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Katholiken in Lienen seit der Reformation

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Abb. 5: Der Osnabrücker Südkreis <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er konfessionellen Glie<strong>der</strong>ung 1650 (Dunkelgrau:<br />

über 75 % <strong>Katholiken</strong>; hellgrau: unter 25 % <strong>Katholiken</strong>).<br />

Ähnlich, wie es <strong>in</strong> den heute katholischen Nachbargeme<strong>in</strong>den Anfang des 17. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

aussah, wird es anfänglich auch <strong>in</strong> <strong>Lienen</strong> gewesen se<strong>in</strong>. Der <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zeit <strong>der</strong> beg<strong>in</strong>nenden Re-<br />

formation wirkende Pfarrer war Konrad Meyer, <strong>der</strong> noch als katholischer Pfarrer von <strong>der</strong> Her-<br />

for<strong>der</strong> Äbtiss<strong>in</strong>, die <strong>in</strong> <strong>Lienen</strong> das Recht zur Besetzung <strong>der</strong> Pfarrstelle besaß (s.o.), e<strong>in</strong>gesetzt<br />

wurde. 38 Später beanspruchten Graf Konrad von Tecklenburg († 1557) und se<strong>in</strong> Schwieger-<br />

sohn und Nachfolger Eberw<strong>in</strong> von Bentheim-Ste<strong>in</strong>furt (1536-1562) bzw. Konrads Tochter<br />

Anna (1532-1582) als Regent<strong>in</strong> von 1562 bis 1573 dieses Recht, was zu erbitterten Konflikten<br />

mit <strong>der</strong> Herfor<strong>der</strong> Äbtiss<strong>in</strong> führte. 39 Erst Graf Arnold von Bentheim-Tecklenburg-Ste<strong>in</strong>furt<br />

(Sohn Annas und Eberw<strong>in</strong>s) gestand 1573 <strong>der</strong> Äbtiss<strong>in</strong> wie<strong>der</strong> das Patronats- und Kollations-<br />

recht <strong>in</strong> Lengerich und <strong>Lienen</strong> zu, unter <strong>der</strong> Bed<strong>in</strong>gung, dass nur e<strong>in</strong>e „Berufung guter, ehrba-<br />

rer, bequemer Personen re<strong>in</strong>er Lehre Augsburgischer Konfession und guten Wandels“ 40 aner-<br />

kannt werde.<br />

Die anfängliche Ritenunsicherheit des <strong>Lienen</strong>er Pfarrers ist auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Erzählung erhalten<br />

geblieben, die Wilhelm Wilkens für die Nachwelt aufgezeichnet hat:<br />

Der im Jahre 1958 im Alter von 100 Jahren verstorbene Bauer Ernst Pietig aus Meckelwege<br />

gab aus den Erzählungen se<strong>in</strong>er Vorfahren wie<strong>der</strong>, dass zur Zeit <strong>der</strong> <strong>Reformation</strong> Unzufrie-<br />

38<br />

Hunsche, <strong>Lienen</strong> (wie Anm. 3), S. 118.<br />

39<br />

Ebd.<br />

40<br />

Landesarchiv Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen, Abteilung Westfalen, Fürstabtei Herford, Nr. 437, zit. nach Hunsche,<br />

<strong>Lienen</strong> (wie Anm. 3), S. 118.<br />

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