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Sie lieben Feuchtigkeit

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■ BAUERNBLATT l 21. Januar 2012 Garten<br />

Jedes Badezimmer lässt sich mit<br />

Grünem aufmuntern. Schließlich<br />

fühlt sich im feuchtwarmen Klima<br />

dieses Raumes so manche Pflanze<br />

erst richtig wohl.<br />

Eins gleich vorneweg: Im Bad finden<br />

Sonnenkinder oder Pflanzen, die<br />

eine kühle Winterruhe<br />

brauchen, keine<br />

guten Voraussetzungen.<br />

Hier ist<br />

der richtige Standort<br />

für all jene, die<br />

ein feuchtes, warmes<br />

Plätzchen <strong>lieben</strong>.<br />

Daneben ist<br />

Tageslichtzufuhr<br />

über ein Fenster<br />

sehr wichtig, in<br />

fensterlosen Räumen<br />

lässt sich Grünes<br />

nur über Kunstpflanzenherein-<br />

bringen. Beim Aufstellen<br />

der Pflanzen<br />

sollte man darauf<br />

achten, dass sie weder<br />

beim Saubermachen stören noch<br />

direkt vom Duschstrahl oder Spraywolken<br />

getroffen werden können.<br />

Für helle Bäder<br />

Banane und Keulenlilie schätzen<br />

eine hohe Luftfeuchtigkeit und vertragen<br />

viel Wärme. VomLichtbedarf<br />

her zeigt sich die Banane etwas anspruchsvoller:<br />

<strong>Sie</strong> braucht vor allem<br />

auch im Winter viel Licht, während<br />

die Keulenlilie mit Halbschatten zufrieden<br />

ist. Die durch ihren rosettenartigen<br />

Wuchs etwas ausladenden<br />

Bromelien benötigen einen sehr hellen<br />

Platz, damit die hübsche Zeichnung<br />

der Blätter erhalten bleibt.<br />

Meist blüht eine Pflanze nur einmal,<br />

Ein heller Standort sorgt beim<br />

Einblatt für attraktive Blüten.<br />

Unkompliziert und attraktiv: der Schwertfarn.<br />

Fotos: Karin Stern<br />

Grünes im Badezimmer<br />

<strong>Sie</strong> <strong>lieben</strong> <strong>Feuchtigkeit</strong><br />

bildet dann Kindel (eintopfen!) und<br />

stirbt ab.<br />

Die Flamingoblume fühlt sich im<br />

Bad besonders wohl, da sie zwar einen<br />

luftfeuchten Standort braucht,<br />

aber kein direktes Ansprühen mit<br />

dem Luftbefeuchter verträgt. Ein<br />

weiterer badezimmertauglicher<br />

Dauerblüher ist das<br />

Einblatt, das während<br />

der Blüte einmal<br />

pro Woche<br />

und im Winter alle<br />

zwei bis drei Wochen<br />

eine Düngergabe<br />

erhält. Zimmerbambus<br />

und<br />

Zyperngras brauchen<br />

das ganze<br />

Jahr über reichlich<br />

Gießwasser und<br />

verbreiten im Bad<br />

Dschungelatmosphäre.<br />

Die bunten<br />

Drachenbaumblätter<br />

verstauben sehr<br />

schnell, sehen nach<br />

dem Abbrausen<br />

aber wieder wunderschön aus. Im<br />

hellen Bad behalten die bunten Blätter<br />

des Krotons ihre auffallende<br />

Zeichnung. Die Pflanze verlangt<br />

hohe Luftfeuchtigkeit und verträgt<br />

keine Temperaturschwankungen.<br />

Etwas dunklere Bäder<br />

Aufgrund ihrer hohen Ansprüche<br />

an die Luftfeuchtigkeit gilt die Alokasie<br />

im normalen Zimmer als schwierig<br />

zu halten. Die ganze Schönheit der<br />

