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Sonderausgabe franziskus-bote zum Klosterjubiläum 2007

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Sr. Ste fa nia Strohm mit ei nem ge hör lo sen Mit ar bei ter an der Wei den -<br />

schäl ma schi ne. Frü her wur den die Wei den für das Korb ma chen noch<br />

selbst in Hei li gen bronn an ge baut.<br />

ge fah ren. Wir ha ben die Chan ce wahr -<br />

ge nom men, dies zu ler nen. Halb sechs<br />

Uhr mit dem Bus nach Obern dorf<br />

und dann mit dem Zug nach Stutt gart.<br />

Um 18 Uhr sind wir heim ge fah ren.<br />

Die Grup pen wa ren froh, wenn man<br />

ge kom men ist, und man hat te gleich<br />

Dienst. Aber es ging al les.<br />

Rin gen ums Kin der heim<br />

Wei te res Neu land war für Sr. Ber nar da<br />

dann das Kin der heim St. An to ni us in<br />

Wal dach tal-Hei li gen bronn, wo sie Obe -<br />

rin wur de. Die Zu wei sun gen von Jun -<br />

gen durch die Ju gend äm ter wur den<br />

aber spär li cher:<br />

Dann ha ben wir ver sucht, die Schu le<br />

zu hal ten. Denn die Leh rer wa ren gern<br />

da und die Schü ler. Wir hat ten ei ne<br />

Clowngrup pe, ei ne Mu sik ka pel le. Die<br />

Bu ben ha ben bis nach Karls ru he dür -<br />

fen für Auf trit te. Aber es ist im mer<br />

we ni ger ge wor den. Ich war zehn Jah -<br />

re dort und im mer wie der hat te man<br />

Hoff nung. Es war<br />

wie ein Le ben<br />

und Ster ben.<br />

Schlimm, sehr<br />

schwer. Die Hoff -<br />

nung ha ben wir<br />

nie auf ge ge ben.<br />

Dann kam doch<br />

die Zeit, 1988,<br />

dass man es auf -<br />

lö sen muss te.<br />

Schwes ter<br />

Ste fa nia Strohm<br />

aus See kirch am<br />

Fe der see, ge bo -<br />

ren 1927, ein ge -<br />

tre ten 1947, schil -<br />

dert, wie sie in die Korb ma che rei kam:<br />

Als Kan di da tin war ich ein Jahr in der<br />

Schwes tern kü che ein ge setzt. Die Pro -<br />

fess war 1949. Sie ha ben mich ge fragt,<br />

was ich ger ne ler nen möch te und<br />

dann ha be ich Kran ken pfle ge ge sagt.<br />

Das ha ben sie aber nicht ge braucht.<br />

Nach her an der Pro fess hat man mich<br />

dann ge fragt, ob ich in die Korb ma -<br />

che rei ge hen wür de. Am 2. Mai 1949<br />

bin ich dann als Lehr ling dort hin ge -<br />

kom men zur Meis te rin Sr. Edelt ru dis.<br />

Ich muss te halt schau en und ler nen. Es<br />

war schon ei ne Um stel lung. Es war<br />

neu für mich, mit den Wei den und mit<br />

den Ru ten den gan zen Tag um zu ge -<br />

hen.<br />

Al le Mit ar bei ter der Werk statt wa ren<br />

blind oder ge hör los. 1957 muss te ich<br />

mich auf die Meis ter prü fung vor be rei -<br />

ten, die in Reut lin gen statt fand. Für<br />

Buch füh rung und Rechts kun de muss te<br />

ich au ßer halb ler nen. Ich bin dann mit<br />

Sr. Sa bi na, die Da men schnei de rin ge -<br />

lernt hat, in die Abend schu le nach<br />

Schram berg ge gan gen. Die se war im -<br />

mer am Abend von halb sie ben bis<br />

halb elf und dann sind wir nicht mehr<br />

heim ge kom men, da so spät kein Bus<br />

mehr fuhr. In Sul gen wa ren auch<br />

Schwes tern, dort durf ten wir dann im -<br />

mer über nach ten.<br />

Ich war über 45 Jah re in der Korb ma -<br />

