er Riebles<br />

Gedichte, sich selbst begleitend am Klavier,<br />

dem aufmerksamen Publikum vor, wobei<br />

sich so manch einer der Zuhörer in seine<br />

Kindheit zurückversetzt fühlte. Damit hatte<br />

der Abend auch seinen vorläufigen Höhepunkt<br />

erreicht, jedoch ans Auseinandergehen<br />

war noch lange nicht zu denken.<br />

Beide Künstler mischten sich unters interessierte<br />

Publikum, gaben weitere Einblicke<br />

in ihr künstlerisches Schaffen und die eine<br />

oder andere Bekanntschaft aus früheren<br />

Zeiten wurde bei einem Glas Sekt wieder<br />

neu belebt.<br />

Öffnung ins Gemeinwesen hinein<br />

Bis in die späten Abendstunden blieb man<br />

noch beieinander und somit war dieser<br />

Abend wiederum ein Beispiel dafür, wie<br />

sich das Altenzentrum <strong>St</strong>. Elisabeth mehr<br />

und mehr öffnet ins Gemeinwesen hinein<br />

und damit zum echten und erlebbaren Zuhause<br />

für seine Bewohner wird. Die Bilder<br />

Selinkas waren noch bis nach Fasnacht zu<br />

sehen. Dietmar Zisterer<br />

franziskus-bote 1/11


Schüler werben Schüler zur Ausbildung in der Altenpflege<br />

Aktion lenkt den Blick auf positive Seiten<br />

der Arbeit mit älteren Menschen<br />

<strong>Heiligenbronn</strong>. Um dem Fachkraftmangel<br />

in der Altenpflege zu begegnen, sind nicht<br />

nur Maßnahmen zum Gewinnen und Halten<br />

von ausgebildeten Fachkräften notwendig.<br />

Ein weiterer Ansatzpunkt ist es, die Ausbildung<br />

zu intensivieren. Dass die Altenhilfe<br />

der stiftung st. franziskus heiligenbronn hier<br />

bereits sehr aktiv ist, zeigt die große Anzahl<br />

von Schülern in den Altenzentren: Rund 45<br />

Schülerinnen und Schüler in verschiedenen<br />

Ausbildungsjahren sind derzeit in allen elf<br />

Altenzentren gleichzeitig in Ausbildung.<br />

Doch auch die Besetzung der Ausbildungsstellen<br />

mit für den Altenpflegeberuf<br />

geeigneten Schülerinnen und Schülern ist<br />

angesichts der demografischen Entwicklung<br />

längst keine Selbstverständlichkeit mehr.<br />

Neben der geringer werdenden Anzahl<br />

junger Menschen, die Ausbildungsplätze<br />

suchen, spielt hier das häufig negative Image<br />

von Pflegeberufen eine entscheidende<br />

Rolle. Nach einer <strong>St</strong>udie von Professor <strong>St</strong>efan<br />

Görres von der Universität Bremen können<br />

sich nur knapp 4 Prozent der Schüler einen<br />

Beruf in der Altenpflege vorstellen. Dem<br />

gegenüber steht das Ergebnis einer Befragung<br />

von bereits in der Ausbildung befindlichen<br />

Pflegekräften: hier würden mehr als<br />

94 Prozent der Befragten wieder den Pflegeberuf<br />

ergreifen.<br />

Projekt als Wettbewerb konzipiert<br />

Vor diesem Hintergrund hat sich das Aufgabenfeld<br />

Altenhilfe in der stiftung st. franziskus<br />

heiligenbronn dazu entschlossen, unter<br />

dem Motto „Schüler werben Schüler“ ein<br />

Projekt zur Gewinnung von Auszubildenden<br />

zu starten. Das Projekt ist dabei als<br />

Wettbewerb konzipiert, bei welchem drei<br />

Gruppen von Auszubildenden unterschiedlicher<br />

Altenhilferegionen gegeneinander<br />

antreten, indem sie verschiedene Aktionen<br />

durchführen.<br />

Die Aufteilung der Regionen erfolgte nach<br />

der Anzahl der aktuellen Schülerinnen und<br />

Schüler, damit die drei Projektgruppen zahlenmäßig<br />

eine vergleichbare Größe aufweisen.<br />

So gibt es die Gruppe Spaichingen und<br />

franziskus-bote 1/11<br />

Donau-Oberschwaben mit Mühlheim, die<br />

Gruppe Tübingen und Rottweil sowie die<br />

Gruppe Tuttlingen. Begleitet werden die Projektgruppen<br />

jeweils von den Hausleitungen<br />

der Altenzentren.<br />

Ziel des Projektes ist es, durch verschiedene<br />

Aktionen mit jungen Menschen, die noch<br />

vor der Berufswahl stehen, ins Gespräch zu<br />

kommen und einen Einblick in den Pflegeberuf<br />

zu ermöglichen. So soll die Aufmerksamkeit<br />

auch auf die positiven Seiten der<br />

Pflege gerichtet werden. So wird dabei etwa<br />

die Arbeit mit und für Menschen in den Vordergrund<br />

gerückt und die Gewissheit, dass<br />

die geleistete Arbeit „einen Sinn“ hat, da sie<br />

hilfebedürftigen Menschen zugute kommt.<br />

Öffentlichkeit aufmerksam machen<br />

Weiterhin soll mit dem im Herbst angelaufenen<br />

Projekt eine positive Aufmerksamkeit<br />

in der Öffentlichkeit geschaffen werden,<br />

wozu öffentlichkeitswirksame Aktionen<br />

durchgeführt werden sollen. Zur Durchführung<br />

der Aktionen steht den einzelnen<br />

Gruppen auch ein kleines Budget zur Verfügung.<br />

Zielgruppe des Projektes sind darüber<br />

hinaus auch die aktuellen Auszubildenden.<br />

19<br />

Denn nicht zuletzt sollen die Aktionen den<br />

teilnehmenden Altenpflegeschülerinnen<br />

und -schülern Spaß machen und ein Highlight<br />

in der Ausbildung darstellen.<br />

Kleiner Wettbewerb<br />

Da das Projekt als Wettbewerb angelegt ist,<br />

gibt es natürlich auch etwas zu gewinnen.<br />

Um zu entscheiden, welche Gruppe einen<br />

Preis gewinnt, werden für jede Aktion und<br />

für jede besetzte Praktikums- oder Ausbildungsstelle,<br />

die auf das Projekt zurückzuführen<br />

ist, Punkte vergeben. Die Gruppe mit<br />

den meisten Punkten gewinnt den Wettbewerb.<br />

Daneben gibt es für die spektakulärste<br />

Aktion einen Sonderpreis. Was es jeweils<br />

zu gewinnen gibt, ist allerdings eine Überraschung<br />

und wird noch nicht verraten.<br />

Die Aktionen werden bis Ende April abgeschlossen<br />

sein, so dass die Präsentation der<br />

Ergebnisse, also der durchgeführten Aktionen,<br />

Mitte des Jahres stattfinden kann. Dazu<br />

werden die Ergebnisse im Rahmen einer<br />

Regionalleiterkonferenz vorgestellt. Der Abschluss<br />

des Projektes einschließlich der Preisverleihung<br />

ist für Juli/August 2011 geplant.<br />

Manuel Jahnel<br />

Die von den Altenpflegeschülerinnen gestaltete Beteiligung am Spaichinger Fasnetsumzug als „Blumenkinder“<br />

(siehe auch Artikel Seite 22) bürstet das Altenpflege-Image gegen den <strong>St</strong>rich und war eine der ersten<br />

Aktionen im Rahmen des Projekts „Schüler werben Schüler“. Foto: Rubbel


Advent und Weihnachten in den Tuttlinger Altenzentren<br />

Das individuell ausgesuchte Geschenk<br />

bringt ein Lachen auf die Gesichter<br />

Tuttlingen. Die ersten Schneeflocken sind<br />

angekündigt und der erste Advent steht<br />

vor der Tür. Schon heißt es in <strong>St</strong>. Anna und<br />

Bürgerheim: „Advent, Advent, ein Lichtlein<br />

brennt, erst eins, dann zwei, dann drei,<br />

dann vier, ... dann steht das Christkind vor<br />

der Tür.“<br />

Advent und Weihnachten sollen für die<br />

Bewohner der Altenzentren ein genauso<br />

festliches und freudiges Erlebnis werden,<br />

wie sie das auch in ihren Familien erlebt<br />

haben. Keine Frage, dass dies für die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter auch mit<br />

