23.11.2012 Aufrufe

Katholiken in Lienen seit der Reformation

Katholiken in Lienen seit der Reformation

Katholiken in Lienen seit der Reformation

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Katholiken</strong> <strong>in</strong> <strong>Lienen</strong> <strong>seit</strong> <strong>der</strong> <strong>Reformation</strong><br />

Von Christof Spannhoff<br />

„Als ich <strong>in</strong> Glandorf zur Schule g<strong>in</strong>g und gerade radfahren konnte, kamen wir e<strong>in</strong>es Sonntag-<br />

nachmittags auf den Gedanken, nach Kattenvenne zu fahren. Durch e<strong>in</strong>ige Erzählungen <strong>der</strong><br />

Erwachsenen glaubten wir, daß dort e<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>e Sorte Menschen wohnen müsse mit e<strong>in</strong>em<br />

völlig an<strong>der</strong>en Aussehen; denn die Kattenvenner und <strong>Lienen</strong>er waren evangelisch. Als wir<br />

dann bei Krusen Friedrich und <strong>in</strong> Meckelwege die gleichen Menschen antrafen wie <strong>in</strong> Glan-<br />

dorf, kam unser Respekt vor den Erwachsenen mächtig <strong>in</strong>s Wanken.“<br />

– Jugen<strong>der</strong><strong>in</strong>nerung von Dr. Bernhard Riese (1915-2003) aus se<strong>in</strong>em Buch „Die Teufelsste<strong>in</strong>e<br />

Vorwort<br />

von Bad Laer am Teutoburger Wald“, Bad Laer 1977, S. 109f. –<br />

<strong>Katholiken</strong> hat es <strong>in</strong> <strong>Lienen</strong> immer gegeben! E<strong>in</strong>e gewagte Aussage angesichts <strong>der</strong> Tatsache,<br />

dass <strong>in</strong> <strong>der</strong> Grafschaft Tecklenburg und somit auch <strong>in</strong> <strong>Lienen</strong> <strong>seit</strong> dem 16. Jahrhun<strong>der</strong>t zu-<br />

nächst das lutherische, dann das reformierte Bekenntnis e<strong>in</strong>geführt wurde. Auch heute noch<br />

ist <strong>der</strong> Großteil <strong>der</strong> <strong>Lienen</strong>er Bevölkerung evangelisch, selbst nach dem starken Zuzug von<br />

katholischen Flüchtl<strong>in</strong>gen und Vertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg, die hier e<strong>in</strong>e neue<br />

Heimat fanden. Dennoch lassen sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vergangenheit manche Spuren katholischer Men-<br />

schen <strong>in</strong> <strong>Lienen</strong> und enge Beziehungen zwischen <strong>Katholiken</strong> und Protestanten entdecken,<br />

denen es <strong>in</strong> den folgenden Ausführungen nachzuspüren gilt.<br />

Diese Schrift wurde anlässlich des 30. Jahrestages <strong>der</strong> Pfarrerhebung <strong>der</strong> katholischen Kir-<br />

chengeme<strong>in</strong>de Maria Frieden zu <strong>Lienen</strong> im Jahr 2010 erstellt. Sie gehört zusammen mit den<br />

Kirchengeme<strong>in</strong>den St. Margaretha (Lengerich), St. Michael (Tecklenburg) und St. Christo-<br />

phorus (Ladbergen) <strong>seit</strong> dem 11. Juni 2006 zur neu gegründeten Pfarrgeme<strong>in</strong>de „Seliger-<br />

Niels-Stensen“.<br />

1


E<strong>in</strong>leitung<br />

Abb. 1: Die katholische Kirche <strong>in</strong> <strong>Lienen</strong> 1965<br />

Mit <strong>der</strong> E<strong>in</strong>glie<strong>der</strong>ung des <strong>seit</strong> dem 6. nachchristlichen Jahrhun<strong>der</strong>t im Raum des heutigen<br />

Westfalens ansässigen Stammes <strong>der</strong> Sachsen <strong>in</strong> das Frankenreich durch Karl den Großen am<br />

Ende des 8. Jahrhun<strong>der</strong>ts kam auch das Christentum um das Jahr 800 <strong>in</strong> unsere Gegend. 1<br />

Die Kirche zu <strong>Lienen</strong> als Element dieses Christianisierungsprozesses gilt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Forschung als<br />

„Urpfarre“ aus <strong>der</strong> ersten Hälfte des 9. Jahrhun<strong>der</strong>ts, die auf den Län<strong>der</strong>eien e<strong>in</strong>es Hofes <strong>der</strong><br />

Reichsabtei Herford, dem erstmals 1437 <strong>in</strong> den Quellen genannten „Ebd<strong>in</strong>khof to Lyne“ 2 ,<br />

gegründet worden ist. 3 Der „Ebd<strong>in</strong>khof“, d.i. <strong>der</strong> „Hof <strong>der</strong> Äbtiss<strong>in</strong>“, lag wenige hun<strong>der</strong>t Me-<br />

ter südlich des sogenannten Deetwegs (von as. thiod(a), ahd. diot „Volk“), dem alten Heer-<br />

und Handelsweg von L<strong>in</strong>gen nach Bielefeld. 1147 wurden <strong>der</strong> Herfor<strong>der</strong> Reichsabtei ihre älte-<br />

ren Besitzungen und Privilegien <strong>in</strong> Ibbenbüren, Lengerich, <strong>Lienen</strong>, Bünde und Röd<strong>in</strong>ghausen<br />

1<br />

F<strong>in</strong>ke, Walter, Frühmittelalterliche Siedlungen im Münsterland, <strong>in</strong>: Archäologie <strong>in</strong> Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen. Geschichte<br />

im Herzen Europas, hrsg. v. Hansgerd Hellenkemper u.a., Ma<strong>in</strong>z 1990, S. 25-47; Grünewald, Christoph,<br />

Die Siedlungsgeschichte des Münsterlandes vom 7. bis 10. Jahrhun<strong>der</strong>t aus archäologischer Sicht, <strong>in</strong>: 805. Liudger<br />

wird Bischof. Spuren e<strong>in</strong>es Heiligen zwischen York, Rom und Münster, hrsg. v. Gabriele Isenberg, Ma<strong>in</strong>z<br />

2005, S. 31-42; Spannhoff, Christof, Überlegungen zur frühmittelalterlichen Siedlungsgeschichte am Beispiel<br />

Ladbergens, <strong>in</strong>: Unser Kreis 2008. Jahrbuch für den Kreis Ste<strong>in</strong>furt, S. 223-226.<br />

2<br />

Freiherrlich von Kettelersches Archiv (Harkotten I), Urkunden, Nr. 121. Regest <strong>der</strong> Urkunde <strong>in</strong>: Spannhoff,<br />

Christof (Bearb.), Quellen und Beiträge zur Orts-, Familien- und Hofesgeschichte <strong>Lienen</strong>s, Bd. 1, Nor<strong>der</strong>stedt<br />

2007, S. 597.<br />

3<br />

Vgl.: Pr<strong>in</strong>z, Joseph, Das Territorium des Bistums Osnabrück, Gött<strong>in</strong>gen 1934, S. 72-77; Hömberg, Albert<br />

K[arl]., Studien zur Entstehung <strong>der</strong> mittelalterlichen Kirchenorganisation <strong>in</strong> Westfalen, <strong>in</strong>: Westfälische Forschungen<br />

6 (1943/1952), S. 46-108; Hunsche, Friedrich Ernst, Entstehung und Entwicklung des Kirchspiels<br />

<strong>Lienen</strong> und se<strong>in</strong>er Pfarrer, <strong>in</strong>: Ders., <strong>Lienen</strong> am Teutoburger Wald. 1000 Jahre Gemarkung <strong>Lienen</strong>, hrsg. v. d.<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Lienen</strong>, <strong>Lienen</strong> 1965, S. 111-129, hier S. 116; Kluet<strong>in</strong>g, Harm, Geschichte Westfalens. Das Land<br />

zwischen Rhe<strong>in</strong> und Weser vom 8. bis zum 20. Jahrhun<strong>der</strong>t, Pa<strong>der</strong>born 1998, S. 23-36, hier S. 33; Wilkens,<br />

Wilhelm, <strong>Lienen</strong>. Das Dorf und se<strong>in</strong>e Bauerschaften von <strong>der</strong> Sachsenzeit bis zur Gegenwart, Nor<strong>der</strong>stedt 2004,<br />

S. 18-25.<br />

2


von König Konrad III. (1093-1152) bestätigt. 4 Wahrsche<strong>in</strong>lich g<strong>in</strong>gen diese Rechte <strong>in</strong> die Zeit<br />

König Ludwigs (II.) des Deutschen († 876) zurück, <strong>der</strong> im Jahre 851 <strong>der</strong> Reichsabtei Herford<br />

Güter im Gau „Sutherbergi“, zu dem auch <strong>Lienen</strong> zu zählen ist, schenkte. 5 Aufgrund dieser<br />

Anhaltspunkte wird die Gründung <strong>der</strong> Kirche <strong>Lienen</strong>s <strong>in</strong> <strong>der</strong> ersten Hälfte des 9. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

angesetzt. 6<br />

Der Ort „L<strong>in</strong>a“ wird 1088 erstmals <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Verzeichnis <strong>der</strong>jenigen Güter genannt, die Bi-<br />

schof Benno II. von Osnabrück († 1088) für das Kloster Iburg erworben hatte. 7 Der älteste<br />

noch bestehende Teil <strong>der</strong> heute ev. Kirche – <strong>der</strong> romanische Turm – stammt aus <strong>der</strong> zweiten<br />

Hälfte des 12. Jahrhun<strong>der</strong>ts, was auch durch die archäologischen Untersuchungen im Innern<br />

von Turm und Kirche im Sommer 1995 bestätigt wurde. 8 Die Kirche dürfte vor <strong>der</strong> Reforma-<br />

tion Johannes dem Täufer geweiht gewesen se<strong>in</strong>. 9 Erst 1241 ist urkundlich von e<strong>in</strong>em „Kirch-<br />

spiel“ (parochia) 10 <strong>Lienen</strong> die Rede, das damals die Bauerschaften Aldrup, Höste, Holperdorp,<br />

Holzhausen, Meckelwege und Westerbeck sowie die Anfang des 17. Jahrhun<strong>der</strong>ts an das<br />

Kirchspiel Glane abgepfarrte Bauerschaft Ostenfelde umfasste. 11 Die später eigenständige<br />

Dorfbauerschaft und die Bauerschaft Kattenvenne bildeten sich erst um 1550 aus Teilen <strong>der</strong><br />

Bauerschaften Aldrup und Ostenfelde bzw. Meckelwege. 12 Das Patronatsrecht besaß die Her-<br />

4 Wilmans, Roger (Bearb.), Die Kaiserurkunden <strong>der</strong> Prov<strong>in</strong>z Westfalen 777-1313, 2 Bde., Münster 1867 u. 1881,<br />

Bd. 2: Die Kaiser-Urkunden <strong>der</strong> Prov<strong>in</strong>z Westfalen aus den Jahren 901-1254, bearb. v. Friedrich Philippi, Münster<br />

1881, Nr. 233.<br />

5 Philippi, Friedrich u. a. (Bearb.), Osnabrücker Urkundenbuch, 7 Bde., Osnabrück 1892-1996 (im Folgenden:<br />

OUB), Bd. I, Nr. 35. Vgl. auch: Hunsche, <strong>Lienen</strong> (wie Anm. 3), S. 32.<br />

6 Die älteren Ergebnisse <strong>der</strong> Forschung zur Pfarrorganisation Westfalens werden kritisch betrachtet von: Kohl,<br />

Wilhelm, Bemerkungen zur Entstehung <strong>der</strong> Pfarrorganisation im alten Sachsen, vornehmlich im Bistum Münster,<br />

<strong>in</strong>: Mötsch, Johannes (Hrsg.), E<strong>in</strong> Eifler für Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz. Festschrift für Franz-Josef Heyen zum 75.<br />

Geburtstag, Bd. 2, Ma<strong>in</strong>z 2003, S. 915-931.<br />

7 OUB I, Nr. 201.<br />

8 Warnke, Ursula, Die Ergebnisse <strong>der</strong> Ausgrabungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> evangelischen Kirche <strong>Lienen</strong> – Sommer 1995, hrsg.<br />

v. d. ev. Kirchengeme<strong>in</strong>de <strong>Lienen</strong>, Lengerich 1995.<br />

9 Pr<strong>in</strong>z, Territorium (wie Anm. 3), S. 77, schloss aufgrund des Filialverhältnisses zwischen Glane und <strong>Lienen</strong><br />

(Glane ist e<strong>in</strong>e Tochterkirche von <strong>Lienen</strong>, s. OUB III, Nr. 65 [1253]) darauf, dass, da Glane e<strong>in</strong>e Jacobus-Kirche<br />

war und ist, auch für <strong>Lienen</strong> e<strong>in</strong> solches Patroz<strong>in</strong>ium angenommen werden müsse. Wilkens h<strong>in</strong>gegen hat es aufgrund<br />

von Flurnamen und dem Datum des Kirchweihfestes wahrsche<strong>in</strong>lich gemacht, dass die <strong>Lienen</strong>er Kirche<br />

Johannes dem Täufer geweiht war. S. Wilkens, <strong>Lienen</strong> (wie Anm. 3), S. 25-28.<br />

10 Das Kirchspiel ist e<strong>in</strong> Bezirk, <strong>in</strong> dem e<strong>in</strong> Pfarrer predigen und die kirchlichen Amtspflichten ausüben darf.<br />

Mhd. kir(ch)spil, kirchspel, mndd. ker(k)spel, kar(k)spel u.a., mndl. kerspel. Das Wort verbreitete sich im 13. Jh.<br />

vom rhe<strong>in</strong>ischen Nordwesten aus, wo auch ndl. (dial.) d<strong>in</strong>gspel „D<strong>in</strong>gbezirk“ gilt. Vermutlich zu -spel (wie <strong>in</strong><br />

Bei-spiel), doch ist <strong>der</strong> Bedeutungszusammenhang nicht ausreichend klar („Bezirk, <strong>in</strong> dem das Wort, <strong>der</strong> Beschluss,<br />

die Predigt, gilt“?). Vgl.: Kluge, Friedrich, Etymologisches Wörterbuch <strong>der</strong> deutschen Sprache, bearb. v.<br />

Elmar Seebold, 24. Aufl., Berl<strong>in</strong> 2002, S. 490.<br />

11 OUB, Bd. II, Nr. 408: „curtis Dalhof <strong>in</strong> parrochia <strong>Lienen</strong>.“<br />

12 Hunsche, <strong>Lienen</strong> (wie Anm. 3), S. 39, 190 u. 257.<br />

3


for<strong>der</strong> Äbtiss<strong>in</strong>, auf <strong>der</strong>en Besitz die Kirche e<strong>in</strong>st gegründet worden war, den Archidiakonat 13<br />

<strong>der</strong> Osnabrücker Domprobst. 14<br />

1456 wird noch e<strong>in</strong>e <strong>Lienen</strong>er Kapelle erwähnt 15 , die im Garten des Hofes Pellemeier, d.h.<br />

des Kapellen-Meiers (Aufsehers), lag, und vermutlich dem Heiligen Jacobus dem Älteren<br />

geweiht war. 16 Noch heute f<strong>in</strong>den sich hier Reste des Fundaments. Die Kapelle lag vermutlich<br />

als Station an dem Jacobus-Prozessionsweg, <strong>der</strong> sich entlang des Deetwegs von <strong>der</strong> Jacobus-<br />

Kirche <strong>in</strong> Glane über Ostenfelde und <strong>Lienen</strong> bis an die Grenze Lengerichs erstreckte. Dort traf<br />

man auf die Prozession <strong>der</strong> Heiligen Margarethe. 17 Der an diesem Weg häufig zu f<strong>in</strong>dende<br />

Flurname „Up’n Hilligenstohl“ – Auf dem Heiligenstuhl –, an dem die Heiligenbil<strong>der</strong> zur<br />

Andacht abgesetzt wurden, macht diese Deutung wahrsche<strong>in</strong>lich.<br />

Abb. 2: Graf Konrad von Tecklenburg (1501-1557)<br />

13 Kirchliche Verwaltungse<strong>in</strong>heit unterhalb <strong>der</strong> Bistumsebene. Der Archidiakon als Amtsvorsteher hatte die<br />

geistliche Gerichtsbarkeit sowie die Visitations- und Aufsichtsrechte <strong>in</strong>ne.<br />

14 Thissen, Werner (Hrsg.), Das Bistum Münster, 3 Bde., Münster 1993, Bd. 3: Die Pfarrgeme<strong>in</strong>den, S. 320.<br />

15 Wilkens, <strong>Lienen</strong> (wie Anm. 3), S. 133.<br />

16 Ebd., S. 133-135<br />

17 Ebd., S. 243.<br />

4


Die <strong>Reformation</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Grafschaft Tecklenburg<br />

Die E<strong>in</strong>führung <strong>der</strong> <strong>Reformation</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Grafschaft Tecklenburg und <strong>der</strong> Herrschaft Rheda 18<br />

ist eng mit <strong>der</strong> Person des Grafen Konrad von Tecklenburg (1501-1557) verbunden. 1521<br />

nahm Konrad im Gefolge des Landgrafen Philipp von Hessen am Wormser Reichstag teil, auf<br />

dem sich Mart<strong>in</strong> Luther unter Berufung auf die Heilige Schrift weigerte, se<strong>in</strong>e Ansichten zu<br />

wi<strong>der</strong>rufen. Philipp von Hessen war <strong>seit</strong> 1524 Anhänger <strong>der</strong> protestantischen Lehre und gilt<br />

heute als e<strong>in</strong> Vorkämpfer <strong>der</strong> <strong>Reformation</strong>. Wahrsche<strong>in</strong>lich hatte er maßgeblichen E<strong>in</strong>fluss<br />

auf die E<strong>in</strong>führung des lutherischen Bekenntnisses <strong>in</strong> <strong>der</strong> Grafschaft Tecklenburg. Noch 1522<br />

wird Konrad am hessischen Landgrafenhof als Junker erwähnt. 1524 übertrug ihm se<strong>in</strong> Vater<br />

Otto VIII. von Tecklenburg († 1535) die Verwaltung <strong>der</strong> Herrschaft Rheda. Drei Jahre später<br />

(1527) heiratete er e<strong>in</strong>e Cous<strong>in</strong>e des hessischen Landgrafen, die frühere Nonne Mechthild von<br />

Hessen. Die Regentschaft <strong>in</strong> <strong>der</strong> Grafschaft Tecklenburg übernahm er erst 1534, kurz vor dem<br />

Tode se<strong>in</strong>es Vaters, und noch später, nämlich 1540, wurde er souveräner Landesherr <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Herrschaft Rheda, die se<strong>in</strong>er Mutter als Witwengut übertragen worden war. 1539 trat er dem<br />

Schmalkaldischen Bund, dem Verteidigungsbündnis protestantischer Fürsten und Städte ge-<br />

gen die Religionspolitik Kaiser Karls V., bei. 1543 führte Konrad als erster westfälischer<br />

Landesherr überhaupt e<strong>in</strong>e protestantische Kirchenordnung e<strong>in</strong>. 19 Wie für e<strong>in</strong> solches Statut<br />

üblich wurde die late<strong>in</strong>ische Messe abgeschafft und die deutsche Sprache als für die Gottes-<br />

dienste verb<strong>in</strong>dlich erklärt. In ihrem Mittelpunkt standen detaillierte Regeln für die Taufe und<br />

das Abendmahl, die beiden von Luther anerkannten Sakramente. Das Abendmahl sollte den<br />

Gläubigen <strong>in</strong> bei<strong>der</strong>lei Gestalt gegeben werden, se<strong>in</strong>e Punkt für Punkt festgelegte Liturgie sah<br />

18<br />

Vgl. zur E<strong>in</strong>führung <strong>der</strong> <strong>Reformation</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Grafschaft Tecklenburg (Auswahl): Große-Dresselhaus, Friedrich,<br />

Die E<strong>in</strong>führung <strong>der</strong> <strong>Reformation</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Grafschaft Tecklenburg, Münster 1918; Hunsche, Friedrich Ernst, Wann<br />

begann <strong>in</strong> <strong>der</strong> Grafschaft Tecklenburg die <strong>Reformation</strong>? Die Streitigkeiten des Grafen Konrad mit se<strong>in</strong>en Nachbarn<br />

bis 1548, <strong>in</strong>: Jahrbuch für westfälische Kirchengeschichte 84 (1990), S. 63-78; Schröer, Alois, Die <strong>Reformation</strong><br />

<strong>in</strong> Westfalen. Der Glaubenskampf e<strong>in</strong>er Landschaft, Bd. 1, Münster 1979, S. 456-465; Kluet<strong>in</strong>g, Harm,<br />

Die reformierte Konfessions- und Kirchenbildung <strong>in</strong> den westfälischen Grafschaften, <strong>in</strong>: Die reformierte Konfessionalisierung<br />

<strong>in</strong> Deutschland – Das Problem <strong>der</strong> „Zweiten <strong>Reformation</strong>“, Gütersloh 1986, S. 214-232; Sch<strong>in</strong>dl<strong>in</strong>g,<br />

Anton u. Rohm, Thomas, Tecklenburg, Bentheim, Ste<strong>in</strong>furt, L<strong>in</strong>gen, <strong>in</strong>: Die Territorien des Reichs im Zeitalter<br />

<strong>der</strong> <strong>Reformation</strong> und Konfessionalisierung, hrsg. v. Anton Sch<strong>in</strong>dl<strong>in</strong>g u. Walter Ziegler, Bd. 3: Der Nordwesten,<br />

Münster 1991, S. 182-198; Freitag, Werner, Konfessionelle Kulturen und <strong>in</strong>nere Staatsbildung. Zur<br />

Konfessionalisierung <strong>in</strong> westfälischen Territorien, <strong>in</strong>: Westfälische Forschungen 42 (1992), S. 75-191, hier beson<strong>der</strong>s<br />

S. 91-98, 107-109, 156-158; Kluet<strong>in</strong>g, Harm, Zur Reformierten Konfessionalisierung des 16. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

