Katholiken in Lienen seit der Reformation
Katholiken in Lienen seit der Reformation Katholiken in Lienen seit der Reformation
war, in der Gemeinde tätig. Am 21. Mai 1946 wurde schließlich Pastor Franz Garske, selber Flüchtling aus Schrotz, Kreis Deutsch-Krone, als Pastor der katholischen Kirchengemeinde Lienen angestellt. Die Zusammenarbeit in der „Flüchtlingsfürsorge“ zwischen den ev. Pasto- ren Homrighausen und Smend und Pastor Garske verlief in gutem Einvernehmen. 85 Mit der gemeinsamen Nutzung des ev. Gotteshauses durch beide Konfessionen entstanden kleinere Probleme, die dem unterschiedlichen Ritus geschuldet waren. So heißt es im Proto- koll einer Presbyteriumssitzung vom 15.08.1950, dass „nach Eingang verschiedener Be- schwerden aus der Gemeinde über die Benutzung des Weihrauchs in unserer [ev., C. S.] Kir- che bei katholischen Gottesdiensten“ beschlossen wurde, „den Herrn Kaplan zu bitten, den Gebrauch des Weihrauchs nach Möglichkeit einzuschränken.“ 86 Die ersten katholischen Gottesdienste in Kattenvenne fanden auf dem Hof des Mühlenbesit- zers Schlingermann (Glandorfer Damm 24) statt, der, gebürtig aus Castrop-Rauxel, den ehe- maligen Hof und Mühlenbetrieb Altevogt im Jahre 1925 erworben hatte. 87 Von 1963 an wur- den sie schließlich in der neuen Kattenvenner Zentralschule abgehalten, bis 1969 ein eigenes Gemeindezentrum fertiggestellt wurde. 88 Abb. 9: Hof Altevogt/Schlingermann Obwohl in der unmittelbaren Nachkriegszeit viele Katholiken Lienen wieder verließen (ca. 700 Katholiken blieben) wurde der Wunsch nach einer eigenen Kirche immer stärker. 85 Ebd., S. 79. 86 Ebd., S. 79, Anm. 7. 87 Wilkens, Lienen (wie Anm. 3), S. 340f. 88 Gronenberg, Gemeinde (wie Anm. 82), S. 79; Das Bistum Münster (wie Anm. 14), S. 321. 42
Zunächst versuchte die katholische Gemeinde ein Grundstück von Frau Emma Jürdens süd- lich des Friedhofes (heute Hauptschule Lienen) zu erhalten. Aber dieses Gelände konnte sich die evangelische Kirchengemeinde als Friedhofserweiterungsgelände nicht entgehen lassen. Am 9. April 1952 konnte dann von dem Bauern Saatmann (die alte Hofstelle wurde im Zuge der Dorfkernsanierung an die Friedhofstraße ausgelagert, heute Standort der Geschäftshäuser Bruns und Niemann) die Fläche erworben werden, auf der heute Kirche und Pfarrheim stehen. Am 13.07.1952 erfolgte die Grundsteinlegung der Kirche, am 10.05.1953 ihre Einweihung durch Weihbischof Heinrich Baaken aus Münster. 89 Der Kirchbau erstand nach den Plänen von Baurat Bocklage im Rundbogenstil und wurde von Architekt Stahlschmidt aus Lienen beaufsichtigt. Die Bauausführung erfolgte durch das Baugeschäft Herbermann aus Glandorf. Am 01.05.1977 fand die Einweihung des Pfarrheims fand statt. 90 Abb. 10: Hof Saatmann (abgebrochen) Das 1953 errichtete seelsorglich selbständige Pfarrrektorat erhielt 1954 eine eigene Vermö- gensverwaltung und wurde von Lengerich abgetrennt. 1980 erfolgte die Pfarrerhebung. Das Pfarrgebiet umfasste die politische Gemeinde Lienen. 91 Im Oktober 1994 wurde das 25-jährige Jubiläum des Franziskusgemeindehauses in Kattenvenne unter Leitung von Pastor Büchter feierlich begangen. Zu diesem Festtag wurde auch der dortige Glockenturm eingeweiht. 89 Gronenberg, Gemeinde (wie Anm. 82), S. 79. 90 Ebd., S. 45f. 91 Das Bistum Münster (wie Anm. 14), S. 320. 43
- Seite 1 und 2: Katholiken in Lienen seit der Refor
- Seite 3 und 4: von König Konrad III. (1093-1152)
- Seite 5 und 6: Die Reformation in der Grafschaft T
- Seite 7 und 8: Abb. 4: Graf Arnold von Tecklenburg
- Seite 9 und 10: Wie in Tecklenburg erließ auch der
- Seite 11 und 12: Abb. 5: Der Osnabrücker Südkreis
- Seite 13 und 14: ein Hermann Urbergh aus Laer (Bad L
- Seite 15 und 16: Der Einfluss des Klosters Iburg Auc
- Seite 17 und 18: sucht. Er kam zu dem Ergebnis, dass
- Seite 19 und 20: BREWE, Maria Elisabeth * 08.08.1852
- Seite 21 und 22: HAUNHORST, Johann Heinrich * 30.08.