großem Einsatz und Engagement verbunden<br />

ist.<br />

Duft des Reisigs gehört zum Advent<br />

Wo sollen die Adventskränze hingestellt<br />

werden? Welche Kerzen kommen darauf?<br />

Wer macht die Kränze? Diese Fragen stellen<br />

sich wie jedes Jahr auch bei den Bewohnern<br />

der Altenzentren. Die Fragen sind schnell<br />

geklärt, dann geht es an die Aufgabenverteilung.<br />

Die Bastelgruppe übernimmt mit den Betreuungskräften<br />

das Richten der Adventskränze.<br />

Viele Bewohner lassen es sich nicht<br />

nehmen und helfen mit. Dabei erzählen<br />

sie gern, wie sie das früher zu Hause auch<br />

immer gemacht haben und wie es am<br />

Besten geht: Welches Reisig hält am längsten<br />

und was kann man tun, damit die Nadeln<br />

nicht so schnell fallen? Schnell ist klar, dass<br />

die traditionellen Farben am Besten gefallen<br />

und so werden die Kränze in den Farben<br />

rot und gold dekoriert. Der Duft des Reisigs<br />

stimmt schon auf den Advent ein.<br />

Bei den Ausstecherle helfen alle mit<br />

Ein weiterer Duft darf ebenfalls nicht fehlen:<br />

Das Backen der Plätzchen ist gemeinsam<br />

immer ein besonderes Erlebnis. Das war<br />

schon zu Hause ein fester Bestandteil in der<br />

Adventszeit und ist es hier im Altenzentrum<br />

ebenso. Die verschiedensten Rezepte werden<br />

ausgetauscht und das eine oder andere<br />

miteinander ausprobiert. Beim Ausstecherlebacken<br />

können alle mithelfen und sind mit<br />

Freude dabei.<br />

Krippenbauer Peter König mit seiner großen Krippe im Eingangsbereich des Tuttlinger Altenzentrums<br />

Bürgerheim. Gerade mit Krippenwegen und passenden Geschichten wird der Advent als Vorbereitung auf<br />

Weihnachten bewusst gestaltet. Foto: Liebermann<br />

20<br />

Beim Adventskaffee auf den Wohnbereichen<br />

werden die ersten Plätzchen schon<br />

verzehrt und alle sind sich einig, dass die<br />

ersten halt doch die besten sind. Angehörige<br />

kommen gerne zu den Kaffeenachmittagen<br />

und die ersten Adventslieder werden zusammen<br />

gesungen.<br />

Ein Päckchen vom Nikolaus<br />

Zum Nikolaustag gehört der Besuch des<br />

Nikolaus mit seinem Knecht Ruprecht in<br />

<strong>St</strong>. Anna und Bürgerheim schon selbstverständlich<br />

dazu. Jeder Bewohner bekommt<br />

ein kleines Päckchen mit Nüssen, einer<br />

Orange und etwas Süßem dazu. Die Freude<br />

darüber ist sehr groß und auch hier tauchen<br />

Erinnerungen an frühere Zeiten auf: Was<br />

hat der Nikolaus damals mitgebracht, wie<br />

oft hat der Ruprecht seine Rute benutzt und<br />

warum? Das traditionelle Nikolauslied wird<br />

zusammen von der ersten bis zur letzten<br />

<strong>St</strong>rophe gesungen.<br />

Besuch von Jugendlichen<br />

Die Mitglieder des Leo-Clubs haben im<br />

vergangenen Advent eine Aktion gestartet<br />

und Sch<strong>ok</strong>oladen-Nikoläuse gesammelt.<br />

Unter anderem verteilten sie die gespendeten<br />

Süßigkeiten in den Altenzentren<br />

<strong>St</strong>. Anna und Bürgerheim – ebenfalls am<br />

Nikolaustag. Viele strahlende Gesichter<br />

waren zu sehen. Doch für die Bewohner<br />

standen hier nicht die Geschenke im Vordergrund,<br />

sondern ein kurzes Gespräch,<br />

ein Austausch mit den Jugendlichen. Diese<br />

wiederum freuten sich sehr, zu erleben,<br />

welche Freude sie den Bewohnern machen<br />

konnten.<br />

Jeden Tag ein <strong>St</strong>ern weiter<br />

Um die Zeit bis Weihnachten auch in Gedanken<br />

mitzuerleben, gibt es im Altenzentrum<br />

Bürgerheim auf jedem Wohnbereich<br />

einen Weg zur Krippe. Für jeden Tag im<br />

Dezember wird ein <strong>St</strong>ern ausgeschnitten<br />

und mit einer Zahl versehen. Josef und<br />

Maria auf dem Esel gehen jeden Tag einen<br />

<strong>St</strong>ern weiter zur Krippe. Dazu liest täglich<br />

ein Bewohner oder ein Mitarbeiter eine<br />

passende Adventsgeschichte vor.<br />

franziskus-bote 1/11


Auch Tränen fließen an diesen<br />

Tagen, da viele Menschen<br />

auch traurige Erlebnisse mit<br />

Weihnachten verbinden:<br />

In den Kriegsjahren und danach<br />

war Weihnachten nicht<br />

immer ein Fest der Freude<br />

und des Friedens. Aber auch<br />

diese Erfahrungen dürfen<br />

ihren Platz haben.<br />

Sowohl im Eingangsbereich als auch auf<br />

den einzelnen Wohnbereichen steht ebenfalls<br />

eine Krippe mit den passenden Figuren,<br />

so dass überall die Geburt Jesu auch sichtbar<br />

dargestellt wird.<br />

Mit Flohmarkt-Erlös Krippe gekauft<br />

Da im neuen Bürgerheim mehrere Krippen<br />

aufgestellt werden können, wurden Krippen<br />

leihweise oder als Spenden gesucht. Auf<br />

diesem Wege wurden mehrere Krippen gespendet.<br />

Eine große Krippe für den Eingangsbereich<br />

wurde von Peter König aus Aixheim<br />

zunächst leihweise zur Verfügung gestellt,<br />

Über den Erlös des Flohmarktes und eine<br />

weitere Spende konnte sie gekauft werden.<br />

Peter König hat das Bauen von Krippen<br />

zu seinem Hobby gemacht und ist auch<br />

bekannt durch die große Krippe, die er alljährlich<br />

in der Wallfahrtskapelle Palmbühl<br />

bei Schömberg aufbaut.<br />

franziskus-bote 1/11<br />

Mitarbeiterin Gerda Röther verkündet bei der Heiligabendfeier im Altenzentrum <strong>St</strong>. Anna die frohe Botschaft<br />

des Engels. Fotos: Eberhard<br />

Sind genügend <strong>St</strong>ühle da?<br />

Schnell vergeht die Zeit bis Weihnachten.<br />

Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren.<br />

Die Christbäume werden aufgestellt, die<br />

Bewohner helfen den Betreuungskräften,<br />

die Bäume zu schmücken, es wird überlegt<br />

und geplant, welche Angehörigen wann zu<br />

Besuch kommen oder wann die Bewohner<br />

zu den Angehörigen nach Hause gehen.<br />

Zum Gottesdienst und zum Fest muss die<br />

Kleidung stimmen. Sind genügend <strong>St</strong>ühle<br />

für die Familie da?<br />

Viele Angehörige feiern an Weihnachten gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern der<br />

Altenzentren die Festtage und kommen auch zu den Mittagessen.<br />

21<br />

Familien in den Altenzentren<br />

Schön ist es zu sehen, dass viele Angehörige<br />

in die Altenzentren kommen, um<br />

hier gemeinsam zu feiern. Bei der Andacht<br />

am Heiligabend, bei den Feiern auf den<br />

Wohnbereichen bis hin zur Bescherung begleiten<br />

die Familien die Bewohner in den<br />

Altenzentren. Auch zum Mittagessen an<br />

den Feiertagen kommen die Verwandten<br />

zu Besuch.<br />

Große Gemeinschaft<br />

Es ist spürbar, dass alle zu einer großen<br />

Gemeinschaft zusammenwachsen und die<br />

Bewohner auch hier ihr Weihnachten feiern<br />

wollen. Weihnachtslieder werden gesungen<br />

und Erinnerungen ausgetauscht.<br />

Auch Tränen fließen an diesen Tagen, da<br />

viele Menschen auch traurige Erlebnisse<br />

mit Weihnachten verbinden: In den Kriegsjahren<br />

und auch danach war Weihnachten<br />

nicht immer ein Fest der Freude und des<br />

Friedens. Aber auch diese Erfahrungen dürfen<br />

ihren Platz haben und ausgetauscht<br />

werden.<br />

Umso schöner ist es dann, zu sehen, dass<br />

heute die Freude überwiegt und das persönliche<br />

Geschenk, das individuell von den<br />

jeweiligen Mitarbeitern ausgesucht wurde,<br />

ein Lachen auf die Gesichter bringt. Diese<br />

Freude ist noch lange nach Weihnachten<br />

zu sehen und zu erfahren.<br />

Christine Liebermann


Fantasie und <strong>St</strong>immung bei der Hausfasnet in <strong>St</strong>. Josef<br />

