franziskus-bote April 2007 - Stiftung St. Franziskus Heiligenbronn

Zeitschrift der Stiftung
St. Franziskus Heiligenbronn
Ausgabe 1, April 2007
Klos ter-Ju bi lä ums jahr er öff net
Vom Kuss des
Aus sät zi gen bis zur
Be ru fung heu te
Hei li gen bronn. Mit drei an spre chen den
Ver an stal tun gen hat das Ju bi lä ums jahr der
Hei li gen bron ner Fran zis ka ne rin nen zu ih rem
150-jäh ri gen Be ste hen be gon nen. 1857 ist
das Klos ter von Wall fahrts pries ter Da vid
Fuchs so wie auch die ers te so zia le Ein rich -
tung am Ort be grün det wor den. 2007
fei ert dies die Schwes tern ge mein schaft
ge mein sam mit der Stif tung St. Fran zis kus
mit ei nem Ju bi lä ums jahr.
Zum Auf takt lu den die Fran zis ka ne rin nen -
ge mein schaft und das neu ge bil de te De ka -
nat Rott weil im Ja nu ar die haupt amt li chen
Mit ar bei ter, De ka nat srä te und Kir chen ge -
mein de rä te der 52 Kir chen ge mein den zu
ei nem Neu jahrs emp fang ein. Er bot ein
Ein Got tes dienst in St. Gal lus mit De kan Zepf, Weih bi schof Renz und Su pe ri or Os ter (von links), Mi nist ran -
ten, Chor und Em maus-Band run de te die Auf takt ver an stal tung zum Ju bi lä ums jahr ab.
franziskus-bote
Stif tungs rat in
neu er Zu sam men set zung
Mit ei nem neu en Vor sit zen den und ei nem
neu en Ver tre ter der Ca ri tas wur de der
Stif tungs rat neu zu sam men ge setzt.
Die bis he ri ge Vor sit zen de Schwes ter
Fran zis ka Teu fel wur de ver ab schie det. S. 6
Tag der of fe nen Tür und
Ju bi lä ums aus stel lung
Zwei gro ße Ver an stal tun gen zum Ju bi lä ums -
jahr sind mit der ge schicht li chen Aus stel lung
und dem Tag der of fe nen Tür in Klos ter und
Stif tung am 1. Ju li in Vor be rei tung. S. 10
Geist li ches Mu sik thea ter zu
Da vid Fuchs wird auf ge führt
Der Klos ter grün der und die ers ten Schwes -
tern ste hen im Mit tel punkt ei nes Geist li chen
Mu sik thea ters, das An fang Mai drei Mal
auf ge führt wird. S. 18
Neu es Al ten zent rum
St. Mar tin in Geis lin gen er öff net
In Geis lin gen bei Ba lin gen hat die Stif tung
St. Fran zis kus das neu ge bau te Al ten zent -
rum St. Mar tin in Be trieb ge nom men und
ein ge weiht. S. 24
All tags be glei te rin im Pfle ge heim
über die Schul ter ge schaut
Wenn Ve ro ni ka Jäck le im Pfle ge heim
St. Ve ro ni ka in Dun nin gen mit den Be woh -
ne rin nen die Mit tags mahl zeit selbst zu be -
reitet, wird der All tag zum Er leb nis. S. 26

Inhaltsverzeichnis
Kloster-Jubiläumsjahr eröffnet S. 1
Vortrag von Caritas-Generalsekretär Prof. Dr. Georg Cremer S. 4
STIFTUNGS-KALENDER S. 5
Stiftung allgemein
Veränderungen im Stiftungsrat S. 6
Wirtschaftsplan 2007 der Stiftung St. Franziskus Heiligenbronn S. 7
Behindertenhilfe in Heiligenbronn
Baubeginn für das Haus St. Agnes in Spaichingen noch in der ersten Jahreshälfte S. 8
Weitere Großspende für St. Agnes von Aldinger Bürger S. 9
Das Benchmarking des Caritas-Fachverbands Behindertenhilfe und Psychiatrie
Tag der offenen Tür in den Heiligenbronner Einrichtungen
S. 10
und Jubiläumsausstellung S. 12
Kultusminister Helmut Rau an der Schule für Taubblinde
Kurz berichtet: Benefizkonzerte des Neuapostolischen Kirchenbezirks;
S. 14
„Karneval der Tiere“ mit hörgeschädigten Schülern aufgeführt S. 15
Kloster Heiligenbronn
Kirchenkonzert des Tennenbronner Frohsinn-Orchesters S. 16
Haus Lebensquell-Angebote: Auf den Spuren von Franziskus und Klara S. 17
Das Geistliche Musiktheater über die Klostergründung: „Spiel mit dem Leben“ S. 18
Blindenschule Baindt
Ein pädagogischer Tag zur Sterbebegleitung S. 20
Projekt zur Identität an der Oberstufe S. 22
Altenhilfe
Volksbank-Azubis im Rottweiler Altenzentrum St. Elisabeth im Einsatz S. 23
Eröffnung und Einweihung des neuen Altenzentrums
St. Martin Geislingen bei Balingen S. 24
Über die Schulter geschaut:
Alltagsbegleiterin Veronika Jäckle in St. Veronika Dunningen S. 26
Kinder- und Familienzentrum Villingen-Schwenningen
Jugendliche aus der Wohngruppe engagierten sich
in der Schwenninger Vesperkirche S. 28
POST AN DEN FRANZISKUS-BOTE S. 30
DAS IST JA DAS VORLETZTE! S. 31
Impressum S. 23
Rückseite: Bild vom Kirchenkonzert in St. Gallus S. 32
Ge ne ral obe rin Schwes ter Ju dith Kaupp bei der Be -
grü ßung zum Neu jahrs emp fang von Klos ter und
De ka nat.
Fo rum der Be geg nung mit an ge reg ten Ge -
sprä chen und setz te auch be reits ei ni ge in -
halt li che Ak zen te. So er in ner te Ge ne ral -
obe rin Schwes ter Ju dith Kaupp in ih rer
Be grü ßung an die le ben di ge Hoff nung, die
den Pries ter Da vid Fuchs und die ers ten
Schwes tern 1857 be wegt hat te, der so zia -
len Not mit ih rem Tun ent ge gen zu schrei -
ten. Noch öf ters in der 150-jäh ri gen Klos -
ter ge schich te sei ein sol cher von der Hoff -
nung ge tra ge ner Sprung ins Un ge wis se er -
folgt. Doch, zi tier te Schwes ter Ju dith Dom
Hel der Ca ma ra, „die Hoff nung, die das
Ri si ko scheut, ist kei ne Hoff nung.“
Das Cha ris ma von Hei li gen bronn
Vi kar Fuchs ha be den Grund stein ge legt für
das, was heu te in Klos ter und Stif tung
le ben dig sei. Das Cha ris ma von Hei li gen -
bronn be in hal te, dass be nach tei lig ten Men -
schen ei ne Woh nung und Blei be er mög licht
wer de, was für das Klos ter die be wuss te
Nä he zur Stif tung St. Fran zis kus be deu te.
An ge sichts des Ju bi lä ums mein te die
General obe rin: „Un ser Blick mö ge dank bar
rück wärts ge hen, mu tig vor wärts und gläu -
big auf wärts.“
Die Stif tung St. Fran zis kus Hei li gen bronn,
er läu ter te Vor stand Nor bert Rapp, die
die Be hin der ten hil fe des Klos ters fort führt,
be ste he zwar erst seit 15 Jah ren und da mit
nur zehn Pro zent des Klos ter-Al ters, sei
aber aus die ser Ge schich te nicht mehr
weg zu den ken, in dem sie die Be hin der ten -
hil fe des Klos ters fort füh re. Als kirch li che
Stif tung neh me sie in be son de rer Wei se die
ca ri ta ti ve Grund di men si on von Kir che wahr.
2 franziskus-bote 1/07

Hier bei ge he es, be ton te Rapp, um ein
gutes Mit ei nan der mit den Kir chen ge mein -
den, um ge gen sei ti ges Ver ste hen und
Befruch ten.
De kan Al brecht Zepf freu te sich über die
geis ti ge Quel le des „Ju bel klos ters“ und
Wall fahrts orts im De ka nat. Im Dienst an den
Men schen bräuch ten wir al le die „ei ne
Quel le“. Da bei hät ten die Schwes tern „den
Grund was ser spie gel für so zia le Wil lig keit
an ge ho ben“, for mu lier te der De kan und
frü he re Su pe ri or des Klos ters. Mit der Bit te
an die Schwes tern, „dass Sie in Ih rem
Zu gang zu den gött li chen Quel len uns
christ li che Bür ger da ran teil hal ben las sen“,
über reich te Al brecht Zepf 70 Ro sen – für
je de Schwes ter ei ne.
Die hör seh be hin der te Schü le rin Clau dia Scher mer
hat te den Mut, vor den Gäs ten des Emp fangs am
Flü gel zu spie len.
Auch der Rott wei ler Land rat Dr. Wolf-
Rü di ger Mi chel sprach ein Gruß wort und
sag te, die Kir chen und ih re Glie der sei en
ge schätz te Ge sprächs part ner für al le Be rei -
che des Staa tes. Man ha be am En de im mer
ei nen gu ten, ge mein sa men Weg für die
Men schen ge fun den. Mit dem kirch li chen
Lie bes dienst, mein te der Land rat, wer de
ei ne Tat ver kün di gung be trie ben. Nicht nur
die „so zia le Tem pe ra tur“ wer de an ge ho -
ben, Stif tung und Klos ter sei en auch wich ti -
ge Ar beit ge ber „mit nicht ins Aus land ex -
por tier ba ren Ar beits plät zen“. Das Klos ter sei
zu dem ein geis ti ger Ru he pol ge wor den.
franziskus-bote 1/07
Weih bi schof
Thomas Ma ria
Renz (Fo to) hielt
die Fest an spra che,
in der er zu nächst
mit Be zug auf den
dop pel ge sich ti gen
rö mi schen Gott
Janus von ei nem
Im Eli sa be tha-Glöck ler-Saal der Stif tung St. Fran zis kus Hei li gen bronn ver sam mel ten sich die Gäs te
beim Neu jahrs emp fang zum Auf takt des Ju bi lä ums jahrs in lo cke rer At mo sphä re, rechts Bundestags -
abgeordneter Volker Kauder. Fo tos: Hock, Graf
rück wärts bli cken den Vor wärts schau en
sprach. Das Klos ter ju bi lä um fal le zu sam men
mit dem di ö ze sa nen Jahr der Be ru fung. Seit
150 Jah ren prak ti zier ten die „Schwes tern
von der Bu ße und der christ li chen Lie be“
ein Le ben in der fran zis ka ni schen Nach fol -
ge. Die Be ru fung zum klös ter li chen Le ben
sei hier un trenn bar ver bun den mit den
Schwächs ten und Ärm sten, mit ge sell -
schaft li chen Rand grup pen.
„Wir sind al le Be ru fe ne“
Als ro ter Fa den zie he sich das So zia le durch
die gan ze fran zis ka ni sche Be we gung, wie
Weih bi schof Renz mit Blick auf die Be ru -
fungs ge schich te des Hei li gen Fran zis kus
schil der te: „Der Kuss des Aus sät zi gen war
eben so wich tig für sei ne Be keh rung wie
die An spra che des Ge kreu zig ten.“ Or dens -
frau en und -män ner setz ten in der heu ti -
gen sä ku la ri sier ten Welt ein pro phe ti sches
Zei chen, doch sei en al le Chris ten und Ge -
mein den ge for dert: „Wir al le sind Be ru fe ne!“
Mu si ka lisch um rahmt wur de der Neu jahrs -
emp fang von der Blin den schü le rin Clau -
dia Scher mer, die am Flü gel zwei Stü cke
vor trug, so wie ei nem Klas sik quar tett des
För der zent rums Se hen, das den Bo gen
von Jo seph Haydn bis zu ei nem Rag time
von Scott Jop lin spann te.
Weih bi schof Renz fei er te zum Ab schluss
der Ver an stal tung ge mein sam mit De kan
Zepf und dem Hei li gen bron ner Su pe ri or
Rolf Os ter noch ei nen Got tes dienst in der
voll be setz ten Wall fahrts kir che St. Gal lus,
den der Hei li gen bron ner Chor und die
Em maus-Grup pe un ter Lei tung von
Schwes ter Mag da le na Dil ger mit neu em
geist li chen Lied gut in mehr stim mi gem und
So lo ge sang fest lich ge stal te te. Ewald Graf
3
De kan Al brecht Zepf bei der Le sung des Evan ge li -
ums im ab schlie ßen den Got tes dienst.
Zum Kir chen kon zert des Ten nen -
bron ner Froh sinn sie he Sei te 16,
zum Vor trag von Ca ri tas-Ge ne ral -
sek re tär Prof. Dr. Cre mer sie he
Ar ti kel Sei te 4.
Son der heft er schie nen
Zum Ju bi lä ums jahr ist ein Son der heft des
fran zis kus-bo ten mit 48 Sei ten er schie nen,
das beim Neu jahrs emp fang erst mals ver teilt
wur de. Es ver ei nigt Be rich te über die ver -
schie de nen Ju bi lä ums ver an stal tun gen,
einen klei nen Streif zug durch die 150-jäh ri -
ge Ge schich te von Klos ter und Be hin der -
ten- ein rich tun gen, stellt die heu ti gen An ge -
bo te des Klos ters und das Selbst ver ständ nis
der Schwes tern ge mein schaft vor und ist
viel fäl tig be bil dert. Ein Teil der Le ser des
fran zis kus-bo ten hat das Son der heft schon
er hal ten.
Wer es noch be stel len möch te, kann sich
an das Re fe rat Öf fent lich keits ar beit in Hei li -
gen bronn wen den (Te l. 07422 / 569-306).

Vor trag von Ca ri tas-Ge ne ral sek re tär Pro fes sor Dr. Ge org Cre mer:
In te res sen Hil fe be dürf ti ger re spek tie ren
Hei li gen bronn. Ei nen Blick in die Zu kunft
der so zia len Dienst leis tun gen mit ih ren He -
raus for de run gen und Am bi tio nen warf der
Ge ne ral sek re tär des Deut schen Ca ri tas ver -
ban des, Pro fes sor Dr. Ge org Cre mer, bei
sei nem Vor trag im Eli sa be tha-Glöck ler-Saal
in Hei li gen bronn.
Die Ver an stal tung von Markt platz Kir che
ge mein sam mit Stif tung St. Fran zis kus,
Kloster Hei li gen bronn und Frau en bei rat im
Rah men des Klos ter ju bi lä ums wur de von
Stif tungs-Vor stand Nor bert Rapp er öff net,
der den Re fe ren ten zu sei nen Auf ga ben
und sei nem Wer de gang in ter view te.
Cremer, zum zwei ten Mal als Ge ne ral sek re -
tär ge wählt, be ton te, dass die Ca ri tas kein
Kon zern sei („Ich bin kein Ca ri tas-
Mehdorn“), son dern in vie le recht lich selb -
stän di ge Glie de run gen un ter teilt ist. Bei fall
be kam er für sei ne An kün di gung, an stel le
ei nes Ho no rars die Be hin der ten ar beit im
Ko so vo mit ei ner Spen de zu un ter stüt zen,
weil dort auch das För der zent rum Hö ren
und Spre chen Hei li gen bronn mit dem Leh -
rer ehe paar Neu deck en ga giert sei.
Zu den teils wi der sprüch li chen Rol len der
Ca ri tas als An walt der Hil fe be dürf ti gen und
als wirt schaft lich agie ren der gro ßer so zia ler
Als Gast von Klos ter und Stif tung St. Fran zis kus Hei li gen bronn so wie von
Markt platz Kir che Schram berg kam Ge ne ral sek re tär Dr. Ge org Cre mer (Mit te)
zur Ju bi lä ums ver an stal tung nach Hei i li gen bronn und wur de von Stif tungs-
Vorstand Nor bert Rapp (rechts) be grüßt. Fo tos: Graf
Dienst leis ter re fe rier te Cre mer auf an schau -
li che Wei se und ver deut lich te die Po si tio nen
von Ca ri tas und an de ren Wohl fahrts ver bän -
den. Die Kon kur renz mit pri vat ge werb li chen
Trä gern ha be die se vor ei ne neue Si tua ti on
ge stellt, die es zu meis tern gel te.
Den Wett be werb schil der te Cre mer als An -
sporn, die In te res sen der hil fe be rech tig ten
Men schen bes ser wahr zu neh men und auf -
zu grei fen. Die Kon kur renz si tua ti on in den
Kin der gär ten ha be so etwa da zu ge führt,
dass el tern freund li che re Öff nungs zei ten
ein ge führt wur den.
So li da ri täts po ten tia le för dern
Die Rol le als An walt, for der te der Ca ri tas-
Ge ne ral sek re tär und Volks wirt schaft ler,
müs se aber auch Aus wir kun gen da rauf ha -
ben, wie die Ca ri tas als Dienst leis ter agie re
und um ge kehrt. So sei zu fra gen, ob So li -
da ri täts po ten tia le in der Ge sell schaft auch
ge för dert wür den. In te res sen kon flik te sei en
aber auch ei ne po li ti sche He raus for de rung,
wie er am Bei spiel der il le ga len Ar beits kräf -
te aus Ost eu ro pa, die am bu lan te pfle ge ri -
sche Diens te über neh men, auf zeig te.
„Märk te dul den es lang fris tig nicht, die In te -
res sen der Hil fe be dürf ti gen zu ig no rie ren“,
be ton te Cre mer. Doch so zia le Diens te sei en
be son de re Märk te,
die staat li che Rah -
men be din gun gen
bräuch ten zur Qua -
li täts si che rung. Man
kön ne ja nicht sich
zur Pro be ope rie ren
las sen, um das aus -
ge wähl te Kran ken -
haus zu tes ten. Ziel
müs se es trotz dem
sein, dass Hil fe be -
rech tig te au to no me
Ent schei dun gen
tref fen könn ten.
4
Viel falt frei er
Trä ger
Bei der Fi nan zie -
rung sei das so zi al -
recht li che Drei ecks -
ver hält nis mas siv in
Ge fahr, warn te
Die un ter schied li chen Rol len der Ca ri tas als An walt
der Hil fe be dürf ti gen und als so zia ler Trä ger mit
wirt schaft li cher Ver ant wor tung be leuch te te Dr.
Cre mer in sei nem Vor trag.
Cremer und wehr te sich ge gen ei nen Aus -
schrei bungs wett be werb, sprach sich viel -
mehr für ei ne Viel falt der frei en Trä ger aus,
die nicht ein fach nur Auftrag neh mer des
Staa tes sei en, auch wenn es dann kei ne
Be le gungs ga ran ti en ge be. Man müs se
dann viel mehr durch „qua li ta tiv gu te Diens -
te“ über zeu gen.
Ei ne be son de re Ver ant wor tung der Ca ri tas
sah Cre mer bei den Diens ten für so zia le
Rand grup pen wie den Be ra tungs an ge bo -
ten, die er hal ten wer den müss ten, auch
wenn sie oft un ge nü gend fi nan ziert sei en.
Aber als Wohl fahrts ver band der Kir che
kön ne man sich hier nicht aus wirt schaft li -
chen Grün den zu rück zie hen – „an sons ten
müss ten wir den An spruch auf ge ben, der
Wohl fahrts ver band der Kir che zu sein“.
Die vie len As pek te des Vor trags wur den
mit ei ni gen Fra gen aus dem Pub li kum
noch mals ver tieft, be vor die rund 100 Be su -
cher beim lo cke ren „Markt platz“-Ge spräch,
von den Schwes tern be wir tet, sich unter -
einan der wei ter aus tausch ten und sich
auch ins Gäs te buch von Klos ter und
Stiftung eintru gen. Ewald Graf
franziskus-bote 1/07

