franziskus-bote März 2012 (PDF 1,3 MB - Stiftung St. Franziskus ...
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Personalentwicklung und Wirtschaftsplan der <strong><strong>St</strong>iftung</strong><br />
Ressource Personal wird zentraler Faktor<br />
Heiligenbronn. Kein Thema beschäftigt<br />
Unternehmen in Deutschland derzeit mehr<br />
als das des Fachkräftemangels. Und kaum<br />
eine andere Branche als die Organisationen<br />
der Sozialwirtschaft ist bei der Erbringung<br />
ihrer Leistungen so sehr auf gut ausgebildete,<br />
leistungsbereite Mitarbeitende angewiesen.<br />
Wachstumsfeld und Mangel<br />
Personalgewinnung und Personalmanagement<br />
nehmen für die stiftung st. <strong>franziskus</strong><br />
heiligenbronn und die Caritas insgesamt<br />
an Bedeutung zu, denn durch den demografischen<br />
Wandel werden die sozialen<br />
Arbeitsfelder in besonderem Maße beeinflusst.<br />
Einerseits handelt es sich bei der<br />
Sozial- und Gesundheitswirtschaft um ein<br />
Wachstumsfeld. Aufgrund der Alterung der<br />
Gesellschaft wird die Nachfrage nach personengebundenen<br />
Dienstleistungen stark<br />
anwachsen. Künftig wird daher mehr qualifiziertes<br />
Personal als heute benötigt. Andererseits<br />
sinkt das Arbeitskräfteangebot, weil<br />
durch den Geburtenrückgang die Zahl der<br />
Menschen sinkt, die für den Arbeitsmarkt zur<br />
Verfügung stehen. Die Ressource Personal<br />
wird vor diesem Hintergrund zum zentralen<br />
Überlebensfaktor von Diensten und Einrichtungen<br />
der Sozialwirtschaft.<br />
Wir brauchen deshalb ein auf die regionalen<br />
Belange ausgerichtetes Personalge winnungs -<br />
konzept, ein am regionalen Bedarf ausgerichtetes<br />
Ausbildungsangebot und Kooperationen<br />
mit Schulen und Hochschulen.<br />
Es wird immer schwieriger, fachlich und<br />
menschlich geeignete Mitarbeiter zu finden,<br />
die auch eine kirchliche Bindung haben. Eine<br />
Pflegeeinrichtung oder eine Beratungsstelle<br />
sind dann christlich, wenn die Hilfe suchenden<br />
Menschen in der Begegnung mit den<br />
Mitarbeitern spüren, dass diese den anderen<br />
aus einer christlichen Grundhaltung heraus,<br />
als Menschen mit all seinen Möglichkeiten<br />
und Grenzen annehmen und die Botschaften<br />
des Evangeliums dabei eine Richtschnur sind.<br />
Die Kernfrage für die Zukunft wird also<br />
lauten: Wie bleiben oder werden wir ein<br />
attraktiver Arbeitgeber, bei dem sich Menschen,<br />
die in ihrem Leben keine oder wenige<br />
Berührungspunkte mit Kirche hatten, gemein -<br />
sam auf den Weg machen, um zu den<br />
Menschen zu gehen?<br />
Damit die Arbeitgeberattraktivität ihre<br />
Wirkung voll entfalten kann, müssen Managementstrukturen<br />
nach innen eine konsequente<br />
Mitarbeiterorientierung markieren<br />
und die Arbeitgebermarke nach außen eine<br />
gesellschaftliche Anerkennung für den Dienst<br />
am Menschen fördern. Die Wertschöpfung<br />
muss auf einer Kultur der Wertschätzung<br />
aufbauen in einem abgestimmten transparenten<br />
System aus Instrumenten der Unternehmensführung<br />
und Mitarbeitergewinnung.<br />
Nicht nur das Geld zählt<br />
Ein Unternehmen attraktiv für Mitarbeitende<br />
zu gestalten, ist nicht nur eine Frage des<br />
Geldes. Mitarbeitern sind immaterielle Werte<br />