Großes „Oho“ bei den Bühnenauftritten<br />

und beim Spaichinger Fasnetsumzug<br />

Spaichingen. Die Schlager und Blumenkinder<br />

der 70er Jahre erlebten bei der Hausfasnet<br />

im Altenzentrum <strong>St</strong>. Josef in Spaichingen<br />

am Schmotzigen ihre Wiederauferstehung.<br />

Den Seniorinnen und Senioren<br />

begegnete bei den kunterbunten Darbietungen<br />

auf der Bühne im Speisesaal vieles<br />

Altbekannte wieder.<br />

Der närrische Tag in <strong>St</strong>. Josef hatte schon<br />

mit einem fröhlichen Mitarbeiterfrühstück<br />

begonnen. Nachmittags bei der Hausfasnet<br />

stemmten dann die Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter unter musikalischer Beihilfe von<br />

Hausmusikant Eugen Maier am Keyboard<br />

ein kurzweiliges Programm aus eigener<br />

Kraft und sorgten für närrische <strong>St</strong>immung<br />

im Saal. Die Küche verwöhnte die närrischen<br />

Gaumen mit Berlinern und gebackenen<br />

„Mäusen“.<br />

Chor singt vom Gummiboot<br />

Der vielköpfige Potpourri-Chor, der den<br />

Auftakt und den Abschluss des Programms<br />

übernahm, natürlich in „blumiger“ Aufmachung<br />

mit <strong>St</strong>irnbändern, Blumenhüten und<br />

Sonnenbrillen, Puschen, Rasseln und Kastagnetten,<br />

sang sich vom einen Schlager<br />

zum andern, vom „knallroten Gummiboot“<br />

über „Eviva Espagna“ bis hin zu „Wir<br />

machen durch“.<br />

Die Auszubildenden und Pflegeschülerinnen<br />

von <strong>St</strong>. Josef trugen allein drei Punkte zum<br />

Fasnetsprogramm bei: einen vielbeinigen<br />

Tanz von Dreibeinern, eine Hüte-Modenschau<br />

passend zum Motto der Blumenkinder<br />

und eine Darbietung zum Schlager<br />

„Ti amo“, zu dessen Herzschmerz-Zeilen<br />

wie „Aber dich gibt's nur einmal für mich“<br />

die Schülerinnen aus ihren Koffern passendunpassende<br />

Utensilien hervorkramten wie<br />

Einsen, Herzen oder <strong>St</strong>erne.<br />

Mitsingen und Mitklatschen machte die Hausfasnet in <strong>St</strong>. Josef auch für die närrischen Seniorinnen und<br />

Senioren zur kurzweiligen Angelegenheit. Fotos: Graf<br />

Die Blumenkinder der 70er Jahre wurden bei der Hausfasnet im Altenzentrum <strong>St</strong>. Josef Spaichingen am<br />

Schmotzigen Donnerstag wieder lebendig – hier der Chor mit bekannten Schlagern aus dieser Zeit.<br />

Moderatorin Annelie Verse sorgte immer<br />

wieder für Zusatzapplaus für die Akteure<br />

und Musikant Eugen Maier brachte mit<br />

Schunkelliedern zwischendurch auch die<br />

Zuschauerreihen in Bewegung, so dass<br />

die Bewohner ihren Spaß hatten und mitsangen<br />

oder -summten: „Nach Hause<br />

geh’n wir nicht“.<br />

Tanzballett der Hauswirtschaft<br />

Ein Hit der Gruppe „Abba“ durfte bei dem<br />

70er-Jahre-Revival nicht fehlen und dazu<br />

wirbelte das Hauswirtschaftsteam als Ballett<br />

über die Bühne. Beim munteren „Kosakentanz“<br />

des „Chefs mit seinem Gefolge“ wurden<br />

dank optischem Trick zur Erheiterung<br />

der Zuschauer die Arme anstelle der Beine<br />

geschwungen.<br />

Gut in <strong>St</strong>immung gebracht, erwarteten<br />

Bewohner und Mitarbeiter gespannt den<br />

Einzug der Spaichinger Zunft. Angeführt<br />

von den Jungmusikern der <strong>St</strong>adtkapelle,<br />

zogen kleine und große Deichelmäuse und<br />

andere Kleidlesträger mitsamt Prinzenpaar<br />

und Elferrat zum Takt des nicht zum ersten<br />

Mal erklingenden Narrenmarsches in den<br />

Saal und wurden mit vielstimmigen „Oho“-<br />

Rufen von allen begrüßt. Hausleiterin Ilona<br />

Rubbel hieß die Gäste willkommen.<br />

22 franziskus-bote 1/11


Auch Prinzenpaar gibt sich die Ehre<br />

Zunftpräsident Jürgen Köhler sprach ein<br />

„Hoch auf die Fasnet“ und aufmunternde<br />

Worte. Er wünschte den Senioren „Humor<br />

und <strong>St</strong>immung und das an allen Tagen“ –<br />

dies sei die beste Medizin. Auch Prinz Markus<br />

I. mit seiner Prinzessin Kerstin I. überbrachte<br />

der frohgelaunten Gemeinschaft im<br />

Altenzentrum die närrische Botschaft und<br />

das Motto des Paars: „A <strong>St</strong>ädtle lustig, frei<br />

und froh – an der Fasnet isch’s halt so!“<br />

Narrenorden für Mitarbeiterin<br />

Der Präsident nahm im Rahmen der Hausfasnet<br />

aber auch eine besondere Ehrung<br />

vor. Jürgen Köhler würdigte das närrische<br />

Engagement von <strong>St</strong>. Josef-Mitarbeiterin<br />

Birgit Kaufmann, die sich schon lange für<br />

die Denkinger Fasnet engagiert und nun<br />

auch seit ihrem Eintritt bei der Hausfasnet<br />

von <strong>St</strong>. Josef aktiv ist. Köhler überreichte<br />

ihr unter großem Beifall den Spaichinger<br />

Narrenorden.<br />

Der Elferrats-Präsident freute sich aber auch<br />

darüber, dass das Altenzentrum <strong>St</strong>. Josef<br />

am Fasnetssonntag zum ersten Mal mit<br />

einem Wagen am großen Umzug beteiligt<br />

sein werde. Dies zeige das hohe Narrenpotential<br />

in Spaichingen „vom Kindergarten<br />

bis ins Altenheim“.<br />

Zunftpräsident Jürgen Kohler<br />

wünschte den Senioren<br />

„Humor und <strong>St</strong>immung und<br />

das an allen Tagen“ – das sei<br />

die beste Medizin.<br />

Der Kosakentanz einmal anders: mit verkürztem<br />

Rumpf und wendigen Armen.<br />

Erstmals gestaltete das Altenzentrum <strong>St</strong>. Josef einen Umzugswagen für den großen Fasnetsumzug von<br />

Spaichingen. Als „Blumenkinder“ geschmückt, zeigten sich Schüler, Mitarbeiter und Bewohner lebenslustig<br />

und machten zugleich Werbung für den Pflegeberuf – hier vor dem Haus <strong>St</strong>. Agnes.<br />

Unter den Klängen der Jungmusiker zog<br />

die Deichelmauszunft wieder aus dem Saal<br />

aus. Musiker und Narren wurden noch im<br />

Hauscafé bewirtet. Auch die Hausfasnet<br />

klang mit beschwingten Melodien allmählich<br />

aus. Nach so viel Trubel im Haus musste<br />

auch mal wieder etwas Ruhe einkehren.<br />

Premiere beim Fasnetsumzug<br />

Doch am Fasnetssonntag ging es weiter.<br />

Diesmal war das Altenzentrum nicht nur<br />

unter den Zuschauern, sondern mit einem<br />

im Rahmen des Projekts „Schüler werben<br />

Schüler“ entwickelten Fasnetswagen auch<br />

Umzugsteilnehmer – unter demselben<br />

Motto wie die Hausfasnet: „70er Jahre<br />

Blumenkinder“.<br />

Von den Pflegeschülerinnen und ehrenamtlichen<br />

Helfern erbaut, versammelte sich eine<br />

40-köpfige Schar aus den Schülerinnen,<br />

franziskus-bote 1/11 23<br />

aus Mitarbeitern, Bewohnern und Ehrenamtlichen<br />

im oder um den Umzugswagen<br />

und marschierte im großen Fasnetszug mit.<br />

Die Sonne lachte dabei durch die Wolkendecke<br />

und erwärmte die Tausende von<br />

Zuschauern wie die Umzugsteilnehmer.<br />

Lebensfreude entgegen der Klischees<br />

Mit ihrem fröhlichen Hippie-Outfit, mit Popcorn<br />

und Lutschern, die freigebig unters<br />

Narrenvolk geworfen wurden, und ihrem<br />

Fasnetsruf „Alten-heim“ versinnbildlichte die<br />

Umzugstruppe entgegen aller Klischees<br />

die Verbindung von Lebensfreude und Altenzentrum.<br />

Dazu warb der Umzugswagen<br />

für die Zukunftschancen des Pflegeberufs<br />

mit der Aufschrift „Nach d’ Ausbildung bei<br />

dena Seniora heit, no häsch für d’ Zukunft<br />

echt was gscheits“ (siehe auch Artikel Seite<br />

19). Allen Beteiligten machte diese Aktion<br />

großen Spaß. Ewald Graf<br />

Die Auszubildenden und Pflegeschülerinnen zeigten vielseitige närrische Talente bei der Hausfasnet –<br />

hier bei der Hüte-Modenschau zu den 70er-Jahren.