Blätter entfaltet sich jedoch im schattigen,<br />

feuchtwarmen Bad. Dieffenbachie,<br />

Efeutute, Schusterpalme und<br />

Philodendron finden sich in vielen<br />

Wohnzimmern, bereichern aber auch<br />

jedes Bad mit frischem, üppigem Grün.<br />

Die Grünlilie reiht sich<br />

ebenfalls ein bei den<br />

pflegeleichten Grünpflanzen,<br />

die mit den<br />

Licht- und Luftverhältnissen<br />

im Badezimmer<br />

bestens zurechtkommen.<br />

Die Pfeilwurz oder<br />

Marante fühlt sich hier<br />

auch sehr wohl, wenn<br />

ihre empfindlichen<br />

Wurzeln einen schönen<br />

warmen Platz erhalten.<br />

Dem aus Malaysia stammenden<br />

Kolbenfaden<br />

gefällt es im halbschattigen,<br />

warmen Bad, er<br />

wird hier zu einer sehr<br />

haltbaren Zimmerpflanze.<br />

Auf kleinere Stellflächen<br />

passen gut Zwergpfeffer<br />

und Usambaraveilchen<br />

(an zu dunklen<br />

Standorten bilden sich<br />

nur Blätter und keine<br />

Blüten). Es empfehlen<br />

sich weichblättrige Sorten,<br />

die eine etwas<br />

höhere Luftfeuchtigkeit<br />

brauchen. Auffallend<br />

hübsch sind auch die<br />

weiß oder rosafarbenen,<br />

mosaikartig gemusterten<br />

Blätter der<br />

Fittonie. Farne wirken<br />

im Bad sehr attraktiv,<br />

besonders natürlich die<br />

üppigen Exemplare.<br />

Recht unkompliziert in<br />

der Pflege ist der<br />

Schwertfarn (sieht toll in<br />

der Ampel aus), besonders<br />

grazil wirkt der<br />

Frauenhaarfarn (auf beengteWurzelverhältnisse<br />

achten).<br />

Zyperngras braucht viel Wasser und ist bei der<br />

Badewanne bestens platziert.<br />

Der Frauenhaarfarn zählt zu den Mimosen unter<br />

den Farnen.<br />

Karin Stern Kleiner Farbtupfer vorm Spiegel: die Bromelie.<br />

Die Fittonie kommt auch in dunkleren Badezimmern<br />

gut zurecht.<br />

67


68 Garten BAUERNBLATT l 21. Januar 2012 ■<br />

Zierpflanzenkenner warten alljährlich<br />

gespannt darauf, welche<br />

neuen Züchtungen von Fleuroselect<br />

getestet und für gut befunden<br />

wurden. Fleuroselect ist die internationale<br />

Organisation für die<br />

Sichtung, Auszeichnung und Verkaufsförderung<br />

neuer Zierpflanzensorten<br />

mit Sitz im südholländischen<br />

Naaldwijk.<br />

Nur Pflanzen, die auf Versuchsfeldern<br />

in ganz Europa besonders gute<br />

Eigenschaften zeigen und als<br />

echte Neuerungen angesehen werden,<br />

erhalten die begehrte Goldmedaille.<br />

Saatgut und fertige<br />

Pflanzen der Fleuroselect-Goldmedaillensorten<br />

2012 werden zur<br />

kommenden Gartensaison für Verbraucher<br />

in Gärtnereien, grünen<br />

Warenhäusern und über den Versandhandel<br />

erhältlich sein. Im Folgenden<br />

werden die Gewinner porträtiert,<br />

von denen diesmal keine<br />

Pflanze aus deutscher Züchtung<br />

stammt.<br />

Indigoblaue<br />

Duftnessel<br />

Als „komplett neuen Typus“ unter<br />

den samenvermehrten Hybridzüchtungen<br />

kennzeichnet Fleurose-<br />

Die Duftnesselsorte ‚Astello Indigo‘ überzeugt<br />

durch kompakten Wuchs und dichte Blüten.<br />