che rei, bei den Blin den und Ge hör lo -<br />

sen und Taub blin den. Es war ei ne<br />

schö ne, fro he und aus ge las te te Zeit<br />

dort für mich.<br />

Schwes ter Rein hol da ar bei te te zu -<br />

nächst in Hei li gen bronn und Freu den -<br />

stadt im Kin der gar ten, be vor sie <strong>zum</strong><br />

Stu di um ging:<br />

Ich ha be in Frei burg die Aus bil dung an<br />

der Fach schu le für So zi al pä da go gik ge -<br />

macht. Sie dau er te zwei Jah re. Ei gent -<br />

lich ha be ich sie ge macht mit dem<br />

Ver spre chen, nach her das In ter nat der<br />

Mäd chen schu le zu über neh men. Aber<br />

dann war der Be darf grö ßer an der<br />

Blin den schu le und so kam ich ins In ter -<br />

nat der Blin den schu le.<br />

Sr. Rein hol da war 19 Jah re am In ter nat<br />

der Blin den- und Seh be hin der ten schu le<br />

tä tig, das sie auch lei te te:<br />

Die In ter na te wur den sehr re for miert.<br />

Als ich an ge fan gen ha be, wa ren es<br />

noch ganz gro ße Grup pen mit 24, 25<br />

Schü lern und wir hat ten gro ße Schlaf -<br />

sä le mit 12 bis 14 Bet ten. Es war mehr<br />

ei ne Be treu ung mit „Be hü ten und Be -<br />

wah ren“.<br />

1973 ha be ich schon ei ne Fort bil dung<br />

für Blin den pä da go gik ge macht, die<br />

Schwes ter Rein hol da Zir kel beim Mo bi li täts trai -<br />

ning mit ei ner blin den Schü le rin.<br />

Mo bi li täts trai ner-Aus bil dung in Tra ve -<br />

mün de. Das war das ers te An ge bot,<br />

das es über haupt auf Bun des ebe ne<br />

ge ge ben hat.<br />

För de rung der Selb stän dig keit<br />

Die per sön li che Frei heit, die ei ge ne<br />

Per sön lich keit för dern, das war für<br />

mich ein wich ti ges Ziel. Wir hat ten be -<br />

gab te Schü ler in Hei li gen bronn. Ich ha -<br />

be mit ih nen das Mo bi li täts trai ning ge -<br />

macht. Das Ziel war, selb stän dig nach<br />

Stutt gart zu fah ren und oh ne frem de<br />

Hil fe mit ei ge nen Kräf ten sich zu recht<br />

zu fin den.<br />

Oder wir ha ben die Kin der an ge lei tet,<br />

sich was zu ko chen, ein zu kau fen,<br />

Abend es sen und Früh stück vor zu be rei -<br />

ten und selb stän dig ein zu neh men. Das<br />

wa ren ganz wich ti ge Din ge.<br />

„Die per sön li che<br />

Freiheit, die ei ge -<br />

ne Per sön lich keit<br />

för dern, das war<br />

für mich ein<br />

wich ti ges Ziel.“<br />

Kloster-ABC<br />

vi ka ri at. Das Wort ist ab ge -<br />

lei tet von la tei nisch „epis -<br />

co pus or di na ri us” =<br />

Diözesanbischof.<br />

P<br />

Sr. Reinholda<br />

Patrozinium be deu tet in<br />

der ka tho li schen Kirche die<br />

Unterstellung ei ner<br />

Einrichtung (Kirche, Spital)<br />

un ter den Schutz ei nes<br />

Patrons oder ei ner Pa tro -<br />

nin, meist Heilige. Zum<br />

Namenstag des Patrons<br />

oder der Patronin wird<br />

auch heu te oft noch ein<br />

Patroziniumsfest ge fei ert.<br />

Pie tà: (ita lie nisch = Fröm -<br />

mig keit, Mitleid) bild li che<br />

Dar stel lung der Got tes mut -<br />

ter Ma ria mit dem to ten<br />

Chris tus im Schoß. Das be -<br />

rühm tes te Bildwerk ist die<br />

Marmorgruppe im Peters -<br />

dom in Rom von Michel -<br />

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