Meine Tages-Schau:<br />

„So lebe ich“<br />

Mühlheim an der Donau. „Langeweile<br />

habe ich nicht – ich suche mir immer<br />

Arbeit“, sagt Le<strong>ok</strong>ardia Lesiecki. Dabei ist<br />

die Altenzentrums-Bewohnerin, die im Juli<br />

ihren 102. Geburtstag feiert, ja nicht zum<br />

Arbeiten in <strong>St</strong>. Antonius in Mühlheim, sondern<br />

um ihren Lebensabend hier zu verbringen.<br />

Doch ihr Schaffensgeist hält sie<br />

immer noch auf Trab. Puzzeln und Mandala-<br />

Malen sind ihre Lieblingsbeschäftigungen, in<br />

die sie sich stundenlang versenken kann –<br />

manchmal auch nachts.<br />

Puzzeln im Altenzentrum intensiviert<br />

Das Puzzle-Legen habe sie schon früher<br />

gern gemacht, aber intensiviert, seit sie in<br />

<strong>St</strong>. Antonius eingezogen sei – vor zwei<br />

Jahren. Nach einem arbeitsreichen Leben<br />

könne sie sich nicht hinsetzen und nichts<br />

tun, erklärt sie: „Ich muss immer etwas tun.“<br />

Also baute sie im Altenzentrum das Puzzeln<br />

aus und legt dabei große Ausdauer und<br />

Geduld an den Tag. Ihre Familie versorgt<br />

sie mit immer wieder neuen Puzzle-Aufgaben.<br />

Und ihre Bezugs-Pflegeschwester<br />

Alexandra Klöpper war anfangs erstaunt,<br />

wie schnell sie eine neue Schachtel Puzzle-<br />

Teile wieder zum kompletten Bild zusammengesetzt<br />

hatte.<br />

Le<strong>ok</strong>ardia Lesiecki im Altenzentrum Mühlheim<br />

„Ich kann mir den Tag so<br />

einteilen, wie ich will“<br />

Mit dieser Lieblingsbeschäftigung wurde<br />

Le<strong>ok</strong>ardia Lesiecki im vergangenen Jahr<br />

beim Foto-Wettbewerb zum „Gesicht des<br />

Hauses“ auch vom Fotografen porträtiert.<br />

Ihr Foto als „Geduldsspielerin“ unter dem<br />

Motto „Bleib, wer du bist“ wurde zum Siegerfoto<br />

für <strong>St</strong>. Antonius gekürt und ziert<br />

jetzt nicht nur den Hauseingang, sondern<br />

auch Plakate, Anzeigen und andere Veröffentlichungen.<br />

Bescheiden, wie sie ist, verzichtete<br />

das „Fotomodell“ jedoch auf einen<br />

angebotenen Preis.<br />

„Mich nennt jeder Frau Lotte“<br />

„Mich nennt jeder Frau Lotte“, berichtet Le<strong>ok</strong>ardia<br />

Lesiecki. So möchte sie es ihren Mitmenschen<br />

leichter machen, ihren polnischen<br />

Namen auszusprechen. Wie sie überhaupt<br />

als umgänglicher und hilfsbereiter Mensch<br />

von sich sagen kann: „Ich versteh’ mich mit<br />

allen!“ Sie ist im ganzen Haus beliebt und<br />

verträgt sich mit Bewohnern und Mitarbeitern<br />

bestens. „Ich nehm’s Leben, wie’s kommt“,<br />

schildert Frau Lotte ihr Lebensmotto.<br />

„Frau Lotte“ in ihrem Zimmer mit ihrer Bezugspflegekraft Alexandra Klöpper, die ihr hier beim Aufstehen hilft.<br />

24<br />

An Le<strong>ok</strong>ardia Lesiecki führt kein Weg vorbei im<br />

Altenzentrum <strong>St</strong>. Antonius in Mühlheim. Als<br />

„Gesicht des Hauses“ ist sie am Eingang aufgestellt,<br />

einträchtig neben der mit Bewohnern gestalteten<br />

Hexe zur Fasnetszeit.<br />

Gerne Hausfrau und Mutter gewesen<br />

Dabei war dieses Leben oft alles andere<br />

als einfach. Sie wuchs in dem heute polnischen<br />

Lodz auf, heiratete ihren Mann Felix,<br />

wurde dann aber nach dem Krieg vertrieben.<br />

Die Familie baute sich in Mühlheim,<br />

wo Felix Lesiecki als Weber in einer Fabrik<br />

arbeitete, eine neue Existenz auf. Ihre Eltern<br />

waren übrigens einst umgekehrt aus dem<br />

Schwabenland nach Polen gekommen.<br />

Le<strong>ok</strong>ardia Lesiecki kümmerte sich um die<br />

Hausarbeit und die drei Kinder, die sie<br />

großzog. „Ich war gerne Hausfrau und<br />

Mutter“, erzählt sie.<br />

Neun Enkel hat Oma Lotte<br />

und schon drei kleine Urenkel.<br />

Und so ist immer wieder was<br />

los in ihrem Zimmer über dem<br />

Donautal, in das sie einzog, als<br />

es in der eigenen Wohnung<br />

alleine doch zu mühsam wurde.<br />

franziskus-bote 1/11


Das Puzzeln ist für die älteste Bewohnerin von <strong>St</strong>. Antonius ebenso wie das Malen zur Lieblingsbeschäftigung<br />