Zierpflanzen-Organisation Fleuroselect vergab fünf Goldmedaillen<br />

Prämierte Neulinge<br />

Erster Preis für Nasch-Erdbeere<br />

Als herausragende Zierpflanzenneuheit<br />

prämierten Züchtungsfirmen<br />

für die Saison 2012<br />

eine dekorativ blühende Nasch-<br />

Erdbeere. Die Pflanze namens<br />

Fragaria ‚Toscana‘ wurde mit<br />

dem Preis „Fleurostar“ ausgezeichnet.<br />

Die Pflanze blüht von<br />

April bis zum Frost mit kräftig<br />

pinkfarbenen Blüten, aus denen<br />

sich aromatische, saftigsüße,<br />

dunkelrote Früchte entwickeln.<br />

Pro Pflanze sind bei ausreichender<br />

Bewässerung und Düngung<br />

lect die neue Duftnesselsorte Agastache<br />

‚Astello Indigo‘ von der niederländischen<br />

Firma VanHemert &<br />

Co. Seeds.<br />

Die Staude hat duftende, indigoblaue<br />

Blüten im Zeitraum von Juni<br />

bis Oktober. <strong>Sie</strong> sind an aufrechten,<br />

dicht besetzten Blütenständen zu<br />

erkennen. Die Blüten locken Bienen<br />

und Schmetterlinge an. <strong>Sie</strong> lassen<br />

sich gut für duftende Potpourris<br />

trocknen. In den Beeten wird ‚Astello<br />

Indigo‘ etwa 50 cm hoch und<br />

35 cm breit. Die hiesigen Winter<br />

bis zu 1kgErdbeeren in einer<br />

Saison zu erwarten. Ausgesät<br />

wird im zeitigen Frühjahr innen<br />

auf der hellen Fensterbank in<br />

kleinen Töpfen mit Aussaaterde.<br />

Nach ein paar Wochen<br />

setzt man die Jungpflanzen in<br />

größere Töpfe und kultiviert sie<br />

bei 14 bis 20 °C weiter. Sobald<br />

der Winter dann endgültig vorüber<br />

ist, setzt man die Pflanzen<br />

nach dem Abhärten ins Freie.<br />

<strong>Sie</strong> eignen sich für Kästen, Kübel<br />

und Ampeln, aber auch fürs<br />

Beet.<br />

übersteht die ursprünglich aus den<br />

Subtropen stammende Pflanze am<br />

besten mit einer Frostschutzabdeckung.<br />

Bei Vorkultur im Frühbeet,<br />

Gewächshaus oder auf der Fensterbank<br />

im März bis April und anschließender<br />

Verpflanzung ins Beet blüht<br />

die Duftnessel bereits im ersten Jahr.<br />

Kräftige, buschige<br />

Stockrose<br />

Als Beetblume, aber auch als Kübelplanze<br />

bietet sich die Stockrose<br />

Die ausgezeichnete Stockrose wird nur 60 cm hoch<br />

und hat kräftige, buschig verzweigte Stiele.<br />

Tolle Blüten und bis zu 1kgErdbeeren<br />

pro Pflanze und Saison verspricht<br />

die Sorte ‚Toscana‘.<br />

Alcea rosea annua ‚Spring Celebrities<br />

Crimson‘ an. Die Sorte des japanisch-niederländischenUnternehmens<br />

Takii Europe weist einen buschig-zwergigen<br />

Wuchs auf und<br />

wird nur 60 cm hoch. <strong>Sie</strong> trägt von<br />

Ende Mai bis zum Spätherbst reichlich<br />

große, blutrote, gefüllte Blüten<br />

an kräftigen Stielen.<br />

Die prämierte Sorte zählt zu den<br />

einjährig wachsenden Stockrosen,<br />

dies ist eine noch recht neue Variante<br />

der ursprünglich zweijährigen<br />

Pflanze.<br />

Salviensamen sind keimfreudig, sodass sich eine Anzucht<br />

der neuen Sorte ‚Summer Jewel Red’ lohnt.


