Sonderausgabe franziskus-bote zum Klosterjubiläum 2007
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6<br />
Kloster-ABC<br />
on und be zeich net all ge -<br />
mein die von Gott dem<br />
Men schen ge schenk ten<br />
Gü ter, wo bei das Wort das<br />
Wohl wol len als Mo ti va ti on<br />
der Ga be be tont.<br />
Im Neu en Tes ta ment und<br />
äl te ren Chris ten tum be -<br />
zeich net Cha ris ma die Ga -<br />
ben des Hei li gen Geis tes<br />
an die Chris ten.<br />
D<br />
Diözese: Amtsbezirk ei nes<br />
ka tho li schen Bischofs.<br />
Diözese be zeich ne te ur -<br />
sprüng lich die staat li che<br />
Finanzverwaltung im al ten<br />
Rom und wur de von Dio -<br />
kle ti an auf ge grif fen zur po -<br />
li ti schen Neueinteilung des<br />
Imperium Romanum in 12<br />
Diözesen, wel che der spä -<br />
te ren Gliederung der al ten<br />
Kirche ent sprach. Im<br />
Westen kam ab dem<br />
13. Jahrhundert der Begriff<br />
Diözese für den über ge -<br />
ord ne ten Bi schofs spren gel<br />
all ge mein in Gebrauch, im<br />
deutsch pra chi gen Bereich<br />
auch Bistum.<br />
Drit ter Or den: christ li che<br />
Ge mein schaf ten, die ge -<br />
mein sam mit Män ner or -<br />
den (Ers ter Or den) und<br />
Fran zis kus und sei ne Brü der küm mern sich um die Aus sät zi gen – Dar stel lung in Grec cio.<br />
Le bens weg und Spi ri tua li tät des Fran zis kus von As si si<br />
Ehr furcht vor al lem Ge schaf fe nen<br />
Der hei li ge Fran zis kus von As si si war<br />
und ist für die Fran zis ka ne rin nen von<br />
Hei li gen bronn wie für die nach ihm be -<br />
nann te Stif tung St. Fran zis kus Vor bild<br />
und Richt schnur des ei ge nen Han delns.<br />
Was kann uns sein Le ben und sei ne<br />
Spi ri tua li tät heu te sa gen?<br />
1181/82 in As si si als Sohn des wohl ha -<br />
ben den Kauf manns Pie tro di Ber na do ne<br />
und sei ner Ehe frau Pi ca ge bo ren, war<br />
Fran zis kus in sei ner Kind heit und Ju -<br />
gend zeit der „Kö nig der Fes te“. Er war<br />
kein knau se ri ger Mensch, viel mehr war<br />
er be liebt in der Stadt dank sei ner<br />
Groß zü gig keit. Sein Va ter ließ ihn ge -<br />
wäh ren, sah er doch in ihm den spä te -<br />
ren Ge schäfts mann sei nes Tuch han dels.<br />
Be geg nung mit den Aus sät zi gen<br />
Aber es kam ganz an ders: Der 20-jäh ri -<br />
ge Fran zis kus war im Jahr 1202 be tei -<br />
ligt am Bür ger krieg zwi schen Pe ru gia<br />
und As si si und kam in Ge fan gen schaft.<br />
Auch hier blieb er fröh lich im Ge gen -<br />
satz zu sei nen Mit ge fan ge nen. In der<br />
ein jäh ri gen Ker ker haft wur de Fran zis kus<br />
krank. Er ge nas nur lang sam nach sei -<br />
ner Ent las sung und wirk te erns ter und<br />
nach denk li cher. Was ihm einst et was<br />
be deu tet hat te – Fei ern, im Mit tel punkt<br />
ste hen und ge fei ert wer den – das war<br />
es nicht mehr für ihn. Auch sei ne Rit ter -<br />
plä ne zer schlu gen sich in ei ner Nacht.<br />
Er such te nach ei ner neu en Iden ti tät.<br />
In der Um ge bung von As si si be geg ne te<br />
Fran zis kus ei nem Aus sät zi gen. Er über -<br />
wand sich, küss te den Aus sät zi gen und<br />
gab ihm ein Al mo sen.<br />
Spä ter schrieb er: „Gott hat mich so<br />
mei ne Bu ße be gin nen las sen: als ich<br />
noch in der Sün de leb te, da fiel es mir<br />
sehr schwer, die Aus sät zi gen nur zu se -<br />
hen; aber Gott selbst führ te mich zu<br />
ih nen, und ich be gann sie zu pfle gen,<br />
und das, was mir schwer fiel, wur de<br />
leicht und mach te mich froh.“ Im Um -<br />
gang mit den Aus sät zi gen er fuhr Fran -<br />
zis kus, dass sich in Sü ßes ver wan delt,<br />
was vor her bit ter ge we sen ist.<br />
Das spre chen de Kreuz von<br />
San Da mi a no<br />
Ein zwei tes Ge scheh nis im Jahr 1206 ist<br />
eben so von Be deu tung: Fran zis kus be -<br />
trat das halb zer fal le ne Kirch lein von San<br />
Da mi a no, um vor dem Kru zi fix zu be -<br />
ten. Der Ge kreu zig te sprach zu ihm:<br />
„Fran zis kus, siehst du denn nicht, wie<br />
mein Haus zer fällt? Geh und baue es<br />
wie der auf!“ Die se Auf for de rung nahm<br />
Fran zis kus wört lich und be gann mit<br />
dem Wie der auf bau der Kir che von San<br />
Da mi a no. Erst im Lau fe der Zeit ver -<br />
stand Fran zis kus, dass er die da mals da -<br />
nie der lie gen de Kir che wie der auf zu bau -<br />
en hat te.<br />
Um das bau fäl li ge Kirch lein von San Da -<br />
mi a no her zu rich ten, brauch te Fran zis kus<br />
Geld. Da durch kam es <strong>zum</strong> Kon flikt mit<br />
sei nem Va ter. Der Streit en de te schließ -<br />
lich vor dem Bi schof: Fran zis kus gab<br />
dem Va ter mit dem Geld auch die Klei -<br />
der, die er an hat te, zu rück und sag te:<br />
„…bis jetzt nann te ich Pie tro Ber na do -<br />
ne mei nen Va ter; … von nun an will<br />
ich sa gen: ‚Va ter un ser im Him mel’.“