<strong>in</strong> Westfalen, <strong>in</strong>: Kirche und Frömmigkeit <strong>in</strong> Westfalen. Gedenkschrift für Alois Schröer, hrsg. v. Reimund<br />

Haas u. Re<strong>in</strong>hard Jüstel, Münster 2002, S. 130-154.<br />

19<br />

Friedlaen<strong>der</strong>, Ernst (Hrsg.), Die Kirchenordnung <strong>der</strong> Grafschaft Tecklenburg vom 24. August 1543, Münster<br />

1870; Kühn, Oskar, Die Tecklenburger Kirchenordnung von 1543, <strong>in</strong>: Jahrbuch des Vere<strong>in</strong>s für Westfälische<br />

Kirchengeschichte 59/60 (1966/67), S. 27-48. Zur Biographie Konrads von Tecklenburg.: Rübesam, Rudolf,<br />

Konrad von Tecklenburg (1501-1557). E<strong>in</strong> Lebensbild des letzten Tecklenburger Grafen, Münster 1928; Richter,<br />

Hans, Konrad von Tecklenburg, <strong>in</strong>: Westfälische Lebensbil<strong>der</strong>, Bd. 3, Münster 1934, S. 175-194; Schröer, <strong>Reformation</strong><br />

(wie Anm. 18), S. 184f.; Schaub, Hermann, Die Herrschaft Rheda und ihre Residenzstadt. Von den<br />

Anfängen bis zum Ende des alten Reiches, Bielefeld 2006, S. 53-75.<br />

5


ebenfalls ausschließlich deutsche Gesänge vor. Schließlich wurden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kirchenordnung<br />

noch die Feiertage festgelegt, zu denen neben den noch heute <strong>in</strong> <strong>der</strong> evangelischen Kirche<br />

bekannten Feiertagen auch Marienfeste, wie Mariae Himmelfahrt, gehörten. Für Mariae<br />

Himmelfahrt wurde ausdrücklich das Fehlen e<strong>in</strong>er biblischen Grundlage betont, das Festhal-<br />

ten aber mit <strong>der</strong> Rücksichtnahme auf die große Bedeutung des Festes im Volksglauben be-<br />

gründet. 20 Dies än<strong>der</strong>te sich spätestens mit <strong>der</strong> E<strong>in</strong>führung des reformierten Bekenntnisses an<br />

Weihnachten 1587 durch Konrads Enkel Arnold von Bentheim-Tecklenburg-Ste<strong>in</strong>furt (1554-<br />

1606). 1588 wurde e<strong>in</strong>e reformierte Kirchenordnung erlassen, die die Feiertage auf die Sonn-<br />

tage, Weihnachten, Neujahr, Ostern, Christi Himmelfahrt und Pf<strong>in</strong>gsten beschränkte. 21<br />

Abb. 3: Titelblatt <strong>der</strong> Tecklenburger Kirchenordnung<br />

von 1588<br />

20<br />

Bereits 1562 und 1575 sollen weitere Kirchenordnungen <strong>in</strong> Kraft getreten se<strong>in</strong>. Ihr Text ist jedoch nicht überliefert.<br />

S. Schaub, Rheda (wie Anm. 19), S. 69.<br />

21<br />

Neuser, Wilhelm H. u. Dörner Gerald (Hrsgg.), Bentheim-Tecklenburger Kirchenordnung 1588/1619. Zum<br />

400jährigen Jubiläum im Auftr. d. Kreissynode Tecklenburg, Bielefeld 1988. Vgl. dar<strong>in</strong> auch die geschichtliche<br />

E<strong>in</strong>leitung von W. H. Neuser (S. 7-20) und die E<strong>in</strong>leitung <strong>in</strong> die Textgeschichte von G. Dörner (S. 21-29).<br />

6


Abb. 4: Graf Arnold von Tecklenburg (1554-1606)<br />

Das Zeitalter <strong>der</strong> Konfessionalisierung<br />

Geme<strong>in</strong>h<strong>in</strong> weit verbreitet ist die Annahme, dass mit E<strong>in</strong>führung <strong>der</strong> <strong>Reformation</strong> durch e<strong>in</strong>en<br />

Landesherrn <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Territorium auch <strong>der</strong> sofortige Übertritt aller Untertanen und die Auf-<br />

nahme und Ver<strong>in</strong>nerlichung <strong>der</strong> neuen Lehre nach dem Grundsatz „cuius regio, eius religio“<br />

(Wessen Gebiet, dessen Religion) e<strong>in</strong>her g<strong>in</strong>g. Ebenso ist die Me<strong>in</strong>ung üblich, dass sich <strong>in</strong><br />

katholischen Gebieten durch den E<strong>in</strong>fluss <strong>der</strong> <strong>Reformation</strong> ke<strong>in</strong>e maßgeblichen Än<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>in</strong> Lehre und Ritus <strong>seit</strong> dem ausgehenden Mittelalter vollzogen haben. Das aus dem schuli-<br />

schen Geschichtsunterricht geläufige Begriffspaar „<strong>Reformation</strong>-Gegenreformation“ mag zu<br />

dieser Vorstellung beigetragen haben, dass mit <strong>der</strong> katholischen Gegenreformation die „Aus-<br />

wüchse“ <strong>der</strong> <strong>Reformation</strong> zurückgedrängt und vorreformatorische Zustände wie<strong>der</strong> hergestellt<br />

7


worden wären. Doch machte auch die katholische Kirche <strong>in</strong> dieser Zeit, als Reaktion auf die<br />

von den Reformatoren h<strong>in</strong>gewiesenen Missstände, e<strong>in</strong>en fundamentalen Wandel durch. Mit<br />

dem Konzil von Trient (Trident<strong>in</strong>um), das <strong>in</strong> vier Sitzungsperioden zwischen 1545 und 1563<br />

stattfand, wurde die katholische Lehre <strong>in</strong> allen Bereichen e<strong>in</strong>er kritischen Überprüfung unter-<br />

zogen. Auch die protestantischen Konfessionen waren nicht mit dem Thesenanschlag Luthers<br />

1517 o<strong>der</strong> dem Augsburger Reichs- und Religionsfrieden 1555 vollkommen ausgebildet. Hier<br />

ist ebenfalls e<strong>in</strong> langer Prozess bis zur vollständigen Ausformung e<strong>in</strong>er theologischen Grund-<br />

l<strong>in</strong>ie anzusetzen, was z.B. die zahlreichen Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Kirchenordnungen belegen. 22 Am<br />

schwierigsten gestaltete sich die Vermittlung <strong>der</strong> neuen religiösen Vorstellungen und Normen.<br />

Wie machte man dem we<strong>der</strong> des Lesens noch des Schreibens kundigen Dorfbewohner klar,<br />

dass er nun evangelisch war o<strong>der</strong> sich nach den neuen trident<strong>in</strong>ischen Vorstellungen <strong>der</strong> ka-<br />

tholischen Kirche zu verhalten hatte – zumal, wenn <strong>der</strong> bereits <strong>in</strong> vorreformatorischer o<strong>der</strong><br />

vortrident<strong>in</strong>ischer Zeit wirkende Dorfpfarrer diese Än<strong>der</strong>ungen selbst noch nicht vollständig<br />

umsetzte und an alten Gebräuchen festhielt? Dieser Prozess <strong>der</strong> theologischen Herausbildung<br />

und Entwicklung <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Bekenntnisse und <strong>der</strong> praktischen Umsetzung <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen<br />

Geme<strong>in</strong>den wird <strong>in</strong> <strong>der</strong> historischen Forschung als „Konfessionalisierung“ o<strong>der</strong> „Konfessi-<br />

onsbildung“ bezeichnet und geme<strong>in</strong>h<strong>in</strong> für die Zeit zwischen 1540 und 1650 angesetzt. In<br />

manchen, vor allem ländlichen Regionen, dürfte dieser Prozess aber noch weitaus länger an-<br />

gedauert haben. 23<br />

Der Prozess <strong>der</strong> Konfessionalisierung lässt sich sehr anschaulich an e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en konfessio-<br />

nellen Grenzgebiet, wie es die Geme<strong>in</strong>de <strong>Lienen</strong> ist, darstellen. <strong>Lienen</strong> ist heute im Norden,<br />

Osten und Süden von Geme<strong>in</strong>den mit überwiegend katholischer Bevölkerung umgeben. Es<br />

s<strong>in</strong>d dies die Geme<strong>in</strong>den Hagen a. T. W., Bad Iburg (mit e<strong>in</strong>geme<strong>in</strong>detem Glane), Glandorf<br />

und Ostbevern. Mit Ausnahme Ostbeverns gehörten die übrigen Orte sämtlich zum Hochstift<br />

Osnabrück. Um diesen konfessionellen Unterschied zwischen <strong>Lienen</strong> und se<strong>in</strong>en Nachbarge-<br />

me<strong>in</strong>den zu erklären, ist es s<strong>in</strong>nvoll, auch e<strong>in</strong>en Blick auf die <strong>Reformation</strong> und Konfessionali-<br />

sierung des Fürstbistums Osnabrück zu werfen.<br />

22<br />

Goeters, Johann Friedrich Gerhard, Die evangelischen Kirchenordnungen Westfalens im <strong>Reformation</strong>sjahrhun<strong>der</strong>t,<br />

<strong>in</strong>: Westfälische Zeitschrift 113 (1963), S. 111-168.<br />

23<br />

Zum Konfessionalisierungsparadigma s. grundlegend und zum Überblick: Re<strong>in</strong>hard, Wolfgang, Zwang zur<br />

Konfessionalisierung? Prolegomena zu e<strong>in</strong>er Theorie des konfessionellen Zeitalters, <strong>in</strong>: Zeitschrift für Historische<br />

Forschung 10 (1983), S. 257-277; Zeeden, Ernst Walter, Konfessionsbildung, Studien zur <strong>Reformation</strong>,<br />

Gegenreformation und katholischen Reform, Stuttgart 1985; Schill<strong>in</strong>g, He<strong>in</strong>z, Die Konfessionalisierung im<br />

Reich. Religiöser und gesellschaftlicher Wandel <strong>in</strong> Deutschland zwischen 1555 und 1620, <strong>in</strong>: Historische Zeitschrift<br />

246 (1988), S. 1-45; Schmidt, He<strong>in</strong>rich Richard, Konfessionalisierung im 16. Jh., München 1992. S. auch<br />

den an <strong>der</strong> Universität Münster erarbeiteten Überblick über das Forschungskonzept „Konfessionalisierung“ und<br />

über das konfessionelle Zeitalter mit umfassen<strong>der</strong> Bibliographie unter: http://www.uni-muenster.de/FNZ-<br />

Onl<strong>in</strong>e/politstrukturen/konfessza/glie<strong>der</strong>ung.htm, 26.02.2009.<br />

8


Wie <strong>in</strong> Tecklenburg erließ auch <strong>der</strong> Osnabrücker Bischof Franz von Waldeck 1543 e<strong>in</strong>e luthe-<br />

rische Kirchenordnung, musste sie aber bereits fünf Jahre später nach dem für die Protestan-<br />

ten ungünstigen Ausgang des Schmalkaldischen Krieges wie<strong>der</strong> zurücknehmen. Doch we<strong>der</strong><br />

er noch se<strong>in</strong> Nachfolger Johann von Hoya vermochten die Rückkehr zum alten Glauben<br />

durchzusetzen. E<strong>in</strong> halbes Jahrhun<strong>der</strong>t, von 1574 bis 1623, regierten drei evangelische Bi-<br />

schöfe das Hochstift. Von e<strong>in</strong>em überwiegend katholischen Domkapitel gewählt, mussten sie<br />

jedoch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wahlkapitulation versprechen, auf jede reformatorische Neuerung zu verzich-<br />

ten. Da e<strong>in</strong> straffes Kirchenregiment hier fehlte, entwickelte sich e<strong>in</strong> „konfessioneller Wild-<br />

wuchs eigenartiger Prägung“ 24 . Erst mit <strong>der</strong> E<strong>in</strong>setzung des streng katholischen Osnabrücker<br />

Bischofs Eitel Friedrich von Hohenzollern 1623 setzte die Wende e<strong>in</strong>. Dieser machte zunächst<br />

den Reformgeistlichen Albert Lucenius zum „Generalvikar <strong>in</strong> geistlichen Angelegenheiten“<br />

und beraumte e<strong>in</strong>e große Visitation <strong>der</strong> Landpfarreien <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Bistum an, um zu prüfen, wie<br />

es dort um den katholischen Glauben bestellt war. Anhand des Visitationsberichts des Luce-<br />

nius lassen sich die Probleme im Konfessionalisierungsprozess anschaulich darstellen. 25 Als<br />

erste Pfarrei besuchte er am 27. November 1624 Iburg. 26 Neben Mängeln an Kirchengebäu-<br />

den und Ausstattung berichtete er über den damaligen Pfarrer, den Iburger Mönch He<strong>in</strong>rich<br />

August<strong>in</strong>i, dass dieser <strong>in</strong> vielen kirchlichen „D<strong>in</strong>gen und Riten“ 27 schwanke und zu nachsich-<br />

tig gegenüber dem Volk sei. Auch gebrauche er deutsche Psalmen während <strong>der</strong> Messe und<br />

den deutschen Segen zum Abschluss, was dem Visitator „nach dem volkstümlichen Germa-<br />

nismus Luthers schmeckte“ 28 . Auch den Küster konnte Lucenius ke<strong>in</strong>er Konfession e<strong>in</strong>deutig<br />

zuordnen, ebenso wenig wie die übrigen Bewohner des Kirchspiels. In Laer (heute Bad<br />

Laer) 29 traf er den Seelsorger He<strong>in</strong>rich Rupe an, den Sohn (!) des vorherigen Pfarrers gleichen<br />

Namens. Auch He<strong>in</strong>rich Rupe folgte <strong>der</strong> „väterlichen Unenthaltsamkeit“ 30 nach, wie es im<br />

Bericht heißt, da auch er mehrere kle<strong>in</strong>e K<strong>in</strong><strong>der</strong> hatte. Die Kirche gleiche e<strong>in</strong>em „verwahrlos-<br />

ten Stall“ 31 . Die Kommunion wurde <strong>in</strong> bei<strong>der</strong>lei Gestalt ausgeteilt, Firmung und letzte Ölung<br />

nicht gespendet. Am Ende des Abschnittes über die Pfarrei Laer platzte dem Visitator <strong>der</strong><br />

Kragen. Er schrieb: „Was für e<strong>in</strong>e Lehre! Die e<strong>in</strong>es ungebildeten, wun<strong>der</strong>lichen und nach <strong>der</strong><br />

24 Penners, Theodor, Zur Konfessionsbildung im Fürstbistum Osnabrück. Die ländliche Bevölkerung im Wechsel<br />

<strong>der</strong> <strong>Reformation</strong> des 17. Jahrhun<strong>der</strong>ts, <strong>in</strong>: Jahrbuch <strong>der</strong> Gesellschaft für Nie<strong>der</strong>sächsische Kirchengeschichte 72<br />

(1974), S. 25-50, hier S. 30.<br />

25 Pabst, Wilfried (Bearb.), Konfessionelles Nebene<strong>in</strong>an<strong>der</strong> im geistlichen Fürstentum Osnabrück. Protokolle des<br />

Generalvikars Albert Lucenius über die Visitation <strong>der</strong> Kirchen und Klöster im Osnabrücker Land (1624/25).<br />

Nach <strong>der</strong> Urhandschrift aus dem Late<strong>in</strong>ischen übersetzt, 2. Aufl., Osnabrück 2003.<br />

26 Ebd., S. 9-12.<br />

27 Ebd., S. 11. Übersetzung nach Pabst.<br />

28 Ebd. Übersetzung nach Pabst.<br />

29 Ebd., S. 13-15.<br />

30 Ebd., S. 14. Übersetzung nach Pabst.<br />

31 Ebd. Übersetzung nach Pabst.<br />

9


Gunst des Volkes haschenden Mannes! Im Haus des Pastors ist alles ähnlich unordentlich, so<br />

dass man wahrlich von e<strong>in</strong>em Saustall sprechen kann. In se<strong>in</strong>em Schlafzimmer waren mehrere<br />

irrgläubige Bücher und Mie<strong>der</strong> se<strong>in</strong>er unrechtmäßigen Frau. In se<strong>in</strong>em Bett waren zwei Lie-<br />

gestellen zu erkennen, die sich durch ausgedrückte Gruben abzeichneten.“ 32<br />

In Glandorf 33 fand Lucenius ähnliche Zustände vor: Der Pfarrer Johann Geistemann, Sohn des<br />

ehemaligen Pfarrers <strong>in</strong> Milte, hatte drei K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit se<strong>in</strong>er Köch<strong>in</strong>. Im Ritus waren starke pro-<br />

testantische E<strong>in</strong>flüsse zu f<strong>in</strong>den. Lucenius attestierte dem Pastor mangelnde Bildung. Ferner<br />

räumte <strong>der</strong> Pastor selber e<strong>in</strong>, sieben Jahre nicht gebeichtet zu haben. Als er den Nachweis<br />

se<strong>in</strong>er Legitimation, also se<strong>in</strong>er Weihe, vorweisen sollte, präsentierte Geistemann e<strong>in</strong>e plumpe<br />

Fälschung. Auch <strong>in</strong> Hagen 34 verwaltete e<strong>in</strong> Pastorensohn die Pfarrei. Konrad Kruse, Sohn des<br />

Hagener Pfarrers He<strong>in</strong>rich Kruse, hatte wie<strong>der</strong>um selbst eigene K<strong>in</strong><strong>der</strong>, se<strong>in</strong>e Frau war jedoch<br />

bereits verstorben. Se<strong>in</strong>e Unenthaltsamkeit wollte er gegenüber dem Visitator mit <strong>der</strong> Ge-<br />

wohnheit des Landes (!), <strong>der</strong> Schwachheit des Fleisches und <strong>der</strong> Sorge um die Hausarbeit<br />

entschuldigen. Das Sakrament des heiligen Abendmahles wurde nach lutherischem Brauch <strong>in</strong><br />

bei<strong>der</strong>lei Gestalt nach <strong>der</strong> heiligen Messe gespendet.<br />

Nur im Kirchspiel Glane 35 fand <strong>der</strong> Visitator alles nach „katholischem Brauch und Ritus“ vor.<br />

Über die E<strong>in</strong>wohner urteilte er jedoch: „Das Volk ist unwissend und hat e<strong>in</strong>en Glauben, wie<br />

ihn Ansteckung mit dem Irrglauben und die vorausgehenden Zeiten h<strong>in</strong>terlassen haben.“ 36<br />

Erst nach dem Westfälischen Frieden wurde <strong>in</strong> <strong>der</strong> sogenannten „Capitulatio perpetua Osnab-<br />

rugensis“ – dem immerwährenden Vertrag –, dem 1650 verabschiedeten Grundgesetz des<br />

gemischtkonfessionellen Fürstbistums Osnabrück, für jedes Kirchspiel die Konfession ver-<br />

b<strong>in</strong>dlich festgelegt. 37 Daher kommt es, dass das Bistum bis heute aus e<strong>in</strong>em bunten Flicken-<br />

teppich <strong>der</strong> verschiedenen Konfessionen besteht.<br />

32<br />

Ebd., S. 15. Übersetzung nach Pabst.<br />

33<br />

Ebd., S. 16-17.<br />

34<br />

Ebd., S. 17-20.<br />

35<br />

Ebd., S. 13.<br />

36<br />

Ebd.<br />

37<br />

Artikel 21 <strong>der</strong> Capitulatio, Abdruck bei: F<strong>in</strong>k, Erich, Die Capitulatio perpetua Osnabrugensis o<strong>der</strong> Immerwährende<br />

Kapitulation vom 28. Juli 1650, <strong>in</strong>: 350 Jahre Capitulatio perpetua Osnabrugensis (1650-2000). Entstehung<br />

– Folgen – Text, hrsg. v. Wolfgang Seegrün u. Gerd Ste<strong>in</strong>wascher, Osnabrück 2000, S. 57-77.<br />

10


Abb. 5: Der Osnabrücker Südkreis <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er konfessionellen Glie<strong>der</strong>ung 1650 (Dunkelgrau:<br />

über 75 % <strong>Katholiken</strong>; hellgrau: unter 25 % <strong>Katholiken</strong>).<br />

Ähnlich, wie es <strong>in</strong> den heute katholischen Nachbargeme<strong>in</strong>den Anfang des 17. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

aussah, wird es anfänglich auch <strong>in</strong> <strong>Lienen</strong> gewesen se<strong>in</strong>. Der <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zeit <strong>der</strong> beg<strong>in</strong>nenden Re-<br />

formation wirkende Pfarrer war Konrad Meyer, <strong>der</strong> noch als katholischer Pfarrer von <strong>der</strong> Her-<br />

for<strong>der</strong> Äbtiss<strong>in</strong>, die <strong>in</strong> <strong>Lienen</strong> das Recht zur Besetzung <strong>der</strong> Pfarrstelle besaß (s.o.), e<strong>in</strong>gesetzt<br />

wurde. 38 Später beanspruchten Graf Konrad von Tecklenburg († 1557) und se<strong>in</strong> Schwieger-<br />

sohn und Nachfolger Eberw<strong>in</strong> von Bentheim-Ste<strong>in</strong>furt (1536-1562) bzw. Konrads Tochter<br />

Anna (1532-1582) als Regent<strong>in</strong> von 1562 bis 1573 dieses Recht, was zu erbitterten Konflikten<br />

mit <strong>der</strong> Herfor<strong>der</strong> Äbtiss<strong>in</strong> führte. 39 Erst Graf Arnold von Bentheim-Tecklenburg-Ste<strong>in</strong>furt<br />