geworden, seitdem sie vor zwei Jahren ins Altenzentrum einzog. Fotos: Graf<br />

Ihre Tochter Hedwig ist ebenfalls in Mühlheim<br />

geblieben und besucht sie sehr oft<br />

genauso wie der Schwiegersohn und die<br />

Enkel. Immer wieder überraschen sie die<br />

Großmutter oder holen sie zu ihnen nach<br />

Hause ab. Neun Enkel hat Oma Lotte und<br />

schon drei kleine Urenkel. Und so ist immer<br />

wieder was los in ihrem Zimmer über dem<br />

Donautal, in das sie einzog, nachdem es in<br />

der eigenen Wohnung nur wenige Schritte<br />

entfernt in der Mühlheimer Vorstadt alleine<br />

doch zu mühsam geworden war.<br />

Mit 101 Jahren noch viel Energie<br />

Ihr Tagesablauf ist ganz unterschiedlich. Mal<br />

schläft Frau Lotte gern aus, mal steht sie<br />

schon um halb acht auf. Die Pflegemitarbeiterinnen<br />

richten sich da nach den Wünschen<br />

der Bewohner. Nach dem Frühstück im Gemeinschaftsraum<br />

wird sie geduscht. „Ich<br />

kann mir den Tag so einteilen, wie ich will“,<br />

erzählt Le<strong>ok</strong>ardia Lesiecki. „Mir sagt niemand,<br />

was ich machen soll.“ Das wäre bei<br />

ihr auch gar nicht drin, denn auch mit 101<br />

Jahren zeigt sie noch Energie: „Ich lasse mir<br />

meinen Willen nicht nehmen.“<br />

Immer gern bei Aktivitäten dabei<br />

Aus freien <strong>St</strong>ücken sucht die älteste Bewohnerin<br />

von <strong>St</strong>. Antonius gerne den Anschluss,<br />

wenn gemeinsame Aktivitäten oder Feste im<br />

Haus stattfinden. „Frau Lotte ist überall dabei“,<br />

bestätigt die stellvertretende Hausleiterin<br />

Alexandra Klöpper. Außer bei den Bewegungsangeboten<br />

macht sie immer gern mit<br />

und besucht auch die Gottesdienste im Haus,<br />

ob katholisch oder evangelisch. „Man muss<br />

nicht evangelisch oder katholisch sein, man<br />

muß gläubig sein“, ist ihre Überzeugung.<br />

Gekocht hat sie schon als Hausfrau gern.<br />

Das weiß auch ihre Familie und überrascht<br />

sie manchmal mit einer Spezialität wie Kutteln<br />

oder Knoblauchwurst, worüber sie sich<br />

besonders freut. Aber auch selbst hat sie<br />

im Altenzentrum schon mitgeholfen beim<br />

Marmelademachen oder beim Zubereiten<br />

des Obstsalats.<br />

Tagsüber ruht sie sich aber auch mal gern<br />

auf dem Sofa in ihrem Zimmer aus oder zieht<br />

sich an ihren „Arbeitsplatz“ zurück – eben<br />

franziskus-bote 1/11 25<br />

„Ich bin ein ernstes Weib“,<br />

behauptet sie. Und lacht dabei<br />

verschmitzt. Kein Wunder,<br />

dass Schwiegersohn Hans<br />

immer wieder zu ihr sagt:<br />

„Oma, du bleib, wie du bist!“<br />

zum Puzzeln oder Malen. Den Rollator in<br />

ihrem Zimmer läßt sie meist links liegen –<br />

und geht lieber am Arm einer Pflegerin.<br />

Aber krank war sie bisher fast nie – wie in<br />

ihrem ganzen Leben hat sie selten mal<br />

einen Arzt gebraucht. Befragt nach einem<br />

Geheimrezept, wie man so alt wird wie sie<br />

und dabei noch so fit bleibt, kann sie auch<br />

nicht helfen: „Ich habe immer gearbeitet –<br />

wir waren solche Arbeitsochsen“, ist ihre<br />

einzige Erklärung für ihre robuste Natur.<br />

Humor ist ihr geblieben<br />

Ihr Humor ist jedoch genauso kennzeichnend<br />

für Le<strong>ok</strong>ardia Lesiecki. Auch wenn<br />

sie trotz der Fasnachtshochburg Mühlheim<br />

nicht besonders fasnetsverrückt ist. „Ich<br />

bin ein ernstes Weib“, behauptet sie. Und<br />

lacht dabei verschmitzt. Kein Wunder, dass<br />

Schwiegersohn Hans immer wieder zu ihr<br />

sagt: „Oma, du bleib, wie du bist!“<br />

Ewald Graf<br />

Die Foto-Collage an der Wand hält nicht nur die Erinnerung an die Enkel und Urenkel wach, sondern<br />

auch an ihren Mann Felix: das Bild rechts zeigt Le<strong>ok</strong>ardia Lesiecki mit ihrem vor über 20 Jahren verstorbenen<br />

Gatten Felix in jungen Jahren.


Lionsclubs unterstützen KiFaz-Kinder und -Jugendliche<br />

Fünfjährige lernen schwimmen,<br />

Schüler bauen und spielen Instrumente<br />

Villingen-Schwenningen. Mit einem<br />

<strong>St</strong>artkapital von 10.000 Euro von den Lions-<br />

Club Schwenningen und Villingen wurde im<br />

Juli 2010 die Initiative „Freizeitwerkstatt“ ins<br />

Leben gerufen, um Kinder und Jugendliche<br />

der Doppelstadt Villingen-Schwenningen<br />

nachhaltig und tatkräftig zu unterstützen.<br />

In Zusammenarbeit mit dem Kinder- und<br />

Familienzentrum (KiFaz) konnten bisher fünf<br />

verschiedene Projekte erfolgreich gestartet<br />

werden.<br />

Sich über Wasser halten können<br />

Mitarbeiterinnen der Kindertagesstätten in<br />

Villingen-Schwenningen haben festgestellt,<br />

dass viele Kinder im schwimmfähigen Alter<br />

nicht schwimmen können. Sich im Ernstfall<br />

aber nicht über Wasser halten zu können,<br />

ist lebensgefährlich. Das Projekt „Seepferdchen<br />

für alle“ soll deshalb allen fünfjährigen<br />

Kindern der <strong>St</strong>adt, die sonst keine Chance<br />

hierfür haben, die Möglichkeit geben, das<br />

Schwimmen zu lernen. Die Lions übernehmen<br />

für diese Kinder die Kosten.<br />

Das Projekt ist im Oktober 2010 sehr erfolgreich<br />

in sechs Kindergärten und Kindertagesstätten<br />

angelaufen, darunter auch der<br />

Kita des KiFaz im David-Fuchs-Haus. Die<br />

Kinder werden, begleitet von zwei ihrer Erzieherinnen,<br />

mit Bussen zu den Hallenbädern<br />

gebracht und nach dem Schwimmkurs<br />

gemeinsam wieder in die Kindergärten<br />

zurückgefahren. Die ersten Seepferdchenabzeichen<br />

konnten bereits Kindern übergeben<br />

werden, weil sie gelernt haben, 25 Meter<br />

zu schwimmen, vom Beckenrand ins tiefe<br />

Wasser zu springen und aus schultertiefem<br />

Wasser einen Gegenstand herauszuholen.<br />

Von diesem Projekt sollen sukzessive alle<br />

Kindergärten und -tagesstätten in Villingen-<br />

Schwenningen profitieren.<br />

Cajons auch im Unterricht im Einsatz<br />

Im „Cajon-Projekt“ wurden 50 Cajon-<br />

Bausätze beschafft und an der Villinger<br />

Bickebergschule von dortigen Schülern<br />

Schüler der Bickebergschule Villingen bauten im Rahmen der „Freizeitwerkstatt“ 50 Cajons zusammen,<br />

die jetzt erfolgreich im Unterricht und zum Musikmachen eingesetzt werden.<br />

Mit dem Projekt „Seepferdchen für alle“ wurde es mit Mithilfe der Lionsclubs möglich gemacht, dass<br />

Fünfjährige aus Villingen-Schwenningen, die sonst keine Chanche hierfür haben, schwimmen lernen.<br />

26<br />

im Werkunterricht zusammengebaut. Ein<br />

Cajon ist eine aus Südamerika stammende<br />

Kistentrommel aus Holz, auf der man sitzt.<br />

In mehreren Cajon-Workshops erlernten<br />

LehrerInnen und MitarbeiterInnen des KiFaz<br />

Grundkenntnisse dieses attraktiven Musikinstruments.<br />

Diese Cajons werden im Musikunterricht<br />

vielfältig eingesetzt, aber auch<br />

erfolgreich im normalen Unterricht zur Leseund<br />

Schreibförderung. Über 100 Kinder haben<br />

voller Begeisterung bereits mit diesen<br />

Cajons gelernt umzugehen und Musik zu<br />

machen – im Unterricht, in der Ganztagesbetreuung,<br />

der Schule für Erziehungshilfe<br />

und im Kindergarten.<br />

Gemüse und Obst statt Brachland<br />

Des weiteren gibt es das Projekt „Sinnesgarten“.<br />

Hier wurde bei einem brachliegenden<br />

Grünstreifen des Kindergartens im<br />

David-Fuchs-Haus ein Garten mit Gemüse,<br />

Obst und Gewürzen angelegt. 82 Kindergartenkinder<br />

und Grundschüler lernen beim<br />

Pflanzen, Pflegen und Ernten des Gartens<br />

mit der Natur umzugehen.<br />

Im „Backhaus-Projekt“ wurde ein Backhaus<br />

an der Schule für Erziehungshilfe des Kinderund<br />

Familienzentrums reaktiviert. Schüler<br />

der Klassen 5 und 6 backen bereits zweimal<br />

franziskus-bote 1/11


Aus einem brachliegenden Grünstreifen vor dem David-Fuchs-Haus wurde dank der Hilfe von Kindergartenkindern<br />

und Grundschülern des Kinder- und Familienzentrums ein Sinnesgarten.<br />

Ein Backhaus an der Schule<br />

wurde reaktiviert. Schüler<br />

der Klassen 5 und 6 backen<br />

bereits zweimal in der Woche<br />

für das Mittagessen.<br />

in der Woche für das Mittagessen, meist<br />

Pizza, Brot, Muffins und ähnliches. Eine<br />

Schülerfirma der Klasse 8 ist in Planung.<br />

Umgang mit Mountainbikes<br />

Schließlich wird im Projekt „Bike-Pool“ Jugendlichen<br />

die Möglichkeit gegeben, unter<br />

Anleitung von erfahrenen Betreuungspersonen<br />

des KiFaz im Ganztagsbereich der<br />

Bickebergschule mit Mountainbikes richtig<br />

umzugehen, diese zu pflegen und auch<br />

Bike-Ausflüge zu machen.<br />

Und wie geht’s weiter? Die beiden Lions-<br />

Clubs in Villingen-Schwenningen haben bereits<br />

beschlossen, die Freizeitwerkstatt und<br />

damit die Kinder und Jugendlichen auch<br />

2011 weiter mit etwa 20.000 Euro zu unterstützen.<br />

Mit dieser großzügigen Spende<br />

sollen die bestehenden Projekte weitergeführt<br />

und teilweise ausgeweitet werden.<br />

Und im <strong>St</strong>euerungskreis werden permanent<br />

Ideen aus den verschiedenen Abteilungen<br />

des KiFaz mit den Lionsfreunden besprochen<br />

und entschieden, welche neuen Projekte<br />

entwickelt und gefördert werden sollen.<br />

Jürgen Muff<br />

Bei einem Cajon-Workshop erlernten Lehrer und Mitarbeiter des KiFaz die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten<br />

dieses südamerikanischen Instruments. Fotos: KiFaz<br />

franziskus-bote 1/11<br />

27<br />

Kita des KiFaz ist „Haus<br />

der kleinen Forscher“<br />

<strong>St</strong>uttgart. Mit mehr als 80 anderen Kindertagesstätten<br />

in Baden-Württemberg wurde im<br />

Januar die Kindertagesstätte des KiFaz im David-<br />

Fuchs-Haus Villingen-Schwenningen bei einer<br />

Feier in <strong>St</strong>uttgart mit der Plakette „Haus der<br />

kleinen Forscher“ prämiert, die die gleichnamige<br />

<strong><strong>St</strong>iftung</strong> verliehen hat. Professorin Marion Schick,<br />

