franziskus-bote März 2012 (PDF 1,3 MB - Stiftung St. Franziskus ...

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

Baindter Schüler bei den Winterspielen von Special Olympics Selbst bei minus 28 Grad hoch motiviert Balderschwang. In Balderschwang im Oberallgäu wurden Anfang Februar die dritten Baden-Württembergischen Winterspiele von Special Olympics für Menschen mit geistiger oder mehrfacher Behinderung aus - getragen. 16 Sportler aus der Schule für Blinde und Sehbehinderte in Baindt gingen an den Start und konnten sich über hervorragende Leistungen und Podestplätze freuen. Das olympische Feuer entzünden und den Eid sprechen – für viele sportbegeisterte Menschen ist das ein Traum. Für Dimitrji Rode, Dominik Schumann und Marc Gericke aus Baindt wurde dieser Traum wahr. Sie standen bei der Eröffnungsfeier der Winterspiele dieses Jahr im Mittelpunkt. Dimitrji durfte mit einer Fackel das olympische Feuer entzünden, Dominik und Marc sprachen gemeinsam den Eid: „Lasst mich gewinnen. Doch wenn ich nicht gewinnen kann, lasst mich mutig mein Bestes geben!“ Siegerehrung auf großer Bühne Ein besonderes Highlight war am Samstag die Siegerehrung, die von Manne Lucha (Landtagsabgeordneter der Grünen), Chris - tian Rettich (Ministerium für Kultus, Jugend und Sport) und Fritz Wurster (Vorstand Dimitrji durfte mit einer Fackel das olympische Feuer entzünden, Dominik und Marc sprachen gemeinsam den Eid: „Lasst mich gewinnen. Doch wenn ich nicht gewinnen kann, lasst mich mutig mein Bestes geben!“ von Special Olympics Baden-Württemberg) auf einer riesengroßen Schneebühne abgehalten wurde. Acht Mal Gold, sechs Mal Silber Die 103 Teilnehmer aus ganz Baden-Württemberg starteten mit Snowboard oder Ski in insgesamt fünf Disziplinen. Die Baindter Schüler fuhren ausschließlich Ski – aber das sehr erfolgreich: Sie konnten einige Athleten anderer Einrichtungen hinter sich lassen und erzielten insgesamt acht Goldmedaillen, sechs Silbermedaillen und eine Bronzemedaille in den Disziplinen „Glide-Wettbewerb“ und „Riesenslalom Kategorie C“. Ein Schüler, Fritz Lindauer, startete sogar in Jubel mit den Gewinnern – für die Teilnehmer aus der Schule für Blinde und Sehbehinderte der Stiftung in Baindt wurden die Anstrengungen auf der Piste mit etlichen vorderen Plätzen, darunter achtmal Gold, belohnt. Fotos: Bosch 16 Ein großer Moment: der Baindter Schüler Dimitrji Rode (rechts) entfacht das olympische Feuer in Balderschwang zu den Special Olympics-Winterspielen. der schwersten Disziplin „Riesenslalom Kategorie A“ und erzielte dabei den zweiten Platz. Er wurde begleitet von seinem Vater, der ihm über Headset die Kommandos („rechts“, „links“, „schneller“...) durchgab. Selbstverständlich hatten auch die anderen blinden oder stark sehbehinderten Schüler jeweils einen Begleitläufer, der ihnen den Weg wies. Harte Arbeit vor dem Erfolg Natürlich ging diesem großartigen Erfolg harte Arbeit voraus. Die Vorbereitungen auf die Special Olympics-Teilnahme wurden maßgeblich von Tina Krämer und Irena Lormes bewältigt. Bereits am Dienstag reis - ten die 16 Schüler und Schülerinnen mit einem Team von 14 Betreuern aus dem Lehrerkollegium ins tief verschneite Balderschwang an. Schlachtruf „Die wilden ... Haie“ Täglich trainierten die Athleten trotz Eiseskälte (bis zu minus 28 Grad!) hoch motiviert am Wettkampf-Hang. Ihr Schlachtruf „Die wilden ... Haie“ hallte über den ganzen Berg. Neben einer enormen Leistungssteigerung in der Disziplin Ski schweißten die Trainingsund Wettkampftage die Baindter Gruppe zusammen und vermittelten ein Gefühl der Zugehörigkeit. Tina Krämer franziskus-bote 1/12
Andachtsfeier für Menschen mit Demenz in St. Elisabeth Rottweil Zuwendung im vertrauten Kreis Rottweil. In den Altenpflegeeinrichtungen der stiftung st. franziskus heiligenbronn legen wir grossen Wert darauf, regelmäßige Gottesdienste anzubieten – sie sind ein wichtiger Baustein der seelsorgerischen Be - treuung. Gleichwohl darf das nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Gottesdienste in ihrer herkömmlichen, bewährten Form nicht (mehr) für alle Senioren geeignet sind. So gehen demenzielle Erkrankungen oft mit einer sogenannten „motorischen Unruhe“ einher – diese Menschen können dann nicht oder nur durch ständiges Zureden für einen längeren Zeitraum auf einem Stuhl sitzen. Der übliche Wortgottesdienst oder gar eine heilige Messe werden von diesem Personenkreis eher als Belastung denn als Entspannung empfunden. Spannungen im üblichen Gottesdienst Auch die Unruhe beim Holen bzw. Zurück - bringen vor und nach den Gottesdiensten wirkt in solchen Situationen oft noch zusätzlich verwirrend: „Alle gehen weg und ich bleibe