(Sohn Annas und Eberw<strong>in</strong>s) gestand 1573 <strong>der</strong> Äbtiss<strong>in</strong> wie<strong>der</strong> das Patronats- und Kollations-<br />

recht <strong>in</strong> Lengerich und <strong>Lienen</strong> zu, unter <strong>der</strong> Bed<strong>in</strong>gung, dass nur e<strong>in</strong>e „Berufung guter, ehrba-<br />

rer, bequemer Personen re<strong>in</strong>er Lehre Augsburgischer Konfession und guten Wandels“ 40 aner-<br />

kannt werde.<br />

Die anfängliche Ritenunsicherheit des <strong>Lienen</strong>er Pfarrers ist auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Erzählung erhalten<br />

geblieben, die Wilhelm Wilkens für die Nachwelt aufgezeichnet hat:<br />

Der im Jahre 1958 im Alter von 100 Jahren verstorbene Bauer Ernst Pietig aus Meckelwege<br />

gab aus den Erzählungen se<strong>in</strong>er Vorfahren wie<strong>der</strong>, dass zur Zeit <strong>der</strong> <strong>Reformation</strong> Unzufrie-<br />

38<br />

Hunsche, <strong>Lienen</strong> (wie Anm. 3), S. 118.<br />

39<br />

Ebd.<br />

40<br />

Landesarchiv Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen, Abteilung Westfalen, Fürstabtei Herford, Nr. 437, zit. nach Hunsche,<br />

<strong>Lienen</strong> (wie Anm. 3), S. 118.<br />

11


denheit unter den <strong>Lienen</strong>er E<strong>in</strong>gesessenen über die E<strong>in</strong>führung <strong>der</strong> Lehre Luthers geherrscht<br />

habe, weil man nun sonntags nicht nur morgens zur gewohnten Messe, son<strong>der</strong>n auch noch<br />

nachmittags zur Vesper habe gehen müssen, <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>der</strong> Pfarrer „frei weg“ von <strong>der</strong> Kanzel ge-<br />

predigt habe. 41 Was ist von dieser Überlieferung zu halten? Recht protestantisch mutet sie<br />

nicht an. Zudem passt sie genau <strong>in</strong> das oben gezeichnete Bild <strong>der</strong> sich im Entstehungsprozess<br />

bef<strong>in</strong>denden und noch nicht ausdifferenzierten Konfessionen.<br />

E<strong>in</strong> wichtiges Kriterium für die Vergeme<strong>in</strong>schaftung von unterschiedlichen Gruppen ist das<br />

Konnubium, also die eheliche Verb<strong>in</strong>dung zwischen Mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong>selben (Max Weber). Im<br />

Umkehrschluss bedeutet dies aber, dass ke<strong>in</strong>e Eheschließungen zwischen zwei Gruppen An-<br />

zeichen für e<strong>in</strong>e Abgrenzung se<strong>in</strong> dürften. Somit hätten durch e<strong>in</strong>e erfolgreiche Konfessiona-<br />

lisierung Heiratsverb<strong>in</strong>dungen zwischen den Konfessionen abbrechen müssen. Dies ist bis<br />

1621 und darüber h<strong>in</strong>aus für <strong>Lienen</strong> nicht <strong>der</strong> Fall, wie im Weiteren zu zeigen se<strong>in</strong> wird. E<strong>in</strong>e<br />

wichtige genealogische und prosopographische Quelle vor Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Kirchenbücher stellen<br />

die lückenhaft überlieferten Brüchten- und Gefällregister <strong>der</strong> Grafschaft Tecklenburg aus <strong>der</strong><br />

Zeit zwischen 1575 und 1621 dar 42 , <strong>in</strong> denen die Heiratsabgaben <strong>der</strong> Tecklenburger Eigenbe-<br />

hörigen nebst Nennung <strong>der</strong> Eheleute verzeichnet wurden. Es zeigt sich, dass eheliche Verb<strong>in</strong>-<br />

dungen <strong>in</strong> die heute überwiegend katholischen Nachbargeme<strong>in</strong>den <strong>Lienen</strong>s nicht abreißen. So<br />

heiratete 1575 e<strong>in</strong>e Anna Roermanns zu Brummley aus Riesenbeck (Bistum Münster) auf den<br />

Hof Holtgreve (heute Tierarztpraxis Schmiemann) <strong>in</strong> <strong>Lienen</strong>. 43 Im gleichen Jahr kam auch<br />

Anna Tanebecke aus Westbevern (Oberstift Münster) auf den Hof Heitgreß <strong>in</strong> Kattenvenne. 44<br />

Ebenfalls 1575 heiratete Jacob Becher aus Glane auf den Hof Schnie<strong>der</strong>johann (heute Johan-<br />

naber, Iburger Str. 59) <strong>in</strong> Dorfbauer. 45 1576 heißt es: „Lynen, de Rese [Riese] zu Glandorff<br />

br<strong>in</strong>gt se<strong>in</strong>e Dochter zu Westhove [Schulte-Westhoff, heute „Jägerhof“] gift zur Invor [Auf-<br />

fahrt] i gl. [1 Gulden]“ 46 und 1599 wird erwähnt: „Everdt Stockhoves Sonne [Sohn] zu Glan-<br />

dorpff faret auff Frantzen Beneken Kotten vnnd nympt die Dochter zur Ehe, gibt zur Invor<br />

[Auffahrt] ix gl. [9 Gulden]. 47 Im selben Jahr heiratete auch e<strong>in</strong>e Gerdrut Mechelows zu<br />

Glandorff auf den Hof Christoffer [Christoffer Brun<strong>in</strong>gs Kotten] <strong>in</strong> Meckelwege. 48 1607 kam<br />

41 Wilkens, <strong>Lienen</strong> (wie Anm. 3), S. 282.<br />

42 Für <strong>Lienen</strong> s<strong>in</strong>d diese Register ediert <strong>in</strong>: Spannhoff, Quellen (wie Anm. 2), S. 220-346.<br />

43 Ebd., S. 236.<br />

44 Ebd.<br />

45 Ebd., S. 239.<br />

46 Ebd., S. 240.<br />

47 Ebd., S. 281.<br />

48 Ebd.<br />

12


e<strong>in</strong> Hermann Urbergh aus Laer (Bad Laer) auf den Hof Buddemeyer <strong>in</strong> <strong>Lienen</strong>-Holperdorp. 49<br />

Am 8. Mai 1611 zahlte Jürgen Brewe aus Holperdorp für die Schwester se<strong>in</strong>er Frau den<br />

Freibrief für acht Goldgulden, da se<strong>in</strong>e Schwäger<strong>in</strong> <strong>in</strong> Hagen auf e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en freien Hof<br />

e<strong>in</strong>geheiratet hatte. 50 1612 heiratete Wortmanns Tochter Anna aus Hagen auf den Hof des<br />

Johann Tepe <strong>in</strong> Holperdorp. 51 1616 übernahm Johann Henschen, <strong>der</strong> Sohn Herman Henßkens,<br />

<strong>der</strong> mit <strong>der</strong> aus Glandorf stammenden Elßke Landtwehrs verheiratet war, Wiemanns Kotten <strong>in</strong><br />

Meckelwege, <strong>der</strong> <strong>in</strong> „schuld und beschwerung“ geraten war 52 und 1617 wurde dem aus Laer<br />

(Bad Laer) stammende Kerstien Hoppe <strong>der</strong> Hof M<strong>in</strong>neker <strong>in</strong> Kattenvenne vom Tecklenburger<br />

Grafen übertragen. E<strong>in</strong> Hermann Kasselmann aus Hagen a. T. W. heiratete Grete zum Doe-<br />

thagen aus <strong>Lienen</strong> und zog 1620 auf den Hof. 53 Auch die verwandtschaftlichen Beziehungen<br />

<strong>der</strong> Familie Brockmeyer aus Glane-Visbeck stellen e<strong>in</strong> beredtes Beispiel für enge Verb<strong>in</strong>dun-<br />

gen zwischen katholischen und protestantischen Familien dar: 1616 heiratete Johann Brock-<br />

meyer e<strong>in</strong>e Grete Schomberg aus <strong>Lienen</strong>. 54 Auch se<strong>in</strong>e Tochter Margarethe Brockmeyer ehe-<br />

lichte 1654 den <strong>Lienen</strong>er Hofbesitzer Moritz Schulte-Uffelage. 55 E<strong>in</strong>e Anna Brockmeyer zog<br />

1679 auf den Hof Hunnemanns (Hullmann?) im reformierten Kirchspiel Lengerich. 1684<br />

vermählte sich <strong>der</strong> Hoferbe Jürgen Brockmeyer <strong>in</strong> zweiter Ehe mit Anna Gertrud Brünemann<br />

aus <strong>Lienen</strong>-Holzhausen und nach dem Tod se<strong>in</strong>er zweiten Frau <strong>in</strong> dritter Ehe mit Angela Ma-<br />

ria Heemann (Heymann), ebenfalls aus <strong>Lienen</strong>. 56 Schließlich heiratete im Jahr 1700 Peter<br />

Wilhelm Brünemann aus <strong>Lienen</strong>-Holzhausen die Hoferb<strong>in</strong> Kathar<strong>in</strong>a Brockmeyer. 57 Diese<br />

Beispiele lassen vermuten, dass <strong>der</strong> später so trennende konfessionelle Unterschied noch nicht<br />

voll ausgebildet war bzw. noch ke<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss auf wechsel<strong>seit</strong>ige Eheschließungen hatte.<br />

Auch vom Hof Franz <strong>in</strong> Meckelwege ist die Geschichte überliefert, dass e<strong>in</strong>e Tochter e<strong>in</strong>en<br />

<strong>Katholiken</strong>, Hermann Niermann, aus Glandorf heiratete. Daraufh<strong>in</strong> sei sie von ihrer Familie<br />

verstoßen worden. 58 Der historische Kern <strong>der</strong> Erzählung ist die Verheiratung nach Glandorf.<br />

Das Verstoßen <strong>der</strong> jungen Braut jedoch ist e<strong>in</strong>e Zutat <strong>der</strong> späteren Jahrhun<strong>der</strong>te – vielleicht<br />

erst des Kulturkampfs – denn zur damaligen Zeit war die eheliche Verb<strong>in</strong>dung von Mitglie-<br />

<strong>der</strong>n zweier Bauernfamilien nicht die freie Entscheidung <strong>der</strong> beiden Ehepartner. Sozialer<br />

49 Hunsche, <strong>Lienen</strong> (wie Anm. 3), S. 193 u. 275.<br />

50 Spannhoff, Quellen (wie Anm. 2), S. 299.<br />

51 Ebd., S. 305.<br />

52 Ebd., S. 316.<br />

53 Hunsche, <strong>Lienen</strong> (wie Anm. 3), S. 336.<br />

54 Brockmeyer, Friedrich, Die Geschichte des Hofes und <strong>der</strong> Familie Brockmeyer zu Glane-Visbeck, Osnabrück<br />

1938, S. 16.<br />

55 Ebd., S. 18.<br />

56 Ebd., S. 25.<br />

57 Ebd., S. 26.<br />

58 Externest, Peter, Familie Franz. Geschichte und Geschichten. <strong>Lienen</strong> – Brochterbeck – Münster und mehr<br />

(unveröffentlichtes Typoskript 2008), S. 20.<br />

13


Rang, das entsprechende Aushandeln <strong>der</strong> Mitgift und die E<strong>in</strong>willigung des Grundherrn des<br />

Hofes waren wichtige Voraussetzungen. Nicht umsonst heißt die stereotype sprachliche Wen-<br />

dung <strong>in</strong> den Unterlagen des 16. und 17. Jahrhun<strong>der</strong>ts: „N.N. hat gehandelt [!], dass er se<strong>in</strong>e<br />

Tochter/se<strong>in</strong>en Sohn auf den Hof/das Erbe N.N. br<strong>in</strong>gen mag.“ 59 Der Ausschluss aus <strong>der</strong> Fa-<br />

milie wegen e<strong>in</strong>er von den Eltern nicht gewünschten Heirat war deshalb sehr unwahrsche<strong>in</strong>-<br />

lich.<br />

E<strong>in</strong>e weitere Sage, die <strong>in</strong>haltlich ebenfalls <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zeit <strong>der</strong> <strong>Reformation</strong> führt, wird vom Hof<br />

Sprengelmeier <strong>in</strong> <strong>Lienen</strong>-Holperdorp (heute Nie<strong>der</strong>dalhoff, Holperdorp 16) erzählt. Durch<br />

diese Erzählung sollte <strong>der</strong> Be<strong>in</strong>ame des Hofes – Bunte –, <strong>der</strong> sich vielfach <strong>in</strong> den Quellen –<br />

vor allem des 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts – belegen lässt, erklärt werden: Der erste Sprengelmeier sei<br />

Kutscher des Grafen von Tecklenburg gewesen. Mit <strong>der</strong> E<strong>in</strong>führung <strong>der</strong> <strong>Reformation</strong> 1527<br />

seien dann allerd<strong>in</strong>gs die katholischen Besitzer des Hofes um ihres Glaubens willen von ihrem<br />

Anwesen und aus <strong>der</strong> Grafschaft weggezogen. Der Tecklenburger Graf habe daraufh<strong>in</strong> nun<br />

se<strong>in</strong>em Kutscher den frei gewordenen Hof angeboten. Bevor er jedoch auf den Hof gezogen<br />

sei, sei <strong>der</strong> neue Besitzer öfter auf <strong>der</strong> Stätte erschienen, um Anweisungen zu geben. Wegen<br />

<strong>der</strong> bunten gräflichen Dienstkleidung, die er, weil er immer noch als Kutscher des Grafen<br />

fungierte, trug, habe man ihn den „Bunten“ genannt. Die katholischen Sprengelmeiers sollen<br />

sich auf dem Gelände des Gutes Scheventorf im Kirchspiel Glane angesiedelt haben. Auch <strong>in</strong><br />

Glane wird e<strong>in</strong>e ähnliche Geschichte erzählt. In dieser Version habe <strong>der</strong> Tecklenburger Graf<br />

den Bauern Sprengelmeier zu sich zitiert und ihm mitgeteilt, dass er ab nächster Woche „lu-<br />

therisch“ zu se<strong>in</strong> habe, weil <strong>der</strong> Graf die neue Lehre angenommen habe. Sprengelmeier aber<br />

soll geantwortet haben: „Auhne mi, ick bliew katholsk“. Daraufh<strong>in</strong> entgegnete <strong>der</strong> Graf, dass<br />

Sprengelmeier <strong>in</strong> <strong>der</strong> nächsten Woche se<strong>in</strong>en größten, von vier Pferden gezogenen Wagen mit<br />

se<strong>in</strong>er Habe beladen und damit zu „se<strong>in</strong>em“ Bischof fahren solle. Des Grafen Kutscher, <strong>der</strong><br />

aufgrund se<strong>in</strong>er Uniform später <strong>der</strong> „Bunte“ genannt worden se<strong>in</strong> soll, soll aber e<strong>in</strong> Bru<strong>der</strong><br />

des abziehenden Bauern Sprengelmeier gewesen se<strong>in</strong>, wodurch sich die katholische und<br />

evangelische L<strong>in</strong>ie <strong>der</strong> Familie e<strong>in</strong>e Erklärung f<strong>in</strong>det. 60<br />

59 Vgl. die zahlreichen Fälle für <strong>Lienen</strong> verzeichnet bei: Spannhoff, Quellen (wie Anm. 2), S. 220-346.<br />

60 Wilkens, <strong>Lienen</strong> (wie Anm. 3), S. 390f.<br />

14


Der E<strong>in</strong>fluss des Klosters Iburg<br />

Auch das Benedikt<strong>in</strong>erkloster Iburg hatte maßgeblichen E<strong>in</strong>fluss <strong>in</strong> <strong>Lienen</strong>. Um 1080 von<br />

Bischof Benno II. von Osnabrück († 1088) gegründet 61 , stattete dieser das Kloster im Jahre<br />

1088 mit zahlreichen Besitzungen, unter an<strong>der</strong>em mit dem Zehnten <strong>in</strong> <strong>Lienen</strong>, Aldrup, West-<br />

erbeck und Höste, aus. 62<br />

Das Kloster besaß neben dem Zehntrecht auch mehrere Höfe <strong>in</strong> <strong>Lienen</strong> und <strong>in</strong> <strong>der</strong> später,<br />

endgültig 1609 zu Glane geschlagenen Bauerschaft Ostenfelde. 63 Der E<strong>in</strong>fluss des Klosters<br />

auf se<strong>in</strong>e Eigenbehörigen mag sich auch <strong>in</strong> folgendem Fall wi<strong>der</strong>spiegeln. In den Weiheregis-<br />

tern des Bistums Münster wird Anfang des 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts e<strong>in</strong> Petrus Wilhelmus Arleman<br />

mit dem Zusatz <strong>Lienen</strong>sis <strong>in</strong> territorio Tecklenburgensi verzeichnet, <strong>der</strong> am 18. Dezember<br />

1721 die nie<strong>der</strong>en Weihen erhielt und am 17. März 1725 zum Priester geweiht wurde. Vor<br />

1738 war er Vizekurat (Hilfsprediger mit eigenem Seelsorgebezirk) <strong>in</strong> Appelhülsen, wo er<br />

auch verstarb. 64 Peter Wilhelm Arlemann stammte also aus <strong>Lienen</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Grafschaft Tecklen-<br />

burg, wahrsche<strong>in</strong>lich vom Hof Arlemann <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bauerschaft Holzhausen (Warendorfer Weg<br />

11), <strong>der</strong> dem Kloster Iburg gehörte. Wie aber wurde e<strong>in</strong> aus e<strong>in</strong>er reformierten Familie stam-<br />

men<strong>der</strong> Bauernsohn katholischer Priester? Erkannten vielleicht die Iburger Mönche das geis-<br />

tige Potential e<strong>in</strong>es <strong>der</strong> nicht erbberechtigen Söhne ihres Eigenbehörigen und för<strong>der</strong>ten die-<br />

sen?<br />

Konfessionelle Ausdifferenzierung lässt sich auch anhand <strong>der</strong> Erhebung des Zehnten <strong>in</strong> Lie-<br />

nen durch das Kloster Iburg nachzeichnen. Zum Jahr 1548 vermelden die Iburger Klosteran-<br />

nalen, die um 1700 vom Iburger Abt Maurus Rost (1633-1706) unter Zuhilfenahme <strong>der</strong> Klos-<br />

terarchivalien nie<strong>der</strong>geschrieben wurden, dass <strong>der</strong> damalige Abt die Ansprüche des Klosters<br />

auf die Zehntlämmer von e<strong>in</strong>igen Eigenbehörigen des Tecklenburger Grafen aufgab. 65 Unter<br />

Mithilfe des Osnabrücker Bischofs erhielt das Kloster 1556 den Blutzehnten <strong>in</strong> <strong>Lienen</strong> wie<strong>der</strong><br />

zurück, den Graf Konrad von Tecklenburg, wahrsche<strong>in</strong>lich im Zuge <strong>der</strong> <strong>Reformation</strong> <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />

61<br />

Zum Datum <strong>der</strong> Gründung des Klosters Iburg: Jarck, Horst-Rüdiger, Zur Gründungsdatierung des Klosters<br />

Iburg, <strong>in</strong>: Iburg. Benedikt<strong>in</strong>erabtei und Schloß. Beiträge zum 900. Jahrestag <strong>der</strong> Klostergründung, zusammengestellt<br />

v. Manfred G. Schnöckelborg, hrsg. v. <strong>der</strong> Stadt Bad Iburg, Bramsche 1980, S. 49-56.<br />

62<br />

OUB V, Nr. 8. Vgl. auch: Hunsche, <strong>Lienen</strong> (wie Anm. 3), S. 5f. u. S. 30-43. Zum Besitz des Klosters Iburg im<br />

Allgeme<strong>in</strong>en: Donnerberg, Eduard, Der Besitz des ehemaligen Klosters Iburg, Münster 1912; ebenfalls abgedruckt<br />

<strong>in</strong>: Osnabrücker Mitteilungen 36 (1911), S. 19-182; speziell für <strong>Lienen</strong>: Spannhoff, Quellen (wie Anm.<br />

2), S. 40-71.<br />

63<br />

Vgl.: Spannhoff, Quellen (wie Anm. 2), S. 40-71. Zur Abtrennung Ostenfeldes von <strong>Lienen</strong> s. auch: Spannhoff,<br />

Christof, 1609-2009. 400 Jahre Grenze zwischen Ostenfelde und <strong>Lienen</strong>, Nor<strong>der</strong>stedt 2008.<br />

64<br />

Kohl, Wilhelm, Die Weiheregister des Bistums Münster, 2 Bde., Bd. 2: 1699-1731, Münster 1999, S. 15, Nr.<br />

B 49.<br />

65<br />

Stüve, Carl (Hrsg.), Annales monasterii S. Clementis <strong>in</strong> Iburg collectore Mauro abbate. Die Iburger Klosterannalen,<br />

Osnabrück 1895, Nachdruck Osnabrück 1977, S. 76.<br />

15


Grafschaft, aufgehoben hatte. 66 Aus <strong>der</strong> Mitte des 16. Jahrhun<strong>der</strong>ts und für das Jahr 1669 s<strong>in</strong>d<br />

umfangreiche E<strong>in</strong>nahmeregister überliefert 67 , die belegen, dass nicht wenige <strong>Lienen</strong>er Bauern<br />

auch nach <strong>der</strong> <strong>Reformation</strong> weiterh<strong>in</strong> Abgaben an das Kloster Iburg zahlten. Erst 1717 berich-<br />

tete das Kloster Iburg, vertreten durch den Rechtsanwalt Friedrich von Bentheim, <strong>der</strong> Preußi-<br />

schen Regierung, dass die Zehntpflichtigen des Kirchspiels <strong>Lienen</strong>, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Bauer-<br />

schaft Meckelwege, mit <strong>der</strong> Entrichtung des blutigen Zehnten säumig wären bzw. diesen ganz<br />

verweigerten. Der preußische Regierungsrat von Hartleben <strong>in</strong> Tecklenburg ordnete daraufh<strong>in</strong><br />

an, dass <strong>der</strong> Vogt zu <strong>Lienen</strong> die Zehntpflichtigen dazu auffor<strong>der</strong>n sollte, den Blut- und Korn-<br />

zehnten zu entrichten, wie sie es immer getan hätten. Da dieses ansche<strong>in</strong>end nicht erfolgte,<br />

for<strong>der</strong>te das Kloster Iburg unter dem 23. November 1717, e<strong>in</strong>en Unteroffizier mit <strong>der</strong><br />