Kultusministerin von Baden-Württemberg,<br />

würdigte die Bildungsarbeit der Kitas: „Kinder<br />

sind von Geburt an Forscher, sie wollen den<br />

Dingen auf den Grund gehen, sie fragen und<br />

experimentieren gerne. Diesen Wissensdrang<br />

greifen die Kindergärten im Land auf und<br />

vermitteln nicht einfach nur Wissen, sondern<br />

lassen die Kinder selbst entdecken.“<br />

Die ausgezeichneten Kindergärten fördern<br />

auf eine besonders spielerische und alle Sinne<br />

ansprechende Art das Interesse an Naturwissenschaften<br />

und Technik. Marion Schick<br />

lobte auch den Elan und das Engagement<br />

der Erzieherinnen und Erzieher. Die <strong><strong>St</strong>iftung</strong><br />

„Haus der kleinen Forscher“ arbeitet in Baden-<br />

Württemberg mit der Initiative „Technolino“<br />

von Südwestmetall zusammen und bildet die<br />

Kita-Fachkräfte in Workshops weiter.<br />

Impressum<br />

der franziskus-bote Zeitschrift der<br />

stiftung st. franziskus heiligenbronn<br />

Herausgeber: Vorstand der stiftung<br />

st. franziskus heiligenbronn<br />

Erscheinungsweise: vierteljährlich<br />

Auflage: 4500<br />

Redaktion: Ewald Graf (verantwortlich),<br />

Oliver Avemaria, Sylvia Bender, Manuel<br />

Jahnel, Astrid Jergens, Edgar Kränzler,<br />

Felix Ronecker, Günter Seger, Sr. Dorothea<br />

Thomalla (alle <strong>Heiligenbronn</strong>), Hans<br />

<strong>St</strong>urm (Baindt), Boris <strong>St</strong>rehle (Spaichingen),<br />

Ralf Eberhard (Tuttlingen), Martin<br />

Heller (Villingen-Schwenningen).<br />

Gestaltung und Satz:<br />

Linkdesign GmbH, Schramberg<br />

Druck:<br />

<strong>St</strong>raub Druck + Medien AG, Schramberg<br />

Postanschrift:<br />

Redaktion franziskus-bote, Kloster 2,<br />

78713 Schramberg-<strong>Heiligenbronn</strong><br />

Tel.: <strong>07</strong>422 569-306, Fax: 569-300<br />

E-Mail:<br />

franziskus-bote@stiftung-st-franziskus.de<br />

Internet: www.stiftung-st-franziskus.de


125. Todestag von Klostergründer David Fuchs<br />

Beispielhafter Glauben und Mut, sich der<br />

Not der Zeit zu stellen und zu handeln<br />

<strong>Heiligenbronn</strong>. An seinem 125. Todestag,<br />

dem 5. Dezember 2010, gedachte das Kloster<br />

<strong>Heiligenbronn</strong> während der sonntäglichen<br />

Eucharistiefeier ihres Gründers David<br />

Fuchs, der die Hälfte seines Lebens hier am<br />

Ort verbrachte und sich mit seiner ganzen<br />

Kraft für die Wallfahrt, den Aufbau der Franziskanerinnen-Kongregation<br />

und der Erziehungsanstalten<br />

eingesetzt hatte.<br />

In Bihlafingen geboren<br />

Am 2. April 1825 wurde David Fuchs in<br />

Bihlafingen bei Laupheim geboren und kam<br />

nach entbehrungsreicher Jugend, Theologiestudium<br />

in Tübingen und mehreren <strong>St</strong>ationen<br />

als Vikar 1855 nach <strong>Heiligenbronn</strong>. 1857<br />

gründete er das Kloster der Franziskanerinnen<br />

von <strong>Heiligenbronn</strong> sowie eine soziale<br />

Einrichtung für Waisenkinder – heute die<br />

stiftung st. franziskus heiligenbronn. In diese<br />

Einrichtung wurden 1860 die ersten gehörlosen<br />

Kinder – die Gehörlosenschule feierte<br />

2010 ihr 150-jähriges Bestehen – und 1868<br />

die ersten blinden Kinder aufgenommen.<br />

Ganz im Vertrauen auf Gottes Schutz und<br />

Fürsorge begann David Fuchs 1857 in <strong>Heiligenbronn</strong><br />

zusammen mit fünf jungen Frauen,<br />

die seine Vision teilten. Aus den bescheidenen<br />

Anfängen wuchs eine große soziale<br />

Einrichtung für sinnesbehinderte Menschen,<br />

die 1993 vom Kloster in die stiftung st.<br />

franziskus heiligenbronn übergeben wurde.<br />

Das einzige Portrait von David Fuchs (1825 – 1885).<br />

Am Grab des Klostergründers auf dem <strong>Heiligenbronn</strong>er Gemeindefriedhof hielt Superior Oster gemeinsam<br />

mit Schwestern und Gemeinde eine kleine Gebetsfeier ab. Foto: Sr. Dorothea Thomalla<br />

Inzwischen ist die <strong><strong>St</strong>iftung</strong> u. a. Träger des<br />

Kinder- und Familienzentrums in Villingen-<br />

Schwenningen – dessen Neubau nach David<br />

Fuchs benannt ist – und von insgesamt elf<br />

Altenzentren und weiteren Diensten für alte<br />

und pflegebedürftige Menschen.<br />

Einsatz für Waisenkinder<br />

In seiner Predigt am Gedenktag schilderte<br />

Superior Rolf Oster den Weg von David<br />

Fuchs, seine eigene Heimatlosigkeit, die ihn<br />

motiviert hat, für Waisenkinder einzutreten,<br />

ihnen Heimat und Bildung zu geben. „Ohne<br />

David Fuchs wäre <strong>Heiligenbronn</strong> heute nicht,<br />

was es ist“, sagte Oster. Ohne die Wallfahrt<br />

zum Heiligen Bronnen mit der Schmerzensmutter<br />

wiederum wäre David Fuchs nicht<br />

nach <strong>Heiligenbronn</strong> gekommen mit dem<br />

Auftrag, die Wallfahrt neu zu beleben.<br />

„Unverschämtes Gottvertrauen“<br />

Von 1870 bis 1873 bauten David Fuchs und<br />

die Schwesterngemeinschaft die heutige<br />

Kirche <strong>St</strong>. Gallus. Immer fehlten ihm vorab die<br />

nötigen finanziellen und materiellen Mittel<br />

und doch konnten seine baulichen Vorhaben<br />

durchgeführt werden mit Spenden, die zur<br />

rechten Zeit kamen. In der Chronik wird sein<br />

„unverschämtes Gottvertrauen“ an verschie-<br />

28<br />

denen <strong>St</strong>ellen besonders hervorgehoben.<br />

Mit 60 Jahren verstarb David Fuchs. Er hatte<br />

sich vollständig verausgabt und sein Leben<br />

ganz in den Dienst der Wallfahrt und der<br />

Kinder gestellt.<br />

Nach der Eucharistiefeier gingen die Schwestern<br />

und weitere Gottesdienstbesucher in<br />

einer Prozession ans Grab von David Fuchs<br />

zu einer kleinen Gebetsfeier. Superior Oster,<br />

Generaloberin Schwester Judith Kaupp und<br />

die Schwestern vom Generalrat stellten ein<br />

Licht aufs schneebedeckte Grab als Dank<br />

für seinen Glauben und seinen Mut, sich<br />

der Not der Zeit zu stellen und zu handeln.<br />

So ist er heute für uns ein Vorbild und eine<br />

Herausforderung.<br />

Schwester Dorothea Thomalla<br />

Ohne David Fuchs wäre<br />

<strong>Heiligenbronn</strong> heute nicht,<br />

was es ist. Und ohne die Wallfahrt<br />

zum Heiligen Bronnen<br />

mit der Schmerzensmutter<br />

wäre David Fuchs nicht nach<br />

<strong>Heiligenbronn</strong> gekommen.<br />

franziskus-bote 1/11


Werk und Wirkung<br />

von David Fuchs<br />

<strong>Heiligenbronn</strong>. Anlässlich des 150-jährigen<br />

Klosterjubiläums 20<strong>07</strong> sind aus der Feder<br />

bzw. unter Leitung des Historikers Ulrich<br />

Windhab einige geschichtliche Materialien<br />

zur Orts- und Klostergeschichte erarbeitet<br />

worden, die auch Werk und Wirkung von<br />

Klostergründer und Beichvater David Fuchs<br />

(1825 – 1885) beinhalten.<br />

In der Dauerausstellung „Von der Quelle<br />

bewegt“, die in historischen Räumen im<br />

Klosterhof aufgebaut ist und nach Vereinbarung<br />

besichtigt werden kann, stellt das<br />

Leben und die Gründungszeit von David<br />

Fuchs einen Abschnitt dar, da mit ihm die<br />

Ortsgeschichte eine entscheidende Wende<br />

erlebte. Die Ausstellung zeigt einige persönliche<br />

Gegenstände zur Erinnerung an<br />

diese Persönlichkeit, die ihr Leben ganz in<br />

den Dienst der Schwesterngemeinschaft,<br />

der Erziehungsanstalt und des Gemeindelebens<br />

stellte. Die einzigen „Reichtümer“,<br />

die er hinterließ, waren Messbücher, Bibeln<br />

sowie ein Bierglas mit Gravur und ein<br />

Spendenkonto für<br />

<strong>St</strong>. Andreas-<strong><strong>St</strong>iftung</strong><br />

<strong>Heiligenbronn</strong>/Varna. Die <strong>St</strong>. Andreas-<br />

<strong><strong>St</strong>iftung</strong> für soziale Arbeit in Bulgarien, die<br />

