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Katholiken in Lienen seit der Reformation

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e<strong>in</strong> Hermann Urbergh aus Laer (Bad Laer) auf den Hof Buddemeyer <strong>in</strong> <strong>Lienen</strong>-Holperdorp. 49<br />

Am 8. Mai 1611 zahlte Jürgen Brewe aus Holperdorp für die Schwester se<strong>in</strong>er Frau den<br />

Freibrief für acht Goldgulden, da se<strong>in</strong>e Schwäger<strong>in</strong> <strong>in</strong> Hagen auf e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en freien Hof<br />

e<strong>in</strong>geheiratet hatte. 50 1612 heiratete Wortmanns Tochter Anna aus Hagen auf den Hof des<br />

Johann Tepe <strong>in</strong> Holperdorp. 51 1616 übernahm Johann Henschen, <strong>der</strong> Sohn Herman Henßkens,<br />

<strong>der</strong> mit <strong>der</strong> aus Glandorf stammenden Elßke Landtwehrs verheiratet war, Wiemanns Kotten <strong>in</strong><br />

Meckelwege, <strong>der</strong> <strong>in</strong> „schuld und beschwerung“ geraten war 52 und 1617 wurde dem aus Laer<br />

(Bad Laer) stammende Kerstien Hoppe <strong>der</strong> Hof M<strong>in</strong>neker <strong>in</strong> Kattenvenne vom Tecklenburger<br />

Grafen übertragen. E<strong>in</strong> Hermann Kasselmann aus Hagen a. T. W. heiratete Grete zum Doe-<br />

thagen aus <strong>Lienen</strong> und zog 1620 auf den Hof. 53 Auch die verwandtschaftlichen Beziehungen<br />

<strong>der</strong> Familie Brockmeyer aus Glane-Visbeck stellen e<strong>in</strong> beredtes Beispiel für enge Verb<strong>in</strong>dun-<br />

gen zwischen katholischen und protestantischen Familien dar: 1616 heiratete Johann Brock-<br />

meyer e<strong>in</strong>e Grete Schomberg aus <strong>Lienen</strong>. 54 Auch se<strong>in</strong>e Tochter Margarethe Brockmeyer ehe-<br />

lichte 1654 den <strong>Lienen</strong>er Hofbesitzer Moritz Schulte-Uffelage. 55 E<strong>in</strong>e Anna Brockmeyer zog<br />

1679 auf den Hof Hunnemanns (Hullmann?) im reformierten Kirchspiel Lengerich. 1684<br />

vermählte sich <strong>der</strong> Hoferbe Jürgen Brockmeyer <strong>in</strong> zweiter Ehe mit Anna Gertrud Brünemann<br />

aus <strong>Lienen</strong>-Holzhausen und nach dem Tod se<strong>in</strong>er zweiten Frau <strong>in</strong> dritter Ehe mit Angela Ma-<br />

ria Heemann (Heymann), ebenfalls aus <strong>Lienen</strong>. 56 Schließlich heiratete im Jahr 1700 Peter<br />

Wilhelm Brünemann aus <strong>Lienen</strong>-Holzhausen die Hoferb<strong>in</strong> Kathar<strong>in</strong>a Brockmeyer. 57 Diese<br />

Beispiele lassen vermuten, dass <strong>der</strong> später so trennende konfessionelle Unterschied noch nicht<br />

voll ausgebildet war bzw. noch ke<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss auf wechsel<strong>seit</strong>ige Eheschließungen hatte.<br />

Auch vom Hof Franz <strong>in</strong> Meckelwege ist die Geschichte überliefert, dass e<strong>in</strong>e Tochter e<strong>in</strong>en<br />

<strong>Katholiken</strong>, Hermann Niermann, aus Glandorf heiratete. Daraufh<strong>in</strong> sei sie von ihrer Familie<br />

verstoßen worden. 58 Der historische Kern <strong>der</strong> Erzählung ist die Verheiratung nach Glandorf.<br />

Das Verstoßen <strong>der</strong> jungen Braut jedoch ist e<strong>in</strong>e Zutat <strong>der</strong> späteren Jahrhun<strong>der</strong>te – vielleicht<br />

erst des Kulturkampfs – denn zur damaligen Zeit war die eheliche Verb<strong>in</strong>dung von Mitglie-<br />

<strong>der</strong>n zweier Bauernfamilien nicht die freie Entscheidung <strong>der</strong> beiden Ehepartner. Sozialer<br />

49 Hunsche, <strong>Lienen</strong> (wie Anm. 3), S. 193 u. 275.<br />

50 Spannhoff, Quellen (wie Anm. 2), S. 299.<br />

51 Ebd., S. 305.<br />

52 Ebd., S. 316.<br />

53 Hunsche, <strong>Lienen</strong> (wie Anm. 3), S. 336.<br />

54 Brockmeyer, Friedrich, Die Geschichte des Hofes und <strong>der</strong> Familie Brockmeyer zu Glane-Visbeck, Osnabrück<br />

1938, S. 16.<br />

55 Ebd., S. 18.<br />

56 Ebd., S. 25.<br />

57 Ebd., S. 26.<br />

58 Externest, Peter, Familie Franz. Geschichte und Geschichten. <strong>Lienen</strong> – Brochterbeck – Münster und mehr<br />

(unveröffentlichtes Typoskript 2008), S. 20.<br />

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