■ BAUERNBLATT l 21. Januar 2012 Garten<br />

Mehrfarbiger<br />

Sonnenhut<br />

Die neue Sonnenhutsorte Echinacea<br />

‚Cheyenne Spirit‘ von Kieft-<br />

Pro-Seeds aus Holland überzeugte<br />

die Fleuroselect-Juroren durch<br />

ihre vielen Blütenfarben. Die<br />

neue Mischung enthält die derzeit<br />

beliebten Präriefarbtöne<br />

Orange, Gelb, Scharlachrot, Rosa,<br />

Purpur und Creme. Bei früher<br />

Aussaat der mehrjährigen Pflanze<br />

ist eine Blüte bereits im ersten<br />

Jahr möglich. Die Staude blüht<br />

von Juli bis September. Die<br />

Wuchshöhe wird auf 68 bis 80 cm<br />

beziffert.<br />

Frühe Blüte<br />

der Salvie<br />

Die rot blühende Salvia coccinea<br />

‚Summer Jewel Red‘ wurde<br />

für ihre frühe Blüte und ihren<br />

kompakten Wuchs ausgezeichnet.<br />

Die Salviensorte aus dem<br />

japanischen Züchtungshaus Takii<br />

Im Farbenmix präsentiert sich die Sonnenhutsorte<br />

‚Cheyenne Spirit‘.<br />

Fotos: Fleuroselect/wf<br />

Es geht schon richtig bunt zu!<br />

Am Zimmerfenster ist im Januar<br />

der Winter sozusagen schon im Abmarsch.<br />

Da blüht es nämlich reichlich,<br />

vor und hinter der Glasscheibe. Wir<br />

wollen teilhaben und fangen mit getriebenen<br />

Gehölzblüten an. Material<br />

dazu wächst im eigenen Garten. Diese<br />

Gehölze lassen sich gut treiben:<br />

Forsythien, Zier- und andere Kirschen,<br />

Hartriegel, Duftschneeball,<br />

Zierquitten, Scheinhasel, Kätzchenweide,<br />

Schlehe, Mandelbäumchen.<br />

Das Treiben dieser Gehölze zu vorgezogener<br />

Blüte am Zimmerfenster<br />

gelingt umso besser, jenachdrücklicher<br />

die Zweige bis dahin Frost<br />

mitbekamen und je näher die Zeit<br />

des natürlichen Austriebs rückt. Das<br />

Beispiel Forsythie zeige, worauf es<br />

grundsätzlich ankommt. Sollte es<br />

tatsächlich bis Januar noch nicht<br />

richtig gefroren haben, verordnen<br />

wir einen künstlichen Winter in der<br />

Gefriertruhe, wo die Triebe richtig<br />

durchfrieren. Dem folgt ein Warmwasserbad<br />

für acht bis zwölf Stunden<br />

bei möglichst 32 bis 38 °C. Die<br />

Zweige sollen vollständig untertauchen.<br />

Danach sind sie bereit für das<br />

Ordnen in einer hübschen Vase. Zusatz<br />

eines Frischhaltemittels für<br />

Schnittblumen ist förderlich.<br />

Das Treiben geeigneter frühjahrsblühender<br />

Blumenzwiebeln sorgt<br />

für weiteren Flor. Das gelingt bestens<br />

mit Hyazinthen, Krokussen, ver-<br />

Winterblüten am Zimmerfenster<br />

schiedenen Narzissen, Tulpen. Allerdings<br />

muss dies von langer Hand<br />

im Spätherbst vorbereitet werden.<br />

Wem das zu umständlich und aufwendig<br />

ist, der findet das ganze Sortiment<br />

im Angebot von Gartencentern<br />

und Blumengeschäften in Form<br />

bereits knospender Pflanzen.<br />

Merke: Je kühler die Töpfe stehen,<br />

desto länger die Vorfreude und endlich<br />

der Anblick geöffneter Blüten,<br />

dazu köstlicher Duft von Hyazinthen.<br />