im vergangenen Jahr in München gegründet<br />

wurde (siehe franziskus-bote Nr. 4/2010),<br />

ist eine <strong><strong>St</strong>iftung</strong> bürgerlichen Rechts mit Sitz<br />

in Meckenbeuren. <strong><strong>St</strong>iftung</strong>szweck ist die<br />

Unterstützung des gemeinnützigen Vereins<br />

Bulgarisch-Deutsches Sozialwerk <strong>St</strong>. Andreas<br />

mit Sitz in Varna, dessen Mitglied die stiftung<br />

st. franziskus heiligenbronn ist.<br />

Von <strong>Heiligenbronn</strong> aus wird die <strong>St</strong>. Andreas-<strong><strong>St</strong>iftung</strong><br />

zur Förderung des Sozialwerks<br />

verwaltet. Die <strong><strong>St</strong>iftung</strong> hat ein eigenes<br />

Spendenkonto eingerichtet:<br />

Konto Nr. 649 86 80 bei der Liga-Bank,<br />

Bankleitzahl 750 903 00.<br />

Langfristige Hilfe<br />

Die <strong>St</strong>. Andreas-<strong><strong>St</strong>iftung</strong> soll durch steuerlich<br />

geförderte Zuwendungen und Zustiftungen<br />

die soziale Arbeit des Bulgarisch-Deutschen<br />

Sozialwerks langfristig absichern helfen.<br />

franziskus-bote 1/11<br />

Messkännchen, die beide heute in der Ausstellung<br />

zu sehen sind. Wie der Ausschnitt<br />

aus dem <strong>Heiligenbronn</strong>er Totenbuch belegt,<br />

hatte David Fuchs seine Mutter Susanne<br />

Fuchs, geborene Vonier, nach <strong>Heiligenbronn</strong><br />

geholt und mitversorgt. Sie starb ein Jahr<br />

nach ihm.<br />

In der Ausstellung zu sehen ist auch das<br />

einzige Porträt von David Fuchs, auf dem<br />

er bereits von seiner Herzwassersucht<br />

gezeichnet ist, sowie das älteste Foto aus<br />

der Klostergeschichte von 1880.<br />

Ein in der Ausstellung erhältliches Faltblatt<br />

leitet zu einem geschichtlichen Spaziergang<br />

durch <strong>Heiligenbronn</strong> an, der auch auf<br />

den Gemeindefriedhof mit dem Grab von<br />

David Fuchs führt genauso wie auf den später<br />

angelegten Schwesternfriedhof, auf dem<br />

auch einige Superioren begraben sind.<br />

Buch von Ulrich Windhab<br />

Ulrich Windhab würdigt Person, Werk und<br />

Wirkung von David Fuchs ausführlich in<br />

seinem Buch „Wallfahrt und Wohlfahrt“,<br />

erschienen 20<strong>07</strong> im Schwaben-Verlag,<br />

Ansprechpartner für die <strong>St</strong>. Andreas-<br />

<strong><strong>St</strong>iftung</strong> sind die Vorstandsmitglieder<br />

Norbert Rapp (Vorsitzender), Jakob Bichler<br />

(stellvertretender Vorsitzender) und<br />

Dr. Markus Nachbaur.<br />

29<br />

Dieses Bierglas mit seiner Gravur – möglicherweise<br />

ein Geschenk zu seinem Priesterjubiläum – ist schon<br />

fast die einzige persönliche Hinterlassenschaft des<br />

Klostergründers von <strong>Heiligenbronn</strong> – zu sehen in<br />

der Geschichtsausstellung „Von der Quelle bewegt“.<br />

Foto: Ronecker<br />

lebendig erzählt und reichhaltig illustriert.<br />

Es ist noch erhältlich im <strong>Heiligenbronn</strong>er<br />

Wallfahrtsladen.<br />

Mit ambulanten medizinischen und pflegerischen Leistungen sowie auch mit Lebensmitteln werden in<br />

der Region Varna alte, kranke und hilfsbedürftige Menschen durch das Bulgarisch-Deutsche Sozialwerk<br />

unterstützt. Unser Bild zeigt Fahrer und Sozialarbeiter Prodan Eutschev beim Besuch einer Klientin.<br />

Foto: Sozialwerk<br />

Kontaktadresse für die <strong>St</strong>.-Andreas-<br />

<strong><strong>St</strong>iftung</strong>: Kloster 2, 78713 Schramberg,<br />

Telefon 049-(0)7422-569 314,<br />

Fax 049-(0)7422-569 300, E-Mail:<br />

norbert.rapp@stiftung-st-franziskus.de.


Bitte ausschneiden oder kopieren und faxen an <strong>07</strong>422 569-300<br />

Oder per Post an stiftung st. franziskus heiligenbronn,<br />

Redaktion franziskus-bote, Kloster 2, 78713 Schramberg-<strong>Heiligenbronn</strong>,<br />

Telefax: <strong>07</strong>422 569-300, E-Mail: franziskus-bote@stiftung-st-franziskus.de<br />

franziskus-bote<br />

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stiftung st. franziskus heiligenbronn<br />

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dauerhaft unterstützen. Daher helfe ich mit einer regelmäßigen Spende!<br />

Bitte buchen Sie ab dem | | 20 bis auf Widerruf<br />

monatlich jährlich<br />

Anschrift (bei Umzug neue Anschrift)<br />

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Firma/Organisation: Beruf:<br />

<strong>St</strong>raße/Hausnummer:<br />

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Diese Einzugsermächtigung können Sie jederzeit ohne Angabe von Gründen widerrufen.<br />

Ein Anruf genügt (Telefon: <strong>07</strong>422 569-388)<br />

Die <strong><strong>St</strong>iftung</strong> verfolgt ausschließlich gemeinnützige, mildtätige und kirchliche Zwecke. Spenden sind steuerlich absetzbar.<br />

Sie erhalten nach Ablauf eines Kalenderjahres unaufgefordert eine Zuwendungsbestätigung.<br />

Kontonummer:<br />

BLZ: Bank:<br />

Kontoinhaber:<br />

Datum / Unterschrift des Kontoinhabers<br />

Spendenkonto der <strong><strong>St</strong>iftung</strong>: 540 340 bei der Kreissparkasse Rottweil, BLZ 642 500 40<br />

30<br />

✃<br />

✃<br />

Zwei neue Schulen für Kinder und Jugendliche mit<br />

Hör- und Sehschädigungen schaffen Lebensperspektiven.<br />

Die Bauarbeiten für das Schulgebäude<br />

<strong>St</strong>. Benedikt in <strong>Heiligenbronn</strong> sind im Gange.<br />

Wenn Sie diese große Investition in die Zukunft<br />

junger Menschen unterstützen wollen, können Sie<br />

die <strong><strong>St</strong>iftung</strong> mit einer Spende für „Wir machen<br />

