franziskus-bote September 2011 (PDF 1,3 MB - Stiftung St ...
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Kundenbefragung im Aufgabenfeld Altenhilfe<br />
Befragte Bewohner bestätigen hohe<br />
Qualität der <strong><strong>St</strong>iftung</strong>s-Altenzentren<br />
Heiligenbronn. „Was ist Qualität im Pflegeheim?“<br />
Auf diese Frage – auch politisch<br />
derzeit intensiv diskutiert – erhält man je<br />
nachdem, wen man befragt, ganz unterschiedliche<br />
Antworten. Prüfbehörden wie<br />
der Medizinische Dienst der Krankenkassen<br />
oder die Heimaufsicht orientieren sich an<br />
den Vorgaben der sozialen Pflegeversicherung<br />
bzw. des Landesheimgesetzes in<br />
Baden-Württemberg. Vertreter der <strong>St</strong>ädte und<br />
Gemeinden haben eigene Vorstellungen<br />
von Qualität, ebenso wie jede einzelne Person<br />
eine ganz individuelle Einschätzung hat<br />
dazu, was eine „gute Qualität“ ausmacht.<br />
Im Aufgabenfeld Altenhilfe der stiftung st.<br />
<strong>franziskus</strong> heiligenbronn ist in Konzepten<br />
und <strong>St</strong>andards definiert, welche Qualität die<br />
<strong><strong>St</strong>iftung</strong>s-Ange<strong>bote</strong> haben sollen. Grundlage<br />
für diese Qualitätsstandards sind neben<br />
rechtlichen, fachlichen und organisatorischen<br />
Anforderungen in erster Linie die Bedürfnisse<br />
der Menschen, die unsere Ange<strong>bote</strong><br />
in Anspruch nehmen. Um diese Bedürfnisse<br />
zu erheben, erfolgte in diesem Jahr wieder<br />
eine Kundenbefragung des VKAD (Verband<br />
Katholischer Altenhilfe in Deutschland) in<br />
den Altenzentren der <strong><strong>St</strong>iftung</strong>.<br />
Bedürfnisse der Menschen im Fokus<br />
Die Kundenbefragung ist ein wichtiger<br />
Bestandteil des Qualitätsmanagementsystems<br />
des Aufgabenfelds Altenhilfe und<br />
wird regelmäßig in einem Rhythmus von<br />
zwei bis drei Jahren durchgeführt. Die letzte<br />
fand 2008 statt. Diese Befragungen haben<br />
für die Gestaltung der Ange<strong>bote</strong> eine<br />
zentrale Bedeutung, da sie direkt auf die<br />
Bedürfnisse der in den Altenzentren lebenden<br />
Menschen hin ausgerichtet ist. Während<br />
sich Qualitätsprüfungen des Medizinischen<br />
Dienstes und der Heimaufsicht im Schwerpunkt<br />
auf <strong>St</strong>ruktur- und Prozessqualität richten,<br />
setzt die Kundenbefragung direkt bei der<br />
Ergebnisqualität an. Das bedeutet, dass die<br />
Zufriedenheit der Bewohner im Fokus steht.<br />
Aus diesem Grund kann trotz der hohen<br />
Prüffrequenz der Behörden nicht auf solche<br />
Kundenbefragungen verzichtet werden.<br />
Bei einer Gesamtzahl von 340 persönlich<br />
Bevor die Kundenbefragung in den <strong><strong>St</strong>iftung</strong>s-Altenzentren gestartet wurde, gab es für die Interviewerinnen –<br />
zum größten Teil <strong>St</strong>udentinnen der Dualen Hochschule Villingen-Schwenningen – eine gründliche Schulung<br />
durch die Unternehmensberatung aku in <strong>St</strong>. Konrad in Zimmern. Foto: Jahnel<br />
geführten Interviews, was rund 50 Prozent<br />
der Pflegeplätze insgesamt entspricht, ist das<br />
Ergebnis zudem als repräsentativ anzusehen.<br />
Die Interviews wurden von sieben durch<br />
die Unternehmensberatung aku geschulten<br />
Interviewern vorgenommen – in der Regel<br />
<strong>St</strong>udierende der Dualen Hochschule oder<br />
Sozialdienstmitarbeiter aus den Altenzentren.<br />
Falls Bewohner beispielsweise aus gesundheitlichen<br />
Gründen nicht selbst an der<br />
Befragung teilnehmen konnten, wurden<br />
Angehörige stellvertretend befragt. Die<br />
Auswertung erfolgte extern und anonym<br />
durch Mitarbeiter von aku. Auf einige einrichtungsübergreifende<br />
Ergebnisse soll<br />
nun nachfolgend eingegangen werden.<br />
In zwei Kategorien kritischere Werte<br />
Insgesamt machen die Befragungsergebnisse<br />
deutlich, dass sich die Qualität im Vergleich<br />
mit den Ergebnissen von 2008 nochmals<br />
verbessert hat (Folie 1). Einzig in zwei Kategorien<br />
gab es eine kritischere Einschätzung<br />
als damals. Dies betraf zum einen die ärztliche<br />
Versorgung, welche durch die Altenzentren<br />
nur bedingt beeinflussbar ist und<br />
von <strong>St</strong>andort zu <strong>St</strong>andort auch sehr unterschiedlich<br />
bewertet wurde.<br />
20<br />
Sehr auffällig ist zum andern das Ergebnis<br />
in der Kategorie „Persönliche Begleitung<br />
und Seelsorge“, welches wesentlich kritischer<br />
bewertet wurde, als es 2008 noch der Fall<br />
war. Auch dieses Ergebnis gilt es, nochmals<br />
einrichtungsbezogen zu interpretieren.<br />
Vereinzelt liegen dem Ergebnis personelle<br />
Änderungen der örtlichen hauptamtlichen<br />
Seelsorger zugrunde, so dass hier teilweise<br />
längerfristige Ausfälle zu kompensieren sind.<br />
Die Bewertung der Zimmer entspricht den<br />
Ergebnissen von 2008, wobei u.a. die noch<br />
bestehende Doppelzimmersituation im<br />
Spaichinger Altenzentrum zu einer tendenziell<br />
kritischeren Einschätzung führt. Hier wird<br />
deutlich, dass die aktuell laufende Sanierung<br />
dieser Einrichtung der richtige Schritt ist.<br />
Positive Tendenz insgesamt<br />
Positiver bewertet wurden im Schnitt die<br />
übrigen Kategorien. Auch bei der Beurteilung<br />
des Preis-Leistungsverhältnisses und bei der<br />
Gesamteinschätzung gab es eine positive<br />
Tendenz (Folie 2).<br />
Die Entwicklung der Zufriedenheit mit der<br />
Pflege macht deutlich, dass die Einführung<br />
des Wohngruppenkonzeptes in den <strong>St</strong>if-<br />
<strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong> 3/11