Der blütenreiche Winter am Zimmerfenster<br />

hält noch mehr bereit,<br />

nämlich winterblühende Zimmerpflanzen.<br />

In diese Riege gehören<br />

Alpenveilchen, Azaleen, Becherprimeln,<br />

Fliederprimeln und Cinerarie,<br />

um nur die wichtigsten zu nennen.<br />

Man stelle stets kühl, nicht in pralle<br />

Mittagssonne, sondern eher halbschattig,<br />

gieße entsprechend der<br />

Temperatur.<br />

Jetzt werfen wir einen Blick nach<br />

draußen, denn auf dem Fensterbrett<br />

oder einem vorgelagerten Beet<br />

blüht es um diese Zeit ebenfalls.<br />

Hauptakteure sind Schneeheide<br />

(Erica carnea) und Englische Heide<br />

(Erica xdarleyensis) in Weiß, Rosa<br />

oder Rot, besonders attraktiv, falls<br />

Schneekristalle schmücken. Setzte<br />

man im Herbst zu diesen Pflanzen<br />

Zwiebelchen von Schneeglöckchen<br />

oder Krokus, wird es richtig bunt.<br />

Ilse Jaehner<br />

An die berühmte Porzellanfarbe Delfter<br />

Blau erinnern die Blüten des prämierten<br />

Hornveilchens.<br />

Die Ruhe der Wintermonate<br />

lässt sich gut für die Planung<br />

kleinerer baulicher Veränderungen<br />

im Garten nutzen. Wer<br />

nicht gleich ein neues Beet anlegen<br />

möchte, kann bestehenden<br />

Anlagen mit der Umgestaltung<br />

der Einfassung einen neuen<br />

Charakter verleihen. Eine<br />

ganze Palette an Möglichkeiten<br />

Neues Gesicht für alte Beete<br />

Aus der Fassung?<br />

trägt leuchtend rote Blüten vom<br />

Frühsommer bis zum Herbst. <strong>Sie</strong><br />

eignet sich als Beet-, Balkon- und<br />

Schnittblume und wird von Bienen<br />

und Schmetterlingen angesteuert.<br />

Die Samen keimen sehr<br />

gut, sodass sich das Vorziehen<br />

lohnt. Im Gartenbeet wird die<br />

einjährige Sommerblume 45 cm<br />

hoch und 30 cm breit.<br />

Nostalgisches<br />

Hornveilchen<br />

Die Hornveilchensorte Viola<br />

cornuta ‚Sorbet XP Delft Blue‘ besticht<br />

durch ihre nostalgischen<br />

Blüten. Ihr blauer Rand erinnert<br />

an die Porzellanfarbe Delfter<br />

Blau. Das weiße Blumengesicht<br />

leuchtet in der Sonne.<br />

Die Pflanze aus der Züchtung<br />

von PanAmerican Seed ist geeignet<br />

für die Frühjahrs- oder<br />

Herbstpflanzung in Gartenbeeten,<br />

Töpfen, Kübeln und Ampeln<br />

und gilt als robust.<br />

Brigitte Laarmann/wf<br />

für jedes Budget hinsichtlich<br />

Zeit und Geld bietet sich an: Mit<br />

Findlingen, kleinen Natursteinen,<br />

Holz, Pflanzen wie Buchsbaum,<br />

Eibe oder Frauenmantel,<br />

niedrigen Mauern, aufgeschichteten<br />

Natursteinplatten oder<br />

eingegrabenen Ziegeln lassen<br />

sich neue gestalterische Akzente<br />

setzen. Karin Stern<br />

Hier wurden alte Grundmauern als Beeteinfassung wiederverwendet.<br />

Foto: Karin Stern<br />

69


70 Garten BAUERNBLATT l 21. Januar 2012 ■<br />

Die neuen Saatgutkataloge<br />

werden bereits verschickt und<br />

wecken viele Wünsche. Wer<br />

besondere Sorten heranziehen<br />

möchte, sollte bald bestellen.<br />