Vollstreckung des Zehnten zu betrauen. 1719 wurde e<strong>in</strong>e Auflistung <strong>der</strong> Zehntpflichtigen<br />

angefertigt. Der Ausgang des Prozesses geht aus <strong>der</strong> Akte – das letzte Schriftstück datiert vom<br />

29. Januar 1720 – nicht hervor. 68 Der Prozess zeigt aber, dass die evangelischen <strong>Lienen</strong>er<br />

Bauern Anfang des 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts nicht mehr bereit waren, den Zehnten an das Kloster zu<br />

entrichten, wie sie es knapp 200 Jahre lang <strong>seit</strong> <strong>der</strong> <strong>Reformation</strong> getan hatten.<br />

Das 18. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

Auch im 18. Jahrhun<strong>der</strong>t haben noch enge Verb<strong>in</strong>dungen zwischen katholischen und protes-<br />

tantischen Familien bestanden. Vom Hof Schowe <strong>in</strong> Kattenvenne ist überliefert, dass <strong>der</strong> Ko-<br />

lon Johann Henrich Schowe e<strong>in</strong>e katholische Frau namens Anna Cathar<strong>in</strong>a Langhorst heirate-<br />

te. Während er nach <strong>Lienen</strong> zum Gottesdienst ritt, fuhr sie nach Glandorf zur Heiligen Messe.<br />

Ihre Namen s<strong>in</strong>d auf dem Inschriftbalken e<strong>in</strong>es 1773 errichteten Speichers erhalten. 69<br />

Friedrich Ernst Hunsche hat bereits 1965 die für <strong>Lienen</strong> <strong>seit</strong> 1711 überlieferten Kirchenbü-<br />

cher 70 auch auf Beziehungen <strong>der</strong> <strong>Lienen</strong>er E<strong>in</strong>wohner zu ihren katholischen Nachbarn unter-<br />

66<br />

Ebd., S. 80.<br />

67<br />

Landesarchiv Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen, Abteilung Westfalen, Grafschaft Tecklenburg, Akten, Nr. 43: Registrierung<br />

<strong>der</strong> Zehntpflichtigen des Klosters Iburg <strong>in</strong> den Kirchspielen Lengerich und <strong>Lienen</strong>, abgedruckt <strong>in</strong>: Spannhoff,<br />

Quellen (wie Anm. 2), S. 53-67; E<strong>in</strong>nahmeregister des Klosters Iburg von 1669, abgedruckt <strong>in</strong>: Donnerberg<br />

(wie Anm. 62), S. 170-181, hier S. 173 u. 177f..<br />

68<br />

Spannhoff, Quellen (wie Anm. 2), S. 68-71.<br />

69<br />

Wilkens, <strong>Lienen</strong> (wie Anm. 3), S. 333.<br />

70<br />

Die Tauf-, Heirats- und Sterbebücher beg<strong>in</strong>nen 1711. Von 1730 bis 1733 f<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> den Taufregistern e<strong>in</strong>e<br />

Lücke. Die Orig<strong>in</strong>ale bef<strong>in</strong>den sich im Besitz <strong>der</strong> Ev. Kirchengeme<strong>in</strong>de <strong>Lienen</strong>. Die Benutzung auf Mikrofich<br />

kann durch das Kreiskirchenamt Tecklenburg <strong>in</strong> Lengerich o<strong>der</strong> durch das Landeskirchenamt <strong>in</strong> Bielefeld nach<br />

vorheriger Anmeldung erfolgen. Die übrigen Archivalien <strong>der</strong> Ev. Kirchengeme<strong>in</strong>de <strong>Lienen</strong> bef<strong>in</strong>den sich sämtlich<br />

im Landeskirchenamt <strong>in</strong> Bielefeld.<br />

16


sucht. Er kam zu dem Ergebnis, dass vor 1750 noch „manche E<strong>in</strong>tragungen […] auf enge<br />

verwandtschaftliche Beziehungen zu katholischen Familien <strong>in</strong> den Nachbargeme<strong>in</strong>den Hagen,<br />

bei Osnabrück, Glane und Glandorf“ h<strong>in</strong>deuten. „So war z.B. e<strong>in</strong> Sohn von Drückers Stätte <strong>in</strong><br />

Holzhausen Kolon Schirl<strong>in</strong>g <strong>in</strong> Glandorf. Er wurde, als er gestorben war, allerd<strong>in</strong>gs nicht <strong>in</strong><br />

Glandorf, son<strong>der</strong>n <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Geburtsgeme<strong>in</strong>de <strong>Lienen</strong> am 3. April 1713 beerdigt. 1724 werden<br />

die Glandorfer Namen Kracht und Venke bei e<strong>in</strong>er Taufe <strong>in</strong> <strong>Lienen</strong> genannt. 1745 kommt<br />

Peesche aus Glandorf bei e<strong>in</strong>er Taufe Hersmann <strong>in</strong> <strong>Lienen</strong> vor.“ 71<br />

1758 siedelte sich <strong>der</strong> Katholik Mathias Licher aus dem Hochstift Osnabrück als Neubauer<br />

auf 10 Scheffelsaat (ca. 1,2 ha) Landes <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bauerschaft Holperdorp an. 72<br />

Weitere genealogische und prosopographische Untersuchungen könnten dieses Bild erweitern<br />

und ergänzen.<br />

Vom Anfang des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts bis zum Zweiten Weltkrieg<br />

In se<strong>in</strong>er Beschreibung <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Geme<strong>in</strong>den schreibt Werner Thissen über <strong>Lienen</strong>, dass<br />

im bisher kirchlich zu Osnabrück gehörenden und 1821 dem Bistum Münster zugeordneten<br />

<strong>Lienen</strong> Ende <strong>der</strong> 1930er Jahre nur neun katholische Familien gelebt haben sollen (sieben <strong>in</strong><br />

Holperdorp und zwei <strong>in</strong> Kattenvenne). 73 Auch Wilhelm Wilkens hat <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er 2004 erschiene-<br />

nen <strong>Lienen</strong>er Ortschronik die Behauptung aufgestellt, dass es <strong>Katholiken</strong> bis zum Zweiten<br />

Weltkrieg nur am Rande <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de, so <strong>in</strong> Holperdorp o<strong>der</strong> auch <strong>in</strong> Meckelwege, gegeben<br />

habe und die Konfessionsgrenzen noch relativ scharf gewesen seien. 74 Diese Aussage lässt<br />

sich durch die Durchsicht des Ortsfamilienbuches für Ostbevern und weiterer Quellen für das<br />

19. Jahrhun<strong>der</strong>t spezifizieren, so dass sich e<strong>in</strong> sehr viel differenzierteres Bild <strong>der</strong> verme<strong>in</strong>tlich<br />

starren Konfessionsgrenzen ergibt. 75<br />

Aus den Kirchenbüchern von Ostbevern<br />

In Ostbevern lebten im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t folgende Personen, bei denen als Geburtsort <strong>Lienen</strong><br />

angegeben wurde:<br />

71<br />

Hunsche, <strong>Lienen</strong> (wie Anm. 3), S. 146.<br />

72<br />

Ebd., S. 276. Wilkens, <strong>Lienen</strong> (wie Anm. 3), S. 387.<br />

73<br />

Das Bistum Münster (wie Anm. 14), S. 320.<br />

74<br />

Wilkens, <strong>Lienen</strong> (wie Anm. 3), S. 45.<br />

75<br />

Die Daten des digitalen Ortsfamilienbuches für Ostbevern ist im Internet unter folgen<strong>der</strong> Adresse e<strong>in</strong>sehbar:<br />

http://www.ortsfamilienbuecher.de/ostbevern/, 26.02.2009.<br />

17


BREWE, Everhard Wilhelm * um 1805 <strong>in</strong> <strong>Lienen</strong><br />

BUTKE, Hermann * um 1820 <strong>in</strong> <strong>Lienen</strong>, † 30.10.1855 <strong>in</strong> Ostbevern<br />

DIERKER, Franz He<strong>in</strong>rich * 22.09.1859 <strong>in</strong> <strong>Lienen</strong><br />

ELIXMANN, Margaretha Elisabeth * <strong>in</strong> <strong>Lienen</strong><br />

HOLLENBERG, Cathar<strong>in</strong>a Elisabeth * um 1805 <strong>in</strong> <strong>Lienen</strong><br />

HUCKEDY, Sophia Elisabeth * <strong>in</strong> <strong>Lienen</strong><br />

HÜLSMANN, Franz Wilhelm * <strong>in</strong> <strong>Lienen</strong><br />

KASSELMANN, Anna Maria * um 1808 <strong>in</strong> <strong>Lienen</strong>,<br />

† 25.12.1875 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

KLARE, Friedrich Christoph * 06.01.1904 <strong>in</strong> <strong>Lienen</strong><br />

KLAUSMEYER, Maria Elisabeth * 29.05.1882 <strong>in</strong> <strong>Lienen</strong><br />

KRUSE, Maria Elisabeth * um 1823 <strong>in</strong> <strong>Lienen</strong><br />

MIDDELBERG, Caspar He<strong>in</strong>rich * 10.04.1838 <strong>in</strong> <strong>Lienen</strong><br />

MIDDELBERG, Cathar<strong>in</strong>a Maria * 12.12.1839 <strong>in</strong> <strong>Lienen</strong>,<br />

† 02.07.1867 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

PAPENBROCK, Maria Cathar<strong>in</strong>a * <strong>in</strong> <strong>Lienen</strong><br />

SCHOVE, Johann * <strong>in</strong> <strong>Lienen</strong><br />

STILLE, Ernst He<strong>in</strong>rich * <strong>in</strong> <strong>Lienen</strong><br />

TECKENBROCK, Everhard Wilhelm * 16.08.1776 <strong>in</strong> <strong>Lienen</strong>, † 27.03.1843 <strong>in</strong> Ostbevern<br />

TECKENBROCK, Cathar<strong>in</strong>a Elisabeth * 16.08.1811 <strong>in</strong> <strong>Lienen</strong>, † 14.02.1847 <strong>in</strong> Ostbevern<br />

TECKENBROCK, Hermann Friedrich Wilhelm * 17.11.1813 <strong>in</strong> <strong>Lienen</strong><br />

TECKENBROCK, Cathar<strong>in</strong>a Elisabeth * 1822 <strong>in</strong> <strong>Lienen</strong><br />

In <strong>der</strong> Bauerschaft Holperdorp lebten nach Ausweis des Ostbeverner Ortsfamilienbuches im<br />

19. Jahrhun<strong>der</strong>t folgende katholische Familien, die <strong>in</strong> Hagen a. T. W. zum Gottesdienst g<strong>in</strong>-<br />

gen:<br />

AHMANN, Maria Gertrud * 04.06.1856 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

AHMANN, Bernard He<strong>in</strong>rich * 26.11.1858 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

AHMANN, Anna Maria Elisabeth * 01.12.1860 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

AHMANN, Bernard Hermann * 20.10.1863 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

AHMANN, Friedrich Wilhelm * 20.08.1866 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

ANTPOL, Johann He<strong>in</strong>rich * 06.05.1851 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

18


BREWE, Maria Elisabeth * 08.08.1852 <strong>in</strong> Holperdorp,<br />

† 22.12.1861 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

BREWE, Anton Friedrich * 22.01.1854 <strong>in</strong> Holperdorp,<br />

† 26.04.1875 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

BREWE, Maria Theresia * 06.09.1856 <strong>in</strong> Holperdorp,<br />

† 23.03.1870<br />

BREWE, Anton Wilhelm * 23.07.1858 <strong>in</strong> Holperdorp,<br />

† 02.02.1878 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

BREWE, Maria Elisabeth * 07.02.1861 <strong>in</strong> Holperdorp,<br />

† 24.11.1877 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

BREWE, Caspar Anton * 05.02.1864 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

BREWE, Cathar<strong>in</strong>a Elisabeth * 29.07.1867 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

BREWE, Hermann Friedrich * 11.09.1839 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

BREWE, Anna Maria * 07.10.1891 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

BREWE, Maria Anna * 27.09.1893 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

BREWE, Johann Friedrich * 22.08.1895 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

BREWE, Maria Carol<strong>in</strong>e * 16.03.1898 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

EHRENBRINK, Gerhard Josef * 23.02.1879 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

EHRENBRINK, Bernard He<strong>in</strong>rich * 29.11.1893 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

EHRENBRINK, Gertrud Elisabeth * 18.12.1895 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

EHRENBRINK, Sophia Maria * 19.07.1900 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

ELIXMANN, Anna Maria Elisabeth * 28.10.1847 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

ELIXMANN, Johann He<strong>in</strong>rich * 15.11.1849 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

ELIXMANN, Johann Rudolph * 23.09.1852 <strong>in</strong> Holperdorp,<br />

† 05.01.1886 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

ELIXMANN, Margaretha Elisabeth * 16.07.1857 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

ELIXMANN, Elisabeth Louise * 08.11.1863 <strong>in</strong> Holperdorp,<br />

† 26.05.1864 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

FROMMEIER, Johann Caspar * 20.03.1892 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

FROMMEIER, He<strong>in</strong>rich * 25.02.1888 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

FROMMEIER, Franz He<strong>in</strong>rich * 28.06.1890 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

FROMMEIER, Maria Sophia * 04.09.1896 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

FROMMEIER, Alexan<strong>der</strong> Gerhard * 31.01.1900 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

FROMMEIER, Gerhard Wilhelm * 17.10.1886 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

19


GAUSMANN, Cathar<strong>in</strong>a Elisabeth * 20.08.1886 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

GAUSMANN, Rudolph Joseph * 07.03.1888 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

GAUSMANN, Johann Joseph * 24.12.1890 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

GAUSMANN, Johann Wilhelm * 14.10.1881 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

GAUSMANN, Carl Joseph * 14.07.1883 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

GAUSMANN, Anna Maria * 01.03.1885 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

GRAFE, Maria Cathar<strong>in</strong>a Louise * <strong>in</strong> Holperdorp<br />

GRAFE, Franz Joseph * 01.10.1860 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

GRAFE, Everhard Wilhelm * 13.07.1851 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

GRAFE, Anna Maria Sophia * 16.09.1853 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

GRAFE, Maria Cathar<strong>in</strong>a Louise * 11.02.1857 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

GRAFE, Caspar He<strong>in</strong>rich * 17.10.1878 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

GRAFE, He<strong>in</strong>rich * 24.04.1890 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

GRAFE, Anna Maria * 06.02.1888 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

GRAFE, Anna Elisabeth * 27.08.1890 <strong>in</strong> Holperdorp,<br />

† 15.10.1894 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

GRAFE, Johann Everhard * 26.09.1891 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

GRAFE, Maria Elisabeth * 30.06.1893 <strong>in</strong> Holperdorp,<br />

† 10.10.1894 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

GRAFE, Sophia * 24.07.1894 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

GRAFE, Maria Elisabeth * 28.07.1896 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

GRAFE, Cathar<strong>in</strong>a Luise * 09.12.1897 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

GRAVE, Andreas Franz * 16.12.1846 <strong>in</strong> Holperdorp,<br />

† 27.12.1850<br />

GRAVE, Caspar He<strong>in</strong>rich * 09.07.1844 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

GRAVE, Anna Elisabeth * 24.07.1849 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

HAUNHORST, Maria Gertrud * 25.07.1853 <strong>in</strong> Holperdorp,<br />

† 01.04.1866 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

HAUNHORST, Maria Elisabeth * 30.03.1864 <strong>in</strong> Holperdorp, † 16.07.1894 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

HAUNHORST, Anna Maria * 19.07.1865 <strong>in</strong> Holperdorp,<br />

† 17.09.1865 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

HAUNHORST, Johann He<strong>in</strong>rich * 31.01.1867 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

HAUNHORST, Elisabeth * 29.03.1886 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

HAUNHORST, Maria Gertrud * 23.05.1853 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

20


HAUNHORST, Johann He<strong>in</strong>rich * 30.08.1855 <strong>in</strong> Holperdorp, † 09.10.1855 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

HAUNHORST, Anna Maria * 08.09.1856 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

HAUNHORST, Caspar He<strong>in</strong>rich * 23.06.1859 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

HAUNHORST, Franz * 19.01.1857 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

HAUNHORST, Caspar August Ludwig * 09.06.1860 <strong>in</strong> Holperdorp, † 10.04.1865 <strong>in</strong> Holper-<br />

dorp<br />

HAUNHORST, He<strong>in</strong>rich Anton * 20.02.1892 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

HAUNHORST, Johann He<strong>in</strong>rich * 06.08.1885 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

HAUNHORST, Maria Elisabeth * 27.08.1888 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

HAUNHORST, Friedrich Hermann * 04.07.1890 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

HAUNHORST, Matthias * 15.12.1893 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

HAUNHORST, Johann Friedrich * 10.11.1895 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

HAUNHORST, Sophia * 16.07.1900 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

HAUNHORST, Anna Reg<strong>in</strong>a * 15.03.1898 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

HAUNHORST, Maria * 17.12.1887 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

HAUNHORST, He<strong>in</strong>rich * 15.05.1893 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

HAUNHORST, Anna Kathar<strong>in</strong>a * 01.03.1901 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

HEHMANN, Johann Wilhelm * 17.07.1846 <strong>in</strong> Holperdorp,<br />

† 13.03.1855 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

HEITMEIER, Johann Christoph * um 1817 <strong>in</strong> Holperdorp,<br />

† 01.07.1886 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

HEITMEIER, Anna Cathar<strong>in</strong>a * 29.04.1888 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

HEITMEIER, Andreas He<strong>in</strong>rich * 27.04.1890 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

HEITMEIER, Georg * 13.06.1887 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

HEITMEIER, Maria Cathar<strong>in</strong>a * 19.06.1890 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

HEITMEIER, Maria Carol<strong>in</strong>e * 04.12.1892 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

HEITMEIER, Caspar Anton * 17.01.1895 <strong>in</strong> Holperdorp,<br />

† 20.02.1895 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

HEITMEIER, Maria Elisabeth * 24.07.1896 <strong>in</strong> Holperdorp,<br />

† 25.10.1896 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

HEITMEIER, Stephan Wilhelm * 09.12.1859 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

HEITMEIER, Wilhelm * 04.10.1847 <strong>in</strong> Holperdorp,<br />

† 24.02.1875 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

HEITMEIER, Joseph<strong>in</strong>e Gertrud * 11.02.1853 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

21


HEITMEIER, Bernard He<strong>in</strong>rich * 21.07.1855 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

HEITMEIER, Caspar He<strong>in</strong>rich Florenz * 24.02.1858 <strong>in</strong> Holperdorp, † 11.03.1858 <strong>in</strong> Holper-<br />

dorp<br />

HEITMEIER, Anna Cathar<strong>in</strong>a * 21.05.1881 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

JASPER BRINKMANN, Maria Elisabeth * um 1811 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

KOHUES, Maria Clara Theresia * 11.11.1854 <strong>in</strong> Holperdorp, † 12.12.1854<br />

KOHUES, Johann He<strong>in</strong>rich * 30.12.1855 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

KOHUES, Anna Theresia * 21.06.1857 <strong>in</strong> Holperdorp,<br />

† 17.10.1857<br />

KOHUES, Bernard He<strong>in</strong>rich * 09.05.1858 <strong>in</strong> Holperdorp,<br />

† 10.06.1858<br />

LICHER, Friedrich Wilhelm * um 1803 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

LICHER, Anna Elisabeth * 01.10.1882 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

LICHER, Jacob Wilhelm * 27.01.1843 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

LICHER, Hermann Wilhelm * 05.11.1845 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

LICHER, Cathar<strong>in</strong>a Sophie Elisabeth * 21.04.1838 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

MEYER, Maria Cathar<strong>in</strong>a * 03.04.1875 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

MIDDELBERG, Johann Rudolph * 02.12.1874 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

MIDDELBERG, Johann He<strong>in</strong>rich * 14.08.1877 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

MIDDELBERG, Anna Maria * 26.06.1880 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

MIDDELBERG, Maria Wilhelm<strong>in</strong>a * 07.10.1882 <strong>in</strong> Holperdorp, † 22.01.1885 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

MIDDELBERG, Anna Maria * 06.11.1872 <strong>in</strong> Holperdorp,<br />

† 15.04.1876 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

MIDDELBERG, Anna Carol<strong>in</strong>a * 03.03.1885 <strong>in</strong> Holperdorp, † 15.06.1893 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

MIDDELBERG, Matthias Franz * 10.04.1887 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

MIDDELBERG, Anna Maria * 10.05.1891 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

MIDDELBERG, Johann Hermann * 18.10.1895 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

MIDDELBERG, Hermann He<strong>in</strong>rich * 30.01.1842 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

MIDDELBERG, Cathar<strong>in</strong>a Maria * 22.11.1849 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

MIDDELBERG, Franz Joseph * 27.04.1853 <strong>in</strong> Holperdorp,<br />

† 13.12.1856 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

MIDDELBERG, Cathar<strong>in</strong>a Maria * 07.04.1855 <strong>in</strong> Holperdorp, † 17.11.1875 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

MIDDELBERG, Johann Wilhelm * 28.06.1858 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

NIEMANN, Friedrich Wilhelm * 10.01.1839 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

22


RICHTER, Philipp Bernard * 21.10.1869 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

SCHULTE ZUM VARWIG, Anna Sophia * 15.08.1894 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

SEELING GNT. TIEMEYER, Bernard<strong>in</strong>a Maria Gertrud<br />

* 16.04.1873 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

SIEKMANN, Johann Friedrich * um 1853 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

SIEKMANN, Maria Gertrud * 04.03.1849 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

SIEKMANN, Anna Maria Elisabeth * 02.02.1852 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

SIEKMANN, Cathar<strong>in</strong>a Maria Elisabeth * 27.06.1850 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

SIEKMANN, Johann Friedrich * 04.11.1853 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

SIEKMANN, Johann He<strong>in</strong>rich Friedrich * 19.07.1855 <strong>in</strong> Holperdorp, † 25.01.1856 <strong>in</strong> Hol-<br />

perdorp<br />

SIEKMANN, Johann He<strong>in</strong>rich * 26.02.1857 <strong>in</strong> Holperdorp,<br />

† 13.01.1858 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

SIEKMANN, Gerhard He<strong>in</strong>rich * 05.05.1859 <strong>in</strong> Holperdorp,<br />