wie Wertschätzung, Gestaltungsmöglichkeiten,<br />
Beteiligungen bei Entwicklungs- und<br />
Entscheidungsprozessen und der Respekt<br />
vor der geleisteten Arbeit genauso wichtig.<br />
Ebenfalls wichtig ist es auch, ein Umfeld<br />
zu schaffen, in dem Beruf und Familie in<br />
Einklang gebracht werden können. Unser<br />
Personalentwicklungskonzept und unsere<br />
Marketingstrategie sind erste Schritte in die<br />
richtige Richtung, damit unser Unternehmen<br />
attraktiv für Mitarbeiter ist und bleibt. Wir<br />
werden uns daher in den nächsten Jahren<br />
intensiv mit dem Thema auseinandersetzen,<br />
wie wir gute Mitarbeiter gewinnen und<br />
binden können.<br />
Neuer Wirtschaftsplan <strong>2012</strong><br />
Der <strong><strong>St</strong>iftung</strong>srat, das Beschluss-, Aufsichtsund<br />
Kontrollorgan der stiftung st. <strong>franziskus</strong><br />
heiligenbronn, hat im Dezember 2011 den<br />
Wirtschaftsplan <strong>2012</strong> und den Investitionsplan<br />
ab 2013 einstimmig genehmigt. Insgesamt ist<br />
für das Jahr <strong>2012</strong> ein Umsatzvolumen von<br />
über 70 Millionen Euro und ein Investitionsvolumen<br />
von ca. 13 Millionen Euro vorgesehen.<br />
Die Investitionen werden über öffentliche<br />
Zuschüsse, über Kapitalmarktmittel und<br />
aus dem erwirtschafteten Cashflow <strong>2012</strong><br />
bzw. aus dem Finanzvermögen finanziert.<br />
Schlechtere Konditionen für Kredite<br />
Durch den Wegfall der Investitionsförderung<br />
seitens der öffentlichen Hand in der Kinderund<br />
Jugendhilfe sowie in der Altenhilfe<br />
verschlechtern sich die Finanzierungsbedingungen<br />
deutlich. Der durch den Wegfall der<br />
Investitionszuschüsse erhöhte Kapitalbedarf<br />
Für die <strong><strong>St</strong>iftung</strong> sind Mitarbeiter wichtig, die den<br />
betreuten Menschen annehmen und ihnen ihre<br />
Zuwendung spüren lassen. Foto: Messner<br />
kann auch nicht mehr im gesamten erstrangig<br />
grundschuldrechtlich abgesichert werden,<br />
was ein steigendes Zinsniveau für Investitionen<br />
zur Folge hat. Um gegenüber privaten<br />
und auch kommunalen Organisationen<br />
konkurrenzfähig zu bleiben, müssen wir in<br />
naher Zukunft dringend Lösungen finden,<br />
um beste Konditionen auf dem Kapitalmarkt<br />
zu erhalten.<br />
Bei Fortführung der bisherigen Geschäftspolitik<br />
ist der in der Satzung der <strong><strong>St</strong>iftung</strong><br />
festgelegte Grundsatz gewährleistet, dass<br />
das <strong><strong>St</strong>iftung</strong>sfvermögen ungeschmälert in<br />
seinem Wert erhalten wird und nur die<br />
Erträge zur Erfüllung des <strong><strong>St</strong>iftung</strong>szwecks<br />
verwendet werden. Damit ist die langfristige<br />
Existenz der <strong><strong>St</strong>iftung</strong> gesichert.<br />
Ganz herzlich möchten wir uns an dieser<br />
<strong>St</strong>elle für das hohe Engagement aller Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter bedanken, denn<br />
sie sind unser wichtigstes Potenzial, weil<br />
nur durch sie die Qualität unserer Leistung<br />
durch den persönlichen Einsatz eines jeden<br />
Einzelnen gewährleistet wird.<br />
Hubert Bernhard, Norbert Rapp und<br />
Michael Wollek – Vorstand<br />
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