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Liebe Leserin, lieber Leser

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DIE BESONDERE MODERNISIERUNG<br />

Luba<br />

Peter.<br />

16<br />

Von der „Bretterbude“<br />

zum „schönsten Haus<br />

in der Talstraße“<br />

Luba Peter nimmt Abschied ich in der Urlaubsabwesenheit hin der Flucht, die zerbombten<br />

von St. Pauli.<br />

und wieder Blumen gegossen. „Das Städte, die wie große Schutthau-<br />

geht aber schon eine ganze Weile fen aussahen“ sagt er weiter.<br />

„Frau Peter gehört eigentlich nicht mehr“, erzählt<br />

zum Haus wie die Hausnummer“, die 89jährige. „Ich<br />

meint Axel Schmidt. Er ist der Nach- habe mich ein paar<br />

bar in derselben Etage. Luba Peter Mal auf der Treppe<br />

wohnt seit über 60 Jahren in der glei- lang gemacht. Da habe<br />

chen Wohnung in der Talstraße 34. ich mir gesagt, so geht<br />

„Für unsere Mieter bin ich immer das nicht mehr! Ich<br />

ziehe um! In die Nähe<br />

meiner Enkelin nach<br />

Ratzeburg. Ebenerdig<br />

mit Hilfsmöglichkeiten<br />

in der Nähe.“<br />

„Meine Großmutter<br />

ist nicht nur hilfsbereit.<br />

Sie war schon immer<br />

gerade heraus und hat<br />

immer für sich Entscheidungen<br />

getroffen.<br />

Die lässt sich nicht so<br />

schnell die Butter vom<br />

ansprechbar“, sagt sie selbst. Pakete Brot nehmen„ sagt ihr<br />

annehmen, Werkzeug borgen, Not- Enkel Christian Peter.<br />

Schlüssel aufbewahren, Eier oder „Sie hat stets für sich<br />

Glühbirnen ausleihen. „Früher habe selbst entschieden.<br />

Ob nun als<br />

Luba Peter denkt nach. Wenn<br />

junge Frau mit sie erzählt, fühlt es sich an als wäre<br />

dem Motorrad es gestern gewesen „Der Krieg war<br />

des Bruders<br />

schlimm! Einmal wurde ich von ei-<br />

zu fahren. Das nem Tiefflieger direkt mit MG-Feuer<br />

Hocharbeiten belegt. Im letzten Moment schaffte<br />

zur Sekretärin ich es, zur Seite weg zu springen. Ich<br />

aus ärmlichen konnte den Piloten-Mistkerl grinsen<br />

Verhältnissen in sehen, wie er in seiner amerikani-<br />

Riga. Sie hat mit schen Maschine über mich hinweg<br />

Anfang Zwan- zog! Als ich in Halle bei den Russen<br />

zig den Zwei- in der von ihnen besetzten Zone<br />

ten Weltkrieg als Übersetzerin tätig war, habe ich<br />

hautnah erlebt. mitgekriegt, wie die gezielt Leute<br />

Die Flucht aus für Zwangsdienste abgeholt und in<br />

Rudolf Peter legte 2009 bei der Sanierung der Hausfassade selber Lodz, die vie- die UdSSR deportiert haben. Bei<br />

Hand an.<br />

len Toten auf einem Verhör auf der russischen

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