Stiftungskalender
Wann? Was? Wo?
Sonn tag, 22. Ap ril Tag der of fe nen Tür zur Ein wei hung Zim mern, Al ten zent rum St. Kon rad
Diens tag, 1. Mai, 19 Uhr
des neu en Al ten zent rums St. Kon rad
In ter view zum Geist li chen Mu sik thea ter Ra dio Neck ar burg, Sendung
über den Klos ter grün der Da vid Fuchs „Kir che live zu Gast“
Frei tag, 4. Mai, 19.30 Uhr Ur auf füh rung des Geist li chen Mu sik thea ters
„Da vid Fuchs – Spiel mit dem Le ben“ mit Scho la
Hei li gen bronn, Eli sa be tha-Glöck ler-Saal
Schram berg, Chör le Hei li gen bronn, AK Da vid Fuchs
Sams tag, 5. Mai, 19.30 Uhr 2. Auf füh rung des Geist li chen Mu sik thea ters Hei li gen bronn, Eli sa be tha-Glöck ler-Saal
zu Da vid Fuchs – mit Ge bär den über tra gung
Sonn tag, 6. Mai, 16 Uhr 3. Auf füh rung des Geist li chen Mu sik thea ters Hei li gen bronn, Eli sa be tha-Glöck ler-Saal
Don ners tag, 10. Mai, 15 Uhr
zu Da vid Fuchs
„Tanz in den Mai“ mit Al lein un ter hal ter Tü bin gen, Lui se-Po lo ni-Heim
Han sel mann
Frei tag, 11. Mai, 11 Uhr Vor trag zu Aus bil dungs we gen in Be hin der ten- Schram berg, Schlöss le
und Al ten hil fe beim Fo rum der Be rufs in for ma-
ti ons mes se „jams“
Frei tag, 11. Mai, 15.30 Uhr Sing kreis Nen din gen zu Gast Tutt lin gen, Al ten zent rum Bür ger heim
Mon tag, 14. Mai, 15 Uhr Tref fen der Eh ren amt li chen Spai chin gen, Al ten zent rum St. Jo sef
Mitt woch, 16. Mai, 15.30 Uhr Mai an dacht mit Hans Hei ler Tutt lin gen, Al ten zent rum Bür ger heim
Diens tag, 22. Mai, 20 Uhr Markt platz-Kir che-Vor trag von Pier re Stutz,
Theo lo ge und Buch au tor: „Bei sich sel ber zu
Sul gen, Evan ge li sches Ge mein de haus
Mitt woch, 23. Mai, 9 Uhr
Hau se sein, um gast freund li cher zu wer den“
Se nio ren grup pe St. Fran zis kus Al ter-na tiv: Hei li gen bronn, Ab fahrt an der
Fahrt zur Scho ko la den fab rik Rit ter und zur Korb ma che rei
Mitt woch, 13. Ju ni, 10 Uhr
Klos ter fi lia le St. An to ni us Wal dach tal
Pat ro zi ni ums fei er mit Fest got tes dienst und Mühl heim, Al ten zent rum St. An to ni us
Mitt woch, 13. Ju ni, 19.30 Uhr
Ge burts tags kaf fee
Er öff nung der Ju bi lä ums aus stel lung „Von der Hei li gen bronn, Eli sa be tha-Glöck ler-Saal
Quel le be wegt“ zur Ge schich te von Ort und und Klos ter hof
Diens tag, 19. Ju ni, 19.30 Uhr
Klos ter Hei li gen bronn
Vor trag Le bens the men heu te: Gen for schung
und Me di zin - die Ethik von Hans Jo nas;
Hei li gen bronn, Haus Le bens quell
Sonn tag, 24. Ju ni, ab 11 Uhr
Re fe ren tin: Yas mi ne Dordt-Tho mal la
Tag der Be geg nung mit bun tem Pro gramm, Tü bin gen, Lui se-Po lo ni-Heim
Sonn tag, 1. Ju li, 9.30 Uhr - 18 Uhr
Mu sik und Tom bo la
Tag der of fe nen Tür zum 150-jäh ri gen Hei li gen bronn, Kir che St. Gal lus, Klos ter,
Ju bi lä um mit Got tes dienst, Kul tur- und Schu len, Werk stät ten, Eli sa be tha-Glöck-
Kin der pro gramm, Prä sen ta tio nen ler-Saal, Hof und Gar ten
in Klos ter und Stif tung
Mitt woch, 4. Ju li Pat ro zi ni um zu Eh ren des Na mens pat rons We hin gen, Al ten zent rum St. Ul rich
Diens tag, 10. Ju li Som mer fest mit der Aes cu lap-Ka pel le Tutt lin gen, Al ten zent rum St. An na
Das neue Altenzentrum St. Konrad in Zimmern ob
Rottweil (Bild links) lädt am Sonntag, 22. April, zum
Tag der offenen Tür. Beim Geistlichen Musiktheater
„David Fuchs“ vom 4. bis 6. Mai werfen sich die
Artistinnen Sabine Kopp und Alexandra Zink (Bild
rechts) spielerisch die Stichworte zu. Fo tos: Graf

Stif tungs rat in neu er Be set zung
Ab schied von Schwes ter
Fran zis ka Teu fel
Hei li gen bronn/Tü bin gen. Der eh ren amt -
li che Stif tungs rat der Stif tung St. Fran zis kus
Hei li gen bronn star te te mit ei nem neu en
Vor sit zen den und ei nem neu en Ca ri tas-
Vertre ter ins Jahr 2007. In der jüngs ten Sit -
zung im März 2007 in Tü bin gen wur de
dann die lang jäh ri ge Vor sit zen de des
Gre mi ums, Schwes ter Fran zis ka Teu fel aus
dem Klos ter Hei li gen bronn, vom Gre mi um
ver ab schie det.
Sr. Fran zis ka Teu fel war seit Er rich tung der
Stif tung St. Fran zis kus 1991 Mit glied in
die sem obers ten Auf sichts-, Be schluss- und
Kon troll or gan ge we sen. Seit 2001 stand sie
auch als Nach fol ge rin von Mo ni ka von
Ow als Vor sit zen de des Stif tungs rats an
sei ner Spit ze. Die nun 70-jäh ri ge Or dens -
frau schied zum Jah res en de 2006 al ters -
halber aus.
Los las sen wie Ver trau en ge for dert
Ge org Dlu gosch aus Obern dorf, der vom
Stif tungs rat zum neu en Vor sit zen den ge -
wählt wor den war, wür dig te die Ver ant -
wor tung, die Sr. Fran zis ka in die sen 15 Jah -
ren ge tra gen ha be, eben so wie Stif tungs-
Vor stand Nor bert Rapp. Als da ma li ge Ge -
ne ral obe rin des Hei li gen bron ner Klos ters sei
von Sr. Fran zis ka so wohl Los las sen wie Ver -
trau en ge for dert und be wie sen wor den,
erin ner te Rapp. Sie ha be stets die Auf ga -
ben der Stif tung in halt lich mit ge tra gen und
den Über gang der Ein rich tun gen vom Klos -
ter zur Stif tung kon struk tiv ge stal tet. Die
Ge mein schaft von Klos ter und Stif tung über
die for mel le Tren nung hi naus ha be sie im -
mer be tont. Vor stands kol le ge Hu bert Bern -
hard sag te Sr. Fran zis ka eben falls herz li chen
Dank „für al les, was Sie für die Stif tung
getan ha ben.“
Als Dan ke schön des Stif tungs ra tes gab es
für die schei den de Vor sit zen de ne ben
ei nem Blu men strauß und ei nem Pal me sel
auch ei nen Gut schein für ei nen Auf ent halt
in der Stadt des Or dens grün ders, As si si.
Sr. Fran zis ka be ton te, das Ver trau en zur
Stif tung sei auch nie ent täuscht wor den,
und ver si cher te, dass sie der Stif tung
verbun den blei be.
Der Stif tungs rat der Stif tung St. Fran zis kus ver ab schie de te Schwes ter Fran zis ka Teu fel vom Klos ter Hei li -
gen bronn aus sei ner Mit te. Auf un se rem Bild vor ne von links: Schwes ter Fran zis ka und der neue Vor sit zen -
de Ge org Dlu gosch so wie Pro fes sor Helmut Be cker, hin ten (von links) die Vor stän de Nor bert Rapp und
Hu bert Bern hard und die Stif tungs rats mit glie der Dr. Rai ner Brock hoff, Su pe ri or Rolf Os ter, Schwes ter Ve ro -
ni ka Mang, Paul Mül ler und Schwes ter Ag nes Lö ber. Es fehlt Schwes ter Ju dith Kaupp. Fo tos: Graf
6
Dr. Ir me Stet ter-Karp er hielt zu ih rem Ab schied
einen Ge schenk korb mit Hei li gen bron ner Wa ren
von Vor stand Nor bert Rapp über reicht.
Ge org Dlu gosch neu er Vor sit zen der
Seit 1. Ja nu ar hat Ge org Dlu gosch aus
Obern dorf den Vor sitz des Stif tungs rats in -
ne. Paul Mül ler aus Rott weil, nun als ein zi -
ger noch von der ur sprüng li chen Be set zung
des Gre mi ums da bei, bleibt wei ter hin stell -
ver tre ten der Vor sit zen der.
Ge org Dlu gosch (50) ist seit 1995 Mit glied
des Stif tungs rats, zu nächst als Ver tre ter des
De ka nats Obern dorf. Er war lang jäh ri ger
Re dak teur beim Schwarz wäl der Bo ten, ist
nach wie vor in der k atho li schen Kir chen ge -
mein de in Obern dorf en ga giert und ar bei -
tet als frei er Jour na list und Chef re dak teur
der Fach zeit schrift „In tel li gen ter Pro du zie -
ren“ und für den Ver band Deut scher
Maschi nen- und An la ge bau. Bis 2006 war
er auch Chef re dak teur der Fach zeit schrift
„Pfar rer und PC“.
Wech sel in der Ca ri tas-Ver tre tung
Ei nen Wech sel gab es zu dem im Stif tungs -
rat bei der Ver tre tung des Ca ri tas ver ban des
der Di ö ze se Rot ten burg-Stutt gart. Dr. Ir me
Stet ter-Karp, die sechs Jah re im Gre mi um
mit ar bei te te, schied jetzt aus dem Hei li gen -
bron ner Stif tungs rat aus, nach dem sie als
Or di na ri ats rä tin nach Rot ten burg be ru fen
wor den war. Für sie kam als neu er Ver tre ter
der Ca ri tas der stell ver tre ten de Di ö ze san -
cari tas di rek tor Dr. Rai ner Brock hoff.
Der Stif tungs rat hat da mit der zeit acht
stimm be rech tig te Mit glie der. Die bei den
Vor stän de Hu bert Bern hard und Nor bert
Rapp neh men als haupt amt li che Lei tung
der Stif tung an den Sit zun gen teil.
Ewald Graf
franziskus-bote 1/07

Wirt schafts- und In ves ti ti ons plan der Stif tung St. Fran zis kus Hei li gen bronn
Or ga ni sa tio nen der So zi al wirt schaft
sind durch vie le Hür den ge for dert
Hei li gen bronn. Die So zi al wirt schaft be fin -
det sich im wohl be deu tends ten Um bruch
seit Be ste hen so zia ler Dienst leis tun gen.
Knap per wer den de Res sour cen, stei gen der
Kos ten sen kungs druck, im mer mehr Auf la -
gen und Kon trol len, wach sen de Kon kur -
renz, Nach fra ge nach Spe zi al leis tun gen, For -
de rung nach Bil lig an ge bo ten und Teil leis -
tun gen und die rest rik ti ve Haus halts po li tik
all ge mein – dies sind we ni ge Stich wor te,
die auf zei gen, wel che Hür den Or ga ni sa tio -
nen in der So zi al wirt schaft wie die Stif tung
St. Fran zis kus Hei li gen bronn neh men müs -
sen, um auch in Zu kunft er folg reich exis tie -
ren zu kön nen.
Die ge nann ten Stich wor te zei gen aber
deut lich, wel che An for de run gen an die
Füh rungs kräf te all ge mein und den Vor stand
im Be son de ren ge stellt wer den. Nach hal tig
die Wirt schaft lich keit zu si chern im Kon text
zu ei ner an ge mes se nen Be glei tung, Er zie -
hung und Pfle ge ist zent ra le Auf ga be des
Vor stands.
Durch die Kom bi na ti on und Ver zah nung
des Ri si ko ma na ge ment sys tems mit an de -
ren Ma na ge ment- und Füh rungs in stru men -
ten wie zum Bei spiel Ziel ver ein ba rungsund
Ent wick lungs ge spräch, Ba lan ced
Scorecard und Con trol ling kann die Füh -
rung ak tiv und vo raus schau end ge stal tet
wer den. Kenn zah len und Kenn zah len sys -
teme und ein über sicht li ches Be richts we sen
sind not wen dig, um den Ziel er rei chungs -
grad der Un ter neh mens zie le klar und deut -
lich zu ma chen, Schwach stel len ab zu bau en,
ei ge ne Stär ken aus zu bau en und ge eig ne te
Maß nah men zur Zu kunfts steu e rung zu fin -
den. Durch die Kom bi na ti on der In stru men -
te wer den zum ei nen die Hand lungs mög -
lich kei ten er wei tert und ei ne di rek te re
Zieler rei chung ge währ leis tet, zum an de ren
wird durch das In ei nan der grei fen der In -
strumen te und Ver fah ren si cher ge stellt,
dass Stroh feu er ef fek te ver mie den wer den
und die lang fris ti ge Exis tenz si che rung der
Stif tung St. Fran zis kus Hei li gen bronn
erreicht wird.
franziskus-bote 1/07
Qua li fi zier te Dienst leis tung ge si chert
Letzt lich kön nen so mit die Er war tun gen
von den Be woh nern, den An ge hö ri gen,
den Mit ar bei tern und den Leis tungs trä gern
an ei ne qua li fi zier te Dienst leis tung ge währ -
leis tet wer den. Da her wer den hil fe be dürf ti -
ge Men schen da bei un ter stützt, trotz ih rer
teil wei se schwe ren Be ein träch ti gun gen,
Prob le me und Nö te ihr ganz per sön li ches
Le bens glück zu ge win nen. Ins ge samt
kommt es da rauf an, die ei ge ne Iden ti tät
und Tra di ti on nicht zu ver lie ren und den -
noch den Wan del und die An pas sung an
neue He raus for de run gen ak tiv und er folg -
reich zu ge stal ten.
Der Stif tungs rat hat in sei ner Sit zung im
Dezem ber 2006 den Wirt schafts plan 2007
und den mit tel- und lang fris ti gen In ves ti ti -
ons plan ab 2008 ver ab schie det. Im lau fen -
den Ge schäfts be trieb 2007 wird ein Um -
satz von ca. 48,5 Mil lio nen Eu ro er war tet.
Die ei ge ne Iden ti tät und
Tra di ti on nicht ver lie ren und
den noch den Wan del und die
An pas sung an neue He raus -
for de run gen ak tiv und er folg -
reich ge stal ten.
Hälf te des Um sat zes in der
Be hin der ten hil fe
Die Hälf te des Um sat zes ent fällt auf die Ein -
rich tun gen der Be hin der ten hil fe in Hei li gen -
bronn und Baindt, wel che mit 70 Pro zent
über die Ein glie de rungs hil fe und mit
30 Pro zent über schu li sche Maß nah men fi -
nan ziert sind. 45 Pro zent des lau fen den
Betriebs um fas sen die zehn Al ten zent ren
der Stif tung, wel che von der Pfle ge ver si che -
rung, der So zi al hil fe und Ei gen an tei len der
Be woh ner ge tra gen sind. Und 5 Pro zent
Die Ta ge des 51 Jah re al ten Bür ger heims (un ser Bild) sind ge zählt: In die sem Som mer be ginnt der Er satz -
neu bau für die ses Tutt lin ger Al ten zent rum, nach dem das Land die För der mit tel be wil ligt hat. 3,5 Mil lio nen
Eu ro sind hier für im In ves ti ti ons plan der Stif tung vor ge se hen. Fo to: Graf
7

Um ih rem ca ri ta ti ven Auf trag
nach zu kom men, braucht die
Stif tung en ga gier te und kri tik -
fä hi ge Mit ar bei ter/-in nen.
des Ge samt um sat zes ent fal len auf die Kin -
der- und Ju gend hil fe, das Kin der- und Fa mi -
li en zent rum Vil lin gen-Schwen nin gen, das
über kom mu na le Ent gel te re fi nan ziert wird.
An In ves ti tio nen sind 13,3 Mil lio nen Eu ro
ge plant, von de nen 4,8 Mil lio nen Eu ro Zu -
schüs se sind, 4,4 Mil lio nen Eu ro Ka pi tal -
markt mit tel und 4,1 Mil lio nen Eu ro Ei gen -
mit tel aus dem Fi nanz ver mö gen der Stif -
tung zur Vor fi nan zie rung von Maß nah men.
Fi nan zie rung für St. Ag nes
in Spai chin gen
Aufgrund des dringenden Bedarfs an
Wohnheimplätzen für mehrfachbehinderte
sinnesbehinderte Menschen hat der
Reha-Koordinierungsausschuss die Be -
willigung und Förderung von St. Agnes in
Spaichingen bereits im Jahr 2007 vorgesehen.
Dadurch kann mit dem Bau des
3,4 Millionen Euro-Projekts noch im ersten
Halbjahr 2007 begonnen werden.
Wei te re grö ße re In ves ti tio nen sind ge plant
für den Neu bau des Al ten zent rums Bür ger -
heim in Tutt lin gen (3,5 Mil lio nen Eu ro), den
Neu bau des Al ten zent rums St. Eli sa beth in
Rott weil (4,2 Mil lio nen Eu ro) und den
Werk hof St. Jo sef in Hei li gen bronn (1,5 Mil -
lio nen Eu ro). Bis 2011 sind in der Fi nanz pla -
nung von Vor stand und Stif tungs rat wei te re
32 Mil lio nen Eu ro In ves ti ti ons kos ten vor ge -
se hen, was die wirt schaft li che Be deu tung
der Stif tung für die Re gi on un ter streicht.
Um ih rem ca ri ta ti ven Auf trag nach zu kom -
men und die sen Pla nun gen auch Le ben zu
ge ben, braucht die Stif tung aber vor al lem
en ga gier te und kri tik fä hi ge Mit ar bei ter und
Mit ar bei te rin nen. „Sie sind“, heißt es im
Leit bild der Stif tung, „un ser wich tigs tes Po -
ten ti al, weil die Qua li tät un se rer Leis tung
durch den per sön li chen Ein satz je des Ein -
zel nen ge währ leis tet wird – un ab hän gig
von sei ner Po si ti on und sei nem Auf ga ben -
feld.“ Des halb be dan ken wir uns vom
Vorstand ganz herz lich für den wert vol len
Ein satz un se rer Mit ar bei te rin nen und
Mit ar bei ter. Hu bert Bern hard
Haus St. Ag nes auf Er folgs kurs:
Bau be ginn noch in der
ers ten Jah res hälf te
Spai chin gen. Jetzt ist es amt lich: mit dem
Bau des Hau ses St. Ag nes in Spai chin gen
für mehr fach be hin der te Men schen kann in
die sem Jahr be gon nen wer den. So lau tet
die Ent schei dung des Re ha-Ko or di nie rungs -
aus schusses des Lan des Ba den-Würt tem -
berg, der An fang März tag te. Da mit wer -
den nun auch die Lan des för der mit tel
flie ßen. Die Stif tung St. Fran zis kus Hei li gen -
bronn wird mit dem Bau des Hau ses St.
Ag nes im zwei ten Quar tal 2007 be gin nen.
Die Zu sa ge des Re ha-Ko or di nie rungs aus -
schus ses ist je doch vor al lem ein Er folg des
„Ag nes-Schirm herrn“ Franz Schuh ma cher,
der sich un er müd lich für das Bau pro jekt
ein ge setzt hat. Ne ben der äu ßerst er folg -
reichen Spen den ak ti on „Baut ein Haus!“, für
die Schuh ma cher ge mein sam mit der
Stif tung bis En de März gut 260.000 Eu ro
sammel te, hat te sich der ehe ma li ge
Land tags ab ge ord ne te auch auf al len ihm
zur Ver fü gung ste hen den po li ti schen Ka nä -
8
len für den Bau des Hau ses St. Ag nes stark
gemacht. Auch die mehr als 2.500 Spen der,
die das Haus St. Ag nes bis her un ter stützt
ha ben, dür fen sich auf die Schul tern klop -
fen: Oh ne sie wä re die Ent schei dung in
Stutt gart wo mög lich so nicht ge fal len.
Bauzeit von rund einem Jahr
Die Bau zeit für das Haus St. Ag nes wird
wohl we nig mehr als ein Jahr be tra gen.
Dann end lich kön nen 30 schwer mehr fach
be hin der te, blin de oder seh ge schä dig te
Men schen ihr neu es Zu hau se be zie hen.
Schon heu te sind zwei Drit tel der zu künf ti -
gen Be woh ner not dürf tig am Stamm ort
der Stif tung in Schram berg-Hei li gen bronn
un ter ge bracht. Für sie ist das Sig nal aus
Stutt gart nicht nur ei ne fro he Bot schaft,
son dern auch höchs te Zeit.
Vor et was mehr als ei nem Jahr mach ten
sich Stif tung und Schirm herr Franz Schuh -
ma cher auf den Weg, um Un ter stüt zung für
Un ter stüt zung für das Be hin der ten wohn heim St. Ag nes er hielt die Stif tung St. Fran zis kus und Schirm herr
Schuh ma cher auch vom Tür kisch-Is la mi schen Ver ein Spai chin gen. Im Rah men der Spen den über ga be
besichtigten die Gäs te auch die Mo schee: (von links) CDU-Stadt ver bands vor sit zen der Al fons Lie ber mann,
Hil de gard und Franz Schuh ma cher, Re fe rats lei ter An dre as Precht und Be reichs lei te rin Bea te May er von
der Stif tung St. Fran zis kus so wie Imam Ka ri Bu lut und Ver eins vor sit zen der Ha lil Sen türk vom
Tür kisch-Is la mi schen Ver ein. Fo to: Graf
franziskus-bote 1/07

