Sonderausgabe franziskus-bote zum Klosterjubiläum 2007

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

14 Kloster-ABC von ihr nach der Hei li gen - bron ner Le bens ord nung in al le Be lan ge der Lei tung ein be zo gen. Eben so ist die Ge ne ral vi ka rin in vol lem Um fang in for ma ti ons pflich - tig ge gen über der Ge ne ral - obe rin. Gestellungsvertrag ist ei ne be son de re Form des Arbeitsvertrags. Er wird mit Mitarbeitern ab ge - schlos sen, die bei ei nem be - stimm ten Arbeitgeber for - mal be schäf tigt sind (bzw. in ei ne Or dens ge mein schaft ein ge bun den), aber in ei - nem an de ren Unterne - hmen oder ei ner staat li - chen oder so zia len Ein - richtung ar bei ten. So kann ei ne Or dens schwes ter in Aus Ge sprä chen mit den Schwes tern (1) „Ich wuß te nicht hun dert pro zen tig, ob das der rech te Weg ist“ Mit ei ni gen äl te ren Schwes tern des Klos ters Hei li gen bronn führ ten Su san Lan gen feld, Ul ri ke Konrad und Ewald Graf In ter views zu ih rem Klos ter ein tritt und dem Klos ter le ben frü her und heu - te. Im fol gen den und auf den Sei ten 28 und 44 le sen Sie Aus zü ge hie raus. Ein Teil die ser In ter views kann in der Ju bi lä - ums aus stel lung „Von der Quel le be - wegt“ im Ori gi nal ton an ge hört wer den. Wa rum sind Sie ins Klos ter ge gan gen? Schwes ter Ro mana Ha ber stroh aus Ma ria zell, ge bo ren 1914, ein ge tre ten 1955: Ich bin froh, dass ich den Weg ge gan gen bin. Ih re Ge schwis ter hat ten eben falls ei nen geist li chen Be ruf als Mis sio nar, Mönch und Or dens schwes - ter, zu nächst ar bei te te sie aber in ei nem Kran ken haus. Schwes ter Ca mil la Öst rin ger aus Ret tig heim (Kreis Wie sloch), 1916 ge bo - ren und 1937 ein ge tre ten: Als ich ge - spürt ha be, dass ich ins Klos ter muss, ha be ich ge weint! Ich woll te nicht! Ih re Brü der woll ten nicht, dass sie ins Klos ter geht, denn zu Hau se war sie als ge eig - ne te Ar beits kraft in Haus und Hof ein - ge setzt. Schwes ter Ma thil de We ber aus Bö - sin gen, ge bo ren 1922, ein ge tre ten 1954: Ich ha be mei ne Be ru fung im mer ge spürt. Ich war hoch be glückt, als ich ins Klos ter Das Kin der heim in Neu hau sen auf den Fil dern wur de von Hei li gen bron ner Schwes tern be trie - ben. konn te! Mit neun Jah ren war sie das ers te Mal zu Be such im Klos ter Reu te und sie hat te in der Ver wand schaft schon Or dens schwes tern. Mit 20 wuss - te sie, dass sie ins Klos ter ge hen möch - te, oh ne je mand da von zu er zäh len, und war te te ab, bis ihr Bru der ver hei ra - tet war. Schwes ter Ka ro li na Mai er aus To - mer din gen (Kreis Ulm), ge bo ren 1929, ein ge tre ten 1945, be kam ih ren ers ten Kon takt mit Hei li gen bron ner Schwes - tern im Kin der heim Neu hau sen auf den Fil dern, wo ih re Tan te als Schwes ter in der Kü che ar bei te te und sie ihr aus half. Dann kam 1945 ein Brief aus Hei li gen - bronn mit dem An ge bot, am dor ti gen Leh rer se mi nar Leh re rin zu wer den. In Neu hau sen schließ lich sprach mit ihr die frü he re Ge ne ral obe rin, Schwes ter Ma jel la Ruf: Ich ha be ihr ge sagt, dass ich gern ge hen möch te, denn Leh re rin möch te ich von Her zen gern ma chen, aber ich möch te nie man den be trü gen. Ich bin doch erst 16 und ich weiß nicht hun dert pro zen tig, ob das der rech te Weg ist. Dann sag te mir die Ge ne ral - obe rin: „Glaubst du, dass ei ne, die ein - tritt, hun dert pro zen tig weiss, dass sie die ses Le ben schafft? Wir al le müs sen Gott ver trau en ha ben, und wenn Gott uns ruft, müs sen wir ihm ver trau en.