übrig“. Umgekehrt werden Menschen, die während der Feier durch stetes Zureden am Aufstehen gehindert werden müssen, von anderen Gottesdienstteilnehmern oft als „Störer“ empfunden. Dem aufmerksamen Beobachter sind die Spannungen, die dadurch immer wieder entstehen, sicher nicht entgangen. Schon im Herbst 2010 nahmen vom Rottweiler Altenzentrum St. Elisabeth aus Pfarrer Willibrord Weckenmann, der inzwischen verstorbene Diakon Helmut Förster und Waltraud Schneider eine Fortbildung zum Thema „Gottesdienstgestaltung für Menschen mit Demenz“ teil. Im Frühjahr des vergangenen Jahres besuchten weitere Mitarbeiter des Hauses diese Fortbildung. Ursprünglich sollte die neue Gottesdienstform ab April 2011 in St. Elisabeth angeboten werden. Durch die schwere Erkrankung von Diakon Förster und die notwendige Nachfolgeregelung verzögerte sich aber die Umsetzung. Im Rahmen einer Projektarbeit für ihr Studium an der Dualen Hochschule in Villingen- Schwenningen übernahm Carina Schumpp die weiteren Planungen. Als erstes stand zunächst die Namensfindung auf dem Pro- Das Team in St. Elisabeth Rottweil, das die Andachts - feiern für Bewohner mit Demenz vorbereitet: (von links) Melanie Burhanli, Waltraud Schneider und Gabi Birkholz. Fotos: Marchfeld gramm: „Gottesdienst für Menschen mit Demenz“ erschien für den alltäglichen Hausgebrauch etwas zu lang – das Vorbereitungsteam fand den neuen Begriff „Andachtsfeier“ eindeutig besser geeignet. Rückbindung an Kirchengemeinde Im weiteren Verlauf wurden Mitarbeiter in den Pflegeteams benannt, die für die Durch - führung der zukünftigen Andachtsfeiern verantwortlich sind. Waltraud Schneider begleitet die Andachten. Sie stellt die Rück - bindung an die Heilig-Kreuz-Gemeinde Anstelle des üblichen Altars schmücken die Mitarbeiterinnen einen Tisch mit einem Kreuz und Gegenständen, die einen Bezug zur Jahreszeit vermitteln. franziskus-bote 1/12 17 sicher. Durch ihr jahrelanges Engagement in St. Elisabeth kennt sie viele Bewohner und ist umgekehrt vielen vertraut und bekannt. Auch dies ist ein wichtiges Kriterium für ein gutes Gelingen der Andachtsfeiern. Die Andachten finden zunächst immer monatlich am ersten Mittwoch in den Wohnbereichen „Neckartäle“ und „Marktplatz“ statt. Durch dieses doppelte Angebot werden die verwirrenden Transfers von einem Stockwerk zum anderen vermieden – die Teilnehmer können in „ihrem“ Wohnbereich bleiben. Da die Gruppengröße maximal 12 Teilnehmer nicht überschreiten sollte, sind die Andachtsfeiern keine „offenen“ An - gebote im herkömmlichen Sinne. Nur so kann sichergestellt werden, dass die verantwortlichen Mitarbeiter dem einzelnen Teilnehmer die erforderliche Zuwendung und Aufmerksamkeit zukommen lassen können. Wichtiger Baustein geworden Nach über einem halben Jahr seit der ersten Feier dieser Art lässt sich festhalten, dass die Andachten sich in St. Elisabeth zu einem wichtigen Baustein im Gesamtangebot für Menschen mit Demenz entwickelt haben. Dies liegt sicher auch an der liebevollen Art, mit der die beauftragten Mitarbeiterinnen sich um die Vorbereitung und Durchführung kümmern. Bei der Gestaltung dieser Andachtsfeiern sind einige Grundsätze zu beachten: Jede Feier ist einem Leitthema gewidmet. Idealerweise sitzen alle Teilnehmer in einem Kreis. In dessen Mitte sind – passend zum Thema – verschiedene Gegenstände aufgebaut, so z.B. ein grosser Korb mit Feldfrüchten zum Thema „Erntedank“. Bei der Gestaltung werden möglichst viele Sinne angesprochen: Riechen, Berühren, Sehen, Hören. Die maximale Gruppengrösse betragt zwölf Teilnehmer. Die Feier sollte nicht länger als 25 bis 30 Minuten dauern. Je vertrauter die Betreuer und Teilnehmer miteinander sind, desto besser. Bei der Verabschiedung erhält jeder zur Erinnerung ein kleines Geschenk. Kai Marchfeld
Seite 1 und 2: Zeitschrift der stiftung st. franzi
Seite 3 und 4: Musikalisch gestaltet wurde der fes
Seite 5 und 6: Stiftungskalender Wann? Was? Wo? So
Seite 7 und 8: Heiligenbronn. Neue Strategieziele
Seite 9 und 10: Workshop der vier Sonderpädagogisc
Seite 11 und 12: Mit diesen Anzeigen warb die stiftu
Seite 13 und 14: Mitarbeiterehrungen in der Behinder
Seite 15: Kurz berichtet Sportliche Erfolge f
Seite 19 und 20: Ein weiteres Projekt war die Einfü
Seite 21 und 22: Nach erfolgter Stärkung und Gespr
Seite 23 und 24: eispielsweise Freude an der Arbeit
Seite 25 und 26: oder bei Bedarf auch durch Einladun
Seite 27 und 28: Kloster startet Vorbereitung auf n
Seite 29 und 30: Unter den dargestellten Votivtafeln
Seite 31 und 32: Das ist ja das Vorletzte! Himmlisch

franziskus-bote März 2012 (PDF 1,3 MB - Stiftung St. Franziskus ...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?