Nicht nur mit Spen den,
sondern auch mit zahl rei chen
Ak tio nen un ter stütz ten
die Bür ger bis her das Bau vor -
ha ben und ha ben sich so das
Haus St. Ag nes schon vor
dem ers ten Spa ten stich zu
ei gen ge macht.
das Bau vor ha ben zu wer ben. Schon der
ers te Spen den brief brach te ei ne gro ße
Über ra schung: mehr als 50.000 Eu ro
ka men auf ei nen Schlag zu sam men.
„Ein außer ge wöhn lich er folg rei cher Start,
der uns Mut und Hoff nung gab, das Spen -
den ziel zu er rei chen“, re sü miert An dre as
Precht, Lei ter des Re fe rats für So zi al mar ke -
ting der Stif tung, in der Rück schau.
30.000 Eu ro beim Land tags ab schied
Be ein dru ckend war auch die Spen den -
summe, die an läss lich des Land tags ab -
schieds Schuh ma chers zu sam men kam.
Un ter dem Mot to „Dan ke Franz Schuh ma -
cher“ gin gen gut und ger ne 30.000 Eu ro
für den Bau des Hau ses St. Ag nes ein.
Die se Sum me ist zu gleich auch Aus druck
für die ho he An er ken nung und Po pu la ri tät,
die Franz Schuh ma cher über die Gren zen
sei nes Wahl krei ses hi naus ge nießt.
Vie ler orts als „Aus nah me po li ti ker“ ein ge -
schätzt, ist Schuh ma cher für Precht ein
Phä no men: „Ich durf te im Rah men der
Spen den kam pag ne sehr eng mit ihm zu -
sam men ar bei ten. Sei ne Herz lich keit, sei ne
Prä senz, sei ne Ver läss lich keit und sei ne
Sorg falt ha ben mich be geis tert. Oh ne Franz
Schuh ma cher hät ten wir das Ziel nicht er rei -
chen kön nen. Ne ben den vie len Spen dern
ge bührt da her ihm besonde rer Dank.“
Be ein dru ckend war auch die Un ter stüt zung
der Be völ ke rung Spai chin gens und Um ge -
bung. Nicht nur mit Spen den, son dern
auch mit zahl rei chen Ak tio nen un ter stütz -
ten die Bür ger bis her das Bau vor ha ben und
ha ben sich so das Haus St. Ag nes schon zu
ei gen ge macht, be vor noch der ers te
Spa ten stich statt fin den konn te. Der ist nun
aber auf grund der För der mit tel zu sa ge bald
zu erwar ten. An dre as Precht
Al din gen. Mit ei ner Spen de über 10.000
Eu ro für das Haus St. Ag nes er freu te Karl
Efin ger aus Al din gen den Schirm herrn der
Spen den ak ti on „Baut ein Haus!“, Franz
Schuh ma cher, und den Re fe rats lei ter So zi al -
mar ke ting der Stif tung St. Fran zis kus Hei li -
gen bronn, An dre as Precht. Der 94-jäh ri ge
Efin ger freu te sich sehr, den Bau des Be hin -
der ten-Wohn hei mes St. Ag nes un ter stüt zen
zu kön nen.
Zu Eh ren sei ner früh ver stor be nen Schwes -
ter soll nun ei ner der Ge mein schafts räu me
im Haus St. Ag nes den Na men „Zi ta“ er hal -
ten. Efin gers Lieb lings schwes ter Zi ta war
1917 ge bo ren wor den und im Al ter von
drei Jah ren an Schar lach er krankt. Als Fol ge
der Er kran kung er taub te sie und kam we -
nig spä ter ins Klos ter Hei li gen bronn, den
Rechts vor läu fer der Stif tung St. Fran zis kus,
wo sie die Ge hör lo sen schu le be such te.
franziskus-bote 1/07 9
Wei te re Groß spen de für St. Ag nes
Lieb lings schwes ter wird
zur Na mens stif te rin
Franz Schuh ma cher und An dre as Precht be -
dank ten sich bei Herrn Efin ger für die
außer ge wöhn li che Ga be. Als klei nes Dan -
ke schön hat te Precht ei ne be son de re Bürs te
aus den Hei li gen bron ner Blin den werk stät -
ten mit ge bracht.
Karl Efin ger ist nun mehr der zwei te „Tauf -
pate“ ei nes Ge mein schafts rau mes im Haus
St. Ag nes. An fang Ja nu ar hat te ein ano ny -
mer Spen der mit ei ner ähn lich ho hen Spen -
de die Tauf pa ten schaft für den Raum „Pau -
li ne“ im Haus St. Ag nes über nom men.
„Tauf pa te“ kön nen Spen der wer den, die ei -
nen Ge samt spen den be trag von 10.000 Eu -
ro oder mehr zum Haus St. Ag nes bei steu -
ern. „Mit die ser Mög lich keit möch te die
Stif tung St. Fran zis kus sich für das au ßer ge -
wöhn li che En ga ge ment der Spen der be -
dan ken“, sag te Precht.
Der 94-jährige Spender Karl Efinger (Mitte) aus Aldingen mit Schirmherr Franz Schuhmacher (rechts) und
Referatsleiter Andreas Precht von der Stiftung St. Franziskus Heiligenbronn bei der Spendenübergabe.

Qua li täts ori en tier tes Bench mar king in der Be hin der ten hil fe
Von den Bes ten ler nen
Hei li gen bronn. Die Fol gen der Ver wal -
tungs re form in Ba den-Würt tem berg, der
Rechts an spruch auf das Per sön li che Bud get
ab 2008 und die Ver än de run gen der För -
der grund sät ze ver ur sa chen auch im Auf ga -
ben feld Be hin der ten hil fe ei ne ho he Dy na -
mik und Kom ple xi tät. Die vor han de nen Fi -
nan zie rungs sys te me be fin den sich in stän -
di ger Be we gung, pri vi le gier te Markt zu gän -
ge lö sen sich durch ho hen Wett be werbs -
druck und durch die lau fen de Ver än de rung
der recht li chen Grund la gen auf – und das
al les mit ho her Ge schwin dig keit.
Ver bes se rungs po ten zia le sol len
aus ge lo tet wer den
Die se Fak to ren le gen es Un ter neh men wie
der Stif tung St. Fran zis kus Hei li gen bronn
na he, die ei ge ne Ar beit ei ner kri ti schen Prü -
fung und ei nem Ver gleich mit an de ren An -
bie tern zu un ter wer fen. Ein be währ tes In -
stru ment zur Über prü fung in ter ner Ab läu fe
Fast 85 Pro zent der An ge hö -
rigen wür den sich wie der für
ei nen Wohn heim platz in
Hei li gen bronn ent schei den
und spre chen die Durch -
schnittsno te 1,83 aus.
35,00
30,00
25,00
20,00
15,00
10,00
5,00
0,00
unter
16
Jahre
16 bis
20
Jahre
Verteilung der Bewohner auf die Altersklassen
in %
21 bis
25
Jahre
26 bis
35
Jahre
36 bis
45
Jahre
46 bis
55
Jahre
56 bis
65
Jahre
66 bis
75
Jahre
und Struk tu ren ist das „Bench mar king“ (von
eng lisch „bench mark“ = Maß stab). Da bei
wer den Kenn zah len und Da ten von ver -
schie de nen Ein rich tun gen ver gli chen mit
dem Ziel, Ver bes se rungs po ten zia le aus zu lo -
ten, Plan zie le zu de fi nie ren und Prio ri tä ten
zu set zen. Mit die ser Me tho de aus dem
Werk zeug kof fer der Ma na ge ment in stru -
men te kön nen sich auch Ein spar po ten zia le
– oh ne Ab stri che bei der Qua li tät – auf de -
cken und um set zen las sen.
Das Auf ga ben feld Be hin der ten hil fe der Stif -
tung St. Fran zis kus Hei li gen bronn hat im
ver gan ge nen Jahr zu sam men mit 85 wei te -
ren Ein rich tun gen aus dem Bun des ge biet,
da von 12 mit Sitz in Ba den-Würt tem berg,
an ei nem qua li täts ori en tier ten Bench mar -
king des Fach ver ban des Ca ri tas Be hin der -
ten hil fe und Psy chi at rie e.V. (CBP) und des
Bun des ver ban des der evan ge li schen Be hin -
der ten hil fe e.V. (BeB) teil ge nom men.
128 Be woh ner ein be zo gen
Er ho ben wur den ei ne Viel zahl un ter schied li -
cher, so wohl fi nanz wirt schaft li cher als auch
pro zes so ri en tier ter Da ten von zwei or ga ni -
sa to risch ab grenz ba ren Wohn stät ten für
Men schen mit Sin nes- und Mehr fach be hin -
de run gen am Stand ort in Hei li gen bronn.
Bei der Er he bung wur den die Ver hält nis se
von ins ge samt 128 Be woh nern der Stif tung
be rück sich tigt. In halt lich be schränk te sich
die Ab fra ge aus -
schließ lich auf den
über
75
Jahre
Wohnstätte
Branche ∅-Wert
Das Schau bild zur Ver tei lung der Be woh ner in der Un ter su chung auf die Al -
ters klas sen zeigt für die Wohn stät te Hei li gen bronn (rot) im Ver gleich zum
Durch schnitts wert al ler 86 Ein rich tun gen ei nen deut li chen Über hang bei den
jun gen Er wach se nen und auch bei äl te ren Men schen mit Be hin de rung.
Be reich Woh nen,
d.h. Ar beits- und
För der be rei che wa -
ren nicht mit ein be -
zo gen.
Die Er he bung und
Aus wer tung glie -
dert sich in zwei
Ebe nen. Die ers te
Ebe ne (Check I)
um fasst be triebsund
per so nal wirt -
schaft li che Da ten
der Ein rich tung. Da -
zu muss te ein Ka ta -
log mit Fra gen zu
86 ver schie de ne
Ein rich tun gen der Be hin der -
ten hil fe nah men an der
Er he bung teil.
Er trä gen, Auf wen dun gen, Ver gü tungs sät -
zen, Aus las tung, Per so nal ein satz und Aus -
fall zei ten be ar bei tet wer den. Die zwei te
Ebe ne (Check II) bie tet au ßer Ab fra gen zu
Pro zes sen wie Auf nah me, Hil fe pla nung, An -
ge hö ri gen ar beit, Per so nal or ga ni sa ti on auch
Fra ge bö gen, die sich an Be woh ner, An ge -
hö ri ge, Mit ar bei ter und Ko o pe ra ti ons part -
ner wen den.
Al le Teil neh mer und so mit auch die be tei -
lig ten Be rei che der Stif tung St. Fran zis kus
Hei li gen bronn ha ben da durch die Mög lich -
keit, sich in ten siv mit an de ren Ein rich tun gen
zu ver glei chen und so ei nen de tail lier ten
Ein blick in die in di vi du el len Stär ken und
Schwä chen der Be obach tungs fel der zu be -
kom men. Mög li che Schwä chen kön nen er -
fasst wer den und der ent spre chen de Hand -
lungs be darf aus den Aus wer tun gen ab ge -
lei tet wer den. Stär ken kön nen wei ter aus -
ge baut wer den. Die Er geb nis se sol len hel -
fen, die Wett be werbs- und Zu kunfts fä hig -
keit un se rer Ein rich tun gen zu si chern.
Ei ne Fül le von Da ten ge sam melt
Start des Durch gangs 2006, der sich auf
Da ten aus dem Jahr 2005 be zog, war im
Mai 2006. Bis zum 30. Au gust 2006 hat ten
die Ein rich tun gen Zeit, ih re Da ten zu sam -
meln und zu be ar bei ten. En de des Jah res
2006 wur den dann die Aus wer tun gen der
ein ge reich ten Da ten und Fra ge bö gen wie -
der an die Ein rich tun gen ver schickt und im
Feb ru ar 2007 fand ein ex ter ner Work shop
statt, der zur Er läu te rung der Aus wer tung
so wie der Dis kus si on über mög li chen Ver -
än de rungs be darf bei künf ti gen Be fra gun -
gen dien te. Die teil neh men den Ein rich tun -
gen ha ben nun in tern Ge le gen heit, die se
Fül le von Da ten auf zu ar bei ten und Schwer -
punk te zu set zen.
Da mit das neu be gon ne ne Bench mar king-
Pro jekt dau er haft ge lingt, müs sen ver schie -
de ne Er folgs fak to ren noch stär ker in den
Fo kus ge nom men wer den. Ne ben ei ner
kla ren Ziel aus rich tung ist es nach dem ers -
ten Ab gleich be son ders wich tig, mit den
Part nern ein eng um fass tes Lern feld zu de -
fi nie ren. Zu sätz lich muss die Re le vanz und
Ver gleich bar keit der er ho be nen Da ten in
10 franziskus-bote 1/07

Die Mit ar bei te rIn nen und Be woh ner aus der Be hin der ten hil fe Er wach se ne Stif tung St. Fran zis kus Hei li gen bronn, die in die Un ter su chung 2006 ein be zo gen wa ren,
äu ßer ten sich ins ge samt sehr zu frie den mit ih rer Si tua ti on. Ins be son de re auch die An ge hö ri gen ga ben po si ti ve Rück mel dun gen bei die ser Ver gleichs stu die.
Fo to: Bor mann
der Pro jekt grup pe noch bes ser de fi niert
wer den. Wenn es ge lingt, ei nen „hand ver le -
se nen“ Bench mar king-Zir kel ein zu rich ten,
de ren Mit glie der kei nem di rek ten Wett be -
werb aus ge setzt sind, kann die Grund la ge
für ein er folg rei ches und dau er haf tes
Bench mar king ge schaf fen wer den.
Im So zi al be reich ein ma li ges Pro jekt
Ab schlie ßend her vor zu he ben ist die Be son -
der heit die ses Pro jekts, ins be son de re durch
die Zwei stu fig keit des Ver fah rens, d.h. die
Ver knüp fung fi nanz wirt schaft li cher Kenn -
zah len und qua li täts ori en tier ter Fra ge stel -
lun gen mit zu sätz li cher Ein be zie hung von
Be woh nern, Mit ar bei tern, An ge hö ri gen und
Ko o pe ra ti ons part nern. Nach Aus sa ge von
Pro fes sor Hal far, der wis sen schaft lich an
dem Pro jekt mit ar bei tet, ist der skiz zier te
Bench mark pro zess auch bran chen über grei -
fend deutsch land weit ein ma lig.
Po si ti ve Ten denz bei Er geb nis sen
Die Ten denz der wich tigs ten Ge samt er geb -
nis se fällt sehr po si tiv aus. Ei ni ge wich ti ge
Er geb nis se sind im Schau bild dar ge stellt:
Ge samt er geb nis se aus dem Bench mar king 2006
An teil der An ge hö ri gen, die sich er neut
Wohnstätte Gesamt-
Heiligenbronn Durchschnitt
für die Wohn stät te ent schei den wür den 84,9 % 83,71 %
An ge hö ri gen zu frie den heit
(Schul no te 1 bis 6) 1,83 1,75
Ko o pe ra ti ons part ner zu frie den heit
(Schul no te 1 bis 6) 1,44 1,87
glo ba le Mit ar bei ter zu frie den heit
(1= sehr zu frie den bis 6= sehr un zu frie den) 2,36 2,38
Emp fin dung der Ar beits be las tung (1 bis 5) 2,27 2,24
Die Ge samt er geb nis se des Bench mar king 2006 zwi schen 86 Be hin der ten ein rich tun gen zeigt in der
Ten denz ins ge samt sehr po si ti ve Er geb nis se.
franziskus-bote 1/07 11
die An ge hö ri gen zu frie den heit in den
un ter such ten Wohn grup pen in Hei li gen -
bronn ist sehr hoch (Schul no te 1,83)
– 84,9 Pro zent wür den sich wie der da für
ent schei den, ih ren Be woh ner in Hei li gen -
bronn un ter zu brin gen;
die Mit ar bei te rin nen und Mit ar bei -
ter äu ßern sich als ins ge samt zu frie den mit
ih rer Ar beit: die glo ba le Zu frie den heit wur -
de mit 2,36 er mit telt, die Ar beits be las tung
wird mit 2,27 emp fun den (auf ei ner Ska la
von 1 bis 5);
beim Al ter der Be woh ner zeigt sich
ein über durch schnitt li cher An teil an jun gen
Er wach se nen, der auf die ge stei ger ten Auf -
nah men von sin nes- und vor al lem mehr -
fach be hin der ten Men schen nach der Grün -
dung der Stif tung St. Fran zis kus vor
15 Jah ren zu rück zu füh ren ist;
auch bei den Se nio ren über 75 Jah re
und von 55 bis 65 Jah ren sind die un ter -
such ten Wohn be rei che in Hei li gen bronn
mit leicht über durch schnitt li chen Zah len
prä sent;
in der Ver tei lung der Hil fe be darfs -
grup pen (von 1 bis 5) zeigt sich eben falls
der star ke An teil von mehr fach be hin der ten
Men schen in Hei li gen bronn, die ent spre -
chend ih rem Pfle ge- und Be treu ungs auf -
wand in ei ne hö he re Hil fe be darfs gurp pe
ein ge stuft sind.
Ro land Flaig/An drea Wei de mann

Tag der of fe nen Tür und Ju bi lä ums aus stel lung:
Klos ter und Stif tung prä sen tie ren heu ti ge
An ge bo te und Ein bli cke in die His to rie
Hei li gen bronn. Vor 150 Jah ren be gann
in Hei li gen bronn das Klos ter le ben der fran -
zis ka ni schen Frau en kon gre ga ti on von Hei li -
gen bronn und die so zia le Ar beit mit der
Grün dung des Ret tungs hau ses für Wai sen -
kin der, we ni ge Jah re spä ter auch schon die
Ein schu lung von ge hör lo sen und blin den
Kin dern. Zu die sem Ju bi lä um, das die heu ti -
ge Schwes tern ge men schaft ge mein sam
mit der Stif tung St. Fran zis kus Hei li gen -
bronn fei ert, wird der Öf fent lich keit mit
zwei gro ßen Ver an stal tun gen Ge le gen heit
zum Ken nen ler nen von Ge schich te und Ge -
gen wart ge bo ten: die Ju bi lä ums aus stel lung
Ei ne al te Schwes tern tracht in Le bens grö ße wird
bei der Ju bi lä ums aus stel lung zu se hen sein.
„Von der Quel le be -
wegt“ vom 13. Ju ni
bis 21. Ok to ber und
der Tag der of fe nen
Tür am Sonn tag,
1. Ju li.
1. Ju li ein his to ri -
sches Da tum
Seit 1993 ist der
1. Ju li in Hei li gen -
bronn ein be son de -
res Da tum. An
die sem Tag über -
trug das Fran zis ka -
ne rin nen klos ter der
neuge grün de ten
Stif tung St. Fran zis -
kus seinen Be sitz
und seine Ein rich tun gen für be hin der te
Men schen und be hielt nur ein ding li ches
Wohn recht für sich. Im Ju bi lä ums jahr 2007
wird die ser Tag nun auf be son de re Wei se
ge fei ert: mit ei nem Tag der of fe nen Tür, der
der Be völ ke rung, den Ehe ma li gen und Part -
nern die ein ma li ge Ge le gen heit gibt, die
ver schie de nen Be rei che der Stif tung und
das Klos ter nä her kennenzu ler nen.
Rund gang mit Farb sys tem
Ha ben Werk stät ten oder Schu len sonst im -
mer ge trennt zum Tag der of fe nen Tür ein -
ge la den, wird den Be su chern beim Tag der
of fe nen Tür im Ju bi lä ums jahr nun Ein blick
in al le Be rei che der Stif tung ge ge ben und
erst mals über haupt auch Räum lich kei ten
des Klos ters zur Be sich ti gung ge öff net. Da -
mit sich die Gäs te auch zu recht fin den, sind
mit ei nem Farb sys tem und ei nem aus ge -
schil der ten Rund gang die ein zel nen Be rei -
che beim Tag der of fe nen Tür ge kenn zeich -
net und mit ei nan der ver bun den. Ein Quiz
mit at trak ti ven Prei sen mo ti viert zu sätz lich
da zu, die gan ze Viel falt an Ein rich tun gen
ken nen zu ler nen. Die Werk stät ten für be hin -
der te Men schen, För der- und Be treu ungs -
be reich, För der zent rum Hö ren und Spre -
chen, För der zent rum Se hen und die Aus bil -
dungs be rei che in for mie ren mit Aus stel lun -
gen, Prä sen ta ti on und Füh run gen über ih re
12
Beim Tag der of fe nen Tür am Sonn tag, 1. Ju li, wird in al len Be rei chen von Stif -
tung und Klos ter wie der vie ler lei an Ak tio nen und In for ma tio nen ge bo ten so
wie hier beim letzt jäh ri gen Schul fest des För der zent rums Hö ren und Spre chen.
Fo tos: Graf
Ar beit. Füh run gen gibt es auch durch Klau -
sur be rei che des Klos ters wie in ei nen Kon -
vent, in An dachts raum und Bib lio thek.
Got tes dienst und Kul tur pro gramm
Mit mach- und Un ter hal tungs an ge bo te
kom men aber auch nicht zu kurz beim Tag
der of fe nen Tür. Er be ginnt um 9.30 Uhr
mit ei nem Got tes dienst in St. Gal lus, den
Su pe ri or Rolf Os ter, die Schwes tern und die
Grup pe „Em maus“ ge stal ten wer den. An -
schlie ßend star ten die Prä sen ta tio nen in al -
len Be rei chen. Auf ei ner Büh ne vor dem
Elisa be tha-Glöck ler-Saal gibt es ei nen Früh -
schop pen und wei te re kul tu rel le Dar bie tun -
gen von Schul klas sen und Wohn grup pen
der Stif tung, aber auch von ei nem Se nio -
ren chor aus Spai chin gen. Be wir tet wer den
die Gäs te im und vor dem Eli sa be tha-
Glöck ler-Saal vom Mu sik ver ein See dorf mit
ein fa chem Mit tag es sen aus der Kü che der
Stif tung, mit Kaf fee, Ku chen und Ge trän ken.
Ei ne Kin der be treu ung und ei ne Krea tiv ecke
für al le bie ten Klos ter schwes tern im Klau -
sur gar ten an, aber auch eine Ge sprächs -
möglichkeit im Re fek to ri um, ei ne Prä sen ta ti -
on zum Le ben des hei li gen Fran zis kus und
ei ne Ru he zo ne in der Haus ka pel le mit zeit -
wei ser Or gel mu sik.
franziskus-bote 1/07

