<strong>Diversity</strong> <strong>Management</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>2011</strong>: E<strong>in</strong> <strong>Benchmark</strong> <strong>unter</strong> den DAX 30-UnternehmenDAX 30-UnternehmenPosition/Bezeichnung der/des<strong>Diversity</strong> Managers/In?Seitwann?Teamgröße?An wen berichtet der/die <strong>Diversity</strong> ManagerIn?16 Fresenius Vz k.A. k.A. k.A. k.A.17 HeidelbergCement k.A. k.A. k.A. k.A.18 Henkel19 Inf<strong>in</strong>eonTechnologiesHead of Global <strong>Diversity</strong> & Inclusion <strong>Management</strong>20073 national,16 globalDirector <strong>Diversity</strong> <strong>Management</strong> <strong>Deutschland</strong> k.A. k.A. k.A.Head of Human Resources20 K+S k.A. k.A. k.A. k.A.21 L<strong>in</strong>de k.A. k.A. k.A. k.A.22 MANbei Personalvorstand und CR-Manager<strong>in</strong> bzw.bei CR-Excellence Teamk.A. k.A. Personalvorstand23 Merck Chief <strong>Diversity</strong> Officer <strong>2011</strong> wechselnd Geschäftsleitungsmitglied Personal24 Metro Head of <strong>Diversity</strong> <strong>Management</strong> 2006 k.A. Head of Corporate Social Development25 Munich Reke<strong>in</strong>e separate Funktion; Koord<strong>in</strong>ation überCorporate HR-- 0 k.A.26 RWE <strong>Diversity</strong> Officer 2006 5 Personalvorstand27 SAP Global Head of <strong>Diversity</strong> 2003 6Head of Change <strong>Management</strong> and Organizational Development28 Siemens Chief <strong>Diversity</strong> Officer 2008 k.A. Vorstandsvorsitzender29 ThyssenKrupp im Aufbau -- im Aufbau im Aufbau30 Volkswagen Leiter<strong>in</strong> der Frauenförderung k.A. k.A. k.A.2
<strong>Diversity</strong> <strong>Management</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>2011</strong>: E<strong>in</strong> <strong>Benchmark</strong> <strong>unter</strong> den DAX 30-Unternehmen4.4 <strong>Diversity</strong>-SchwerpunkteFür unseren <strong>Benchmark</strong> fragten wir die Unternehmen,welche <strong>Diversity</strong>-Schwerpunkte sie derzeit setzen. DieAntworten verdeutlichen, dass sie ihre Schwerpunkteweitgehend <strong>in</strong>dividuell nach ihrem jeweiligen Bedarfausrichten. Sie beziehen sich nur vage auf externdef<strong>in</strong>ierte Dimensionen wie die EU-Dimensionen Alter,Beh<strong>in</strong>derung, Geschlecht, Kulturzugehörigkeit, Religionund Sexuelle Orientierung.Fast alle Unternehmen beschäftigen sich mit mehreren Dimensionen. Dies deutet auf e<strong>in</strong>ehorizontale Ausrichtung h<strong>in</strong> und entspricht e<strong>in</strong>em ganzheitlichen <strong>Diversity</strong> <strong>Management</strong>-Ansatz.Explizit ganzheitlich/holistisch nennen ihren Ansatz die Deutsche Bank, Henkel, Lufthansa,Telekom und SAP. Nur L<strong>in</strong>de und Volkswagen setzen auf e<strong>in</strong>en alle<strong>in</strong>igen Schwerpunkt,nämlich auf Gender.Unser <strong>Benchmark</strong> zeigt: <strong>2011</strong> nehmen alle 26 Unternehmen, die vielleicht nur e<strong>in</strong>e <strong>Diversity</strong>-Maßnahme m<strong>in</strong>imal umsetzen, Frauen <strong>in</strong> den Fokus. Aufschlussreich ist dabei die Bezeichnungder Dimension. E<strong>in</strong>ige bezeichnen sie schlicht mit „Frauen“. Andere verwenden dieBegriffe „Gender“ „Geschlecht“ oder „Gender <strong>Diversity</strong>“, „Familie/Beruf“ oder auch „Chancengleichheit“.Die Begrifflichkeit kann auf e<strong>in</strong>en Lernprozess bzw. auf e<strong>in</strong>en ganzheitlichenAnsatz deuten: der Begriff „Gender“ bezieht sich sowohl auf Frauen als auch auf Männer.Obwohl die Bandbreite zu fördernder Personen dementsprechend vor Ort manchmal weiter,manchmal enger gefasst wird, zielen alle Unternehmen (auch) auf die Förderung vonFrauen. Vor allem der politische Druck zeigt <strong>in</strong> dieser Frage also e<strong>in</strong>e klare Wirkung: ausnahmslosalle Unternehmen fühlen sich verpflichtet, den Frauenanteil zu erhöhen – entweder<strong>in</strong> der Belegschaft allgeme<strong>in</strong> oder explizit <strong>in</strong> Führungspositionen.Die zweitwichtigste Dimension ist Alter bzw. „Age“, „Age <strong>Diversity</strong>“, „Generationen“, „Seniorität“,„Ältere Mitarbeiter“, „<strong>unter</strong>schiedliche Altersgruppen“, „Zusammenarbeit der Generationen“,„Demographie“. 22 Unternehmen beschäftigen sich mit dieser Dimension.An dritter Stelle <strong>in</strong> der Prioritätenliste f<strong>in</strong>det sich Kulturzugehörigkeit. Wir fassen dar<strong>unter</strong> alleAngaben wie „Herkunft“, „Culture“, „Ethnicity“, „Interkulturalität, „Internationalität“, „<strong>in</strong>ternationaleTeams“, „kulturelle Vielfalt“, „Kulturen, Nationalität/Herkunft“, „National <strong>Diversity</strong>“ „Migration“,„Nationalität/kultureller H<strong>in</strong>tergrund“, „Nationality“, „verschiedene Nationalitäten undkulturelle H<strong>in</strong>tergründe“ und „Cross Culture“. 21 Unternehmen nennen diese Dimension alsSchwerpunktthema.Relativ wenig Beachtung f<strong>in</strong>det die Dimension Beh<strong>in</strong>derung („Beh<strong>in</strong>derte“, „Schwerbeh<strong>in</strong>derteMitarbeiter“). <strong>2011</strong> fördern acht Unternehmen explizit Beh<strong>in</strong>derte. Auch die DimensionSexuelle Orientierung von MitarbeiterInnen wird bisher selten thematisiert. <strong>2011</strong> gebensechs Unternehmen „Sexuelle Orientierung“ bzw. „LGBT“ (Lesbian, Gay, Bisexual undTransgender) als Schwerpunkt an. Nicht so sehr verschiedene Herkunftskulturen als vielmehre<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same, identitätsstiftende Zielkultur sche<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>ige Unternehmen im Blickzu haben, die als Tätigkeitsfeld „Unternehmenskultur“, „(Unternehmens)Kultur“ oder„Inclusive Culture“ angeben; explizit bekennen sich fünf Unternehmen dazu. So gut wie ke<strong>in</strong>eBeachtung f<strong>in</strong>det der Schwerpunkt Religion („Religion/Weltanschauung“ bzw. „Weltanschauungen“).Dies überrascht aufgrund der aktuellen medialen und politischen Diskussion.Vielleicht wird diese Dimension auch <strong>unter</strong> „Kultur“ subsumiert. <strong>2011</strong> gaben jedenfalls nurzwei Unternehmen diesen Schwerpunkt an – nämlich SAP und Inf<strong>in</strong>eon Technologies.12