† 20.07.1880 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

SIEKMANN, Lisette Cathar<strong>in</strong>a * 04.08.1861 <strong>in</strong> Holperdorp,<br />

† 23.09.1861 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

SIEKMANN, Cathar<strong>in</strong>a Elisabeth * 21.05.1864 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

THIEMEYER, Bernhard<strong>in</strong>e * 28.10.1896 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

THIEMEYER, Maria Elisabeth * 03.01.1899 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

THIEMEYER, Anna * 19.06.1901 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

UNNEWEHR, Maria Angela * 06.06.1875 <strong>in</strong> Holperdorp,<br />

† 13.03.1877 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

UNNEWEHR, He<strong>in</strong>rich Carl * 28.05.1870 <strong>in</strong> Holperdorp,<br />

† 27.06.1870 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

UNNEWEHR, Christian He<strong>in</strong>rich * 16.06.1871 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

UNNEWEHR, Johann Carl * 21.03.1873 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

UNNEWEHR, Gerhard He<strong>in</strong>rich * 03.05.1843 <strong>in</strong> Holperdorp, † 12.07.1860 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

UNNEWEHR, Friedrich Joseph * 05.04.1842 <strong>in</strong> Holperdorp,<br />

† 20.04.1842 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

UNNEWEHR, Hermann Rudolph * 29.08.1852 <strong>in</strong> Holperdorp, † 01.03.1854 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

UNNEWEHR, Maria Gertrud * 30.05.1855 <strong>in</strong> Holperdorp,<br />

† 14.07.1866 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

UNNEWEHR, Anna Elisabeth * 09.05.1880 <strong>in</strong> Holperdorp,<br />

23


† 31.01.1881 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

UNNEWEHR, Maria Elisabeth * 10.03.1879 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

UNNEWEHR, Johann Wilhelm * 24.03.1882 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

UNNEWEHR, Caspar He<strong>in</strong>rich * 23.05.1883 <strong>in</strong> Holperdorp,<br />

† 29.07.1883 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

WÖRMANN, He<strong>in</strong>rich Rudolph * <strong>in</strong> Holperdorp<br />

WÖRMANN, Franz * 16.07.1894 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

WÖRMANN, Cathar<strong>in</strong>a Luise * 10.01.1897 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

WÖRMANN, Maria * 14.04.1898 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

WÖRMANN, Hermann He<strong>in</strong>rich * 15.04.1899 <strong>in</strong> Holperdorp<br />

WÖRMANN, Matthias * 19.11.1900 <strong>in</strong> Holperdorp,<br />

† 21.11.1900<br />

In Kattenvenne siedelten sich nach dem Bau <strong>der</strong> Bahnstrecke zwischen Münster und Osnab-<br />

rück die katholischen Familien <strong>der</strong> Bahnangestellten Franz Fürstenau (Eisenbahnstationsassis-<br />

tent), Jacob Heuser (Stationswärter) und des Grenzaufsehers Franz Kreylaus an.<br />

Am 2. März 1843 verstarb <strong>in</strong> <strong>Lienen</strong>, 49-jährig, die katholische Frau des evangelischen, im<br />

Dorf ansässigen Schornste<strong>in</strong>fegers Ibershoff, Anna Cathar<strong>in</strong>a Maria, geb. Glosemeier. Der<br />

Tod wurde ebenfalls im Sterberegister <strong>der</strong> katholischen Pfarrgeme<strong>in</strong>de St. Ambrosius, Ostbe-<br />

vern, verzeichnet.<br />

Die Überweisung <strong>der</strong> <strong>Lienen</strong>er <strong>Katholiken</strong> nach Ostbevern 76<br />

Am 13. Mai 1831 schrieb die Königliche Regierung <strong>in</strong> Münster an den Warendorfer Landrat<br />

von Schmies<strong>in</strong>g (<strong>Lienen</strong> gehörte von 1816 bis 1857 zum Kreis Warendorf 77 ): „Der hiesige<br />

Bischof hat zwar <strong>in</strong> betreff <strong>der</strong> E<strong>in</strong>pfarrung <strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Grafschaft Tecklenburg zerstreut woh-<br />

nenden <strong>Katholiken</strong>: dem Pfarrer von Ostbevern die <strong>Katholiken</strong> <strong>in</strong> <strong>Lienen</strong> überwiesen, und die<br />

abschriftlich hierbei gefügte Instruktion erlassen zu wollen, angezeigt, worauf wir demselben<br />

aber heute Folgendes erwie<strong>der</strong>n:<br />

‚Bei den Trauungen hat es ke<strong>in</strong>en Anstand, daß diese vor demjenigen Pfarrer geschehen, wel-<br />

chem jene <strong>Katholiken</strong> jetzt überwiesen s<strong>in</strong>d. Bei Taufen tritt <strong>der</strong> Umstand e<strong>in</strong>, daß bei Katho-<br />

76 Geme<strong>in</strong>dearchiv <strong>Lienen</strong>, A 195: „Acta die katholische Glaubensgenossen und Ueberweisung <strong>der</strong>selben an die<br />

Pfarre zu Ostbevern“.<br />

77 Hunsche, <strong>Lienen</strong> (wie Anm. 3), S. 53.<br />

24


liken die Taufen möglichst bald nach <strong>der</strong> Geburt geschehen sollen. Wenn nun solche eben<br />

geborenen K<strong>in</strong><strong>der</strong> im harten W<strong>in</strong>ter o<strong>der</strong> schlechten Wetter, über Berge und schlechte Wege<br />

zur Taufe <strong>in</strong> die vielen mehrere Stunden weit entlegene Kirche getragen werden sollen, so<br />

kann dies nach leidiger Erfahrung diesen Neugebornen Lebens gefährlich werden. Darüber<br />

sowohl als wegen des Begräbnisses dieser Katholischen, von welchen Manche zu weit von<br />

den Kirchhöfen <strong>der</strong> jetzt angewiesenen Pfarrkirche wohnen, eben so wegen <strong>der</strong> Stolgebühren,<br />

behalten wir uns nach dem E<strong>in</strong>gehen des hierüber heute e<strong>in</strong>gezogenen Berichtes beson<strong>der</strong>e<br />

Mittheilung mit Ew. Bischöflichen Hochwürden ergebenst bevor.‘“ Die Regierung <strong>in</strong> Münster<br />

verlangte vom Landrat das E<strong>in</strong>senden des Berichtes des örtlichen Bürgermeisters b<strong>in</strong>nen<br />

sechs Wochen, wie es „bisher mit den Taufen, Trauungen und Beerdigungen dieser Katholi-<br />

ken und den Stol- und sonstigen Gebühren davon gehalten sei.“ Ferner sollte die Entfernung<br />

<strong>der</strong> neu anzuweisenden Kirche angegeben werden.<br />

Am 7. Juni 1831 berichtete <strong>der</strong> <strong>Lienen</strong>er Bürgermeister Kriege, dass die <strong>Lienen</strong>er <strong>Katholiken</strong><br />

mehrheitlich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bauerschaft Holperdorp wohnten und von <strong>der</strong> katholischen Kirche <strong>in</strong> Ha-<br />

gen nur etwa e<strong>in</strong>e ¾ Stunde von Ostbevern aber vier Stunden entfernt seien. Deshalb könnten<br />

die <strong>Lienen</strong>er <strong>Katholiken</strong> schlecht nach Ostbevern e<strong>in</strong>gepfarrt werden. „Hagen und Iburg liegt<br />

denselben am nächsten und müste es me<strong>in</strong>er Me<strong>in</strong>ung nach auch <strong>der</strong>selben frei gegeben wer-<br />

den sich <strong>in</strong> je<strong>der</strong> Beziehung an die dortigen Geistlichen halten zu dürfen, jedoch mit <strong>der</strong> E<strong>in</strong>-<br />

schränkung auch ferner h<strong>in</strong> hier das Schulgeld zu entrichten, die Geburten und Leichen re-<br />

gelmäßig anzumelden und die Stol-Gebühren wie bisher geschehen zu bezahlen.“<br />

25


Abb. 6: Titelblatt <strong>der</strong> Akte die Überweisung <strong>der</strong> <strong>Lienen</strong>er <strong>Katholiken</strong> an Ostbevern im Geme<strong>in</strong>dearchiv<br />

<strong>Lienen</strong><br />

Am 19. April 1831 richtete dann <strong>der</strong> Münsterische Bischof Caspar Max an die Pfarrer, denen<br />

die <strong>Katholiken</strong> aus den hauptsächlich evangelischen Teilen des Tecklenburger Landes zuge-<br />

wiesen werden sollten, folgendes Schreiben:<br />

„Die <strong>Katholiken</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Grafschaft Tecklenburg gehörten von Alters her zur Diozes [!] Osnab-<br />

rück, hatten von <strong>der</strong> Zeit <strong>der</strong> <strong>Reformation</strong> an ke<strong>in</strong>en eigenen Pfarrer mehr; sie wendeten sich<br />

daher immer an die ihnen zunächst gelegenen katholischen Pfarrer im Osnabrücker Lande,<br />

und wurden von diesen mit rühmlicher Bereitwilligkeit <strong>in</strong> sacris anm<strong>in</strong>istrirt [!] [verwaltet]. –<br />

Diese <strong>Katholiken</strong> werden nun auf den Grund <strong>der</strong> Bulle: de salute animarum vom 16ten Juli<br />

1821 78 aus dem alten Osnabrücker Diözesen Verbande am 24. l. M. entlassen, und werden<br />

78<br />

Mit <strong>der</strong> päpstlichen Bulle „De salute anima“ („Über das Heil <strong>der</strong> Seelen“) vom 16. Juli 1821 wurden die Diözesen<br />

<strong>in</strong> Preußen aufgrund <strong>der</strong> territorialen Neuglie<strong>der</strong>ung als Ergebnis des „Wiener Kongresses“ (1814-1815)<br />

neu geordnet. Dabei sollten die Kirchenprov<strong>in</strong>zen an die <strong>in</strong>nerpreußischen Grenzen angeglichen werden. Da das<br />

26


unsere Diözesanen, da sie Königlich Preußische Unterthanen s<strong>in</strong>d, und die Landes Grenze<br />

hier die Grenze unserer Diözes ist. –<br />

Unsere Pflicht ist es nun, ihnen e<strong>in</strong>en eigenen Pfarrer zu ernennen, den sie von nun an als<br />

solchen anzuerkennen haben.<br />

Die <strong>in</strong> /: N. N. :/ wohnenden <strong>Katholiken</strong> können wir <strong>der</strong> Lage wegen nur Ihnen Herr Pfarrer<br />

überweisen, was hiermit geschieht. Dieselben s<strong>in</strong>d von nun an ihre Parrochianen, und haben<br />

sich <strong>in</strong> religiöser H<strong>in</strong>sichtan Sie als ihren Pfarrer zu halten. Da <strong>in</strong>dessen diese unsere nöthig<br />

gewordene Anordnung e<strong>in</strong>e Aushülfe <strong>der</strong> katholischen Herren Pfarrer aus dem Osnabrücki-<br />

schen, wie dieselbe bisher statt hatte, wegen <strong>der</strong> Entfernung dieser neuen Parochianen von<br />

Ihrer Pfarr-Kirche <strong>in</strong> vielen Fällen erfor<strong>der</strong>t, so weisen wir Sie an, die gesagten Herren um<br />

diese Aushülfe fortan zu ersuchen, und sie dazu zu ermächtigen, <strong>in</strong> sofern es immer nützlich<br />

und nöthig se<strong>in</strong> mag, damit den neuen Parochianen ke<strong>in</strong>e Bürde aufgelegt werde, welche Sie<br />

wegen <strong>der</strong> Entfernung von Ihnen nicht tragen können. –<br />

Diese <strong>Katholiken</strong> mögen namentlich die Kirche im Osnabrückschen besuchen, wie sie es bis-<br />

her thaten, mögen dort die h[eiligen] Sakramente das Jahr h<strong>in</strong>durch, auch selbst <strong>in</strong> <strong>der</strong> öster-<br />

lichen Zeit empfangen. Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>der</strong>selben mögen auch dort den Religions-Unterricht er-<br />

halten, wie sie ihn bisher erhielten, mögen dort zur ersten Heiligen Kommunion angenommen<br />

werden, und alle mögen sich im Zustande <strong>der</strong> Krankheit die h[eiligen] Sakramente, wie bis-<br />

her ertheilen lassen, u.s.w.<br />

Ihre pflichtmäßige Sorge Herr Pfarrer ist es nur, daß es diesen Ihren Parochianen im Spiri-<br />

tuellen an nichts mangeln, und daß sie diesjenigen Amts-Verrichtungen selbst wahrnehmen,<br />

wozu sich die Herren Pfarrer im Osnabrückschen nach genommener Rücksprache nicht ge-<br />

eignet halten mögen.“<br />

Es folgt die Liste <strong>der</strong> katholischen E<strong>in</strong>wohner <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Lienen</strong>, die am 13. Juli 1831<br />

erstellt wurde:<br />

Lfd.<br />

Nr.<br />

Bauer-<br />

schaft<br />

Name <strong>der</strong><br />

E<strong>in</strong>wohner<br />

Personen-<br />

zahl<br />

Gewerbe bezahlt an<br />

27<br />

Grund-<br />

o<strong>der</strong> Klas-<br />

sen-steuer<br />

ob und wie lange<br />

<strong>der</strong>selbe <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Geme<strong>in</strong>de ansäs-<br />

1 DB. Mad[ame] 1 -- -- <strong>seit</strong> 1823<br />

ehemalige Hochstift Osnabrück als geistlicher Staat aufhörte zu existieren und zum neu gegründeten Königreich<br />

Hannover geschlagen wurde, ergab sich die hier angesprochene Problematik <strong>der</strong> Zugehörigkeit <strong>der</strong> im preußischen<br />

Tecklenburger Land lebenden <strong>Katholiken</strong>, die vormals <strong>in</strong> geistigen Angelegenheiten zum Bistum Osnabrück<br />

gehörten.<br />

sig


Pagenstecher<br />

2 DB. H. Unland 6 Heuerl<strong>in</strong>g 1 rt. <strong>seit</strong> etwa 12 Jah-<br />

3 DB. Ibershoff<br />

Frau<br />

1 Heuer-<br />

l<strong>in</strong>gsfrau<br />

28<br />

ren<br />

-- <strong>seit</strong> langen Jahren<br />

4 KV. Welp He<strong>in</strong>r. 6 Tagelöhner arm <strong>seit</strong> langen Jahren<br />

5 MW Diekmeyer 4 Tagelöhner 1 rt. <strong>seit</strong> etwa 10 Jah-<br />

6 WB<br />

HD<br />

Scheven 79<br />

Wilm<br />

Scheven Frau<br />

Aman [?]<br />

Wilh.<br />

5<br />

5<br />

4<br />

Tagelöhner<br />

Tagelöhner<br />

Tagelöhner<br />

--<br />

--<br />

arm<br />

ren<br />

[<strong>seit</strong> etwa 10 jah-<br />

ren]<br />

<strong>seit</strong> 16 Jahren<br />

7 HD Grave Wilh. 6 Tagelöhner -- [<strong>seit</strong> 16 Jahren]<br />

8 HD Kasselmann 7 Tagelöhner 1 rt. unbekannt<br />

9 HD Saatkamp E.<br />

W.<br />

6 Tagelöhner 1 unbekannt<br />

10 HD Heemann 8 Tagelöhner 1 rt. unbekannt<br />

11 HD Haunhorst,<br />

Eb.<br />

12 HD Brewe Tepe<br />

Gerh.<br />

7 Tagelöhner 1 rt. unbekannt<br />

7 Tagelöhner -- unbekannt<br />

13 HD Licher 8 Kötter 1 ½ rt. unbekannt<br />

14 HD Breve Rud. 6 Tagelöhner arm unbekannt<br />

15 HD Pun<strong>in</strong>g Fer-<br />

d<strong>in</strong>and<br />

16 HD Schulte,<br />

He<strong>in</strong>r.<br />

17 HD Lackener [?]<br />

He<strong>in</strong>r.<br />

Gökke He<strong>in</strong>.<br />

4 Tagelöhner arm unbekannt<br />

5 Tagelöhner 1 rt. unbekannt<br />

5<br />

6<br />

Tagelöhner<br />

Tagelöhner<br />

arm<br />

-- DB Rogge Eb. 5 Tagelöhner -- --<br />

79 o<strong>der</strong> Schoven?<br />

--<br />

unbekannt<br />

--


-- KV Flackamp H. 4 Tagelöhner arm <strong>seit</strong> etwa 14 Jah-<br />

-- KV Schulte 1 Knecht<br />

-- KV Ehr<strong>in</strong>g 5 Tagelöhner<br />

-- KV Heentrups [?] 1 Magd<br />

-- KV Wals [?] 2<br />

Sa 120<br />

DB = Dorfbauer<br />

HD = Holperdorp<br />

KV = Kattenvenne<br />

MW = Meckelwege<br />

Sa = Summa<br />

WB = Westerbeck<br />

Am 14. Dezember 1841 berichtete <strong>der</strong> Warendorfer Landrat dem <strong>Lienen</strong>er Bürgermeister<br />

Kriege: „Es ist zur Sprache gekommen, daß an <strong>der</strong> Landesgrenze <strong>der</strong> westlichen Prov<strong>in</strong>zen<br />

e<strong>in</strong>zelne Geme<strong>in</strong>den mit ausländischen Pfarreien im Parochial-Verband sich bef<strong>in</strong>den, und<br />

hieraus nicht selten Uebelstände entstehen, <strong>der</strong>en Abstellung im Allgeme<strong>in</strong>en gewünscht wer-<br />

den muß. An<strong>der</strong>er<strong>seit</strong>s würde aber die Auspfarrung nicht ohne erhebliche Opfer zu bewirken<br />

se<strong>in</strong>, <strong>in</strong>dem nicht nur <strong>der</strong> zu ausländischen Pfarreien sich haltenden dies<strong>seit</strong>igen Geme<strong>in</strong>den<br />

<strong>der</strong> Verlust ihrer diesfälligen Anrechte bevorstände, son<strong>der</strong>n auch gewiß für e<strong>in</strong>ige Geme<strong>in</strong>-<br />

den auf dies<strong>seit</strong>igem Staatsgebiet ganz neue Pfarrkirchen und Pfarrgebäude, desgleichen<br />

Pfarrdotationen zu beschaffen se<strong>in</strong> würden, bei an<strong>der</strong>n aber wenigstens für e<strong>in</strong>e Erweiterung<br />

<strong>der</strong> schon bestehenden dies<strong>seit</strong>igen Kirchen, denen sie eventuell zuzuschlagen wären, so wie<br />

für e<strong>in</strong>e mit dieser Erweiterung im Verhältniß stehende Erhöhung <strong>der</strong> Dotation gesorgt wer-<br />

den müßte.<br />

Um e<strong>in</strong>er def<strong>in</strong>itiven Beschlußnahme hierüber näher treten zu können, for<strong>der</strong>t das hohe Mi-<br />

nisterium <strong>der</strong> Geistlichen etc. Angelegenheiten Bericht darüber, welche Geme<strong>in</strong>den o<strong>der</strong> Ge-<br />

me<strong>in</strong>deteile zu ausländischen Pfarreien im Pfarrverband stehen, ob solche zu nahe gelegenen<br />

<strong>in</strong>ländischen Pfarrkirchen, eventualiter zu welchen, zugeschlagen werden können, o<strong>der</strong> ob es<br />

<strong>der</strong> Errichtung neuer Kirchensysteme <strong>in</strong>nerhalb Landes für die bedürfe, welche Kosten dies<br />

wahrsche<strong>in</strong>lich sowohl rücksichtlich <strong>der</strong> Errichtung völlig neuer Kirchensisteme und <strong>der</strong> Be-<br />

gründung neuer Dotationen, als <strong>der</strong> Erweiterung schon bestehen<strong>der</strong> Pfarrkirchen, resp. <strong>der</strong><br />

29<br />

ren


loßen Verstärkung schon vorhandener Dotationen verursachen würde und ob und welche<br />

Mittel dafür <strong>in</strong> dem, was die betreffenden dies<strong>seit</strong>igen Geme<strong>in</strong>en <strong>der</strong> jen<strong>seit</strong>igen Pfarrkirche<br />

leisteten, vorhanden s<strong>in</strong>d.<br />

Ew Wohlgeboren for<strong>der</strong>e ich auf, <strong>in</strong> drei Wochen darüber zu berichten, ob und welche Theile<br />

<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Lienen</strong> zu auswärtigen Pfarreien im Pfarrverbund stehen, dabei die Seelenzahl<br />

<strong>der</strong> betreffenden E<strong>in</strong>gesessenen, ihre Entfernung von ihrer bisherigen und von <strong>der</strong> nächsten<br />

<strong>in</strong>ländischen Pfarrkirche anzugeben, und überhaupt diejenigen Notizen beizufügen, welche<br />

zur Beantwortung <strong>der</strong> vom hohen M<strong>in</strong>isterium gestellten Fragen dienlich s<strong>in</strong>d, da soweit mir<br />

bekannt, blos <strong>in</strong> <strong>Lienen</strong> h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> dort vorhandenen <strong>Katholiken</strong> Obiges Anwendung<br />

f<strong>in</strong>den möchte.“<br />

Nr. Datum <strong>der</strong><br />

Geburt<br />

1 1834 Februar<br />

6<br />

2 1838 April<br />

10<br />

3 1839 Januar<br />

10<br />

4 September<br />

11<br />

5 December<br />

12<br />

6 1842 Januar<br />

30<br />

Auszug<br />

aus dem Taufregister <strong>der</strong> im Kirchspiel <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Lienen</strong><br />

von 1831 den 1. Januar bis zum 1. April 1855 u.s.w.<br />

gebornen K<strong>in</strong><strong>der</strong> nach Ostbevern e<strong>in</strong>gepfarrte <strong>Katholiken</strong><br />