An läss lich des Klos ter ju bi lä ums wer den die Fran zis ka ner schwes tern von Hei li gen bronn den Be su chern beim Tag der of fe nen Tür auch Ein blick in ei nen Teil ih rer
Klau sur räu me ge ben. Fo to: Bor mann
Wer es auf re gen der will, kann bei ei nem
Hub schrau ber rund flug oder von ei ner He -
be büh ne aus ei nen neu en Blick auf Hei li -
gen bronn und die Um ge bung wer fen. Wei -
te re At trak tio nen sind Pfer de rei ten auf dem
Reit platz, das Zü gle der Nar ren zunft, das
durchs Ge län de fährt, und der Lehr bie nen -
stand der Im ker.
Um die Park mög lich kei ten der Be su cher
küm mert sich die ört li che Feu er wehr, die
Süd ba den-Bus setzt aber auch ei gens grö -
ße re Li ni en bus se nach Hei li gen bronn ein.
Der Tag der of fe nen Tür en det um 18 Uhr
mit der abend li chen Ves per fei er der
Schwes tern in der Kir che St. Gal lus.
Gang durch die ört li che Ge schich te
Schon ab Mitt woch, 13. Ju ni, und na tür lich
auch wäh rend des Tags der of fe nen Tür
lädt die Ju bi lä ums aus stel lung „Von der
Quel le be wegt“ zu ei nem Gang durch die
ört li che und die Klos ter ge schich te. In den
Aus stel lungs räu men im Klos ter hof ne ben
der Kir che sind bis 21. Ok to ber je weils mitt -
wochs, sams tags und sonn tags oder bei
spe zi ell ver ein bar ten Füh run gen Bil der, Ge -
gen stän de, Kar ten, Mo del le und Fi gu ren zu
se hen.
Vom Ora to ri um bis zur ehe ma li gen Bä cke -
rei zieht sich ein Aus stel lungs rund gang
vom Wald bru der Kon rad und der Hei li gen -
franziskus-bote 1/07
bron ner Quel le bis zur Ge gen wart. Leit fi gu -
ren kenn zeich nen die ver schie de nen
Schwer punk te. Pfei le ver wei sen auf Be son -
der hei ten der Räu me oder Ge bäu de, Textund
Bild ta feln ge ben ei nen Über blick, al tes
Mo bi li ar und Hand werks zeug aus den
Schu len, Werk stät ten, Land wirt schaft und
Klos ter lässt frü he re Zei ten le ben dig wer -
den. So kann man die äl tes te Ur kun de Hei -
li gen bronns von 1385 be stau nen, dem
Klos ter grün der Da vid Fuchs be geg nen, sich
in ei ne al te Schwes tern zel le be ge ben, den
Un ter richt von hör- und seh ge schä dig ten
Schü lern vor Au gen führen, so man ches be -
Klei ne und gro ße Pfer de freun de kom men beim
Tag der of fe nen Tür auf ih re Kos ten und kön nen
auf den The ra pie pfer den des För der ver eins ei ne
Run de dre hen.
13
Klos ter schwes tern la den nicht
nur zur Be sich ti gung, son dern
auch zu Kin der be treu ung und
Krea ti ve cke, zu Gespräch und
Ruhe.
droh li che Er eig nis der letz ten 150 Jah re ver -
fol gen, In ter views mit Schwes tern hö ren
oder nach for schen, aus wel chen Hei mat ge -
mein den die Hei li gen bron ner Schwes tern
ge kom men sind.
Ober stu di en rat Ul rich Wind hab hat die Aus -
stel lung kon zi piert und auch ein Buch über
die Orts- und Klos ter ge schich te ge schrie -
ben, des sen He raus ga be eben falls zur Aus -
stel lung ge plant ist. Zur Aus stel lungs ge stal -
tung tra gen aber auch Pro jek te in der Hei li -
gen bron ner Be rufs schu le, der Schu le für
Hör ge schä dig te, För der- und Be treu ungs be -
reich St. An to ni us Rott weil und Ge werb li -
chen Schu len Sul gen bei so wie die in Ge -
mü se glä ser ge press te Krea ti vi tät vie ler
Grup pen aus Stif tung, Klos ter und Kir chen -
ge mein de.
Eh ren amt li che Füh rer ste hen für Son der ter -
mi ne für Be su cher grup pen zur Ver fü gung
au ßer halb der re gu lä ren Öff nungs zei ten.
Kon takt auf nah me im Ko or di na ti ons bü ro
des Klos ters: 07422 / 569-402. Ewald Graf

Be such von Kul tus mi nis ter Hel mut Rau in Hei li gen bronn:
Al le Kin der sol len För de rung er hal ten
Hei li gen bronn. Von dem neu en schu li -
schen An ge bot für taub blin de und hör seh -
be hin der te Kin der und Ju gend li che am För -
der zent rum Se hen in Hei li gen bronn woll te
sich Kul tus mi nis ter Hel mut Rau ein per sön li -
ches Bild ver schaf fen. Und er ging mit vie -
len Ein drü cken, ei ni gen Fra gen und gro ßer
An er ken nung für die hier ge leis te te Ar beit.
Das für Ba den-Würt tem berg ein zig ar ti ge
An ge bot für taub blin de und hör seh be hin -
der te Schü ler bzw. Klein kin der (sie he fran -
zis kus-bo te 4/06) wird in zwi schen von fünf
Kin dern im För der zent rum selbst und von
16 im Rah men der Früh för de rung (mit stei -
gen der Ten denz) wahr ge nom men. Dass es
über haupt ein ge rich tet wer den konn te, sei
der Un ter stüt zung des Mi nis te ri ums in
Stutt gart und dem Re gie rungs prä si di um in
Frei burg zu ver dan ken, wie Stif tungs-Vor -
stand Hu bert Bern hard in sei ner Be grü ßung
vor den Gäs ten be ton te – un ter ih nen auch
Lei ten der Re gie rungs schul di rek tor Bernd
Ha sel mann vom RP, die bei den Land tags -
ab ge ord ne ten Ste fan Teu fel (CDU) und
Die ter Klein mann (FDP), der ehe ma li ge
Land tags ab ge ord ne te Franz Schuh ma cher,
Kreis so zi al de zer nent Bernd Ha mann und
Schram bergs Ober bür ger meis ter
Dr. Her bert O. Zi nell.
Kom mu ni ka ti ons fä hig keit we sent lich
Son der schul leh re rin Bea te Schork, die die
Schul ab tei lung für taub blin de und hör seh -
be hin der te Kin der und Ju gend li che lei tet,
in for mier te zu nächst mit tels ei ner Prä sen ta -
ti on über die we sent li chen Grund zü ge und
Be son der hei ten von Taub blind heit bzw.
Hör seh be hin de rung. Die Kom mu ni ka ti ons -
fä hig keit über haupt an zu bah nen, ist we -
sent li ches För der ziel. Lern fel der sei en aber
auch die Ori en tie rung, Mo bi li tät und Mo to -
rik, le bens prak ti sche Fer tig kei ten, rhyth -
misch-mu si ka li sche Er zie hung oder so zia les
Ver hal ten.
Der Mi nis ter und die an de ren Gäs te er leb -
ten dann ei ne För der stun de mit drei der
hör seh be hin der ten Schü le rin nen und ei nem
vier jäh ri gen Kind aus der Früh för de rung.
Bea te Schork und ih re Kol le gin nen Sven ja
Ko bler und Sy bil le Edel mann de monst rier -
Der ba den-würt tem ber gi sche Kul tus mi nis ter Hel mut Rau (Mit te) bei sei nem Be such in der Schu le für
Taub blin de am För der zent rum Se hen in Hei li gen bronn: auch MdL a.D. Franz Schuh ma cher, MdL Ste fan
Teu fel (links ne ben Rau), Kreis so zi al dezernent Bernd Ha mann, MdL Die ter Klein mann und Di rek tor Lud ger
Bern hard be obach ten, wie Son der schul pä da go gin Bea te Schork die hoch gra dig hör seh be hin der te
Schü le rin Eli na un ter rich tet. Fo to: Graf
14
ten die Lern schrit te so wohl für die Sprach -
bil dung, das For men ver ständ nis oder für
Eng lisch und Ma the ma tik. Je nach den
Wahr neh mungs- und Kom mu ni ka ti ons fä -
hig kei ten des Kin des kommt je weils ei ne
Kom bi na ti on von Schrift spra che, vi su el len
Sym bo len und Ob jek ten, Laut spra che, Fin -
ger- und Hand zei chen, kör per na hen Ge bär -
den oder Be rüh run gen zum Ein satz.
Kul tus mi nis ter Rau such te auch das Ge -
spräch mit den bei den eben falls an we sen -
den Müt tern Bir git Scher mer und Frau Bin -
der so wie mit den Pä da go gin nen. Da bei
wur de deut lich, dass auch von den Eltern
ein ho her Ein satz ge for dert wird
und ein en ger Kon takt zwi schen Schu le
und El tern haus ei ne Vo raus set zung für
Lern er fol ge ist.
Wie Rau beim ge mein sa men Aus tausch im
Leh rer zim mer des För der zent rums sag te,
sei er sehr froh, dass er die Ein la dung zu
die sem Be such, den MdL a.D. Franz Schuh -
ma cher an ge sto ßen hat te, an ge nom men
ha be. Sei ne Ein drü cke fass te er mit den
Wor ten zu sam men: „Ich glau be, dass die
Hu ma ni tät ei nes öf fent li chen Bil dungs we -
sens da ran ge mes sen wird, ob es für al le
Kin der ei ne För de rung ge ben kann“ – auch
für Kin der mit schwe ren Be hin de run gen.
Kei ne sol len aus dem Bil dungs we sen aus -
ge schlos sen wer den, denn Bil dung dür fe
nicht nur un ter Nütz lich keits as pek ten ge se -
hen wer den. Das hier Ge se he ne be zeich ne -
te der Mi nis ter als „tol les Bei spiel für den
Ein satz an Kin dern“.
Lob für die Pro fes sio na li tät
Auch Bernd Ha sel mann vom Re gie rungs -
prä si di um, der für die Son der schu len zu -
stän dig ist und die Auf nah me von taub blin -
den Kin dern von An fang an be glei tet hat,
zoll te dem För der zent rum ein ho hes Lob:
die Pä da go gin Bea te Schork ha be ihn durch
ih re „pro fes sio nel le Leis tung“ be ein druckt.
Die Fra gen, die der Mi nis ter nach ei ge nen
Wor ten von sei nem Be such mit nahm, be -
tref fen et wa die Dun kel zif fer an taub blin -
den Kin dern oder die Be treu ung nach der
Schul zeit, die noch nicht ge klärt ist.
Ewald Graf
franziskus-bote 1/07

Kurz berichtet:
Kon zert be su cher ga ben
5000 Eu ro Spen den
Obern dorf. Die Neu a pos to li schen Kir chen -
ge mein den des Be zirks Dorn han ver an stal -
te ten im Ad vent zwei Kon zer te in der Klos -
ter kir che Obern dorf zu guns ten der Stif tung
St. Fran zis kus Hei li gen bronn. 225 Mit wir -
ken de in Pro jekt chor, Män ner chor und Or -
ches ter bo ten in dem an bei den Aben den
voll be setz ten Kir chen raum fest li che Mu sik
zum Ad vent dar un ter dem Mot to „Will -
kom men Je sus Christ“. In den vor ge tra ge -
nen Lied wer ken kam die freu di ge und
erwar tungs vol le Stim mung der Ad vents zeit
auf ge konn te Wei se zum Aus druck. Die
mu si ka li sche Lei tung hat ten Jan Glat thaar,
Sieg fried Mai er, Wil helm Iri on und Jörg
Weigold.
Pro jekt chor, Män ner chor und Or ches ter des Neu -
apos to li schen Kir chen be zirks Dorn han ga ben in
der Klos ter kir che Obern dorf zwei Be ne fiz kon zerte
für die Stif tung St. Fran zis kus Hei li gen bronn.
Fo to: Un ger
In sei ner An spra che ging der Lei ter des Kir -
chen be zirks, Horst Schnei der, auch auf die
Be deu tung der Nächs ten lie be im prak ti -
schen Tun ein. In ih ren Gruß wor ten stell ten
der Schram ber ger Ober bür ger meis ter
Dr. Her bert O. Zi nell bzw. der Öf fent lich -
keits re fe rent der Stif tung, Ewald Graf, die
An ge bo te für sin nes be hin der te und an de re
hilfs be dürf ti ge Men schen kurz vor. Die
Konzert be su cher konn ten am Aus gang ei -
ne Ga be in die Spen den do sen ge ben und
zeig ten sich über aus spen da bel.
So ka men an bei den Kon zert ta gen 5000
Eu ro Spen den zu sam men, die von Horst
Schnei der und dem Schram ber ger Ge mein -
de vor ste her Mar tin Veith ge mein sam mit
Ober bür ger meis ter Zi nell Stif tungs-Vor stand
Hu bert Bern hard und dem Re fe ren ten für
franziskus-bote 1/07
Lö wen, Ele fan ten und vie le an de re Tie re er schie nen bei der Auf füh rung des „Kar ne val der Tie re“ auf der
Büh ne des Eli sa be tha-Glöck ler-Saals in Hei li gen bronn, dar ge stellt oder ge zeich net von hör ge schä dig ten
Schü lern des För der zent rums Hö ren und Spre chen. Fo tos: Graf
So zi al mar ke ting, An dre as Precht, im Ja nu ar
über ge ben wur den. Die Er lö se der Ad -
vents kon zer te des Neu a pos to li schen Kir -
chen be zirks wer den je des Jahr ei ner so zia -
len Ein rich tung zur Ver fü gung ge stellt. Die
Stif tung St. Fran zis kus wird das Geld für die
Aus stat tung des Hau ses St. Ri chard ver wen -
den, wo mehr fach be hin der te Er wach se ne
im Rah men der Ta ges struk tu rie rung be treut
und ge för dert wer den.
„Kar ne val der Tie re“
in Mu sik und Sze nen
Hei li gen bronn. Im Rah men ei ner erst ma li -
gen Schul ko o pe ra ti on mit dem Al bert-Ein -
stein-Gym na si um in Bö blin gen wur de zur
Fas nets zeit am För der zent rum Hö ren und
Spre chen in Hei li gen bronn das Mu sik stück
„Kar ne val der Tie re“ von Ca mil le Saint-
Saens auf ge führt. Da bei in sze nier ten hör ge -
schä dig te Schü ler auf der Büh ne das, was
15
das Ju ni o ror ches ter des Böb lin ger Gym na si -
ums mu si ka lisch dar bot.
Si grid Steu de, Leh re rin an der Schu le für
Hör ge schä dig te, init iier te die ses Ge mein -
schafts pro jekt mit ih rer Hei mat schu le und
plan te es zu sam men mit ih ren Kol le gin nen
Ve ro ni ka Be sen fel der und An net te Rieh le.
Die Auf füh rung im Eli sa be tha-Glöck ler-Saal
ver folg ten nicht nur Schü ler, El tern und Kol -
le gi um des För der zent rums, son dern auch
die Grund schü ler der Blin den schu le und die
Grund schü ler aus Wald mös sin gen. Das
50-köp fi ge Ju ni o ror ches ter un ter Lei tung
von Ma rie-Jo sé Nol le-Schmidt spiel te das
die Tier ge stal ten hör bar ma chen de Werk
vor der Büh ne und Schü ler des För der zent -
rums mach ten auf der Bühne in Kos tü men
und mit pan to mi mi schen Dar stel lun gen
und Kunst wer ken die Tie re und ih re Ei gen -
schaf ten sicht bar: das Ge brüll der Lö wen,
die schwe ren Schrit te der Ele fan ten oder
die Sprün ge der Esel.
Die Ku lis sen und Kos tü me wa ren zu vor im
Kuns tun ter richt der Schu le für Hör ge schä -
dig te her ge stellt wor den. Wei te re Schü ler
kün dig ten in ei ge nen Tex ten in Laut- und
in Ge bär den spra che den In halt des nächs -
ten mu si ka li schen Ab schnitts an. So wa ren
zahl rei che Schü ler aus den Klas sen stu fen
3 bis 9, vor al lem die Grund schü ler, in die
Vor be rei tun gen und die Auf füh rung in vol -
viert. Die Spre cher der Hei li gen bron ner Auf -
füh rung reis ten dann auch ans Böb lin ger
Gym na si um und tru gen ih re Tex te auch bei
der dor ti gen Auf füh rung vor.

Kir chen kon zert des Mu sik ver eins Froh sinn Ten nen bronn
Sin fo nie „La Pas sió de Crist“ in ei ner
be we gen den Auf füh rung dar ge bo ten
Hei li gen bronn. Schon lan ge be ste hen
per sön li che Ver bin dun gen zwi schen dem
Mu sik ver ein Froh sinn aus Ten nen bronn und
Hei li gen bronn. So war es an läss lich des
Klos ter ju bi lä ums für den Mu sik ver ein selbst -
ver ständ lich, ei nen Bei trag zum Ju bi lä ums -
pro gramm 2007 bei zu steu ern. Er tat dies
mit ei nem Kir chen kon zert am 18. März in
der Klos ter- und Wall fahrts kir che St. Gal lus
un ter der mu si ka li schen Lei tung von
Mein rad Löff ler.
Fi gu ren aus Haus Le bens quell zu
den Klän gen der Mu sik
Die Kon zert be su cher er war te te da bei ein
sel te nes Er leb nis: zu den Klän gen der Pro -
gramm-Sin fo nie „La Pas sió de Crist“ wur den
pas send zum In halt der Mu sik Bil der ein ge -
blen det von den aus drucks star ken Fi gu ren
aus der Aus stel lung „Le ben Je su“ im Haus
Le bens quell des Klos ters Hei li gen bronn.
„Ge ra de hier in Hei li gen bronn“, sag te Froh -
sinn-Vor sit zen der Ge org Fleig in sei ner Be -
grü ßung, „kommt dem Hö ren und Se hen
ei ne be son de re Be deu tung zu“. So sei es
ei ne glück li che Fü gung, dass die Ton fi gu ren
von Raul Cast ro die mu si ka li sche Aus -
drucks kraft noch ver stärk ten.
Das Be ne fiz kon zert zu guns ten der Stif tung
St. Fran zis kus in der bis auf den letz ten
Platz be setz ten Kir che St. Gal lus schlug ei -
nen gro ßen Span nungs bo gen von den
Moll tö nen des ein lei ten den Ada gio von
dem Ba rock kom po nis ten To ma so Al bi no ni
bis zu den dra ma ti schen Par ti en in der für
Blas mu sik ge schrie be nen Sin fo nie „La Pas -
sió de Crist“ des spa ni schen zeit ge nös si -
schen Kom po nis ten Fer rer Fer ran, der die -
ses Werk 2002 he raus ge bracht hat.
Kind heit Je su wird le ben dig
Su pe ri or Rolf Os ter, der im Na men von
Klos ter und Stif tung be grüßt hat te, zi tier te
ein lei tend zu den bei den Sät zen der Sin fo -
nie, die das 65-köp fi ge Froh sinn-Or ches ter
spiel te, die pro phe ti schen Weis sa gun gen
zur An kunft Je su aus dem Al ten Tes ta ment,
be vor mu si ka lisch und op tisch die neu tes ta -
ment li chen Er zäh lun gen zur Kind heit Je su
16
Das Be ne fiz kon zert schlug
ei nen gro ßen Span nungs -
bogen von den ein lei ten den
Moll tö nen bis zu den
dra ma ti schen Par ti en der
zeit ge nös si schen Sin fo nie.
le ben dig wur den, von der Ge burt über die
Flucht nach Ägyp ten bis zur Tau fe. Schon
hier fuh ren ers te dra ma ti sche Tö ne zum
Kin des mord – da zu ein ge blen det die von
Angst und Bru ta li tät ge kenn zeich ne ten Fi -
gu ren Raul Cast ros – den Zu hör ern in Mark
und Bein und das Höchst stu fe nor ches ter
aus Ten nen bronn zeig te sei ne mu si ka li sche
Klas se.
Selbst die Schlä ge wur den hör bar
Nach den strah len den Klän gen zur Tau fe
am Jor dan schwenk te die Sin fo nie-Auf füh -
rung, wie der um ein ge lei tet von alt tes ta -
ment li chen Weis sa gun gen durch Su pe ri or
Os ter, zum Ein zug Je su nach Je ru sa lem und
Mit zeit ge nös si scher Blas mu sik hat das Froh sinn-Or ches ter aus Ten nen bronn schon vie le Er fah run gen ge sam melt. Auch die „Pas sió de Crist“ des Spa niers Fer rer
Fer ran wur de vom Höchst stu fe nor ches ter bril lant ge meis tert. Fo tos: Graf
franziskus-bote 1/07

