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Katholiken in Lienen seit der Reformation

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sucht. Er kam zu dem Ergebnis, dass vor 1750 noch „manche E<strong>in</strong>tragungen […] auf enge<br />

verwandtschaftliche Beziehungen zu katholischen Familien <strong>in</strong> den Nachbargeme<strong>in</strong>den Hagen,<br />

bei Osnabrück, Glane und Glandorf“ h<strong>in</strong>deuten. „So war z.B. e<strong>in</strong> Sohn von Drückers Stätte <strong>in</strong><br />

Holzhausen Kolon Schirl<strong>in</strong>g <strong>in</strong> Glandorf. Er wurde, als er gestorben war, allerd<strong>in</strong>gs nicht <strong>in</strong><br />

Glandorf, son<strong>der</strong>n <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Geburtsgeme<strong>in</strong>de <strong>Lienen</strong> am 3. April 1713 beerdigt. 1724 werden<br />

die Glandorfer Namen Kracht und Venke bei e<strong>in</strong>er Taufe <strong>in</strong> <strong>Lienen</strong> genannt. 1745 kommt<br />

Peesche aus Glandorf bei e<strong>in</strong>er Taufe Hersmann <strong>in</strong> <strong>Lienen</strong> vor.“ 71<br />

1758 siedelte sich <strong>der</strong> Katholik Mathias Licher aus dem Hochstift Osnabrück als Neubauer<br />

auf 10 Scheffelsaat (ca. 1,2 ha) Landes <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bauerschaft Holperdorp an. 72<br />

Weitere genealogische und prosopographische Untersuchungen könnten dieses Bild erweitern<br />

und ergänzen.<br />

Vom Anfang des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts bis zum Zweiten Weltkrieg<br />

In se<strong>in</strong>er Beschreibung <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Geme<strong>in</strong>den schreibt Werner Thissen über <strong>Lienen</strong>, dass<br />

im bisher kirchlich zu Osnabrück gehörenden und 1821 dem Bistum Münster zugeordneten<br />

<strong>Lienen</strong> Ende <strong>der</strong> 1930er Jahre nur neun katholische Familien gelebt haben sollen (sieben <strong>in</strong><br />

Holperdorp und zwei <strong>in</strong> Kattenvenne). 73 Auch Wilhelm Wilkens hat <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er 2004 erschiene-<br />

nen <strong>Lienen</strong>er Ortschronik die Behauptung aufgestellt, dass es <strong>Katholiken</strong> bis zum Zweiten<br />

Weltkrieg nur am Rande <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de, so <strong>in</strong> Holperdorp o<strong>der</strong> auch <strong>in</strong> Meckelwege, gegeben<br />

habe und die Konfessionsgrenzen noch relativ scharf gewesen seien. 74 Diese Aussage lässt<br />

sich durch die Durchsicht des Ortsfamilienbuches für Ostbevern und weiterer Quellen für das<br />

19. Jahrhun<strong>der</strong>t spezifizieren, so dass sich e<strong>in</strong> sehr viel differenzierteres Bild <strong>der</strong> verme<strong>in</strong>tlich<br />

starren Konfessionsgrenzen ergibt. 75<br />

Aus den Kirchenbüchern von Ostbevern<br />

In Ostbevern lebten im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t folgende Personen, bei denen als Geburtsort <strong>Lienen</strong><br />

angegeben wurde:<br />

71<br />

Hunsche, <strong>Lienen</strong> (wie Anm. 3), S. 146.<br />

72<br />

Ebd., S. 276. Wilkens, <strong>Lienen</strong> (wie Anm. 3), S. 387.<br />

73<br />

Das Bistum Münster (wie Anm. 14), S. 320.<br />

74<br />

Wilkens, <strong>Lienen</strong> (wie Anm. 3), S. 45.<br />

75<br />

Die Daten des digitalen Ortsfamilienbuches für Ostbevern ist im Internet unter folgen<strong>der</strong> Adresse e<strong>in</strong>sehbar:<br />

http://www.ortsfamilienbuecher.de/ostbevern/, 26.02.2009.<br />

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