- Seite 23 und 24: RICHTER, Philipp Bernard * 21.10.18
- Seite 25 und 26: liken die Taufen möglichst bald na
- Seite 27 und 28: unsere Diözesanen, da sie Königli
- Seite 29 und 30: -- KV Flackamp H. 4 Tagelöhner arm
- Seite 31 und 32: cember 16 Franz ter; Rövekamp Mari
- Seite 33 und 34: 2 Mai 9 Bernhard Heinrich 3 Juni 28
- Seite 35 und 36: Abb. 7: Erste Seite der Auszüge au
- Seite 37 und 38: Am 24. November 1852 ersuchte der O
- Seite 39 und 40: Hauptgegner standen sich Fürst Ott
- Seite 41: Pommern 133 Personen 70 Familien We
- Seite 45 und 46: Pastor Alfred Büchter (29.5.1988 -
- Seite 47 und 48: - SPANNHOFF, CHRISTOF (Bearb.), Que
- Seite 49 und 50: - REINHARD, WOLFGANG, Zwang zur Kon
- Seite 51 und 52: mhd. mittelhochdeutsch mndd mitteln
war, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de tätig. Am 21. Mai 1946 wurde schließlich Pastor Franz Garske, selber<br />
Flüchtl<strong>in</strong>g aus Schrotz, Kreis Deutsch-Krone, als Pastor <strong>der</strong> katholischen Kirchengeme<strong>in</strong>de<br />
<strong>Lienen</strong> angestellt. Die Zusammenarbeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> „Flüchtl<strong>in</strong>gsfürsorge“ zwischen den ev. Pasto-<br />
ren Homrighausen und Smend und Pastor Garske verlief <strong>in</strong> gutem E<strong>in</strong>vernehmen. 85<br />
Mit <strong>der</strong> geme<strong>in</strong>samen Nutzung des ev. Gotteshauses durch beide Konfessionen entstanden<br />
kle<strong>in</strong>ere Probleme, die dem unterschiedlichen Ritus geschuldet waren. So heißt es im Proto-<br />
koll e<strong>in</strong>er Presbyteriumssitzung vom 15.08.1950, dass „nach E<strong>in</strong>gang verschiedener Be-<br />
schwerden aus <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de über die Benutzung des Weihrauchs <strong>in</strong> unserer [ev., C. S.] Kir-<br />
che bei katholischen Gottesdiensten“ beschlossen wurde, „den Herrn Kaplan zu bitten, den<br />
Gebrauch des Weihrauchs nach Möglichkeit e<strong>in</strong>zuschränken.“ 86<br />
Die ersten katholischen Gottesdienste <strong>in</strong> Kattenvenne fanden auf dem Hof des Mühlenbesit-<br />
zers Schl<strong>in</strong>germann (Glandorfer Damm 24) statt, <strong>der</strong>, gebürtig aus Castrop-Rauxel, den ehe-<br />
maligen Hof und Mühlenbetrieb Altevogt im Jahre 1925 erworben hatte. 87 Von 1963 an wur-<br />
den sie schließlich <strong>in</strong> <strong>der</strong> neuen Kattenvenner Zentralschule abgehalten, bis 1969 e<strong>in</strong> eigenes<br />
Geme<strong>in</strong>dezentrum fertiggestellt wurde. 88<br />
Abb. 9: Hof Altevogt/Schl<strong>in</strong>germann<br />
Obwohl <strong>in</strong> <strong>der</strong> unmittelbaren Nachkriegszeit viele <strong>Katholiken</strong> <strong>Lienen</strong> wie<strong>der</strong> verließen (ca.<br />
700 <strong>Katholiken</strong> blieben) wurde <strong>der</strong> Wunsch nach e<strong>in</strong>er eigenen Kirche immer stärker.<br />
85 Ebd., S. 79.<br />
86 Ebd., S. 79, Anm. 7.<br />
87 Wilkens, <strong>Lienen</strong> (wie Anm. 3), S. 340f.<br />
88 Gronenberg, Geme<strong>in</strong>de (wie Anm. 82), S. 79; Das Bistum Münster (wie Anm. 14), S. 321.<br />
42