Da Sammelbestellungen Portokosten<br />

sparen, lohnt es sich,<br />

Nachbarn und Freunde nach<br />

Saatgutwünschen zu fragen.<br />

Doch bevor bestellt wird, sollten<br />

die vorhandenen Vorräte<br />

gesichtet werden. Welche Sorten<br />

sind vorhanden? Welche<br />

Sorten waren besonders gut,<br />

und welche haben gefloppt? Ist<br />

das Saatgut noch haltbar?<br />

Keimprobe bei<br />

älterem Saatgut<br />

Von älterem Saatgut lässt sich<br />

eine Keimprobe durchführen,<br />

um jetzt schon zu prüfen, wie<br />

hoch die Erfolgsquote beim<br />

Aussäen ist. Bei kleineren Samen<br />

reicht dafür ein Teller mit<br />

angefeuchtetem Küchenpapier<br />

aus. Darauf gibt man acht bis<br />

zehn Samen und deckt den Teller<br />

mit Folie ab. Nun lässt man<br />

die Samen an einem hellen<br />

Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung<br />

und bei der für die<br />

betreffende Art optimalen<br />

Temperatur keimen. Diese Angabe<br />

ist auf der Samentüte<br />

nachzulesen. Für die Keimprobe<br />

bei größeren Samen wie Hül-<br />

Planung für die nächste Gartensaison<br />

Das Saatgut jetzt sichten<br />

Die Keimprobe verrät, ob es lohnt, älteres Saatgut im Garten auszubringen.<br />

Fotos: Angelika Laumann/wf<br />

senfrüchten füllt man einen tiefen<br />

Teller mit Sand. Dort werden<br />

die Samen hineingedrückt.<br />

Während der Keimzeit muss die<br />

Unterlage feucht gehalten werden.<br />

Ist die auf der Samentüte<br />

angegebene Keimdauer verstrichen,<br />

zählt man, wie viele Samen<br />

gekeimt sind. Bohnen, Erbsen,<br />

Radieschen und Rettich keimen<br />

beispielsweise nach zehn<br />

Tagen. Gurken,<br />

Kürbis, Porree<br />

und Tomaten<br />

brauchen 14 Tage<br />

zum Keimen.<br />

Bei Möhren und<br />

Spinat muss man<br />

drei Wochen<br />

und bei Feldsalat<br />

oder Petersilie<br />

sogar vier<br />

Wochen warten.<br />

Für die meisten<br />

Samen sind Keimtemperaturen<br />

um 16 °C optimal.<br />

Nur Tomaten,<br />

Paprika und<br />

Gurken brauchenmindestens<br />

20 °C zum<br />

Keimen.<br />

Keimen mehr als<br />

die Hälfte der<br />

Samen, lässt sich<br />

das Saatgut problemlosverwen-<br />

den. Geht der Samen nur zögernd<br />

und ungleichmäßig auf,<br />

sollte besser neues Saatgut gekauft<br />

werden.<br />

Wenig Wasser –<br />

wenig Dünger<br />

Zimmerpflanzen wie Ficus, Efeutute,<br />

Yuccapalme und Drachenbaum<br />

leiden im Winter unter<br />

Lichtmangel und trockener Heizungsluft.<br />

Zudem werden sie<br />

oft ertränkt. Während der<br />

dunklen Jahreszeit wachsen die<br />

Pflanzen nur wenig und brauchen<br />

somit auch kaum Nährstoffe.<br />

Auch der Wasserbedarf<br />

hält sich sehr in Grenzen. Beim<br />

Wässern ist es sinnvoll, die Erde<br />

mal abtrocknen zu lassen und<br />

sie dann wieder gründlich zu<br />

befeuchten. Wenn der Topfballen<br />

permanent zu nass gehalten<br />

wird, ersticken die Wurzeln und<br />