Das Haupt or ches ter des Mu sik ver eins Froh sinn bei sei nem Kon zert im Chor raum der Wall fahrts kir che
St. Gal lus in Hei li gen bronn.
sei nem Ab schied von den Jün gern, schon
über la gert von düs te ren Vor ah nun gen. Das
Froh sinn-En sem ble bau te mit Ein satz ver -
schie de ner So lo in stru men te und Schlag -
werk ei ne un er hör te Span nung auf und
mach te die Gei ßel schlä ge für den ge fan ge -
nen Je sus, die „Kreu zi ge ihn!“-Ru fe des
Volks oder die Na gel schlä ge am Kreuz fast
phy sisch er leb bar.
Der dra ma ti schen Stei ge rung bis zum Tod
am Kreuz folg te ei ne ab rup te Stil le, aus der
he raus er grei fen de Tö ne ein setz ten, die
sich lang sam zu ei nem Sie ges hym nus for -
mier ten, der die Hoff nung zum Aus druck
brach te, ver sinn bild licht von der Gna den -
stuhl-Fi gur mit Gott va ter und sei nem ge -
kreu zig ten Sohn. Su pe ri or Os ter be schloss
mit ei nem Hym nus aus der Ost kir che die -
sen „mys ti schen Drei klang aus Mu sik, Kunst
und Bi bel“, wie es An to nie An ton im
„Schwarz wäl der Bo ten“ be schrieb.
Tö ne der Hoff nung und
Glo cken ge läut zum Ab schluss
Die Tö ne der Hoff nung wur den auch im
letz ten Stück, ei nem Cho ral von Tho mas
Doss, auf ge grif fen, nach des sen En de erst
die Kir chen glo cke von St. Gal lus läu te te, be -
vor die be weg ten und be ein druck ten Zu -
hö rer den Mu si ke rin nen und Mu si kern und
ih rem Di ri gen ten mi nu ten lan gen Bei fall
Su pe ri or Os ter be schloss mit
ei nem Hym nus aus der
Ostkirche die sen „mys ti schen
Drei klang aus Mu sik, Kunst
und Bi bel“.
franziskus-bote 1/07
Die mu si ka li sche Lei tung des Be ne fiz kon zer tes in
Hei li gen bronn hat te Meinrad Löffler, der seit zehn
Jah ren beim Froh sinn di ri giert.
spen de ten. Ein wei te rer Cho ral als Zu ga be
be schloss die ses Kon zert, das be reits ei nen
kul tu rel len Hö he punkt des Ju bi lä ums jahrs
be deu te te.
2100 Eu ro an Spen den
Das Froh sinn-Or ches ter, das die ses Pro -
gramm auch in der ka tho li schen Kir che von
Ten nen bronn ge spielt hat te, wid me te sein
Hei li gen bron ner Kon zert der Stif tung
St. Fran zis kus. Die Spen den der Kon zert be -
su cher in Hö he von 2100 Eu ro kom men der
Schu le für Hör ge schä dig te und ih rer In ves ti -
ti on in neue Ge gen sprech an la gen für den
Un ter richt zu gu te. Die Bild prä sen ta ti on mit
den Fi gu ren aus Haus Le bens quell hat ten
Jo sef Fleig und Bi an ca Hock aus ge ar bei tet,
Hans-Jörg Hil ser über nahm in bei den Kon -
zer ten die takt ge naue Bild-Vor füh rung.
Ewald Graf
17
Termine im
Haus Lebensquell
Auf den Spu ren von
Fran zis kus und Kla ra
Hei li gen bronn. Im Haus Le bens quell des
Klos ters Hei li gen bronn wer den in den
nächs ten Mo na ten wie der ver tie fen de Kur -
se an ge bo ten zur fran zis ka ni schen Spi ri tua -
li tät und rel giö sen Ver tie fung.
„Mit Fran zis kus und Kla ra der Spur
mei nes Le bens fol gen“: Geist li che Ta ge
mit Ein füh rung in fran zis ka ni sche Grund hal -
tun gen; Don ners tag bis Sonn tag, 17. Mai
(18 Uhr) bis 20. Mai (13 Uhr); Be glei tung:
Schwes ter Ag nes Lö ber und Sr. Do ro thea
Tho mal la, Hei li gen bronn.
Fran zis kus und Kla ra von As si si sind Hei li ge,
von de ren Le ben wir ler nen kön nen, was
es heißt, Gott zu su chen und zu fin den.
Träu me, ei ne Quel le geist li cher In spi ra -
ti on: Auf bau se mi nar für Mul ti pli ka to ren in
Seel sor ge und Pas to ral; Frei tag bis Mon tag,
1. Ju ni (9 Uhr) bis 4. Ju ni (16 Uhr); Be glei -
tung: Dip lom-Theo lo gin und Lehrt he ra peu -
tin Ruth Se ubert.
Träu me sind Bil der der See le. Im Traum er -
fah ren wir uns sel ber und un se re Welt. Der
Kurs führt ein in die prak ti sche Traum ar beit
auf der Ba sis der tie fen psy cho lo gisch fun -
dier ten the men zent rier ten In ter ak ti on (TZI).
„Himm li sche Brot krü mel un ter wegs“:
Geist li che Ta ge mit Ge dich ten und Ge -
beten; Don ners tag bis Sonn tag, 7. Ju ni
(18 Uhr) bis 10. Ju ni (13.30 Uhr);
Be glei tung: Pfar rer Mi chel Graff, Is ny.
Mit Ge dich ten spa zie ren ge hen, auf un se -
rem Weg zwi schen Him mel und Er de:
hören und le sen, schön schrei ben, be däch -
tig spre chen, ein Lieb lings ge dicht er ler nen.
Le bens the men heu te:
Gen for schung und Me di zin – die Ver ant -
wor tungs ethik des Philo so phen Hans Jo nas;
Vor trag von Yasmi ne Dordt-Tho mal la, Horb,
am Diens tag, 19. Ju ni, 19.30 Uhr.
Sämt li che Ver an stal tun gen im
Haus Le bens quell in Hei li gen bronn.
An mel dung und wei te re In fos zu
Kos ten und Un ter kunft: Ko or di na ti ons bü ro,
Te lefon 07422 / 569-402; Fax: 569-412,
E-Mail: haus le bens quell@klos terhei
li gen bronn.de.

Geist li ches Mu sik thea ter zur Klos ter grün dung
24 Sze nen und Lie der um Da vid
Fuchs und die ers ten Schwes tern
Hei li gen bronn. „Vom Le ben gibt es vie le
Ge schich ten. Ei ne wol len wir heu te spie len.
Be gon nen hat sie vor mehr als 600 Jah ren“,
er zählt ei ne der bei den Ar tis tin nen zu Be -
ginn des Geist li chen Musk thea ters „Da vid
Fuchs – Spiel mit dem Le ben“. Die Vi si on
des Wald bru ders Kon rad, der Le bens quell,
das „un ver schäm te Gott ver trau en“ des
David Fuchs, die Lie be zu den be hin der ten
Kin dern, der Auf bau der Kir che, der Auf tritt
der Kö ni gin und das sym bol rei che Spiel der
Bäl le sind nur ei ni ge Ele men te aus die ser
Dich tung, die der Fran zis ka ner pa ter Hel mut
Schle gel aus Ful da ge schrie ben und der
Schram ber ger Kir chen mu sik di rek tor Ru di
Schä fer ver tont hat.
Mit drei Auf füh run gen wird die ses Werk
am Frei tag, Sams tag und Sonn tag, 4., 5.
und 6. Mai, im Eli sa be tha-Glöck ler-Saal in
Hei li gen bronn in Sze ne ge setzt. Mit wir ken -
de sind s’ Chör le aus Hei li gen bronn (Lei -
tung: Schwes ter Mag da le na Dil ger), die
Scho la Schram berg mit Band (Lei tung: Ru di
Schä fer), der Be woh ne rIn nen chor „In Takt“
Hei li gen bronn (Lei tung: Ge org Sprich), der
Ar beits kreis „Da vid Fuchs“ Hei li gen bronn
und wei te re Ak teu re aus der Thea ter werk -
statt Schram berg (Re gie: To nio Klein knecht)
so wie ei ne Pan to mi me grup pe mit hör ge -
schä dig ten Men schen (Lei tung: Eri ka
Scheurer). Schwes tern, Mit ar bei ter, Schü ler,
Be woh ner, Lai en und Pro fis ar bei ten bunt
zu sam men ge wür felt ge mein sam an die ser
In sze nie rung.
Pro ben be gan nen 2006
Die Pro ben be gan nen be reits im Jahr 2006,
ins be son de re bei den be tei lig ten Chö ren.
Die Scho la Schram berg, die zu letzt als grö -
ße re In sze nie rung das Ora to ri um „Die Spur
von mor gen“ 2004 auf führ te mit Neu em
Geist li chem Lied gut, hat schon bei dem
selbst ge schrie be nen Stück „Pau li ne von
Mal linc krodt – ei ne star ke Frau“ 1999 mit
der Stif tung St. Fran zis kus und dem Klos ter
ko o pe riert. Das Klos ter ju bi lä um war nun
der An stoß für ei ne er neu te Zu sam men -
arbeit.
Au tor Hel mut Schle gel ver fass te aus den
nack ten ge schicht li chen Da ten zur Ge -
schich te Hei li gen bronns und des Klos ters
ein Mu sik- und Thea ter spiel, das den
Einsatz für das Le ben und den Traum von
ei ner mensch li chen Welt und er fül len den
Re gis seur To nio Klein knecht bei der Pro ben ar beit
mit den Schü lern.
18
Vom mit tel al ter li chen Gna den -
bild an der Quel le bis zu den
Le bens fra gen von heu te
spannt das Stück ei nen Bo gen.
Got tes su che in lich ten und poe ti schen
Wor ten und Lied tex ten zum Aus druck
bringt. „Da vid Fuchs – Spiel mit dem Le -
ben“ schlägt da bei ei nen oft über raschen -
den Bo gen zu Er zäh lun gen der Bi bel wie
zur heu ti gen Welt, in der Kin der nach wie
vor in Ge fahr sind, zu Op fern zu wer den.
Aber auch wit zi ge Pas sa gen und an schau -
liche Schil de run gen ge hö ren zum Stück
und ma chen die Hei li gen bron ner Ge schich -
te erlebbar.
In 24 Sze nen und Lie dern be schrei ben Hel -
mut Schle gel und Ru di Schä fer in Wort und
Mu sik den Aus gang der Hei li gen bron ner
Ge schich te vom Gna den bild an der Quel le,
den „un ge wöhn li chen Men schen“ Da vid
Fuchs und sei ne Auf bau ar beit mit den ers -
ten Schwes tern, die Re ak tio nen sei ner Um -
welt und die Fol ge run gen für die Le bens -
Schwes ter Ire ne Beez stellt sich im Stück den Fra -
gen heu ti ger Ju gend li cher. Fo to: Hock
franziskus-bote 1/07

Wenn die würt tem ber gi sche Kö ni gin zu Be such kommt, möch ten Da vid Fuchs und die Blin den schul leh re rin mit ih rer Klas se na tür lich ein gu tes Bild ab ge ben:
Probe der Schul klas sen-Sze ne mit (von links) Ale xand ra Fet scher, Schwes ter Mag da le na Dil ger, Pfar rer Ger hard Ru off und die Dorf kin der, die die Schul klas se darstel
len. Fo tos: Graf
fra gen von heu te. Zwei Ar tis tin nen (Sa bi ne
Kopp und Ale xand ra Zink) über neh men
da bei die Er zäh ler rol le und schla gen auf
spie le ri sche Wei se den Bo gen von frü her zu
heu te. Bei den his to ri schen Rol len über -
nehmen Hei li gen bron ner Schwes tern den
Part ih rer Vor gän ge rin nen, Kon rad Gie ßibl
ver kör pert den Wald bru der Kon rad und der
evan ge li sche Pfar rer Ger hard Ru off aus
Sulgen stellt den Klos ter grün der Da vid
Fuchs dar.
Re gis seur To nio Klein knecht, haupt be ruf lich
am Zim mer thea ter Rott weil be schäf tigt,
gibt dem bunt ge misch ten Lai en-En sem ble
ei nen pro fes sio nel len Schliff und sorgt auch
für ori gi nel le In sze nie rungs ein fäl le. So wer -
den die Zu schau er im Eli sa be tha-Glöck ler-
Saal auch immer wieder überrascht.
Ein gän gi ge Lie der und Me lo di en
In ein gän gi gen Lie dern und Me lo di en in
mo der nem Stil hat De ka nat skir chen mu si ker
Ru di Schä fer die ly ri schen Lied tex te Hel mut
Schle gels mu si ka lisch ver tont. Den Chö ren
un ter Lei tung von Schwes ter Mag da le na
Dil ger wie auch den In stru men ta lis ten wird
ei ni ges an prä zi ser In to na ti on und rhyth mi -
schen Wech seln ab ver langt. Die Zu hö rer
kön nen sich aber nicht nur auf aus drucks -
star ken Ge sang und Spiel freu en (Ge sangs -
so lis ten sind Son ja Ge bert und Mi cha el
Heil), son dern auch selbst mit sin gen: Bei
sechs Lie dern ist die gan ze „Ge mein de“
zum Mit ein stim men ein ge la den.
Ur auf füh rung am Frei tag, 4. Mai
Vor der Ur auf füh rung kom men noch ei ni ge
Wo chen har te Pro ben ar beit auf die Be teilig -
ten zu. Noch im Ap ril wer den Chö re, Mu si -
Re gis seur Klein knecht sorgt
für pro fes sio nel len Schliff und
ori gi nel le Ein fäl le der In sze nie -
rung.
ker und Ak teu re bei ei nem Pro ben tag das
Zu sam men spiel ein üben. Am Diens tag,
1. Mai, wid met sich auch die Sen dung
„Kirche live zu Gast“ in Ra dio Neck ar burg
um 19.05 Uhr den be vor ste hen den Auf füh -
run gen des Geist li chen Mu sik thea ters.
Am Frei tag, 4. Mai, um 19.30 Uhr hebt sich
der Vor hang zur Ur auf füh rung von „Da vid
Fuchs – Spiel mit dem Le ben“. Das 150-jäh -
ri ge Klos ter ju bi lä um er lebt dann ei nen mit
Span nung er war te ten kul tu rel len Bei trag zu
franziskus-bote 1/07 19
den An fän gen, der zu gleich von der heu ti -
gen Le ben dig keit des Or tes Zeug nis ab legt.
Bei der zwei ten Auf füh rung am Sams tag,
5. Mai, wird für hör ge schä dig te Zu schau er
das Ge sag te und Ge sun ge ne live in Ge bär -
den spra che ge dol metscht. Die se Auf füh -
rung wird auch von ei nem Film team auf ge -
nom men. Die drit te Auf füh rung am Sonn -
tag nach mit tag, 6. Mai, um 16 Uhr er mög -
licht auch Fa mi li en und aus wär ti gen In te res -
sen ten ei nen Be such.
Der Ein tritt zu al len drei Auf füh run gen ist
frei. Für die Un kos ten wird am Aus gang um
ei ne Spen de ge be ten. In ei ner Pau se und
am En de wird im Saal be wir tet.
Ewald Graf
Die bei den Chö re aus Hei li gen bronn und Schram berg, „s’ Chör le“ und Scho la, tra fen sich im März zu ei -
nem ers ten ge mein sa men Pro ben abend. In der Mit te Di ri gen tin Sr. Ma gda le na, am Kla vier rechts Kir chen -
mu sik di rek tor Ru di Schä fer, der sämt li che Lie der und Ar ran ge ments kom po nier te.

Schu le für Blin de und Seh be hin der te Baindt:
Sich ver ab schie den kön nen von ei nem
ein zig ar ti gen jun gen Men schen
Baindt. Ster be be glei tung ist für die Schu le
für blin de und seh be hin der te Kin der und
Ju gend li che in Baindt be reits seit ei ni gen
Jah ren ein The ma, da im mer häu fi ger auch
schwer be hin der te Kin der mit de ge ne ra ti -
ven Er kran kun gen und ge rin ger Le bens er -
war tung auf ge nom men wer den. Sie
sollen aber, so die be wuss te Ent schei dung
der Baind ter Schu le, bei ab neh men der Ge -
sund heit nicht ein fach nach Hau se ge -
schickt wer den, son dern auch in die ser
schwie ri gen Zeit in Schu le und Heim be -
glei tet wer den.
Des we gen wid me ten sich Mit ar bei te rin nen
und Mit ar bei ter aus der Blin den schu le und
dem In ter nat, die sich auf das The ma Ster -
be be glei tung vor be rei ten woll ten oder
schon Er fah run gen da mit hat ten, dem
einen eigenen Pä da go gi schen Tag. An ei -
nem Frei tag nach mit tag fan den sich die 15
Teil neh mer mit der Re fe ren tin, der Theo lo -
gin Ka rin Ber hal ter zu sam men, um sich mit
die sem sen sib len As pekt un se rer Ar beit
aus ei nan der zu set zen.
Sen si bi li tät ge for dert
Aus ge hend vom Ster be fall ei nes Baind ter
Schü lers im ver gan ge nen Jahr wur de die
Viel schich tig keit in der Be glei tung von Ster -
be pro zes sen sicht bar: Zu erst ist da die Be -
„Im Le ben warst Du Teil
un se rer Ge mein schaft und wir
ver ges sen Dich nicht.“
glei tung des Ster ben den, das Be mü hen,
ihm sei ne letz te Le bens zeit so an ge nehm
und be schwer de frei wie mög lich zu ma -
chen. Es be darf da bei der Sen si bi li tät im
Um gang mit den Grup pen be woh nern, den
El tern und An ge hö ri gen. Ab spra chen und
Of fen heit im Mit ar bei ter-Team sind not -
wen dig: Wer macht was? Wer fühlt sich
wel cher Tä tig keit nicht ge wach sen?
Kon tak te mit Not arzt, Haus arzt, Be stat -
tungs in sti tut, Be hör den, Geist li chen usw.
müs sen her ge stellt wer den. Es gilt, ver schie -
de ne Trau er ri tua le und Trau er hand lun gen in
Chris ten tum, Is lam, Ju den tum – je nach Re -
li gi ons zu ge hö rig keit des Ver stor be nen – zu
be rück sich ti gen.
Ster be pro zess als Schleu sen zeit
An hand des Mo dells von Dr. Ruth ma rijke
Sme ding, die den Ster be pro zess als Schleu -
sen zeit für den Ster ben den und sei ne Mit -
men schen cha rak te ri siert, wur den beim Pä -
da go gi schen Tag ganz kon kre te Bau stei ne
für die ein zel nen Zeit ab schnit te des Ster -
bens er ar bei tet.
Im Vor der grund
steht zu nächst die
Be glei tung des Ster -
ben den bis hin zu
sei nem Le bens en -
de, eben falls be dür -
fen sei ne Mit men -
schen der Be glei -
tung. Wel che Ab -
spra chen, Re ge lun -
gen, Wün sche kön -
nen mit dem Ster -
ben den ge mein sam
ge trof fen wer den?
Was be nö ti gen
die ihm na he ste -
hen den Per so nen?
Der Zeit raum zwi -
schen Tod und Be er di gung wur de ge nau er
be leuch tet: wie muss der Ver stor be ne ver -
sorgt wer den, wie soll er ge klei det und auf -
ge bahrt wer den? Als be son ders wich ti ger
As pekt fiel hier das Stich wort Ent-Schleu ni -
gung, d.h. sich die Zeit zu neh men, um sich
in al ler Ru he von dem ver stor be nen Men -
schen zu ver ab schie den, je nach Be darf
auch mehr mals.
Viel leicht wün schen sich An ge hö ri ge die
Be tei li gung von Wohn grup pe und Schul -
klas se an der Be er di gung, even tu ell kön nen
Mit be woh ner zur Be er di gung mit ge hen.
In der Zeit nach der Be er di gung wün schen
sich An ge hö ri ge oft noch ei nen Fort be -
stand der Be zie hung zur Ein rich tung. Sie er -
fah ren hier noch an de re Fa cet ten aus dem
Le ben ih res Kin des. Das ge gen sei ti ge Er -
zäh len hält den Ver stor be nen für die Hin -
ter blie be nen le ben dig.
Trau er wie Eb be und Flut
Trau er wird nicht mehr als Zeit raum be -
trach tet, son dern als ein Pro zess, der nicht
an ei nem ge nau de fi nier ba ren Zeit punkt
be ginnt und en det. Ver gli chen mit den
Gezei ten von Eb be und Flut ist die Trau er
ein mal stär ker, dann wie der ver min dert, je -
doch ei nem wie der keh ren den Wech sel spiel
un ter wor fen, in dem sich Ge füh le und
Haltun gen des Trau ern den än dern und
wan deln.
Ver deut licht wer den konn te, dass Kin der
und Ju gend li che an ders als Er wach se ne
trau ern und ih re Trau er auch an ders zum
Aus druck brin gen. Ein be son de res Au gen -
merk im Trau er pro zess liegt auf dem Sich-
Ver ab schie den-Kön nen vom ver stor be nen
Mit men schen.
In un se rer Ein rich tung ent wi ckel te sich im
Lau fe der Zeit das Ri tu al, im Hau se ver stor -
be ne Kin der und Ju gend li che in der Haus -
ka pel le auf zu bah ren, wenn ih re An ge hö ri -
gen dies er lau ben. So kön nen sich Mit schü -
ler und Mit ar bei ter ver ab schie den. Dies ge -
schieht in un ter schied li chen For men: in der
20 franziskus-bote 1/07