Schule“ oder der nebenstehenden Einzugsermächtigung<br />

helfen.<br />

franziskus-bote 1/11


Das ist ja das Vorletzte!<br />

Schnelle Truppe schickt<br />

Glückwünsche im voraus<br />

<strong>Heiligenbronn</strong>. Das Technikteam in<br />

<strong>Heiligenbronn</strong> ist bekanntlich eine schnelle<br />

Truppe, die auch gewohnt ist, kurzfristig zu<br />

reagieren. Als nun Georg Müller, Mitarbekter<br />

im Referat Gebäudemanagement,<br />

Ende November bei Hausmeister Martin<br />

Schneiderhan angekündigt hatte, dass er<br />

am darauffolgenden Tag auf einen Geburtstag<br />

gehe, machte im Werkhof <strong>St</strong>. Josef daraufhin<br />

das Gerücht die Runde, Herr Müller<br />

hätte selbst am 1. Dezember Geburtstag.<br />

Am 2. Dezember, schon in aller Frühe um<br />

8.11 Uhr, erreichte Georg Müller eine Mail<br />

des Technikteams mit angehängter Glückwunschkarte<br />

(siehe Foto). Diese war kurzfristig<br />

erstellt und von allen Anwesenden<br />

eiligst unterschrieben worden, da alle davon<br />

ausgingen, dass sie jetzt den Geburtstag<br />

des Kollegen doch vergessen hätten.<br />

„War ganz lustig, als ich dann klargestellt<br />

habe, dass ich wirklich erst im Januar Geburtstag<br />

habe“, erzählt Georg Müller von<br />

der folgenden Aussprache. Ist ja nur gut,<br />

wenn die Hausmeister immer fleißig vorausdenken.<br />

Wer hat den besseren<br />

Daimler?<br />

<strong>Heiligenbronn</strong>. Der Schnee schlug auch<br />

diesen Winter wieder kräftig zu in <strong>Heiligenbronn</strong><br />

und machte den Autofahrern oftmals<br />

das Leben oder vielmehr das <strong>St</strong>arten schwer.<br />

So auch eines Dezembermorgens beim Haus<br />

<strong>St</strong>. Konrad, auf dessen Parkplatz ein Daimler-Fahrer<br />

so seine Schwierigkeiten hatte. Er<br />

kurvte immer ein kurzes <strong>St</strong>ück hin und her<br />

im Schnee zwischen den Parkplätzen.<br />

Schwester Bonifatia Abberger vom<br />

Kloster war zugleich mit ihrem Leiterwagen<br />

an der Hand unterwegs in Richtung Bäckerei,<br />

Gnadenwasser und Backwaren transportierend.<br />

Sie schaute sich die verzweifelten<br />

Fahrversuche des Autofahrers an und<br />

bemerkte nur ganz trocken, als sie ihr<br />

Wägelchen am wartenden Auto vorbeizog:<br />

„Mei Daimler isch besser!“<br />

franziskus-bote 1/11<br />

Schnelle Glückwunschkarte: sie kam einen<br />

Monat zu früh.<br />

Alter Rechner<br />

soll ins Postfach<br />

<strong>Heiligenbronn</strong>. Der Jahrespraktikant im<br />

Sozialdienst für die Behindertenhilfe Erwachsene,<br />

Pierre Pulter, meldete dem Referat IT<br />

in Person von Sven Zipperle: „Wir haben<br />

einen Rechner übrig!“ Er war tatsächlich bei<br />

einer Aufräumaktion im Praktikantenbüro<br />

unter dem Waschbecken (!) unerwarteterweise<br />

aufgetaucht. Da aber der befürchtete<br />

Notfall, dass die eigentlichen Dienstgeräte<br />

ihren Geist aufgaben, seit Jahren doch nicht<br />

eingetreten war, sollte der Praktikant den<br />

Rechner zurückgeben.<br />

Allerdings war IT-Mitarbeiter Sven Zipperle<br />

so verdutzt über die ungewöhnliche Aussage,<br />

dass ein Rechner zu viel sei, dass er erst<br />

nicht recht wusste, wass Pierre Pulter wollte.<br />

Schließlich gab er ihm aber Bescheid: er<br />

solle ihn halt in den Postrücklauf tun! Dem<br />

nun seinerseits verdutzten Sozialdienstteam<br />

schwebte schon das Bild eines in die Postfächer<br />

gequetschten Rechners vor Augen,<br />

aus dem womöglich nach mehreren Pressversuchen<br />

Kabel und Laufwerke raushängen.<br />

Doch schließlich hatte Sven Zipperle ein Einsehen<br />

und holte den PC persönlich ab und<br />

trug ihn ohne Umweg über die Hauspost<br />

direkt zurück ins Referat IT.<br />

Eselsbrücke für<br />

Trainerin gefunden<br />

<strong>Heiligenbronn</strong>. Die auswärtige Trainerin<br />

Petra Ziegler kam zu einer Sprech- und<br />

<strong>St</strong>immschulung nach <strong>Heiligenbronn</strong> und ließ<br />

zu Beginn des Kurses die Teilnehmer sich<br />

kurz vorstellen. Hierbei bemühte sie sich<br />

31<br />

auch gleich, sich deren Namen einzuprägen.<br />

Gedächtnisschwierigkeiten hatte sie<br />

aber beim Namen der Abteilungsleiterin<br />

Wirtschaft in der Einrichtung <strong>Heiligenbronn</strong>,<br />

Elke Nachtsheim. Fachbereichsleiter Frank<br />

King aus der Behindertenhilfe Erwachsene<br />

wusste ihr da aber schnelle Abhilfe und<br />

schuf eine einprägsame Eselsbrücke: „Frau<br />

Nachtsheim ist die, die immer erst nachts<br />

heim kommt – ganz einfach“. Das half<br />

der Trainerin denn auch, auch wenn Elke<br />

Nachtsheim die anderen aufklärte, dass die<br />

Behauptung nicht wirklich zutreffe.<br />

Kontroverse Diskussion<br />

statt <strong>St</strong>rafgebühr<br />

Varna/Burgas. Weil das Sozialwerk<br />

<strong>St</strong>. Andreas in Varna/Bulgarien und das Kinderzentrum<br />

Roncalli in Burgas künftig eng<br />

zusammenarbeiten sollen, bringt der Kleinbus<br />

des Sozialwerks das Leitungsteam mit<br />

Margarita Dragneva, Vjara Koltscheva<br />

und Jakob Bichler, der derzeit Geschäftsführungsaufgaben<br />

wahrnimmt, ins südlich<br />

gelegene Burgas. Kurz vor der <strong>St</strong>adt wird<br />

der Bus von der Polizei gestoppt. Fahrer<br />

Plamen war mit dem <strong>St</strong>. Andreas-Bus 20<br />

<strong>St</strong>undenkilometer zu schnell gefahren.<br />

Schuldbewusst und mit einigen Schimpfwörtern<br />

auf den Lippen hält er an, steigt<br />

aus und geht auf das Polizistenduo zu,<br />

das ihn zur Seite winkt.<br />

Es dauert ungewöhnlich lange, bis der<br />

Fahrer wieder zum Bus zurückkommt.<br />

Schließlich aber ist es so weit und es stellt<br />

sich heraus, dass das Thema Geschwindigkeitsüberschreitung<br />

auf bulgarische Weise<br />

behandelt wurde. Weil unter den Polizisten<br />

ein Bekannter des Verkehrssünders war,<br />

wurde die Geldstrafe erlassen. <strong>St</strong>attdessen<br />

wurde – in diesem Fall nur theoretisch –<br />

die beiderseits interessierende Frage kontrovers<br />

diskutiert, ob nun unter den vielen<br />

Schnapssorten der Pflaumen- oder der<br />

Aprikosenschnaps besser schmeckt. Der<br />

Wartezeit im Bus nach zu schließen, gingen<br />

die Meinungen hierüber lange Zeit auseinander,<br />

bis schließlich der Kompromiss gefunden<br />

war: der hieß Traubenschnaps! Mit<br />

einem solchen wird dann später auf die<br />

Ankunft in Burgas und den glücklichen Ausgang<br />

des Polizeistopps angestoßen.


Auch an ihrem 100. Geburtstag besuchte<br />

die Narrenzunft Schramberg<br />

gemeinsam mit der <strong>St</strong>adtmusik Anfang<br />

März die große närrische Schar der <strong><strong>St</strong>iftung</strong><br />

im Elisabetha-Glöckler-Saal <strong>Heiligenbronn</strong>.<br />

Mit einem Hanselsprung<br />

zu den Klängen des Schramberger<br />

Narrenmarsches ziehen jedes Jahr die<br />

Kleidlesträger der Zunft in den Saal<br />

und erfreuen das bunt kostümierte<br />

närrische <strong><strong>St</strong>iftung</strong>s-Volk mit einem<br />

Brezelsegen. Hansel, Brüele, Narro und<br />

Bach-na-Fahrer beschenken unter<br />

stiftung st. franziskus heiligenbronn<br />

Kloster 2<br />

78713 Schramberg-<strong>Heiligenbronn</strong><br />

Telefon: <strong>07</strong>422 569-0<br />

Telefax: <strong>07</strong>422 569-300<br />

E-Mail: franziskus-bote@stiftung-st-franziskus.de<br />

Internet: www.stiftung-st-franziskus.de<br />

Spendenkonto: 540 340<br />

BLZ: 642 500 40, Kreissparkasse Rottweil<br />

Foto: Ronecker<br />

ohrenbetäubendem Lärm die fleißig<br />

singenden, springenden und winkenden<br />

Narren aus den Wohngruppen und<br />

Förderzentren, die reichlich Brezeln,<br />

Würstle und Sch<strong>ok</strong>olädle erhalten.<br />

Im flotten Takt der Kapelle tanzen<br />

schließlich groß und klein, behinderte<br />

und nichtbehinderte Menschen, zünftig<br />

und unzünftig Gekleidete miteinander,<br />

bevor Maskenträger, Elferräte und<br />

Musiker wieder winkend ausziehen<br />

und die Fasnetsparty mit eigenem Programm<br />

fortgesetzt wird.

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