beginnen zu faulen. Die trockene<br />

Heizungsluft fördert das<br />

Verbräunen der Blattspitzen.<br />

Das lässt sich durch Ansprühen<br />

der Pflanzen reduzieren. Ebenso<br />

fördert zu starkes Düngen<br />

diese Verbräunung, weil sich<br />

überschüssige Salze in den<br />

Blattspitzen einlagern und diese<br />

verbrennen. Im Winter ist also<br />

nur sparsam zu düngen.<br />

Angelika Laumann/wf<br />

Grünpflanzen fühlen sich in trockener Luft wohler,<br />

wenn sie mit Wasser besprüht werden.<br />

Tipps für den Ziergarten<br />

Zeit zum Kalken<br />

Der Winter ist ein guter Zeitpunkt,<br />

um den Boden zu kalken. Empfehlenswert<br />

ist eine vorhergehende pH-<br />

Wert-Messung. Der Handel bietet<br />

einfach zu handhabende Sets an.<br />

Dazu gibt es Auflistungen der wichtigsten<br />

Gartenpflanzen mit den anzustrebenden<br />

pH-Wert-Angaben.<br />

Winterquartiere lüften<br />

Wer Kübelpflanzen in der Garage<br />

oder im Keller überwintert, der sollte<br />

diese bei mildem Wetter regelmäßig<br />

lüften und die Pflanzen auf<br />

Schädlingsbefall kontrollieren. Bitte<br />

nur sparsam wässern. Agapanthus,<br />

Dipladenia und alle Laub abwerfenden<br />

Pflanzen wie Fuchsien brauchen<br />

zurzeit nur sehr wenig <strong>Feuchtigkeit</strong><br />

und freuen sich über etwas trockenere<br />

Füße.<br />

Tipps für den Nutzgarten<br />

Fruchtmumien entfernen<br />

Eingetrocknete Früchte (sogenannte<br />

Fruchtmumien), die noch an den<br />

Ästen der Obstbäume hängen, sollten<br />

unbedingt entfernt werden. In<br />

ihnen schlummern Pilzsporen, die im<br />

Frühjahr die jungen Früchte infizieren.<br />

Besonders bei Pflaumen,<br />

Zwetschgen und einigen Apfelsorten<br />

halten sich Fruchtmumien hartnäckig<br />

an den Ästen. Diese werden<br />

mit einem Stock abgeschlagen und<br />

über die Restmülltonne entsorgt.<br />

Saubere Futterstellen<br />

WerimGarten Futterstellen für Tiere<br />

aufstellt, sollte diese regelmäßig reinigen.<br />

Schimmeliges Futter besser<br />

entsorgen. Vogelfutterstellen müssen<br />

frei zugänglich und vor Katzen<br />

sicher aufgestellt werden.<br />

Kresse aussäen<br />

Frische Vitamine gibt es auch im<br />

Winter von der Fensterbank. So lässt<br />

sich recht einfach die Kresse im Haus<br />

heranziehen. Auch Petersilie hält<br />

sich gut im Topf und kann jetzt ausgesät<br />

werden.<br />

Erste Saaten<br />

Ende des Monats lassen sich im frostfreien<br />

Gewächshaus schon die ersten<br />

Aussaaten vornehmen. Feldsalat,<br />

Winterportulak und Spinat keimen<br />

schon bei niedrigen Temperaturen,<br />

vor Frost müssen sie allerdings geschützt<br />

werden.<br />

Edelreiser schneiden<br />

Während der frostfreien Zeit lassen<br />

sich gut Edelreiser der Obstgehölze<br />

schneiden. Ideal sind einjährige Triebe<br />

aus dem oberen Kronenbereich. Bis<br />

zum Veredeln sollten sie kühl und<br />

feucht gelagert werden. wf

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