Sonderausgabe franziskus-bote zum Klosterjubiläum 2007

Historische Zeugnisse in Kirche und Ort Heiligenbronn:
Gottesmütter, Engel und Heilige
His to ri sche Zeug nis se zur 150-jäh ri gen
Klos ter ge schich te wie zur Orts ge schich te
Hei li gen bronns be geg nen dem Kir chen -
be su cher und Spa zier gän ger an vie len
Stel len. Auf sie wird auch im Rah men
der Ju bi lä ums aus stel lung „Von der Quel -
le be wegt“ (sie he Sei te 21) hin ge wie sen
wer den, so dass die Be su cher der Aus -
stel lung auch ei nen his to ri schen Spa zier -
gang durch den Ort an schlie ßen kön -
nen.
Das äl tes te Zeug nis am Ort ist das Gna -
den bild in der Gna den ka pel le der
St. Gal lus-Kir che. Zur Pie ta am Hei li gen
Bron nen wall fah ren die Men schen aus
nah und fern seit dem 14. Jahr hun dert.
Der Al tar ist ei ne Ar beit von Karl Rie ber.
Die Wand ge mäl de der Gna den ka pel le
stam men von dem ge hör lo sen Künst ler
Paul Hirt. Das Quell was ser selbst ist seit
der Kir chen re no va ti on 2003 so wohl un -
ter halb der Gna den ka pel le wie in der al -
ten Kryp ta der Wall fahrts kir che in Brun -
nen von Wil li Bu cher ge fasst.
Kir che im neu go ti schen Stil
Für den Wall fahrts pries ter Da vid Fuchs
und die jun ge Schwes tern gemein schaft
war es ei ne gro ße He raus for de rung, ei -
ne Kir che bau en zu müs sen. Am 7. Ju li
1873 wur de die neue St. Gal lus-Kir che
durch Bi schof He fe le ge weiht. Ih re har -
mo ni sche Form im neu go ti schen Stil hat
sie durch die Zei ten be wahrt.
Bei der jüngs ten In nen re no va ti on
2002/2003 ist der Chor raum sehr ge -
lun gen um ge stal tet wor den. Der neue
Al tar von dem Künst ler Wil li Bu cher aus
Fri din gen bil det den Mit tel punkt. Das
gro ße Kreuz über dem Al tar von Jörg
Zürn d.Ä. (um 1600) weist auf das Ge -
heim nis un se rer Er lö sung. Auch die wei -
te re Aus stat tung des Chor raums ist von
Wil li Bu cher ge stal tet. Das frü he re Al tar -
bild mit der Dar stel lung des Abend -
mahls von Karl Rie ber aus Mün chen
fügt sich nun gut in die Sei ten wand ein.
Der Schutz en gel des „Ret tungs hau ses“, heu te
in der Fas sa de von Haus St. Fran zis kus.
Fo to: Schütt
Die Ent wür fe für die Chor fens ter stam -
men von Paul Hirt.
Die Hei li gen fi gu ren im Kir chen schiff
sind leuch ten de Bei spie le für ein Le ben
aus dem christ li chen Glau ben: die
go ti sche Ma don na mit dem Kind (um
1470) aus dem Klos ters Ur spring bei
Schel klin gen; Jo sef mit dem Je sus kna -
ben, eben falls von Karl Rie ber; der Pat -
ron der Kir che, Gal lus mit dem Bär;
An to ni us mit dem Je sus kind (Ent wurf
von Rie ber, fer tig ge stellt von Pa ter
Ans gar aus Be u ron); in der hin te ren Sei -
ten ka pel le ei ne von Raul Cast ro ge schaf -
fe ne Pie ta und die Na men der
Ge fal le nen bei der Welt krie ge, ge gen -
über der Schrein mit den Ge bei nen des
Mär ty rers Be nig nus aus dem Klos ter
Wib lin gen.
Wer die Lour des-Grot te an der Au -
ßen wand der Kir che auf sucht, kommt
gleich zei tig in den Gar ten der Sin ne
und kann auch das al te Habs bur ger-
Wap pen des Erz her zogs Leo pold V.
von Ös ter reich (um 1620) ne ben dem
Auf gang zur Blin den schu le be sich ti gen.
Der Schutz en gel der ehe ma li gen Ret -
tungs an stalt des Klos ters steht zwar
nicht mehr auf dem Weg zwi schen Pfor -
te und Kir che wie frü her, hat aber ei nen
Platz in ei ner Ni sche am Haus St. Fran -
zis kus (über der Kreis spar kas se)
ge fun den. Ein sehr al ter Bild stock mit
Das Grab mal des Grün ders Da vid Fuchs auf
dem Hei li gen bron ner Ge mein de fried hof.
Fo to: Graf
ei ner klei nen Pie ta steht seit lich am glei -
chen Ge bäu de.
Die Haus ka pel le des Klos ters wur de
1965 ein ge weiht und von Ge rold
Reut ter aus Wern au ge plant. Al tar und
Am bo hat Al fred Ap pen zel ler aus Alt -
heim ge schaf fen, den Ta ber na kel Ot to
Ha bel aus Lein fel den, Sieg fried Haas aus
Rott weil Kreu zweg und Tür knauf am
Ein gang zur Haus ka pel le so wie die Ent -
wür fe für die Fens ter.
Das Grab mal des Grün ders Da vid
Fuchs be fin det sich auf dem Dorf fried -
hof ober halb der Wald mös sin ger Stra ße,
wäh rend die ver stor be nen Schwes tern
auf dem spä ter an ge leg ten Fried hof in -
ner halb des Klos ter ge län des ih re letz te
Ru he stät te ge fun den ha ben.
Sr. Fran zis ka Teu fel, Ewald Graf
Bei der jüngs ten
Innenrenovation
der Kirche St.
Gallus ist der
Chorraum sehr
ge lun gen um ge -
stal tet wor den.
Kloster-ABC
ßung". Im Klos ter be deu tet
es das Ver bot für Or dens -
an ge hö ri ge, ei nen ge wis -
sen Be reich zu ver las sen
bzw. für Au ßen ste hen de,
ihn zu be tre ten.
Klos ter ist ei ne An samm -
lung von Wohn ge bäu den
und evtl. wei te ren Bau wer -
ken, in de nen Men schen
(meist Mön che oder Non -
nen) in ei ner auf die Aus -
übung ih rer Re li gi on kon -
zent rier ten Le bens wei se
zu sam men le ben. Die Be -
nen nung Klos ter stammt
vom la tei ni schen „claust -
rum”, das „ver schlos se ner
Ort“ be deu tet. Spä ter wur -
de mit claust rum ins be son -
de re der für die abend län -
di sche Klos te rar chi tek tur
ty pi sche Kreuz gang ei nes
Klos ters be zeich net. In vie -
len Spra chen lebt die la tei -
ni sche Wur zel bis heu te in
die ser spe zi fi schen Be deu -
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