Ent schleu ni gung ist ein
wich ti ger As pekt: sich die
Zeit neh men zu ei nem
Ab schied in al ler Ru he.
Stil le, im Ge spräch mit dem Ver stor be nen,
durch Be rüh rung, durch das Mit ge ben von
Blu men, Brie fen, ei nem Ku schel tier, ei ner
Spiel uhr.
Ver ab schie dungs fei er
Im Rah men ei ner Ver ab schie dungs fei er
wird – mit dem Ver stor be nen in der Mit te
– an ihn und sein ver gan ge nes Le ben er in -
nert, wo bei Lei tung, Be treu er und Mit schü -
ler die se Fei er ge mein sam und sehr per sön -
lich ge stal ten. So wird der Ver stor be ne in
sei ner Ein zig ar tig keit ge wür digt. Im Mit ei -
nan der-Sin gen und -Be ten be ginnt für die
Hin ter blie be nen ei ne neue Pha se im Trau er -
pro zess: die Dank bar keit für das ge mein -
sam ge leb te Le ben mit dem Ver stor be nen.
Ein mal im Jahr wird ein Ge denk got tes -
dienst für Mit schü ler und Mit ar bei ter ge fei -
ert, bei dem die Schul klas sen mit Fo tos,
Ker zen und Blu men der Ver stor be nen ge -
den ken.
Ge ra de im schwer-mehr fach be hin der ten
Be reich ist das so zia le Netz in ner halb der
Ein rich tung meist der wich tigs te Freun des -
franziskus-bote 1/07
kreis des Kin des. So wird zum Aus druck ge -
bracht: im Le ben warst Du Teil un se rer Ge -
mein schaft und wir ver ges sen Dich nicht.
Ei ge ne Ängs te und Un si cher hei ten
Bei die ser Fort bil dung durf ten auch ei ge ne
Ängs te und Un si cher hei ten der Be treu e rin -
nen und Be treu er zur Aus-Spra che kom -
men. Re fe ren tin Ka rin Ber hal ter ge lang es,
trotz der Schwe re des The mas in der Run -
de ei ne At mo sphä re der Of fen heit zu
schaf fen. Be son ders deut lich wur den die
un ter schied li chen An for de run gen und Be -
Für den Not fall steht an der Baind ter Schu le auch ein Sau er stoff be at mungs ge rät be reit. Aber auch KIn der
mit ge rin ge rer Le bens er war tung sol len nicht al lein ge las sen wer den. Fo to: Sturm
An der Schu le für Blin de und Seh be hin der te in Baindt sind zu neh mend Kin der mit star ken Ein schrän kun -
gen und schwe ren Er kran kun gen. Ne ben der viel fa chen Hil fe im All tag ist so auch die Be glei tung beim
Ster ben zum The ma ge wor den.
21
las tun gen ein zel ner Be rei che in ner halb der
Ein rich tung: Wäh rend Mit ar bei ter aus Schu -
le und Heim sich in ei ner Ster be si tua ti on
bei ste hen und die se ge mein sam be wäl ti -
gen kön nen, steht der Nacht dienst die ser in
der Re gel al lei ne ge gen über.
Of fen blie ben ei ni ge Punk te, die der Klä -
rung be dür fen bzw. an de nen be reits wei -
ter ge ar bei tet wird. So be schäf tigt sich seit
Som mer 2006 der Ar beits kreis Ster be be -
glei tung mit der Er stel lung ei nes Leit fa dens,
der im To des fall mit ganz kon kre ten Hand -
lungs schrit ten Ori en tie rungs hil fe bie ten soll.
Für die Be treu ung und Nach sor ge der Mit -
ar bei ter ste hen Fach kräf te aus dem Kin der -
ho spiz-Ver ein im All gäu e.V. zur Ver fü gung,
bei dem die Schu le für Blin de und Seh be -
hin der te Mit glied ist.
Am En de des Ta ges gin gen die Teil neh me -
rin nen und Teil neh mer mit dem gu ten Ge -
fühl und der Be stä ti gung nach Hau se, in tui -
tiv be reits vie les rich tig ge macht zu ha ben.
Es wur de klar: bei der Ster be be glei tung
gibt es kei ne „Pro fis“; je der Ster be pro zess
ver läuft so in di vi du ell und ein zig ar tig, wie
je des mensch li che Le ben ein ma lig ist.
Bei der Schluss run de for mu lier te ei ne Teil -
neh me rin den Wunsch: „Ich hof fe, dass ich
das heu te hier Er lern te nicht an wen den
muss.“ Ein wei te res Feed back: „Die ser Tag
gibt mir die Hoff nung: Ge mein sam schaf -
fen wir es.“ Stef fi Bertsch-Ver di yan

Pro jekt zur Iden ti tät an der Baind ter Ober stu fe
Mit 18 Aus kunft über
sich selbst ge ben
Baindt. Wenn die Jun gen mit 18 Jah ren
voll jäh rig wer den, ist dies ein gro ßer Schritt
ins Er wach se nen le ben – auch für blin de
und seh be hin der te Men schen. In der Schu -
le für Blin de und Seh be hin der te be su chen
mehr fach oder geis tig be hin der te jun ge
Men schen die Schu le bis zum 24. Le bens -
jahr und der Ein tritt in die Voll jäh rig keit ge -
schieht da mit wäh rend der Schul zeit.
In der Ober stu fen klas se 3 bei Edith An gres
und Ute Möl ler, in der fünf Schü ler ge för -
dert wer den, wer den in die sem Schul jahr
vier da von 18 Jah re alt: Bir git Mül ler, Sand ra
Zoll, Sand ra Ehr mann und Meik Selb herr.
Für die bei den Leh re rin nen war dies der
An lass zu ei ner Un ter richts ein heit über die
Iden ti tät und die ei ge nen Per so na li en. Die
ei ge ne Per son und Per sön lich keit wur den
the ma ti siert und die so ge nann ten „Per so -
Frau Ehr le im Pass amt be gann,
die Per so na li en ab zu fra gen.
na li en“ ge mein sam er ar bei tet. Um dies
auch prak tisch zu er fah ren, ging es schließ -
lich auch ins Baind ter Rat haus auf das Pass -
amt, wo ge lernt wur de, wie man über sich
selbst Aus kunft gibt und wie es vor sich
geht, da mit man mit 18 Jah ren ei nen ei ge -
nen Per so nal aus weis be kommt, wo man
ihn holt, wie er sich an fühlt, wie er aus sieht,
was er kos tet...
Per so na li en aus wen dig ge lernt
Ei ne Un ter richts ein heit in der Ober stu fe be -
stand auch im Aus wen dig ler nen der ei ge -
nen Per so na li en: Na me, Vor na me, zwei ter
Vor na me, Ge burts tag und Ge burts ort,
Vor dem Baind ter Rat haus beim Gang aufs Pass amt: die Blin den schü le rin nen Sand ra Zoll (links)
und Bir git Mül ler. Fo to: An gres
22
Staats an ge hö rig keit, Stra ße und Haus num -
mer, Post leit zahl und Wohn ort, Te le fon num -
mer mit Vor wahl, Grö ße und Au gen far be.
Die Schü le rin Bir git Mül ler schrieb als Teil
des Un ter richts auch ei nen Auf satz für den
fran zis kus-bo ten über den Be such beim
Pass amt, den wir hier wie der ge ben:
Es war ein auf re gen der Tag. Wir wa ren im
Rat haus auf dem Pass amt. Wir hat ten in
unse rer Klas se das The ma Per so na li en.
Wir ha ben ge lernt, Fra gen zu un se rer Per -
son zu be ant wor ten. Na me: Mül ler, Vor na -
me: Bir git, Ge burts da tum: 2. 4. 1989, Ge -
burts ort: Mem min gen, Staats an ge hö rig -
keit: deutsch, Ad res se: 88410 Hau erz, Li li -
en weg 13, Grö ße: 1,60 Me ter, Au gen far be:
braun, Te le fon num mer: 07568 648.
Die Leh rer ha ben im mer nach un se ren
Per so na li en ge fragt. Wir ha ben sie be ant -
wor tet, da war ich im mer gut. Aber am
An fang war es noch nicht so gut bei mir.
Da ha be ich im mer noch ei nen klei nen
Feh ler ge macht, fin de ich.
Ein auf re gen der Tag
Als wir dann vor dem Rat haus ge stan den
sind, hat uns dann die Frau An gres ge -
fragt, wer fra gen mag, ob wir rich tig sind
im Pass amt. Da hat dann die Sand ra Zoll
im Rat haus nach dem Pass amt ge fragt. Da
hat dann die Frau ge sagt, dass wir rich tig
sind.
Die Frau heißt Frau Ehr le. Sie hat dann mit
der Sand ra Zoll be gon nen, die Per so na li en
ab zu fra gen. Als sie mit ihr fer tig war, bin
ich dran ge kom men.
Die Frau Ehr le hat mich dann auch nach
mei nem Na men, Ge burts tag, Ad res se und
so wei ter ge fragt. Zum Schluss ha be ich
dann noch ge fragt, wie viel der Per so nal -
aus weis kos tet. Die Frau Ehr le sag te, der
ers te Per so nal aus weis kos tet nichts.
Der zwei te Aus weis kos tet dann 8 Eu ro
Ge bühr.
Zum Schluss ist dann noch die Sand ra
Ehrmann dran ge kom men. Als wir ab ge -
fragt wur den, hat die Frau An gres Fo tos
gemacht.
Ich muss te mir al les mer ken, da ich als
Haus auf ga be ei nen Auf satz schrei ben soll -
te. Ich habe den Auf satz für die Zei tung
„fran zis kus-bo te“ ge schrie ben, da mit
al le von un se rem auf re gen den Tag le sen
kön nen.
franziskus-bote 1/07

Auch Mar ti na Wid mann, hier beim De ko rie ren für
Fas nacht, hilft in ih rem So zi al prak ti kum in
St. Eli sa beth mit. Fo tos: March feld
Rott weil. Seit ei nem Jahr läuft ein Pro jekt
für Aus zu bil den de bei der Volks bank Rott -
weil – das So zi al prak ti kum im Al ten zent -
rum St. Eli sa beth. Der Sinn die ses Pro jek tes
liegt im Er lan gen so zia ler Kom pe tenz. Die
Aus zu bil den den wer den vom Be trieb frei -
ge stellt, um ein mal wö chent lich – an ei nem
fes ten Ter min – an stel le des Um gangs mit
Zah len und Kon ten ei ne Grup pe von Heim -
be woh nern zu be treu en. Ähn li che Pro jek te
gibt es für die Aus zu bil den den auch in der
Zu sam men ar beit mit ei nem Kin der gar ten
und in der Haus auf ga ben be treu ung von
Schü lern.
Da das Pro jekt auf ei ne län ge re Zeit an ge -
legt ist, wur de sei tens des Stif tungs-Al ten -
zent rums da rauf ge ach tet, ei ne mög lichst
gleich blei ben de Grup pe von Se nio ren zu -
sam men zu stel len. Nur so ist ei ne ech te Be -
zie hungs ar beit mög lich und für al le Be tei lig -
ten auch sinn voll.
Ste fa nie Gan ter und Mar ti na Wid mann
– bei de als Aus zu bil den de von An fang an
da bei – ga ben im Ge spräch mit dem
franzis kus-bo ten ih re Er fah run gen und Ein -
drü cke wie der. So räum ten bei de ein, dem
Projekt zu Be ginn ein we nig skep tisch
gegen über ge stan den zu ha ben. Bei de hat -
ten sich ge fragt: „Was kommt da wohl auf
uns zu?“.
Zu min dest Ste fa nie Gan ter hat te durch ih re
Groß mut ter ein we nig Er fah rung im Kon -
takt mit pfle ge be dürf ti gen Se nio ren ge habt.
Die Ängs te und Be den ken, be rich ten sie,
hät ten sich im Ver lauf des So zi al prak ti kums
je doch sehr schnell ge legt – vor al lem des -
halb, weil sie merk ten, dass sich die teil neh -
men den Heim be woh ner „ganz arg freu en,
wenn wir kom men“.
Ver än de run gen mit er lebt
Als tief be rüh rend emp fin den bei de es, Ver -
än de run gen im Ge sund heits zu stand der
Se nio ren mit zu er le ben. Ei ne der ak tivs ten
Be woh ne rin nen wur de im Ver lauf die ses
Prak ti kums jah res so schwach, dass sie nicht
mehr zur Grup pe kom men kann. Auch die
Die Volks bank-Azu bi Ste fa nie Gan ter (Mit te) beim Vor le sen im Rott wei ler Al ten zent rum St. Eli sa beth.
franziskus-bote 1/07 23
Volks bank-Azu bis im Al ten zent rum St. Eli sa beth:
Ein mal in der Wo che im
Kon takt mit Se nio ren
Kon fron ta ti on mit dem Tod ist für jun ge
Men schen in der heu ti gen Zeit nicht selbst -
ver ständ lich und muss ver ar bei tet wer den.
So wohl für Mar ti na Wid mann wie auch für
Ste fa nie Gan ter war der en ge Um gang mit
Men schen mit De menz neu. So ha ben bei -
de ge lernt, be stimm te Ver hal tens wei sen,
die auf den ers ten Blick viel leicht ein we nig
selt sam er schei nen, ein ord nen zu kön nen,
zu ver ste hen und adä quat zu rea gie ren.
In die sem Sin ne ist das So zi al prak ti kum
sicher ein vol ler Er folg. Bei de sa gen heu te,
dass sie durch die „Mitt wochs grup pe“ ver -
stän di ger, ein fühl sa mer und to le ran ter mit
Men schen um ge hen kön nen – und das ist
auch mit so zia ler Kom pe tenz ge meint.
Kai March feld
Impressum
der fran zis kus-bo te Zeit schrift der
Stif tung St. Fran zis kus Hei li gen bronn
He raus ge ber: Vor stand der Stif tung
St. Fran zis kus Hei li gen bronn
Er schei nungs wei se: vier tel jähr lich
Auf la ge: 4000
Re dak ti on: Ewald Graf (ver ant wort lich),
Oli ver Ave ma ria, Ed gar Kränz ler, Bea te
May er, Fritz Ru dolf, Sr. Do ro thea Tho mal la
(al le Hei li gen bronn), Hans Sturm (Baindt),
Kai March feld (Rott weil), Nad ja Mer kle
(Spai chin gen), Na di ne Flock (Tü bin gen),
Ma rian ne Tho ma und Ralf Eber hard (Tutt -
lin gen), Wer ner Pack mohr (Vil lin gen-
Schwen nin gen).
Ge stal tung und Satz:
LINK DE SIGN, Schram berg
Druck:
Straub-Druck GmbH, Schram berg
Post an schrift:
Re dak ti on fran zis kus-bo te, Klos ter 2,
78713 Schram berg-Hei li gen bronn;
Tel.: 07422/569-306; Fax: 569-300;
E-Mail:
fran zis kus-bo te@stif tung-st-fran zis kus.de
In ter net: www.stif tung-st-fran zis kus.de

Al ten zent rum St. Mar tin in Geis lin gen ein ge weiht
Be woh ner sol len sich wohl füh len
und in ih rer Wür de ge ach tet wer den
Geis lin gen. Nach an dert halb jäh ri ger Bau -
zeit war es im Feb ru ar 2007 so weit, dass
die ers ten Be woh ne rin nen in das neue
Alten zent rum St. Mar tin in Geis lin gen ein -
zie hen konn ten. Die Stif tung St. Fran zis kus
Hei li gen bronn nahm den Be trieb des Pfle -
ge heims mit 32 Plät zen auf. Of fi zi ell ein ge -
weiht und mit ei nem Tag der of fe nen Tür
der Be völ ke rung vor ge stellt wur de
St. Mar tin am 30. März und 1. Ap ril.
Bau trä ger des Al ten zent rums St. Mar tin
ist die ge mein nüt zi ge Al ten hil fe St. Mar tin
GmbH, ein Ko o pe ra ti ons pro jekt der
Vinzenz von Paul Hos pi tal gGmbH Rott weil
und der Stif tung St. Fran zis kus Heiligen -
bronn. Die bei den ka tho li schen Trä ger
betra ten mit die sem Bau vor ha ben Neu land
und schlos sen sich in ei ner gGmbH zu sam -
men. Die Vin zenz von Paul gGmbH be treibt
in Ba lin gen ei ne am bu lan te Psy chi at ri sche
Kli nik, die Stif tung St. Fran zis kus be trieb
bereits in den Land krei sen Tutt lin gen,
Rottweil und Tü bin gen Al ten zent ren und
ver fügt nun auch im Zol ler nalb kreis über
ein An ge bot der voll sta tio nä ren Pfle ge.
Das Al ten zent rum St. Mar tin in Geis lin gen bei Ba lin gen ist nach an dert halb jäh -
ri ger Bau zeit fer tig ge stellt wor den. Dem Pfle ge heim an ge schlos sen ist die Be -
geg nungs stät te (links), an die sich wie der um die noch im Bau be find li chen be -
treu ten Se nio ren ap par te ments an schlie ßen.
Zu sam men mit der be treu ten Se nio ren -
wohn an la ge, die di rekt ne ben St. Mar tin
durch die Wohn bau ge nos sen schaft Ba lin -
gen ge baut wird, und der Be geg nungs stät -
te zwi schen die sen bei den Ge bäu den bie -
tet das Al ten zent rum St. Mar tin ein in teg ra -
ti ves An ge bot für Be geg nung, Woh nen und
Pfle ge im Al ter. Ge mein sam mit dem För -
der ver ein Al ten hil fe Geis lin gen ist das Ziel,
dass die hier woh nen den Se nio rin nen und
Se nio ren ins Ge mein de le ben in teg riert sind.
32 voll sta tio nä re Plät ze
32 voll sta tio nä re Plät ze bie tet das Al ten -
zent rum St. Mar tin, un ter teilt in die bei den
Wohn be rei che „Am Ried bach“ und „Am
Heuberg“ für schwerst pfle ge be dürf ti ge und
für de menz kran ke Men schen. Auch Kurz -
zeit pfle ge und 4 in teg rier te Ta ges pfle ge -
plät ze wer den an ge bo ten. Ei ne Mit ar -
beiterin des Hau ses über nimmt auch die
so zia le Be treu ung für die be nach bar te
Wohn an la ge.
Pfle ge be dürf ti ge und al ters ver wirr te Men -
schen wer den in St. Mar tin im Rah men ih -
rer in di vi du el len Be dürf nis se und un ter Ach -
24
tung ih res Selbst be stim mungs rech tes be -
treut. Dem dient auch die bau li che Ge stal -
tung des Pfle ge heims. Die 32 Ein zel zim mer
ha ben je weils ein ei ge nes Bad und wer den
mit ei ge nen Mö beln per sön lich ein ge rich -
tet. Als zent ra ler Mit tel punkt kön nen die
Be woh ner in den Wohn- und Auf ent halts -
be rei chen mit Pfle ge stütz punkt und klei ner
Kü che Ge mein schaft er le ben und sich auch
an ein fa chen haus wirt schaft li chen Tä tig kei -
ten oder an de ren An ge bo ten be tei li gen. Ei -
ne ge müt li che Ein rich tung knüpft an die Le -
bens welt der Be woh ner an. Die Be dürf nis se
al ters ver wirr ter Men schen sind zu dem mit
ei nem spe zi el len Farb kon zept, Be we gungs -
mög lich kei ten im Wohn be reich und ei nem
ge schütz ten Gar ten be rück sich tigt. Auch
der För der ver ein trägt zu ei ner an spre chen -
den Aus stat tung bei durch Kunst wer ke hei -
mi scher Künst ler und his to ri sche Fo to gra -
fien.
Zu den Bau kos ten in Hö he von 3,1 Mil lio -
nen Eu ro leis ten das Land Ba den-Würt tem -
berg, der Zol ler nalb kreis, die Stadt Geis lin -
gen so wie das Deut sche Hilfs werk Zu -
schüs se. Ers ter Spa ten stich für das Bau pro -
Die ers ten Be woh ne rin nen be zo gen im Feb ru ar das Al ten zent rum der Al ten -
hil fe St. Mar tin gGmbH: (von links) Prak ti kan tin Jas min To mic, Getrud Schmid,
Eli sa beth Hank und Haus lei te rin Ina Stumpf. Fo tos: Hock, Ro ne cker, Graf
franziskus-bote 1/07