“ Schwes ter Ka ro li na Mai er als No vi zin in Hei li - gen bronn. Fo tos: Klos te rar chiv Ich ha be in ner halb acht Ta gen zu ge - sagt und bin dann nach Hei li gen bronn. Für so zia le Be ru fe gro ße Chan cen Schwes ter Ber nar da Neu lin ger aus Le hing bei Vils bi burg in Nie der bay ern, ge bo ren 1927, ein ge tre ten 1947: Dann war ich mitt ler wei le 19 Jah re alt und auf der Su che, was ich tun soll. Ich bin dann nach Al töt ting und ha be zur Mut ter got tes ge be tet, sie soll mir ei - nen Men schen schi cken, den ich fra - gen kann, was ich tun soll. Und so ge schah es auch. Ei ne gu te Freun din schrieb mir, dass der Pa ter Boob in Nürn berg ist, den ich aus der Ju gend kann te. Und aus Zu fall durf te ich nach Nürn berg zur Hil fe. Pa ter Boob freu te sich und frag te: „An ne, was machst denn? Bist du schon ver - lobt oder ver liebt oder ver hei ra tet?“ Er sag te dann, wenn ich je Klos ter ge dan -
Die Kut sche des Klos ters war noch lan ge Zeit als Trans port mit tel im Ein satz. ken habe, hät te er mir ein Plätz chen im Kin der heim Baindt. Ich nahm es als Füh rung Got tes und sag te, dass ich dort hin ge hen wer de. Schwes ter Rein hol da Zir kel aus Ba lin - gen, ge bo ren 1938, ein ge tre ten 1955: Ich ha be mich re la tiv früh ent schlos sen, ins Klos ter zu ge hen. Ich woll te un be - dingt Er zie he rin wer den und zu der Zeit war es so, dass die Lei tung der Hei me und Kin der gär ten in klös ter li - chen Hän den wa ren. Da mals wa ren über all Schwes tern. Und als Schwes ter hat te man für die so zia len Be ru fe ganz gro ße Chan cen ge habt. Das war auch der Grund, dass zu die ser Zeit mehr jun ge Mäd chen ins Klos ter sind. Wie war Ih re Rei se nach Hei li gen bronn? Schwes ter Au gus ti na Schwab aus Müh len bach bei Has lach, ge bo ren 1927, ein ge tre ten 1945: Mei ne Mut ter ist dann mit mir mit ge gan gen. Wir sind mit der Bahn von Has lach nach Schram berg ge fah ren und ha ben für 40 Ki lo me ter den hal ben Tag ge - braucht. In Schram berg war ei ne Schwes ter von Hei li gen bronn mit dem Die Ein klei dung neu er Schwes tern 1947. Im Braut kleid zie hen sie über den Klos ter hof, auf dem noch der Schutz en gel der Ret tungs an stalt stand, in die Kir che ein. Lei ter wa gen un ter wegs, um Be sor gun - gen zu ma chen. Sie nahm uns mit nach Hei li gen bronn. Ei ne Ge hör lo se war mit da bei. Sie zog den Lei ter wa - gen, der mit Ta schen be la den war, die al te Steig hoch und wir sind hin ter her mar schiert. Dann war al les ge lau fen und ich dach te: ent we der oder! Sr. Ka ro li na: Es gin gen kein Zug und kein Bus. So bin ich mit dem Fahr rad von Ulm nach Hei li gen bronn ge fah ren mit dem Kof fer hin ten drauf. Ich hat te ei ne Freun din in Rot ten burg und dort ha be ich über nach tet. Ich war am ers - ten Tag hier, als nach dem Krieg die Kan di da tur er öff net wur de. Seit Be ginn des Krie ges hat ten kei ne Kan di da tin - nen mehr auf ge nom men wer den dür fen. Hei li gen bronn war da mals be setzt mit vie len Leu ten. Als ich kam, wa ren noch Kin der aus Müns ter hier, die Schu le aus Schwä bisch Gmünd, in St. An to ni us wa