Sonderausgabe franziskus-bote zum Klosterjubiläum 2007

1983 konn te in Baindt der Um bau des
Kin der hei mes zu ei ner Schu le für mehr -
fach be hin der te Kin der und Jugend li che
ab ge schlos sen wer den. Nach wei te ren
Aus bau maß nah men in Baindt in den
90er Jah ren hat in zwischen auch die
Hei li gen bron ner Schule ei ne Ab tei lung
für mehr fach be hinder te Blin de und Seh -
be hin der te.
Hei mat und Ar beit für Er wach se ne
Wenn auch das Ziel der schu li schen Bil -
dung und der be ruf li chen Aus bildung
von An fang an die Vor be rei tung auf ein
selb stän di ges Le ben au ßer halb der Ein -
rich tung war, wur de den noch auch sin -
nes be hin der ten Er wach se nen die Mög -
lich keit ge bo ten, in Hei li gen bronn in ei -
nem über schau ba ren Le bens raum zu
le ben, zu woh nen und zu ar bei ten. Ar -
beits plät ze gab es in den Be trie ben für
das Blin den hand werk (Korb- und Bürs -
ten ma che rei und Stri cke rei), in Haus halt,
Gar ten und der Land wirt schaft, die wirt -
schaft li ches Rück grat der Ein rich tun gen
war. Heu te fin den sich zu sätz li che Ar -
beits plät ze in der Werk statt für sin nes -
be hin der te Men schen.
In den letz ten 20 Jah ren wur de das An -
ge bot für Er wach se ne aus dif fe renziert
und bie tet heu te Wohn plät ze in Hei li -
gen bronn, in Au ßen wohn grup pen und
im Am bu lant-Be treu ten Woh nen an.
Seit 1994 wer den Wohn- und Be schäf ti -
gungs an ge bo te für mehr fach be hin der te
sin nes be hin der te Er wach se ne an ge bo -
ten und stän dig aus dif fe ren ziert.
Nor bert Rapp
Gruß wort von Bi schof Dr. Geb hard Fürst
Schwes tern setz ten stets ein
Zei chen in der Zeit
Wenn die Fran zis ka ne rin nen von Hei li -
gen bronn 2007 das 150-jäh ri ge Ju bi -
läum be ge hen kön nen, ist dies ein
be son de rer An lass zu tie fer Freu de.
Die Schwes tern und die gan ze Di ö ze se
Rot ten burg-Stutt gart ha ben al len Grund,
aus die sem An lass stolz, aber auch
dank bar auf die se be son de re Ge schich -
te der tä ti gen Nächs ten lie be und des
prak ti zier ten Glau bens zu rück zu schau en:
Im Sep tem ber 1857 wur den im Wall -
fahrts fle cken Hei li gen bronn die ers ten
vier Frau en als Fran zis ka ne rin nen ein ge -
klei det. Im Na men der gan zen Di ö ze se,
aber auch im Na men vie ler Men schen,
Schwes ter Bo ni fa tia Ab ber ger lormt dem taub blin den Korb ma cher
Wal ter Bitt ner in die Hand – Hei li gen bronn wur de für vie le sin nes be -
hin der te Men schen zur neu en Hei mat. Fo to: Graf
de nen das Klos ter Hei li gen bronn zur
Heim statt und wahr schein lich oft ge nug
wahr haf ten „Ret tungs an stalt“ ge wor den
ist, sa ge ich von Her zen Dank und gra -
tu lie re noch mals herz lich!
Zu gleich darf die ses Ju bi lä um je doch
auch An lass und An sporn sein, sich auf
die Auf ga ben der Ge gen wart zu be sin -
nen und den Blick voll en ga gier ter Zu -
ver sicht in die Zu kunft zu rich ten. Denn
die Auf ga ben und Zie le, mit de nen die
Fran zis ka ne rin nen vor 150 Jah ren an ge -
tre ten sind, sind heu te so drän gend und
auf der Ta ges ord nung wie da mals. Heu -
te so wie vor 150
Jah ren sind wir
Chris ten als Zeit ge -
nos sen ge fragt, die
mit ih rem Pro fil er -
kenn bar sind, als
Men schen, die
durch ihr Le ben und
ih re Bot schaft der
Zeit ein glaub wür di -
ges Zei chen der
Hoff nung ge ben.
Das Klos ter Hei li -
gen bronn setz te mit
sei nen Schwes tern
stets ein glaub wür -
di ges und an stif ten -
des Zei chen in der Zeit. Und dass das
Klos ter und auch die Stif tung St. Fran zis -
kus Hei li gen bronn dies bis heu te tun, ist
bit ter nö tig. Denn vie le Men schen trau -
en un se rer Zeit, un se rer Ge sell schaft, der
Zu kunft und auch sich selbst nicht viel
zu. Vie le sind re sig niert, oh ne Per spek ti -
ve und Ori en tie rung.
Zeug nis wi der die Re sig na ti on
Die Welt, die Men schen brau chen je -
doch kei ne Ver dop pe lung ih rer Re sig na -
ti on und Hoff nungs lo sig keit. Sie brau -
chen drin gend das Zeug nis un se rer ge -
leb ten Hoff nung. Sie brau chen die wi -
der stän di ge Er fah rung ei ner fro hen
Bot schaft vom Le ben, das ih rem Le ben
Sinn und Ori en tie rung ge ben kann. Da -
mals wie heu te kommt al les da rauf an,
über zeu gend und fas zi nie rend „das
Evan ge li um zu le ben“.
In die sem Sinn kann ich Ih nen und uns
al len nur wün schen: Ad mul tos an nos!
Den Schwes tern von Hei li gen bronn, der
Stif tung St. Fran zis kus Hei li gen bronn und
Ih nen al len gel ten mei ne Glück- und Se -
gens wün sche für vie le wei te re Jah re!
Rot ten burg, im
De zem ber 2006
Bi schof
Dr. Geb hard Fürst
Kloster-ABC
che wird da mit ei ne geist -
lich-geis ti ge Ausbil dung zu -
künf ti ger Or dens leu te ver -
stan den. Die For ma ti ons lei -
te rin ist für die se Aus bil -
dung zu stän dig.
Fran zis ka ne rin nen: Vie le
ka tho li sche Schwes tern ge -
mein schaf ten le ben nach
der Re gel des hei li gen
Fran zis kus von As si si (re gu -
lier ter Drit ter Or den). So ist
die Be zeich nung Fran zis ka -
ne rin ei ne recht häu fi ge,
wo bei es sich um vie le ver -
schie de ne Kon gre ga tio nen
han delt. Es soll welt weit
über 170 ge ben, in
Deutsch land 35. Sie sind
meist ca ri ta tiv tä tig. Bei -
spie le aus Ba den-Würt tem -
berg: Fran zis ka ne rin nen
aus Sie ßen, Reu te, Bon la n -
den, Hei li gen bronn, Gen -
gen bach, Heg ne, Sas bach
und Schwä bisch Gmünd.
„Damals wie heu te
kommt al les da rauf
an, über zeu gend
und fas zi nie rend
’das Evangelium
zu le ben’.”
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