Name des<br />

K<strong>in</strong>des<br />

Anna Maria<br />

Gertrud<br />

Caspar<br />

He<strong>in</strong>rich<br />

Friedrich<br />

Wilhelm<br />

Hermann<br />

Friedrich<br />

Cathar<strong>in</strong>a<br />

Maria<br />

Hermann<br />

He<strong>in</strong>rich<br />

7 April 5 Friedrich<br />

Joseph<br />

8 1843 Mai<br />

3<br />

9 1844 Juli<br />

9<br />

Gerhard<br />

He<strong>in</strong>rich<br />

Caspar<br />

He<strong>in</strong>rich<br />

Name und Stand <strong>der</strong> Eltern Deren Wohnort<br />

zur Zeit<br />

Hehemann Johann Friedrich<br />

Tagelöhner; Fromme Maria<br />

Angela<br />

Middelberg Johann Franz<br />

He<strong>in</strong>rich; Kasselmann Anna<br />

Maria<br />

Niemann Johann He<strong>in</strong>rich,<br />

Tagelöhner; Breive Cathar<strong>in</strong>a<br />

Maria<br />

Brewe Wilhem; Hollenberg<br />

Cathar<strong>in</strong>a<br />

Middelberg, Franz He<strong>in</strong>rich;<br />

Kasselmann Anna Maria<br />

Middelberg, Franz He<strong>in</strong>rich,<br />

Heuerl<strong>in</strong>g bei Farwick; Kas-<br />

selmann Anna Maria<br />

Unnewehr Johann He<strong>in</strong>rich,<br />

Tagelöhner; Rethmann Ma-<br />

ria Angela<br />

Unnewehr Johann He<strong>in</strong>rich,<br />

Tagelöhner; Rethmann Ma-<br />

ria Angela<br />

Grave Caspar He<strong>in</strong>rich, Kötter;<br />

Rövekamp Maria Elisabeth<br />

30<br />

<strong>der</strong> Geburt<br />

Holperdorp<br />

daselbst<br />

daselbst<br />

daselbst<br />

daselbst<br />

daselbst<br />

Bemerkung<br />

Todestag <strong>der</strong><br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

daselbst gestorben 20.<br />

April 1842<br />

daselbst<br />

daselbst<br />

10 1846 De- Andreas Grave Caspar He<strong>in</strong>rich, Köt- daselbst


cember 16 Franz ter; Rövekamp Maria Elisabeth<br />

11 1847 Oc- Anna Maria Elixmann, Johann He<strong>in</strong>rich daselbst<br />

tober 28 Elisabeth Joseph Heuerl<strong>in</strong>g; Hauenhorst<br />

Anna Maria<br />

12 1847 Oc- Wilhelm Heitmeier Johann He<strong>in</strong>rich Holperdorp<br />

tober 4<br />

Kötter; Altenhoff<br />

13 1849 März Maria Gert- Siekmann Wilhelm Heuer- daselbst<br />

4 rudl<strong>in</strong>g bei Schulze Farwick;<br />

Hehemann Anna Maria<br />

14 Juli 24 Anna Elisa- Grave Caspar He<strong>in</strong>rich; Rö- daselbst<br />

bethvekamp Maria Elisabeth<br />

15 November Johann Elixmann Johann He<strong>in</strong>rich daselbst<br />

15 He<strong>in</strong>rich Heuerl<strong>in</strong>g bei Farwick;<br />

Hauenhorst Anna Maria<br />

16 Noveber Cathar<strong>in</strong>a Middelberg, Franz He<strong>in</strong>rich daselbst<br />

22 Maria bei Schulze Farwick; Kasselmann<br />

Anna Maria<br />

17 1850 Juni Cathar<strong>in</strong>a Siekmann Wilhelm Heuer- daselbst<br />

27 Maria Elil<strong>in</strong>g bei Farwick; Hehemann<br />

sabeth Anna Maria<br />

18 1851 Mai Johann Antpol Wilhelm, Soldat; daselbst<br />

6 He<strong>in</strong>rich Hilges Theresia<br />

19 Juli 13 Eberhard Grave Caspar He<strong>in</strong>rich; Rö- daselbst<br />

Wilhelm vekamp Maria Elisabeth<br />

20 1852 Feb- Anna Maria Siekmann Wilhelm Heuer- daselbst<br />

ruar 2 Elisabeth l<strong>in</strong>g; Hehemann Anna Maria<br />

21 August 8 Maria Eli- Brewe Wilhelm, Heuerl<strong>in</strong>g; daselbst<br />

sabeth Räuwer Anna Maria<br />

22 August 29 Hermann Unnewehr Johann He<strong>in</strong>rich daselbst<br />

Rudolph Tagelöhner; Rethmann Maria<br />

Angela<br />

23 September Johann Ru- Elixmann Johann He<strong>in</strong>rich daselbst<br />

23 dolph Heuerl<strong>in</strong>g; Hauenhorst Anna<br />

Maria<br />

24 1853 Feb- Joseph<strong>in</strong>e Heitmeier Johann He<strong>in</strong>rich daselbst<br />

ruar 11 Gertrud Kötter; Altenhoff Anna Elisabeth<br />

25 April 27 Franz Jo- Middelberg Franz He<strong>in</strong>rich; daselbst<br />

seph Kasselmann Anna Maria<br />

26 1853 Mai Maria Gert- Hauenhorst Johann He<strong>in</strong>rich Holperdorp<br />

23 rud Heuerl<strong>in</strong>g; Hehemann Maria<br />

Elisabeth<br />

27 Juli 25 Maria Gert- Hauenhorst, Johann he<strong>in</strong>rich daselbst<br />

rud heuerl<strong>in</strong>g; Witte Cathar<strong>in</strong>a<br />

Maria<br />

28 September Anna Maria Grave Caspar He<strong>in</strong>rich; Rö- daselbst<br />

16 Sophia vekamp Maria Elisabeth<br />

29 November Johann Siekmann Wilhelm Heuer- daselbst<br />

4 Friedrich l<strong>in</strong>g; Hehemann Anna Maria<br />

31


30 1854 Januar<br />

22<br />

31 November<br />

11<br />

Anton<br />

Friedrich<br />

Maria Anna<br />

Theresia<br />

1855<br />

1 April 7 Cathar<strong>in</strong>a<br />

Maria<br />

2 Mai 30 Maria Gertrud<br />

3 Juli 19 Johann<br />

He<strong>in</strong>rich<br />

Friedrich<br />

4 Juli 21 Bernhard<br />

He<strong>in</strong>rich<br />

5 August 30 Johann<br />

He<strong>in</strong>rich<br />

6 December<br />

30<br />

1 1856 Juni<br />

4<br />

Johann<br />

He<strong>in</strong>rich<br />

Maria Gertud<br />

Brewe Wilhelm, Heuerl<strong>in</strong>g;<br />

Räuwer Anna Maria<br />

Kohues Johann Hermann,<br />

Pächter; Grosse Stetzkamp<br />

Middelberg Johann He<strong>in</strong>rich,<br />

Kötter; Kasselmann<br />

Anna Maria<br />

Unnewehr Johann He<strong>in</strong>rich,<br />

Kötter; Engel Maria<br />

Siekmann Johann Wilhelm,<br />

Heuerl<strong>in</strong>g; Hehemann Maria<br />

Anna<br />

Heitmeyer Johann He<strong>in</strong>rich<br />

Kötter; Altenhoff Anna Eli-<br />

sabeth<br />

Haunhorst Johann He<strong>in</strong>rich,<br />

Heuerl<strong>in</strong>g; Hehemann Maria<br />

Elisabeth<br />

Kohues Johann He<strong>in</strong>rich,<br />

Verwalter; Grosse Stetz-<br />

kamp Maria Theresia<br />

Ahmann Johann Hermann<br />

Heuerl<strong>in</strong>g; Löcke Anna Maria<br />

Breiwe, Johann Friedrich;<br />

32<br />

daselbst<br />

daselbst gestorben 12.<br />

December<br />

1854<br />

daselbst<br />

daselbst<br />

daselbst gest. 25. Januar<br />

1856<br />

daselbst<br />

Holperdorp gestorben 9.<br />

October 1855<br />

daselbst<br />

daselbst<br />

2 September Maria The-<br />

daselbst<br />

6 resia Räuwer Anna Maria<br />

3 September Anna Maria Haunhorst Johann Wilhelm daselbst<br />

8<br />

Heuerl<strong>in</strong>g; Hehemann, Maria<br />

Elisabeth<br />

1 1857 Ja- Franz Haunhorst Johann He<strong>in</strong>rich, daselbst<br />

nuar 19<br />

Heuerl<strong>in</strong>g; Franxmann Anna<br />

Maria<br />

2 Februar 11 Maria Ca- Grafe Johann Caspar Kötter; daselbst<br />

thar<strong>in</strong>a<br />

Louise<br />

Röwekamp Maria Elisabeth<br />

3 Februar 26 Johann Siekmann Johann Wilhelm daselbst gestorben 13.<br />

He<strong>in</strong>rich Heuerl<strong>in</strong>g; Hehemann Anna<br />

Maria<br />

Januar 1858<br />

4 Juni 21 Anna The- Kohues Johann Verwalter; daselbst gestorben 17.<br />

resia Stetzkamp Maria Theresia<br />

Oktober<br />

1857<br />

5 Juli 16 Margaretha Elixmann Johann He<strong>in</strong>rich daselbst<br />

Elisabeth Heuerl<strong>in</strong>g; Haunhorst Anna<br />

Maria<br />

1 1858 Feb- Caspar Heitmeyer He<strong>in</strong>rich Kötter; daselbst gestorben 11.<br />

ruar 24 He<strong>in</strong>rich<br />

Florenz<br />

Altenhoff Anna Elisabeth<br />

März 1858


2 Mai 9 Bernhard<br />

He<strong>in</strong>rich<br />

3 Juni 28 Johann<br />

Wilhelm<br />

4 Juli 23 Anton Wilhelm<br />

5 November<br />

26<br />

1 1859 Mai<br />

5<br />

Bernhard<br />

He<strong>in</strong>rich<br />

Gerhard<br />

He<strong>in</strong>rich<br />

2 Juni 23 Caspar<br />

He<strong>in</strong>rich<br />

3 December Stephan<br />

9 Wilhelm<br />

1 1860 Juni Caspar Au-<br />

9 gustLudwig 2 October 1 Franz Joseph<br />

3 December Anna Maria<br />

1 Elisabeth<br />

1 1861 Februar<br />

7<br />

Maria Elisabeth<br />

2 August 4 Lisette Cathar<strong>in</strong>a<br />

3 October<br />

17<br />

Georg<br />

He<strong>in</strong>rich<br />

Kohues Johann Verwalter;<br />

Stetzkamp Maria Theresia<br />

Middelberg Johann He<strong>in</strong>rich<br />

Eigener; Kasselmann Anna<br />

Maria<br />

Breiwe Johann Friedrich<br />

Heuerl<strong>in</strong>g; Räuwer Anna<br />

Maria<br />

Ahmann Hermann He<strong>in</strong>rich<br />

Heuerl<strong>in</strong>g; Löcke Maria<br />

Elisabeth<br />

Siekmann Gerhard Wilhelm<br />

Heuerl<strong>in</strong>g; Hehemann Anna<br />

Maria<br />

Haunhorst Johann He<strong>in</strong>rich<br />

Heuerl<strong>in</strong>g; Hehemann Maria<br />

Elisabeth<br />

Heitmeyer Johann Christoph,<br />

Eigener; Altenhoff<br />

Haunhorst Johann He<strong>in</strong>rich<br />

Heuerl<strong>in</strong>g; Wöhrmann Maria<br />

Elisabeth<br />

Grafe Johann Caspar Eigener;<br />

Helmig Maria Elisabeth<br />

Ahmann Hermann He<strong>in</strong>rich<br />

Heuerl<strong>in</strong>g; Löcke Maria<br />

Elisabeth<br />

Breiwe Friedrich Wilhelm<br />

Heuerl<strong>in</strong>g; Räuwer Anna<br />

Maria<br />

Siekmann Johann Wilhelm<br />

Heuerl<strong>in</strong>g; Hehemann Anna<br />

Maria<br />

Dierker Mathias Neubauer;<br />

Krakenberg Elisabeth<br />

33<br />

daselbst gestorben 10.<br />

Juni 1858<br />

daselbst<br />

daselbst<br />

Holperdorp<br />

daselbst<br />

daselbst<br />

daselbst<br />

daselbst<br />

daselbst<br />

daselbst<br />

daselbst Nr.<br />

2 B<br />

daselbst Nr 2<br />

F [?]<br />

Dorfbauer<br />

Nr. 86<br />

1862 vacat daselbst<br />

1 1863 October<br />

20<br />

2 November<br />

8<br />

1 1864 Februar<br />

5<br />

2 1864 März<br />

30<br />

Bernhard<br />

Hermann<br />

Elisabeth<br />

Louise<br />

Caspar Anton<br />

Maria Elisabeth<br />

Ahmann Hermann He<strong>in</strong>rich<br />

Heuerl<strong>in</strong>g; Löcke Maria<br />

Elisabeth<br />

Elixmann Johann He<strong>in</strong>rich<br />

Heuerl<strong>in</strong>g; Haunhorst Anna<br />

Maria<br />

Breiwe Friedrich Wilhelm<br />

Heuerl<strong>in</strong>g; Räuwer Anna<br />

Maria<br />

Haunhorst Johann He<strong>in</strong>rich<br />

Heuerl<strong>in</strong>g; Hüllmann Anna<br />

Maria Gertrud<br />

Holperdorp<br />

23/9 [18]61<br />

gestorben<br />

Holperdorp gestorben 26.<br />

Mai 1864<br />

Holperdorp<br />

Holperdorp


3 Mai 21 Cathar<strong>in</strong>a<br />

Elisabeth<br />

1 1865 Juli<br />

19<br />

1866 vacat, siehe<br />

unten<br />

1 1867 Ja- Johann<br />

nuar 31 He<strong>in</strong>rich<br />

1 Nachtrag<br />

1866 Au-<br />

gust 20<br />

1 1867 Juni<br />

31<br />

Siekmann Johann Wilhelm<br />

Heuerl<strong>in</strong>g; Hehemann Anna<br />

Maria<br />

Anna Maria Haunhorst Johann He<strong>in</strong>rich<br />

Heuerl<strong>in</strong>g; Hüllmann Anna<br />

Maria Gertrud<br />

Friedrich<br />

Wilhelm<br />

Johann<br />

He<strong>in</strong>rich<br />

Haunhorst Johann He<strong>in</strong>rich<br />

Heuerl<strong>in</strong>g; Hüllmann Anna<br />

Maria Gertrud<br />

Ahmann Hermann He<strong>in</strong>rich<br />

Heuerl<strong>in</strong>g; Löcke Maria<br />

Elisabeth<br />

Haunhorst Johann He<strong>in</strong>rich<br />

Heuerl<strong>in</strong>g; Hüllmann Anna<br />

Maria<br />

34<br />

Holperdorp<br />

Holperdorp<br />

Holperdorp<br />

Holperdorp<br />

Holperdorp


Abb. 7: Erste Seite <strong>der</strong> Auszüge aus dem Taufregister<br />

35


Am 24. Dezember 1841 verfasste dann <strong>der</strong> <strong>Lienen</strong>er Bürgermeister Kriege den vom Landrat<br />

angefor<strong>der</strong>ten Bericht „den zu auswertigen Pfarreien und Pfarr-Verbände stehenden Theil <strong>der</strong><br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Lienen</strong> betreffend“. Dar<strong>in</strong> heißt es, „daß nur die <strong>in</strong> hiesiger Geme<strong>in</strong>de wohnenden<br />

<strong>Katholiken</strong> zu auswärtigen Pfarreien e<strong>in</strong>gepfarrt s<strong>in</strong>d. Die Zahl <strong>der</strong> jetzt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de<br />

wohnenden <strong>Katholiken</strong> betrug nach <strong>der</strong> Bevölkerungs-Aufnahme vom Monat December 1840<br />

= 36 Personen, wovon <strong>der</strong> bei weitem größte Theil <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bauerschaft Holperdorp wohnt.<br />

Wegen <strong>der</strong> weiten Entfernung von Ostbevern, woh<strong>in</strong> dieselben nach Bischöflicher Instruction<br />

vom 19ten April 1831 eigentlich e<strong>in</strong>gepfarrt s<strong>in</strong>d, halten dieselben sich an die katholischen<br />

Pfarrer im Osnabrückischen und namentlich an denen zu Hagen und Iburg, welche Ortschaf-<br />

ten nur e<strong>in</strong>e halbe bis e<strong>in</strong>e Stunde von den dies<strong>seit</strong>igen Bauerschaften entfernt s<strong>in</strong>d.<br />

E<strong>in</strong> eigenes Kirchensistem [!] für die hieselbst wohnenden <strong>Katholiken</strong> zu errichten ist nicht<br />

möglich, da hiezu <strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>liche Fonds fehlt, und die dies<strong>seit</strong>igen katholischen Glaubens-<br />

Genossen fast sämmtlich dürftig s<strong>in</strong>d, und dazu auch nicht das M<strong>in</strong>deste werden beitragen<br />

können. Unter den 36 katholischen E<strong>in</strong>wohnern bef<strong>in</strong>den sich nur zwei, welche e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en<br />

Grundbesitz haben, alle übrigen s<strong>in</strong>d ger<strong>in</strong>ge Heuerleute und Tagelöhner. Die Zahl <strong>der</strong> Ka-<br />

tholiken hat überhaupt <strong>in</strong> den letzten zehn Jahren bedeutend abgenommen, und sche<strong>in</strong>t sich<br />

immer mehr zu verr<strong>in</strong>gern, wahrsche<strong>in</strong>lich <strong>in</strong> Folge <strong>der</strong> weiten Entfernung von Kirche und<br />

Schule. Im Jahre 1831 hatte die Geme<strong>in</strong>de noch e<strong>in</strong>e katholische Bevölkerung von 84 Perso-<br />

nen, jetzt zählt dieselbe nur 36, mith<strong>in</strong> weniger 48.<br />

Ob übrigens die hiesigen katholischen E<strong>in</strong>gesessenen auch von ihrem Seelsorger zu Ostbe-<br />

vern besucht, und <strong>in</strong> religiöser H<strong>in</strong>sicht gemäß <strong>der</strong> allegirten Instruction vom 19ten April<br />

1831 behandelt werden, weiß ich nicht, nur so viel ist mir bekannt, daß dieselben sich zur<br />

katholischen Kirche zu Hagen und e<strong>in</strong>ige auch nach jener <strong>in</strong> Iburg halten.“<br />

Daraufh<strong>in</strong> teilte am 13. Juni 1848 <strong>der</strong> Warendorfer Landrat von Twickel dem <strong>Lienen</strong>er Pfarrer<br />

Kriege mit, dass die Regierung <strong>in</strong> Münster bestimmt habe, dass die Führung <strong>der</strong> Parochiallis-<br />

ten <strong>der</strong> katholischen E<strong>in</strong>wohner im Pfarrbezirk <strong>Lienen</strong>, Aufgabe des Pfarrers von Ostbevern<br />

sei, woh<strong>in</strong> die <strong>Lienen</strong>er <strong>Katholiken</strong> e<strong>in</strong>gepfarrt seien. Ferner wird Pfarrer Kriege auf die Ver-<br />

ordnung vom 28. Januar 1827 im Amtsblatt von 1827 (S. 47/51) betreffend erstens die „Auf-<br />

hebung <strong>der</strong>jenigen Stolgebühren, welche von kath. Glaubensgenossen an evang. Civilpfarrer,<br />

und umgekehrt entrichtet werden“, zweitens betreffend die Führung <strong>der</strong> Kirchenbücher und<br />

drittens die Beerdigung <strong>der</strong> fremden Glaubensgenossen sowie auf die Verfügung des Königli-<br />

chen Oberpräsidiums vom 3. April 1840 betreffend die „Pfarrhandlungen bei Taufen,<br />

Trauungen, Begräbnissen etc. und Führung <strong>der</strong> Kirchenbücher“ h<strong>in</strong>gewiesen.<br />

36


Am 24. November 1852 ersuchte <strong>der</strong> Ostbeverner Pfarrer Spithöver den <strong>Lienen</strong>er Bürger-<br />

meister Stoppenbr<strong>in</strong>k darum, ihm e<strong>in</strong> Verzeichnis <strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Lienen</strong> wohnenden<br />

<strong>Katholiken</strong> nach dem Personenstandsregister mit Angabe <strong>der</strong> jeweiligen Bauerschaft mitzutei-<br />

len, weil die <strong>Lienen</strong>er <strong>Katholiken</strong> ja laut Verfügung <strong>der</strong> Regierung und des Bischofs von<br />

Münster zwar <strong>in</strong> Ostbevern e<strong>in</strong>gepfarrt seien, aber von diesem Ort so weit entfernt wohnten.<br />

Das Verzeichnis wurde laut Vermerk Stoppenbr<strong>in</strong>ks auf dem Schreiben des Ostbeverner Pfar-<br />

rers am 29. Dezember 1852 überreicht.<br />

Am 21. Dezember 1854 zeigte dann <strong>der</strong> <strong>Lienen</strong>er Pfarrer Holtmeier dem Bürgermeister Stop-<br />

penbr<strong>in</strong>k Folgendes an: „Es s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den letzten Jahren mehrere Geburten und Todesfälle <strong>in</strong><br />

wenigstens mehreren katholischen Familien, die auf <strong>der</strong> ehemals Schulte-Varwickschen Stätte<br />

wohnen, vorgekommen, die <strong>in</strong> die hiesigen Kirchenbücher e<strong>in</strong>tragen zu lassen die betreffen-<br />

den Familien-Väter o<strong>der</strong> nächstigen Angehörigen, wie ich vernommen, mit Absicht unterlas-<br />

sen haben. Es werden dadurch natürlicher Weise für die Zukunft große Unordnungen entste-<br />

hen müssen, <strong>in</strong>dem die etwa nöthig gewordenen Vormundschaften nicht e<strong>in</strong>geleitet noch auf<br />

die militärpflichtig gewordenen Söhne zur Leistung ihrer Militairpflicht herangezogen wer-<br />

den können. Ich ersuche deshalb Euer Wohlgeboren auf policeilichem Wege veranlassen zu<br />

wollen, daß diejenigen Familienhäupter, die ihre <strong>in</strong> dieser Geme<strong>in</strong>de geborenen K<strong>in</strong><strong>der</strong> o<strong>der</strong><br />

gestorbenen Familienglie<strong>der</strong> noch nicht haben e<strong>in</strong>tragen lassen, den 28. d. M. Vormittags<br />

sich bei mir melden und über die genannten Familien-Verän<strong>der</strong>ungen vollständige, pfarramt-<br />

liche Atteste beibr<strong>in</strong>gen um noch nachträglich am Schluß dieses Jahre die Kirchenbücher zu<br />

ergänzen.“ Der Bürgermeister Stoppenbr<strong>in</strong>k hielt sich jedoch nicht für „competent“ diesem<br />