ren 50 Frau en aus dem Saar land, Bom ben ge schä dig te, dann noch die Ab tei lung der voll sin ni gen Schü ler, bei de nen 30 Kin der aus Gel sen kir chen hier wa ren. Das Haus war voll mit Leu - ten, doch die Schwes tern freu ten sich an dem Tag, als ich kam. Sr. Ber nar da: Aber ich konn te nicht so ein fach her fah ren, bei uns war ame ri - ka ni sche Zo ne und hier war fran zö si - sche Zo ne. Dann frag te ich nach ei nem Pas sier schein und die woll ten dann wis sen, wann ich fahr und wann es wie der zu rück geht. Wer nicht zu - rück fah re, be kom me kei nen Pas sier - schein. Al so ging ich am nächs ten Tag Das Leh re rin nen se mi nar in Hei li gen bronn nach dem Zwei ten Welt krieg mit Stu di - en rat Schmid und Kan di da tin nen, vor ne zwei te von rechts Schwes ter Au gus ti na Schwab. wie der hin und sag te, dass ich in 14 Ta gen zu rück fah re. Das war ei ne not - wen di ge Not lü ge, sonst wä re ich nicht hier her ge kom men. Die Leu te nicht rich tig ver stan den Hei li gen bronn war weit weg. Ich muss - te in Mün chen über nach ten und kam dann am 16. 9. ge gen 15 Uhr in Obern dorf an. Ich hat te schon Angst, al les war fremd und ich ha be die Leu te nicht rich tig ver stan den. In Obern dorf am Bahn hof hol te mich dann ei ne Schwes ter ab. Es war ein hei ßer Tag und wir fuh ren mit der Kut sche nach Hei li gen bronn, es war noch ei ne Mut - ter mit Kind da bei. Al le wa ren ge - spannt, weil ich aus Bay ern kam, ich hat te da mals ei ne Trach ten ja cke und ei nen schwar zen Rock an. Kloster-ABC der Stiftung St. Franziskus ih ren Dienst leis ten und ist dort ganz nor mal wie die Stiftungs-Mitarbeiter in den Dienst be trieb ein ge - bun den. Recht lich wird ein Gestellungsvertrag von Ordensschwestern als Werkvertrag qua li fi ziert im Unterschied zu ei nem Arbeitnehmerverhältnis. Den Ordensschwestern geht es da bei um die Erfüllung ih res apos to li - schen Auftrags. Gna de: Un ter Gna de ver - steht man ge ne rell ei ne Wohl ge lit ten heit bei Hö he - ren und spe zi ell die ge - 15
Seite 1 und 2: 150 Jahre Lebendige Hoffnung 2007 G
Seite 3 und 4: Das Werk von Da vid Fuchs ent wi ck
Seite 5 und 6: Jubiläumskalender 2007 Wann? Was?
Seite 7 und 8: „... und ich be gann sie zu pfle
Seite 9 und 10: Die Ent wick lung der Hei li gen br
Seite 11 und 12: 1983 konn te in Baindt der Um bau d
Seite 13: Der Hei li gen bron ner Chor probt
Seite 17 und 18: Dienstgespräch im Oberinnenzimmer:
Seite 19 und 20: Stadt ar chiv, im Rot ten bur ger D
Seite 21 und 22: Historische Zeugnisse in Kirche und
Seite 23 und 24: Schwes ter Bo na ven tu ra Hau ser,
Seite 25 und 26: Gehörlosenunterricht und Bürstenm
Seite 27 und 28: Ge mein sa me Mahl zei ten sind fü
Seite 29 und 30: Sr. Ste fa nia Strohm mit ei nem ge
Seite 31 und 32: Be mer kens wert ist, dass die Ge m
Seite 33 und 34: Liturgische Woche im Jubiläumsjahr
Seite 35 und 36: Die Wallfahrt lebt auch heute weite
Seite 37 und 38: Je sus-Be geg nung in den Fi gu ren
Seite 39 und 40: Die Castro-Figur des Blinden. Foto:
Seite 41 und 42: spek ti ve war: Die Schwes tern, be
Seite 43 und 44: In den Al ten zent ren der Stif tun
Seite 45 und 46: Ju gend ar beit im Klos ter Ju gend
Seite 47 und 48: Das ist ja das Vorletzte! Nur nicht

Sonderausgabe franziskus-bote zum Klosterjubiläum 2007

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?