Heim lei te rin Ur su la Ba cher lud bei der Ein wei hung am 30. März nach der
Seg nung des Hau ses durch die bei den Geist li chen Pfar rer Jo han nes Hru by
(Mit te) und Pfar rer Ru dolf Jun gin ger die Gäs te zu ei nem Rund gang durch das
Haus ein.
jekt war nach der Be wil li gung der För der -
gel der der 7. Ju li 2005 und im März 2006
wur de Richt fest ge fei ert.
Wohn ort na he Ver sor gung
St. Mar tin ging als zehn tes Al ten zent rum
der Stif tung St. Fran zis kus in Be trieb und ist
als klei ne res Pfle ge heim zur wohn ort na hen
Ver sor gung or ga ni sa to risch an das Lui se-
Po lo ni-Heim in Tü bin gen an ge bun den. Die
Ver ant wor tung als Heim lei te rin für bei de
Häu ser hat Ur su la Ba cher, Haus lei te rin in
Geis lin gen ist die Al ten pfle ge rin und Wohn -
be reichs lei te rin Ina Stumpf. Bis zum Tag der
of fe nen Tür wa ren neun äl te re Men schen
aus Geis lin gen und Um ge bung ein ge zo -
gen, vier wei te re An mel dun gen la gen vor
und auch die Kurz zeit pfle ge war von An -
fang an ge fragt.
„Wich ter Tag für Geis lin gen“
Zur Ein wei hung En de März ka men zahl rei -
che Fest gäs te ins neu ge bau te Al ten zent -
rum und füll ten ge mein sam mit Mit ar bei te -
rin nen und Be woh nern auch erst mals die
neue Be geg nungs stät te, in der auch Got -
tes diens te ge fei ert wer den kön nen. Mar tin
Volz-Neid lin ger, Ge schäfts füh rer der Al -
ten hil fe St. Mar tin gGmbH und Lei ter der
Al ten hil fe in der Stif tung, sprach von ei nem
„wich ti gen Tag für die Stadt Geis lin gen“. Für
den Bau des Hau ses hät ten vie le Ko o pe ra ti -
ons part ner den Weg ge eb net. Ins be son de -
re den Ar chi tek ten Pe ter Koc zor und Mi -
cha el Wühr vom Bü ro pkt Rott weil und
dem Pro jekt lei ter Axel van Win sen von der
Stif tung sag te er Dank.
Der ka tho li sche Pfar rer Ru dolf Jun gin ger
und sein evan ge li scher Kol le ge Jo han nes
Hru by nah men mit Ge be ten und ei ner Bi -
bel le sung die Wei he des Hau ses vor. Das
Al ten zent rum, sag te Jun gin ger, sei „blei ben -
des Zei chen der So li da ri tät zwi schen jung
und alt, Zei chen der Hilfs be reit schaft und
Zu wen dung“. Die Hal tung der Barm her zig -
keit, be ton te Hru by, se he den gan zen Men -
schen, ne ben der un mit tel ba ren Hil fe auch
das Um feld, das Geld und die Lang zeit be -
hand lung.
Nach ei ner Be sich ti gung des Hau ses ver -
sam mel ten sich die Fest gäs te im Fo yer der
Schloss park hal le von Geis lin gen, wo das Gi -
tar re nen sem ble von Mar tin Groh mann von
der Ju gend mu sik schu le Zol ler nalb kreis
den Fest akt mit ro cki gen Klän gen un ter mal -
te, wäh rend zu vor bei der Seg nung das
Block flö te nen sem ble un ter Lei tung von Irm -
traud Schil ling für die mu si ka li sche Um rah -
mung ge sorgt hat te. Für die ku li na ri sche
Ver sor gung sorg ten die Mit ar bei te rin nen
aus St.Mar tin und Lui se-Po lo ni-Heim.
Tho mas Bro beil, Ge schäfts füh rer der
Vin zenz von Paul Hos pi tal gGmbH, freu te
sich, dass St. Mar tin in Be trieb ge hen konn -
te. An die sem Pro jekt be tei ligt zu sein, sei
„ei ne span nen de He raus for de rung“, denn
die Be treu ung von kran ken und al ten Men -
schen erforde re ein Netz werk und neue
We ge. So ar bei te die Vin zenz von Paul
gGbmH auch be reits mit Al ten pfle ge ein -
rich tun gen zu sam men und pla ne ein Zent -
rum für Al ters me di zin.
Für die Stif tung St. Fran zis kus Hei li gen bronn
als an de rem Ge sell schaf ter der Al ten hil fe St.
Mar tin sprach Vor stand Nor bert Rapp.
Man ha be mit die sem ge mein sa men Pro -
jekt zwei er kirch li cher Trä ger be wusst neue
We ge be schrit ten, um Sy ner gie ef fek te zu
franziskus-bote 1/07 25
Beim Fest akt über reich te Wer ner Hau ser (rechts), Vor sit zen der des För der ver -
eins Al ten hil fe Geis lin gen, der Künst le rin Ur su la Henz ler ein Blu men ge bin de,
links zwei ter Vor sit zen der und Kreis so zi al de zer nent Eber hard Wi get.
nut zen und vom ge gen sei ti gen Fach wis sen
zu pro fi tie ren. Ein dif fe ren zier tes Be treu -
ungs kon zept, ein an ge neh mer Le bens raum,
ein of fe nes Haus und ei ne Le bens be glei -
tung, die auch in schwie ri gen Si tua tio nen
tra ge, sol len da zu helfen, dass sich al te und
pfle ge be dürf ti ge Men schen hier wohl füh -
len könn ten und ih re Wür de ge ach tet wer -
de.
Land rat Wil li Fi scher gra tu lier te zum ge -
lun ge nen und bei spiel ge ben den Zu sam -
men schluss der bei den er fah re nen Trä ger.
Das neue Heim in Geis lin gen sei ein gu ter
Bau stein für ein de zent ra les Netz qua li ta tiv
gu ter Al ten pfle ge plät ze, hier mit be son de -
rer At trak ti vi tät durch die An bin dung an be -
treu te Woh nun gen.
Bür ger meis ter Gün ther-Mar tin Pau li
zeig te sich stolz da rauf, „dass wir ei ne sol -
che Ein rich tung ha ben dür fen“. Es ha be ihm
im mer weh ge tan, wenn eins ti ge äl te re
Mit bür ger in aus wär ti gen Pfle ge hei men un -
ter ge bracht wer den muss ten. Pau li ver si -
cher te, dass die Stadt da zu bei tra gen wer -
de, dass St. Mar tin mit Le ben ge füllt wer de.
Der För der ver eins-Vor sit zen de Wer ner
Hau ser be zeich ne te St. Mar tin als wich ti ge
Er gän zung der In fra struk tur der Stadt. Der
Ver ein wol le auch gern den Be trieb be glei -
ten. Hau ser zeig te sich „glück lich und stolz,
dass wir zum Bau und der Ge stal tung des
An dachts raums bei tra gen konn ten“. Der
be auf trag ten Künst le rin Ur su la Henz ler aus
Bins dorf über reich te er Blu men und ein Prä -
sent. Auch ka tho li sche und evan ge li sche
Kir chen ge mein den ha ben durch Fi gu ren
und Leuch ter die Aus stat tung be rei chert.
Ewald Graf

Veronika Jäckle über die Schul ter ge schaut:
In St. Ve ro ni ka wer den die
Brat kar tof feln heu te selbst zu be rei tet
Dun nin gen. Auf dem „Kapf“, dem Wohn -
be reich des Dun nin ger Pfle ge heims St.
Vero ni ka für die so ma tisch er krank ten Be -
woh ner, gibt es heu te star ke Ge rü che. Die
All tags be glei te rin Ve ro ni ka Jäck le wird mit
den Se nio rin nen und Se nio ren näm lich Brat -
kar tof feln mit Rühr ei ern ko chen.
Doch zu nächst riecht es nach Kaf fee. Den
Früh stücks tisch de cken, die frisch ge pfleg -
ten und an ge zo ge nen Be woh ner des
Stock werks, die nach und nach in den
Wohn auf ent halts be reich kom men, be grü -
ßen und sich mit ih nen hin set zen, sind in
der Früh schicht von Ve ro ni ka Jäck le die ers -
ten Auf ga ben. Ob sie denn auch das Spiel
von Bay ern Mün chen ges tern Abend im
Fern se hen ver folgt hät ten, fragt sie die Fuß -
ball be geis ter ten un ter den Be woh nern.
Mit den sie ben an deren All tags be glei te rin -
nen in St. Ve ro ni ka, die sich täg lich um das
leib li che wie see li sche Wohl der Be woh ner
küm mern mit ih ren Mit ma chan ge bo ten
und den ge mein sa men Mahl zei ten, bringt
Ve ro ni ka Jäck le Ab wechs lung in die bei den
Wohn be rei che des Pfle ge heims, das in das
Se nio ren zent rum Haus am Ad ler brun nen
in teg riert ist. Die aus ge bil de te Wirt schaf te rin
war von An fang an seit der Ein wei hung da -
bei: „Ich mach’s gern – es macht Spaß, mit
den Leu ten zu ar bei ten.“ Mit ein fa chen
haus wirt schaft li chen Tä tig kei ten, Gym nas tik,
Sin gen, Spie len oder dem be lieb ten Flick -
nach mit tag ver sucht sie, die Fä hig kei ten der
Be woh ne rin nen und Be woh ner zu er hal ten
oder wie der zu we cken und sorgt für Kom -
mu ni ka ti on und Ge mein schaft.
Al le 14 Ta ge wird auch ge mein sam das
Mit tag es sen ge kocht. Heu te hat die All -
tags be glei te rin da zu zwei Ge hil fen, die sie
gut ge brau chen kann: Mit ar bei te rin Mar ti na
Hie bin ger aus dem Al ten zent rum St. Eli sa -
beth in Rott weil hos pi tiert bei ihr, um nach
dem Be zug des Neu baus von St. Eli sa beth
die sel be Auf ga be dort über neh men zu
kön nen, und Vio la Hö nisch, an sons ten in
der Werk statt für be hin der te Men schen in
Hei li gen bronn be schäf tigt, ab sol viert ge ra de
auf dem „Kapf“ ein Prak ti kum.
Was je weils ge kocht wird, wird von den Be -
woh nern selbst be stimmt. Ve ro ni ka Jäck le
fragt nach, was ih re Vor lie ben und Wün -
Das schmeckt na tür lich be son ders gut, wenn vor her al le zu sam men ge hol fen und ge mein sam das Mit tag -
es sen zu be rei tet ha ben. Die Brat kar tof feln, Sa lat und Rühr ei er las sen sich al le schme cken. Fo tos: Graf
26
„Der Tag ist kür zer und die
Leu te zu frie de ner.“
sche sind. Über die Es sens vor lie ben der Be -
woh ner wird auch lau fend Buch ge führt. So
weiß Ve ro ni ka Jäck le ge nau, wer wel ches
Bröt chen be vor zugt, ob er es sel ber schnei -
den kann, ob mit Mar me la de oder Ho nig
be schmiert, wie viel Milch in den Kaf fee
kommt usw. Je der wird in di vi du ell be dient.
Zwi schen den Ge sprä chen mit den Be woh -
nern am Früh stücks tisch oder mit ih ren Ge -
hil fin nen eilt Ve ro ni ka Jäck le auch mal zum
Te le fon oder führt mit an de ren Mit ar bei te -
rin nen ein Ge spräch. Denn sie ist auch zu -
stän dig für an de re haus wirt schaft li che Auf -
ga ben. Das neue Wä sche sys tem et wa sorgt
noch für Klä rungs be darf.
Vor be rei tun gen schon beim Früh stück
Schon bald an die sem Mor gen ver langt die
Koch ak ti on ih re Vor be rei tun gen: ein Rie sen -
topf vol ler Kar tof feln wird schon mal ge -
kocht, da mit sie bald nach dem Früh stück
fer tig sind und ge schält wer den kön nen.
Da ne ben gilt es, auch stets ei nen Blick da -
rauf zu ha ben, dass die Se nio rin nen und
Se nio ren ih re Me di zin ein neh men. Ei ne Be -
woh ne rin braucht erst ei ne Sprit ze, be vor
sie sich ihr Bröt chen schme cken las sen darf
– Pfle ge fach kraft und Haus lei te rin Sil ke
Jankow ski nimmt sie schon mit ins Schwes -
tern zim mer.
Wer lie ber auf dem Zim mer bleibt, kann
das na tür lich auch tun. Auf dem „Kapf“
kom men al le 13 geh fä hi gen Be woh ner in
die Wohn kü che vor, drei sind bett lä ge rig.
Wer bei der Koch ak ti on nicht mit ma chen
möch te, muss auch nicht. Auch mag nicht
je der im mer das, was da bei zu be rei tet
wird, und be kommt dann das re gu lä re Es -
sen aus der Kü che des Al ten zent rums St.
Eli sa beth. „Die meis ten ma chen mit“, er zählt
Ve ro ni ka Jäck le, „aber man che sa gen, sie
hät ten ge nug ge schafft in ih rem Le ben.“
Auch das wird ak zep tiert.
franziskus-bote 1/07

Nach der ei ge nen Früh stücks pau se für die
Mit ar bei te rin nen wer den zwei Ti sche zu -
sam men ge stellt und es kann los ge hen. Die
ge koch ten Kar tof feln, Schüs seln und Mes -
ser lie gen be reit. Al len sie ben Be woh nern,
die sich ver sam melt ha ben, wer den erst die
Hän de ge wa schen, dann wird ge schält.
„Ha ben Sie für mich auch noch ei ne Ar -
beit?“, fragt die hin zu kom men de Ma ria
Wei ßer.
All tags be glei te rin Ve ro ni ka Jäck le sucht
noch ei nen Zwie bel schä ler, der nicht so
wei nen muss. Mecht hil de Schumpp er klärt
sich be reit: „Ich ha be ei ne Bril le an!“, lacht
sie ver schmitzt. Die „Herd äp fel“ wer den fast
im Ak kord ge schält, man chen der be tag ten
Da men geht das nach wie vor flugs von
der Hand. Da ge gen hat Wal ter Eber le noch
nie Speck ge schnit ten oder ei nen Sa lat ge -
putzt. Al so lernt er es heu te: Frau Jäck le
zeigt es ihm und sei ne Nach ba rin Ma ria
Em min ger macht es ihm vor.
So lang sam ge hen die Schüs seln aus. Die
ers ten Be woh ner fan gen an mit dem „Rä -
deln“ der Kar tof feln. „Ich brauch’ noch ei -
nen Speck schnei der“, küm mert sich Ve ro ni -
ka Jäck le da rum, dass al les recht zei tig fer tig
wird. Die sie ben Frau en und der Mann hel -
fen sich auch un ter ei nan der, so geht al les
flott von stat ten. „Das macht ihr ganz pri -
ma!“, lobt sie Frau Jäck le. Wäh rend Mar tha
Haas, die ei gens aus dem un te ren Wohn -
be reich da zu ge sto ssen ist zur Koch ak ti on,
den Speck in Wür fel zer teilt, steht Ve ro ni ka
Jäck le schon am Herd und brät die ers ten
Kar tof feln an. Heu te wird die gro ße Pfan ne
be nö tigt, denn auch der Ap pe tit der Be -
woh ner ist stets grö ßer, wenn sie sel ber
mit ge schafft ha ben und sich der Koch ge -
ruch ver brei tet.
„Das ma chen Sie, oh ne dass ei ne Trä ne
fließt, Frau Schumpp, hoi!“, staunt Wal ter
Eber le über die Zwie bel schä le rin. Frau Jäck -
le will von je dem wis sen, ob er Rühr ei oder
Spie gel ei be vor zugt, und dreht schon wie -
der Kar tof feln in der Pfan ne um. Jetzt sind
auch noch Schnitt lauch und Pe ter si lie dran,
die ge schnit ten wer den müs sen. Das über -
nimmt Eli sa beth Al brecht. Zum Warm hal ten
der ers ten Pfan nen por ti on Kar tof feln be -
sorgt Prak ti kan tin Vio la Hö nisch vom un te -
ren Wohn be reich ein wei te res Back blech,
das dann zum Warm hal ten in den Back ofen
kommt.
Düf te ver brei ten sich
Die Düf te ver brei ten sich auf dem Stock -
werk. „Hier riecht’s aber schon gut!“, ruft
be wun dernd Haus lei te rin Sil ke Jan kow ski
im Vor bei ge hen. Wo ge schafft wird, fal len
Spä ne, al so putzt Rei ni gungs frau Mar got
Krawczak gleich den Bo den und die Be -
woh ner he ben al le ih re Fü ße hoch, da mit
sie mit dem Schrub ber durch kommt.
Bei der Sa lat sau ce hilft Be woh ne rin Ma ria
Em min ger. Eli sa beth Al brecht er in nert sich
an das ge mein sa me Ko chen von Rot kraut:
„Das war gut. Das müs sen wir wie der mal
ma chen.“ Ve ro ni ka Jäck le und die an de ren
All tags be glei te rin nen sam meln auch die
Re zep te, die ge mein sam aus pro biert wur -
den. Viel leicht gibt es so gar mal ei nen
Koch band mit den Re zep ten der Be woh ner.
Wäh rend Ve ro ni ka Jäck le die Ei er an brät,
wer den die Ti sche ge deckt. Auch die rest li -
chen Be woh ner des Wohn be reichs kom -
franziskus-bote 1/07 27
Ei ne ganz schö ne Men ge ge schäl ter Kar tof feln und ge putz ter Sa lat ist zu sam men ge kom men bei der
Koch ak ti on im Pfle ge heim St. Ve ro ni ka: links die All tags be glei te rin Ve ro ni ka Jäck le.
men zum Es sen aus ih ren Zim mern. Erst
gibt es ein ge mein sa mes Ge bet, dann Sup -
pe. Mar ti na Hie bin ger und Vio la Hö nisch
fan gen ne ben bei schon an mit Spü len. Die
All tags be glei te rin braucht an sons ten bei
der ge mein sa men Koch ak ti on die Mit hil fe
der Pfle ge mit ar bei te rin nen, denn da fal len
schon et li che Ar bei ten an.
Herrn Eber le schmeckt es heu te be son ders
gut, ins be son de re der selbst ge putz te Sa lat.
Man che las sen sich gern ein zwei tes Mal
schöp fen und al len mun den die Brat kar tof -
fel mit Spie gel- oder Rühr ei aus ge zeich net,
auch den Mit ar bei te rin nen, die mit es sen
kön nen, wenn selbst ge kocht wird. Zum
Nach tisch gibt es noch Ba na nen mit Scho -
ko la de pud ding, den die Be woh ner ges tern
Nach mit tag eben falls schon selbst zu be rei -
tet ha ben. Ein paar der Se nio rin nen pa cken
noch beim Ab räu men mit an.
Für die Be woh ner steht nun die Mit tags ru -
he an, wäh rend Ve ro ni ka Jäck le mit ih ren
Hel fe rin nen Kü che und Ge schirr säu bern
und al les auf räu men. Das ge mein sa me Ko -
chen, so ar beits auf wen dig es ist, macht
jedoch al len Spaß und bleibt auch den Be -
woh nern stets in Er in ne rung. „Der Tag ist
kür zer und die Leu te zu frie de ner“, re sü miert
Ve ro ni ka Jäck le.
Der Ar beits tag der All tags be glei te rin ist
nach dem Auf räu men noch nicht ganz zu
En de. Haus wirt schafts lei te rin Ute Win gert
aus St. Eli sa beth kommt noch zu ihr zu ei -
ner Be spre chung, um die nächs ten Wo chen
zu pla nen. Denn auch or ga ni siert und ein -
ge kauft will sein. Ewald Graf