Antrag statt zu geben, da die <strong>Lienen</strong>er <strong>Katholiken</strong> laut <strong>der</strong> genannten Verordnungen von 1827<br />

und 1840 nach Ostbevern e<strong>in</strong>gepfarrt seien.<br />

Am 25. Februar 1859 notierte <strong>der</strong> Amtmann Stoppenbr<strong>in</strong>k <strong>in</strong> <strong>der</strong> Akte: „Die katholischen<br />

E<strong>in</strong>gesessenen <strong>der</strong> Bauerschaft Holperdorp s<strong>in</strong>d schon <strong>seit</strong> mehreren Jahren zu Beiträge für<br />

Arme gar nicht mehr <strong>in</strong> Anspruch genommen worden. Ebenso s<strong>in</strong>d dieselben bei den häufigen<br />

katholischen Haus-Collekten für Kirchenbauten und Wohlthätigkeitszwecke bis jetzt fast im-<br />

mer übergangen worden.<br />

Es wird aber Mancher nach dem Ausspruche unsers Heilandes ‚geben ist seliger als nehmen‘<br />

und nach dem Gebote <strong>der</strong> christlichen Nächsten Liebe und Barmherzigkeit gewiß gern nach<br />

se<strong>in</strong>en Kräften und Vermögen e<strong>in</strong>e Beisteuer für die Armen als freiwillige Gabe leisten wol-<br />

len. Es ist dies auch nicht mehr als billig, da wenn e<strong>in</strong> katholisches Geme<strong>in</strong>deglied verarmt,<br />

37


die Geme<strong>in</strong>de zur Unterstützung verpflichtet ist. Für die bl<strong>in</strong>de Haunhorst muß bereits e<strong>in</strong>e<br />

solche Unterstützung geleistet werden. Es ergeht daher an die katholischen E<strong>in</strong>wohner die<br />

Bitte, von jetzt an möglichst reichliche Beiträge für die Armen leisten zu wollen.“<br />

Auf <strong>der</strong> Rück<strong>seit</strong>e des Schreibens f<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong>e Auflistung <strong>der</strong> Holperdorper <strong>Katholiken</strong>:<br />

Beermann (Kolonus), Ahmann (Heuerl<strong>in</strong>g), Brewe (Heuerl<strong>in</strong>g), Elixmann (Heuerl<strong>in</strong>g), Haun-<br />

horst, Christoph (Heuerl<strong>in</strong>g), Siekmann (Heuerl<strong>in</strong>g), Völler (Heuerl<strong>in</strong>g), Licher (Eigenthü-<br />

mer), Grawe (Eigenthümer), Middelberg (Eigenthümer), Heitmeier (Eigenthümer), Unnewehr<br />

(Eigenthümer). Zu ke<strong>in</strong>er Person ist unter <strong>der</strong> Rubrik „Will monatlich freiwillig e<strong>in</strong>en Armen-<br />

beitrag geben“ e<strong>in</strong>e Bemerkung o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Betrag notiert worden.<br />

Am 6. Januar 1865 teilte <strong>der</strong> Ostbeverner Pfarrer Spithöver auf Ersuchen des <strong>Lienen</strong>er Amt-<br />

manns Kriege vom 4. Januar 1865 um Ergänzung des mitgeschickten Verzeichnisses mit, dass<br />

<strong>seit</strong> dem 21. Mai 1864 ke<strong>in</strong>e <strong>Katholiken</strong> auf dem <strong>Lienen</strong>er Geme<strong>in</strong>degebiet geboren seien.<br />

Auch zwischen dem 21. Mai 1864 und dem Ende des Jahres 1865 waren ke<strong>in</strong>e Geburten von<br />

<strong>Lienen</strong>er <strong>Katholiken</strong> zu verzeichnen gewesen, wie <strong>der</strong> Pfarrer Spithöver am 5. Februar 1866<br />

mitteilte. Das letzte Schreiben vom 3. Mai 1869 teilt mit, dass auch <strong>in</strong> den Jahren 1868 und<br />

im begonnenen Jahr 1869 ke<strong>in</strong>e Geburten zu verzeichnen waren. Die E<strong>in</strong>tragungen im Regis-<br />

ter enden mit dem 31. Juni 1867 mit <strong>der</strong> Geburt des Johan He<strong>in</strong>rich Haunhorst <strong>in</strong> Holperdorp<br />

(siehe Register).<br />

Der „Kulturkampf“<br />

Das Verhältnis <strong>der</strong> Konfessionen im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t war stark vom sogenannten „Kultur-<br />

kampf“ geprägt. Der Begriff geht zurück auf Rudolf Virchows anti-kirchlichen Wahlaufruf<br />

von 1873, <strong>der</strong> zum Synonym für die Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzungen zwischen dem 1871 gegründeten<br />

Deutschen Reich und <strong>der</strong> katholischen Kirche um die (Neu-)Bestimmung des Verhältnisses<br />

von Staat und Kirche und den kirchlichen E<strong>in</strong>fluss v.a. auf Bildungswesen sowie Ehe- und<br />

Schulgesetzgebung (1871-87) wurde. Wesentliche Grundlagen für den Kulturkampf bildeten<br />

e<strong>in</strong>er<strong>seit</strong>s <strong>der</strong> im Ergebnis <strong>der</strong> Revolution von 1848/49 (Märzrevolution) politisch organisierte<br />

und e<strong>in</strong>flussreiche Liberalismus und die zunehmende Emanzipation <strong>der</strong> bürgerlichen Gesell-<br />

schaft von <strong>der</strong> Kirche, an<strong>der</strong>er<strong>seit</strong>s die Bestrebungen des Papstes und <strong>der</strong> katholischen Kirche,<br />

im Rahmen e<strong>in</strong>es politischen Katholizismus ihren traditionellen politischen E<strong>in</strong>fluss zu be-<br />

wahren und auszubauen und die nationalen Teilkirchen enger an Rom zu b<strong>in</strong>den<br />

(Ultramontanismus). Mit beson<strong>der</strong>er Schärfe wurde <strong>der</strong> Kulturkampf <strong>in</strong> Preußen geführt. Als<br />

38


Hauptgegner standen sich Fürst Otto von Bismarck und Papst Pius IX. gegenüber. Bismarck<br />

sah v.a. <strong>in</strong> <strong>der</strong> 1870 gegründeten Zentrumspartei die politische Kraft, mit <strong>der</strong> <strong>der</strong> Papst <strong>in</strong> die<br />

Angelegenheiten des weith<strong>in</strong> preußisch-protestantisch geprägten neuen Deutschen Reiches<br />

h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>regierte, und versuchte, den E<strong>in</strong>fluss <strong>der</strong> katholischen Kirche auf dem Wege <strong>der</strong> Ge-<br />

setzgebung zu brechen. 1871 untersagte <strong>der</strong> Kanzelparagraph (StGB § 130a; <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bundesre-<br />

publik Deutschland 1953 aufgehoben) Geistlichen <strong>in</strong> Ausübung ihres Amtes die Behandlung<br />

staatlicher Angelegenheiten „<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er den öffentlichen Frieden gefährdenden Weise“ unter<br />

Strafandrohung, 1872 wurde mit dem Jesuitengesetz die Tätigkeit des Jesuitenordens im<br />

Deutschen Reich verboten. Den Höhepunkt erreichte <strong>der</strong> Kulturkampf mit den vier Maigeset-<br />

zen von 1873 (staatliche Schul- und Kirchenaufsicht; Regelung wesentlicher <strong>in</strong>nerkirchlicher<br />

Angelegenheiten über Staatsgesetze). Die Verweigerung und <strong>der</strong> entschlossene Wi<strong>der</strong>stand<br />

<strong>der</strong> kath. Kirche führten zur Absetzung und Verhaftung von zahlreichen Bischöfen und Geist-<br />

lichen. Mit dem „Brotkorbgesetz“ von 1875 wurden alle staatlichen Leistungen an die katho-<br />

lische Kirche e<strong>in</strong>gestellt. Auch wurden fast alle Klostergenossenschaften (außer den <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Krankenpflege tätigen) aufgelöst. Das Zivilehegesetz (1874 preußisches Landesgesetz, 1875<br />

Reichsgesetz) führte die pflichtmäßige Zivilehe (ab 1876 Aufbau von Standesämtern und Per-<br />

sonenstandsregistern) e<strong>in</strong>. Trotz weiterer Maßnahmen 1876-78 konnte Bismarck se<strong>in</strong> politi-<br />

sches Ziel nicht erreichen. Die Erbitterung <strong>der</strong> katholischen Bevölkerung und <strong>der</strong> starke<br />

Stimmenzuwachs <strong>der</strong> Zentrumspartei veranlassten ihn zu Verhandlungen mit Papst Leo XIII.<br />

Ab 1879 begann <strong>der</strong> schrittweise Abbau <strong>der</strong> Maigesetze. Mit den Friedensgesetzen von 1886<br />

und 1887 wurde <strong>der</strong> Kulturkampf formell beendet. Die Aufhebung des Jesuitengesetzes er-<br />

folgte erst 1904 und 1917. Doch verstärkte <strong>der</strong> „Kulturkampf“ auch die konfessionellen<br />

Spannungen zwischen <strong>Katholiken</strong> und Protestanten. 80 Wie diese sich <strong>in</strong> <strong>Lienen</strong> zwischen den<br />

evangelischen und katholischen E<strong>in</strong>wohnern äußerten, ist bisher noch nicht untersucht wor-<br />

den.<br />

In das 19. Jahrhun<strong>der</strong>t fiel auch die Verlegung des <strong>Lienen</strong>er Friedhofes an se<strong>in</strong>en heutigen<br />

Platz zwischen Grund- und Hauptschule. Vor <strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtung des neuen Friedhofes wurden<br />

die Verstorbenen um die ev. Kirche herum – auf dem sogenannten Kirchhof – bestattet. Je-<br />

doch wurden dort nur Protestanten begraben. Die katholischen E<strong>in</strong>wohner <strong>Lienen</strong>s wurden<br />

auf den Begräbnisplätzen <strong>der</strong> jeweiligen Kirchengeme<strong>in</strong>de zur letzten Ruhe gebettet, <strong>der</strong> sie<br />

angehörten, also <strong>in</strong> Hagen, Glane, Glandorf o<strong>der</strong> Ostbevern. Dies än<strong>der</strong>te sich mit den durch<br />

80 Hilge, Friedrich, Die evangelische Kirche und <strong>der</strong> Kulturkampf (unter beson<strong>der</strong>er Berücksichtigung Preu-<br />

ßens), Osnabrück 1999.<br />

39


Platzmangel und an<strong>der</strong>weitige Nutzung (Viehweide, Lagerplatz für Dung und an<strong>der</strong>e Materia-<br />

lien) unhaltbar gewordenen Zuständen. Am 18. Februar 1855 verfügte die Regierung die An-<br />

legung e<strong>in</strong>es neuen Friedhofes. Da sich das Presbyterium jahrzehntelang geweigert hatte, von<br />

<strong>der</strong> alten Begräbnisstätte abzulassen, erfolgte die E<strong>in</strong>richtung durch die Kommunalgeme<strong>in</strong>de<br />

und nicht durch die Kirchengeme<strong>in</strong>de. Die E<strong>in</strong>weihung fand am Totensonntag 1857 statt. So-<br />

lange sich aber das Presbyterium weigerte, den Friedhof allen Konfessionen zu öffnen, lehnte<br />

es die Regierung ab, ihn wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> die Hand <strong>der</strong> Kirche zu geben. Erst am 6. Januar 1886<br />

lenkte das Presbyterium e<strong>in</strong>, und die Überweisung des Friedhofs an die ev. Kirchengeme<strong>in</strong>de<br />

wurde genehmigt. Seit dieser Zeit ruhen also Protestanten und <strong>Katholiken</strong> geme<strong>in</strong>sam auf<br />

dem <strong>Lienen</strong>er Friedhof. 81<br />

Die katholische Kirchengeme<strong>in</strong>de nach dem Zweiten Weltkrieg<br />

Durch die Flüchtl<strong>in</strong>gsbewegung nach dem Zweiten Weltkrieg kam es zu e<strong>in</strong>er stärkeren kon-<br />

fessionellen Mischung <strong>der</strong> Bevölkerung. Seit 1941 hatte es Evakuierungen aus den Großstäd-<br />

ten <strong>in</strong> den Landkreis Tecklenburg gegeben. Die ersten Flüchtl<strong>in</strong>ge aus Ostpreußen, Westpreu-<br />

ßen und dem Posener Gebiet trafen hier am 2. Februar 1945 e<strong>in</strong>. Insgesamt strömten vier Mil-<br />

lionen Flüchtl<strong>in</strong>ge und Vertriebene <strong>in</strong> die britische Besatzungszone (Nordwestdeutschland). 82<br />

Es waren v. a. Menschen aus Schlesien, die hauptsächlich <strong>in</strong> drei Vertreibungstransporten<br />

1946 von Schlesien mit <strong>der</strong> Bahn nach Lengerich gelangten und vom dortigen Durchgangsla-<br />

ger auf die Ortschaften des Kreises Tecklenburg verteilt wurden. Nach <strong>Lienen</strong> kam e<strong>in</strong> erster<br />

Transport aus dem Gebiet Reichenbach im April 1946, e<strong>in</strong> zweiter Transport aus dem Wal-<br />

denburger Bergland im Mai 1946 und e<strong>in</strong> dritter Transport aus dem Kreis Neustadt im Juli<br />

1946. Ferner waren es Flüchtl<strong>in</strong>ge aus Ost- und Westpreußen, Pommern, dem Posener Raum,<br />

Berl<strong>in</strong>, Brandenburg und dem Sudetenland, die nach <strong>Lienen</strong> kamen. 83<br />

E<strong>in</strong>e Aufstellung aus dem Monat März 1952 gibt e<strong>in</strong>en guten Überblick über die Herkunft <strong>der</strong><br />

Flüchtl<strong>in</strong>ge und Vertriebenen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Lienen</strong>: 84<br />

Schlesien 745 Personen 333 Familien<br />

Ostpreußen 237 Personen 114 Familien<br />

81 Wilkens, <strong>Lienen</strong> (wie Anm. 3), S. 34f.<br />

82 Gronenberg, Klaus, Die Geme<strong>in</strong>de <strong>Lienen</strong> nach 1945, <strong>in</strong>: Hunsche, Friedrich Ernst, <strong>Lienen</strong> am Teutoburger<br />

Wald. 1000 Jahre Gemarkung <strong>Lienen</strong>, hrsg. v. d. Geme<strong>in</strong>de <strong>Lienen</strong>, <strong>Lienen</strong> 1965, S. 75-82, hier S. 76.<br />

83 Ebd., S. 77.<br />

84 Ebd., S. 78.<br />

40


Pommern 133 Personen 70 Familien<br />

Westpreußen Danzig 40 Personen 23 Familien<br />

Wartheland (Gebiet um Posen) 73 Personen 19 Familien<br />

Berl<strong>in</strong>-Brandenburg 48 Personen 19 Familien<br />

Sudetenland 35 Personen 16 Familien<br />

Dazu:<br />

Österreich 12 Personen<br />

Jugoslawien 3 Personen<br />

Estland 2 Personen<br />

Litauen 1 Person<br />

Galizien 1 Person<br />

Ukra<strong>in</strong>e 1 Person<br />

Rußland 1 Person<br />

Insgesamt 1332 Personen.<br />

Abb. 8: Innenraum <strong>der</strong> katholischen Kirche 1965<br />

Unter diesen Personen waren zahlreiche Menschen katholischen Glaubens. So wurde schnell<br />

<strong>der</strong> Wunsch nach e<strong>in</strong>em katholischen Gottesdienst wach. Die ev. Kirchengeme<strong>in</strong>de stellte ihr<br />

Gotteshaus zur Verfügung. Kaplan Fecker aus Hagen hielt die ersten Gottesdienste im Jahr<br />

1943. Vom Herbst 1944 bis April 1946 war Kaplan Josef Maiboom, <strong>der</strong> als Religionslehrer an<br />

<strong>der</strong> Berufsschule Münster arbeitete und als „Ausgebombter“ nach <strong>Lienen</strong> evakuiert worden<br />

41


war, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de tätig. Am 21. Mai 1946 wurde schließlich Pastor Franz Garske, selber<br />

Flüchtl<strong>in</strong>g aus Schrotz, Kreis Deutsch-Krone, als Pastor <strong>der</strong> katholischen Kirchengeme<strong>in</strong>de<br />

<strong>Lienen</strong> angestellt. Die Zusammenarbeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> „Flüchtl<strong>in</strong>gsfürsorge“ zwischen den ev. Pasto-<br />

ren Homrighausen und Smend und Pastor Garske verlief <strong>in</strong> gutem E<strong>in</strong>vernehmen. 85<br />

Mit <strong>der</strong> geme<strong>in</strong>samen Nutzung des ev. Gotteshauses durch beide Konfessionen entstanden<br />

kle<strong>in</strong>ere Probleme, die dem unterschiedlichen Ritus geschuldet waren. So heißt es im Proto-<br />

koll e<strong>in</strong>er Presbyteriumssitzung vom 15.08.1950, dass „nach E<strong>in</strong>gang verschiedener Be-<br />

schwerden aus <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de über die Benutzung des Weihrauchs <strong>in</strong> unserer [ev., C. S.] Kir-<br />

che bei katholischen Gottesdiensten“ beschlossen wurde, „den Herrn Kaplan zu bitten, den<br />

Gebrauch des Weihrauchs nach Möglichkeit e<strong>in</strong>zuschränken.“ 86<br />

Die ersten katholischen Gottesdienste <strong>in</strong> Kattenvenne fanden auf dem Hof des Mühlenbesit-<br />

zers Schl<strong>in</strong>germann (Glandorfer Damm 24) statt, <strong>der</strong>, gebürtig aus Castrop-Rauxel, den ehe-<br />

maligen Hof und Mühlenbetrieb Altevogt im Jahre 1925 erworben hatte. 87 Von 1963 an wur-<br />

den sie schließlich <strong>in</strong> <strong>der</strong> neuen Kattenvenner Zentralschule abgehalten, bis 1969 e<strong>in</strong> eigenes<br />

Geme<strong>in</strong>dezentrum fertiggestellt wurde. 88<br />

Abb. 9: Hof Altevogt/Schl<strong>in</strong>germann<br />

Obwohl <strong>in</strong> <strong>der</strong> unmittelbaren Nachkriegszeit viele <strong>Katholiken</strong> <strong>Lienen</strong> wie<strong>der</strong> verließen (ca.<br />

700 <strong>Katholiken</strong> blieben) wurde <strong>der</strong> Wunsch nach e<strong>in</strong>er eigenen Kirche immer stärker.<br />

85 Ebd., S. 79.<br />

86 Ebd., S. 79, Anm. 7.<br />

87 Wilkens, <strong>Lienen</strong> (wie Anm. 3), S. 340f.<br />

88 Gronenberg, Geme<strong>in</strong>de (wie Anm. 82), S. 79; Das Bistum Münster (wie Anm. 14), S. 321.<br />

42


Zunächst versuchte die katholische Geme<strong>in</strong>de e<strong>in</strong> Grundstück von Frau Emma Jürdens süd-<br />

lich des Friedhofes (heute Hauptschule <strong>Lienen</strong>) zu erhalten. Aber dieses Gelände konnte sich<br />

die evangelische Kirchengeme<strong>in</strong>de als Friedhofserweiterungsgelände nicht entgehen lassen.<br />

Am 9. April 1952 konnte dann von dem Bauern Saatmann (die alte Hofstelle wurde im Zuge<br />

<strong>der</strong> Dorfkernsanierung an die Friedhofstraße ausgelagert, heute Standort <strong>der</strong> Geschäftshäuser<br />

Bruns und Niemann) die Fläche erworben werden, auf <strong>der</strong> heute Kirche und Pfarrheim stehen.<br />

Am 13.07.1952 erfolgte die Grundste<strong>in</strong>legung <strong>der</strong> Kirche, am 10.05.1953 ihre E<strong>in</strong>weihung<br />

durch Weihbischof He<strong>in</strong>rich Baaken aus Münster. 89 Der Kirchbau erstand nach den Plänen<br />

von Baurat Bocklage im Rundbogenstil und wurde von Architekt Stahlschmidt aus <strong>Lienen</strong><br />

beaufsichtigt. Die Bauausführung erfolgte durch das Baugeschäft Herbermann aus Glandorf.<br />

Am 01.05.1977 fand die E<strong>in</strong>weihung des Pfarrheims fand statt. 90<br />

Abb. 10: Hof Saatmann (abgebrochen)<br />

Das 1953 errichtete seelsorglich selbständige Pfarrrektorat erhielt 1954 e<strong>in</strong>e eigene Vermö-<br />

gensverwaltung und wurde von Lengerich abgetrennt. 1980 erfolgte die Pfarrerhebung. Das<br />

Pfarrgebiet umfasste die politische Geme<strong>in</strong>de <strong>Lienen</strong>. 91<br />

Im Oktober 1994 wurde das 25-jährige Jubiläum des Franziskusgeme<strong>in</strong>dehauses <strong>in</strong><br />

Kattenvenne unter Leitung von Pastor Büchter feierlich begangen. Zu diesem Festtag wurde<br />

auch <strong>der</strong> dortige Glockenturm e<strong>in</strong>geweiht.<br />

89<br />

Gronenberg, Geme<strong>in</strong>de (wie Anm. 82), S. 79.<br />

90<br />

Ebd., S. 45f.<br />

91<br />

Das Bistum Münster (wie Anm. 14), S. 320.<br />

43


Abb. 11 u. 12: Pfarrer Franz Garske und Pfarrer Georg Schnei<strong>der</strong><br />

Geistliche Betreuung <strong>der</strong> <strong>Katholiken</strong> <strong>in</strong> <strong>Lienen</strong> 92<br />

Kaplan Josef Maiboom (Herbst 1944 - April 1946)<br />

Pfarrer Franz Garske (21. Mai 1946 - 28.8.1961)<br />

Pfarrer Georg Schnei<strong>der</strong> (25.8.1961 - Juli 1970)<br />

Pfarrer Josef Zumhasch (7.7.1970 - Frühjahr 1975)<br />

Pater Markus Schulz (25.5.1975 - 4.6.1978)<br />

Pfarrer Josef Niermann (Pfarrverwalter Juni - August 1978)<br />

Pfarrer Otto Beckmann (3.9.1978 - 15.7.1984)<br />

Kaplan Dr. Dieter Hattrup (12.8.1984 - 28.8.1987)<br />

Pfarrer Josef Groll (kurze Vertretung)<br />

Kaplan Achim Klaschka (13.9.1987 - 28.5.1988)<br />

92<br />

Die nachfolgenden Informationen s<strong>in</strong>d dem Internetauftritt <strong>der</strong> Katholischen Kirchengeme<strong>in</strong>de Seliger Nils<br />

Stensen entnommen unter: http://www.stensen.de/, 26.02.2009.<br />

44


Pastor Alfred Büchter (29.5.1988 - 24.5.2000)<br />

Bildung <strong>der</strong> Seelsorgee<strong>in</strong>heit Lengerich/Leeden, <strong>Lienen</strong>/Kattenvenne am 7. Juli 2001<br />

Pastoralreferent Norbert Brockmann – zuständig für „Maria Frieden“ (bis heute)<br />

Pfarrer Uwe Nachtwey (2000 - 2002)<br />

Pfarrer em. Georg Diekmann (ehem. Dechant u. Pastor v. Tecklenburg, † 2008)<br />

Dechant Mart<strong>in</strong> Weber<br />

Die Geistlichen <strong>der</strong> Seelsorgee<strong>in</strong>heit im November 2003<br />

Pastor Falkenberg – Leiter <strong>der</strong> Seelsorgee<strong>in</strong>heit<br />

Pfarrer Antony Kotackal<br />

Pfarrer Paul Greiwe, Diözesanpräses<br />

Pfarrer em. Georg Diekmann († 2008)<br />

Pater Hans-Michael Hürter<br />

Am 11. Juni 2006 fusionierten die vier Kirchengeme<strong>in</strong>den St. Margaretha (Lengerich), Maria<br />

Frieden (<strong>Lienen</strong>), St. Michael (Tecklenburg) und St. Christophorus (Ladbergen) zur neuen<br />

Pfarrgeme<strong>in</strong>de „Seliger-Niels-Stensen“.<br />

Im Dezember 2008 sah das Seelsorgeteam nach dem Weggang von Pfarrer Antony, Pater<br />

Varghese und Pfarrer Paul Greiwe wie folgt aus:<br />

Pfarrer Günther Falkenberg<br />

Pastoralreferent Norbert Brockmann<br />

Pater Hans-Michael Hürter<br />

Pfarrer Dr. Julius Kafuti<br />

Pater Benny Vallor<br />

Diakon Mann<br />

Schwester Marietheres<br />

45


Quellen- und Literaturverzeichnis<br />

A. Ungedruckte Quellen<br />

- Geme<strong>in</strong>dearchiv <strong>Lienen</strong>, A 195.<br />

- LWL-Archivamt für Westfalen, Freiherrlich von Kettelersches Archiv (Harkotten I),<br />

Urkunden, Nr. 121.<br />

- Landesarchiv Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen, Abteilung Westfalen, Fürstabtei Herford, Nr.<br />

437.<br />

- Landesarchiv Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen, Abteilung Westfalen, Grafschaft Tecklenburg,<br />

Akten, Nr. 43.<br />

B. Gedruckte Quellen<br />

- FINK, ERICH, Die Capitulatio perpetua Osnabrugensis o<strong>der</strong> Immerwährende Kapitula-<br />

tion vom 28. Juli 1650, <strong>in</strong>: 350 Jahre Capitulatio perpetua Osnabrugensis (1650-2000).<br />

Entstehung – Folgen – Text, hrsg. v. Wolfgang Seegrün u. Gerd Ste<strong>in</strong>wascher, Osnab-<br />

rück 2000, S. 57-77.<br />

- FRIEDLAENDER, ERNST (HRSG.), Die Kirchenordnung <strong>der</strong> Grafschaft Tecklenburg<br />

vom 24. August 1543, Münster 1870.<br />

- KOHL, WILHELM, Die Weiheregister des Bistums Münster, 2 Bde., Bd. 2: 1699-1731,<br />

Münster 1999.<br />

- KÜHN, OSKAR, Die Tecklenburger Kirchenordnung von 1543, <strong>in</strong>: Jahrbuch des Ver-<br />

e<strong>in</strong>s für Westfälische Kirchengeschichte 59/60 (1966/67), S. 27-48.<br />

- NEUSER, WILHELM H. U. DÖRNER GERALD (Hrsgg.), Bentheim-Tecklenburger Kir-<br />

chenordnung 1588/1619. Zum 400jährigen Jubiläum im Auftr. d. Kreissynode Teck-<br />

lenburg, Bielefeld 1988.<br />

- PABST, WILFRIED (Bearb.), Konfessionelles Nebene<strong>in</strong>an<strong>der</strong> im geistlichen Fürsten-<br />

tum Osnabrück. Protokolle des Generalvikars Albert Lucenius über die Visitation <strong>der</strong><br />

Kirchen und Klöster im Osnabrücker Land (1624/25). Nach <strong>der</strong> Urhandschrift aus<br />

dem Late<strong>in</strong>ischen übersetzt, 2. Aufl., Osnabrück 2003.<br />

- PHILIPPI, FRIEDRICH U.A. (Bearb.), Osnabrücker Urkundenbuch, 7 Bde., Osnabrück<br />

1892-1996.<br />

46


- SPANNHOFF, CHRISTOF (Bearb.), Quellen und Beiträge zur Orts-, Familien- und Ho-<br />

fesgeschichte <strong>Lienen</strong>s, Bd. 1, Nor<strong>der</strong>stedt 2007.<br />

- STÜVE, CARL (Hrsg.), Annales monasterii S. Clementis <strong>in</strong> Iburg collectore Mauro ab-<br />

bate. Die Iburger Klosterannalen, Osnabrück 1895, Nachdruck Osnabrück 1977.<br />

- WILMANS, ROGER (Bearb.), Die Kaiserurkunden <strong>der</strong> Prov<strong>in</strong>z Westfalen 777-1313, 2<br />

Bde., Münster 1867 u. 1881, Bd. 2: Die Kaiser-Urkunden <strong>der</strong> Prov<strong>in</strong>z Westfalen aus<br />

den Jahren 901-1254, bearb. v. Friedrich Philippi, Münster 1881.<br />

C. Literatur<br />

- BROCKMEYER, FRIEDRICH, Die Geschichte des Hofes und <strong>der</strong> Familie Brockmeyer<br />

zu Glane-Visbeck, Osnabrück 1938.<br />

- DONNERBERG, EDUARD, Der Besitz des ehemaligen Klosters Iburg, Münster 1912;<br />

ebenfalls abgedruckt <strong>in</strong>: Osnabrücker Mitteilungen 36 (1911), S. 19-182.<br />

- EXTERNEST, PETER, Familie Franz. Geschichte und Geschichten. <strong>Lienen</strong> – Brochter-<br />

beck – Münster und mehr (unveröffentlichtes Typoskript 2008).<br />

- FINKE, WALTER, Frühmittelalterliche Siedlungen im Münsterland, <strong>in</strong>: Archäologie <strong>in</strong><br />

Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen. Geschichte im Herzen Europas, hrsg. v. Hansgerd Hellenkem-<br />

per u.a., Ma<strong>in</strong>z 1990, S. 25-47.<br />

- FREITAG, WERNER, Konfessionelle Kulturen und <strong>in</strong>nere Staatsbildung. Zur Konfes-<br />

sionalisierung <strong>in</strong> westfälischen Territorien, <strong>in</strong>: Westfälische Forschungen 42 (1992), S.<br />

75-191.<br />

- GOETERS, JOHANN FRIEDRICH GERHARD, Die evangelischen Kirchenordnungen<br />

Westfalens im <strong>Reformation</strong>sjahrhun<strong>der</strong>t, <strong>in</strong>: Westfälische Zeitschrift 113 (1963), S.<br />

111-168.<br />

- GRONENBERG, KLAUS, Die Geme<strong>in</strong>de <strong>Lienen</strong> nach 1945, <strong>in</strong>: Hunsche, Friedrich<br />

Ernst, <strong>Lienen</strong> am Teutoburger Wald. 1000 Jahre Gemarkung <strong>Lienen</strong>, hrsg. v. d. Ge-<br />

me<strong>in</strong>de <strong>Lienen</strong>, <strong>Lienen</strong> 1965, S. 75-82.<br />

- GROßE-DRESSELHAUS, FRIEDRICH, Die E<strong>in</strong>führung <strong>der</strong> <strong>Reformation</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Graf-<br />

schaft Tecklenburg, Münster 1918.<br />

- GRÜNEWALD, CHRISTOPH, Die Siedlungsgeschichte des Münsterlandes vom 7. bis<br />

10. Jahrhun<strong>der</strong>t aus archäologischer Sicht, <strong>in</strong>: 805. Liudger wird Bischof. Spuren e<strong>in</strong>es<br />

Heiligen zwischen York, Rom und Münster, hrsg. v. Gabriele Isenberg, Ma<strong>in</strong>z 2005,<br />

S. 31-42.<br />

47


- HILGE, FRIEDRICH, Die evangelische Kirche und <strong>der</strong> Kulturkampf (unter beson<strong>der</strong>er<br />

Berücksichtigung Preußens), Osnabrück 1999.<br />

- HÖMBERG, ALBERT K[ARL]., Studien zur Entstehung <strong>der</strong> mittelalterlichen Kirchenor-<br />

ganisation <strong>in</strong> Westfalen, <strong>in</strong>: Westfälische Forschungen 6 (1943/1952), S. 46-108.<br />

- HUNSCHE, FRIEDRICH ERNST, Entstehung und Entwicklung des Kirchspiels <strong>Lienen</strong><br />

und se<strong>in</strong>er Pfarrer, <strong>in</strong>: Ders., <strong>Lienen</strong> am Teutoburger Wald. 1000 Jahre Gemarkung<br />

<strong>Lienen</strong>, hrsg. v. d. Geme<strong>in</strong>de <strong>Lienen</strong>, <strong>Lienen</strong> 1965, S. 111-129.<br />

- HUNSCHE, FRIEDRICH ERNST, Wann begann <strong>in</strong> <strong>der</strong> Grafschaft Tecklenburg die Re-<br />

formation? Die Streitigkeiten des Grafen Konrad mit se<strong>in</strong>en Nachbarn bis 1548, <strong>in</strong>:<br />

Jahrbuch für westfälische Kirchengeschichte 84 (1990), S. 63-78.<br />

- JARCK, HORST-RÜDIGER, Zur Gründungsdatierung des Klosters Iburg, <strong>in</strong>: Iburg. Be-<br />

nedikt<strong>in</strong>erabtei und Schloß. Beiträge zum 900. Jahrestag <strong>der</strong> Klostergründung, zu-<br />

sammengestellt v. Manfred G. Schnöckelborg, hrsg. v. <strong>der</strong> Stadt Bad Iburg, Bramsche<br />

1980, S. 49-56.<br />

- KLUETING, HARM, Die reformierte Konfessions- und Kirchenbildung <strong>in</strong> den westfäli-<br />

schen Grafschaften, <strong>in</strong>: Die reformierte Konfessionalisierung <strong>in</strong> Deutschland – Das<br />

Problem <strong>der</strong> „Zweiten <strong>Reformation</strong>“, Gütersloh 1986, S. 214-232.<br />

- KLUETING, HARM, Geschichte Westfalens. Das Land zwischen Rhe<strong>in</strong> und Weser vom<br />

8. bis zum 20. Jahrhun<strong>der</strong>t, Pa<strong>der</strong>born 1998.<br />

- KLUETING, HARM, Zur Reformierten Konfessionalisierung des 16. Jahrhun<strong>der</strong>ts <strong>in</strong><br />

Westfalen, <strong>in</strong>: Kirche und Frömmigkeit <strong>in</strong> Westfalen. Gedenkschrift für Alois Schröer,<br />

hrsg. v. Reimund Haas u. Re<strong>in</strong>hard Jüstel, Münster 2002, S. 130-154.<br />

- KLUGE, FRIEDRICH, Etymologisches Wörterbuch <strong>der</strong> deutschen Sprache, bearb. v.<br />

Elmar Seebold, 24. Aufl., Berl<strong>in</strong> 2002.<br />

- KOHL, WILHELM, Bemerkungen zur Entstehung <strong>der</strong> Pfarrorganisation im alten Sach-<br />

sen, vornehmlich im Bistum Münster, <strong>in</strong>: Mötsch, Johannes (Hrsg.), E<strong>in</strong> Eifler für<br />

Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz. Festschrift für Franz-Josef Heyen zum 75. Geburtstag, Bd. 2, Ma<strong>in</strong>z<br />

2003, S. 915-931.<br />

- PENNERS, THEODOR, Zur Konfessionsbildung im Fürstbistum Osnabrück. Die ländli-<br />

che Bevölkerung im Wechsel <strong>der</strong> <strong>Reformation</strong> des 17. Jahrhun<strong>der</strong>ts, <strong>in</strong>: Jahrbuch <strong>der</strong><br />

Gesellschaft für Nie<strong>der</strong>sächsische Kirchengeschichte 72 (1974), S. 25-50.<br />

- PRINZ, JOSEPH, Das Territorium des Bistums Osnabrück, Gött<strong>in</strong>gen 1934.<br />

48


- REINHARD, WOLFGANG, Zwang zur Konfessionalisierung? Prolegomena zu e<strong>in</strong>er<br />

Theorie des konfessionellen Zeitalters, <strong>in</strong>: Zeitschrift für Historische Forschung 10<br />

(1983), S. 257-277.<br />

- RICHTER, HANS, Konrad von Tecklenburg, <strong>in</strong>: Westfälische Lebensbil<strong>der</strong>, Bd. 3,<br />

Münster 1934, S. 175-194.<br />

- RÜBESAM, RUDOLF, Konrad von Tecklenburg (1501-1557). E<strong>in</strong> Lebensbild des letz-<br />

ten Tecklenburger Grafen, Münster 1928.<br />

- SCHAUB, HERMANN, Die Herrschaft Rheda und ihre Residenzstadt. Von den Anfän-<br />

gen bis zum Ende des alten Reiches, Bielefeld 2006.<br />

- SCHILLING, HEINZ, Die Konfessionalisierung im Reich. Religiöser und gesellschaftli-<br />

cher Wandel <strong>in</strong> Deutschland zwischen 1555 und 1620, <strong>in</strong>: Historische Zeitschrift 246<br />

(1988), S. 1-45.<br />

- SCHINDLING, ANTON U. ROHM, THOMAS, Tecklenburg, Bentheim, Ste<strong>in</strong>furt, L<strong>in</strong>gen,<br />

<strong>in</strong>: Die Territorien des Reichs im Zeitalter <strong>der</strong> <strong>Reformation</strong> und Konfessionalisierung,<br />

hrsg. v. Anton Sch<strong>in</strong>dl<strong>in</strong>g u. Walter Ziegler, Bd. 3: Der Nordwesten, Münster 1991, S.<br />

182-198.<br />

- SCHMIDT, HEINRICH RICHARD, Konfessionalisierung im 16. Jh., München 1992.<br />

- SCHRÖER, ALOIS, Die <strong>Reformation</strong> <strong>in</strong> Westfalen. Der Glaubenskampf e<strong>in</strong>er Land-<br />

schaft, Bd. 1, Münster 1979.<br />

- SPANNHOFF, CHRISTOF, 1609-2009. 400 Jahre Grenze zwischen Ostenfelde und Lie-<br />

nen, Nor<strong>der</strong>stedt 2008.<br />

- SPANNHOFF, CHRISTOF, Überlegungen zur frühmittelalterlichen Siedlungsgeschichte<br />

am Beispiel Ladbergens, <strong>in</strong>: Unser Kreis 2008. Jahrbuch für den Kreis Ste<strong>in</strong>furt, S.<br />

223-226.<br />

- THISSEN, WERNER (Hrsg.), Das Bistum Münster, 3 Bde., Münster 1993.<br />

- WARNKE, URSULA, Die Ergebnisse <strong>der</strong> Ausgrabungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> evangelischen Kirche<br />

<strong>Lienen</strong> – Sommer 1995, hrsg. v. d. ev. Kirchengeme<strong>in</strong>de <strong>Lienen</strong>, Lengerich 1995.<br />

- WILKENS, WILHELM, <strong>Lienen</strong>. Das Dorf und se<strong>in</strong>e Bauerschaften von <strong>der</strong> Sachsenzeit<br />

bis zur Gegenwart, Nor<strong>der</strong>stedt 2004.<br />

- ZEEDEN, ERNST WALTER, Konfessionsbildung, Studien zur <strong>Reformation</strong>, Gegenre-<br />

formation und katholischen Reform, Stuttgart 1985.<br />

49


D. Internetquellen<br />

- http://www.ortsfamilienbuecher.de/ostbevern/, 26.02.2009.<br />

- http://www.stensen.de/, 26.02.2009.<br />

http://www.uni-muenster.de/FNZ-Onl<strong>in</strong>e/politstrukturen/konfessza/glie<strong>der</strong>ung.htm,<br />

26.02.2009.<br />

Abkürzungen und Siglen<br />

* geboren<br />

§ Paragraph<br />

† gestorben<br />

a. T.W. am Teutoburger Wald<br />

ahd. althochdeutsch<br />

Anm. Anmerkung<br />

as. altsächsisch<br />

Auftr. Auftrag<br />

Bd. Band<br />

Bde. Bände<br />

Bearb. Bearbeiter<br />

bearb. bearbeitet<br />

d. <strong>der</strong>/die/das<br />

d.h. das heißt<br />

d.i. das ist<br />

dial. Dialektal<br />

Diss Dissertation<br />

ebd. ebenda<br />

ev. evangelisch<br />

f. folgende<br />

geb. geborene<br />

gnt. genannt<br />

hrsg. herausgegeben<br />

kath. katholisch<br />

50


mhd. mittelhochdeutsch<br />

mndd mittelnie<strong>der</strong>deutsch<br />

mndl. mittelnie<strong>der</strong>ländisch<br />

N.N. Stellvertreter für e<strong>in</strong>en beliebigen Namen<br />

ndl. nie<strong>der</strong>ländisch<br />

Nr. Nummer<br />

o.g. oben genannt<br />

OUB Osnabrücker Urkundenbuch<br />

S. Seite<br />

s. siehe<br />

s.o. siehe oben<br />

StGB Strafgesetzbuch<br />

u. a. und an<strong>der</strong>e<br />

u. und<br />

v. von<br />

v. a. vor allem<br />

vgl. vergleiche<br />

zit. zitiert<br />

Abbildungsverzeichnis<br />

Abb. 1: Hunsche, Friedrich Ernst, <strong>Lienen</strong> am Teutoburger Wald. 1000 Jahre Gemar-<br />

kung <strong>Lienen</strong>, hrsg. v. d. Geme<strong>in</strong>de <strong>Lienen</strong>, <strong>Lienen</strong> 1965, Bild<strong>seit</strong>e vor S. 97.<br />

Abb. 2: Schaub, Hermann, Die Herrschaft Rheda und ihre Residenzstadt. Von den An-<br />

fängen bis zum Ende des alten Reiches, Bielefeld 2006, S. 54.<br />

Abb. 3: Bentheim-Tecklenburger Kirchenordnung 1588/1619. Zum 400jährigen Jubi-<br />

läum im Auftr. d. Kreissynode Tecklenburg hrsg. von Wilhelm H. Neuser u.<br />

Gerald Dörner, Bielefeld 1988, Titelblatt.<br />

Abb. 4: Schaub, Hermann, Die Herrschaft Rheda und ihre Residenzstadt. Von den An-<br />

fängen bis zum Ende des alten Reiches, Bielefeld 2006, S. 86.<br />

Abb. 5: Das Bistum Osnabrück, 6 Bde., Bd. 2: Von <strong>der</strong> <strong>Reformation</strong> zur Säkularisie-<br />

rung, S. 37 (Ausschnitt).<br />

Abb. 6: Geme<strong>in</strong>dearchiv <strong>Lienen</strong>, A 195.<br />

51


Abb. 7: Geme<strong>in</strong>dearchiv <strong>Lienen</strong>, A 195.<br />

Abb. 8: Hunsche, Friedrich Ernst, <strong>Lienen</strong> am Teutoburger Wald. 1000 Jahre Gemar-<br />

kung <strong>Lienen</strong>, hrsg. v. d. Geme<strong>in</strong>de <strong>Lienen</strong>, <strong>Lienen</strong> 1965, Bild<strong>seit</strong>e nach S. 160.<br />

Abb. 9: Bil<strong>der</strong>sammlung Heimatvere<strong>in</strong> <strong>Lienen</strong>.<br />

Abb. 10: Schmedt, Hanna, <strong>Lienen</strong> <strong>in</strong> alten Ansichten, Bd. 2, Zaltbommel/NL 1998, Nr.<br />

17.<br />

Abb. 11: Hunsche, Friedrich Ernst, <strong>Lienen</strong> am Teutoburger Wald. 1000 Jahre Gemar-<br />

kung <strong>Lienen</strong>, hrsg. v. d. Geme<strong>in</strong>de <strong>Lienen</strong>, <strong>Lienen</strong> 1965, Bild<strong>seit</strong>e nach S. 160.<br />

Abb. 12: Ebd., Bild<strong>seit</strong>e nach S. 160.<br />

52

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!