Ju gend li che des Ki Faz en ga gier ten sich in der Ves per kir che
„Ge mein sam an ei nem Tisch“
Vil lin gen-Schwen nin gen. Vier Ju gend li -
che und zwei ih rer Be treu er aus dem Kin -
der- und Fa mi li en zent rum (Ki Faz) Vil lin gen-
Schwen nin gen ha ben in die sem Jahr eh ren -
amt lich bei der 4. Schwen nin ger Ves per kir -
che tat kräf tig mit ge hol fen. Da bei er leb ten
sie die ver schie de nen Fa cet ten von Ar mut
haut nah und konn ten gleich zei tig se hen,
was ei ne gro ße Ge mein schaft von Eh ren -
amt li chen an ganz prak ti scher Le bens hil fe
zu leis ten ver mag.
Jür gen Muff, Er zie hun glei ter der Wohn grup -
pen im Ki Faz, ist seit An fang an in der
Schwen nin ger Ves per kir che ak tiv. Im letz ten
Jahr hat er erst mals Ju gend li che, die im
KiFaz woh nen, da für ge win nen kön nen, je -
weils ei nen Ves per kir chen tag mitzuar bei ten.
260 Frei wil li ge wa ren über
vier Wo chen hin weg im Ein -
satz, je weils 40 am Tag.
Ma nu el und Jen ni fer beim Trans port von Ge schirr
in der Ves per kir che.
„Ju gend li che ha ben oft ein sehr ein sei ti ges
Bild von Kir che und Re li gi on. Ich woll te ih -
nen ei ne ganz an de re Form von Kir che und
Ge mein schaft nä her brin gen“, so Muff über
sei ne Mo ti va ti on, Ju gend li che aus dem Ki -
Faz in die Ves per kir che mit ein zu bin den.
Die über wie gend po si ti ven Er fah run gen des
letz ten Jah res er mu tig ten ihn, er neut das
Pro jekt „Ves per kir che“ im Grup pen abend
den Ju gend li chen vor zu stel len.
„Ves per kir che ist echt su per“
Als Ma nu el, der be reits im ver gan ge nen
Jahr da bei war, da von hör te, mein te er zu
den an de ren Jungs und Mäd chen: „Ves per -
kir che ist echt su per, da müsst ihr auch mit -
ma chen“ – zu mal es da für auch ganz of fi zi -
ell ei ne Schul be frei ung ab 10 Uhr gab. So
kam es, dass Jes si ca, Jen ni fer, Mar len und
Ma nu el so wie Mecht hild Hoff mann, Er zie -
he rin auf der Wohn grup pe, ge mein sam mit
Jür gen Muff am Vor be rei tungs abend
Anfang Ja nu ar teil nah men und sich in die
Hel fer lis ten ein tru gen.
„Die Kir chen tür ist of fen“
Was ist die Ves per kir che in VS-Schwen nin -
gen? „Die Kir chen tür ist of fen... Ti sche fest -
lich ge deckt, wei ße Tisch de cken, Ker zen
und Blu men, duf ten der Kaf fee, reich lich ge -
Die frei wil li gen Hel fer aus dem Kin der- und Fa mi li len zent rum, die sich bei der Ves per kir che in Schwen nin gen en ga gier ten: (von links) Mecht hild Hoff mann,
Mar len, Jes si ca, Ma nu el und Jür gen Muff auf der Wohn grup pe des Ki Faz. Es fehlt Jen ni fer.
28 franziskus-bote 1/07

füll te Tel ler, un ter schied lichs te Men schen in
an ge reg tem Ge spräch, Kin der, die um den
Tauf stein spie len, freund li che Men schen mit
Schür zen vor und hin ter den The ken, Ge -
dan ken der Be sin nung in der Mit te des Ta -
ges, Obst korb und Ves per tü ten zum Mit -
neh men, ein Hän de druck, ein war mer Blick,
ei ne er mu ti gen de Ges te, satt wer den an
Leib und See le...“
Be dürf ti ge er hal ten über vier Wo chen in der
Schwen nin ger Pau lus kir che für ei nen Eu ro
ei ne war me Mit tags mahl zeit und an de res,
kön nen sich auf wär men, aus tau schen, be -
kom men Im pul se und viel leicht auch Hil fe.
Der Zu lauf war von Be ginn an rie sig. Fi nan -
ziert wird al les vor wie gend über Spen den,
so wohl Geld- wie Sach spen den. Und vie le
Hel fer wer den ge braucht: 260 Frei wil li ge
wa ren es in die sem Jahr, von de nen
40 pro Tag im Ein satz wa ren.
Aus druck des Glau bens an den
men schen freund li chen Gott
Von An fang an war die Ves per kir che in
Schwen nin gen ein öku me nisch ge tra ge nes
Pro jekt. Die Fe der füh rung liegt bei der
Evan ge li schen Kir chen ge mein de. Wie auch
bei den Gäs ten gilt: kon fes sio nel le und re li -
giö se Bin dun gen und Tra di tio nen sind hier
nicht von Be deu tung, wenn es um die Zu -
Zei tun gle sen vor dem gro ßen An sturm.
Zum Mor gen im puls tra fen sich die Ves per kir chen -
hel fer als ers tes, hier mit Ma nu el, Jen ni fer
und Jür gen Muff.
franziskus-bote 1/07
wen dung zu den schwächs ten Glie dern
un se rer Ge sell schaft geht. „Nur die Hoff -
nung, die wir im Bild von Sie ger Kö der er -
ken nen, sol len die Mit ar bei ten den tei len
kön nen“ heißt es auf der In ter net sei te der
Ves per kir che: „Das, was wir in der Ves per -
kir che tun, ist Aus druck un se res Glau bens
an den men schen freund li chen Gott, der
Men schen oh ne Un ter schied ein lädt in den
Raum sei ner Lie be. Es ist in Je su Sinn, wenn
wir uns al le ge mein sam am Tisch ver sam -
meln, den Gott uns deckt.“ So lädt die Ho -
me pa ge un ter www.ves per kir che-vs.de ein,
sich über die se Form von prak ti schem „Got -
tes dienst“ zu in for mie ren und für ei ne Mit -
ar beit zu mo ti vie ren.
Be ginn mit Mor gen im puls
Für die Ki Faz-Ju gend li chen hieß dies, um
10.30 Uhr im Krei se von 35 wei te ren eh ren -
amt li chen Mit ar bei te rin nen und Mit ar bei -
tern den Ves per kir chen tag mit ei nem Mor -
gen im puls zu be gin nen. Da nach wur de die
Ar beit ver teilt und die ein zel nen Tä tig kei ten
er klärt, be vor dann um 11 Uhr die ers ten
Gäs te ein tra fen.
Vol les Haus in der Pau lus kir che Schwen nin gen: Das An ge bot der
Mar len, Jes si ca und
Frau Hoff mann wa -
ren im Ge trän ke ser -
vi ce ein ge teilt, wäh -
rend Jenni fer,
Manu el und Herr
Muff beim Ge schirr
sor tie ren und im
Trä ger dienst tä tig
wa ren. An ih rem
zwei ten Tag wa ren
Mar len und Mecht -
hild Hoff mann auch
in der Spül kü che
am Ar bei ten. „Al so
Schwenninger Ves per kir che mit ei nem war men Mit tag es sen nah men wie der das Spü len fand ich
vie le hilfs be dürf ti ge Men schen dank bar an. Auf dem Al tar im Hin ter grund nicht so gut, aber
steht das Abend mahl bild von Sie ger Kö der. Fo tos: Gün ther das Bro te schmie -
ren und das Be die -
Den Ju gend li chen ei ne an de re
Form von Glau ben und
nen war echt gut“, mein te ei ne sicht lich ge -
schaff te Mar len am En de des Ves per kir -
chen ta ges. Er zie he rin Hoff mann lob te die
war me At mo sphä re und den höf li chen
Um gangs ton, den die Hel fer und die Gäs te
Ge mein schaft na he brin gen, mitei nan der pfleg ten. Und Jes si ca freu te
war die Mo ti va ti on für den
sich be son ders da rü ber, „dass die Fri sö se
auch mir noch die Haa re ge schnit ten hat“,
Er zie hungs lei ter.
nach dem sie ih re Ar beit be en det hat te und
die War te lis te der „Be dürf ti gen“ ab ge ar bei -
tet war.
29
Ab schlie ssend mein te Ma nu el, dass es ihm
auch in die sem Jahr wie der gro ßen Spaß
ge macht hät te, „ob wohl ich ei nen ru hi ge -
ren Tag er wischt ha be und im mer wie der
klei ne Pau sen ma chen konn te.“ In der Ab -
schluss run de gab’s dann noch ein di ckes
Lob von der Ta ges lei tung vor al lem für die
jun gen Hel fer, so dass al le mit ei nem
gu ten Ge fühl und ein biss chen Stolz um
15.30 Uhr nach Hau se gin gen.
„Die Ju gend li chen mer ken, dass sie mit ih -
rer Hän de Ar beit et was Sinn vol les tun kön -
nen, dass sie ge braucht wer den, und das
ist kaum hoch ge nug ein zu schät zen“ sind
sich Mecht hild Hoff mann und Jür gen Muff
ei nig und wol len auch im kom men den Jahr
wie der mit Ki Faz-Ju gend li chen da bei sein.
Jür gen Muff
„Al so, das Spü len fand ich
nicht so gut, aber das Bro te
schmie ren und das Be die nen
war echt gut.“

Bitte ausschneiden oder kopieren und faxen an 07422 / 569-300
Oder per Post an Stiftung St. Franziskus Heiligenbronn,
Redaktion franziskus-bote, Kloster 2, 78713 Schramberg-Heiligenbronn,
Telefax: 07422 / 569-300, E-Mail: franziskus-bote@stiftung-st-franziskus.de
franziskus-bote
Mein Abonnement
Neuer Abonnent
Ich möchte den franziskus-bote
abonnieren (kostenlos).
Umzug/Anschriftenänderung
Meine Anschrift hat sich geändert.
Abbestellung
Ich möchte den franziskus-bote künftig
nicht mehr erhalten.
Ausgabe in Blindenschrift
Bitte schicken Sie mir eine Ausgabe des
franziskus-bote in Blindenschrift.
Unterschrift
Ja, ich möchte die sozialen Einrichtungen und Dienste der Stiftung St. Franziskus
Heiligenbronn dauerhaft unterstützen. Daher helfe ich mit einer regelmäßigen Spende!
Bitte buchen Sie ab dem | | 200 bis auf Widerruf
monatlich jährlich
Anschrift (bei Umzug neue Anschrift)
Vor- und Nachname: Geburtsdatum:
Firma/Organisation: Beruf:
Straße/Hausnummer:
PLZ: Ort:
Bisherige Anschrift (bei Umzug/Abbestellung unbedingt angeben!)
Vor- und Nachname:
Firma/Organisation:
Stiftung St. Franziskus Heiligenbronn
Meine Hilfe
Straße/Hausnummer:
PLZ: Ort:
Wenn Sie den franziskus-bote abbestellen, sagen Sie uns warum?
10 Euro 25 Euro _________ Euro von meinem Konto ab.
Vor- und Nachname:
Straße / Hausnummer:
PLZ / Ort:
Diese Einzugsermächtigung können Sie jederzeit ohne Angabe von Gründen widerrufen.
Ein Anruf genügt (Telefon: 07422 / 569-388)
Die Stiftung St. Franziskus verfolgt ausschließlich gemeinnützige, mildtätige und kirchliche Zwecke. Spenden sind steuerlich
absetzbar. Sie erhalten nach Ablauf eines Kalen derjahres unaufgefordert eine Zuwendungsbestätigung.
Kontonummer:
BLZ: Bank:
Kontoinhaber:
Datum / Unterschrift des Kontoinhabers
Spendenkonto der Stiftung: 540340 bei der Kreissparkasse Rottweil, BLZ 64250040
30
Un ter stüt zung für
„Baut ein Haus!“
Ei nen Mei len stein er reicht hat die Spen den -
ak ti on „Baut ein Haus!“ für das Wohn heim
St. Ag nes in Spai chin gen für mehr fach be -
hin der te Men schen. Es wur den schon über
260 000 Eu ro für die Aus stat tung des Hau -
ses ge sam melt, auch durch vie le Ak tio nen
un ter stützt. Un ter der Schirm herr schaft von
Franz Schuh ma cher und mit sei ner tat kräf ti -
gen Un ter stüt zung lie ßen sich 2500 Spen -
der ge win nen, die das Pro jekt för der ten.
Auf der In ter net sei te www.baut-einhaus.de
sind al le Spen der ge nannt (wenn
sie ein ver stan den sind), die 100 Eu ro und
mehr ge spen det ha ben. Sie wer den dann
auch auf die ge plan te „Ta fel des Dan kes“ im
Haus St. Ag nes aufgenommen. Wer die Ak -
ti on „Baut ein Haus!“ un ter stüt zen möch te,
kann dies mit ei ner Spen de oder ei ner Ab -
bu chung un ter dem Stich wort
„Haus St. Ag nes“ tun.
✃
✃
franziskus-bote 1/07

Das ist ja das Vorletzte!
Aus der „Hoo rig Katz“ 2007, der Schram ber ger
Nar ren zei tung.
Ski fah ren für Mu si ker
nicht angebracht
Ten nen bronn. Mit in ten si ven Pro ben in -
ner halb von zwei Mo na ten er ar bei te te sich
das Haupt or ches ter des Ten nen bron ner
Mu sik ver eins Froh sinn un ter ih rem Di ri gen -
ten Mein rad Löff ler die Sin fo nie zur Pas si -
on Chris ti des spa ni schen Kom po nis ten
Fer rer Fer ran (sie he Ar ti kel Sei te 16). Ver -
eins le ben be steht je doch nicht nur aus har -
ter künst le ri scher Ar beit, son dern eben
auch aus Ver gnü gen. Und zu den Ver gnü -
gun gen im Ten nen bron ner Mu si ker le ben
zählt eben auch das jähr li che Ski fah ren, das
win ter be dingt kurz vor der ers ten Auf füh -
rung an ge setzt war. Da bei kam es, wie es
fast kom men musste bzw. wie es dem
musi ka li schen Lei ter schon schwan te: der
Oboist Ro bert Her mann brach sich den
Arm und musste sein Mu sik in stru ment erst
mal in die Ecke stel len.
Nun hieß es Er satz fin den, weil der Aus ge -
fal le ne auch ei ne So lo par tie zu be wäl ti gen
hat te. Dies ge lang auch rasch und un kom -
pli ziert: Sieg fried Wei ßer aus Hardt sprang
be reit wil lig ein, eig ne te sich die Sin fo nie an -
hand der No ten und der CD an und hat te
ge ra de noch zwei Pro ben, um sich ins Froh -
sinn-En sem ble ein zu fü gen, was ihm je doch
her vor ra gend ge lang.
franziskus-bote 1/07
Kurz vor der Auf füh rung fuh ren von den
Froh sinn-Mu si kern noch mals ein paar in die
Ber ge zum Ski fah ren, wo von sie auch die
Ängs te des Di ri gen ten nicht ab brin gen
konn ten. Bei die sem Aus flug ka men je doch
al le wie der mit hei len Glie dern zu rück
und die Kon zer tauf füh run gen konn ten gut
und er folg reich über die Büh ne ge bracht
wer den.
Der Hard ter Er satz mann Sieg fried Wei ßer
mach te sei ne Sa che nicht nur her vor ra gend,
son dern er hielt von Vor sit zen dem Ge org
Fleig auch ein Prä sent als Dan ke schön für
sei ne Not fall hil fe. Er selbst be zeich ne te es
als Eh re, im „Froh sinn“ mit spie len zu dür fen,
so dass das Schick sal doch noch al les gut
zu sam men füg te. Nur Di ri gent Löff ler wird
wahr schein lich schon bei der blo ßen Er -
wäh nung des Wor tes „Ski fah ren“ künf tig
Alp träu me be kom men.
Wink mit Schnee ball
ging da ne ben
Hei li gen bronn. So zi al pä da go gin Bi an ca
Hock, die zeit wei se auch im Re fe rat Öf fent -
lich keits ar beit der Stif tung mit ar bei tet, war
auf dem Weg vom So zi al dienst zum Park -
platz. Im Haus St. Kon rad er blick te sie zu
abend li cher Stun de noch Licht in ei nem Bü -
ro und wähn te Öf fent lich keits re fe rent
Ewald Graf noch am Ar bei ten. Den ge ra -
de noch vor han de nen Schnee woll te sie
nun spon tan da zu nut zen, ihn mit ei nem
deut li chen Wink an der Fens ter schei be zum
Fei er abend ma chen auf zu for dern, knüll te
den nas sen Schnee zu ei nem Ball zu sam -
men und nahm An lauf, denn das hel ler -
leuch te te Bü ro be fand sich im zwei ten
Ober ge schoss.
Nun fiel es der sport li chen Pä da go gin gar
nicht so leicht, ei nen Schnee bal len so hoch
zu be för dern – ist sie doch als Vol ley ball -
spie le rin mehr im Schmet tern und Blo cken
trai niert als in wei ten Wür fen. Un er müd lich
knüll te sie Schnee bäl le und ka ta pul tier te sie
in Rich tung hel les Bü ro, hin ter dem noch al -
les fried lich blieb. Beim fünf ten An lauf
schaff te sie es: Mit ei nem Voll tref fer und ei -
nem un über hör ba ren Knall wur de der
Nacht ar bei ter im Bü ro auf ge schreckt und
öff ne te sein Fens ter, wer ihm da sol che un -
er war te te Auf merk sam keit schenk te.
31
Doch, oh Schreck, das war gar nicht der er -
war te te Öf fent lich keits re fe rent, son dern
Ma nu el Jah nel, der Re fe rent der Al ten hil -
fe-Lei tung, der noch am Ar bei ten war und
nun in die Dun kel heit lug te! Bi an ca Hock
hat te das Stock werk ver wech selt und ei ne
Eta ge zu hoch ge wor fen, ob wohl sie je de
Wo che selbst im Öf fent lich keits bü ro sitzt –
in der ers ten Eta ge, in der es schon kom -
plett dun kel war.
Die nun eben so wie Ma nu el Jah nel ver -
dutz te Bi an ca Hock wusste nun gar nicht
mehr, wie sie ih ren Schnee ball wurf er klä ren
soll te, wink te kurz hoch und ver drück te sich
ganz schnell in die Dun kel heit, sich schwö -
rend, nie wie der ei nen Schnee ball noch
sonst was ge gen ir gend ein Bür ofens ter zu
wer fen, egal wie hell er leuch tet es sei.
Paternoster
Klappe die 2.
Nicht nur Corinna Armbruster hatte
Probleme mit dem Paternoster im Kloster
Heiligenbronn, wie wir in der letzten
Ausgabe lesen konnten, nein auch Ewald
Graf hatte seine Schwierigkeiten. So kam
es, dass er Samstag morgens grübelnd an
seinem Schreibtisch saß und die Informa -
tionen für den Artikel vor sich hatte, dabei
stellte er sich allerdings immer wieder die
gleiche Frage: „Wo im Elisabetha Glöckler
Haus (EGH) ist denn ein Paternoster?
Das EGH ist doch ebenerdig und braucht
keinen Aufzug.“ Der Referent für Öffentlichkeitsarbeit
wusste ebenso wie Frau
Armbruster nicht, was es eigentlich mit
dem Paternoster auf sich hat. Da er aber
einen korrekten Artikel schreiben wollte,
machte er sich auf die Suche nach einer
Antwort und versuchte diese bei einer
hilfsbereiten Schwester zu bekommen, die
aber leider auch ratlos war. In seiner
Verzweiflung blieb ihm dann nur noch eine
Möglichkeit übrig, er rief Anneliese Seeck
Zuhause an, die dann nicht nur die Frau
Armbruster sondern auch Herrn Graf über
den fragwürdigen Paternoster aufklärte,
der weder ein Mönch noch ein Aufzug
sondern ein sich im Kreis drehendes
Wäscheregal ist, das nach dem Prinzip des
Paternoster-Aufzugs arbeitet. Beruhigt über
die Informationen konnte er sich nun über
Frau Armbruster belustigen und den Artikel
fertig stellen.

Ein kul tu rel ler Hö he punkt des Klos -
ter ju bi lä ums Hei li gen bronn war das
Kir chen kon zert des Mu sik ver eins
Froh sinn Ten nen bronn im März in der
Wall fahrts kir che St. Gal lus.
Un ter der Lei tung von Mein rad
Löffler in ter pre tier te das Bla sor ches -
ter die Sin fo nie „La Pas sió de Crist“
von Fer rer Fer ran. Hier zu wur den
Stiftung St. Franziskus Heiligenbronn
Kloster 2
78713 Schramberg-Heiligenbronn
Telefon: 0 74 22 / 5 69-0
Telefax: 0 74 22 / 5 69-3 00
E-Mail: franziskus-bote@stiftung-st-franziskus.de
Internet: www.stiftung-st-franziskus.de
Spendenkonto: 540 340
BLZ: 642 500 40, KSK Rottweil
Fo to: Gra f
Bilder der Bi bel sze nen und -fi gu ren
aus dem Haus Le bens quell des Klos -
ters ein ge blen det, die der Pe rua ner
Raul Cast ro in Ton ge schaf fen hat. So
wur den die bib li schen Er zäh lun gen in
Ton und Bild für das zahl reich er schie -
ne ne Pub li kum haut nah er leb bar (sie -
he Be richt Sei te 16).